Download - EINSTIEG Abi Magazin 3/2010
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Studium
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+++ Nicht nur für Nerds: IT und Informatik 16+++ +++ Studienfinanzierung 74+++
+++ Special: Duales Studium 58+++
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3Idee und Text: Anke Tillmann Zeichnerische Umsetzung: Christian Sommer (www.sommer-id.de)Zeichnerische Umsetzung: Christian Sommer www.illusommer.de
EINSTIEG Abi III-2010 3
Folge 9 Alle Basti-Folgen unter: www.einstieg.com/basti
Als am 15. Mai im Kölner RheinEnergie-Stadi-
on zum DFB-Pokal-Finale der Frauen angepfif-
fen wurde, waren 26.000 Zuschauer ins Stadion
gekommen – Rekord. Mittendrin steckte unser
Autor Patrick Agis-Garcin. Vom Spiel hat er aller-
dings nicht viel gesehen, denn er hatte nur Augen
für Thomas Klein. Der
Videojournalist führte
im Auftrag des Sen-
ders Deutsche Welle
Interviews mit den
Spielerinnen, und Pa-
trick hat ihm bei seiner
Arbeit über die Schul-
ter geschaut (Seite 70).
Nicht im Stadion war
dagegen unsere Kolle-
gin Annette Kamps –
und das, obwohl sie als
Kapitänin der Freizeit-
mannschaft „Käthes
Tanten“ selbst regelmä-
ßig kickt. Dafür hat sie
sich mit einem anderen
Thema beschäftigt, das, ähnlich wie der Fußball,
früher eine Männerdomäne war, für Frauen aber
immer interessanter wird: Karriere bei der Bun-
deswehr. Ihren Bericht über einen der größten
Arbeitgeber Deutschlands findet ihr auf Seite 32.
Unsere Kollegin Anke
Tillmann hatte es da-
gegen mit einer eher
von Frauen geprägten
Branche zu tun: dem
Modeln. Ihr Job war es
nämlich, Farina, unser
EINSTIEG Abi Gesicht
2010, fürs Titelbild in
Szene zu setzen. Das gestaltete sich allerdings
schwieriger als gedacht: Wenige Tage vor dem
vereinbarten Termin rief Farina bei uns an und
bat darum, das Shooting zu verschieben, weil ein
Friseur ihr die Frisur ruiniert habe. Verschieben
ging nicht und war auch gar nicht nötig, denn Fa-
rina sah top aus, wie ihr auf Seite 8 sehen könnt.
Viel Spaß beim Lesen wünscht euch das Team
von EINSTIEG Abi
56
Inhalt
03 Editorial
04 Inhalt
06 News zu Ausbildung und Studium
08 EINSTIEG Abi Gesicht 2010 Fotoshooting mit Farina
10 Wir fragen – ihr antwortet
14 Mobbing in der Schule Interview mit Nachwuchsautorin
Sylvia Hamacher
15 Werde Schulreporter!
Titelthema: IT und Informatik
16 FAQ: Alles zum Computer-Studium
18 Cyber-Ganoven das Handwerk legen Studiengang IT-Sicherheit
20 Mein Kollege, der Computer Drei Informatiker im Porträt
22 Ditzkes Kolumne Je ne parle pas IT
24 IT in Nadelstreifen Studiengang Wirtschaftsinformatik
25 Jungs-Fach? Quatsch! Informatik-Studium für Frauen in Bremen
4 EINSTIEG Abi III-20104
3
26 Test: Hast du das Zeug zum Infor- matiker?
Ausbildung & Studium
28 Jura-Studium Ohne Fleiß geht’s nicht!
30 Rechtspfleger und Rechtsanwalts- fachangestellte Alternativen zum Jura-Studium
32 Arbeitgeber BundeswehrWer muss nach Afghanistan?
34 Dolmetscher und ÜbersetzerBegeisterung für Sprachen gefragt
38 Ausbildung News
42 Neue Studiengänge
44 Studieren in Süddeutschland
46 Studium News
48 So ticken StudentenFakten, Fakten, Fakten: 43 Prozent aller
Studis sind Singles… Mediziner arbeiten
46 Stunden pro Woche fürs Studium,
Sozialwissenschaftler nur 31… Jeder dritte
Ingenieur-Student wohnt noch bei Mama…58
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Schneller Berufseinstieg
Die Fachhochschule der Wirtschaftist eine der ältesten privaten Hoch-schulen in Deutschland. Mit ihren dualen und berufsbegleitenden Studiengängen eröffnet sie ihren Studierenden beste Berufs- und Karrierechancen.
5
54 Steffens Universum: SchlauköppeÜber Streber, die sich bei jeder Frage melden
56 Interview mit Konrad Wissmann von Ruben Cossani
„Autodidaktisch in die Musik gewachsen“
Special: Duales Studium
58 Theorie + Praxis + Kohle
60 Duale Studenten geben Auskunft
64 Bewerbung fürs duale Studium
66 Eure Fragen zum dualen Studium
Arbeitswelt
70 Beruf: VideojournalistThomas Klein filmt, textet und schneidet
TV-Beiträge.
5
Inhalt
EINSTIEG Abi III-2010
44
72 Traumjob Personal Shopper Erst Kleiderschrank-Check, dann Desi-
gner-Boutique
Service
74 Studienfinanzierung Bafög, Kredite, Nebenjobs: Wir erklären,
wie man an Geld fürs Studium kommt.
77 Pro und Contra: Stipendien für die Besten
Die Regierung will den besten Studenten
Geld schenken. Kritiker finden, man solle
lieber gezielt die unterstützen, die es wirk-
lich brauchen. Zwei Meinungen.
78 Berichte aus dem AuslandFünf Deutsche berichten von ihrem
Auslandsjahr.
80 Anzeigenquiz
82 Impressum / Ausblick
74
26
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Zinsen für Studienkredite niedrig wie nie
Zahlreiche Anbieter von Studienkrediten ha-
ben die Zinssätze im Vergleich zum Vorjahr
weiter gesenkt. Dies ist das Ergebnis eines
Vergleichs von 36 Kreditangeboten durch das
Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Am
beliebtesten sind bei Studenten die staatli-
chen Kredite: So bekamen 2009 rund 17.000
Studenten einen KfW-Studienkredit, 14.000
schlossen einen Vertrag beim Programm
„Bildungskredit“ des Bundesverwaltungs-
amtes ab, und das Studienbeitragsdarlehen
der NRW.BANK wurde über 11.000 Mal neu in
Anspruch genommen.
Wer einen Kredit benötigt, sollte darauf ach-
ten, dass attraktive Konditionen über einen
Festzins festgeschrieben werden oder das
Risiko wenigstens durch eine Zinsobergrenze
minimiert wird. Allerdings sollten Studieren-
de nicht nur die Kosten im Auge behalten:
Wer beispielsweise ein Auslandssemester
einschieben will oder einen Hochschulwech-
sel plant, hat nichts davon, wenn sein Studi-
enkredit zwar niedrige Zinsen aufweist, aber
alle Wechselmöglichkeiten ausschließt. Mehr
Informationen zu Studienkrediten gibt es
auf:
www.einstieg.com/studienfinanzierung.
Eine Sprachreise machen, in den Flieger stei-
gen und dabei auch noch einen Beitrag zum
Klimaschutz leisten? Das geht! Wer beim
Sprachreiseveranstalter Offährte eine Flug-
reise bucht, kann auf Wunsch klimaneutral
fliegen. Offährte bietet internationale Sprach-
reisen für Kinder, Jugendliche, Familien und
Erwachsene an. Als Reiseziele stehen unter
anderem England, Frankreich, Spanien und
Malta zur Wahl. Das Besondere: Mit den Reisen
kann man etwas für den Klimaschutz tun und
das verbrauchte CO2 wieder ausgleichen. Eine
Kooperation des Bremer Unternehmens mit
der gemeinnützigen Organisation "atmosfair"
macht’s möglich. „atmosfair“ berechnet den
notwendigen Klimaschutzbeitrag für jeden
Flug und fördert damit spezielle Klimaschutz-
projekte. Unter anderem fließen die Mittel in
umweltfreundliche Kraftwerke. Rund zehn
Prozent der Offährte-Flugreisenden machten
bisher Gebrauch von dieser Möglichkeit.
www.offaehrte.de
News
Klimaneutrale Sprachreisen
6 EINSTIEG Abi III-20106
Duale Studenten sind gefragt
Die meisten Unternehmen wollen künftig
mehr duale Studiengänge und Ausbildungen
mit Zusatzqualifikation anbieten. Laut einer
Umfrage des Bundesinstituts für Berufsbil-
dung planen 41 Prozent der Betriebe, mehr
dual Studierende einzustellen. Mehr als die
Hälfte will zumindest auf dem momentanen
Stand bleiben. Die Vorteile von Ausbildung-
sangeboten mit Zusatzqualifikation sind
nach Ansicht der befragten Unternehmen
die Verbesserung der sozialen Kompetenzen
der Azubis und deren berufliche Spezialisie-
rung. Darüber hinaus loben sie die fundierte
theoretische Ausbildung und die Verbesse-
rung der Allgemeinbildung. Die Verzahnung
von Ausbildungs- und Studieninhalten, die
Zusammenarbeit zwischen Hochschule und
Betrieb sowie die Qualifizierung des betrieb-
lichen Ausbildungspersonals sorgten für
eine gute Ausbildung. Duale Studiengänge
sind nicht überall gleich beliebt bzw. gleich
häufig: Ein Drittel der 400 befragten Unter-
nehmensvertreter beklagt regionale Defizite,
rund 15 Prozent sehen darüber hinaus inhalt-
liche Lücken – zum Beispiel bei den natur-
wissenschaftlichen Studiengängen.
www.einstieg.com/duales studium
Volles Vertrauen in Feuerwehrmänner
Welchen Berufsgruppen vertrauen die Bür-
ger, welchen misstrauen sie? Antworten auf
diese Fragen liefert der „GfK-Vertrauensindex
2010“. Mit diesem Index ermittelt die GfK
Custom Research jährlich das Vertrauen der
Bürger in zwanzig Berufsgruppen und Organi-
sationen. In diesem Jahr wurden über 18.000
Menschen befragt. Das Ergebnis: Internatio-
nal und auch in Deutschland genießen Feu-
erwehrmänner das meiste Vertrauen – über-
ragende 97 Prozent der Befragten halten sie
für vertrauenswürdig. Über gute Imagewerte
dürfen sich auch Ärzte (87 Prozent) und Po-
lizisten (86) freuen. Deutliche Ansehensver-
luste müssen hingegen Kirchenvertreter hin-
nehmen. Bedingt durch die Skandale um den
Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in
kirchlich geführten Schulen und durch Prie-
ster sank ihre Reputation stark – vertrauten
ihnen im letzten Jahr noch 72 Prozent der
Deutschen, waren es nun nur noch knapp 55
Prozent. Auf dem letzten Platz in der Vertrau-
ensfrage liegen sowohl national als auch in-
ternational mit knapp 14 Prozent: Politiker.
www.gfk.com
77EINSTIEG Abi I-2010 7EINSTIEG Abi III-2010
News
Diplom doch kein Auslaufmodell?
Neben Bachelor- und Master-Studiengängen bietet die TU Dresden zum kommenden Winterse-
mester auch 16 Diplom-Studiengänge an. In den Bereichen Elektrotechnik, Informationstechnik
und Bauingenieurwesen wurde das Diplom nie aufgegeben, und die Fakultät Informatik geht
sogar noch weiter: Sie bietet zum Wintersemester eine Neuauflage ihres Diplom-Studiengangs
an. Wie ihre Bachelor- und Master-Gegenstücke sind alle Diplom-Studiengänge modularisiert
und damit dem Europäischen Hochschulraum angepasst. Ob die Absolventen mit Diplom in ein
paar Jahren noch so gefragt sein werden wie ihre Vorgänger, wird sich zeigen. Bislang stehen die
Karrierechancen gut.
www.tu-dresden.de
Wertvolle Weisheiten zu gewinnen
Gibt es Regeln, die Glück, Zufriedenheit oder Erfolg versprechen? Der Autor Martin Krengel meint:
ja, auf jeden Fall. Mit seinen „Golden Rules“ will er seinen Lesern das Leben leichter machen – mit
Strategien und Techniken für den Job oder das Studium, aber auch für den ganz normalen Alltag,
der durch effektives Selbstmanagement und einen bewussten Umgang mit dem kostbaren Gut Zeit
verschönert werden kann. Krengel teilt seine locker geschriebene Methoden-Bibel in fünf „Lernbau-
steine“ auf: Selbstcoaching, Motivation, Konzentration, Zeitmanagement und Organisation. Diese
Schlüsselqualifikationen erklärt er durch jeweils zehn goldene Regeln und gibt konkrete Umset-
zungstipps. Wenn auch ihr euren (Schul-)Alltag besser in den Griff bekommen wollt, könnt ihr eins
von fünf Exemplaren des Ratgebers gewinnen – bis zum 31. August unter
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Kein Recht auf Master-Studienplatz
Auch in konsekutiven Studiengängen hat
nicht jeder Bachelor-Absolvent ein Recht auf
einen Master-Studienplatz. Wie das Verwal-
tungsgericht in Mainz entschieden hat, kann
jede Hochschule selbst bestimmen, welche
Zugangsvoraussetzungen sie ansetzt. Ein
Bachelor-Absolvent war an der FH Mainz we-
gen seiner zu schlechten Abschlussnote nicht
für den BWL-Master zugelassen worden und
wollte klagen. Das Verwaltungsgericht Mainz
lehnte jedoch bereits seinen Antrag auf Pro-
zesskostenhilfe ab, weil er keinerlei Aussicht
auf Erfolg habe: Eine Hochschule darf die
Zulassung für einen konsekutiven Master-
Studiengang davon abhängig machen, ob
der Bewerber sein Bachelor-Studium mit
einer bestimmten Note abgeschlossen hat.
Im Hochschulgesetz ist von „besonderen
Zugangsvoraussetzungen“ die Rede, die von
den Unis selbst bestimmt werden können,
weil diese am besten wissen, was ihre Stu-
denten mitbringen sollten, um erfolgreich
durchs Studium zu kommen. Eine Mindest-
note ist nach Meinung des Verwaltungsge-
richts eine zulässige und geeignete Anforde-
rung an den Bachelor-Abschluss.
8 EINSTIEG Abi III-2010
„Ich nehm’ die Dinge immer so, wie sie kommen“
Wie hast du vom Cover-Wettbewerb erfahren?
Farina: Wir haben das EINSTIEG Abi Magazin in der Schule bekommen.
Meine Lehrerin hat uns darauf aufmerksam gemacht und gesagt: „Das
nächste Mal möchte ich da eine von euch drauf sehen!“ Dann hab ich
mich aus Spaß einfach mal beworben…
Wie war das Fotoshooting, ist dir bei der Hitze nicht das Make-up zerlaufen?
Farina: Das hat auf jeden Fall Spaß gemacht – auch wenn es heiß war:
coole Location, die Fotografin und ihre Assistentin waren total lieb, und
wir waren auch schon nach drei Stunden fertig.
Hast du vorher schon mal gemodelt?
Farina: Ja. Angefangen hat das mit ’nem Job für einen Frisör in Frank-
furt, danach kam ein Casting für S.Oliver, und zuletzt hatte ich einen
Videodreh für Wella.
Farina Fichtner aus Frankfurt ist von euch zum EINSTIEG
Abi Gesicht 2010 gewählt worden. Anfang Juli kam die
18-Jährige zum Fotoshooting nach Köln und sah selbst
bei kaum auszuhaltenden 36 Grad verdammt gut aus.
EINSTIEG Abi Gesicht 2010
Foto
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Fotos: Simona Cottone
EINSTIEG Abi I-2010
Foto-Wettbewerb
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Und was machst du, wenn du nicht gerade modelst?
Farina: Ich spiele drei bis vier Mal die Woche
Handball – früher in der Regionalliga, inzwi-
schen nur noch in der Oberliga, weil ich wegen
des anstehenden Abiturs ein bisschen kürzer
treten musste. Außerdem jobbe ich noch
nebenher.
Das ist ja mal ein ordentliches Programm.
Farina: Ja, das mit dem Handball ist echt
zeitaufwendig, weil ja am Wochenende noch
Spiele anstehen, zu denen man dann teilweise
300 bis 400 Kilometer fahren muss. Das ist
neben der Schule schon stressig, aber ich
brauche den Sport als Ausgleich, da kann ich
mal richtig Dampf ablassen. Und bisher hat
sich auch noch niemand beschwert, wenn
meine Knie beim Modeln mal etwas blau
waren.
Du machst nächstes Jahr Abitur, was hast du danach vor?
Farina: Ich würde gerne Psychologie stu-
dieren, weiß aber noch nicht, ob ich den NC
packe. Mal gucken, was ich in der Wartezeit
so mache: ganz viel reisen auf jeden Fall!
Und je nachdem, wie lange ich warten muss,
lohnt es sich vielleicht sogar, eine Ausbildung
anzufangen.
Also wird das Modeln eher zum Nebenjob?
Farina: Ich will mich nach dem Abi bei einigen
Modelagenturen in Hamburg vorstellen und
einfach mal gucken, wie sich das entwickelt.
Ich nehm’ die Dinge eigentlich immer so, wie
sie kommen: Entweder es klappt, oder es
klappt nicht!
Interview: Annette Kamps
Willst du auch aufs EINSTIEG Abi Cover?
Auch 2011 werden wir wieder einen Foto-Wettbewerb veranstalten. Die Siegerin oder der Sieger wird das EINSTIEG Abi Cover der August-Ausgabe zieren. Unser Newsletter informiert euch rechtzeitig, ab wann ihr eure Fotos einschicken könnt, und wann das Voting beginnt. Tragt euch ein unter: www.einstieg.com/newsletter
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re Bilder von Farina beim diesjährigen
Covershooting. Außerdem findest du hier
Aufnahmen von Sven, Victoria und Mario,
den Siegern unserer bisherigen Foto-
Wettbewerbe.
Wir fragen...
10 EINSTIEG Abi III-2010
„Brötchen verkaufen und Party machen“ Auf unseren EINSTIEG Abi Messen informieren sich jedes Jahr zehntausende Schülerinnen und Schüler über
ihre Möglichkeiten nach dem Abitur. Wir haben einige von ihnen nach ihren Zukunftswünschen gefragt.
Interviews: Stefan Moskopp Fotos: Moritz Muschenich
Amelie, 20, hat gerade die Abitur-Prüfungen hinter sich und wartet nun auf einen Studienplatz in Medizin: „Ich möchte Psychiaterin werden, genau wie mein Papa. Im OP zu stehen und an Menschen herumzuschneiden, quasi direkt für ihr Leben verantwortlich zu sein, wäre hingegen nichts für mich. Jetzt bin ich erst mal gespannt, an welche Uni die ZVS mich wohl schickt. Am liebsten möchte ich nach Heidelberg, Mann-heim oder Freiburg.“
... ihr antwortet
11EINSTIEG Abi III-2010
Interviews: Stefan Moskopp Fotos: Moritz Muschenich
Lars,18, interessiert sich manchmal mehr für den Kurs des DAX als für seine Schulnoten: „Ich bin schon voll im Aktien-geschäft und will später auf jeden Fall etwas mit Wirtschaft machen. Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen klingt spannend. Während meines Studiums werde ich beim Bäcker jobben, samtags und sonntags hinter der Theke stehen und Brötchen verkaufen. Hoffentlich kann ich trotz des frühen Auf-stehens noch genug Party machen.“
Johannes,18, lebt sein Leben nach dem „American Way of Life“: „Ich will Zahnarzt werden, weil ich Lust auf eine eigene Praxis mit Angestellten habe und ordentlich Geld verdienen möchte. Jetzt freue ich mich aber erst mal auf meine USA-Rei-se. Ich habe in der Oberstufe ein High-School-Jahr in Amerika verbracht und fahre nun wieder dorthin, um meine Gastfamilie zu besuchen.“
Natascha, 19, wartet auf ihre Abiturnoten und nutzte die EIN-STIEG Abi, um sich über ihr Wunschfach zu informieren: „Die Messe hat mich in meiner Entscheidung noch mal bestärkt: Ich will Politikwissenschaft studieren und nachher vielleicht Journalistin werden. Mein Traumberuf ist Chefredakteurin des „Spiegel“. Am meisten freue ich mich gerade auf das Studen-tenleben und auf meine erste eigene Wohnung.“
Johanna-Luisa, 18, hat eine brasilianische Mutter und spricht fließend Portugiesisch. Ihre Affinität zu Sprachen möchte sie nach dem Abitur nutzen: „Dolmetscherin ist mein Traumberuf. Schon als kleines Kind habe ich zwischen meinem deutschen und meinem brasilianischen Opa hin und her übersetzt. Viel-leicht bekomme ich ja später mal einen Job beim Auswärtigen Amt oder der UNO.
12 EINSTIEG Abi III-201012
77% Spaß im Job haben
14% viel Geld verdienen
7% weiß nicht
1% dass genug Freizeit bleibt
1% sonstiges
Umfrage
Alles Spaß, oder was?
Denis Buss, Leiter der EINSTIEG Studien- und Berufsberatung, erklärt dieses Phänomen:
Wir erleben auch in unseren Beratungen, dass viele junge Leute den Wunsch nach Spaß an der
Arbeit bei ihrer Berufsorientierung in den Vordergrund stellen. Mit welchen Menschen man spä-
ter zusammenarbeiten will, und ob man auch wirklich die eigenen Fähigkeiten und Talente in die
Arbeit einbringen kann, ist wichtiger als das ganz große Geld. Auch die Freizeit als Ausgleich zur
Arbeit rückt in den Hintergrund; schließlich empfindet man eine Tätigkeit, bei der man Spaß hat,
nicht als Belastung. Auf Nachfrage erklären uns die Schüler übrigens auch, was sie auf keinen
Fall wollen: nämlich eine von Krisen geplagte Arbeitswelt, in der sie nicht mehr als Individuen
wahrgenommen werden, sondern nur für Geld eine Arbeit verrichten, die nichts mit ihnen selbst
zu tun hat.
Spaß bei der Arbeitist am wichtigsten
Auf der EINSTIEG Abi Messe in Frankfurt am Main haben wir 300 Schülerinnen und Schüler gefragt,
was für sie bei der Wahl ihres Berufs entscheidend sei. Hier das Ergebnis:
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14 EINSTIEG Abi III-201014
Buchtipp / Verlosung
Sylvia Hamacher
„Tatort Schule – Gewalt an Schulen“
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Exemplaren gewinnen.
„Es kann jeden treffen“Mobbing in der Schule
Sylvia, wie ging es damals mit dem Mob-bing gegen dich los?
Sylvia: Ich wollte eine Halloween-Party für
ein paar Freundinnen geben und hatte auch
schon die ersten Einladungen verteilt. Alle
haben freudig zugesagt.
Und dann ist keiner gekommen?
Sylvia: Nein, die Party hat gar nicht erst
stattgefunden. Zum Glück habe ich noch recht-
zeitig erfahren, dass mir meine Freundinnen
zugesagt haben, obwohl da bereits für sie fest-
stand, dass sie an dem besagten Abend auf
eine andere Party gehen würden.
Als Sylvia ihre Freundinnen zur Rede stellt, stößt sie auf demonstratives Schweigen. Wochenlang wird sie ignoriert, dann kommt es immer häufiger zu Beschimpfungen, später werden Lügengeschichten über Sylvia verbreitet.
Hat dir denn gar keiner zur Seite gestanden?
Sylvia: Meine Eltern und meine Schwester.
Und die Lehrer an deinem Gymnasium?
Sylvia: Mein Klassenlehrer hat mal im Un-
terricht nach den Ursachen für den Konflikt
gefragt. Aber keiner hat eine wirkliche Antwort
gegeben, vielmehr endete das Ganze damit,
dass ich wieder übel beleidigt wurde.
Wie hat dein Lehrer reagiert?
Sylvia: Gar nicht, er war leider unfähig, einzu-
schreiten.
In der Folgezeit zieht sich Sylvia immer mehr zurück, grübelt und verlässt das Haus nur noch, wenn es unbedingt sein muss. In der Schule wird die Situation immer schlimmer für sie und eskaliert schließlich, als sie bei einem Basketballspiel im Sport-
unterricht so heftig von einer Gegnerin attackiert wird, dass sie die nächsten drei Tage mit einem schweren Schleudertrauma im Krankenhaus verbringen muss. Während dieser Zeit wird ihr klar, dass ein Schul-wechsel der einzige Ausweg für sie ist.
Wie ist es dir an der neuen Schule er-gangen?
Sylvia: Ich fühle mich da super wohl, und das
war von Anfang an so. Zum Glück habe ich da-
mals diese Entscheidung getroffen. Ich habe
schnell Freunde gefunden, und mein Leben
hat sich wieder zum Guten gewendet.
Wie denkst du heute über die Leidenszeit an deiner alten Schule?
Sylvia: Irgendwie hat dieser abgedroschene
Spruch „Was dich nicht tötet, macht dich
stark“ ja doch seine Berechtigung. Auf mich
trifft es jedenfalls zu, ich bin heute viel selbst-
bewusster als früher.
Was rätst du Betroffenen, wie kann man sich gegen Mobbing wehren?
Sylvia: Erst mal sollte man sich klar darüber
sein, dass jeder zum Mobbing-Opfer werden
kann, sei es in der Schule, am Arbeitsplatz
oder woanders. Man muss sich dann jeman-
dem anvertrauen, es bringt nichts, das mit
sich selbst auszumachen. Im besten Fall findet
man dabei sogar Verbündete gegen die Täter,
die dann schnell den Spaß am Mobben verlie-
ren dürften. Viel schöner wäre es natürlich –
und das ist mein großer Appell – wenn einem
Mitschüler von sich aus zur Seite stehen und
so Mobbing gar nicht mehr möglich wäre.
Interview: Stefan Moskopp
Interview
Sylvia Hamacher ging gerne zur Schule und war ein glücklicher Mensch.
Bis sie zum Mobbingopfer wurde. Ihre Erfahrungen hat die 17-Jährige
in dem Buch „Tatort Schule“ verarbeitet.
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reiches Frauen-Rugby-Team? Dein Banknachbar
hat es mit seiner Erfindung bis ins Finale von
„Jugend forscht“ geschafft? Die ARD dreht an
eurer Schule einen Tatort? All das sind gute The-
men – und es gibt noch viele mehr. Finde eines
und mach einen Artikel daraus! Wenn du bereits
dein Abi in der Tasche hast, kannst du übrigens
auch ein Thema rund um dein Studium, deinen
Wehr- oder Zivildienst, dein FSJ oder FÖJ oder
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und jede Menge Literatur zum Thema Journa-
lismus: „Journalist werden“, „Themen finden“,
„Schreiben“ und „Textsorten“ aus dem UVK Ver-
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Magazin veröffentlicht.
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jünger als 18 Jahre sein, wird sie/er zu Schnuppertagen in der Redaktion eingeladen.
„Es kann jeden treffen“
16 EINSTIEG Abi III-201016
Und ewig rattert der ProzessorInformatik boomt. Computer organisieren heute nicht nur unsere Arbeitswelt, sondern stecken auch in
den meisten Alltagsgegenständen. Immer wichtiger werden demnach Experten, die sie entwickeln, bedie-
nen und reparieren können. EINSTIEG Abi verrät, wie man Informatiker wird.
Titel: IT und Informatik©
ska
isbo
n/ph
otoc
ase.
com
Was ist eigentlich Informatik?
Wem auf diese Frage zuerst die Assoziation
„was mit Computern“ einfällt, der liegt zwar
nicht falsch. Wichtig zu wissen ist aber, dass
der Computer in der Informatik nur als Werk-
zeug dient. Das Bild wird schließlich auch
von einem Nagel an der Wand gehalten
und nicht vom Hammer, mit dem man die-
sen hinein klopft. Die Funktion des Nagels
übernimmt in der Informatik im übertra-
genden Sinne die Software. Dabei handelt
es sich um intelligente, hoch komplizierte
Programme, die sich aus Code-Reihen zu-
sammensetzen und uns helfen, Probleme
zu lösen oder Arbeitsabläufe zu beschleuni-
gen. Mittlerweile unterstützen uns Compu-
ter und Software aber nicht mehr nur bei der
Arbeit, sie sind längst auch in unser Privat-
leben vorgedrungen: Egal ob im Handy, in
der Spülmaschine, im Getränkeautomaten
oder in der Spielkonsole – überall stecken
leistungsfähige, teils winzige Prozessoren
drin, die die Informationen verarbeiten, mit
denen wir sie füttern.
Wo arbeiten Informatiker?
Die Berufsfelder für Informatiker sind vielfältig:
• Sie entwickeln neue Prozessoren – zum Beispiel für Handys oder Laptops –
die noch kleiner, schneller und leistungsfähiger sind als ihre Vorgänger.
• Sie schreiben maßgeschneiderte Software für Unternehmen, programmieren Betriebs-
systeme oder animieren Charaktere für 3D-Computerspiele.
• Im Projektmanagement suchen sie nach Wegen, wie sich Abläufe in der Produktion oder
im Management mithilfe von IT-Systemen effizienter gestalten lassen.
• Als Administratoren verwalten und warten sie das interne Netzwerk einer Firma, pflegen
Datenbanken und schützen Rechner vor Hacker-Angriffen.
• Als Berater im Vertrieb helfen sie Unternehmen bei der Einrichtung neuer EDV, führen
Schulungen durch und stehen danach bei Problemen mit Rat und Tat zur Seite.
Dies sind nur einige wenige Einsatzgebiete. Da sich die Branche jedoch ständig weiter-
entwickelt, kommen laufend neue Tätigkeitsfelder hinzu.
Wie werde ich Informatiker?
Informatiker werden sowohl an Universi-
täten als auch an Fachhochschulen aus-
gebildet, wobei das Uni-Studium meistens
theoretischer ausgerichtet ist und stärkeres
Gewicht auf die Grundlagen legt, während
an der FH der Anwendungsbezug im Vor-
dergrund steht. Uni-Absolventen sind da-
her manchmal vielseitiger einsetzbar als
ihre Kollegen von der FH, häufig findet man
sie in konzeptionellen Berufen, in der Hard-
oder Software-Entwicklung.
