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Einstieg ins Thema der Ausstellung
Wortigel zum Thema Sprache: Bilde so viele Wörter wie möglich.
Fremd – sprache
Mutter –
Aus –
Werbe –
Jugend –
Sprach -
- gefühl
- familie
- fehler
- geschichte
- grenze
- insel
- melodie
- talent
- unterricht
- kultur
- politik
- schule
Gespräch
sprachlich
sprachlos
sprechen
deutschsprachig
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Einstieg ins Thema der Ausstellung
Leserbrief
Welche Gefühle löst die deutsche Sprache in dir aus?
Schreibe einen kurzen Text
oder zeichne ein Bild
auf die Postkarte.
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Einstieg ins Thema der Ausstellung
Diskussionsanlass: Was ist Deutsch?
- Lies das Plakat „Was ist Deutsch“
- Finde 3 Aussagen, die du mit Deutschland verbindest
- Einigt euch auf eine Rangliste mit eurer Auswahl von „Was ist Deutsch?“
1994 wurde das Plakat „Was ist Deutsch“ vom Verband
der Grafik-Designer bei einem Plakatwettbewerb zu den
100 besten Plakaten Deutschlands gewählt.
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Modul 2
Entstehung der deutschen Sprache / Sprachfamilien
Sprachzeugnisse der Ausstellung
Der Abrogans:
Das älteste deutsche Buch ist
ein lateinisch-deutsches
Wörterbuch aus dem 8.
Jahrhundert und heißt
„Abrogans“.
Die Lutherbibel: Martin Luther war eine der
einflussreichsten Personen der modernen europäischen
Geschichte. Seine Bibelübersetzungen ab 1522 waren
beliebt, da Luther direkt aus den biblischen Ursprachen
übersetzte und eine volksnahe, anschauliche und
dialektfreie Sprache verwendete. Durch die neue
Drucktechnik wurde seine Übersetzung rasch verbreitet.
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Die Brüder Grimm
Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm wurden berühmt
durch Ihre Märchen- und Sagensammlungen. Außerdem
gaben sie ab 1852 das „Deutsche Wörterbuch“ heraus.
Konrad Duden war Lehrer. Er setzte sich ein für eine
Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung. 1880
erschien sein orthographisches Wörterbuch. Die aktuelle
25. Auflage des „Duden“ enthält 135.000 Stichwörter.
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Modul 3
„Die Sprache lebt“ – Vielfalt und Veränderungen
Wortexport (Zuordnungsspiel: Begriffe den Erklärungen zuordnen)
Viele deutsche Wörter sind „ausgewandert“ und haben in der Welt eine neue Heimat gefunden. In
schwedischen, englischen, französischen, spanischen, italienischen, portugiesischen, russischen,
finnischen, ungarischen, türkischen und japanischen Wörterbüchern kann man folgende ‚genuin‘
deutsche Wörter finden: Kitsch, Walzer, Zicksack, Schnitzel, Rucksack, Frühstück, Kindergarten,
Lied … …
- Weltanschauung geht auf Wilhelm von Humboldt zurück (1767-1835) und steht für die
Gesamtauffassung von Natur, Gesellschaft, Mensch und Regeln des menschlichen Verhaltens.
- Weltschmerz (existentieller Pessimismus), geprägt durch den Dichter Jean Paul (1763-1825).
Zu weiter Verbreitung wurde der Weltschmerz gebracht durch Heinrich Heine (1797-1856).
- Lumpenproletariat geht auf Karl Marx zurück und bezeichnet den Teil des Proletariats, der
kein Klassenbewusstsein besitzt und dadurch keinen Beitrag zur eigenen Emanzipation leisten
kann. Im Spanischen wird ‚der Mob‘ lumpen genannt. Das Japanische runpen bedeutet
‚Obdachloser‘.
- Übermensch wurde geprägt von Friedrich Nietzsche. Das Wort wurde in viele Sprachen als
Lehnübersetzung übernommen (span.: superhombre, engl.: superman, franz.: surhomme).
- Walzer bedeutet eigentlich ‚Drehtanz‘. Im 18. Jh. hieß walzen mit drehenden Füßen auf dem
Boden schleifen. Berühmt wurde der Wiener Walzer im 19. Jh. durch den Walzerkönig Johann
Strauss (1825-1899).
- Gestalt führte Christian von Ehrenfels 1890 in die Psychologie ein, um den Gesamtkomplex
einer jeweiligen Gestalt zu bezeichnen, der nicht aus den einzelnen Teilen erkannt werden
kann. Gestalt bezieht sich auf die Ganzheit, deren Teile sich gegenseitig bedingen. Max
Wertheimer gründete 1912 die Gestaltpsychologie, Fritz Pearl begründete wenig später die
Gestalt Therapy.
- Kitsch stammt wahrscheinlich von kitschen (Straßenschlamm zusammenstreichen, schmieren)
und bedeutet eigentlich ‚das Geschmierte‘. Seit den Gründerjahren des 19. Jhs. wird der
Ausdruck für ‚minderwertige‘ Kunstprodukte verwendet.
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Modul 3
„Die Sprache lebt“ – Vielfalt und Veränderungen
- Leitmotiv wurde eingeführt von F.W. Jähn und gilt als musikalischer und literarischer Begriff
(z.B. in der Musik wiederkehrendes charakteristisches Tongebilde, das für eine Person, eine
Idee oder ein Gefühl steht). Weltweit bekannt wurde das Leitmotiv durch Richard Wagner.
