Erläuterungen G8 und Energiepolitik
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Überblick
1. Einige energiepolitische Daten
2. Folgen dieser Energiepolitik
3. Forderungen
4. Energiepolitik und G8
5. Resümee
6. Ausblick erneuerbare EnergienWTO-AK Köln
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1. Einige energiepolitische Daten
a) Zusammensetzung d. Energieverbrauchs weltweit
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Öl
Kohle
Gas
Brennholz
Atomenergie
Erneuerbare Energien
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1. Einige energiepolitische Daten
b) Steigender Weltenergiehunger
Die Internationale Energieagentur IEA erwartet bis 2030 einen Anstieg des Energiebedarfs um 60%, bis 2050 sogar eine Verdoppelung des Energiebedarfs
Bei unveränderten Rahmenbedingungen würde der Energiebedarf im Jahr 2030 wie jetzt auch zu 80% durch fossile, d. h. nicht regenerierbare Energieträger gedeckt werden müssen
Dabei ist der Energieverbrauch geographisch sehr ungleich verteilt, und 2,4 Milliarden Menschen leben ohne moderne Energieversorgung
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1. Einige energiepolitische Daten
c) mächtige Energiekonzerne
• Finanzkräftiger als mancher Nationalstaat – Beispiel ExxonMobil: 2003 einen Umsatz von 237 Milliarden US-Dollar, was in etwa dem BSP Schwedens entspricht
• Einflussreiche Lobby: Konzernvertreter sind in politischen Beratungsgremien (Beispiel: Expertengruppe der EU zur Energiepolitik ) gegenüber zivilgesellschaftlichen Gruppen deutlich überrepräsentiert
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1. Einige energiepolitische Daten
d) Schätzungen der statischen Reichweite der fossilen Energieträger
Statische Reichweite = Reichweite bei gleich bleibendem Verbrauch
Erdöl: 41 Jahre Erdgas: 67 Jahre Kohle: 192 Jahre Uran: 50 Jahre Wegen massiver Preissteigerungen halten sie
aber wohl länger
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1. Einige energiepolitische Daten
e) Das globale Fördermaximum
Ab diesem Punkt steht einer sinkenden Fördermenge eine gleich bleibende oder steigende Nachfrage gegenüber, was zu steigenden Preisen führt
Erdöl ab 2010 (manche Experten meinen, das Fördermaximum wurde bereits erreicht)
Bei Erdgas: ab 2025
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2. Folgen dieser Energiepolitik
Starke ökonomische Verwerfungen bei Erreichen des Fördermaximums
Ressourcenkriege Umweltverschmutzung bei Förderung und
Transport Globale Erwärmung - in diesem Jahrhundert
mindestens 1,5°C und bis zu 6°C – in jedem Fall massiven Folgen
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3. Energiepolitische Forderungen
Massive Förderung erneuerbarer Energien / ähnliche Anschubfinanzierung wie damals für die Atomkraft
Energiesparprogramme Besteuerung des Flug- und Schiffsverkehr Atomausstieg Streichung direkter und indirekter fossiler und
nuklearer Subventionen Kein Neubau von Braunkohlekraftwerken CO2-Steuer statt Hubraumsteuer, verbindlicher
CO2-Grenzwert für Kraftfahrzeuge
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4. Energiepolitik und G8 a) Energiepolitik hat bei der G8 Tradition
• Energiesicherheit schon Thema bei der Gründung der G8 (damals G6) als Reaktion auf die Ölkrise
• Energiepolitik war zuletzt 2005 und 2006 in Gleneagles (Schottland) und Petersburg (Russland) Thema
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4. Energiepolitik und G8 a) Energiepolitik hat bei der G8 Tradition
• Guter Auftakt in Gleneagles…
Blair: „Der Klimawandel ist ohne Zweifel auf lange Sicht die größte Herausforderung für das Leben auf diesem Planeten.„
• …enttäuschende Ergebnisse
Klimaexperte Schellnhuber: „..ich bin sehr enttäuscht. Keine Zahlen, keine genauen Abmachungen, keine Festlegungen, keine Zeitpläne, nichts als schöne Worte.“
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4. Energiepolitik und G8 a) Energiepolitik hat bei der G8 Tradition
• In Petersburg zeichnet sich folgende Energiestrategie ab: Erschließung neuer Rohstoffquellen, Kohle („saubere“ Verbrennungstechnologien) und Atomkraft
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4. Energiepolitik und G8 b) Ein Thema unter anderen in Heiligendamm
Wörtlich heißt es:
„Herausforderungen des nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen: Das Thema Energieeffizienz wird einen hohen Stellenwert bekommen. Der weltweite Klimaschutz und der Kyoto-Prozess werden eine gewichtige Rolle spielen.“
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4. Energiepolitik und G8 c) Aktuelle Diskussion
• Russisch-weißrussische Differenzen um die Druschba-Pipeline lösen Energiediskussionen aus
• Kohle und Atomkraft werden massiv ins Gespräch gebracht
• Energiepolitik in Heiligendamm wohl zentraler, als ursprünglich geplant
• Beraterwahl: neben Klimaexperte Schellnhuber Vattenfall Europe Aufsichtsratsvorsitzender Josefsson
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5. Resümee
• Von den G8-Staaten sind keine entscheidenden Impulse in Richtung erneuerbarer Energien zu erwarten
• Vielmehr wird auf „Diversifizierung“ gesetzt, womit ein Ausbau der Atomkraft und der Energiegewinnung aus Kohle gemeint ist
• Risiko Atomkraft: endlicher Rohstoff, Umweltschäden bei Abbau und Transport, friedlicher Nutzung schließt Möglichkeit der militärischen Nutzung ein, Endlagerung hochradioaktiver Abfälle ungeklärt, Risiko Atomunfall steigt mit Zahl der Kraftwerke, Atomkraftwerke sind nicht gegen Terrorattacken geschützt
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5. Resümee
• Kohle: CO2-Verursacher Nr. 1, Förderung bedeutet Eingriffe in Landschaft und Wasserhaushalt
• Zur „sauberen Kohle“: Technologie ist in der Entwicklung und erst in 10 bis 15 Jahren einsatzbereit, d.h. sie kann jetzt noch keinen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase leisten, zudem hat die Kohle bei dieser Technologie einen geringeren Wirkungsgrad und ähnlich wie bei der Kernenergie wird ein Problem der Endlagerung und Überwachung des abgeschiedenen CO2 entstehen
• Nicht nur Greenpeace befürchtet, dass diese Technologie instrumentalisiert wird, um die klimaschädliche Kohle wieder salonfähig zu machen
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6. erneuerbare Energien
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