Natürlich muss man nicht zwingend stu-
dieren, um in der IT-Branche unterzukom-
men; es gibt eine Fülle interessanter und
zukunftstauglicher Ausbildungsberufe, zum
Beispiel den IT-System-Kaufmann, den IT-
System-Elektroniker oder den Fachinforma-
tiker für Anwendungsentwicklung. „Letztlich
kommt es darauf an, was und wo Sie später
arbeiten möchten“, sagt Prof. Stefan Jähni-
chen, Präsident der Gesellschaft für Infor-
matik. „Wer zum Beispiel Administrator in
einem kleinen Unternehmen werden möch-
te, ist mit einer betrieblichen Ausbildung
gut bedient. Wer hingegen komplexe Syste-
me entwerfen und realisieren will, braucht
dafür zwingend ein Studium.“
Worum geht es im Studium?
In den ersten Semestern heißt es büffeln:
Auf dem Lehrplan stehen die Grundlagen in
Mathematik, praktischer und theoretischer
Informatik. Die Studierenden beschäftigen
sich mit komplizierten Algorithmen und Lo-
gik, lernen Programmiersprachen und zerle-
gen Hardware in ihre Einzelteile, um deren
technischen Aufbau zu verstehen.
„Wie trocken sich das Studium anfangs ge-
staltet, hängt aber immer auch vom jewei-
ligen Professor ab“, sagt Manuel Mesters,
28, der in München Bioinformatik studiert.
„Der eine findet, dass man erst mal die
Theorie gründlich beherrschen sollte, be-
vor man mit der Praxis beginnt. Der andere
bevorzugt hingegen Learning by Doing.“
Besondere Wahlmöglichkeiten gibt es in
der frühen Phase des Studiums aber meist
noch nicht. Die eröffnen sich den Studie-
renden erst in höheren Semestern, wenn
sie die Grundlagen im Schlaf beherrschen.
Mögliche Spezialisierungen sind dann etwa
Software-Entwicklung, Technische Informa-
tik oder Netzwerktechnik.
Damit sie später nicht blauäugig ins Be-
rufsleben stolpern, schicken die meisten
Hochschulen ihre Zöglinge vor dem Exa-
men dann noch für ein Praktikum in die
Wirtschaft. Auch die Bachelor-Arbeit kann
anschließend in Kooperation mit einem Un-
ternehmen geschrieben werden. Das Studi-
um endet nach sechs bis sieben Semestern
mit dem Bachelor of Science.
Was versteht man unter Binde-strich-Informatik?
Auf der einen Seite steht der allgemeine
Studiengang Informatik, auf der anderen
gibt es heute viele so genannte Bindestrich-
Fächer, die die Informatik mit einer anderen
Disziplin kombinieren: Geoinformatik, Au-
tomobilinformatik, Medieninformatik, Wirt-
schaftsinformatik und Medizinische Infor-
matik sind nur einige Beispiele.
Student Manuel Mesters konnte sich nach
dem Abi nicht zwischen Biochemie und In-
formatik entscheiden. „Gegen Biochemie
sprach, dass ich nicht tagein, tagaus im La-
bor stehen wollte. Gegen Informatik, dass
ich in der Schule nicht wirklich ein Über-
flieger in Mathe war“, erzählt er. Und ent-
schied sich für eine Mischung aus beidem.
Im Studiengang Bioinformatik beschäftigt
sich Mesters mit Molekülen und Genen, den
kleinsten Bausteinen des Lebens, und ver-
sucht diese anhand von modernster Com-
putertechnik mess- und interpretierbar zu
machen. Bereut hat er seine Wahl bis heute
nicht.
Für welchen Studiengang man sich ent-
scheidet, kommt also zunächst mal auf die
eigenen Neigungen und Fähigkeiten an.
Stefan Jähnichen von der Gesellschaft für
Informatik würde indes immer zur allgemei-
nen Informatik raten: „Wir haben schon oft
erlebt, dass eine bestimmte Richtung plötz-
lich ‚in’ war, dann aber genauso schnell
wieder verschwunden ist. Mit einem soli-
den Grundlagenverständnis ist man besser
auf den rasanten Wandel in der Informatik
vorbereitet als mit einer zu frühen Spezia-
lisierung.“
1. 2.
3.
4. 5.
1717EINSTIEG Abi III-2010
Titel: IT und Informatik
Bekomme ich mit dem Informatik-Bachelor auf jeden Fall einen Job, oder muss ich den Master draufsatteln?
Im Master-Studium haben Bachelor-Absolventen die Möglichkeit, ihr
bereits vorhandenes Wissen zu vertiefen oder eine verwandte Diszip-
lin neu kennen zu lernen. Wer später gerne in der Wissenschaft oder
in der Führungsetage eines IT-Unternehmens arbeiten möchte, sollte
diesen Schritt auf jeden Fall in Betracht ziehen. Bis zum Abschluss
dauert es weitere ein bis zwei Jahre.
Gleichwohl stellen heute immer mehr Unternehmen auch Bachelor-
Absolventen ein, insbesondere im Kundenservice oder für stark
spezialisierte Tätigkeiten. Stefan Jähnichen bewertet die Zukunfts-
chancen der Frühstarter jedoch kritisch: „Momentan gibt es vielleicht
genügend Jobs. Doch wer langfristig denkt, sollte schon versuchen,
sein Studium mit der bestmöglichen Qualifikation abzuschließen,
um dann auch wirklich dauerhaft am Arbeitsmarkt bestehen zu kön-
nen.“
Ein guter Kompromiss kann sein, mit dem Bachelor ins Berufsleben
zu starten und sich später „on the job“ weiterzuqualifizieren, etwa
mit einem berufsbegleitenden Master, sofern der Arbeitgeber dies
unterstützt.
• Gute Mathe-Kenntnisse. Denn Mathematik ist die „Sprache“ der Informatiker.
• Kreativität. Denn auch im Umgang mit Computern führen immer viele
Wege nach Rom.
• Teamfähigkeit. Informatiker sitzen heute nicht mehr allein vorm
Rechner, sondern arbeiten im Team. Auch der Umgang mit dem
Kunden ist wichtig.
• Offenheit gegenüber anderen Disziplinen.
Denn die meiste Software wird ja nicht für die Informatik selbst
geschrieben, sondern für andere Anwendungsgebiete.
Welche Voraussetzungen brauche ich als Informatiker?
MatheTeamfähigkeit
Offenheit
6.
18 EINSTIEG Abi III-2010
Titel: IT und Informatik
Carina Böttcher wird heute ihre erste Bank ausrauben. Eine Strumpf-
maske muss sich die 21-Jährige dazu aber nicht übers Gesicht ziehen,
auch keinem zitternden Bankangestellten die Pistole unter die Nase hal-
ten. Geiseln nehmen? Nicht nötig! Denn Carina Böttcher erledigt den Coup
bequem vom Computer aus. Alles, was sie braucht, sind eine Internetver-
bindung und das nötige Know-how. „Phishing“ heißt ihre Methode, eine
moderne Form des Trickbetrugs, bei der sich Cyber-Gangster die geheimen
Zugangsdaten ahnungsloser Bankkunden erschleichen und damit binnen
Minuten deren Online-Konten plündern. Solche Internet-Kriminalität verur-
sacht weltweit Milliardenschäden; in Deutschland steht darauf eine mehr-
jährige Haftstrafe. Doch Carina muss keine Angst vor Sträflingskleidung
haben. Ihr Banküberfall ist simuliert und folgt akademischen Interessen.
Kampf gegen Viren, Würmer und Trojaner
Studiengang IT-Sicherheit In Bochum lernen Studierende, wie man Hard- und
Software gegen Hacker-Angriffe absichert. Und nut-
zen dazu auch die Methoden des Gegners.
19EINSTIEG Abi III-2010
Titel: IT und Informatik
Die Studentin belegt an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) den Ba-
chelor „Sicherheit in der Informationstechnik“ und hat Hackern, Com-
puterviren, Würmern und Trojanern den Kampf angesagt. Dazu gehört
natürlich auch, sich die gewieften Methoden des Gegners anzueignen.
„Die meisten Studenten schreiben genau eine Bewerbung“
Der Studiengang existiert mittlerweile seit rund zehn Jahren und ist
einer von wenigen dieser Art in Deutschland – obwohl die Nachfra-
ge nach gut ausgebildeten IT-Sicherheits-Experten in unserer compu-
terisierten Welt stetig wächst. Dementsprechend vielfältig sind heute
schon die Einsatzfelder: Bochumer Absolventen programmieren Anti-
Virus-Software, entwickeln Verschlüsselungs-Verfahren für Geldkarten,
Handy-Gespräche und funkgesteuerte Autoschlüssel, bekämpfen im
Bundeskriminalamt Cyber-Terrorismus oder helfen als Berater anderen
Unternehmen dabei, ihre Netzwerke vor Hacker-Angriffen zu schützen.
„Unsere Leute sind wirklich begehrt“, verrät Prof. Christof Paar, der im
Studiengang das Fach Angewandte Kryptografie lehrt. „Die allermeisten
Studenten schreiben, wenn sie fertig sind, genau eine Bewerbung.“
Doch bis zum Bachelor-Abschluss ist es erst einmal ein langer Weg, auf
dem insbesondere die Mathematik als „Sprache“ der Kryptografie eine
wichtige Rolle spielt. Inhalte aus der Informatik, der Elektro- und der
Informationstechnik komplettieren den Lehrplan. Damit der Studien-
alltag zwischen komplizierten Algorithmen und Programmiersprachen
nicht zu trocken gerät, stehen immer wieder auch spannende Labor-
übungen auf dem Programm. Dort lernen die angehenden Cyber-Poli-
zisten etwa, wie man eine Smartcard programmiert oder einen Sicher-
heitsmechanismus knackt – zum Beispiel ein Online-Banking-System.
Und damit nicht genug: Im sechsten Semester geht jeder Studierende
für drei Monate zum Praxischeck in ein Unternehmen.
Auch Waschmaschinen müssen abgesichert werden
Vincent Immler hat das Industriepraktikum schon hinter sich und wird
bald mit seiner Bachelor-Arbeit loslegen. Nach dem Abschluss möch-
te der 23-Jährige gerne in der Industrie arbeiten. Sein Berufswunsch:
sichere Hardware herstellen, so genannte „embedded devices“. „Han-
dys, zum Beispiel – da steckt ja heute so viel Technik drin, dass man
es kaum noch erfassen kann“, erklärt er. Auch Waschmaschinen, Bank-
automaten, Autos und iPods sind komplexe eingebettete Systeme und
müssen gegen Hacker geschützt werden, damit die Fernwartung durch
den Hersteller oder das Software-Update aus dem Internet kein Sicher-
heitsrisiko darstellen.
Wie einfach Cyber-Ganoven auch die kleinsten Sicherheitslücken für ihre
Zwecke nutzen können, hat Carina Böttcher beim virtuellen Banküber-
fall gelernt. „Unglaublich, wie schnell wir die Passwörter hatten“, staunt
sie. Dass bislang trotzdem keiner seiner Absolventen einen kriminellen
Lebensweg eingeschlagen hat, erklärt sich Kryptografie-Professor Paar
indes mit den guten Arbeitsmarktchancen: „Das Einstiegsgehalt für un-
sere IT-Sicherheitsingenieure liegt schon mal bei 50.000 Euro pro Jahr.
So viel zahlt ihnen die russische Mafia ganz sicher nicht.“
Daniel [email protected]
Link-Tipps
Der Studiengang IT-Sicherheit an der Ruhr-Uni Bochum:
www.hgi.rub.de/hgi/studium/
Auch die Hochschule Aalen (Baden-Württemberg) hat ein Bachelor-Pro-
gramm IT-Sicherheit im Angebot:
www.htw-aalen.de/studium/its/
Christof Paar will Cyber-Ganoven an den Kragen.
Unsere Ausbildungsplätze ab dem 1. September 2011
Dualer StudiengangBachelor of Science,
Wirtschaftsinformatik
Duale AusbildungFachinformatiker/innen, Anwendungsentwicklung
www.thomascook.info
T H O M A S C O O K A u S b i l d u n g
IT meets Touristik
Mein Kollege,
der ComputerIn welchen Jobs arbeiten eigentlich Informatiker? Wir stellen euch drei junge Menschen vor, die tag-
täglich mit Bits und Bytes hantieren. Von Andreas Menn
20 EINSTIEG Abi III-201020
Tobias Scherer in der Fertigungsstraße seines Arbeitgebers Ford: „Ohne IT ist die Auto-Produktion heute unvorstellbar.“
Titel: IT und Informatik
Autos bauen mit SystemOhne das Plant IT Team, in dem Tobias Sche-rer arbeitet, stünden die Bänder in den Köl-ner Ford-Werken still. Der 31-Jährige betreut zusammen mit seinen Kollegen in der Auto-fabrik die IT-Systeme, mit deren Grips aus tausend Teilen ein Auto wird.
Herr Scherer, in den Kölner Ford-Werken bauen Monteure täglich rund 1.800 Fahr-zeuge zusammen. Wie viel Informations-technologie braucht es, um die Produktion am Laufen zu halten?
Scherer: Ohne IT ist die Auto-Produktion heute
unvorstellbar. Nahezu jeder Arbeitsschritt ist
automatisiert. Denn jedes Auto wird eigens
nach Kundenwünschen zusammengestellt:
Farbe, Motorleistung, Karosserieform, Getriebe,
Sitzheizung und noch vieles mehr kann sich der
Autokäufer selbst aussuchen. Nur dank unserer
Computersysteme finden in der Fertigung alle
Teile so zusammen, dass am Ende das individu-
elle Wunschauto herauskommt.
Wie funktioniert dieses Riesen-Puzzle?
Scherer: Jedes der vielen tausend Bauteile, von
der kleinsten Schraube bis zur größten Motor-
haube, ist in einer Datenbank erfasst. Logistik-
Software stellt sicher, dass immer das richtige
Teil genau dann bereitliegt, wenn ein Monteur
in der Fertigungsstraße es gerade braucht. Die
Türen etwa wandern auf einer separaten Pro-
duktionslinie durch die Fabrik und werden erst
am Schluss montiert. Aber sie landen immer
am richtigen Auto...
...weil der Computer sie dorthin lotst.
Scherer: Genau. Die IT-Systeme wissen exakt,
wo sich welches Auto auf der Produktions-
straße gerade befindet. Soll dann etwa ein
bestimmter Scheinwerfer eingebaut werden,
sagt das System dem Mitarbeiter sofort, wo
er das Bauteil finden kann. Im Vorrats-Regal
leuchtet am entsprechenden Fach eine Lampe
auf, und ein Bildschirm zeigt zusätzlich Infor-
mationen zu dem benötigten Bauteil an. Das
Computersystem ist sogar an die elektrischen
Schraubendreher angeschlossen und stellt für
jeden Arbeitsschritt das Drehmoment automa-
tisch ein.
Welche Rolle spielen Sie als Informatiker dabei?
Scherer: Meine Kollegen und ich betreuen
das Netzwerk und die Server, auf denen die
2121EINSTIEG Abi III-2010
Titel: IT und Informatik
Produktions-Systeme der gesamten Fabrik
laufen. Wir spielen Sicherheits-Updates auf
und Patches, also Nachbesserungen der Soft-
ware. Wir binden neue Geräte in das Netzwerk
ein. Und wir beseitigen Fehler: Sobald es
irgendwo Probleme gibt, läuten die Telefone
bei uns Sturm. Dann müssen wir blitzschnell
reagieren, sonst steht womöglich die gesamte
Produktion still.
Mit welchen Programmiersprachen ar-beiten Sie?
Scherer: Im Alltag habe ich mit Java und C++
zu tun, außerdem mit XML und HTML. Das
Programmieren steht aber nicht im Mittelpunkt.
Denn in meinem Job bin ich an der Schnittstelle
zwischen den Monteuren, die mit dem System
arbeiten, und den Programmierern, die die
Software schreiben. Häufig gebe ich Vorschläge
aus der Montage via Telefon und E-Mail an
Software-Entwickler in anderen Ländern weiter,
die unser Werk noch nie von innen gesehen
haben. Ich bin sozusagen Übersetzer zwischen
zwei Welten.
Wie behält man bei einem so umfang-reichen Computer-System den Überblick?
Scherer: Man muss das komplexe Denken
beherrschen. Gutes Teamwork ist gefragt. Und
man muss sich viel unterhalten mit den Leuten,
die an der Produktionslinie arbeiten. Dann
versteht man, wie ein Auto überhaupt entsteht,
vom Stahlrohr über Presse, Stanze, Lackierung
und die Endmontage. Das fasziniert mich jeden
Tag aufs Neue.
Tobias Scherer (31) hat nach dem Schulabschluss bei
den Ford-Werken in Saarlouis eine Ausbildung als En-
ergieelektroniker absolviert. Im Jahr 2009 wechselte
er auf eine Stelle als Systemanalytiker für die Werks-
fertigung nach Köln. Dort ist Scherer mitverantwortlich
für die IT-Systeme der Autofabrik. Neben seiner Arbeit
studiert Scherer Informatik im Fernstudium an der
Wilhelm-Büchner-Hochschule in Darmstadt. Im Juli hat
er den letzten Teil seiner Diplom-Prüfung begonnen.
Geld auf schnellen WegenStephan Hoppe sorgt als Projektleiter für die IT-Infrastruktur bei der Deutschen Börse dafür, dass Millionensummen ihren Besitzer wechseln.
Wenn Stephan Hoppe arbeitet, dann rollen Eu-
ros. Und zwar viele Millionen davon. Denn Hop-
pe betreut das elektronische Handelssystem
Xetra bei der Deutschen Börse. Das System aus
Datenleitungen, Servern und Software bewäl-
tigt weit über 90 Prozent des gesamten Aktien-
handels in Deutschland. Im Mai flossen pro Tag
durchschnittlich 7,9 Milliarden Euro über Xetra.
Ein IT-System, das viel wichtiger wäre, kann es
gar nicht geben. Und darum macht Stephan
Hoppe einen wichtigen Job.
Seit vier Jahren arbeitet er bei Deutsche Börse
Systems, der IT-Tochter der Deutschen Börse
in Frankfurt. Ihr Sitz ist in der Neuen Börsen-
straße 1, und das sagt schon viel über Hop-
pes Arbeitsplatz. Die alte Börse – das waren
Handelsräume mit gebohnertem Parkett, wo
nervöse Männer hektisch mit den Armen we-
delten und sich Angebote zuriefen. Die neue
Börse – das ist ein hochkomplexes Compu-
tersystem, das innerhalb von Millisekunden
tausende Kauf- und Verkaufsorders aus aller
Welt miteinander abgleicht. Computer haben
den Wertpapier-Handel in den vergangenen
15 Jahren revolutioniert und extrem beschleu-
nigt.
Stephan Hoppe: „Millisekunden entscheiden über Ge-
winn und Verlust."
„Neben Stabilität und Verfügbarkeit gewinnt
Geschwindigkeit bei der Börse immer grö-
ßere Bedeutung“, sagt Stephan Hoppe. „Ein
Signal, das wenige Millisekunden vor einem
anderen ankommt, kann durchaus über den
Gewinn oder Verlust entscheiden.“ Darum
muss Hoppe sicherstellen, dass die Leitungen
blitzschnell und reibungslos funktionieren,
die zwischen der Deutschen Börse und ihren
Firmenkunden, zum Beispiel großen Fonds-
häusern, geschaltet werden. Das setzt tech-
nisches Verständnis voraus. „Da landen wir
schnell bei der Physik von Kupfer- und Glasfa-
serleitungen“, sagt Hoppe.
„Permanent Neues“
Mit Informatik hatte der studierte Betriebswirt
zunächst nur privat Erfahrungen gesammelt.
„Netzwerke haben mich immer schon faszi-
niert“, sagt er. Profi-Wissen eignete er sich
schließlich im Studienschwerpunkt „Electro-
nic Business“ an der RWTH Aachen an. Das Di-
plom in der Tasche, suchte Hoppe gezielt nach
einer Arbeit, die an der Schnittstelle zwischen
BWL und Informatik lag – und fand eine Aus-
schreibung der Deutschen Börse, die genau
ins Schwarze traf. Allein 1.250 Mitarbeiter des
Unternehmens arbeiten in der IT-Sparte. Ste-
phan Hoppe ist aber keiner von jenen, die den
Software-Code schreiben oder Kabel verlegen.
Als Projektleiter ist er derjenige, der die ver-
schiedenen Experten zusammenführt. „Steht
zum Beispiel eine Erhöhung der Daten-Band-
breite an, dann stelle ich ein Team zusammen,
das die Leitungen plant, testet und in Betrieb
nimmt“, sagt Hoppe.
Das bringt auch schon mal arbeitsreiche Wo-
chenenden mit sich, an denen das Team alles
bis ins letzte Detail abklopft und auf Zuver-
lässigkeit prüft. Kritische Momente, die für
Hoppe immer wieder eine wertvolle Erfahrung
sind. „Man wird hier permanent mit Neuem
konfrontiert“, sagt er. „Das macht es so span-
nend.“
Stephan Hoppe (32) hatte ursprünglich nicht viel mit In-
formationstechnologie zu tun. Nach einer zweijährigen
Ausbildung zum Bankkaufmann studierte er BWL an der
RWTH Aachen. Als Studienschwerpunkt wählte Hoppe
die Fächer Controlling und Electronic Business. Hier
lernte er, wie Handel über elektronische Plattformen
funktioniert, was elektronische Marktplätze ausmacht,
und welche Technologie sich dahinter verbirgt.
22 EINSTIEG Abi III-2010
Fehler 101. Oh Mann, ich hasse Fehler 101. Ich hab keine Ahnung,
was er bedeutet, aber ich lehne ihn ab. Nie weiß ich, warum es zu ihm
kommt. Plötzlich ist er da, blinkt hektisch auf dem Bildschirm und treibt
meinen Puls in die Höhe. Im Grunde ist es ja nett, dass der Rechner
nicht einfach den Geist aufgibt, sondern zumindest einen Hinweis auf
sein Problem und mir damit die Möglichkeit gibt, es zu lösen. Aber ich
bin da wirklich die falsche Ansprechpartnerin. „Je ne parle pas IT“ –
ich bin lediglich das, was man eine Anwenderin nennt. Was hinter der
Blechverkleidung und den Laufwerkschächten vor sich geht, ist mir er-
stens ein Rätsel und zweitens auch egal.
Ich glaube, in Kindertagen hatte ich fast noch mehr Ahnung von solchen
Dingen als heute. Am geerbten Commodore 64 meines Cousins spielte
ich gerne die Olympischen Winterspiele. Alternativ auch die Sommer-
spiele, die World Games oder Fugger, das Farmville der Steinzeit. Man
schob eine große labberige Diskette, Floppy genannt, in das externe
Laufwerk, tippte den Befehl „LOAD“ zum Laden auf der braunen Tasta-
tur ein, wartete und aß Chips. Wartete und ging noch mal schnell für
kleine Olympiasieger. Wartete und starrte auf den bernsteinfarbenen
Monitor. „RUN“. Die scheppernde Titelmusik erlöste einen nach etwa
15 Minuten, und mit der Eingabe der Spieleranzahl ging’s los. Die Grafik
sah aus, als sei sie aus Duplo-Steinen gebaut, und die Möglichkeiten
dessen, was man mit dem Joystick machen konnte, waren beschränkt.
Rollerbladen ging so: Stick schnell hin und her wackeln und zum Sprin-
gen den Knopf drücken. Kliffspringen so: Stick schnell hin und her wa-
ckeln und zum Eintauchen den Knopf drücken. Sensibel durften diese
Joysticks der ersten Stunden nicht sein, denn im Eifer des Gefechts
ErrorUnsere Kolumnistin ist genervt von ihrem
anspruchsvollen Rechner und schwelgt in C64-
Nostalgie. Dabei war früher doch alles noch kom-
plizierter.
Informationen auf die HandAlexander Lehmann schreibt bei der Berliner Firma Checkitmobile Programme für das iPhone.
„Seit fast einem Jahr entwickle ich bei der Berliner Firma Checkit-
mobile Programme für das iPhone. Woabi, unsere erste Software,
ist ein mobiler Einkaufsberater, mit dem man Preise von Produkten
vergleichen kann. Man kann damit herausfinden, was zum Beispiel
ein Drucker, eine Kamera oder auch der Fisch aus dem Tiefkühlfach in
anderen Geschäften oder bei Internet-Händlern kostet.
Dazu macht man mit der Handykamera ein Foto des Barcodes auf der
Verpackung, und unsere App zeigt die Preise anderer Händler an. Mit
Barcoo, unserer zweiten Software, kann man auf die gleiche Weise
unterwegs Testberichte lesen und Öko- und Gesundheitsinformati-
onen abrufen. Damit sieht man auf einen Blick, ob ein Hersteller zum
Beispiel gentechnisch veränderte Zutaten verwendet.
Die Idee mit dem Preisvergleich per Barcode-Scanner hatte ich schon
länger. Es war Zufall, dass ich in Berlin auf die Firma Checkitmobile
traf, die bereits an einer solchen Software arbeitete. Noch während
ich im vergangenen Sommer meinen Master-Abschluss machte, be-
gann ich an Woabi und Barcoo mitzuarbeiten. Die Programmierspra-
che Objective C, in der iPhone-Programme geschrieben werden, habe
ich mir selbst beigebracht.
Im Geschäft den Preis heruntergehandelt
Im November 2009 brachten wir unsere Programme erstmals in den
App-Store von Apple. Anfangs hatten wir noch Schwierigkeiten mit
der schlechten Bildqualität der Kamera im ältesten iPhone, doch wir
bekamen das Problem mit einem Bilderkennungs-Algorithmus in den
Griff. Als ich dann bei einem Händler mit Hilfe von Woabi den Preis
eines Druckers herunterhandeln konnte, war ich überzeugt: Unsere
Software war weit mehr als nur ein Spielzeug. Prompt schossen die
Download-Zahlen nach oben, wochenlang waren wir unter den Top
25 im App-Store, und Apple nahm unsere Software sogar in seinen
Werbespot auf.
Wer für das iPhone Programme schreibt, muss schnell sein. Unsere
Konkurrenz schläft nicht. Mindestens einmal im Monat bringen wir
darum ein Update heraus mit neuen Funktionen und Verbesserungen.
Unsere Einfälle kommen viel schneller beim Nutzer an als in vielen
anderen Software-Branchen. Es fasziniert mich, dass wir mit unseren
Programmen den Menschen Informationen direkt in die Hand geben
können – „information at your fingertips“, davon hat Microsoft-Grün-
der Bill Gates schon 1994 in einem Vortrag geschwärmt.
Alexander Lehmann (30) hat an der Uni Rostock Business-Informatik auf Bachelor stu-
diert. Nach einem dreijährigen Arbeitsaufenthalt in den USA kehrte er nach Deutschland
zurück, um an der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht einen MBA zu absolvie-
ren. Bei Checkitmobile begann er im August 2009.
23EINSTIEG Abi III-2010
Ditzke heißt eigentlich Judith, den Spitznamen verdankt sie ihren
Kollegen. Die Ditzke ist ein Ass bei den Olympischen Winterspie-
len, aber sie kann auch was Sinnvolles – zum Beispiel dieses
Magazin-Layout gestalten.
Ditzkes Kolumne
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David Rahnaward Basar Duales Studium NAK, B. Sc. in Wirtschafts-informatik, OTTO-Konzernzentrale
Ich sag mal so... wurde ordentlich an ihnen rumgerissen. Fehlermeldungen gab es damals
nicht. Ich glaube, das System mit seinen 64 Kilobyte Arbeitsspeicher war
einfach noch nicht zu Fehlermeldungen in der Lage. Nicht mal der eifer-
suchtsbegründete Urin-Angriff meiner Katze auf die Tastatur, die gleichzei-
tig die Hauptplatine war, sorgte für Systemausfälle.
Heute ist alles so benutzerfreundlich, dass man nicht mehr verstehen
muss, was man ohnehin nicht verstehen will und in meinem Fall auch nicht
kann. Das gefällt mir. Bis Fehler 101 auftaucht. Dann wünsche ich mir jedes
Mal, ein bisschen mehr zu wissen über Bits, Bytes und RAM. Stattdessen
habe ich keine Ahnung, was 101 mir sagen will. 101 Dalmatiner? „Guten
Tag ich hätte gerne 101 Brötchen.“ – „Kaufen Sie doch 100, dann haben Sie
Geld gespart und können sich noch eins kaufen…“ Es ist zwecklos. Zu der
Zahl 101 fällt mir nur Blödsinn ein.
Immerhin hat der Vormarsch der Digitalisierung zu ausgleichender Gerech-
tigkeit geführt: All die Nerds mit ihren Taschenrechnern in der Hose und
der rausgewachsenen Frise über dem pubertären Gesichtstrauma, die im
Sport als Letzte gewählt wurden und, statt auf Partys zu gehen, lieber Fan-
tasy-Kartenspiele spielten; all die weltfremden Hacker, die im Informatik-
unterricht kleine Quadrate durch schlechte Labyrinthe laufen ließen; all die
Freaks, von denen man dachte, sie würden nie eine Freundin finden, und
wenn, dann nur eine virtuelle selbstprogrammierte; all diese Menschen,
über die wir uns früher gerne lustig gemacht haben, haben heute einen
krisensicheren und gutbezahlten Job. Hallo, ich bräuchte mal eure Hilfe,
mein Rechner hat ständig Fehler 101...
Eure Ditzke
Judith Strü[email protected]
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24 EINSTIEG Abi III-2010
Titel: IT und Informatik
Wenn Bettina Ziegler in nicht allzu ferner Zeit
ihr Studium abschließt, wird sie sich mit dem
akademischen Grad Bachelor of Science in Wirt-
schaftsinformatik schmücken dürfen. Ebenso gut
könnte auf ihrem Zeugnis aber auch „professio-
nelle Problemlöserin“ stehen. Denn genau das
ist es, womit sich Bettina künftig beschäftigen
wird: Probleme zu lösen, die die Kunden ihres
Arbeitgebers mit einem bestimmten Computer-
programm haben.
Die 22-Jährige absolviert einen dualen Studien-
gang beim Softwarehersteller SAP in Walldorf
und durchläuft gerade die Abteilung Service
& Support. „Das ist manchmal ein bisschen
wie Detektivarbeit“, erzählt sie. „Ich bekomme
online die Meldungen des Kunden rein, und
dann mache ich mich auf die Suche: Wo und
wann tritt das Problem auf? Warum tritt es bei
anderen Anwendern nicht auf?“ Sobald sie die
Lösung gefunden hat, erklärt sie dem Kunden,
wie er vorgehen muss. Falls es sich um einen
Software-Fehler handelt, behebt sie ihn direkt
selbst im Programm-Code. Ihre Arbeit gefällt
Bettina so gut, dass sie auch nach ihrem Exa-
men im Kundenservice von SAP weitermachen
möchte. Den Übernahmevertrag hat sie bereits
unterschrieben.