- Lied ist ein international gebräuchlicher Gattungsname.
- Sauerkraut lässt sich leicht aus ‚saures Kraut‘ ableiten. In der Türkei heißt es z.B. Şukrut, auf Französisch chucrut.
- Schnitzel bedeutet eigentlich ‚abgeschnittenes Stück‘ und bezeichnet ein Stück paniertes gebratenes Fleisch.
- Marschall bedeutete ursprünglich ‚Pferdeknecht‘ (marah/Mähre; scalc/Diener).
Im Mittelalter wurde daraus der Stallmeister; im 16. Jh. dann der oberste Befehlshaber der
Reiterei.
- Ersatz stand im 18. Jh. ursprünglich für eine Reservetruppe.
- Zickzack bezeichnete im 18. Jh. einen eckig verlaufenden Annäherungsgraben bei
Belagerungen. Heute haben Ersatz und Zickzack ihren militärischen Sinn verloren.
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Modul 3
„Die Sprache lebt“ – Vielfalt und Veränderungen
Eingewanderte Wörter Eingewanderte Wörter waren immer schon Bestandteil der deutschen Sprache und bereichern sie.
Informiere dich über die besten eingewanderten Wörter unter:
www.das-beste-eingewanderte-wort.de
Rezensionen:
1. http://www.szon.de/news/kultur/aktuell/200804251077.html?_from=rss
Als besten Beitrag einer Schulklasse wählte die Jury den «Milchshake»: Die Klasse 8a des Paul-Klee-
Gymnasiums in Gersthofen in Bayern nannte das Wort einen «Sprachcocktail, der aus Englisch und
Deutsch geschüttelt ist und der zeigt, dass das Deutsche keine Berührungsängste mit anderen
Sprachen hat.» Und: «Wer möchte schon einen "Milchschüttel" trinken?
2. Geolino http://www.geo.de/GEOlino/nachrichten/57011.html
"Tollpatsch" ist das beste eingewanderte Wort (28.04.2008)
Sudoku, Hotdog oder Internet – ganz normale deutsche Wörter? Weit gefehlt! Sie sind so genannte
eingewanderte oder Import-Wörter, aber trotzdem Bestandteil unseres Wortschatzes. Am Freitag
wurde in Berlin das Beste dieser eingewanderten Wörter gewählt. Der Sieger ist "Tollpatsch".
Die Bezeichnung für einen ungeschickten Menschen kommt aus dem Ungarischen, wo "talpas" so
viel heißt wie breitfüßig. Über verschiedene Umdeutungen und das ähnlich klingende "Tölpel"
wurde daraus schließlich der umgangssprachliche Tollpatsch.
Etwa 3500 Menschen hatten bei dem Wettbewerb vom Goethe-Institut und dem Deutschen
Sprachrat mitgemacht und Wörter aus 42 verschiedenen Sprachen vorgeschlagen. Dazu konnte
jeder sein liebstes eingewandertes Wort einsenden, gemeinsam mit einer Begründung, warum
gerade dieses Wort das Beste ist. In der Jury saßen unter anderen die Journalistin und Moderatorin
Anne Will, der Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse und der Leiter der Dudenredaktion,
Matthias Wermke. "Fisimatenten" und "Tohuwabohu" wurden am häufigsten vorgeschlagen, doch
der "Tollpatsch" hat die Jury schließlich überzeugt.
Der Wettbewerb sollte zeigen, dass fremde Wörter unsere Sprache nicht schwächen, sondern
bereichern. Denn viele Menschen glauben, dass die deutsche Sprache durch den Einfluss
fremder Wörter geschwächt wird. Sprachwissenschaftler halten diese Angst für unbegründet.
Eingewanderte Wörter waren schon immer Teil der deutschen Sprache. Und auch andere
Sprachen werden auf genau die gleiche Weise beeinflusst.
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
Emoticons
Mit Emoticons kann man in der Internetkommunikation Gefühle oder Ironie ausdrücken.
Memory: Schneide die Kärtchen auseinander und finde den richtigen Partner
:-)
zwinkern :-0
böse sein
traurig
sein :-* Brillen-
träger ;-)
:-( Zunge
raus-
strecken :-&
ängstlich
sein
lachen 8-)
Bussi :-P
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
SMS-Abkürzungen (Akronyme) Mehr als 160 Zeichen passen nicht in eine SMS. Zum Glück gibt es Abkürzungen, die es dir
erlauben, viele Informationen mit wenigen Zeichen zu senden.
Domino: Schneide die Streifen der Länge nach auseinander und lege sie richtig aneinander
Lach’ mal wieder
MEDIMA
Melde dich mal
WOBIDU?
Wo bist du?
WAKODUWI?
Wann kommst du?
KODUAU?
Kommst du auch?
DUBIDODO
Du bist doch doof
HADUMINOLI?
Hast du mich noch lieb?
VEGIMINI
Vergiss’ mich nicht
LAMAWI
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
Partneraufgabe:
Schreibt zu zweit einen SMS-Dialog, indem ihr euch für den Abend verabredet.
Ihr dürft euch selber deutsche Abkürzungen ausdenken.
Ein Beispiel findet ihr unter: http://www.schellingstrasse60.de/05/05_hadu.html
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
Bedrohte Wörter:
Tiere können vom Aussterben bedroht sein, auch Pflanzen. Aber Wörter?
Jedes Jahr entstehen tausende neue Wörter, viele verschwinden aber auch.
Der Autor Bodo Mrozek startete die Aktion „Bedrohte Wörter“. http://www.bedrohte-woerter.de/
Aus ganz Deutschland wurden Wörter eingesendet, die nicht mehr häufig verwendet werden oder
jungen Menschen schon unbekannt sind.
Folgende Wörter prämierte die Jury 2007 und stellte sie auf die „rote Liste“:
Platz 1: Kleinod
Platz 2: blümerant
Platz 3: Dreikäsehoch
Platz 4: Labsal
Platz 5: bauchpinseln
Platz 6: Augenstern
Platz 7: fernmündlich
Platz 8: Lichtspielhaus
Platz 9: hold
Platz 10: Schlüpfer
Was bedeuten diese Wörter?
1. Wettbewerb: Überlegt euch zu zweit, was mit den Wörtern gemeint sein könnte. Die
kreativste Definition gewinnt
2. Versucht nun, die tatsächliche Bedeutung der Wörter herauszufinden:
In einem Fernsehinterview wird erklärt, was sie bedeuten:
http://www.sat1.de/ratgeber_magazine/ffs/videos/content/21922/
Hier kannst du ein Interview mit Bodo Mrozek hören:
http://www.bedrohte-woerter.de/audio/NDR_bedrohte_woerter_final.mp3
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
Die Vorsilbe Un-
1. Die Vorsilbe un- steht oft für etwas Negatives:
- unsozial
- unzufrieden
- unsympathisch
- uninteressant
- unhöflich
- unmoralisch
Sammle weitere Wörter:
_______________________________________________________________________________
_______________________________________________________________________________
_______________________________________________________________________________
_______________________________________________________________________________
Witz:
Lehrer: „Wörter, die mit der Vorsilbe Un- anfangen haben immer eine negative Bedeutung. Wer
weiß ein Beispiel?”
“Unkraut!” ruft Uschi.
“Unfall!” schreit Kai.
“Unglück” sagt Eva.
“Unterricht” stöhnt Petra.
2. Die Vorsilbe steht nicht immer für etwas Negatives. Un- bezeichnet oft ein Gegenteil:
- unabhängig
- unendlich
- ungerade
- ungeschminkt
- unschuldig
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
Artenschutz im Wörtersee –
bedrohten Wörtern auf der Spur
Der Journalist Bodo Mrozek will mit seinem
„Lexikon der
bedrohten Wörter“ und einer gleichnamigen
Website auf
Wörter aufmerksam machen, die
zunehmend in Vergessenheit
geraten und damit „vom Aussterben“
bedroht sind. Mrozeks
unterhaltsamer Umgang mit Sprache kann
auch Lehrer und
Schüler anregen, alte Wortschätze zu heben.
Bedrohte Wörter erkennt man Mrozek zufolge daran, dass sie nur noch selten benutzt werden und
einem altmodisch vorkommen. Es können alte Modewörter sein, die sich inzwischen überlebt
haben, zum Beispiel „dufte“ oder „knorke“, oder Wörter, die in Vergessenheit zu geraten drohen,
weil die Dinge, die sie bezeichnen, aussterben, z. B. „Wählscheibe“ oder „Jutebeutel“. Ebenso alte
Wörter, die von neuen Wörtern (Neologismen) verdrängt werden, wie „Hagestolz“
(heute „Single“) oder Gabelfrühstück (heute „Brunch“). Zahlreiche Beispiele finden sich auf der
Website des Projekts. In einem alten und einem inzwischen neu eröffneten Forum, wo bereits eine
große Anzahl von bedrohten Wörtern benannt und erläutert wird, können Website-Besucher
eigene Beispiele hinzufügen und kommentieren.
Die Arbeitsblätter auf den folgenden Seiten ermöglichen eine Beschäftigung mit dem Thema auf
spielerische Weise und regen zum Nachdenken über den eigenen Sprachgebrauch an. Weitere
Ideen könnten in der eigenständigen Definition ermittelter Wörter und Redewendungen nach dem
Vorbild von Mrozeks Lexikon bestehen oder in der Arbeit mit dem Leserforum der Website
www.bedrohte-woerter.de. Schüler könnten etwa durch Befragungen weitere Beispiele für
bedrohte Wörter finden.
Medienhinweise
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht? Glossar
Glossar
Neologismus: Ein Neologismus (aus griechisch „νε′ος“ [neos] = neu; „λο′ γος“ [logos] = Wort) ist
eine sprachliche Neubildung, die zu einem bestimmten Zeitraum in einer Sprachgemeinschaft
aufkommt, weite Verbreitung unter den Sprechern findet und schließlich in die Wörterbücher,
die den Wortschatz dieser Sprache kodifizieren, aufgenommen wird.
Archaismus: Bezeichnung für ein Wort, dessen Gebrauchshäufigkeit abnimmt und das von den
Sprechern einer Sprachgemeinschaft als altmodisch empfunden wird. Archaismen werden aber
noch von einigen Sprechern verwendet und sind vielen Sprechern geläufig, gehören aber
nur noch zu deren passivem Wortschatz. Untergegangene Wörter sind lexikalische Einheiten, die
aus dem Vokabular der Gegenwartssprache ganz verschwunden sind oder nur noch in einigen
erstarrten Redewendungen weiterexistieren (z. B. Kegel = „uneheliches Kind“, heute nur noch in
der Wendung „mit Kind und Kegel“ gegenwärtig).