In ein Unternehmen hineindenken können
Wirtschaftsinformatiker wie Bettina Ziegler
arbeiten an der Schnittstelle zwischen IT und
BWL. Das heißt, sie beschäftigen sich mit be-
triebswirtschaftlichen Prozessen und versu-
chen Software herzustellen, die diese Prozes-
se vereinfacht. Dazu ist ein breites Know-how
erforderlich, schließlich soll der Wirtschaftsin-
formatiker nicht nur programmieren. Er muss
sich auch in das Unternehmen eines Kunden
hineindenken können und berücksichtigen,
welche Ziele dieses mit einer neuen Software
verfolgt: zum Beispiel Gehaltsabrechnungen
schreiben, Urlaubsanträge der Mitarbeiter
verwalten, Bilanzen erstellen, Projekte planen
oder Materialbestellungen managen.
„Ich wollte immer wissen, wie die Sachen
genau funktionieren“
Wirtschaftsinformatiker haben nach ihrem
Studium in der Regel die Wahl zwischen meh-
reren Berufen: Sie arbeiten als Entwickler di-
rekt an der Software, programmieren diese für
ihr eigenes oder andere Unternehmen und
verbessern sie fortwährend. Als Solution-Ma-
nager sind sie dafür zuständig, die Erwartun-
gen des Kunden an die Software einzuholen,
zu bündeln und in konkrete Arbeitsaufträge
an die Entwickler umzusetzen. Wirtschaftsin-
formatiker sind aber auch als Berater tätig. Sie
fahren zum Kunden und erklären ihm, wie er
die neue Software in seinem Unternehmen
am effizientesten einsetzt. Im Service und
Support stehen sie ihm anschließend bei Fra-
gen und Problemen zur Verfügung.
Thomas Lichtenberg, 22, studiert Wirtschafts-
informatik im Praxisverbund bei der DB Sys-
tel, dem IT-Dienstleister der Deutschen Bahn,
und schreibt derzeit an seiner Diplomarbeit.
Besonders fasziniert hat ihn während des Stu-
diums seine Station in der Entwicklungsabtei-
lung, wo er mithelfen konnte, eine Datenbank-
Software zu verbessern.
Die Wahl des Studienfachs lag für Thomas
nach dem Abi nahe. Schon während der Schul-
zeit interessierte er sich sehr für Informatik.
„Im Internet habe ich nicht nur mit Freunden
gechattet und E-Mails verschickt, sondern ich
wollte immer auch wissen, wie die ganze Sa-
che eigentlich funktioniert.“ Ein reines Infor-
matikstudium sollte es dann aber doch nicht
sein, da kam ihm die Kombinationsmöglich-
keit mit Wirtschaft gerade recht.
Toll fand er in den vergangenen drei Jahren
die große Vielfalt im Studium: „Jedes Semes-
ter ging’s in eine andere Abteilung. Und die
Kollegen haben mich immer als vollwertiges
Team-Mitglied gesehen.“ Das theoretische
Rüstzeug für seinen Job holte sich Thomas
zwischenzeitlich an der Berufsakademie
Rhein-Main in Frankfurt.
Bettina Ziegler traf ihre Studienentscheidung
nach einem Praktikum bei SAP. „Wer Wirt-
schaftsinformatiker werden will, sollte vor al-
lem logisch und strukturiert denken können“,
sagt sie. Der Software-Konzern achtet bei sei-
nen Bewerbern insbesondere auf gute Mathe-
und Physik-Kenntnisse. Darüber hinaus sollte
man sich schon einmal mit einer Program-
miersprache auseinandergesetzt haben. Und:
Kommunikationsfähigkeit ist ein Muss. Das
gilt auch bei der Deutschen Bahn, wie Thomas
Lichtenberg bestätigt: „Gerade als junger Mit-
arbeiter in einem Unternehmen ist es wichtig,
dass man nachfragt, wenn man etwas erklärt
haben möchte. Außerdem wird viel im direk-
ten Kontakt mit dem Kunden kommuniziert.“
Daniel [email protected]
Die ProblemlöserIT + Business
Wirtschaftsinformatiker müssen nicht nur program-
mieren können, sondern auch betriebswirtschaftliche
Prozesse verstehen.
Professionelle Problemlöserin:
Bettina Ziegler
Thomas Lichtenberg:
„Es ist wichtig, nachzufragen.“
Foto: DB AG/John Aigner
25EINSTIEG Abi III-2010
Titel: IT und Informatik
2009 Abitur mit 2,0 in Erfurt2009 Start ins duale Studium bei SAP2010 3 Monate Auslandspraxis in Singapur2010 Neu entwickelte Funktionalität wird sofort in
60 Ländern genutzt
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Die Problemlöser „Kein Studium unter der Käseglocke“Informatik für Frauen
Die Hochschule Bremen bietet seit zehn Jahren einen Informatik-Studiengang an, in den sich nur Frauen ein-
schreiben dürfen. Warum – das erklärt die Studiengang-Koordinatorin Prof. Heide-Rose Vatterrott.
Frau Vatterrott, programmieren Frauen anders als Männer?
Vatterrott: Nein, der Grund für unseren Studiengang ist eher, dass es viel
zu wenig Frauen in der Informatik gibt. Den Schwerpunkt Softwareent-
wicklung bieten wir an, weil wir festgestellt haben, dass Frauen sich dafür
stärker interessieren als für Hardware-nahe Fragestellungen.
Warum existiert überhaupt dieser Frauenmangel in Informatik-Studiengängen?
Vatterrott: Schülerinnen der höheren Klassen orientieren sich leider
immer noch sehr häufig in Richtung bestimmter Berufsgruppen, von
denen gesagt wird, dass sie für Frauen besonders geeignet seien. Dabei
fällt die Informatik als Studienmöglichkeit meistens schon früh raus aus
der Betrachtung.
Haben Mädchen im Umgang mit Technik weniger Selbstbewusstsein als Jungs?
Vatterrott: Ja, aber das ist völlig unbegründet. Jede Schülerin hat heute
ein Handy, arbeitet ganz selbstverständlich mit Computern. Aber Com-
puter als Berufsfeld anzusehen, davor scheuen die meisten dann doch
zurück. Dabei spielen sicher auch Negativerlebnisse eine Rolle, wenn sich
zum Beispiel Jungs über ihre Mitschülerinnen lustig machen, wenn die
am PC mal nicht mehr weiter wissen oder einen Fehler machen. Deshalb
führen wir auch gezielt Projekte an Schulen durch, sprechen die Mädchen
an und versuchen, diese Scheu vor der Informatik abzubauen.
Aber ergibt denn ein reiner Frauenstudiengang Sinn? Schließlich müssen sich Ihre Absolventinnen später im Berufsleben ja auch gegen männliche Konkurrenz durchsetzen.
Vatterrott: Stimmt, und deshalb gilt bei uns, dass die Studentinnen im
Laufe ihres Studiums zwar unter sich bleiben können, aber nicht müssen.
In den ersten beiden Semestern sitzen ausschließlich Frauen in den
Vorlesungen und Seminaren. Das hilft, gewisse Barrieren ab- und ein
Selbstbewusstsein im Umgang mit Technik aufzubauen. Danach können
die Studentinnen aber auch Veranstaltungen aus dem ganz normalen
Angebot der Fakultät besuchen. Die allermeisten machen von dieser
Möglichkeit Gebrauch – und stellen fest, dass sie fachlich mit ihren
männlichen Kommilitonen ohne weiteres mithalten können.
Das Studium findet also nicht unter einer Art weiblicher Käseglocke statt?
Vatterrott: Nein, alle Informatik-Studiengänge sind ja im selben Fakul-
tätsgebäude untergebracht. Außerdem müssen unsere Studentinnen
verpflichtend ein Auslandssemester und ein Praktikum absolvieren, was
sich ja auch nicht geschlechtergetrennt realisieren lässt.
Wie erfolgreich ist der Frauenstudiengang?
Vatterrott: Wir haben pro Semester 35 Plätze und sind immer aus-
gelastet. Und das Schöne ist: Unsere Absolventinnen haben kaum
Probleme, eine interessante Stelle zu finden. Die meisten sind schon
vermittelt, wenn sie ihre Abschlussarbeiten schreiben.
Würden Sie sich freuen, wenn Ihr Studiengang eines Tages über-flüssig würde?
Vatterrott: Es gibt uns jetzt seit zehn Jahren, trotzdem sehe ich diesen
Studiengang immer noch als eine Art Sondermaßnahme. Zum jetzigen
Zeitpunkt ist sie zwar sinnvoll und bringt Erfolg, schöner wäre es aber,
wenn sie irgendwann nicht mehr nötig wäre.
26 EINSTIEG Abi III-2010
Hast du dasZeug zum Informatiker?Beantworte die Fragen, und du weißt es!
Titel: IT und Informatik
Lösung:Du hast dich am häufigsten für a) entschieden:
Du bist der klassische Computer-Nerd und solltest unbedingt etwas
mit Informatik machen. Aber denk dran: Freunde in der realen Welt
zu haben, ist manchmal auch ganz schön.
Du hast dich am häufigsten für b) entschieden:
Ganz egal, was oder ob du überhaupt studieren wirst, Typen wie du
bringen es sowieso weit im Leben.
Du hast dich am häufigsten für c) entschieden: Nein!
Meinen Rechner...a) ...habe ich schon 1.000 Mal auseinander- und wieder zusammengebaut.
b) ...könnte ich, wenn ich wollte, jederzeit auseinander- und wieder
zusammenbauen.
c) ...habe ich meiner kleinen Schwester für ihre Mathearbeit geliehen.
Wenn ich einen Algorithmus höre...a) ...schreibe ich immer sofort mit.
b) ...möchte ich sofort meinen PC hochfahren.
c) ...fange ich immer unweigerlich an zu tanzen.
Mathe ist für mich...a) ...das tollste Schulfach.
b) ...ein Buch mit sieben Siegeln.
c) ...äh, wie sagt man noch: ein Buch mit vier Siegeln.
Ich liebe...b) ...mein Laptop über alles.
a) ...meinen Laptop über alles.
c) ...meinen Fernseher über alles.
Dein PC stürzt immer wieder ab, was machst du?a) Ich tüftele so lange rum, bis ich den Fehler
gefunden und behoben habe.
b) Ich lasse einen Kumpel so lange rumtüfteln, bis er den Fehler
gefunden und behoben hat.
c) Ich platziere den PC einfach so auf meinem Schreibtisch, dass er
gar nicht mehr abstürzen kann.
Für die neue C’t...b) ...lasse ich sogar die neue EINSTIEG Abi links liegen.
a) ...habe ich zwei Artikel geschrieben.
c) ...ich habe leider keinen C’t-Player.
Bei Z3 denke ich an...b) ...Konrad Zuse.
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27EINSTIEG Abi III-2010
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sind wir auf dem deutschen Markt aktiv und sorgen bei unseren Kunden
für ein perfektes Urlaubserlebnis. Dabei spielt unsere interne IT mit den
von ihr entwickelten und gewarteten Produktions-, Buchungs- und Reser-
vierungssystemen eine wichtige Rolle. Ohne die touristischen Systeme un-
serer IT-Abteilung könnten wir keine Reisen anbieten, und keiner unserer
Kunden könnte eine Reise buchen. Bereits seit über 15 Jahren bieten wir
herausfordernde und interessante IT-Ausbildungen mit guten Übernah-
mechancen in einer spannenden Branche.
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28 EINSTIEG Abi III-2010
Und täglich grüßt
der BücherbergWer Jura studieren möchte, sollte genau wissen, was auf ihn zukommt: Mord, Totschlag, viel Paukerei
und schwere Prüfungen.
Recht
Jura-Studium
Wenn Martin Krings morgens die Augen auf-
macht, weiß er genau, dass er sie so schnell
nicht wieder zumachen darf. „Als Jura-Student
hat man eigentlich immer einen langen Tag
vor sich, oder besser gesagt: Man sollte immer
einen langen Tag vor sich haben“, sagt Martin,
„denn bis zum Staatsexamen muss man ein
heftiges Pensum bewältigen.“ Wenn nicht ge-
rade eine Vorlesung ansteht, versucht er des-
wegen, schon früh in der juristischen Bibliothek
der Uni Köln zu sein. Bereits um 9 Uhr muss
der 25-Jährige, der im dritten Semester Jura stu-
diert, lange suchen, bis er endlich einen freien
Platz findet. „Zu Beginn des Studiums fühlte ich
mich fast ein wenig erschlagen von den vielen
Büchern – und von der Stille.“ Wer aus dem
Flüsterton ausbricht, erntet gleich böse Blicke.
„Man muss sich erst mal an die Atmosphäre
gewöhnen, aber es gibt einfach keinen ande-
ren Ort, wo man sich so gut konzentrieren kann
wie hier“, sagt Martin. Und Konzentration ist ex-
trem wichtig, denn nach wie vor gehört Jura zu
den Studienfächern mit den höchsten Durch-
fallquoten. Um den Herausforderungen auch
körperlich gewachsen zu sein, betreibt der Köl-
ner, der bereits einen Bachelor in Geschichte
und Philosophie gemacht hat, in seiner Freizeit
die chinesische Kampfkunst Kung Fu.
Schüsse im Hörsaal
A will B aus Eifersucht erschießen, verfehlt
diesen aber und trifft C tödlich, der seinerseits
gerade D erschießen wollte. Wie hat sich A
strafbar gemacht?
Anhand solcher Fälle lernen Jurastudenten
die Anwendung des Rechts. Und das immer
29EINSTIEG Abi III-2010
Recht
Bachelor bleibt unerwünscht
Die Juristen wehren sich noch immer gegen
die Abschaffung des Staatsexamens.
Mittlerweile haben sich aber die 16 Landes-
justizminister zumindest darauf verstän-
digt, die Umstellung des klassischen
Jura-Studiums auf Bachelor und Master zu
prüfen. Die nächste Entscheidungsrunde ist
für das Frühjahr 2011 geplant.
Wie sieht eigentlich der typische Jurastudent aus?
Martin Krings vor der Universität Köln
mithilfe der Gesetzessammlungen, womit das
Vorurteil, Jura sei ein reines Auswendiglernen
von Paragraphen und daher staubtrocken,
schnell entkräftet wäre. „Allerdings ist es eine
Sache, die dicken Wälzer zur Verfügung zu
haben, eine ganz andere aber, die richtigen
Vorschriften zu finden“, sagt Martin. „Und hat
man sie dann gefunden, geht die Arbeit erst
richtig los.“ Getreu dem Spruch „Jura fängt
da an, wo der Gesetzestext aufhört“ gilt es,
die Gesetzesvorschrift unter Berücksichtung
von Gerichtsentscheidungen, Kommentaren,
Lehrbüchern, Aufsätzen und Doktorarbeiten
auszulegen. Entsprechend werden die rechts-
wissenschaftlichen Bibliotheken der Unis
während der zahlreichen Hausarbeiten, die
während des Studiums jeweils über mehrere
Wochen bewältigt werden müssen, zum zwei-
ten Zuhause für die angehenden Juristen.
„Mangelhaft“ gehört dazu
Das Jura-Studium dauert mindestens acht
Semester und endet mit dem Ersten Staats-
examen. Der Weg dorthin ist für die meisten
Studenten sehr steinig. „Wir sind schon in der
Erstsemester-Begrüßungsrede auf schlechte
Noten vorbereitet worden“, sagt Martin. Ein-
sen und Zweien kämen kaum vor, und auch
die besseren Studenten würden ihr Studium
selten beenden, ohne mal ein „Mangelhaft“
kassiert zu haben. Dafür könne man sich auf
ein „Voll befriedigend“ so viel einbilden wie in
der Schule auf ein „Sehr gut“.
Mittlerweile gibt es von Bundesland zu Bun-
desland kaum noch Unterschiede im Aufbau
des rechtswissenschaftlichen Studiums. In
den drei Kerngebieten Zivilrecht, Strafrecht
und Öffentliches Recht muss jeder Student je
einen Grundlagen- und einen Fortgeschritte-
nenschein erwerben. Notwendig sind dafür
eine Klausur und eine Hausarbeit. Zudem
muss eine Prüfung in einem frei wählbaren
Schwerpunktbereich (beispielsweise Arbeits-
recht) bestanden werden.
Logisches Denken unverzichtbar
Der schriftliche Teil des Ersten Staatsexamens
besteht in der Regel aus sechs fünfstündigen
Klausuren, die im Abstand von zwei Tagen
geschrieben werden. Wer den Klausurenteil
besteht, wird zur mündlichen Prüfung ein-
geladen. Das Erste juristische Staatsexamen
gehört zu den schwierigsten Studienabschlüs-
sen überhaupt. Nicht zuletzt, weil der gesamte
Stoff – vom ersten bis zum achten Semester
– abgefragt wird. So ist es denn auch üblich,
dass sich Jura-Studenten ein bis zwei Jahre in-
tensiv auf das Examen vorbereiten, und das
mindestens acht Stunden täglich. Die meisten
nehmen die Hilfe eines so genannten Repeti-
tors in Anspruch, der ihnen den Examensstoff
in der Regel für viel Geld einpaukt. Die Tatsa-
che, dass Jura praktisch das einzige Fach ist,
in dem die Studenten tief in die Tasche grei-
fen, um sich privat für die Abschlussprüfung
fit machen zu lassen, sagt einiges über den
Schwierigkeitsgrad des Staatsexamens aus.
Übrigens gehen neben den Juristen nur noch
die Wirtschaftswissenschaftler zum Repetitor
– damit sie ihre Jura-Scheine bestehen. „Ein
Genie muss man sicher nicht sein, um ein
gutes Jura-Examen zu machen, wichtig sind
aber Disziplin und ein großes Durchhalte-
vermögen“, sagt Martin. Und ohne logisches
Denken geht gar nichts in der Juristerei, wer
also in Mathe immer um einen Punkt kämpfen
musste, sollte sich sehr genau überlegen, ob
er mit dem passenden Fach liebäugelt.
Besteht man das Erste Staatsexamen nicht
auf Anhieb, hat man grundsätzlich nur noch
einen weiteren Versuch. Wer sich allerdings
bis zum Ende des achten Semesters zur Prü-
fung anmeldet, wird für seine Schnelligkeit mit
dem so genannten „Freischuss“ belohnt. Das
heißt, man bekommt einen Versuch geschenkt
und hat damit insgesamt dreimal die Chance,
das Examen zu bestehen.
Wer das Erste Staatsexamen in der Tasche hat,
ist noch immer weit vom Tragen einer Robe
entfernt. Denn zum Ausüben der klassischen
juristischen Berufe, Richter, Staats- oder
Rechtsanwalt muss man noch einen zweijäh-
rigen Referendardienst absolvieren, an dessen
Ende wieder eine „Hammer“-Prüfung wartet:
das Zweite Staatsexamen. Die Tage werden
für Martin also noch lange nicht kürzer.
Stefan Moskopp [email protected]
Foto
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30 EINSTIEG Abi III-2010
Alternativenzum Jura-Studium
Wer in der Justiz arbeiten will, muss nicht unbedingt Jura studieren. Die Ausbildung zur Rechtsanwalts-
fachangestellten und das Studium zum Rechtspfleger stellen spannende Alternativen dar.
Rechtspfleger und Rechtsanwaltsfachangestellte
Recht
Linnmartha Eck arbeitet in einem Kölner
Anwaltsbüro. Schon morgens klingelt dort das
Telefon im Minutentakt, während die ersten
Mandanten im Vorzimmer warten. Die ange-
hende Rechtsanwaltsfachangestellte muss jetzt
schnell mehrere Akten heraussuchen, die ihr
Chef, Rechtsanwalt Reinhard Bergmann, einse-
hen möchte. Zwischendurch betreut die 21-Jäh-
rige Klienten – telefonisch oder vor Ort in der
Kanzlei.
Nur wenige Kilometer entfernt, im Oberlan-
desgericht Köln, ist von solcher Hektik nichts
zu spüren: Hier arbeitet Rechtspflegerin Elena
Krumscheid. Die 24-Jährige hat ihr Studium vor
zwei Jahren abgeschlossen und arbeitet jetzt in
der Justizverwaltung. Ihr Büro im zweiten Stock
erreichen Besucher über eine große geschwun-
gene Freitreppe. Schon in der Ausbildung konn-
te sie weitgehend selbstständig arbeiten, zum
Beispiel entschied sie über Vormundschaften
oder regelte Mahnverfahren. Bei ihrem Job in
der Verwaltung hat die junge Rechtspflegerin
vor allem mit Jurastudenten zu tun: Im Justizprü-
fungsamt ist sie unter anderem für den Ablauf
der mündlichen Prüfungen zuständig.
Keine Ferien, aber Kohle
Ein Jurastudium kam weder für Linnmartha
Eck noch für Elena Krumscheid infrage. Klar
war aber beiden: Es sollte eine Ausbildung im
Rechtswesen sein. Eck hatte mit ihrem Real-
schulabschluss gar keine Chance auf einen
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31EINSTIEG Abi III-2010
Alternativenzum Jura-Studium
Recht
Studienplatz, Elena Krumscheid dagegen
machte ein sehr gutes Abitur – die optimale
Voraussetzung für ein Jura-Studium. Trotzdem
entschied sie sich dagegen: „Ich wollte ein-
fach nicht in einen völlig überlaufenen Studi-
engang, um dann jahrelang zu studieren.“ Der
Studiengang Rechtspflege schien ihr die bes-
sere Alternative zu sein. „Eine Entscheidung,
die ich nie bereut habe“, sagt Krumscheid.
Drei Jahre dauerte die Ausbildung, Theorie-
und Praxisphasen wechselten sich dabei ab:
Studiert hat Krumscheid an der Fachhoch-
schule für Rechtspflege NRW in Bad Münste-
reifel, gearbeitet an verschiedenen Amts- und
Landgerichten. Semesterferien gab es zwar
nicht, dafür aber monatliche Anwärterbezüge
in Höhe von 962 Euro brutto.
Von diesem Gehalt kann Azubi Linnmartha
Eck nur träumen. 325 Euro Lohn empfiehlt der
Deutsche Anwaltverein für das erste Lehrjahr
von Rechtsanwaltsfachangestellten. Bis zum
dritten Ausbildungsjahr steigert sich das auf
525 Euro. „Auch wenn ich ausgelernt habe, ist
die Bezahlung nicht gerade üppig“, so Eck. Der
Grund für den geringen Lohn: Rechtsanwalts-
fachangestellte lernen einen Sekretariatsbe-
ruf. Eck arbeitet ihrem Chef zu und nimmt ihm
vieles ab – eigene Entscheidungen trifft sie
dabei kaum. Sie kann zwar fachlich glänzen,
ihre Akten im Griff haben und sich aktiv ein-
bringen, trotzdem bleibt sie auf die Arbeit im
Vorzimmer des Anwalts beschränkt.
Davon sollten sich interessierte Schulab-
gänger aber nicht entmutigen lassen, findet
Rechtsanwalt Bergmann: „Es ist trotzdem eine
anspruchsvolle Ausbildung“. Gute Kenntnisse
in Deutsch und Englisch müssen seine Azubis
mitbringen, außerdem logisch denken kön-
nen. Nach der Ausbildung gibt es die Möglich-
keit, sich zum Rechtsfachwirt weiterzubilden.
Dieser kostenpflichtige 18-monatige Lehrgang
wird von Rechtsanwaltskammern angeboten.
Absolventen können als Büroleiter arbeiten
oder sich spezialisieren, beispielsweise auf
Zwangsvollstreckungen oder Mahnverfahren,
die sie eigenständig betreuen. „Quasi als Ge-
genpart zum Rechtspfleger“, erläutert Berg-
mann.
Rechtspflege: 1.500 Bewer-bungen auf 18 freie Stellen
Linnmartha Eck fiel es leicht, einen Ausbil-
dungsplatz als Rechtsanwaltsfachangestellte
zu bekommen: Sie hatte einen guten Real-
schulabschluss und brachte wegen eines ein-
jährigen Auslandsaufenthalts gute Englisch-
kenntnisse mit. „Und ich habe vor meiner
Ausbildung ein Praktikum in einer anderen
Kanzlei gemacht, das hat sicher geholfen“,
fügt die 21-Jährige hinzu.
Ganz so leicht war der Einstieg für die Rechts-
pflegerin Elena Krumscheid nicht: Sie musste
sich in einem speziellen Bewerbungsverfah-
ren durchsetzen. Schon in der zwölften Klasse
bewarb sie sich um einen der begehrten Aus-
bildungsplätze. „Im vergangenen Jahr hatten
wir 1.500 Bewerbungen auf 18 freie Stellen“,
sagt Gerd Nolden, Personaldezernent im
Oberlandesgericht Köln. Bewerber, die keine
guten Noten vorweisen können, werden di-
rekt im Vorfeld aussortiert. Ein Notendurch-
schnitt von mindestens 2,5 ist Pflicht. Die
Bewerbungsgespräche werden in Gruppen
geführt. Dabei testet die Auswahlkommission
das Rechtsempfinden der Bewerber. Anhand
leichter juristischer Fälle werden Abstraktions-
vermögen und logisches Denken überprüft.
„Außerdem geht es darum herauszufinden,
wie entschlussfreudig die Kandidaten sind“,
sagt Nolden. Denn bereits in der Ausbildung
gelte es, eigenständig zu arbeiten und Ent-
scheidungen zu treffen. Drei Monate dauert
das komplette Einstellungsverfahren, das fürs
kommende Jahr beginnt im November.
Rechtsanwaltsfachangestellte Linnmartha Eck
wird dann im zweiten Lehrjahr sein und sich
Gedanken machen müssen, ob sie nach ihrem
Abschluss trotz schlechter Bezahlung weiter in
ihrem Beruf arbeiten möchte. Bei Rechtspfle-
gerin Elena Krumscheid ist die Entscheidung
schon gefallen: Sie wird in der Justizverwal-
tung bleiben und dort ihre Karriere vorantrei-
ben. In einem sind sich beide jungen Frauen
einig: Ihre Ausbildung war eine gute Wahl.
Hanna [email protected]
Link-Tipps
Ausbildung im Rechtswesen in NRW
www.justiz.nrw.de/Stellen/ausbildung
Fachhochschule für Rechtspflege
www.fhr.nrw.de
Vereinigung der Rechtsanwalts- und Notariatsan-
gestellten
www.renobundesverband.de
Justizfachangestellte
Diese duale Ausbildung wird an Amtsge-
richten und Berufskollegs absolviert. Der
Beruf ähnelt dem des Rechtsanwaltsfach-
angestellten,allerdings ist die Bezahlung
besser: 703 Euro erhalten Azubis in NRW
bereits im ersten Lehrjahr.
Elena Krumscheid:
„Ich wollte kein völlig
überlaufenes langes Studium.“
Linnmartha Eck :
„Das Praktikum vor der Ausbildung
hat mir sicher geholfen.“
32 EINSTIEG Abi III-201032
David blickt gelassen in die Zukunft. In zwei
Jahren hat er sein Abi in der Tasche, dann ist
er 18. Es kann sein, dass David sich erst mit 35
wieder frei entscheiden kann, wo und für wen
er arbeitet – bis dahin würde er nicht nur Medi-
zinstudent und später Arzt sein, sondern immer
auch Soldat: „17 Jahre sind schon ziemlich lang,
aber ich hätte kein großes Problem damit, mich
zu verpflichten, um beim Bund Medizin zu stu-
dieren.“ Wer bei der Bundeswehr Karriere ma-
chen will, muss sich darüber klar sein, dass die
attraktive Ausbildung ihren Preis hat: sowohl in
der langen Verpflichtungszeit als auch in den Ge-
fahren, denen Bundeswehrsoldaten inzwischen
durch Auslandseinsätze wie dem in Afghanistan
ausgesetzt sind.
Hier muss keiner nebenher jobben
„Für Abiturienten ist die Offizierslaufbahn der
klassische Einstieg, und da gehört eigentlich
immer ein Studium dazu“, sagt Wehrdienstbe-
ratungsoffizier Raphael Friedel. Doch nicht je-
der muss sich so lange verpflichten, wie David
es vorhat. Nur wer Pharmazie oder Medizin
studieren möchte, muss für 17 Jahre unter-
schreiben, für alle anderen Studiengänge rei-
chen 13 Jahre. An den Bundeswehrhochschu-
len in München und Hamburg kann man
technische Fächer wie Luft- und Raumfahrt-
technik oder Maschinenbau studieren, aber
auch Medizin oder Geistes- und Wirtschafts-
wissenschaften. Das Studium bei der Bundes-
wehr hat gegenüber einer zivilen Hochschul-
ausbildung einige Vorteile: Nach nur vier
Jahren haben die Offiziersanwärter den Mas-
ter in der Tasche – eine gute Betreuung und
straffe Organisation machen es möglich. Job-
ben muss nebenher niemand, denn beim
Bund steigt man mit 1.530 Euro Nettogehalt
ein – unabhängig davon, ob man eine Ausbil-
dung macht oder studiert. Die hohen Mieten
in den beiden beliebten Großstädten sind
auch kein Problem: Es gibt ausreichend Apart-
ments auf dem Campus, in denen die künfti-
gen Offiziere kostenlos wohnen können. Die-
ser Luxus hat seinen Preis: wenig Freizeit und
einen vollgepackten Stundenplan, der neben
Vorlesungen, Prüfungen und Praktika natür-
lich auch die militärische Ausbildung vorsieht.
Und für die muss man sich fit halten: „In Mün-
chen gibt es mehr als 40 Sport-AGs, das reicht
von American Football über Fußball und Ten-
nis bis zur Golf Driving Ranch. Das sind fast
schon amerikanische Verhältnisse!“, erzählt
Friedel aus seiner Studienzeit.