Quelle:
Buch: Bodo Mrozek: Lexikon der bedrohten Wörter.
Rowohlt Taschenbuch, Reinbek 2005, 218 S., 8,90 €
Internet:
– Die Website „Bedrohte Wörter“ (Auswahl erklärter Begriffe, „Rote Liste“ Leserforum und
Quiz): www.bedrohte-woerter.de
– Neue Wörter (Neologismen) beobachtet die „Wortwarte“, betreut vom Seminar für
Sprachwissenschaft der Uni Tübingen: www.sfs.uni-tuebingen.de/~lothar/nw/.
– Wörter des Jahres werden für den deutschsprachigen Raum von verschiedenen
Institutionen ermittelt. Für Deutschland entschied sich die Gesellschaft für deutsche
Sprache e.V. im Jahr 2005 für den Begriff „Bundeskanzlerin“(www.gfds.de). Vergleichbare
Aktionen gibt es in der Schweiz (2005: Aldisierung; www.chwort.ch), Österreich (2005:
Schweige-Kanzler; www-oedt.kfunigraz.ac.at/oewort/index.htm) und Liechtenstein (2005:
Koalitionsharakiri; www.wort.li).
– Unwörter des Jahres sind sprachliche Missgriffe, die im jeweiligen Jahr besonders negativ
aufgefallen sind: (www.unwortdesjahres.org).
– Ein Internetprojekt über „Worte und Unworte“ wird von Verena Hermelingmeier betreut
(www.umwortung.de).
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
„Sterbende Wörter haben keine Lobby“ – Interview mit Bodo Mrozek
taz: Herr Mrozek, Sie haben ein „Lexikon der bedrohten Wörter“ geschrieben.
Wovon sind die Wörter denn bedroht?
Bodo Mrozek: Vom Aussterben. Wörter können an Altersschwäche sterben, Wörter werden aber
auch gemeuchelt von Neuworten, den so genannten Neologismen …
… die eindringen in die Sprache und das Althergebrachte meucheln?
Genau. Aussterbende Dinge bekommen ja immer viel Mitleid. Wenn man in den Achtzigerjahren
groß geworden ist, dann hatte man mit Waldsterben zu tun, mit Walsterben … nur Wörter haben
gar keine Lobby, und darum fand ich es wichtig, dass man sich dieser unterschätzten Bedrohung
annimmt.
Unterschätzt, weil der Kahlschlag im Verborgenen stattfindet?
Richtig, der Prozess ist schleichend, die Bedrohung wird oft nicht erkannt, sondern erst dann,
wenn die Worte weg sind. Außerdem ist das Ausmaß des Verlustes vollkommen unbekannt. Wir
haben es mit einer Dunkelziffer zu tun.
Wie das?
Beim Duden beispielsweise werden Wörter rausgeworfen. Der Duden versteht sich als
Gebrauchswörterbuch und will als solches den gängigen Wortschatz der Deutschen abbilden
– im Gegensatz zum „Oxford English Dictionary“, das sich explizit als Sprachspeicher versteht und
auch Worte aus der Shakespeare-Zeit enthält. Beim Duden geraten Wörter unter Verdacht – dieser
Anfangsverdacht rührt sich im Sprachgefühl des Lektors, nach eigener Auskunft der Duden-
Redaktion. Wenn so ein Wort erst mal unter den Verdacht des Veraltens gekommen ist, dann wird
es unter Beobachtung gestellt. Findet man es dann nicht mehr in so genannten Korpora, also in
elektronisch ausgewerteten Zeitungen, Zeitschriften und auch im Internet, dann wird dieses Wort
als veraltet stigmatisiert und fliegt schließlich raus. Wie viele Wörter so
verschwinden, wird nirgends erhoben.
Sind sie dann für immer verloren?
Es gibt Germanisten, die sich dann mit ihnen beschäftigen. Sprachwissenschaftler nennen diese
veralteten Wörter „Archaismen“. Es wird derzeit wohl an Nachschlagewerken gearbeitet, ein
kleines gibt es bereits. Aber mir geht es nicht vorrangig um die ausgestorbenen Wörter, sondern um
die bedrohten.
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
Haben Wörter nicht ohnehin nur eine beschränkte Lebensdauer?
Irgendwann sterben sie doch alle aus …
Wörter können sterben, aber sie haben eine wesentlich längere Lebensdauer als Menschen oder
Bäume. Die meisten Wörter sind ja schon sehr, sehr alt. Und es liegt an uns, ob sie sterben oder
nicht.
Woher wissen Sie, ob ein Wort vom Aussterben bedroht ist?
Weil es sich merkwürdig anfühlt, vom „Hagestolz“ oder vom „Backfisch“ zu reden?
Es gibt verschiedene Wortgruppen in der Kategorie „bedrohte Wörter“. Eine betrifft Wörter, die
kaum noch jemand kennt. Die kann man fast schon als ausgestorben bezeichnen, weil sie
höchstens noch sehr belesenen Zeitgenossen oder alten Menschen geläufig sind. Dann gibt es aber
auch Wörter, die sind gerade so auf der Kippe, die empfinden wir schon als altmodisch, benutzen
sie vielleicht noch, wissen aber gar nicht mehr, wo sie eigentlich herkommen.
Wie der Stegreif?
Wir sagen ja immer noch, „etwas aus dem Stegreif erledigen“. Nun verbreitet sich die falsche
Schreibweise mit „h“, man glaubt offenbar, es käme von „stehen“ und „greifen“.
Bei Google gibt es ungefähr 55.300 Einträge für Stegreif mit „h“. Tatsächlich ist der Steg-Reif ein
altes Wort für Steigbügel, und jemand, der „aus dem Stegreif“ handelt, tut das so lässig, dass er
dabei eben nicht mehr vom Pferd steigen muss. Und dann gibt es noch die dritte Gruppe von
Wörtern, die ich unter persönliche Beobachtung gestellt habe, weil die Dinge, die diese Wörter
bezeichnen, uns heute oft schon gar nichts mehr sagen. (…) Ich sehe da akuten Handlungsbedarf
und habe die „Aktion Artenschutz“ ins Leben gerufen, die Bevölkerung unterstützt mich mit
sachdienlichen Hinweisen.
Wie genau?
Die Leute tragen täglich viele bedrohte Wörter auf meiner Website ein und beantragen dort
Artenschutz. Die Wörter nehme ich in die „rote Liste“ auf und veröffentliche sie im
Internet. Es ist eine Art Mahnmal.
Wozu die Musealisierung?
Sollte man nicht vielmehr versuchen, die Wörter wieder in den allgemeinen Sprachgebrauch
einzuführen, sie sozusagen auszuwildern?
Tröstlich am Aussterben von Wörtern ist ja, dass man sie wirklich von den Toten zu den Lebenden
überführen kann, indem man sie wieder benutzt. Dazu braucht es in manchen Fällen ein wenig
Mut. Wenn man heute statt Disc-Jockey „Schallplattenunterhalter“ oder statt Dance-Event
„Schwof“ sagt, setzt man sich der Gefahr aus, für etwas wunderlich
gehalten zu werden.
Quelle: taz vom 6.12.2005
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
Waagerecht: Senkrecht:
2 Eingabehilfe beim Telephon 1 Aufzug
4 Bestandteil einer Redewendung: 3 an offenem Feuer entzündeter,
es zieht wie … gefalteter Papierstreifen
5 richterliche Instanz, Gericht zum Anzünden einer Pfeife
6 Blue Jeans 5 bequem, gemütlich
7 grober, ungehobelter Kerl, Lümmel 8 Nachkriegsvokabel für eine üppige
(nordosteurop.) Damenoberweite
9 in höchsten Tönen singen 10 Schwiegersohn
11 Overhead-Projektor (DDR-Deutsch) 13 Fünf-DM-Münze
12 mit Kugellagern ausgestattetes (umgangssprachlich)
Sportgerät (Mehrzahl) 14 Stahlgriffel zum Herstellen
15 Person, die Milch ausfährt von Treibarbeiten; Innenraum
oder in einem Laden verkauft von Druckbuchstaben
17 flau, unwohl, übel 16 lustiger Einfall, Unsinn
18 kühner Krieger (Mehrzahl)
21 älterer Junggeselle 19 großartig, toll
24 salopp: tanzen 20 billig, preiswert
25 abwertend: dünnes, wässriges 22 unangenehm, unfreundlich,
Kaffeegetränk abscheulich
26 eilige Nachricht, Telegramm 23 Onkel
27 mitreißend
28 nächtliches Sendeformat aus Linien,
Kreisen und Feldern
Lösungsworte (in alphabetischer Reichenfolge):
ATOMBUSEN, BLÜMERANT, DEPESCHE, EIDAM, FETZIG, FIDIBUS, FLAUSEN, GARSTIG, HAGESTOLZ, HECHTSUPPE,
HEIERMANN, KADI, KOMMOD, LORBASS, MILCHMANN, NIETENHOSE, OHEIM, PATERNOSTER, PFUNDIG, PLOERRE,
POLYLUX, PUNZE, RECKE, ROLLSCHUHE, SCHWOFEN, TESTBILD, TIRILIEREN, WAEHLSCHEIBE, WOHLFEIL
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
Zuordnungsübung
Ordne die Verben (links) den Erklärungen (rechts) zu.
1 dünken A gaffend herumstehen
2 kneippen B eine Verbindlichkeit eingehen
3 Maulaffen feilhalten
C große Mengen Alkohol trinken
4 sich anheischig machen D glauben, wähnen
5 vermeinen E scheinen, so vorkommen
6 wohlgemut sein F natürliche Heilverfahren anwenden
(Wassertreten, Taulaufen u. a.)
7 zechen G beschuldigen
8 zeihen H zuversichtlich an eine Sache herangehen
Lösung: 1E, 2F, 3A, 4B, 5D, 6H, 7C, 8G
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
Quiz: Wer kennt die meisten alten Wörter?