Ausbildung, Sport und Marschieren
Alternativ zum Studium schlagen viele (Fach-)
Abiturienten die Feldwebellaufbahn ein und
machen eine Ausbildung, für die sie sich neun
Jahre verpflichten müssen. Auch hier ist die
Auswahl groß: Vom Industriemechaniker über
den Mediengestalter bis zum Physiotherapeu-
ten werden mehr als 50 Ausbildungsberufe
angeboten. Die Azubis sind hier ebenfalls
schneller fertig als im zivilen Leben, in 21 Mo-
naten haben sie ihren – von der Industrie- und
Handels- bzw. Handwerkskammer abgenom-
menen – Abschluss in der Tasche. Doch auch
für die Techniker, Kaufleute und Medienge-
stalter beim Bund gilt: Nach der Ausbildung
arbeiten sie im militärischen Bereich, denn
jede Ausbildung hat einen klaren Bezug zum
späteren Job: Der Mechatroniker setzt Panzer
in Stand und der Mediengestalter ist für die
„operative Information“ durch eigene Magazi-
ne oder Fernsehsendungen zuständig. Dabei
sind 80 Prozent des Tages normaler Berufs-
alltag, der Rest ist mit Schießtraining, Sport
und Märschen militärisch gefüllt – schließlich
dürfen die Zeitsoldaten nichts verlernen und
müssen auch körperlich fit bleiben.
Auch Mediengestalter müssen ins Ausland
Auslandseinsätze gehören mit zum Job, man
erklärt sich für die gesamte Verpflichtungszeit
bereit, auch im Ausland zu arbeiten. „Natürlich
läuft man als Mediengestalter nicht Patrouille,
aber man kann durchaus im Lager Schreib-
tischarbeiten erledigen“, erklärt Friedel das
Karriere verpflichtet
Studium und Ausbildung bei der Bundeswehr
Ob der Wehrdienst nun verkürzt oder ganz abge-
schafft wird, Zeit- und Berufssoldaten wird es auch
weiterhin geben. Die Karriere bei der Bundeswehr ist
krisensicher und gut bezahlt, aber nicht ganz unge-
fährlich: Wer sich langfristig verpflichtet, wird auch
im Ausland eingesetzt.
© tr
uelif
e/ph
otoc
ase.
com
3333EINSTIEG Abi III-2010
Prinzip. Man sei immer Soldat: „Es ist realis-
tisch, dass jeder Soldat, der 13 Jahre dabei ist,
einmal ins Ausland muss. Militärpolizisten, die
in Afghanistan die Sicherheitskräfte ausbilden,
gehen meist mehrfach.“ Und das ist nicht un-
gefährlich: Seit Beginn des Einsatzes in Afgha-
nistan sind mehr als 40 Bundeswehrsoldaten
gefallen – da muss man gründlich überlegen,
ob man dieses Risiko für einen gut bezahlten
und krisensicheren Job aufnehmen möchte.
„Als zum ersten Mal etwas passiert ist, sind
weniger Interessenten zu den Beratungen ge-
kommen. Inzwischen merkt man davon nichts
mehr“, sagt Beratungsoffizier Friedel. Bedingt
durch die Wirtschaftskrise steigen die Bewer-
berzahlen wieder, weil viele an einem sicheren
Arbeitsplatz interessiert sind, so gibt es für die
Offizierslaufbahn rund 10.000 Bewerber auf
knapp 2.000 Stellen.
Frauen dürfen fast alles
Unter den Bewerben sind auch immer mehr
Frauen: 16.000 arbeiten bereits bei der Bun-
deswehr – und es sollen noch mehr werden.
Es gibt inzwischen Frauen, die Tornados flie-
gen, aber auch Kompaniechefinnen, die für
150 Männer verantwortlich sind. Friedel hat
den Eroberungszug der Soldatinnen miterlebt:
„Anfangs gab es schon Vorurteile, ob sich eine
Frau da durchsetzen kann, aber viele sind echt
ehrgeizig und starten inzwischen richtig durch.
Da müssen sich die Männer karrieremäßig
warm anziehen!“ Wie im zivilen Berufsleben
auch studieren die weiblichen Offiziere eher
Geistes- oder Wirtschaftswissenschaften und
halten sich von den technischen Fächern fern,
doch grundsätzlich stehen ihnen seit 2001
alle Laufbahnen offen. Nur bei den Spezial-
kräften, wo die körperlichen Anforderungen
so hoch sind, dass auch schon so mancher
Mann am Einstellungstest gescheitert ist, hat
sich bislang noch keine Frau beworben. Auch
der künftige Medizinstudent David weiß, was
da verlangt wird: „KSK (Kommando Spezial-
kräfte) würde mich schon interessieren, aber
ich glaube nicht, dass ich das schaffe. Auspro-
bieren will ich es auf jeden Fall!“
Doch was müssen Bewerber – egal ob männ-
lich oder weiblich – mitbringen, um beim Mi-
litär Karriere zu machen? Auf jeden Fall soll-
ten sie teamfähig sein, schließlich arbeiten
sie die ganze Zeit mit Menschen zusammen.
Außerdem müssen vor allem die Offiziers-
anwärter bereit sein, früh Verantwortung zu
übernehmen, denn sie sind schon nach einem
halben Jahr für die Grundausbildung ihrer
Kollegen mitverantwortlich. Und wer die Dop-
pelbelastung von fachlicher und militärischer
Ausbildung hinbekommen will, muss zudem
leistungsfähig sein, auch körperlich. Wer all
das mitbringt, kann sich für die Offiziers- oder
Feldwebellaufbahn bewerben, je nachdem,
ob er studieren oder eine Ausbildung machen
möchte. Für beide Laufbahnen müssen die
Bewerber erst einmal einen Einstellungstest
bestehen, der neben körperlichen Tests auch
eine Art Assessment-Center vorsieht. Nach
Gruppenübungen, Eignungstests und einem
Intelligenztest, kommen sie auch noch auf die
Couch: Das einstündige Gespräch mit einem
Psychologen stellt laut Wehrdienstberater
Friedel die größte Hürde dar: „Da zählt die
Persönlichkeit, und man muss ganz offen sa-
gen, dass nicht jeder für eine Karriere bei der
Bundeswehr geeignet ist!“
Annette Kamps
Link-Tipps
www.bundeswehr.de
www.unibw-muenchen.deUniversität der Bundeswehr München
www.hsu-hh.deUniversität der Bundeswehr Hamburg
Johannes, 15, kann sich vorstellen, bei der Bundes-
wehr zu studieren: „ Die Ausbildung ist attraktiv,
gut bezahlt und man hat danach ‘nen Job. Ich bin
aber nicht gerade wild darauf, in Afghanistan zu
kämpfen!“
David, 16: „Mit einem Auslandseinsatz hätte ich kein
großes Problem. Das gehört in der heutigen Zeit auf
jeden Fall dazu.“
Wehrdienstberatungsoffzier Raphael Friedel, 30, hat
Wirtschaftspädagogik studiert. Momentan paukt er
Mathe und Sport, um nach seiner Offizierslaufbahn
Real- oder Berufsschullehrer zu werden.
Karriere verpflichtet
Diskussionsbedarf? Fragen? Zum diesem Thema gibt es einen Thread im Forum der EINSTIEG Community! www.einstieg.com/forum
Foto
s: M
oritz
Mus
chen
ich
Arbeitgeber Bundeswehr in Zahlen
• mehr als 50 Ausbildungsberufe
• 25 Studiengänge an zwei Bundeswehr-
hochschulen; zusätzlich Pharmazie und
Medizin an zivilen Hochschulen
• Berufs- und Zeitsoldaten insgesamt:
200.000
• Frauenanteil: derzeit 16.000, das
entspricht 9 Prozent; Zielvorgabe sind
mindestens 15 Prozent
Begeisterung für Fremdsprachen, für andere Kulturen und einen Hang zur Präzision: Das brauchen Abituri-
enten, wenn sie ihre Leidenschaft für Sprachen zum Beruf machen möchten. Wege dahin gibt es viele, egal
ob Studium oder Ausbildung.
Dolmetscher & Übersetzer
Dolmetscher und Übersetzer
Kommunikationstalente gefragt
Parlez-vous français?
Dolmetscher und Übersetzer
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34 EINSTIEG Abi III-2010
Ausgezeichnete Lehre, praxisnahe Forschung16 000 Studierende, 600 Wissenschaftler/innen36 Bachelor- und 34 Masterstudiengänge
READYSTUDYGO!
Katja Saur sitzt mit Kopfhörern auf den Oh-
ren in einer kleinen Kabine. Im Raum nebenan
hält ein englischer Wissenschaftler eine Rede
für seine deutschen Kollegen. Und Katja Saur
übersetzt. Seit einem Jahr arbeitet sie als Konfe-
renzdolmetscherin. Sie spricht Französisch und
Englisch, arbeitet auf Konferenzen, Tagungen
und Messen. Jeder Auftrag ist eine neue Heraus-
forderung, denn immer wieder muss sie sich in
neue Themen einarbeiten: Fachbegriffe lernen,
sich auf den Inhalt der Reden vorbereiten, ein
Glossar mit Vokabeln erstellen. „Vor Ort muss
ich alles sofort abrufen können“, erzählt Saur.
Dann muss sie schnell und präzise arbeiten, da-
mit das Dolmetschen reibungslos klappt.
Vor einem Jahr hat Katja Saur ihr Studium ab-
geschlossen. An der FH Köln studierte sie zu-
nächst „Mehrsprachige Kommunikation“, di-
rekt nach dem Bachelor-Abschluss folgte der
Master-Studiengang „Konferenzdolmetschen“.
Ohne den Master hätte sie sich nicht als Dol-
metscherin selbstständig machen können: „Der
Bachelor beinhaltet nur die Grundlagen“, sagt
die 30-Jährige. „Erst mit dem Master kann man
sich spezialisieren.“ Die Studenten wählen dann
zwischen den Fachgebieten Übersetzen und
Dolmetschen. Während Dolmetscher wie Katja
Saur fremde Sprachen mündlich übertragen,
spezialisieren sich Übersetzer auf Schriften,
Fachtexte oder Urkunden. Sie bearbeiten Ge-
brauchsanweisungen genauso wie Bücher oder
Geschäftsbriefe. „Genauigkeit und Sorgfalt sind
wichtig“, sagt Saur. „Das sind die Grundlagen für
jede gute Übersetzung.“
Meist freiberuflich unterwegs
Rund 80 Prozent aller Übersetzer und Dolmet-
scher arbeiten freiberuflich. Nur wenige sind
fest angestellt, etwa bei staatlichen Stellen
wie dem Bundessprachenamt oder der Euro-
päischen Union. Denn viele Unternehmen ver-
geben ihre Übersetzungsaufträge an externe
Kräfte, um Kosten zu sparen. Einfache fremd-
sprachliche Korrespondenz überlassen sie ge-
werblich ausgebildeten Fachkräften: Fremd-
sprachenkorrespondenten, Europasekretären
oder internationalen Wirtschaftsassistenten.
Der Vorteil für die Unternehmen: Diese Mit-
arbeiter bringen kaufmännisches Wissen mit,
können also nicht nur sprachlich glänzen, son-
dern auch bei der alltäglichen Büroarbeit hel-
fen. Die Ausbildung für die unterschiedlichen
Berufe wird in Deutschland nur an Berufsfach-
schulen angeboten. Je nach Bildungsgang
werden verschiedene Schwerpunkte gesetzt.
Während bei Fremdsprachenkorrespondenten
der Fokus auf der Sprachkompetenz liegt, ler-
nen Europa- und Fremdsprachensekretäre zu-
sätzlich die organisatorischen Abläufe eines
Sekretariats kennen, darunter Terminplanung,
Datenverarbeitung und Protokollführung. Bei
den internationalen Wirtschaftsassistenten
wiederum liegt der Fokus klar auf unterneh-
merischen Aspekten.
Ausbildung vor dem Studium
Eines haben alle Ausbildungsgänge gemein-
sam: Sie verzahnen kaufmännische Inhalte
mit sprachlichem Know-how. „Bei uns werden
auch im Sprachunterricht wirtschaftliche In-
halte vermittelt“, sagt Bettina Boll, Pressespre-
cherin der Dr. Buhmann Schule in Hannover.
An der Berufsfachschule wird die Ausbildung
zum „Staatlich geprüften Kaufmännischen
Assistenten für Fremdsprachen und Korres-
pondenz“ angeboten. Im Unterricht lernen die
Azubis, Geschäftsbriefe auf Spanisch zu ver-
fassen oder Telefonate in englischer Sprache
zu führen.
Eine ähnliche Ausbildung absolvierte auch
Dolmetscherin Katja Saur vor ihrem Studium.
An der Berufsfachschule des Ludwig-Erhard-
35EINSTIEG Abi III-2010
Dolmetscher & Übersetzer
Besonderheit BayernDie Berufe Übersetzer und Dolmetscher
setzen überall in Deutschland ein Studium
voraus. Nicht aber in Bayern: Dort gehört
der Berufszweig zum Bereich der beruf-
lichen Bildung. Fünf Dolmetscherschulen
gibt es hier, unter anderem in München
und Würzburg. Sie bilden zum staatlich
geprüften Übersetzer oder Dolmetscher
aus.
Berufskollegs Münster ließ sie sich zur Fremd-
sprachenassistentin ausbilden. „Ich hatte nach
dem Abitur erst ein Jahr als Au-pair in den USA
gearbeitet, wollte danach aber kein Studium
beginnen.“ Ihr Faible für Sprachen mit etwas
„Handfestem“ – einer kaufmännischen Aus-
bildung – zu verbinden, erschien ihr als der
richtige Weg. Der Berufseinstieg gelang, zwei
Jahre arbeitete die heute 30-Jährige bei einem
Maschinenbauunternehmen. Erst dann ent-
schied sie sich für das Studium in Köln, später
für die Selbstständigkeit. „Konferenzdolmet-
scherin ist mein Traumberuf“, sagt Katja Saur.
„Dabei kann ich mich voll und ganz der Spra-
che widmen.“
Hanna [email protected]
Link-TippsBundesverband der Dolmetscher und Übersetzer Infos zum Berufsbild sowie eine Liste von
Hochschulen und Fachakademien
www.bdue.de
FH KölnBachelor-Studiengang Mehrsprachige
Kommunikation
Master-Studiengänge Fachtextübersetzen/
Konferenzdolmetschen
www.fh-koeln.de Dr. Buhmann Schule in Hannover bietet die Ausbildung zum Kaufmännischen
Assistenten für Fremdsprachen und Korres-
pondenz an
www.buhmann.de
„Ob exotisch oder nicht – die Sprache muss begeistern“
Norma Keßler, Vizepräsidentin des Bundesverbandes der Dolmetscher
und Übersetzer, gibt Tipps zum Studium.
Frau Keßler, welche Voraussetzungen sollten Abiturienten für das Dolmetscher-Studium mitbringen?
Keßler: Vor allem Begeisterung für die Spra-
che und Begeisterung für fremde Länder und
Kulturen. Einen Englisch- oder Französisch-
Leistungskurs belegt zu haben, schadet natür-
lich nicht.
Muss man vor dem Studium einige Zeit im Ausland gewesen sein?
Keßler: Das kann tatsächlich den Einstieg
erleichtern. Allerdings gibt es keinen Königs-
weg. Auch während des Studiums gibt es viele
Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen – die
sollte man nutzen.
Sollte man eher eine klassische Sprache wie Englisch wählen oder sich auf eine exotische Sprache wie beispielsweise Chi-nesisch konzentrieren?
Keßler: Eins ist klar: Ohne Englisch läuft
nichts. Mit dieser Sprache werden rund 70 Pro-
zent aller Aufträge für Übersetzer abgedeckt.
Allerdings ist die Konkurrenz dafür auch am
größten. Generell gilt: Die gewählte Sprache
muss begeistern – ob exotisch oder nicht.
Nicht nur Hochschulen bieten Ausbil-dungen zum Übersetzer und Dolmetscher an, auch Berufsfachschulen werben um Abiturienten. Welchen Weg empfehlen Sie?
Keßler: Viele Berufsfachschulen bieten solide
Ausbildungen an. Wer diesen Weg wählt, sollte
allerdings darauf achten, dass am Ende ein
staatlich geprüfter Abschluss steht – denn das
bedeutet, dass der Bildungsgang allgemein
anerkannt ist.
Interview: Hanna Koch
Das komplette Interview mit Norma Keßler
findet ihr auf www.einstieg.com/interviews.
Interview
36 EINSTIEG Abi III-2010
Dolmetscher & ÜbersetzerFo
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EINSTIEG auf FacebookDu findest uns auch auf Facebook, und zwar unter www.facebook.com/berufswahl. Dort halten wir dich unter anderem rund um die Themen Studium, Ausbildung und
Beruf sowie über die Abiturientenmessen „EINSTIEG Abi“ auf dem Laufenden.
Was twittert die EINSTIEG Redaktion?Vor allem Neues rund um die Themen Studium,
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aus_210x147+5.qxp:RZ 01.07.2010 18:53 Uhr Seite 1
Deutsche Azubis brauchen NachhilfeMehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen organisiert mittlerweile
Nachhilfe für die eigenen Azubis. Das ergab eine Studie des Deutschen
Industrie- und Handelskammertags (DIHK), für die über 15.000 Unterneh-
men aus Industrie-, Versorgungs- und Dienstleistungsbranchen befragt
wurden. Fast 74 Prozent der Betriebe beklagten sich dabei über die man-
gelnde Ausbildungsreife von Bewerbern – diese würden sowohl zu wenig
Schulwissen mitbringen als auch Schwächen in persönlichen Kompetenzen
aufweisen, zum Beispiel in Sachen Teamfähigkeit, Belastbarkeit oder Diszi-
plin. Im Jahr 2009 hatte daher jeder fünfte Betrieb nicht alle angebotenen
Ausbildungsplätze vergeben können, deutschlandweit waren rund 50.000
Plätze aufgrund ungeeigneter Bewerber unbesetzt geblieben.
Hoher Schulabschluss schützt vor Arbeitslosigkeit
Ein hochwertiger Schulabschluss ist entscheidend für den späteren beruf-
lichen Erfolg und schützt vor Arbeitslosigkeit. Laut einer Analyse des
Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) sinkt mit einem höheren Schul-
abschluss das Risiko, nach einer dualen Berufsausbildung arbeitslos zu
werden. Bei ehemaligen Hauptschülern beträgt die Arbeitslosenquote
18,5 Prozent, mit Mittlerer Reife sinkt sie auf 12,3 Prozent, bei Abiturienten
sogar auf 7,5 Prozent. Doch auch das Berufsfeld, in dem die Ausbildung
geleistet wird, spielt eine Rolle. In Elektro- und Gesundheitsberufen oder
bei Bank- und Versicherungsfachleuten ist die Arbeitslosigkeit gering.
Höher ist sie dagegen in Bauberufen, in der Land-, Tier- und Forstwirt-
schaft, im Gartenbau oder bei Berufen in der Körperpflege.
Ausbildungsberufe werden modernisiertDeutsche Azubis haben die Qual der Wahl: Rund 340 staatlich anerkannte
Berufe stehen momentan zur Auswahl. Zum 1. August sind neue Ausbil-
dungsordnungen in Kraft getreten: Ganz neue Ausbildungsberufe gibt es in
diesem Jahr zwar nicht, dafür wurden aber gleich elf Berufe modernisiert:
Böttcher, Buchhändler, Büchsenmacher, Geomatiker, Milchtechnologe,
Papiertechnologe, Pferdewirt, Revierjäger, Segelmacher, Technischer Kon-
fektionär und Vermessungstechniker. Die genauen Berufsbezeichnungen
können sich bis zum Ausbildungsstart allerdings noch ändern. Eine Bro-
schüre mit den Neuerungen sowie Kurzbeschreibungen der einzelnen
Berufe findet man unter www.bibb.de/berufe.
Jungs sollen für „Frauenberufe“ begeistert werden
Starre Geschlechterbilder und Stereotypen spielen bei der Berufswahl
noch immer eine große Rolle. Genau wie für junge Mädchen eine Karri-
ere als Ingenieurin oder Technikerin oft gar nicht in Frage kommt, ziehen
viele Jungs eine Laufbahn als Florist oder Kosmetiker nicht einmal in
Erwägung. Vor rund fünf Jahren wurde deshalb das bundesweite Netz-
werk „Neue Wege für Jungs“ gegründet, das althergebrachte Rollenbilder
überwinden und jungen Männern neue Perspektiven und Alternativen
bei der Berufswahl aufzeigen möchte – insbesondere in Sozial-, Pflege-,
Erziehungs- und Dienstleistungsberufen. So bietet die Online-Daten-
bank auf www.neue-wege-fuer-jungs.de über 1.000 Einträge mit pas-
senden Aktionen, Veranstaltungen und Praktikumsplätzen für Jungs
– vom Schnuppertag in der Kita über ein Kurzpraktikum in der Arztpraxis
bis hin zur Infoveranstaltung in der Uni zum „Zukunftsberuf Lehrer“.
Ausbildung News
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38 EINSTIEG Abi III-2010
News
39EINSTIEG Abi III-2010
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möchtest, kannst Du die Website www.cbs-edu.de besuchen, oder Du
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schritt erfolgreich absolviert haben, suchen nun eine direkte Anschluss-
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Bachelorprogramme und drei Masterstudiengänge. Interessenten haben
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ten eine optimale Vorbereitung für einen erfolgreichen Einstieg in den
internationalen Arbeitsmarkt.
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testen Studiengänge und die besten Studien-
möglichkeiten? Welche Ausbildung bei wel-
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Wer hilft mir bei der Orientierung und wer bei
der Finanzierung? Zur Vorbereitung überlegst
du dir deine konkreten Fragen am besten schon
zu Hause. Dann suchst du dir online die für dich
interessanten Aussteller und Programmpunkte
heraus – das geht übrigens auch per Online-
Test auf www.einstieg.com/testedich.
Der MessebesuchAuf der EINSTIEG Abi Messe findest du mithilfe
des Messekatalogs und des Hallenplans schnell
zu den Ausstellern, die du treffen möchtest. Fra-
gen beantwortet auch das Team an der Messe-
Info. Die Aussteller freuen sich über persönliche
Gespräche mit dir und stehen dir Rede und Ant-
wort. Und achte darauf, dass du keinen Vortrag,
der dich brennend interessiert, verpasst!
Die NachbereitungDie Messe ist vorbei, aber du hast immer noch
einige Fragen? Im Messekatalog findest du ein
Ausstellerverzeichnis mit allen Kontaktadressen
der Aussteller. Schick ihnen eine Mail oder ruf
an, wenn du dich für ein Angebot interessierst.
Unter www.webmesse.einstieg.com geht das
Messegeschehen online weiter: Die EINSTIEG
Webmesse ist sozusagen die virtuelle Schwes-
ter der EINSTIEG Abi Messen und das ganze Jahr
über geöffnet.
Abimessen optimal nutzen!
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erfahren möchtest! 2. Hol dir online alle Infos zur Messe, zu den Ausstellern, ihren konkreten Angeboten und zum Programm!
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Hallenplan zur Orientierung!
5. Bereite die gesammeltenInformationen zu Hause nach und nutze sie!
EINSTIEG Abi Dortmund:10. + 11. September 2010EINSTIEG Abi Berlin:29. + 30. Oktober 2010EINSTIEG Abi München:12. + 13. November 2010
Optimale Vorbereitung
Die EINSTIEG Abi Messen in Dortmund, Berlin und München bieten dir jede Menge Infos zu Ausbildung, Stu-
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Abi–und dann?
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Ausblick Messen
40 EINSTIEG Abi III-2010
EINSTIEG Abi München12. und 13. November 2010M,O,C, Münchenwww.einstieg.com/muenchen
Nadine Vastaauf der EINSTIEG Abi Berlin
David Werker
VIVA-Moderatorin Nadine Vasta wird im Rahmen der Abiturientenmesse
EINSTIEG Abi in Berlin Tipps zum Einstieg in die Medienbranche geben.
Als Teilnehmerin der Talkrunde „Karriere in den Medien“ steht sie am 30.
Oktober Rede und Antwort zu ihrer Arbeit beim Musiksender VIVA und zu
ihrem Schauspielstudium.
Nadine Vasta bloggt für VIVA auf vasta.tv und moderiert jeden Mittwoch
die Sendung „VIVA live!“. Als Patin der EINSTIEG Webmesse, Deutschlands
erster virtueller Berufswahlmesse, unterstützt Nadine schon länger Ju-
gendliche bei der Entscheidung für den richtigen Job oder Studiengang.
Wer ein „Meet & Greet“ mit Nadine Vasta auf der EINSTIEG Abi Messe in Ber-
lin gewinnen möchte, kann noch bis zum 31. August am Gewinnspiel unter
www.webmesse.einstieg.com teilnehmen. Der Gewinner erhält freien
Eintritt zur EINSTIEG Abi und den EINSTIEG Abi VIP-Pass. Im Anschluss an
die Talkrunde „Karriere in den Medien“ hat er oder sie die Möglichkeit,
die TV-Moderatorin im Gespräch am EINSTIEG Abi Magazinstand kennen
zu lernen. Die Reisekosten bis 150 Euro übernimmt EINSTIEG.
Der Comedian David Werker ist Pate der Studien- und Berufswahlmesse
EINSTIEG Abi in München. Deutschlands bekanntester Langzeit-Student ist
regelmäßig im Quatsch Comedy Club zu sehen und war auch schon Gast
bei TV Total. Sein erstes Buch „Morgens 15:30 Uhr in Deutschland. Hand-
buch für aufgeweckte Studenten“ erscheint im Oktober bei Langenscheidt
und kann demnächst auf www.david-werker.de vorbestellt werden.
In München wird Werker am Messe-Freitag live auf der EINSTIEG Abi Mes-
se Auszüge aus seinem Programm zum Besten geben und berichten, was
man als Germanistik-Student den ganzen Tag so treibt: „Ich gehe in den
Supermarkt und fasse das Gemüse an. Jedes Teil genau einmal und von
der Größe her aufsteigend! Also zuerst die Cherrytomate, dann die Paprika
und erst ganz am Schluss den Kürbis.“
auf der EINSTIEG Abi München
live
EINSTIEG Abi Berlin29. und 30. Oktober 2010Messe Berlinwww.einstieg.com/berlin
EINSTIEG Abi III-2010
Ausblick Messen
42 42 EINSTIEG Abi III-2010
Kultur der Metropole
Hamburg
„In Städten mit Häfen haben Menschen noch Hoffnung“, singt der Wahl-Hamburger Bernd Begemann. In der Vorzeigehafen-stadt Hamburg kann man das Phänomen Stadt jetzt auch studieren – im Bachelor-Studiengang „Kultur der Metropole“ der Hafencity Universität. Untersucht wird die Vielschichtigkeit des Lebens- und Kultur-raums Stadt aus gesellschafts- und kultur-wissenschaftlicher sowie künstlerischer Sicht. Das Studium vermittelt zum Beispiel Fähigkeiten in den Bereichen Stadtwahr-nehmung, urbane Alltagskultur und Ge-schichte der Metropolen. In jedem Semester wenden die Studierenden zudem ihr Wis-sen in einer Projektarbeit praktisch an, die in Kooperation mit Künstlern und Kulturin-stitutionen aus dem In- und Ausland durch-geführt wird. Mit dem Abschluss in der Ta-sche steht den Absolventen eine Zukunft in Museen, Stadtplanungsämtern, Architektur-büros, im Fachjournalismus, in der For-schung, in künstlerischen Projekten oder in der Kreativwirtschaft offen. Die Zulassung für den Studiengang erfolgt nach einem Auswahlverfahren, das auf den Schulnoten der Bewerber basiert.www.hcu-hamburg.de
Kommunikationsdesign
Arnstadt
Verantwortung und Nachhaltigkeit – das sind für einen Kommunikationsdesign-Studiengang eher ungewöhnliche Schwer-punkte. Doch das Motto der vor zwei Jah-ren gegründeten FH Kunst in Arnstadt lautet nicht umsonst „Kunst zum Wohle des Einzelnen – Kunst zum Vorteil der Ge-meinschaft“. Passend zu diesem Leit-spruch plant die anthroposophisch orien-tierte Fachhochschule den neuen Bachelor-Studiengang „Kommunikations-design“, bei dem neben der technischen und künstlerischen Ausbildung auch viel Wert auf soziale Kompetenzen gelegt wird. Die künstlerische Arbeit sieht man in Arn-stadt grundsätzlich im gesellschaftlichen Kontext. So nehmen Inhalte aus den Sozi-alwissenschaften und der Philosophie viel Raum im Lehrplan ein. Der Studiengang startet zum Wintersemester 2010/11. Ne-ben der Hochschulreife müssen Bewerber auch ihre künstlerische Eignung nachwei-sen und eine Mappe einreichen. Die mo-natlichen Kosten für das Studium belaufen sich auf 229 Euro.www.fh-kunst.de
Energiesystemtechnik
Offenburg
Wie kann man nachhaltige Energiesysteme schaffen, die natürliche Ressourcen nutzen und nicht die Umwelt schädigen? Mit dieser zukunftsweisenden Frage beschäftigen sich die Studierenden des neuen Bachelor-Studiengangs „Energiesystemtechnik“, der zum Wintersemester 2010/11 an der Hochschule Offenburg startet. Der Studi-engang ist interdisziplinär ausgerichtet und vermittelt einen Gesamteindruck al-ler Bereiche: von der Energiebereitstellung über ihre Umwandlung, ihre Speicherung und Verteilung bis hin zu den unterschied-lichen Nutzungsarten. Nach dem siebense-mestrigen Studium können die Absolventen in der Kundenberatung und der Planung, im Bau sowie im Betrieb von Energieanlagen tätig werden. Die Karriereaussichten sind gut: Bis 2020 will die Bundesregierung rund 20 Prozent des Primärenergiebedarfs auf regenerative Erzeugung umstellen, dement-sprechend geht man von einem großen Bedarf an qualifizierten Ingenieuren aus. Die Aufnahme des Studiums ist jährlich zum Wintersemester möglich.www.fh-offenburg.de
Bildquellen: photocase.com: kallejipp, Dr. Stein, Novemberhase, Seraph, fmatte, Skaisbonpixelio.de: Uwe SchwarzFotolia.com: Sulamithabout pixel: Sauerbsonstige: Anke Tillmann
Studium
Seit Handys nicht mehr bloß zum Telefonieren da sind, sondern als Mini-
Computer mit hoher Rechenleistung manch größeren und deutlich un-
handlicheren Bruder in den Schatten stellen, eröffnen sich vielfältige neue
Kommunikationswege. Um diese möglichst kreativ und benutzerfreund-
lich zu gestalten, sind die Kenntnisse von Medieninformatikern gefragt.
Zum kommenden Wintersemester bietet die Universität des Saarlandes
einen entsprechenden Bachelor-Studiengang an. Dieser verbindet Inhalte
aus dem klassischen Informatikstudium mit den künstlerischen Aspekten
der Mediengestaltung und Erkenntnissen aus der Wahrnehmungspsycho-
logie. So besuchen die multimedialen Informatiker auch Veranstaltungen
der Hochschule der Bildenden Künste Saar sowie des Fachbereichs Psy-
chologie. Potenzielle Arbeitgeber für Medieninformatiker sind Werbeagen-
turen oder Unternehmen für Softwareentwicklung und Telekommunikati-
on, Rundfunkanstalten und Verlage. Der Studienbeginn ist nur im Winter
möglich. www.uni-saarland.de
Saarbrücken
Medieninformatik
www.ritz.edu
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EINSTIEG Abi III-2010 43
Medizincontrolling
Potsdam
Im Gesundheitswesen muss auch gesund gewirtschaftet werden. Deshalb bildet der Bachelor-Studiengang „Medizincontrol-ling“ an der Business School Potsdam künftig Vermittler an der Schnittstelle von Medizin und Gesundheitsökonomie aus. Das Programm, das zum Wintersemester 2010/11 startet, schlägt inhaltlich eine Brücke zwischen Medizin und Verwaltung: Die Studierenden erwarten umfangreiche betriebswirtschaftliche Grundlagen, aber auch wesentliche Aspekte der Gesund-heitsökonomie und medizinisches Basis-wissen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Controlling in ambulanten und statio-nären Versorgungseinrichtungen. Jobper-spektiven finden Absolventen anschlie-ßend hauptsächlich in Einrichtungen des Gesundheitsbereichs, etwa in Kranken-häusern, Alten- und Pflegeheimen. Das Studium beginnt jährlich am 1. Septem-ber, über die Zulassung entscheidet ein hochschuleigenes Aufnahmeverfahren. Die monatlichen Gebühren für das Studi-um an der privaten Fachhochschule be-tragen 590 Euro. www.businessschool-potsdam.de
Schienenfahrzeugtechnik
Aachen
Straßenbahnen, Regionalzüge, ICE – es gibt viele Arten von Schienenfahrzeugen. Mit einem jährlichen Umsatz von 10 Milli-arden Euro, insgesamt 200.000 Beschäf-tigten und 50 Prozent Exportquote sind die Berufsaussichten in der Schienenfahr-zeugtechnik-Industrie rosig. Als Sprung-brett in die Branche könnte der neue Ba-chelor-Studiengang dienen, den die Fachhochschule Aachen zum Winterse-mester 2010/11 einführt. Schienenfahr-zeugtechniker beschäftigen sich mit der Konstruktion, der Fertigung und der In-standsetzung von spurgeführten Fahr-zeugen. Das Fach ist ein Spezialbereich des Maschinenbaus, und mit diesem hat die FH Aachen reichlich Erfahrung – im „access und Universum Hochschulran-king 2009“ wurde sie als beste Fach-hochschule in der Kategorie Maschinen-bau ausgezeichnet. Inklusive einer auch im Ausland absolvierbaren Praxisphase beträgt die Regelstudienzeit sieben Se-mester. Die ersten drei Semester gelten dabei den Grundlagen des Maschinen-baus, anschließend erfolgt eine fachspe-zifische Vertiefung.www.fh-aachen.de
Technische Kybernetik
Ilmenau
Zum Wintersemester nimmt die TU Ilme-nau den neuen Bachelor-Studiengang „Technische Kybernetik und Systemthe-orie“ in ihren Fächerkanon auf. Die tech-nische Kybernetik ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die zwischen den Ingenieur-wissenschaften und der angewandten Ma-thematik angesiedelt ist und sich mit der Beschreibung, Analyse und Kontrolle von dynamischen Prozessen befasst. Ingeni-eurwissenschaftliche Fertigkeiten vermit-telt das Studium ebenso wie Kenntnisse der Systemtheorie und -technik sowie Mathematik. Letztere macht dabei knapp ein Drittel des Studiums aus, da ein Kyber-netiker alle Fragestellungen, mit denen er sich konfrontiert sieht, anhand mathema-tischer Modelle löst. Weitere Pflichtfächer des Studiengangs sind Physik, Chemie und Informatik. Bei der Jobsuche sind die Absolventen nicht auf eine bestimmte Branche festgelegt. Sie können zum Bei-spiel im klassischen Fahrzeugbau zur Op-timierung von Fahrwerkseinstellungen ar-beiten, aber auch in der Verkehrsplanung zur systematischen Stauvermeidung auf Autobahnen. Der Studienstart ist nur zum Wintersemester möglich, die Bewerbungs-frist läuft noch bis zum 1. Oktober.www.tu-ilmenau.de
Studium
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44 44 EINSTIEG Abi IIII-2010
Studium©
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Ruprecht-Karls-Universität HeidelbergIn Würde gealtert
Im nächsten Jahr feiert die Ruprecht-Karls-
Universität in Heidelberg ihr 625-jähriges
Bestehen. Ein stolzes Alter für eine stolze
Hochschule – schließlich wurde die älteste
deutsche Uni im Rahmen der Exzellenz-
Initiative zur Elite-Uni erklärt und schneidet
in internationalen Rankings regelmäßig mit
Bestnoten ab. Unabhängig vom hohen aka-
demischen Ansehen eilt Heidelberg ein Ruf
als klassische Studentenstadt voraus. Nicht
zu Unrecht, denn jeder fünfte Einwohner
Heidelbergs ist in einer der örtlichen Hoch-
schulen eingeschrieben. Vielleicht wurden
die altehrwürdigen Gemäuer der Heidelber-
ger Uni ja auch deshalb als Schauplatz und
Drehort für den bekannten Thriller „Anato-
mie“ genutzt.
www.uni-heidelberg.de
Universität des Saarlandes (Saarbrücken/Homburg)Total international
Die Universität des Saarlandes versteht
ihre Lage an der deutsch-französischen
Grenze und die Nähe zu Belgien und
Luxemburg als Chance. Internationalität
wird groß geschrieben: Die Uni kooperiert
mit zahlreichen Partnerhochschulen in aller
Welt und bietet viele internationale Dop-
pelabschlüsse an. Das kommt grenzüber-
greifend gut an: Rund 17 Prozent der 17.000
Studis stammen aus dem Ausland – auch
in dieser Hinsicht gehört die Saaruni zu
den internationalsten in Deutschland. Doch
auch Einheimische schätzen die kurzen
Wege der Campus-Uni und den riesigen
Botanischen Garten auf dem Unigelände.
www.uni-saarland.de
Popakademie Baden-Württemberg (Mannheim)Pop around the clock
Popmusik kann man nicht nur still genie-
ßen oder lauthals mitträllern, sondern
seit einigen Jahren auch studieren. Zu den
ersten Ausbildungsstätten der künftigen
Pop-Elite zählt die Popakademie Baden-
Württemberg, die im Wintersemester 2003
ihren Betrieb aufnahm. Die Hochschule
im Mannheimer Stadtteil Jungbusch bietet
zwei Bachelor-Studiengänge an: „Musik-
business“ ist ein betriebswirtschaftlicher
Studiengang mit besonderem Augenmerk
auf die Musikwirtschaft. Im Zentrum des
Studiengangs „Popmusikdesign“ steht
hingegen der kreative Prozess – hier
machen die Studis selbst Musik. Jeweils
30 Studienplätze stehen pro Jahrgang zur
Verfügung, dementsprechend müssen sich
die Bewerber durch eine harte Aufnahme-
prüfung boxen – egal ob rechnend oder
singend.
www.popakademie.de
Bayern Baden-Württemberg Saarland
Einwohner 12,5 Mio. 10,7 Mio. 1 Mio.
Fläche (km2) 70.552 35.751 2.570
Studierende 273.000 277.000 23.000
Studiengebühren bis zu 500 Euro/Semester (FHs mind. 100 Euro,
Unis mind. 300 Euro)
500 Euro/Semester keine
Regierung CSU & FDP CDU & FDP/DVP CDU, FDP/DPS & Grüne
Mehr Infos über Hochschulen findest du online auf www.einstieg.com/hochschulen.
44 EINSTIEG Abi III-201044
Studieren
in Süddeutschland Bei Rankings liegen Hochschulen aus Süddeutschland regelmäßig an der Spitze, und auch bei
der Exzellenz-Initiative, bei der der Bund Forschungsgelder verteilte, sahnten vor allem Unis aus
dem Süden ab.
Wo studieren?
EINSTIEG Abi III-2010 45
Studium
Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (Mannheim)In Lohn und Brot
Die Bundesagentur für Arbeit tut seit jeher
alles dafür, um Jobs zu vermitteln und
Arbeitslosigkeit einzudämmen – seit 2006
auch mit einer eigenen Fachhochschule für
Arbeitsmarktmanagement mit Hauptsitz
in Mannheim. Die Berufsaussichten sind
bestens, denn aus den Absolventen der
Hochschule rekrutiert die Bundesagentur
für Arbeit ihren Nachwuchs. Studienan-
fänger können sich zwischen den beiden
Bachelor-Studiengängen „Arbeitsmarktma-
nagement“ und „Beschäftigungsorientierte
Beratung und Fallmanagement“ entschei-
den. Besonderheit: Während des Studiums
werden die Studis befristet angestellt und
mit einer finanziellen Ausbildungsvergü-
tung belohnt, die die studententypischen
Geldsorgen beträchtlich schmälern dürfte
– auch, weil für das Studium selbst keine
Gebühren anfallen.
www.hdba.de
Technische Universität MünchenVorsprung durch Technik
Die TU München ist eine der größten
Technischen Hochschulen des Landes
und die einzige Technische Universität im
Freistaat Bayern – und zwar eine ausge-
wiesen exzellente. So gehörte die TUM zu
den ersten drei Unis, die von Anfang an
im Rahmen der bundesweiten Exzellenz-
initiative gefördert wurden. Das Fächeran-
gebot ist riesig: Knapp 140 Studiengänge
in 13 Fakultäten stehen zur Auswahl. Der
Schwerpunkt liegt auf den Ingenieur- und
Naturwissenschaften, doch die Uni bietet
darüber hinaus Studiengänge aus den
Bereichen Wirtschaft, Sport, Umwelt und
Medizin an. In der 2009 neu gegründet
„School of Education“ bildet man zudem
den Lehrer-Nachwuchs aus – vorrangig in
mathematisch-technischen Fächern.
www.tum.de
Elite-UnisDie Crème de la Crème
Neben der Uni Heidelberg und der TU
München wurden vier weitere süddeutsche
Hochschulen im Rahmen der Exzellenz-Initi-
ative von Bund und Ländern ausgezeichnet
und zu „Eliteuniversitäten“ gekürt.
Darunter ist die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg – eine Traditions-Uni, die nicht nur
ein reges Studentenleben, sondern auch
einen dauerhaft blauen Himmel verspricht:
Mit rund 300 Sonnentagen im Jahr gehört
die Stadt im Breisgau zu den sonnenver-
wöhntesten in Deutschland.
Im äußersten Süden des Landes, im Dreilän-
dereck zwischen Deutschland, der Schweiz
und Österreich, liegt die Universität Kons-tanz, die im bundesweiten Vergleich ebenso
zur Spitzengruppe gehört. Mit weniger als
10.000 eingeschriebenen Studierenden
ist die südlichste deutsche Uni eine der
kleineren ihrer Art. Und eine der schönsten:
Die kompakte Campus-Uni liegt inmitten des
Mainauwalds und in unmittelbarer Nähe zum
Bodensee.
Ebenfalls zur Königsklasse der deutschen
Hochschulen zählt das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der renommierte
Technologie-Standort im Südwesten ging
im Oktober 2009 als Zusammenschluss
aus der Universität Karlsruhe und dem
Forschungszentrum Karlsruhe hervor und
verbindet seitdem Forschung und Lehre eng
unter einem gemeinsamen Dach. Vor allem
im Bereich der Energieforschung und der
Nanowissenschaften will das KIT zukünftig
Maßstäbe setzen.
Zu den Spitzen-Unis der Exzellenz-Initiative
gehört auch die Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie ist die größte
„reguläre“ deutsche Uni – nur an der Fern-
universität in Hagen sind noch mehr Studie-
rende eingeschrieben. Die LMU beherbergt
über 45.000 Studis, die sich auf ein breites
Fächerspektrum von rund 150 Studiengän-
gen verteilen.
www.uni-freiburg.de www.uni-konstanz.dewww.kit.edu www.uni-muenchen.de
4545EINSTIEG Abi III-2010
In der Serie „Studieren in Deutschland“ stellen wir euch in den
vier EINSTIEG Abi-Ausgaben des Jahres 2010 Hochschulen aus
allen 16 Bundesländern vor. Diesmal sind drei Länder aus dem
Süden dran: Bayern, Baden-Württemberg und das Saarland.
46 EINSTIEG Abi III-2010
Die ZVS ist jetzt hochschulstart.deAn die Stelle der ZVS, der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplät-
zen, ist im Mai „hochschulstart.de“ getreten. Hinter dem Internetportal
steht die neu gegründete „Stiftung für Hochschulzulassung“. Diese wird
ab dem Wintersemester 2011/2012 nicht nur die Studienplatzvergabe
bundesweit zulassungsbeschränkter Studienfächer koordinieren, son-
dern auch einzelne Hochschulen bei der Auswahl ihrer Studenten unter-
stützen. Mit einer zentralen Bewerberdatenbank soll sie zum Ende des
halbjährlichen Bewerbungschaos beitragen.
Eltern sind die wichtigsten Geldgeber im Studium
Eltern, Nebenjobs und Bafög – das sind laut einer Erhebung des Deut-
schen Studentenwerks die drei wichtigsten Einnahmequellen deutscher
Studierender. Monatlich landeten im Jahr 2009 auf diese Weise 812 Euro
auf dem Konto des Otto-Normal-Studis. Das war zwar mehr als je zuvor,
für den Sparstrumpf blieb aber dennoch nicht viel übrig – die laufenden
Ausgaben fraßen fast alles wieder auf. Besonders tief griffen die Vermieter
in die studentischen Brieftaschen: Mit 281 Euro waren Miete und Neben-
kosten der größte monatliche Ausgabenposten. Für die Ernährung gaben
Studierende mit 159 Euro ebenfalls viel aus. Auf den Plätzen drei bis acht
folgten Auto oder öffentliche Verkehrsmittel (81 Euro), Freizeit, Kultur und
Sport (63 Euro), Krankenversicherung, Medikamente, Arztbesuche (59
Euro), Kleidung (51 Euro), Telefon, Internet, Rundfunkgebühren (35 Euro)
und Lernmittel (33 Euro).
Online-Tests für die Studienwahl Kostenlose Tests zur Studienwahl bietet der Verbund Norddeutscher Uni-
versitäten online an. Die „Self-Assessments“ werden unter
www.uni-rostock.de/?studienwahltest für folgende Studienfelder
angeboten: Gesellschafts- und Sozialwissenschaften, Naturwissen-
schaften, Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Sprach- und
Geisteswissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Neben den eige-
nen Stärken in bestimmten Bereichen lassen sich aus den Tests auch die
Anforderungen ableiten, die das jeweilige Studium mit sich bringt. Wer
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47EINSTIEG Abi III-2010
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Trau
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Studium News
einen der zwischen 90 und 120 Minuten dauernden Selbsttests bear-
beitet hat, bekommt direkt im Anschluss eine Rückmeldung zu seinen
Ergebnissen.
Finanzcheck fürs Auslandssemester Was kostet mich ein Auslandsstudium? Und welche Reiseziele stehen mir
auch mit einem kleineren Geldbeutel zur Verfügung? Diese und weitere
Fragen beantwortet ab sofort ein vom Centrum für Hochschulentwicklung
(CHE) konzipiertes Online-Tool unter
www.laendercheck-auslandsstudium.de. Der Ländercheck untersucht
39 Länder auf der ganzen Welt auf ihre Erschwinglichkeit, darunter neben
sämtlichen EU-Ländern auch Staaten wie die USA, China oder Japan.
Berechnet wird dabei ein Mix aus Studiengebühren und Lebenshaltungs-
kosten. Zusätzlich gibt es Hinweise darauf, in welchen Ländern auch
Deutsche die dortigen Fördersysteme in Anspruch nehmen können.
Mehr als 11.000 Bachelor- und Master-Studiengänge
Deutsche Hochschulen bieten aktuell 11.403 Bachelor- und Master-Stu-
diengänge an – das sind rund 80 Prozent aller Studienangebote. Rund
drei Viertel aller Studienanfänger schreiben sich laut einer Statistik der
Hochschulrektorenkonferenz für Bachelor-Studiengänge ein. Die meisten
Studiengänge, in denen noch nicht die Abschlüsse Bachelor und Master
eingeführt wurden, gehören zu den Bereichen Recht und Medizin. In beiden
Fächern wird noch über die Umstellung vom Staatsexamen auf die neuen
Abschlüsse diskutiert. Auch viele Lehramts-Studiengänge sind noch nicht
an das Bachelor- und Master-System angepasst.
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Studium
48 48 EINSTIEG Abi III-2010
Wo studieren Studenten? 4
Universität: 1.415.503
Kunsthochschule: 32.296
Fachhochschule: 644.005
Verwaltungsfachhochschule: 27.681
So ticken StudentenWelches ist das beliebteste Studienfach in Deutschland? Wie viele Studenten wohnen
eigentlich im Wohnheim? Und was planen Studierende für ihre Zeit nach dem Studium?
Wir haben die Antworten.
67%30%
1,5%
1,5%
Frauenfächer und Männerfächer 1
Frauen mögen Menschen, Männer mögen Maschinen – dieser Gedanke drängt sich auf, wenn man sieht, wie unterschiedlich sich Männer und
Frauen auf verschiedene Studiengänge verteilen. Während in den Ingenieurwissenschaften auf vier Kerle gerade mal eine Frau kommt, sind in den
Sozial- und Sprachwissenschaften rund zweimal so viele Frauen wie Männer eingeschrieben.
0 10 20 30 40 50 60 70 80
32 %
34 %
35 %
42 %
58 %
60 %
80 %
68 %
66 %
65 %
58 %
42 %
40 %
20 %
Sozialwissenschaften/Psychologie/
Pädagogik
Medizin/Gesundheitswissenschaften
Sprach- und Kulturwissenschaften
Rechtswissenschaften
Wirtschaftswissenschaften
Mathematik/Naturwissenschaften
Ingenieurwissenschaften
EINSTIEG Abi III-2010 49
Studium
43%Single
52%In Partnerschaft
5% Verheiratet
Wie läuft die Liebe? 1
Uni-Partys gelten als die Kontaktbörse
schlechthin, und darum tummeln sich dort
gerne auch Besucher, die noch nie eine Hoch-
schule bei Tageslicht gesehen haben.
Die Bagger-Chancen stehen nicht schlecht:
43 Prozent der Studentinnen und Studenten
haben keine(n) feste(n) Partner(in).
Faul oder fleißig?
Die Grafik zeigt, wie viele Stunden pro Woche Studenten in ihr Studium investieren.
Mediziner büffeln mit 46 Wochenstunden am längsten.
Die meisten Sozialwissenschaftler tun dagegen viel dafür, um dem Burn-out keine Chance zu geben.
0 10 20 30 40 50
Medizin, Gesundheitswesen
Biologie, Chemie
Architektur, Bauwesen
Rechtswissenschaften
Maschinenbau
Geowissenschaften, Physik
Psychologie
Wirtschaftswissenschaften
Mathematik, Informatik
Sprach- /Kulturwissenschaften
Sozialwissenschaften, Sozialwesen
4644
3837
3635
35353535
31
Die beliebtesten Fächer 3
1. BWL: 165.909
2. Maschinenbau: 87.657
3. Rechtswissenschaften: 86.210
4. Germanistik/Deutsch: 80.032
5. Medizin: 79.376
6. Wirtschaftswissenschaften: 68.354
7. Informatik: 66.604
8. Wirtschaftsingenieurwesen: 63.006
9. Elektrotechnik/Elektronik: 52.515
10. Mathematik: 59.179
BWL165.909
Maschinenbau87.657
Rechts-wissenschaften 86.210
1 = Deutsches Studentenwerk und HIS Hochschul-Informations-System: Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009. 2 = HIS Hochschul-Informations-System: Glück und Zufriedenheit Studierender. Stand: Sommersemester 20083 = univativ: unicensus Studentenbefragung 2008. Stand: Sommersemester 2008
4 = Deutsches Statistisches Bundesamt. Stand: Wintersemester 2008/2009
Studium
50 50 EINSTIEG Abi III-2010
Lebst du noch oder wohnst du schon? 1
Zufrieden? 2 Ziele für die Zukunft 2 So viele Studenten haben sich folgende Ziele gesetzt:
Vier von fünf Studenten geben an, in Zukunft „das Leben genießen“
zu wollen. Sich für andere Menschen einzusetzen oder politisch zu
engagieren, ist dagegen vergleichsweise wenigen wichtig. Den Stu-
dierenden in den Gesellschaftswissenschaften sind der Einsatz für
andere (72%) und politisches Engagement (33%) übrigens beson-
ders wichtig.
Eltern Wohnheim Untermiete WG Wohnung allein Wohnung mit Partner/in
Ingenieurwissenschaften 30 14 1 22 14 18
Rechts- und Wirtschafts-wissenschaften
29 11 1 21 20 17
Mathematik, Naturwissen-schaften
25 14 2 25 16 18
Sprachen, Geistes- und Kulturwissenschaften
18 12 1 31 16 21
Sozialwissenschaften, Psychologie, Pädagogik 17 10 2 29 16 26
Medizin, Gesundheits-wissenschaften
12 13 1 29 24 22
Gesamt 23 12 2 26 17 20
Fast ein Viertel aller Studenten wohnt noch bei den Eltern. Insbesondere angehende Ingenieure scheinen die Vorzüge des
„Hotel Mama“ zu genießen. Unter Geistes- und Sozialwissenschaftlern ist dagegen das Wohnen in WGs beliebt.
das Leben genießen
80%Anerkennung im Beruf erwerben
78%
fachlich Überdurchschnittliches leisten
57%
eine leitende Funktion übernehmen
47%politisch engagieren
14%für andere Menschen einsetzen
56%
der Familie/Partnerschaft widmen
72%
So viele Studenten sind zufrieden mit…
…ihrem Studium: 75%
…ihrer finanziellen Situation: 56%
…ihrer Freizeit: 68%
…ihrem Lebensstandard: 78,1%
(Rundungsdifferenzen möglich, Angaben in Prozent)
EINSTIEG Abi III-2010 51
Die häufigsten Studentenjobs 3
1. Bürojobs
2. Kellner/in und Barkeeper/in
3. Kassierer/in
4. Aushilfe in Produktion oder Lager
5. Verkäuferin/in im Einzelhandel
6. Hilfskraft in der Hochschule (HiWi)
7. Nachhilfelehrer/in
8. Buchhaltung und Einkauf
9. Controller/in
10. Programmierer/in
Studium
1 = Deutsches Studentenwerk und HIS Hochschul-Informations-System: Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009. 2 = HIS Hochschul-Informations-System: Glück und Zufriedenheit Studierender. Stand: Sommersemester 20083 = univativ: unicensus Studentenbefragung 2008. Stand: Sommersemester 2008
4 = Deutsches Statistisches Bundesamt. Stand: Wintersemester 2008/2009
politisch engagieren
14%
87%
37%
21%
6% 4%11% 8% 5% 8%
65%
29%
20% 20%
3% 5%
Wo kommt das Geld her? 1
812 Euro im Monat hat der Durchschnitts-
student in Deutschland zur Verfügung. Fast
alle Studenten haben nicht nur eine Ein-
nahmequelle, sondern mehrere. 87 Prozent
werden von ihren Eltern finanziell unter-
stützt, knapp zwei Drittel gehen neben dem
Studium jobben. Bafög erhält dagegen nicht
einmal jeder Dritte.
Eltern
Miete/Nebenkosten
Nebenjob
Ernährung
Bafög
Kleidung
Erspartes
Lernmittel
Stipendium
Krankenver-
sicherung
Studien-/
Bildungs-
kredite
Telefon/
Internet/
GEZ
Freizeit/
Kultur/
Sport
Verwandte/
Bekannte
Auto/
ÖPNV
Wo geht das Geld hin? 1
Miete und Nebenkosten stellen den größ-
ten Teil der monatlichen Ausgaben. Aller-
dings kann gerade dieser Posten je nach
Uni-Stadt stark variieren (siehe Seite 54).
52 52 EINSTIEG Abi III-2010
Studium
Wer im Studium sparen will, kann schon bei der Wahl des Studienorts damit anfangen. Unsere
Karte zeigt, in welchen Städten Studenten für die monatliche Miete tief in die Tasche greifen
müssen – und wo es sich günstig leben lässt. Spitzenreiter ist München: Durschnittlich 348
Euro pro Monat überweisen hier die Studenten ihren Vermietern. Wer sparen will, ist dagegen
im Osten gut aufgehoben.
Sparen im Osten
ChemnitzDresden
JenaMagdeburg
LeipzigOldenburg
Halle (Saale)Erfurt
BambergGreifswald
PassauBochum
OsnabrückPaderborn
KasselGöttingen
GießenBielefeld
WürzburgErlangen-Nürnberg
BraunschweigDortmund
PotsdamRegensburg
KarlsruheTrier
RostockMarburg
AugsburgKiel
MannheimMünster
SaarbrückenHannoverTübingenLüneburgDuisburg
AachenFreiburg
WuppertalBonn
UlmBerlin
BremenHeidelberg
KonstanzStuttgart
MainzDarmstadt
Frankfurt a. M.Düsseldorf
KölnHamburgMünchen 348 €
345 €333 €330 €328 €321 €308 €306 €305 €301 €300 €298 €298 €298 €297 €294 €293 €289 €288 €288 €285 €282 €281 €281 €280 €280 €279 €279 €278 €276 €275 €274 €274 €273 €272 €268 €267 €266 €261 €260 €259 €259 €258 €254 €252 €250 €249 €243 €242 €236 €236 €233 €223 €210 €
Aktuelle und multimedial aufbereitete Informationen zum Studium
im In- und Ausland gibt es auf Deutschlands erster virtueller Messe zur
Berufsorientierung unter www.webmesse.einstieg.com. Die Otto-von-
Guericke-Universität Magdeburg stellt hier Magdeburg und seine Studie-
renden in einem Film vor, die Hochschule Karlsruhe gibt Einblick in die
Studiengänge Sensorik und Sensorsystemtechnik, und die Hochschule
München bietet Infos zu den unterschiedlichsten dualen Studiengängen.
Wer zum Studieren ins Ausland möchte, kann die virtuellen Stände der
Sheffield Hallam University, der niederländischen NHTV Breda University
und der dänischen CELF Academy besuchen. Über das Studium im Land
der Koalas und Kängurus stehen am Stand des Government of South Aus-
tralia umfassende Infos zur Verfügung. Ergänzt wird das Angebot an den
virtuellen Messeständen durch 30-minütige Vorträge zu Themen wie „Das
Medizinstudium“, „Studienfinanzierung durch Stipendium“, „Wege zum
richtigen Studium“, „Softwareingenieure in der Informatik“, „Studieren in
London“ und „Das duale Studium in Baden-Württemberg“.
Infos für zukünftige Akademiker!
Webmesse
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54 54 EINSTIEG Abi III-2010
Wenn in einem Seminar ein Dozent eine Frage
stellt, melden sich meist nur wenige Studenten.
Die meisten haben keine Lust, zu antworten.
Doch es gibt Ausnahmen. In einem meiner Se-
minare sitzt so einer. Ich habe ihn Schlaukopp
getauft.
Ich vermute, dass Schlaukopp eine Muskel-
Krankheit hat, die ihn dazu zwingt, möglichst oft
seinen rechten Arm zu strecken. Entweder das,
oder er mag es einfach, sein enormes Wissen
kundzutun. Manchmal nimmt er etwas vorweg,
das der Dozent gerade selbst erklären wollte.
Oder er benutzt schon in der ersten Sitzung
Fachwörter, die erst in der fünften erklärt werden
sollten. Vielleicht ist er ein Zeitreisender? Oder
er hat das Seminar im letzten Semester schon
einmal belegt.
Was auch immer der Grund ist: Schlaukopp weiß
viel und muss das auch andauernd mitteilen.
Das brachte mich auf eine Idee: Um das – et-
was langatmige – Seminar lockerer zu gestal-
ten, könnten alle Anwesenden jedes Mal, wenn
Schlaukopp sich meldet, ein kleines, alkoholhal-
tiges Getränk zu sich nehmen. Nach zehn Minu-
ten hätte man die feinste Party.
In einem anderen Seminar meldete sich da-
gegen neulich jemand, der nicht sein Wissen
mitteilen wollte – sondern sein Unwissen: „Ich
wollte nur sagen, dass ich letzte Woche wirklich
keine Zeit hatte und deswegen den Text, den wir
heute besprechen wollen, nicht lesen konnte.“
Ein Raunen ging durch den Raum. Die Dozen-
tin guckte ungläubig. Das sollte alles gewesen
sein? Natürlich nicht. Er schob noch eine Frage
hinterher: „Deswegen wollte ich fragen, ob Sie
das Buch nicht in ein, zwei Sätzen zusammen-
fassen könnten? Ach, und außerdem muss ich
morgen meine Abschlussarbeit abgeben, habe
aber noch nichts dafür getan. Könnten Sie die
nicht auch für mich schreiben?“
Gut, den Teil mit der Abschlussarbeit habe ich
erfunden. Aber die Frage nach dem Zusammen-
fassen des Texts hat er wirklich gestellt. Der Sitz-
nachbar des Fragestellers schob noch ein „Ist
doch wenigstens ehrlich!“ hinterher. Aber auch
irgendwie dumm, fügte ich in Gedanken hinzu.
Schließlich fragte die Dozentin in die Runde, ob
nicht jemand für den Kommilitonen den Text
zusammenfassen könne. Das Problem war: Ich
hatte den Text auch nicht gelesen – und viele an-
dere vermutlich ebenfalls nicht. Allerdings hatte
ich mir wenigstens eine Zusammenfassung aus
dem Internet geladen, damit ich wusste, wo-
rum es geht. Ich setzte ein leichtes Grinsen auf,
schob die Inhaltsangabe von Wikipedia unter
meinen Block – und meldete mich.