Was ist ein(e) …
1 Muhme 2 Sommerfrische
A Tante A Fallwind in den Alpen
B Nichte B Ferien
C Mutter C Erfrischungsgetränk
D Großmutter D sommerlicher Wind
3 Stiefelknecht 4 Feudel
A Diener, der beim Anziehen von Schuhen behilflich ist A Satan
B Schusterwerkzeug B Lehnsherr
C Gerät, das dem Ausziehen von Stiefeln dient C Putzlappen
D Spinnenart D Teppich
5 Backfisch 6 Mauerspecht
A gebratener Fisch A Spechtart, die in Mauern nistet
B junges Mädchen B Person, die von einer Mauer aus
C Kuchenform andere beobachtet
D Almosen C Person, die Steine aus der Berliner
Mauer bricht
D Maurerwerkzeug
7 Schwedische Gardinen 8 Maultrommel
A Vorhangstoff, den man bei einem A Zupfinstrument
schwedischen Möbelhaus kaufen kann B Schlaginstrument
B Gefängnis C Name einer Erkrankung
C schwedische Nationalflagge im Mund- und Rachenbereich
D besonders grob gewebter Gardinenstoff D tropische Frucht
9 Mauerblümchen 10 Steiler Zahn
A Metallverzierungen auf einer A Fehlstellung der Zähne
Mauerkrone B Felsengruppe in den Alpen
B eine nur wenig beachtete Person, C hübsches, kesses Mädchen
meist Mädchen oder Frau D Teil des Motors
C schadhafte Stelle im Mauerputz
D Pflanzenart, die besonders
in Mauerspalten wächst
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
11 Mittelläufer 12 Nietenhose
A Figur beim Schachspiel A mit Nieten verstärkte Hose
B Position beim Fußballspiel aus indigoblauem Stoff
C Kleiner Teppich B Trostpreis bei einer Losziehung
D Insektenart C Behälter für Nieten
D Werkzeug
13 Blaustrumpf 14 Hahnrei
A blau gefärbter Strumpf A Hühnerrasse
B Blumenart B betrogener Ehemann
C abwertende Bezeichnung C Gericht aus Hahnenfleisch
für eine Angehörige der frühen D Pflanze
Frauenbewegung im 19. Jhd.
D betrunkene Person
Lösungen: 1:A, 2:B, 3:C, 4:C, 5:B, 6:C, 7:B, 8:A, 9:B, 10:C, 11:B, 12:A, 13:C, 14:B
Definitionen finden
Erkläre die folgenden Begriffe. Frage deine Eltern, Verwandten oder andere Personen, ob sie
diese Begriffe kennen oder verwenden oder früher einmal verwendet haben.
Begriffe:
Fersengeld
Lichtspielhaus
Dauerlauf
Blumenkind
Trümmerfrau
Stift
Spätheimkehrer
Halbstarker
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
Lösung:
Begriff Definition
Fersengeld
nur in der Wendung „Fersengeld geben“;
umgangssprachlich, scherzhaft für: fliehen,
davonlaufen
Lichtspielhaus
Kino
Dauerlauf
längerer (Übungs-)Lauf in gleichmäßigem, nicht
allzu schnellem Tempo
Blumenkind
ein langhaariger, blumengeschmückter Hippie;
junger Mensch, der seine Einstellung gegen die
bürgerliche, etablierte Gesellschaft, ihre
Normen und Denkweise durch ein
unbürgerliches Äußeres und Auftreten zum
Ausdruck bringt und für ein einfaches,
naturnahes Leben und friedliches
Zusammenleben eintritt
Trümmerfrau
Frau, die sich nach dem 2. Weltkrieg an der
Beseitigung der Trümmer beteiligte
Stift
(jüngster) Lehrling (= Auszubildender)
Spätheimkehrer
Kriegsgefangener, der erst lange nach
Kriegsende entlassen wird
Halbstarker
in den 1950er Jahren Bezeichnung für zumeist
männliche Jugendliche, die in der Öffentlichkeit
allein oder in Gruppen aggressiv auftraten
25
Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
Unwort des Jahres
Die Gesellschaft für Deutsche Sprache prämiert jedes Jahr das „Unwort des Jahres“.
Ein Unwort ist ein Wort aus dem Bereich der Sprachkritik. Es bezeichnet eine Formulierung aus
der öffentlichen Sprache, das so grob ist, dass es die Menschenwürde verletzen kann.
Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Unwort kannst du nachlesen, was die Unwörter der letzten
Jahre bedeuten.
2008 notleidende Banken
2007 Herdprämie
2006 Freiwillige Ausreise
2005 Entlassungsproduktivität
2004 Humankapital
2003 Tätervolk
2002 Ich-AG
2001 Gotteskrieger
2000 national befreite Zone
1999 Kollateralschaden
1998 sozialverträgliches Frühableben
1997 Wohlstandsmüll
1996 Rentnerschwemme
1995 Diätenanpassung
1994 Peanuts
1993 Überfremdung
1992 ethnische Säuberung
1991 ausländerfrei
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Modul 4
Ist die Sprache bedroht?
Wort des Jahres Die Gesellschaft für Deutsche Sprache prämiert seit 1977 jedes Jahr das „Wort des Jahres“.
Ausgewählt werden solche Wörter, die die öffentliche Diskussion stark bestimmen und
charakteristisch für das jeweilige Jahr erscheinen.
2008 Finanzkrise
2007 Klimakatastrophe
2006 Fanmeile
2005 Bundeskanzlerin
2004 Hartz IV
2003 Das alte Europa
2002 Teuro
2001 Der 11. September
2000 Schwarzgeldaffäre
1999 Millennium
1998 Rot-Grün
1997 Reformstau
1996 Sparpaket
1995 Multimedia
1994 Superwahljahr
1993 Sozialabbau
1992 Politikverdrossenheit
1991 Besserwessi
1990 Die neuen Bundesländer
1989 Reisefreiheit
1988 Gesundheitsreform
1987 AIDS, Kondom
1986 Tschernobyl
1985 Glykol
1984 Umweltauto
1983 Heißer Herbst
1982 Ellenbogengesellschaft
1981 Nulllösung
1980 Rasterfahndung
1979 Holocaust
1978 konspirative Wohnung
1977 Szene
1971 aufmüpfig
Unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Wort_des_Jahres kannst du nachforschen, warum diese
Wörter in Deutschland zum Wort des Jahres wurden.