Bis zum nächsten Mal
Euer Steffen
Der Ehrliche ist der Dumme, heißt es. Allerdings kann der Dumme auch der Ehrliche sein, hat unser
Kolumnist Steffen in einem Uni-Seminar beobachtet.
Unser KolumnistSteffen arbeitet im Sommer am liebs-
ten nachts, trinkt in letzter Zeit Tee statt
Kaffee und studiert Journalistik an der TU
Dortmund. Auf EINSTIEG Online schreibt
er jeden Dienstag über sein Studium, sein
Leben oder etwas ganz anderes.
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56 56 EINSTIEG Abi III-2010
Wer oder was genau verbirgt sich eigent-lich hinter dem klangvollen Namen deiner Band, „Ruben Cossani“?
Wissmann: Eine fiktive Person. Der Name
steht für ein Lebensgefühl, welches die
Lust am Leben widerspiegelt. Ein bisschen
Bohème.
Wolltest du schon immer Musiker werden? Hast du ein Instrument gelernt?
Wissmann: Na klar! Ich habe schon als kleiner
Junge immer auf allem rumgetrommelt, was
eine klingende Oberfläche bot. Es gab nie
etwas anderes für mich. Mit ungefähr 12 Jahren
hatte ich das erste Mal Schlagzeug-, Klavier-
und Gesangsunterricht. Meist bin ich jedoch
autodidaktisch in der Musik gewachsen.
Du hast ja in Hamburg Gesang studiert – wie muss man sich so ein Studium vor-stellen?
Wissmann: Es war nicht direkt ein Studium
wie an einer „normalen“ Hochschule, das
hat mich nie gereizt. Ich war auf der School
of Music in Hamburg. Das waren zwei Jahre
Musikstudium mit viel Praxis und interaktiven
Workshops. Es war eine tolle Zeit, da ich mich
dort frei entfalten und viele Kontakte knüpfen
konnte – das ist in der Branche ja essenziell.
Womit würdest du heute dein Geld verdie-nen, wenn es mit der Musik nicht geklappt hätte?
Wissmann: Keine Ahnung, das ist ja das
Schöne. Ich habe meine Bestimmung längst
gefunden, egal, was passiert.
Wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag als Mitglied von „Ruben Cossani“ aus?
Wissmann: Den gibt es nicht. Natürlich sind
Probentage mal recht ähnlich, aber dennoch
ist es nie dasselbe. Wenn wir nicht proben,
führt jeder von uns sein eigenes Leben. Wir
hängen nicht Tag und Nacht aufeinander. Ich
für meinen Teil schreibe selbst Lieder und wer-
kele in meinem kleinen Studio. Am wichtigsten
ist, dass es keine festgelegte Mittagspause
gibt.
Was würdest du jungen Menschen raten, die davon träumen, Musiker zu werden?
Wissmann: Sich selbst die Frage zu beant-
worten, ob es eine tief sitzende Leidenschaft
ist oder nur ein flüchtiger Traum. Es kann aber
Jahre dauern, bis ihr für euch eine Antwort
findet.
Interview: Patrick Agis-Garcin
Als Sänger des Hamburger Sixties-Pop-Trios Ruben Cossani hat Konrad Wissmann zwei Alben veröffentlicht
und beim Bundesvision Song Contest 2009 den achten Platz belegt. Im Interview erzählt uns der 26-Jährige,
wann ihn die Leidenschaft für die Musik packte, und wie er sie zum Beruf machte.
„Ich habe meine Bestimmung längst gefunden“
Interview mit Konrad Wissmann, Sänger bei Ruben Cossani
Interview
Link-Tipp
Mehr Infos zu „Ruben Cossani“ findet ihr auf
www.rubencossani.de
Wer ein duales Studium absolviert, hat ge-
genüber „normalen“ Studenten einen großen
Vorteil – er verdient Geld. Und das, ohne neben-
her Cocktails mixen, Taxi fahren oder Kinokarten
abreißen zu müssen. Denn „duale Studenten“
arbeiten während der vorlesungsfreien Zeit in
einem Unternehmen und bekommen dafür ein
Gehalt. Je nach Studiengang machen sie dort
sogar eine richtige Berufsausbildung – mit Ab-
schlussprüfung bei der Industrie- und Handels-
oder Handwerkskammer. Dafür ist das Studium
straff organisiert, stark verschult und lässt wenig
Platz fürs „lustige Studentenleben“.
Geben und nehmen
Beim dualen Studium werden die Studierenden
zweigleisig ausgebildet: einerseits an einer Be-
rufsakademie oder Hochschule und anderer-
seits in einem Unternehmen. Es handelt sich
also um eine Kooperation zwischen Hochschule,
Unternehmen und Student, die allen Beteiligten
Vorteile bringt: Der Student bezieht neben der
finanziellen Unterstützung reichlich praktische
Erfahrung, kann wichtige Kontakte im Unter-
nehmen knüpfen und sich im besten Fall sogar
eine Festanstellung für die Zeit nach dem du-
alen Studium erarbeiten. Umgekehrt erhält das
Unternehmen die Chance, geeignete Studenten
längerfristig – für die gesamte Zeit des Studiums
und darüber hinaus – an sich zu binden. Zum
Teil wird schon im Ausbildungsvertrag zwischen
Unternehmen und Student eine Vereinbarung
getroffen, wonach dieser nach dem Studium
verpflichtet ist, eine gewisse Zeit im Unterneh-
men zu arbeiten. Die Hochschulen schließlich
können durch die Kooperation mit einem recht
konstanten Zulauf an Studenten rechnen, was
ihnen Fördergelder sichert. Mittlerweile bieten
die Fachhochschulen, Berufsakademien (BA),
Universitäten sowie die Verwaltungs- und Wirt-
schaftsakademien insgesamt knapp 700 duale
Studiengänge an. Die meisten stammen aus
den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Wirt-
schaftswissenschaften und Informatik.
Mit oder ohne Ausbildung
Das Abi in der Tasche, kann man sich zwischen
zwei Formen des dualen Studiums entscheiden:
Bei den so genannten ausbildungsintegrierten
Studiengängen erlernen die Studenten parallel
zum Studium einen Beruf im Unternehmen. Der
Student ist also gleichzeitig Azubi und erhält für
seinen doppelten Einsatz am Ende auch einen
doppelten Abschluss. Praxisintegrierte Studi-
engänge dagegen erhöhen den Praxisanteil
der Ausbildung, ohne dies mit einem Berufsab-
schluss zu verbinden. Hier sind die Studenten
auf der Grundlage eines Praktikanten- oder Vo-
lontariatsvertrages in dem Unternehmen tätig.
Die Verteilung von Theorie und Praxis ist nicht
einheitlich geregelt: Bei einigen dualen Studien-
gängen verbringen die Studenten ihre gesamten
Semesterferien im Betrieb, bei anderen sind sie
zwei Tage in der Woche im Unternehmen und
die restlichen drei an der Uni. Weit verbreitet
ist der Wechsel von jeweils dreimonatigen The-
orie- und Praxisphasen. Häufig sind aber auch
die Praxisphasen in den ersten Semestern und
die Theoriephasen gegen Ende des Studiums
länger.
Stefan Moskopp [email protected]
Studium oder Ausbildung? Eine
Frage, die bei Abiturienten immer
noch für Kopfschmerzen sorgt.
Dabei müssen sich die Alterna-
tiven gar nicht ausschließen, denn
ein dualer Studiengang bietet
beides: Studium und praktische
Ausbildung.
Studiummit Gehalt
Theorie und Praxis
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Infos über die Duale Hochschule in Baden-Württemberg
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Infos zum Studium an Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien
www.vwa.de
Allgemeines und Aktuelles zum dualen Studium
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Duales Studium in deröffentlichen Verwaltung
Eine spezielle Form des dualen Studiums ist die Beamten-Ausbildung für
den gehobenen Dienst in den Behörden des Bundes, der Länder sowie
der Stadt- und Gemeindeverwaltungen. Das dreijährige Studium umfasst
theoretischen Unterricht an einer Fachhochschule für öffentliche Ver-
waltung (gibt es in jedem Bundesland; für die Bundesbehörden ist die
Fachhochschule des Bundes in Brühl zuständig) sowie berufspraktische
Abschnitte in den Ausbildungsbehörden. Das Spektrum der Berufe in der
öffentlichen Verwaltung ist vielfältig und reicht vom allgemeinen inne-
ren Verwaltungsdienst über Polizei, Bundesnachrichtendienst, Finanz-
verwaltung, Justizvollzug, Wetterdienst, Deutsche Rentenversicherung,
Wehrverwaltung und Rechtspflege bis hin zum Auswärtigen Dienst.
Später den Master draufsatteln?
Wer an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg oder an einer ande-
ren Hochschule dual studiert, schließt das Studium mit dem Bachelor ab
und kann ein Master-Studium anhängen. Nicht so eindeutig ist die Lage
bei den Abschlüssen der Berufsakademien.
Nicht so eindeutig ist die Lage beim Bachelor, den Berufsakademien ver-
geben. Nicht alle Hochschulen und Universitäten lassen BA-Absolventen
zum Master oder zur Promotion zu – hier hilft nur frühzeitiges Nachfra-
gen bei der Wunsch-Hochschule. Einige Verwaltungs- und Wirtschafts-
akademien kooperieren mit Hochschulen und bieten ihren Studierenden
so die Möglichkeit, neben dem Abschluss Betriebswirt (VWA) auch den
Bachelor zu erwerben. Die Absolventen können anschließend ebenfalls
ein Master-Studium draufsatteln.
Und wo kann ich studieren?
Duale Studiengänge gibt es in erster Linie an Berufsakademien (in
Baden-Württemberg wurden diese 2009 zur „Dualen Hochschule“ zu-
sammengeschlossen), an vielen Fachhochschulen und inzwischen auch
an so mancher Universität. Zudem bieten einige Verwaltungs- und Wirt-
schaftsakademien (VWA) eine Kombination aus kaufmännischer Berufs-
ausbildung und BWL-Studium an.
Vorteile Nachteile
zwei Abschlüsse (Berufsabschluss und Hochschulabschluss)
innerhalb von drei bis fünf Jahren möglich
straffe Organisation – keine Semesterferien, lediglich fünf bis sechs
Wochen Urlaub im Jahr
festes Gehalt seitens des Unternehmens bestehen hohe Erwartungen an die Leistungen
sehr gute Studienbedingungen, Kleingruppen und
enger Kontakt zu den Dozenten
nur wenige Studienplätze vorhanden, entsprechend ist die Konkurrenz
groß und das Auswahlverfahren hart
sehr gute Jobaussichten, in der Regel werden die dualen Studenten
vom Unternehmen übernommen
weniger wissenschaftliche Vertiefung
große Praxisnähe
Christian Hauptmann studiert „Technisches Management“ an der Berufsakademie Eisenach in Kooperation mit der Deut-schen Bahn.
Herr Hauptmann, warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?
Hauptmann: Besonders hat mich die Möglichkeit gereizt, die Theo-
rie mit der Praxis zu verzahnen, um effektiver lernen zu können. Dass
man nebenbei eine finanzielle Unterstützung erhält, ist natürlich
auch nicht schlecht.
Wie ist in Ihrem Studium die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?
Hauptmann: Mit sechs Theoriesemestern und den anschließenden
Praxisphasen ist das Studium sehr gut aufgeteilt. So kann man die
gelernten Studieninhalte in den Praxiseinsätzen umsetzen und
vertiefen.
Wie hoch ist der Stressfaktor?
Hauptmann: In den zwölf Wochen, die eine Theoriephase dauert,
fallen viele Lerninhalte an, die man spätestens zu den Klausuren
am Ende eines Semesters parat haben sollte. Zudem sind auch
Projektarbeiten während eines Praxiseinsatzes anzufertigen. Diese
wissenschaftlichen Arbeiten spiegeln wiederum die Verzahnung von
Praxis und Theorie sehr gut wider. Ein duales Studium ist also nicht
stressfrei, aber mit Fleiß eindeutig zu bewältigen.
Was ist Ihrer Meinung nach der größte Vorteil eines dualen Studiums?
Hauptmann: Der größte Vorteil besteht darin, den erlernten Sach-
verhalt aus den Theoriephasen in den Praxiseinsätzen unmittelbar
anwenden zu können.
60 60
Duales StudiumDuales Studium
Marion Ertel ist bei der BMW Group verantwortlich für das Bachelor-Programm SpeedUp.
Frau Ertel, welche Voraussetzungen müssen die Bewerber für einen dualen Studienplatz bei BMW erfüllen?
Ertel: Voraussetzung ist ein gutes bis sehr gutes Hoch- bzw. Fach-
hochschulreifezeugnis. Insbesondere in Mathematik, den Naturwis-
senschaften und den Fremdsprachen werden gute Noten erwartet.
Die Bewerber sollten außerdem technikbegeistert, team- und kom-
munikationsfähig sein und überdurchschnittliches Engagement auch
außerhalb des bisherigen Ausbildungsumfeldes, beispielsweise bei
Sonderprojekten oder Ferienjobs, mitbringen.
Wie ist die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?
Ertel: In den Semesterferien lernen die Studenten im Rahmen von
Praxiseinsätzen unterschiedliche Bereiche der BMW Group kennen.
Ein Auslandsstudiensemester ist fester Bestandteil des Programms.
Zudem unterstützen wir die Teilnehmer mit integrierten Weiterbil-
dungsmaßnahmen. Bei der Abschlussarbeit steht der betreuende
Fachbereich kompetent zur Seite. So erhält das Abschlussthema
einen hohen Praxisbezug.
Wie groß ist der Stressfaktor für die dualen Studenten?
Ertel: Überdurchschnittliches Engagement und Belastbarkeit sind
wichtige Voraussetzungen für das Programm. Dafür haben die
SpeedUp’ler anschließend hervorragende Einstiegsmöglichkeiten
bei der BMW Group, denn bei uns gilt „bachelor welcome“.
Wie hoch ist die Vergütung für die Studenten?
Ertel: Wir unterstützen die Teilnehmer durch ein monatliches Sti-
pendium in Höhe von 650 Euro und darüber hinaus bei anfallenden
Reisekosten während der kompletten Programmlaufzeit. Neben den
Praxisphasen profitieren die Teilnehmer von fachlichen und persön-
lichen Trainings und individueller Beratung.
Foto: DB AG/Max Lautenschläger
Jennifer Blazkowski absolviert den dualen Studiengang Bachelor of Arts (Bank) an der Frankfurt School of Finance & Management in Kooperation mit der Commerzbank in Frankfurt.
Warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?
Blazkowski: Ich wollte von Anfang an Praxiserfahrung sammeln und
trotzdem einen akademischen Grad erlangen. Dafür ist das duale
Studium die optimale Kombi. Man hat nicht nur trockene Theorie
und durch den Bachelor einen höheren Abschluss als bei einer
Ausbildung.
Wie ist in Ihrem Studium die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?
Blazkowski: In meinem BA-Studium mit der Fachrichtung Bank
haben wir einen zweimonatigen Rhythmus. Theorie und Praxis
wechseln sich also alle zwei Monate ab. Zusätzlich bekommen wir
Seminare der Frankfurt School of Finance und Management. Da wird
das praktisch Gelernte noch einmal theoretisch unterstützt.
Wie hoch ist der Stressfaktor?
Blazkowski: Dadurch, dass man sich in der Theoriephase aufs Ler-
nen und in der Praxisphase aufs Arbeiten konzentrieren kann, ist es
super auszuhalten. Außerdem hilft es, dass an der Berufsakademie
vieles organisiert ist und man daher keinen zusätzlichen Orga-Stress
hat. Durch die Zusammengehörigkeit im Klassensystem helfen wir
uns alle immer gegenseitig aus, wenn es bei jemandem mal eng
wird.
Was ist Ihrer Meinung nach der größte Vorteil eines dualen Studiums?
Blazkowski: Am besten gefällt mir, dass man sein theoretisches
Wissen immer gleich im nächsten Praxiseinsatz umsetzen kann.
Wenn ich eine Vorlesung zum Zahlungsgeschäft höre, kann ich mein
Wissen in der Filiale direkt anwenden.
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Wiebke Krämer ist „Studentin im Praxisverbund“ bei Volkswa-gen. Sie studiert Maschinenbau mit der Vertiefungsrichtung Pro-duktion und Logistik an der Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?
Krämer: Gerade in technischen Bereichen ist es wichtig zu wissen,
wovon man spricht, und neben theoretischen Kenntnissen auch
praktische Erfahrung vorweisen zu können. Bei einer Studienzeit,
die im Vergleich zum normalen Studium nur ein Semester länger ist
und dafür aber zwei Abschlüsse bietet, ist mir die Entscheidung sehr
leicht gefallen.
Wie ist in Ihrem Studium die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?
Krämer: Es ist ein ausgewogenes Verhältnis. Praxis wird auch in den
Studienphasen groß geschrieben. Unsere Dozenten haben Erfah-
rung in der Industrie gesammelt. Umgekehrt wird bei Praxiseinsät-
zen im Unternehmen immer auch der Bezug zur Theorie hergestellt.
Wie hoch ist der Stressfaktor?
Krämer: Der Stressfaktor ist nicht höher als in vergleichbaren nicht-
dualen Studiengängen. Während des Semesters sind wir „ganz nor-
male“ Studenten. Nur haben wir in den Semesterferien keine freie
Zeit. Außerdem ist für uns ein zusätzliches Praxissemester Pflicht.
Aber dafür haben wir ja auch Vorteile: Unsere Studiengebühren
werden von Volkswagen übernommen, wir erhalten ein monatliches
Gehalt, die Suche nach Praktikumsplätzen entfällt, und am Ende des
Studiums winkt uns die Übernahme ins Unternehmen.
Was ist Ihrer Meinung nach der größte Vorteil eines dualen Studiums?
Krämer: Neben der Kombination von Studium und Praxis ist es vor
allem die frühzeitige Zusage eines Arbeitgebers. Ich habe durch
das Studium im Praxisverbund verschiedene Bereiche bei Volkswa-
gen kennen gelernt. Mit meinen zwei Abschlüssen und den guten
Betriebskenntnissen bin ich zuversichtlich, weiter durchstarten zu
können.
Duales StudiumDuales Studium
Martina Arnold absolviert ein duales BWL-Studium an der Fach-hochschule der Deutschen Bundesbank.
Warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?
Arnold: Der Reiz eines dualen Studiums liegt für mich in der Verbin-
dung von Theorie und Praxis. Während der Studienphasen beschäf-
tigen wir Studierende uns mit den wirtschaftswissenschaftlichen
Grundlagen, die wir für die Arbeit in einer Zentralbank brauchen.
In den Praxisphasen lernen wir die konkreten Aufgaben in den ver-
schiedenen Geschäftsfeldern der Bundesbank kennen und wenden
das Gelernte direkt an.
Wie ist in Ihrem Studium die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?
Arnold: Beim dualen BWL-Studium der Bundesbank ist die Auftei-
lung zwischen Theorie und Praxis ziemlich genau 50:50. Wir sind
dreimal sechs Monate mit dem Theoriestudium an der bankeigenen
Fachhochschule beschäftigt und 18 Monate arbeiten wir in der Praxis
mit, wobei die Abschnitte unterschiedlich lang sind.
Wie hoch ist der Stressfaktor?
Arnold: Sicher ist der Stressfaktor während der Theoriezeit schon
recht hoch. Es handelt um ein sehr kompaktes Studium. Viel Stoff
wird in wenig Zeit vermittelt und am Ende jedes Abschnitts stehen
dann Prüfungen an. Meist ist aber die Zeit während der Praxispha-
sen etwas entspannter.
Was ist Ihrer Meinung nach der größte Vorteil eines dualen Studiums?
Arnold: Ein Vorteil des dualen Studiums ist der ständige Praxis-
bezug. Die Notwendigkeit der theoretischen Grundlagen aus dem
Studium wird schnell klar, wenn man den Bezug zur realen Arbeit
herstellen kann. Ein weiterer Vorteil ist für mich der finanzielle As-
pekt, denn das duale Studium wird bezahlt.
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Anne-Katrin Teichmüller studiert an der FH Münster Therapie- und Gesundheitsmanagement und macht parallel dazu am Universitätsklinikum eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Logopädin.
Warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?
Teichmüller: Mich haben die Inhalte der Logopädieausbildung sehr
interessiert, auf der anderen Seite wollte ich aber auch unbedingt
studieren! In Münster ließ sich das wunderbar kombinieren.
Wie ist in Ihrem Studium die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?
Teichmüller: Der Studiengang Therapie- und Gesundheitsmanage-
ment ist eher theoretisch angelegt. Neben Exkursionen und einer
Praxisphase im 7. Semester findet Wissensvermittlung überwiegend
in Form von Vorlesungen statt. Dies stellt einen Gegenpol zur sehr
praktisch orientierten Ausbildung dar, in der bereits ab dem 2. Fach-
semester mit Patienten gearbeitet wird.
Wie hoch ist der Stressfaktor?
Teichmüller: Wie in jedem Studiengang gibt es auch hier stressige
Phasen, besonders in den Prüfungszeiträumen am Ende eines
Semesters. Allerdings kann ich aus voller Überzeugung sagen, dass
das geforderte Pensum auf jeden Fall zu schaffen ist. Termine und
Unterrichtszeiten von Ausbildung und Studium sind gut aufeinander
abgestimmt, sodass man sich nicht selbst um deren Organisation
kümmern muss.
Was ist Ihrer Meinung nach der größte Vorteil eines dualen Studiums?
Teichmüller: Meiner Meinung nach hat man in einem dualen
Studiengang die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschau-
en. Außerdem erhalte ich nach vier Jahren gleich zwei Abschlüsse:
Examen und Bachelor! Ich bin jetzt im 6. Semester, habe also den
Großteil schon geschafft und kann nur sagen: Ich würde mich immer
wieder für Münster und das duale Studium entscheiden!
Studium und Ausbildung miteinander zu verknüpfen, wird immer be-
liebter. Rund 800 duale Studiengänge gibt es mittlerweile in Deutschland.
Unis, FHs und Berufsakademien haben meistens feste Kooperationspart-
ner, mit denen sie gemeinsam duale Studiengänge anbieten. In Ausnah-
mefällen kannst du dich auch auf eigene Faust um eine Firma kümmern.
Wie du dabei am besten vorgehst, solltest du vorher mit der Studienbera-
tung deiner Wunschhochschule klären. Wer dual studieren möchte, muss
sich nämlich gleich zweimal bewerben: beim Unternehmen und bei der
Hochschule. Doch was kommt zuerst, und was unterscheidet das Anschrei-
ben eines künftigen dualen Studenten von dem eines Azubis? In ausbil-
dungsintegrierten Studiengängen, an deren Ende neben dem Bachelor
auch ein von der Industrie- und Handelskammer (IHK) anerkannter Aus-
bildungsabschluss steht, bewirbst du dich zuerst beim Unternehmen. Du-
ale Studenten werden dabei genauso unter die Lupe genommen wie ihre
Azubi-Kollegen, schließlich müssen sie zum Unternehmen passen, sich ins
Team einfügen können – und Leistung bringen.
Aus der Masse herausstechen
Die Bewerbung läuft fast ausschließlich online. Über vorgegebene Formu-
lare gibst du zunächst deine persönlichen Daten wie Name, Adresse und
Geburtsdatum ein, es folgen Angaben zu Noten und dem (voraussicht-
lichen) Schulabschluss. Achtung: So manches Unternehmen fragt nicht nur
die fachlichen Noten, sondern auch die Angaben zu deinem Sozialverhal-
ten sowie unentschuldigte Fehlstunden ab.!
Natürlich kann man sich in einem Formular nicht so individuell präsen-
tieren wie mit einer Bewerbungsmappe, denn zumindest formal sehen
alle Bewerbungen gleich aus. Umso wichtiger ist es, inhaltlich zu punkten:
„Gerade in einem großen Unternehmen sollte man die Chance nutzen,
durch ein zielgerichtetes Motivationsschreiben auf sich aufmerksam zu
machen“, rät Christoph Görtz, der im Personalwesen bei Volkswagen in
Wolfsburg das Studium im Praxisverbund (StiP) betreut. Im Anschreiben,
das bei den meisten Online-Bewerbungen einfach in ein dafür vorgese-
henes Formularfeld eingetragen wird, sollte erkennbar sein, warum sich
ein Bewerber für eine bestimmte Studienrichtung interessiert, und warum
er geeignet ist. „Manchmal kann man das ja schon anhand von Hobbys
und Interessenschwerpunkten in der Freizeit erkennen“, sagt Görtz. Ge-
rade bei der großen Konkurrenz um duale Studienplätze zählen neben
guten Noten Leistungsbereitschaft und Engagement. Du solltest deutlich
machen, dass du in der Verknüpfung von Studium und Ausbildung keine
nervige Belastung, sondern eine Herausforderung siehst. Sehr wichtig ist
außerdem die Identifikation mit dem Unternehmen. Wer also die gleiche
Bewerbung an einen Global Player der Automobilbranche und an einen
mittelständischen Solarzellenhersteller schickt, hat schlechte Chancen, es
bis zum Vorstellungsgespräch zu schaffen. Neben dem Anschreiben gehö-
ren zur vollständigen Bewerbung noch folgende Anlagen: Lebenslauf, die
letzten zwei Zeugnisse und ein Foto. Dabei solltest du dich unbedingt an
die Vorgaben des Unternehmens halten: Werden drei Zeugnisse oder ein
Lebenslauf nach Europass-Standard verlangt, solltest du dem Personaler
diesen Gefallen auch tun. Beim Lebenslauf ist besonders wichtig, dass er
vernünftig strukturiert ist: „Das erwarten wir von unseren Bewerbern, und
es erleichtert unsere Arbeit: Es ist ärgerlich, wenn wir anrufen und nachha-
ken müssen, weil ein Lebenslauf lückenhaft ist“, erklärt Görtz.
Gut vorbereitet in den Einstellungstest
Hast du alle Unterlagen abgeschickt, ist die schriftliche Bewerbung erle-
digt. Die Wartezeit bis zum Vorstellungsgespräch, das mittlerweile auch
häufig als (Job-)Interview bezeichnet wird, solltest du zur Vorbereitung für
Auf einen dualen Studienplatz kommen im Schnitt
mehr als 50 Bewerber. Wer sich da durchsetzen will,
muss schon in seinen Unterlagen zeigen, was er drauf
hat. Danach warten Vorstellungsgespräche, Einstel-
lungstests oder sogar Assessment Center.
Bewerbunghoch zwei
Bewerben für duale Studiengänge
64 64 EINSTIEG Abi III-2010
Duales Studium
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den Einstellungstest nutzen. Ein solcher Online-
Test wird häufig zwischengeschaltet, um heraus-
zufinden, welche Bewerber wirklich geeignet für
die Ausbildung sind. Abgefragt werden fachspe-
zifische Kenntnisse, mathematisches Basiswis-
sen, Allgemeinbildung und Rechtschreibkennt-
nisse. Meistens hast du nur eine bestimmte Zeit
zur Verfügung, um die Fragen zu beantworten.
Damit wollen die Firmen zugleich checken, wie
gut du dich konzentrieren kannst, und wie be-
lastbar du bist. Es gibt Übungsbücher, mit denen
du dich auf solche Tests vorbereiten kannst – je
mehr Routine du hast, desto besser! Im Test hast
du gezeigt, dass du fachlich der Richtige für
das duale Studium bist – im nächsten Schritt
musst du persönlich überzeugen. Die meisten
Unternehmen laden die erfolgreich getesteten
Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch ein,
manche machen sogar ein Assessment-Center
(AC) daraus. In einem AC wird man nicht nur im
Gespräch unter die Lupe genommen, sondern
muss in Gruppendiskussionen oder Präsenta-
tionsaufgaben einen ganzen Tag lang zeigen,
wie man mit künftigen Kollegen umgeht oder
fachliche Herausforderungen meistert. Wer hier
besteht, hat nun auch die letzte Hürde auf dem
Weg zum dualen Studium genommen und den
Ausbildungsvertrag in der Tasche. Die Einschrei-
bung bei der Hochschule ist damit reine Formsa-
che. Welche Unterlagen du neben dem Vertrag
und deinem Abschlusszeugnis noch vorzeigen
musst, ist von Uni zu Uni verschieden.
Annette [email protected]
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Ausnahmefall praxisintegriertes Studium
Bei dualen Studiengängen, in denen man
keine komplette Ausbildung „nebenher“
macht, läuft die Bewerbung oft anders: Du
bewirbst dich bei der Hochschule, musst
d0rt ein Auswahlverfahren bestehen und
stellst dich anschließend bei einem der
Unternehmen vor, mit denen die Hochschu-
le kooperiert. Um sicherzugehen, dass du
die richtige Reihenfolge wählst, solltest du
immer auf der Webseite der Uni nachschau-
en, wie die Bewerbung läuft. Dort erfährst
du auch, welche Dokumente du vorlegen
musst. Auch bei der Hochschulbewerbung
gilt: Ein vernünftiges Anschreiben bzw.
Motivationsschreiben darf nicht fehlen!
Ausführliche Infos zur Hochschulbewer-
bung und ein Muster-Motivationsschreiben
findest du unter
www.einstieg.com/bewerbung.
Die Deutsche Bahn ist ein weltweit führendes Mobilitäts- und Logistikunternehmen. Mit vielfältigen Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten sind wir einer der attraktivsten Partner für Studenten dualer Studiengänge.
„Schnell und praxisnah studieren. Mit dem dualen Studium bei der Deutschen Bahn.“
Stephanie Rathsack,Duales Studium Elektrotechnik
Wir suchen jährlich zum 1. Oktober (Fach-)Abiturienten (w/m) für unsere dualen Studiengänge an der Dualen Hochschule/ Berufsakademie:
Studium Ingenieurwissenschaften (Bachelor of Engineering) Wirtschaftsingenieurwesen/Projekt Engineering Elektrotechnik Maschinenbau Facility Management Bauwirtschaftsingenieurwesen Mechatronik (auch trinational)
Studium Betriebswirtschaft/IT (Bachelor of Arts/of Science) Dienstleistungsmanagement bzw. Industrie Spedition, Transport & Logistik Immobilienwirtschaft Dienstleistungsmarketing Accounting und Controlling International Business Wirtschaftsinformatik Informatik
Steigen Sie ein! Wir unterstützen Sie durch optimale Betreuung, attraktive Ver-gütung und Sozialleistungen, z. B. Fahrvergünstigungen und die Förderung Ihrer persönlichen Weiterentwicklung in Seminaren und Workshops. Nach drei Jahren haben Sie nicht nur Ihren international anerkannten Bachelor-Abschluss, sondern auch sehr gute Übernahmechancen in unserem Unternehmen.
Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre (Online-)Bewerbung mit Anschreiben und der Angabe „Abi Einstieg“, Lebenslauf, aktueller Notenübersicht/Zeugnissen und ggf. Praktikums-beurteilungen.
Mehr zu den dualen Studiengängen und der Möglichkeit zur Onlinebewerbung finden Sie unter www.deutschebahn.com/schueler unter der Rubrik „Duales Studium“. Oder besuchen Sie uns doch direkt an unserem Messestand auf den EINSTIEG Abi Messen.
Zukunft bewegen. Seit 175 Jahren.
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Ihr habt gefragt,wir antworten
Fragen zum dualen Studium
66 EINSTIEG Abi III-2010
Duales Studium
Gibt es duale Studiengänge im Bereich Journalismus oder Psychologie? Und wenn ja, braucht man besonders gute Noten?
Psychologie kann man nicht dual studieren, doch im Journalismus
gibt es duale Studiengänge, und zwar „Fernseh-Journalismus inkl.
Moderatoren-Ausbildung“ in Leipzig und „Medien- und Kommuni-
kationswirtschaft“ mit der Vertiefungsrichtung Journalismus/PR in
Ravensburg. Einen bestimmten Notendurchschnitt muss man nicht
vorweisen, die Bewerbung läuft über die Ausbildungsunternehmen.
Allerdings sind beides keine klassischen journalistischen Studiengän-
ge, sondern zielen in die Richtung Öffentlichkeitsarbeit bzw. Modera-
tion. Wenn du dagegen lernen willst, wie man seine Leser mithilfe der
verschiedenen Medien objektiv informiert, solltest du es entweder an
einer Journalistenschule probieren oder aber ein Fachstudium und
Journalismus an der Uni studieren.
Ich habe einen dualen Studienplatz bekommen und muss da-für in eine andere Stadt ziehen. Welche finanziellen Unterstüt-zungsmöglichkeiten gibt es?
Auch als „dualer Student“ kannst du Bafög beantragen. Ob du ge-
fördert wirst oder nicht, hängt vor allem von deinem Azubigehalt ab.
Wenn du nicht viel verdienst, davon aber Miete und Versicherungen
selbst bezahlen musst und deine Eltern keine Großverdiener sind,
stehen deine Chancen ganz gut. Neben dem Bafög kannst du noch
einen Mietkostenzuschuss sowie einen Kranken- und Pflegeversiche-
rungszuschlag beantragen. Was dir tatsächlich zusteht, kannst du
mit dem Bafög Rechner (www.bafoeg-rechner.de) herausfinden.
Am besten erkundigst du dich zusätzlich bei deiner Hochschule über
die Finanzierungsmöglichkeiten, denn du wirst sicher nicht der Erste
sein, der mit seinem Azubigehalt nicht auskommt. Und wer weiß, viel-
leicht gibt es passable Studienkreditmodelle oder sogar Stipendien,
von denen du bisher noch nichts wusstest.
Wann muss ich anfangen, einen Ausbildungsplatz für das duale Studium zu suchen?
Du solltest dich ungefähr ein Jahr vor Ausbildungsbeginn bewerben.
Doch vorher ist einiges zu tun: Du musst herausfinden, mit welchen
Unternehmen deine Wunschhochschule kooperiert oder ob du dich
auf eigene Faust um einen Ausbildungsbetrieb kümmern musst. Du
musst deine Unterlagen zusammenstellen und darin genau sagen
können, warum du für ein duales Studium und diese spezielle Stelle
geeignet bist. Außerdem solltest du dich gründlich über das Unter-
nehmen und seine Ausbildungsinhalte sowie über die Studieninhalte
informieren, damit im Anschreiben rüberkommt, dass du auch wirk-
lich weißt, wofür du dich bewirbst.
Wird das duale Studium in Zukunft auch auf andere Fachberei-che ausgeweitet? Mich interessiert besonders der Bereich "Wirt-schaftsrecht", in dem es fast nur Angebote von privaten Hoch-schulen gibt.
Es wird wohl auch künftig nicht in allen Fachbereichen duale Studi-
engänge geben. Das Modell funktioniert ja nur, wenn Studien- und
Ausbildungsinhalte aufeinander abgestimmt werden können. Inso-
fern überwiegen die kaufmännischen und technischen Fächer, die
Geisteswissenschaften haben es da deutlich schwerer. Wirtschafts-
recht – allein oder in Kombination mit BWL – wird aber auch an ei-
nigen staatlichen Hochschulen angeboten, so zum Beispiel an der
Hochschule Hof, der FH Südwestfalen oder der FH Bielefeld.
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Duales Studium
Wo kann ich in Deutschland Elektrotechnik dual studieren?
Da dürfte sich in jedem Bundesland etwas finden: Die Suche in der
Datenbank von www.ausbildungplus.de ergibt 122 Treffer für Elek-
trotechnik!
Sollte ich mit dem Betrieb vorher in Kontakt treten und fragen, ob es die Möglichkeit für ein duales Studium gibt oder kann ich mich einfach drauflos bewerben?
Die meisten Unternehmen haben inzwischen eigene Karriereseiten,
auf denen du dich informieren kannst, ob sie ein duales Studium
anbieten. Außerdem kooperieren viele Hochschulen mit bestimmten
Ausbildungsunternehmen, so dass du zunächst bei deiner Wunsch-
hochschule nachgucken kannst, bei welchem Betrieb sich eine Be-
werbung lohnt. Natürlich kannst du auch Eigeninitiative ergreifen
und Unternehmen, bei denen du gerne eine Ausbildung machen
würdest, ansprechen, ob sie diese auch in Verbindung mit einem
dualen Studium anbieten oder sich vorstellen könnten, das künftig
zu tun. Sich einfach drauflos zu bewerben, ist vertane Zeit, wenn ein
Unternehmen eh kein duales Studium anbietet.
Wo und bei welchen Betrieben in Berlin gibt es duale Studien-gänge, die eng mit Mathe zusammenhängen?
Ein reines Mathematikstudium gibt es in dualer Form nicht, aber in
Berlin werden verschiedene (Wirtschafts-)Informatikstudiengänge
angeboten, in denen man viel mit Mathe zu tun hat. Auf den Inter-
netseiten der Anbieter (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin,
FOM Hochschule für Oekonomie & Management und BA Hessische
Berufsakademie) findest du die Kooperationsbetriebe, bei denen du
die Ausbildung absolvieren kannst.
Ich habe einen Platz an einer privaten Hochschule bekommen, die für ihren dualen BWL-Studiengang mit der Telekom koope-riert. Kann ich mit meinem Bachelor später überhaupt den Mas-ter machen?
Wenn deine Hochschule staatlich anerkannt ist, ist dein Abschluss
genauso viel wert wie ein Bachelor an einer staatlichen Hochschule
und berechtigt dich, ein Master-Studium aufzunehmen. Duale Studi-
engänge sind jedoch immer praxisorientiert und, wenn sie in Koope-
ration mit einem bestimmten Unternehmen angeboten werden, häu-
fig sogar auf die Anforderungen des Unternehmens abgestimmt. Es
könnte also sein, dass du nicht alle Voraussetzungen für einen – eher
wissenschaftlich angelegten – Master erfüllst. Die Zulassungsbedin-
gungen für Master-Studiengänge variieren aber von Hochschule zu
Hochschule: Wenn du dich früh genug darum kümmerst, welche Vor-
aussetzungen du mitbringen musst, kannst du vielleicht noch das ein
oder andere Modul zusätzlich machen.
Mein Studiengang ist von der FIBAA akkreditiert. Sind die seriös?
Bei Akkreditierungsagenturen kann man nicht sagen, ob irgendeine
besser ist als die andere. Es handelt sich einfach nur um unterschied-
liche Agenturen, die für unterschiedliche Fachbereiche zuständig
sind. In deinem Fall ist das die FIBAA, weil sie als „Foundation for
International Business Administration Accreditation“ betriebswirt-
schaftliche Studiengänge prüft.
Hat man mit einem schlechten Abi (in meinem Falle 2,1 – jedoch mit nur 5 Punkten in einer Abiturprüfung) eine Chance auf ein duales Studium bei einem relativ bekannten Unternehmen?
Mit einem Schnitt von 2,1 hat man definitiv Chancen auf einen Studi-
enplatz, auch bei bekannten Unternehmen. Wichtig ist allerdings, in
welchem Fach du dir die schlechte Punktzahl eingefangen hast, denn
viele Arbeitgeber achten nicht in erster Linie auf den Abischnitt, son-
dern auf die Noten in den fürs Studium relevanten Fächern. Wenn du
also beispielsweise Wirtschaftsinformatik studieren möchtest, soll-
test du in Mathe auf jeden Fall mehr als 5 Punkte mitbringen! Gerade
größere Unternehmen arbeiten inzwischen aber auch mit Online-Ein-
stellungstests, um Bewerber auszusieben. Hierbei gut abzuschnei-
den, kann unter Umständen wichtiger sein als ein Punkt mehr oder
weniger auf dem Zeugnis.
Ich will ins Ausland – aber wie?
Wie auch für die letzten beiden Ausgaben könnt ihr wieder eure Fragen bei uns loswerden – dieses Mal zum Thema: Stu-dium und Ausbildung im Ausland. Die Antworten gibt’s im No-vember in der nächsten Ausgabe des EINSTIEG Abi Magazins. Einfach unter www.einstieg.com/fragenstellen das Formular ausfüllen.
...wer nicht fragt, bleibt dumm!
68 EINSTIEG Abi III-2010
Berufswelten
Detaillierte Infoszu den einzelnen Studiengängen gibt es im Internet unter
www.eufh.de. Nach individueller Absprache ist es jederzeit
möglich, die EUFH an einem Schnuppertag direkt vor Ort kennen
zu lernen. Eine gute Gelegenheit zur Information bieten auch die
Tage der offenen Tür am 11. September und 30. Oktober in Brühl
oder am 4. September und 2. Oktober in Neuss, jeweils von 10 bis
14 Uhr.
Branchenspezifische und praxisnahe duale Studiengänge wie die der
Europäischen Fachhochschule Brühl (EUFH) in den Wirtschaftsbereichen
Industrie, Logistik, Handel, Wirtschaftsinformatik, Vertriebsingenieurwe-
sen oder Finanz- und Anlagemanagement kommen jungen Leuten ent-
gegen, die früh wissen, was sie wollen. Beste Karrierechancen bietet ein
Studium, das von Beginn an die praktische Arbeit im Unternehmen mit
einschließt. Während des Studiums, das nach sechs bzw. sieben Seme-
stern zum international und staatlich anerkannten Bachelor-Abschluss
führt, wechseln sich Theorie und Praxis regelmäßig alle drei Monate ab.
Die derzeit etwa 600 Partnerunternehmen der Hochschule in der Region
und in ganz Deutschland stellen ihren Studierenden Ausbildungs- und
Praktikumsplätze zur Verfügung.
Für ein Studium, das neben fundiertem Fachwissen und jeder Menge Pra-
xiserfahrung auch Soft Skills wie Kommunikations- und Kooperationsfä-
higkeit sowie Fremdsprachenkenntnisse durch intensive Trainings und ein
Auslandssemester vermittelt, empfiehlt sich eine frühzeitige Bewerbung.
Je mehr Zeit bis zum Studienstart im Oktober bleibt, desto problemloser
gestaltet sich die Suche nach einem wirklich geeigneten Unternehmen für
die Praxisphasen des dualen Studiums.
Europäische Fachhochschule Brühl
Dual studieren gegen den Praxisschock
Persönliche Tipps vom Personaler
Kommt ein duales Studium für dich in Frage?
Duale Studienangebote auf der EINSTIEG Abi Berlin
Individuelle Beratung zum dualen Studium gibt es am 29. und 30. Ok-
tober auf der EINSTIEG Abi in der Messe Berlin. Personalvertreter der Deut-
schen Telekom, von Siemens, BASF, der Berliner Volksbank, der Commerz-
bank, der Deutschen Bank und GALERIA Kaufhof informieren hier über ihre
dualen Studienangebote und die jeweiligen Zugangsvoraussetzungen.
Die Bandbreite der dualen Studiengänge reicht bei den Ausstellern der
Berliner Abiturientenmesse vom Bachelor of Engineering, Richtung Ma-
schinenbau, bei BASF über den Bachelor of Arts im Bereich Wirtschaft bei
der Berliner Volksbank bis zum Bachelor of Science in Wirtschaftinforma-
tik, Informatik oder Angewandter Informatik bei der Deutschen Telekom.
Abiturienten, die bei GALERIA Kaufhof Karriere machen möchten, können
in 36 Monaten den Bachelor of Arts absolvieren. Parallel zum Studium wer-
den die Studierenden beim „Training on the Job“ fit für eine Position als
Abteilungsleiter im Verkauf gemacht. BASF referiert auf der Bühne zudem
über „Dual Studieren – international und praxisnah. Anforderung, Eignung,
Chancen – aus der Sicht von Unternehmen“, und die FH Nordakademie
spricht über „Duales Studium an der Nordakademie: Studieren am Puls
der Wirtschaft“.
Siemens bietet Abiturienten duale Studienmöglichkeiten im Bereich Elek-
trotechnik und Maschinenbau und ist aktuell unter anderem auf der Suche
nach Nachwuchs für den Bachelor of Engineering in Informations- und
Kommunikationstechnik und den Bachelor of Engineering in Bauwesen
Fachrichtung Projektmanagement.
Diese Frage haben wir knapp 300 Schülern auf der
EINSTIEG Abi Messe in Frankfurt gestellt. Hier das
Ergebnis:
48 % Ja
39 % Nein
8 % Keine Antwort
5 % Was ist das?
Duales Studium
69
Dual studieren gegen den Praxisschock
2011 - studium bei Lidl!
studium bei LidL internationaL Lidl lohnt sich.
endlich abitur - und wie geht es nun weiter? Vielleicht ist ein Studium mit Lidl genau das richti-ge für Sie. in kürzester Zeit erreichen Sie einen akademischen abschluss und sind von anfang an finanziell unabhängig.
Für 2011 suchen wir abiturienten für ein:
duales Bachelor-Studiummit betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt (accounting und Controlling, Consulting und Controlling, Steuern und Prüfungswesen internationaler Handel, international business, Medien- und Kommunikationswirtschaft, Warenwirtschaft und Logistik)
und mit informations-/technischem Fokus( angewandte informatik, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen)
Studieren mit Lidl ihr erfolg ist uns wichtig. Mit beginn ihrer ausbildung verfolgen wir das Ziel, Sie für eine verant-wortungsvolle und herausfordernde Position im Unternehmen zu qualifizieren. Wir übernehmen die Studiengebühren und zahlen ihnen ein angemessenes Gehalt, damit Sie sich voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren können. Frühzeitig erhalten Sie Gelegenheit Verantwortung zu überneh-men und sich in gemeinsamen Projekten zu beweisen. bei entsprechenden Leistungen bieten wir ihnen die Möglichkeit eines auslandsaufenthaltes. auf ihrem Weg stehen ihnen kompetente und engagierte Mentoren für alle fachlichen und persönlichen belange zur Seite.
interesse geweckt?Wir freuen uns auf ihre bewerbung für den ausbildungsbeginn 2011! Mehr informationen zum dualen Studium finden Sie auf www.karriere-bei-lidl.com
richten Sie ihre bewerbung an:Lidl Stiftung & Co. KG Frau brenner · Stiftsbergstraße 1 · 74172 neckarsulm · [email protected]
Mit einem dualen Studium
in die berufliche Zukunft starten
Die Deutsche Bahn gehört zu den international führenden Mobilitäts-
und Logistikunternehmen. Über 251.000 Mitarbeiter in 130 Ländern setzen
sich täglich dafür ein, Mobilität und Logistik für die Kunden sicherzustel-
len. Sie steuern und betreiben die Verkehrsnetzwerke der Zukunft – auf
der Schiene, zu Wasser, in der Luft und im Landverkehr.
Die Deutsche Bahn ist auch einer der attraktivsten Partner für duale Studi-
engänge. Aus über 15 dualen Studiengängen mit dem international aner-
kannten Bachelor-Abschluss können (Fach-)Abiturienten wählen.
Das duale Studium bietet die Möglichkeit, von Beginn an Praxiserfahrung
zu sammeln und dabei gleichzeitig ein fundiertes Studium an einer Hoch-
schule zu absolvieren. Im Wechsel von Theorie- und Praxisphasen lernen
die Studenten unterschiedliche Unternehmensbereiche und Aufgabenge-
biete kennen. Ergänzt werden die Praxisphasen durch Fachseminare und
Workshops, um die persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu för-
dern. Exkursionen und Stammtische bieten darüber hinaus eine gute Gele-
genheit, andere Studenten kennen zu lernen und ein unternehmensweites
Netzwerk aufzubauen. Bereits während des Studiums erhalten die Studie-
renden neben einer monatlichen Vergütung auch weitere Sozialleistun-
gen, beispielsweise eine NetzCard, mit der die Studierenden das gesamte
Streckennetz der Deutschen Bahn nutzen und somit in ganz Deutschland
flexibel und mobil sein können.
Weitere Informationen unter www.deutschebahn.com/schueler
Deutsche Bahn
Mit einem dualen Studium
in die berufliche Zukunft starten
Die Deutsche Bahn gehört zu den international führenden Mobilitäts-
und Logistikunternehmen. Über 251.000 Mitarbeiter in 130 Ländern setzen
sich täglich dafür ein, Mobilität und Logistik für die Kunden sicherzustel-
len. Sie steuern und betreiben die Verkehrsnetzwerke der Zukunft – auf
der Schiene, zu Wasser, in der Luft und im Landverkehr.
Die Deutsche Bahn ist auch einer der attraktivsten Partner für duale Studi-
engänge. Aus über 15 dualen Studiengängen mit dem international aner-
kannten Bachelor-Abschluss können (Fach-)Abiturienten wählen.
Das duale Studium bietet die Möglichkeit, von Beginn an Praxiserfahrung
zu sammeln und dabei gleichzeitig ein fundiertes Studium an einer Hoch-
schule zu absolvieren. Im Wechsel von Theorie- und Praxisphasen lernen
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dern. Exkursionen und Stammtische bieten darüber hinaus eine gute Gele-
genheit, andere Studenten kennen zu lernen und ein unternehmensweites
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renden neben einer monatlichen Vergütung auch weitere Sozialleistun-
gen, beispielsweise eine NetzCard, mit der die Studierenden das gesamte
Streckennetz der Deutschen Bahn nutzen und somit in ganz Deutschland
flexibel und mobil sein können.
Weitere Informationen unter www.deutschebahn.com/schueler
Deutsche BahnAdvertorial
Foto
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Es ist Freitag, der Tag vor dem großen Spiel.
Morgen steigt im RheinEnergieStadion in Köln
das DFB-Pokalfinale der Frauen, in dem der haus-
hohe Favorit FCR Duisburg gegen die Underdogs
des USV Jena antritt. Noch wirkt die riesige Arena
allerdings gespenstisch leer. Nur unten auf dem
Platz bewegen sich einige Gestalten im Zickzack-
Kurs. Am Spielfeldrand baut Thomas Klein seine
Kamera auf und nimmt die Spielerinnen des FCR
Duisburg ins Visier.
Thomas ist beruflich hier, als Videojournalist.
Seine Aufgabe ist es, bewegte Bilder vom Ab-
schlusstraining beider Mannschaften einzufan-
gen. In Zeiten, in denen auch die Fernsehsender
Geld sparen müssen, sind Leute wie Thomas
sehr gefragt. „Früher wurden noch drei- bis vier-
köpfige Teams für einen Beitrag losgeschickt“,
sagt er. „Heute kann das ein Videojournalist
auch allein leisten.“
Im Praktikum zu Borussia Dortmund
Thomas hat sich schon vor vier Jahren selbst-
ständig gemacht. Seine Firma heißt „Filmerle-
ben“, seine Auftraggeber kommen vor allem
aus dem sportlichen Bereich. Studiert hat er
Kommunikationswissenschaften und Germa-
nistik. Zum Videojournalismus kam er über ein
dreimonatiges Praktikum beim DSF (Deutsches
Sportfernsehen, heute Sport1). „Dort wurde mir
gleich eine Kamera in die Hand gedrückt“, er-
zählt er. Sein erster Auftrag: „Fahr zum Training
von Borussia Dortmund und mach dort Bilder!“
Eine Aufgabe, die Thomas viel Spaß bereitete
und gewissermaßen die Initialzündung seiner
beruflichen Laufbahn war.
Eine spezielle Ausbildung zum Videojourna-
listen hat der 27-Jährige nicht durchlaufen. In
seinem Studium erhielt er zwar einen Einblick
in die journalistische Arbeitsweise. Doch viele
Kenntnisse hat er sich privat angeeignet, vor
Ein Videojournalist übernimmt gleich drei Aufgaben auf einmal: Er ist Redakteur, Kameramann und Cutter.
EINSTIEG Abi hat „VJ“ Thomas Klein bei der Arbeit begleitet – beim DFB-Pokalfinale der Frauen.
Einer für allesBeruf Videojournalist
70 70 EINSTIEG Abi III-2010
Arbeitswelt
Thomas filmt das Abschlusstraining vor dem DFB-Pokalfinale der Frauen.
Danach muss der Videojournalist das Material selbst schneiden und zu einem TV-Beitrag verarbeiten.
Foto
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EINSTIEG Abi III-2010 71
Arbeitswelt
allem das nötige technische Handwerkszeug
in Sachen Kameraarbeit und Videoschnitt. Sein
Weg in den Beruf ist nicht ungewöhnlich: Zwar
gibt es inzwischen einige Ausbildungsgänge an
Berufsfachschulen und Bachelor-Studiengänge
an Fachhochschulen, doch letztlich ist meist ein
Praktikum das Einstiegstor in die Branche. Eige-
ne Aufträge erhielt Thomas so bereits während
seines Studiums. „Als ich merkte, dass ich davon
leben kann, habe ich nach dem Uni-Abschluss
einfach als Videojournalist weitergearbeitet.“
Arbeiten auf Abruf
Nach dem Studium direkt in die Selbstständig-
keit – das klingt nach einem Risiko, ist in einer
Branche ohne viele Festanstellungen aber der
Regelfall. Als Videojournalist ist man auf mehrere
Auftraggeber angewiesen, im Arbeitsalltag sind
daher Organisationsvermögen und Flexibilität
gefragt. Thomas erfährt meist erst kurzfristig,
wann er wo arbeiten soll. Danach beginnt zu-
nächst die journalistische Arbeit: Er recherchiert,
setzt die Schwerpunkte seines Themas und for-
muliert entsprechende Fragen. Dann begibt er
sich mit seiner Kamera auf Bilderjagd. Anschlie-
ßend spielt er das aufgezeichnete Material auf
seinen Rechner und schneidet es zurecht.
Bei aller Begeisterung sieht Thomas seinen Job
durchaus kritisch: „Die Qualität der Beiträge
leidet darunter, dass man allein unterwegs ist.
Die TV-Sender wissen das, können aber damit
leben.“ Kaum verwunderlich, schließlich sparen
sie sich durch Videojournalisten gleich mehrere
teure Fachkräfte. „Videojournalisten werden,
gemessen an ihrer Leistung, von den meisten
Anstalten nicht korrekt bezahlt“, findet Tho-
mas. Das „Sommerloch“ der fußballfreien Zeit
übersteht er, indem er sich ein bisschen vom
verdienten Geld zur Seite legt.
„Jeden Tag ins Büro zu gehen, das wäre nichts
für mich“
Als Videojournalist sollte man sich also auf ein
unstetes Arbeitsleben einstellen können. Einen
geregelten Alltag mit festen Arbeitszeiten kennt
Thomas nicht. „Aber jeden Tag ins Büro zu ge-
hen, das wäre nichts für mich. Ich brauche Ab-
wechslung und Freiheit, und die bietet mein Job
zuhauf.“ Die Kehrseite der Medaille: Ständig ist
er allein unterwegs oder arbeitet von zu Hause
aus – ein einsamer Job. „Ich vermisse es, regel-
mäßig mit Kollegen in Kontakt zu kommen. Auch
fällt es mir manchmal schwer, Beruf und Pri-
vatleben zu trennen. Mit einem Ohr oder Auge
ist man immer bei der Arbeit, und das Telefon
bleibt auch im Urlaub an.“
Unverzichtbar für den Job ist zudem eine gewisse
Stressresistenz. „Du darfst dich nicht schnell aus
der Ruhe bringen lassen. Beim Interview musst
du beispielsweise nicht nur die richtigen Fra-
gen stellen, sondern gleichzeitig darauf achten,
dass das Bild, der Ton und die Lichtverhältnisse
stimmen.“ Darüber hinaus zeichnet sich ein Vi-
deojournalist durch ein gutes Auge und eine
schnelle Auffassungsgabe aus. Und auch Mo-
bilität ist eine Grundvoraussetzung: Ohne ein
eigenes Auto kann man in diesem Beruf kaum
arbeiten, da man oft innerhalb kürzester Zeit zur
Stelle sein muss. Thomas ist im letzten Jahr über
40.000 Kilometer gefahren.
Einsatz im Endspiel
Auch am Tag des Pokalfinales setzt sich Thomas
wieder ins Auto. Diesmal soll er für einen Nach-
bericht Interviews führen. Tapfer stemmt sich die
Mannschaft aus Jena gegen die anstürmenden
Duisburgerinnen, doch am Ende muss sich der
Außenseiter 0:1 geschlagen geben.
Kurz vor Ende des Spiels positioniert sich Tho-
mas in der „Mixed Zone“ des Stadions, in der
Journalisten die Gelegenheit haben, die Spiele-
rinnen zu interviewen und hautnah Emotionen
einzufangen. Die Hauptdarstellerinnen des Fina-
les treten vor seine Kamera und sprechen in sein
Mikro: Inka Grings, die Duisburger Spielführerin,
freut sich im Gespräch mit Thomas ebenso über
die Titelverteidigung ihrer Mannschaft wie Sieg-
torschützin Annike Krahn.
Nach den Interviews eilt Thomas in den Presse-
bereich und lädt das aufgenommene Rohmate-
rial schnell auf den Server seines Auftraggebers.
Als Cutter muss er heute nicht arbeiten, diesen
Job übernehmen diesmal seine Kollegen. Tho-
mas hat nun Feierabend. Was als nächstes an-
steht? Das weiß er selbst auch noch nicht. Ein
fernes Ziel hat er aber: „Weltmeisterschaften
oder Europameisterschaften – das wäre ein
Traum.“
Patrick [email protected]
Link-Tipp
die Firma von Thomas Klein
www.filmerleben.de
Videojournalist Thomas Klein: Redakteur, Kameramann
und Cutter in einem
72 72 EINSTIEG Abi III-2010
Wenn Anna Krukover ihren Sohn morgens in
den Kindergarten bringt, trägt sie Jeans und T-
Shirt wie alle Mütter. Doch wenn sie Leon abholt,
fragen die Erzieherinnen: „Was haben Sie denn
heute noch Schönes vor?“ Denn inzwischen
hat die 30-Jährige ein professionelles Make-up
aufgelegt und sich elegant mit einem Hauch
Extravaganz gestylt: „Ich kombiniere genau drei
Farben für jedes Outfit und wähle auffällige Ac-
cessoires wie Gürtel, Kette oder Brosche.“ Aber
nicht, um schick auszugehen, sondern weil sie
als Personal Shopper arbeitet, als Einkaufsbera-
terin. Und wer seine Kunden in Stilfragen berät,
sollte selbst Stil haben.
Beim Designer lernen
Doch bis dahin war es ein langer Weg: Der Begriff
Personal Shopper ist nicht geschützt, und es gibt
keinen klassischen Ausbildungsweg. Um Reiche
und Prominente als Stammkunden zu gewinnen
und Stundenhonorare von 80 Euro zu erzielen,
braucht es im Idealfall ein Modedesignstudium,
einschlägige praktische Erfahrungen, Extra-
qualifikationen wie Fremdsprachen und gute
Kontakte in der Modewelt. Anna Krukover, eine
gebürtige Ukrainerin, besuchte in der Heimat zu-
nächst eine private Modeschule und jobbte als
Model. Mit achtzehn kam sie nach Deutschland
und fing als Assistentin bei Paltó Berlin an: „Ich
kann den Berufseinstieg bei einem Designer
nur empfehlen. Bei Paltó habe ich einfach alles
über Mode gelernt: über die Stoffe, die Schnit-
te, die Anprobe, die Entwicklung einer ganzen
Kollektion.“ Nach zwölf Jahren Berufserfahrung
im Modegeschäft hatte Anna genug Selbstbe-
wusstsein und Know-how gesammelt, um sich
als Personal Shopper selbstständig zu machen.
Andere Einkaufsberater arbeiten fest angestellt
in Luxuskaufhäusern oder als Stylisten für Foto-
grafen und Theaterproduktionen.
Mit Touristinnen durch die Modeparadiese der Stadt
Während Leon im Kindergarten spielt, trifft sich
seine Mutter im Hotel mit ihren Kundinnen. Das
sind zum Beispiel russische Touristinnen, die
eine „Shopping in Berlin“-Tour gebucht haben.
Zuerst stellt Anna ein paar Fragen: Welchen Klei-
dungsstil bevorzugen Sie? Gehen Sie mit den
Trends? Wie viel Geld können wir heute ausge-
ben? Und dann geht’s los, drei Stunden durch
die Modeparadiese der Stadt, von H&M bis ins
KaDeWe, wo die Kleidung mit Goldfäden genäht
und mit Diamantenstaub besetzt ist. Lieber als
mit Touristen arbeitet Anna mit Stammkunden:
„Es ist einfacher, wenn das Vertrauen schon auf-
gebaut ist. Anstrengend sind dann höchstens
noch die Männer, die mitkommen, um aufzu-
passen, dass ich ihre Frauen nicht verunstalte.
Aber wenn die Männer zufrieden sind, kommen
auch die Frauen wieder.“ Oder sie laden Anna
zum „Kleiderschrank-Check“ nach Hause ein.