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Modul 5
Schönheit der Sprache - A beleza da língua
Welches ist das schönste deutsche Wort?
Bei einem internationalen Wettbewerb standen Liebe, Heimat und Glück an erster Stelle.
Manche Wörter sind schön, weil sie sich auf schöne Inhalte beziehen; manche Wörter sind schön,
weil sie einen schönen Klang oder Rhythmus haben.
Ordne die folgenden Wörter mit einem Partner in drei Kategorien:
1. Schöner Inhalt
2. Schöner Klang
3. Schöner Inhalt und schöner Klang
Liebe Gemütlichkeit Sehnsucht Heimat Kindergarten
Freiheit gemütlich Frieden Sonnenschein Schmetterling
Vergissmeinnicht Sternschnuppe Brieftaube Liebesbrief
Biergarten, Freundschaft Walderdbeeren Taschengeld
Weihnachtsgeschenke Regenbogen Märchenprinz
Kerzenlicht Kastanien Schokolade Libelle
Projekt: Wortausstellung fürs Klassenzimmer
Macht euch auf die Suche nach euren deutschen Lieblingswörtern.
Schreibt sie auf Blätter und hängt sie im Klassenzimmer auf.
Berichtet den Mitschülern, warum euch diese Wörter gefallen.
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Modul 5
Schönheit der Sprache - A beleza da língua
Finde die passenden Reime
Mira Lobe: Deutsch ist schwer
Deutsch ist schwer.
Das kann ich beweisen,
bitte sehr!
Herr Maus heißt zum Beispiel Mäuserich.
Herr Laus aber keineswegs _________________.
Herr Ziege heißt Bock,
aber Herr Fliege nicht Flock.
Frau Hahn heißt __________,
Aber Frau Schwan nicht Schwenne.
Frau Pferd heißt Stute,
Frau Truthahn _____________.
und vom Schwein die Frau
heißt _____________.
Und die Kleinen sind Ferkel.
Ob mich mir das merkel?
Und Herr Kuh ist gar ein doppeltes Tier:
heißt Ochse oder ___________,
und alle zusammen sind Rinder.
Aber die Kinder sind Kälber!
Na, bitte sehr,
sagt doch selber:
Ist Deutsch nicht _______________?
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Modul 5
Schönheit der Sprache - A beleza da língua
Lösung:
Mira Lobe: Deutsch ist schwer
Deutsch ist schwer.
Das kann ich bewiesen,
bitte sehr!
Herr Maus heißt zum Beispiel Mäuserich.
Herr Laus aber keineswegs Läuserich.
Herr Ziege heißt Bock,
aber Herr Fliege nicht Flock.
Frau Hahn heißt Henne,
Aber Frau Schwan nicht Schwenne.
Frau Pferd heißt Stute,
Frau Truthahn Pute.
und vom Schwein die Frau
heißt Sau.
Und die Kleinen sind Ferkel.
Ob mich mir das merkel?
Und Herr Kuh ist gar ein doppeltes Tier:
heißt Ochse oder Stier,
und alle zusammen sind Rinder.
Aber die Kinder sind Kälber!
Na, bitte sehr,
sagt doch selber:
Ist Deutsch nicht schwer?
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Modul 5
Schönheit der Sprache - A beleza da língua
Was ist ein Poesiealbum?
Ein Poesiealbum ist ein Erinnerungs- und Freundschaftsbuch.
Man schreibt kurze Gedichte, Zitate oder lustige Sprüche für Freunde hinein.
Außerdem malt oder klebt man Bilder dazu.
Projekt: „Mein Poesiealbum“
Du brauchst ein Heft oder ein kleines Buch.
Lass deine Mitschüler und Lehrer einen kurzen Text auf Deutsch hineinschreiben.
Beispiele findest du unter: http://www.meinpoesiealbum.de
Rosen, Tulpen,
Nelken,
alle Blumen welken.
Nur die eine nicht
und die heißt:
Vergiss mich nicht!
Mit dir ist das Gras grüner,
der Himmel strahlt blauer,
die Blumen blühen bunter
und die Sterne leuchten heller,
ohne dich wäre das Leben ärmer.
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Modul 5
Schönheit der Sprache - A beleza da língua
Sprüche Sprüche Sprüche Sprüche fürs Poesiealbumfürs Poesiealbumfürs Poesiealbumfürs Poesiealbum
Nie verlerne so zu lachen, wie Du jetzt lachst froh und frei, denn ein Leben ohne Lachen ist wie ein Frühling ohne Mai
Blaue Augen, roter Mund, liebe Freundin bleib gesund.
Wenn ich traurig bin, bist du da.
Wenn ich fröhlich bin, bist du da.
Wenn ich Hilfe brauche, bist du da.
Du bist überhaupt immer für mich da
und der beste Freund der Welt!
DANKE!!
�Hast du Sorgen oder Kummer,
wähle einfach diese Nummer:
__________ - ____________!
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Modul 5
Schönheit der Sprache - A beleza da língua
Fünf Worte nur an
dich: Sei glücklich,
denk an mich.
Ich kann ohne dich
... lachen ...
Ich kann ohne dich
... weinen ...
Ich kann ohne dich
... leben ...
Ich kann ohne dich
... sterben ...