Dort sortiert sie den Klamottenbestand ihrer
Kundinnen um, schlägt neue Kombinationen vor
und überlegt, was fehlt und bei der nächsten ge-
meinsamen Shoppingtour unbedingt in die Tüte
gehört.
Maja Roedenbeck [email protected]
Durch Trendboutiquen und Designergeschäfte bummeln, mit span-
nenden Persönlichkeiten der Modewelt per Du sein – der Arbeitsalltag
eines Personal Shoppers klingt glamourös. Doch der lange Weg zum
Erfolg beginnt in Schneiderei und Stofflager.
Klamotten shoppenist ihr Job
Personal Shopper
Arbeitswelt
Link-Tipp
Mehr zu Anna Krukover erfahrt ihr unter:
www.anna-ps.de
Ein guter Personal Shopper braucht
• ein Faible für Mode, ein Gespür für Trends
• Kommunikationstalent, Einfühlungs-
vermögen
• vielfältige Praktika, Berufserfahrung oder
Weiterbildungen in der Modewelt
(Ausbildung als Modeverkäuferin reicht
nicht!)
• bei Selbstständigkeit: Fähigkeit zum
Selbstmarketing
Anna Krukover (l.) findet für ihre Kundinnen immer das
passende Kleid.
73
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Klamotten shoppenist ihr Job
Service
74 74 EINSTIEG Abi III-2010
Woher kommt das Geld fürs Studium?
Studienfinanzierung
Miete, PC, Studiengebühren und ab und zu ein
Bier in der Lieblingskneipe – mit allem drum und
dran kostet ein Studium schnell mehrere hundert
Euro im Monat. Um das zu finanzieren, können Stu-
denten ganz verschiedene Geldquellen anzapfen.
EINSTIEG Abi III-2010 75
Eltern
Im Idealfall unterstützen dich deine Eltern
gern und freiwillig im Studium. Tatsächlich
sind sie aber sogar gesetzlich dazu ver-
pflichtet, und zwar bis zu deinem 28. Ge-
burtstag. Wie viel sie jeden Monat überwei-
sen müssen, hängt von ihrem Einkommen
ab und ist in der so genannten Düsseldorfer
Tabelle geregelt. Sie wird herangezogen,
wenn Kinder vor Gericht die ihnen zuste-
henden Unterhaltszahlungen gegen ihre
eigenen Eltern einklagen müssen – was
zum Glück die Ausnahme ist. Sollten deine
Eltern Kindergeld kassieren und trotzdem
keinen oder zu wenig Unterhalt für dich zah-
len, musst du übrigens nicht gleich mit dem
Rechtsanwalt kommen, sondern kannst bei
der zuständigen Familienkasse die Auszah-
lung des Kindergelds auf dein eigenes Kon-
to beantragen.
Bafög
Wenn sich deine Eltern die Finanzierung dei-
nes Studiums nicht leisten können, springt
der Staat ein – und zahlt Bafög*. Die eine
Hälfte davon (aber maximal 10.000 Euro)
musst du nach dem Studium zurückzahlen,
die andere gibt’s geschenkt.
Bekomme ich Bafög?Um vom Bafög zu profitieren, musst du eini-
ge Voraussetzungen erfüllen. Für die meisten
davon gibt es Ausnahmeregelungen – Nach-
fragen beim Bafög-Amt lohnt sich also.
• Du musst an einer staatlichen Hochschule
studieren.
• Du musst unter 30 Jahre alt sein.
• Du musst die deutsche Staatsangehö-
rigkeit haben.
• Du darfst noch kein anderes Studium oder
eine förderfähige Ausbildung abgeschlos-
sen haben.
• Du darfst im Studium nicht nach dem drit-
ten Fachsemester den Studiengang ge-
wechselt oder einen Ausbildungsabbruch
hinter dir haben.
• Das Einkommen deiner Eltern darf eine be-
stimmte Grenze nicht überschreiten.
Wie viel gibt’s?Maximal 648 Euro kann dir das Bafög-Amt
jeden Monat überweisen. So viel bekommen
aber nur wenige. Die Höhe der Förderung
hängt unter anderem vom Einkommen dei-
ner Eltern, deiner Wohnsituation und deinen
eigenen Einkünften durch Nebenjobs ab. Mit
einem Bafög-Rechner kannst du im Internet
unverbindlich kalkulieren, wie viel du bekom-
men würdest.
Wie komme ich an das Geld?Zu ermitteln, ob du Anspruch auf Bafög-Leis-
tungen hast, ist kompliziert. Experten emp-
fehlen daher jedem, vor dem Studienstart
einen Bafög-Antrag zu stellen – schlimmsten-
falls gibt es halt eine Absage. Unter
www.das-neue-bafoeg.de findest du die
Adressen der für dich zuständigen Bafög-
Ämter.
Mehr Infos gibt’s unter
www.einstieg.com/bafoeg.
Stipendien
Mit Stipendien unterstützen Stiftungen,
Unternehmen oder Verbände ausgewähl-
te Studierende. Am bekanntesten sind die
elf großen partei- oder kirchennahen Stif-
tungen. Sie setzen in der Regel politisches
oder soziales Engagement und gute Studi-
enleistungen voraus und unterstützen ihre
Stipendiaten mit bis zu 585 Euro pro Mo-
nat. Zusätzlich gibt es viele kleinere Institu-
tionen, die ebenfalls Stipendien vergeben.
Die Möglichkeiten für Studierende wirt-
schaftswissenschaftlicher und technischer
Fachrichtungen überwiegen allerdings ge-
genüber denen für Geistes- und Sozialwis-
senschaftler. Linklisten zu weiteren Stipen-
dien findest du auf
www.einstieg.com/stipendien.
Service
*„Bafög“ ist die Abkürzung für das Bundesausbildungsförderungsgesetz, in dem die Einzelheiten der finanziellen
Unterstützung Studierender durch den Staat geregelt sind. Haufig wird der Begriff auch als Bezeichnung für die
Unterstützung an sich benutzt – so auch in diesem Artikel.
Service
76 76 EINSTIEG Abi III-2010
Kleinkredite gibt es günstiger
Der Bund, die Bundesländer und viele lo-
kale Studentenwerke bieten Kredite mit
besonders kurzen Laufzeiten an – ideal,
um sich in den letzten Monaten des Studi-
ums ganz auf den Abschluss konzentrieren
zu können, ohne jobben zu müssen. So-
wohl die monatlichen Raten als auch die
Gesamtsumme und die Laufzeit sind zwar
begrenzt – dafür sind aber auch die Zinsen
niedrig. Beim „Bildungskredit“ des Bundes-
verwaltungsamts werden z.B. bis zu 24 Mo-
natsraten von je 300 Euro ausbezahlt – bei
1,99 Prozent effektivem Jahreszins.
www.bildungskredit.deDie Kredite der Länder werden von deren
Darlehenskassen vergeben. Eine Link-Liste
zu allen Darlehenskassen findest du unter
www.einstieg.com/darlehenskassen.
Studienkredite
Wenn du einen Studienkredit in Anspruch
nimmst, bekommst du jeden Monat Geld
von einer Bank. Theoretisch kannst du
so das gesamte Studium finanzieren. Die
meisten Studierenden nutzen einen Kredit
allerdings eher als Ergänzung – so bleibt
der Schuldenberg übersichtlich. Anders als
das Bafög musst du das Geld aus dem Kre-
dit nämlich vollständig zurückzahlen – plus
Zinsen.
Wie funktioniert ein Studienkredit?Laufzeit Die Laufzeit des Kredits ist in drei Phasen
unterteilt. In der Auszahlungsphase bist du
an einer Hochschule eingeschrieben und
nimmst Geld einer Bank in Anspruch. Dar-
auf folgt die Karenzphase: Um die Zeit zwi-
schen Studienabschluss und Berufseinstieg
nicht finanziell zu belasten, kannst du den
Beginn der Rückzahlungen aufschieben
– je nach Anbieter bis zu zwei Jahre lang.
Anschließend beginnt die Rückzahlungs-
phase, in der du deine Schulden in monat-
lichen Raten an die Bank zurückzahlst.
ZinsenBei den Zinsen unterscheidet man zwi-
schen festem Zins und variablen Zinsen.
Ein Festzinssatz wird bei Abschluss des
Kreditvertrags fixiert und bleibt über die ge-
samte Kreditlaufzeit konstant. Variable Zin-
sen können dagegen während der Laufzeit
sinken, aber auch steigen. Darüber hinaus
gilt es, zwischen Nominal- und Effektivzins
zu unterscheiden. Fast alle Banken geben
bei der Bewerbung ihrer Kredite den No-
minalzinssatz der Angebote an. Hier sind
jedoch Verwaltungsgebühren und andere
„versteckte“ Forderungen nicht eingerech-
net. Aufschlussreicher ist der Effektivzins-
satz, bei dessen Berechnung alle Kosten
berücksichtigt werden. Zinsen fallen nicht
nur während der Auszahlungsphase, son-
dern während der gesamten Laufzeit des
Kredits an. Je kürzer also Karenz- und
Rückzahlungsphase sind, desto niedriger
bleibt die Zinsbelastung – der Kredit wird
billiger.
Worauf sollte man achten? Das Centrum für Hochschulentwicklung
(CHE), das jährlich Studienkreditangebote
miteinander vergleicht, rät, den passenden
Kredit in vier Schritten zu finden:
1. Bedarf festlegenSo wenig aufnehmen wie möglich, aber so
viel, wie für ein reibungsloses Studium nö-
tig ist.
2. Anforderungen klärenWas ist dir besonders wichtig: ein niedriger
Zinssatz? Die Möglichkeit, die monatliche
Auszahlungssumme immer wieder zu än-
dern? Dass die Bank keine Sicherheiten for-
dert (zum Beispielsweise eine Bürgschaft
der Eltern)?
3. Angebote vergleichenWelche Kredite passen zu deinen Anforde-
rungen? Um das herauszufinden, musst du
viele Angebote vergleichen.
4. Persönliche BeratungLass dich von den Anbietern, deren Ange-
bote infrage kommen, persönlich beraten
und dir ein verbindliches Angebot erstellen.
Manche Banken sind flexibel und reagieren
im Beratungsgespräch auf Wünsche der
Kunden.
Wer bekommt was?
Fast alle Studenten setzen auf einen Mix
aus Einnahmequellen. Bei 87 Prozent
tragen die Eltern zur Studienfinanzie-
rung bei, und zwei Drittel der Studieren-
den gehen neben dem Studium jobben.
Bafög kassiert dagegen nicht mal jeder
Dritte.
Quelle: 19. Sozialerhebung des Deutschen Stu-
dentenwerks
Eltern: 87%
Nebenjob: 65%
Bafög: 29%
Verwandte
& Bekannte: 21%
Erspartes: 20%
Studienkredit: 4%
Für Überflieger: Bildungsfonds
Eine Alternative zu den Studienkrediten
sind Bildungsfonds. Der Unterschied zum
Kredit: Die Rückzahlung ist einkommensab-
hängig. Nach dem Studienabschluss zahlst
du einen bereits bei Vertragsabschluss fest-
gelegten Prozentsatz deines Gehalts über
eine ebenfalls festgelegte Zeitdauer an den
Bildungsfonds zurück. Wer nach dem Studi-
um gut verdient, kann sich die Rückzahlun-
gen problemlos leisten. Wer wenig verdient,
muss auch weniger abstottern, und bei
Arbeitslosigkeit muss gar nicht zurückge-
zahlt werden. Der Haken: Die Anbieter su-
chen sich die Studierenden, die sie fördern,
genau aus und bieten ihre Leistungen nur
denen an, von denen sie glauben, dass sie
besonders vielversprechende Berufspers-
pektiven haben. Die meisten Fonds werden
über die Firma CareerConcepts vergeben
und verwaltet. www.bildungsfonds.de
EINSTIEG Abi III-2010 77
Service
Pro und Contradas nationale StipendienprogrammDie Bundesregierung plant, die besten zehn Prozent aller Studierenden mit 300 Euro pro Monat zu unter-
stützen – unabhängig vom Einkommen der Eltern. Kritiker bemängeln, dass auf diese Art viel Geld auch
an die Studenten gezahlt würde, die darauf gar nicht angewiesen sind. Sie fordern, mit dem Geld lieber
gezielt Kinder aus einkommensschwachen Familien zu unterstützen. Zwei Meinungen.
Lasse Becker (27) ist Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen, der Nachwuchs-Orga-
nisation der FDP, und promoviert gerade in VWL an der Universität Göttingen.
„Bis vor kurzem waren Stipendien in Deutschland nur einer winzigen
Minderheit von weniger als einem Prozent der Studierenden vergönnt.
Und selbst diese wenigen Auserwählten bekamen häufig nur achtzig
Euro so genanntes Büchergeld monatlich und verschiedene Formen
ideeller Förderung, zum Beispiel Sprachkurse oder Seminare. Wer kei-
nen Bafög-Anspruch hatte, konnte so gut sein, wie er will – mehr war
nicht drin, den Rest zahlen die Eltern. Das ist nicht mehr zeitgemäß!
Unsere Generation ist mit dem Abitur eigenständiger und unabhängiger
als es unsere Eltern waren, für die das deutsche Stipendiensystem er-
dacht wurde. Studenten leben weniger häufig daheim und empfinden
es nicht als gerecht, von einem Begabtenstipendium nichts zu haben,
weil ihre Eltern beispielsweise als Lehrer arbeiten. Dem verständlichen
Wunsch nach Freiheit als Belohnung für gute Schul- und Studienleis-
tungen entspricht ein elternunabhängiges Stipendium.
Die massive Erweiterung der Empfänger von unter einem auf zehn Pro-
zent der Studierenden im „Nationalen Stipendienprogramm“ betont die
Wichtigkeit von guter Hochschulbildung. Für aktuelle Abiturientinnen
und Abiturienten ist es nun realistisch, auch wirklich ein Stipendium zu
erhalten. Eine weitere Neuheit ist die gemeinsame Finanzierung durch
Staat und Privatwirtschaft. Das unabhängige Auswahlverfahren sorgt
dafür, dass alle Fächer berücksichtigt werden und jeder eine Chance
auf ein Stipendium hat. Bei aller Kritik ist das insgesamt ein guter An-
fang, den wir gegen politische Widerstände durchsetzen sollten.“
Andreas Andresen (25) studiert Mathematik an der Humboldt-Universität Berlin. Er
engagiert sich bei der Initiative „Stipendienkritik“, die das geplante Stipendiensy-
stem kritisiert.
„Bei der Stipendienvergabe nach Noten sind in Deutschland nicht
nur Begabung und Leistungsbereitschaft entscheidend, denn unser
Bildungssystem stellt Kinder aus nicht-akademischen Familien vor
größere Hürden als Akademikerkinder. Deshalb kritisieren wir die Aus-
weitung der Begabtenförderung in Form der einkommensunabhän-
gigen finanziellen Förderung des nationalen Stipendienprogramms.
Viele zukünftige Geförderte werden dieses Geld gar nicht brauchen,
um sich voll aufs Studium zu konzentrieren, weil ihre Eltern ihr Studi-
um voll finanzieren. Was sonst aber soll das Geld dort bewirken? Die
Bundesregierung hofft, die Aussicht auf ein solches Stipendium würde
alle Studierenden zu besseren Leistungen motivieren. Jedoch sind ver-
besserte Berufsaussichten und das Interesse am Fach Motivation und
Belohnung genug, gute Leistungen im Studium zu bringen. Der Staat
wird hier weder als Motivator noch als Belohner gebraucht. Weiterhin
ist es nicht nachvollziehbar, wie junge Menschen, die vor der Entschei-
dung für oder gegen ein Studium stehen, durch ein solches Stipendien-
programm (von dem sie ja nur vielleicht profitieren) zu einem Studium
bewogen werden sollen, wie es sich die Bundesregierung verspricht.
Vollkommen unbegründet ist die Behauptung, durch dieses Programm
würde die Chancengerechtigkeit in Deutschland erhöht, also die Auf-
stiegschancen verbessert.
Die Gesellschaft profitiert nicht davon, dass ohnehin bessergestellten
Studierenden Geld geschenkt wird. Das nationale Stipendienprogramm
ist, solange nur nach Noten ausgewählt wird (was zu erwarten ist), sozi-
al selektiv und, solange finanzielle Förderung bedarfsunabhängig ver-
geben wird, ineffektiv und ungerecht.“
ContraPro
Diskussionsbedarf? Fragen? Zum diesem Thema gibt es einen Thread im Forum der EINSTIEG Community! www.einstieg.com/forum
Maike, 21, absolviert einen Freiwilligen-dienst in Südafrika.
Für mich geht gerade ein Kindheitstraum in
Erfüllung: Ich arbeite seit acht Monaten in
den National Zoological Gardens of South
Africa (NZG). In den ersten sieben Monaten
habe ich mit den Tierpflegern der Robben
und der Lemuren (diese witzige Affenart
aus Madagaskar...) zusammengearbeitet
und beide Tierarten sehr lieben gelernt. Ich
habe aber auch schon Schlangen gefüttert
und einen Monat lang im Education-
Department Informationen für Info-Tafeln
für die neuen Robben- und Gorillagehege
zusammengesucht. Die Arbeit lehrt mich
nicht nur den Umgang mit Tieren, sondern
auch, wie man mit Menschen unterschied-
licher Kulturkreise zusammenarbeitet – ich
kenne von den über 200 Mitarbeitern
inzwischen mehr als die Hälfte. Durch die
acht Monate habe ich erkannt, dass ein
Leben ohne Tiere für mich nicht infrage
kommt.
Nicole, 17, ist zehn Monate lang in Chi-na zur Schule gegangen.
Zehn Monate lang habe ich in der Stadt
Xi’an in Gastfamilien gewohnt und bin dort
zur Schule gegangen. In meiner ersten
Gastfamilie waren alle sehr mit sich selbst
beschäftigt, und niemand hat sich um
mich gekümmert. Schließlich habe ich die
Familie aber gewechselt. Mit Liu Yu Ting,
der Tochter der neuen Familie, habe ich
mich vom ersten Tag an super verstanden,
und auch die Mutter ist zu einer Freundin
geworden. Zusammen mit Lehrern und
anderen Schülern habe ich viel erlebt. Wir
haben die berühmte Terrakotta-Armee
besichtigt, zusammen Weihnachten und
das chinesische Neujahrsfest gefeiert und
die Weltausstellung in Shanghai besucht.
Durch das Austauschjahr bin ich reifer
geworden, habe eine neue Kultur kennen
gelernt und Erfahrungen gemacht, die ich
nie mehr vergessen werde.
Nils, 17, geht ein Jahr lang in Malaysia zur Schule.
Bevor ich in meinem Gastland Malaysia
ankam, konnte ich mir nicht vorstellen,
auf welche Vielfalt an Kulturen ich stoßen
würde. Von der unglaublich alten und spiri-
tuellen chinesischen Kultur und dem Bud-
dhismus bis hin zu Islam und Hinduismus.
Mein Aufenthalt in Malaysia hatte daher
schon nach kurzer Zeit neben dem interkul-
turellen Austausch einen weiteren Aspekt
gewonnen: eine Art religiöse Orientierung,
die bei mir schließlich im Buddhismus
endete. Seit elf Monaten bin ich nun schon
hier, und ich fühle mich nicht danach, ins
kalte Deutschland zurückzukehren, auch
wenn ich meine Familie und Freunde
vermisse. Malaysia hat bei mir eine Tür des
Verstehens kultureller Verschiedenheiten
geöffnet und mein Leben in ein positiveres
und weiseres verwandelt. Malaysia ist
Faszination pur!
Tausende junge Deutsche verbringen Jahr für Jahr eine Zeit im Ausland. Für EINSTIEG Abi schildern fünf von
ihnen ihre Eindrücke.
„Man lernt,auf sich aufzupassen"
Auslandsaufenthalt
78 EINSTIEG Abi III-2010
Service
Philipp, 20, leistet seinen Zivildienst in Malaysia.
Es ist neun Uhr in Kuala Lumpur, Menschen
packen sich in Züge, Autos oder Busse und
fahren zur Arbeit. Ein junger Mann klingelt
am Tor eines kleinen Hauses, und sofort
rennen fünf rufende Kinder aus dem Haus:
„Anai, anai, Philipp anai!“ (“Großer Bruder,
großer Bruder, großer Bruder Philipp”).
Dieser große Bruder bin ich. Seit zehn Mo-
naten leiste ich nun meinen Zivildienst in
einem Kinderheim der Frauenhilfsorganisa-
tion WAO (Women‘s Aid Organisation). Hier
bin ich Kindergärtner, Lehrer, Sozialarbeiter
und Koch für die Kinder. Ich bin von meiner
Arbeit und dem Land begeistert! Ich lerne
jeden Tag Neues, und mein Weltbild hat
sich sehr verändert. Ich werde Malaysia mit
einem lachenden und einem weinenden
Auge verlassen und als veränderter
Mensch in die Heimat zurückkehren.
Lisa, 17, geht ein Jahr lang in China zur Schule.
Eigentlich wollte ich ja ein Jahr in den USA
verbringen. Doch als ich mich dann wirklich
entscheiden musste, kam ich ins Grübeln:
Die Welt ist so riesig und voller fremder
Kulturen. Warum nicht mal etwas ganz an-
deres ausprobieren? Meine Entscheidung
fiel auf Peking.
Gleich bei der Ankunft erlebte ich dann
einen Kulturschock hoch drei: Meine Gast-
eltern sprechen kein Wort Englisch, „über-
füllt“ ist gar kein Ausdruck für Straßen, U-
Bahnen und Busse, und der Schulunterricht
dauert von morgens bis abends, und das
auch noch in Schuluniform. Doch nach ein
paar Wochen fühlte ich mich immer wohler.
Meine Gasteltern sind um mein Wohl be-
sorgt und nennen mich auch „ihre Tochter“.
Mit den fleißigen chinesischen Schülern als
Vorbildern bin ich ehrgeiziger geworden,
aber auch geduldiger und selbstständiger.
Wenn man während des Auslandsjahres
etwas lernt, dann ist es, selbst auf sich
aufzupassen.
Maike, Philipp, Lisa, Nicole und Nils haben
ihre Auslandsaufenthalte mit Hilfe von AFS In-
terkulturelle Begegnungen e.V. organisiert. Der
nächste Bewerbungsschluss bei AFS ist der
15.10.2010 für die Abreise im Sommer 2011.
www.afs.de
EINSTIEG Abi III-2010 79
Service
Verlosung: Abtauchen in Meer und Bücherwelten
NIVEA SUN und der Piper Verlag verlosen
zehn Sets „Abtauchen in Meer und
Bücherwelten“ mit der Light Feeling Sun
Lotion und jeweils fünf Büchern aus dem
Sommerprogramm des Verlags – bis zum
31. August unter
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Und so geht’s: Zu jeder Frage gibt es eine korrekte Antwort! Notiere jeweils den Buchstaben dieser Antwort
und du erhältst den gesuchten Satz. Maile diesen bis zum 31. August 2010 an [email protected]. Unter
den richtigen Einsendungen werden drei Sieger ausgelost, die jeweils 100 Euro erhalten.
Beim letzten Anzeigenquiz lautete der Lösungssatz: Gesucht: „Das Model für unser August-Cover“
Gewonnen haben Sophie aus Berlin, Philipp aus Vetschau und Susann aus Elsterwerda
– herzlichen Glückwunsch!
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Anzeigenquiz
EINSTIEG Abi III-201080
1. Die Studienkredite der KFW (S. 2) sind rückzahlungsfrei bis zumA) 8. Semester
K) Studienabschluss
2. Die FHDW (S 5.) ist unter anderem vertreten inB) Mönchengladbach
O) Bergisch Gladbach
3. AUBI-plus (S. 5) ist ein place forM) talents
C) students
4. Die NORD/LB (S. 9) sucht Auszubildende zum D) 01.09.2011
M) 01.08.2011
5. Wie viele Studienrichtungen bietet die ibs (S. 13)?E) sechs
F) fünf
6. Welchen Studiengang bietet die BiTS (S. 13) an?N) Green Business Management
H) Blue Business Management
7. Wer profitiert bei der NRW Bank (S. 15) doppelt?D) BAföG-Empfänger
I) Azubis
8. Auf welchem Gebiet bildet Thomas Cook (S. 19) aus? E) Informatik
J) Ingenieurwesen
9. Welchen Studiengang bietet die Media-Saturn-Unternehmensgruppe (S. 23) an?K) Informatik
A) Wirtschaftsinformatik
10. Wen will die Otto Group (S.23) fördern?L) Junge Talente
U) IT-Talente
11. Wen bringt man bei SAP (S. 25) in Bewegung?M) die Welt der Informatik
S) die Welt des Business
12. An der Saarland University (S. 27) betreut ein WissenschaftlerN) zehn Studierende
G) vier Studierende
13. Wie viele Bachelorstudiengänge bietet die FH Köln (S. 35)?O) 18
A) 36
14. Werden Sie bei der Bayern LB (S. 37) zu einem...?P) gefragten Spezialisten für das Bankgeschäft
B) gefragten Experten für das Bankgeschäft
Lösungssatz:
:
© A
ndre
as F.
/pho
toca
se.c
om
81EINSTIEG Abi III-2010
Anzeigenquiz
15. Die ESA (S.39) bilden aus zurQ) Europameisterin
E) Europa-Sekretärin
16. Wo befinden sich die César Ritz Colleges (S. 42 )?R) in Österreich
D) in der Schweiz
17. Wofür steht MHMK (S. 43)?S) Macromedia Hochschule für Medizin und Kosmetik
A) Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation
18. Wie oft sind die SAE Institute (S. 46) weltweit vertretenT) 30 mal
S) 50 mal
19. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) (S. 47) bildet aus zum U) Piloten
A) Fluglotsen
20. Bei den ESO-Berufsfachschulen (S. 47) erhält jeder Schüler sein eigenesV) iPad
U) MacBook
21. Bietet Peek & Cloppenburg (S. 53) ein dualesS) Bachelor Studium
W) Master Studium
22. Die WHU (S. 55) besitzt ein Netzwerk vonA) 1.000 organisierten Alumni
L) 2.000 organisierten Alumni
23. Welche Ausbildung kann man bei KiK (S. 55) machen?A) zum Handelsassistenten im Einzelhandel
B) zum Handelsfachwirt im Einzelhandel
24. Die EINSTIEG Webmesse (S. 55) istN) Deutschlands erste virtuelle Messe zur Berufsorientierung
B) die erste virtuelle Messe zur Berufsorientierung in NRW
25. Wie heißt die Frankfurt School (S. 59) vollständig?E) Frankfurt School of Business & Management
D) Frankfurt School of Finance & Management
26. Die Hochschule Bochum (S. 61) bietet Studienplätze S) mit Jobgarantie
F) mit Sitzplatzgarantie
27. Ab wann kann man sich an der FH Münster für 2011 (S. 61) bewerben?S) ab jetzt
G) ab morgen
28. Welches Studium kann man bei BASF (S. 63) absolvieren? P) International Business Administration
H) Rechtswissenschaften
29. Die Deutsche Bahn (S. 65) bietet neben dem Bachelor-AbschlussE) sehr gute Übernahmechancen
I) günstige Zugtickets
30. Was bezahlt Lidl (S. 69) seinen „dualen Studenten“?J) Studiengebühren
C) Studiengebühren + Gehalt
31. Was kann man bei der EINSTIEG Studien- und Berufs-beratung (S. 72) buchen? I) Einzelcoaching
K) Einzeltraining
32. Die Übernahmechancen bei der Deutschen Bank (S. 83) sind L) ganz gut
A) sehr gut
33. Das Bachelorprogramm der BMW Group (S. 84, Magazinrück-seite) heißtL) SpeedUp
M) SpeedOn
Impressum
Impressum
Verlag EINSTIEG GmbH Venloer Str. 241 • 50823 Köln Telefon: +49.221.3 98 09-30 Fax: +49.221.3 98 09-60 E-Mail: [email protected] Web: www.einstieg.com
Herausgeber Christian Langkafel
Chefredaktion (verantwortlich) Stefan Moskopp ([email protected])
Redaktion Annette Kamps, Stefan Holzbrecher, Daniel Schwitzer, Julia Kunze, Patrick Agis-Garcin
Autoren Judith Strücker, Maja Roedenbeck, Hanna Koch, Andreas Menn, Steffen Meyer
Anzeigen (verantwortlich) Sabine vom Scheidt ([email protected])
Chef vom Dienst René Glinkowski
Design und Layout Judith Strücker (Art Direction)
Titelfoto Fotografin: Anke Tillmann/ Model: Farina Fichtner
Illustration Comic Christian Sommer • [email protected]
Druck Printservice Produktion GmbH Konrad-Adenauer-Ufer 67 • 50668 Köln Telefon: +49.221.9 73 70 45
Vertrieb
82 EINSTIEG Abi III-2010
EINSTIEG Abi ist kostenlos an rund 3.000 zum Abitur füh-renden Schulen und Bildungseinrichtungen im gesamten Bundesgebiet erhältlich. Einzelverkaufspreis Euro 3,50. Jah-resabonnement bei 4 Ausgaben Euro 13,00 (inkl. Versandko-sten und MwSt.) © für alle Beiträge bei EINSTIEG GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste und Internet und Vervielfältigungen auf Datenträgern nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages.
Druckauflage: 150.000 Stück, IVW-Prüfung
© gagarenne/photocase.com
© v
onny
pony
/pho
toca
se.c
om
Auch diese Ausgabe von EINSTIEG Abi enthält wieder jede
Menge Anzeigen von Hochschulen, Unternehmen und privaten
Bildungsträgern. Im Internet findet ihr die Anzeigen unter
www.einstieg.com/chancen. Es wäre super, wenn ihr euch
bei eurer Bewerbung auf das EINSTIEG Abi Magazin beziehen
würdet. Vielen Dank!
AusblickDas nächste EINSTIEG Abi Magazin kommt bestimmt: Ab dem 15. November erfahrt ihr
alles über Berufe im Handel, natürlich inklusive der dazugehörigen Studiengänge und
Ausbildungen. In einem ausführlichen Special widmen wir uns dem Thema Ausland: Ob
Auslandssemester, -studium, Au-pair oder Work & Travel, wir zeigen euch, wie ihr euch
am besten aus dem Staub macht! Außerdem stellen wir Jobs und Studiengänge in Medi-
en, Tourismus und Hotelgewerbe vor und informieren über die Hochschullandschaft im
Westen Deutschlands.
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