Aber ich kann niemals
ohne dich glücklich
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Modul 6
Jugendsprache
Seit 2 Jahren organisiert der Langenscheidt-Verlag eine Abstimmung über das Jugendwort des
Jahres. Online kann man Vorschläge machen und diskutieren und für ein Wort voten, dann
entscheidet eine Jury von jungen Leuten über das Wort des Jahres.
Dies war das Ergebnis des Votings für das Jugendwort 2009:
Rudelgucken 40,4 %
Schnecken-TÜV 7,1 %
Hagelschaden 6,5 %
Edelratte 4,5 %
bam, bäm 4,3 %
KnickKnack 3,4 %
Pisaopfer 3 %
Knieschoner 2,6 %
Don Promillo 2,4 %
hartzen 2,3 %
korall 2,3 %
Bankster 2,1 %
mausgerecht 2,1 %
untermoppelt 1,7 %
obama 1,5 %
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Modul 6
Jugendsprache
Folgende Wörter hat die Jury davon ausgewählt:
Besonders interessant war für die diesjährige Jury, dass vier Begriffe aus den Top 5 eng mit
aktuellen gesellschaftlichen Themen verwoben sind. So zeige sich die ständige Kreativität der
Jugend, die aktuelle Geschehnisse und Problematiken beobachtet, einordnet und dann in ihre
Sprache „übersetzt“. Ganz besonders beim Wort „hartzen“, das sich in der Ursprungsform „Hartz
IV“ im Sprachgebrauch der Erwachsenen und der öffentlichen Diskussion festgesetzt hat und nun
in abgewandelter Form und mit zusätzlichen Bedeutungen in die Jugendsprache übernommen
wurde, komme dies zum Ausdruck. „Der Begriff „hartzen“ setzt sich mit einem politischen und
gesellschaftlichen Sachverhalt auseinander, der inzwischen auch in der Lebenswelt der
Jugendlichen angekommen ist. Hier zeigt sich, wie sehr sich Jugendliche mit dem Thema
Arbeitslosigkeit konfrontiert sehen beziehungsweise auseinandersetzen. Die sprachliche Kreation
des Verbs „hartzen“ aus „Hartz IV“ impliziert durch die negative Grundbesetzung des
ursprünglichen Ausdrucks per se Kritik“, so die Jury.
Quelle: http://www.jugendwort.de/voting.cfm
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Modul 9.1
Literatur
Reclam-Hefte
Der Verlag Philipp Reclam Junior brachte 1867 den ersten Band der Reclamhefte heraus: Faust I
von Johann Wolfgang von Goethe.
Im Verlags-Programm findet man klassische und moderne Literatur, wissenschaftliche und
juristische Texte, philosophische Werke und Opernlibretti.
Die meisten deutschen Schüler und Studenten
kennen die preiswerten gelben Reclamhefte.
Rechercheaufgabe:
Informiere dich über die Geschichte der Reclam-Hefte
unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reclamhefte
http://www.goethe.de/Z/jetzt/dejzus20/dejzus20.h
tml
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Modul 9.1
Literatur
Aktion Büchertausch:
In der Ausstellung kannst du Bücher tauschen.
Wie funktioniert das?
Ganz einfach,
du bringst ein deutschsprachiges Buch
mit in die Ausstellung und nimmst dafür
ein anderes mit nach Hause.
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Modul 9.1
Literatur
Buchtauschen: Akkusativübung
Ich tausche einen Märchenbuch gegen einen Liebesroman. Und du?
Ich tausche ___________ gegen _____________. Und du?
Ich tausche ____________________________________.
Bücher, die ich lese …
Das Kochbuch
Der Roman
Der Krimi
Der Comic
Das Bilderbuch Das Fachbuch
Das Schulbuch
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Modul 9.1
Literatur
Projekt: Umfrage
Frage einen Mitschüler:
Wie viele Bücher liest du pro Monat?
Welche Bücher liest du gerne?
Welche Bücher liest du nicht gerne?
Hast du einen Lieblingsautor?
Wie heißt dein Lieblingsbuch?
Hast du schon einmal ein Buch auf Deutsch gelesen?
Bastelidee: Mein deutsches Buch (Faltanleitung Minibuch als PdF-Datei)
Bastle ein Buch und erfinde eine kurze Geschichte auf Deutsch
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Modul 10
DDR
Die deutsche Sprache in der DDR
Es hat sich im kurzen Zeitraum von 40 Jahren in der ehemaligen DDR keine „eigene“
Sprache entwickelt. Unterschiede bestanden vor allem im Wortschatz.
Agitprop Abkürzung für Agitation und Propaganda. Ausdruck
für die massenpolitische Arbeit einer
kommunistischen Partei
Aktivist der ersten Stunde Veteranen, die sich nach 1945 für den Aufbau eines
sozialistischen Gesellschaftssystems engagierten
Antifaschistischer Schutzwall Mauer zwischen Ost- und Westberlin
Brigade Arbeitsgruppe, geleitet vom Brigadier
Funktionär Leitender Angestellter im Staats-, Partei- und
Wirtschaftsapparat
Genosse Erstes Mitglied einer sozialistischen oder
kommunistischen Partei
Held der Arbeit Auszeichnung für besondere Leistungen
Intelligenz soziale Schicht der ‚geistig‘ Tätigen
Kombinat Großbetrieb der sozialistischen Industrie und
Landwirtschaft
Republikflucht Verlassen der DDR ohne behördliche Genehmigung
Kosmonaut Astronaut
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