314 Die Aufgaben des Staates im Wirtschaftsprozess
Fairer Handel: Fußball & vieles mehr – eine Projektskizze
1 Das Transfair-Siegel garantiert Fairen Handel. 15 Prozent des Herstellerpreises gehen an Sozial- und Bildungsprojekte vor Ort in Pakistan.
1 Ein Mädchen aus Pakistannäht einen Fußball
Faire Löhne und Arbeitsbedingungen in den Entwicklungs-ländern – faire Preise in der Europäischen Union (EU) 3
1 SABINE: „Frau Schütte, warum kaufen Sie die recht teuren Transfair-Produkte?“
3 Leitauftrag Was wird Frau Schütte Sabine antworten? Notiert Stichworte.
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315Fairer Handel: Fußball & vieles mehr – eine Projektskizze
1 Projektideen sammeln
In der nächsten Unterrichtsstunde werden alle Ideen an die Wandtafel geheftet und dabei von den Schülern kurz beschrieben.
So sah die Wandtafel der Klasse 9b aus:
Klasse 7b führt im Wirtschaftslehreunterricht einmal im Jahr ein größeres Projekt durch. Zur Vorbereitung hat sich jeder Schüler eine Projektidee überlegt und gut lesbar auf eine Karte geschrieben. 5
Wegweiser für die ProjektarbeitDie Projektaufgabe/das Projektthema wird •
von Schülern selbst gefunden. Es sollte für viele in teressant sein und die Erarbeitung verschiedener Gesichtspunkte zulassen.Vorher hat das Sammeln von Ideen stattgefun•
den.Für die Aufgabe/das Thema werden • Projektziele festgelegt.Die Schüler arbeiten selbstständig in Gruppen. •
Lehrer beraten sie.Die Gruppen informieren sich regelmäßig über •
den Stand ihrer Arbeit und unterstützen sich gegenseitig.
Die Gruppen denken darüber nach, wie die •
Gruppenarbeit verlaufen ist und was sie beim nächsten Projekt anders machen würden.
Zu Beginn der Arbeit in Gruppen sind einige Vorbereitungen zu treffen:
Arbeitszeit festlegen•
Räume für die Gruppen organisieren•
prüfen, ob noch neue Arbeitsmethoden und •
techniken gelernt werden müssenerforderliche Hilfsmittel beschaffen (z. B. große •
Papierbögen, farbiges Papier, Karteikarten, Filzstifte, Camcorder, Digitalkamera, Computer, In ternetanschluss, Beamer, Drucker)
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316 Die Aufgaben des Staates im Wirtschaftsprozess
2 Die beste Projektidee auswählen
Einzelne Ideen werden vorgestelltAlle Schüler erläuterten ihre Projektideen. Zum Schluss stellten Silke, Sonja und Rafael ihre Ideen „Fußball WM“, „Kinderarbeit“ und „Fairer Handel“ vor. Sie hatten darüber schon in ihrer Konfirmationsgruppe gesprochen.
SONJA: „Ich habe bisher nicht gewusst, wie viele Kinder in den Entwicklungsländern jeden Tag hart und lange arbeiten müssen. Sie gehen oft nicht zur Schule. Die Eltern verdienen nicht genug Geld zum Leben.“
RAFAEL: „Zur Fußball WM 2006 gibt es Aktionen, sich mit Schulen in den Entwicklungsländern auszutauschen und natürlich auch Fußball zu spielen, besonders Straßenfußball.“
SILKE: „Es werden nicht nur Fußbälle fair gehandelt, sondern auch Orangen, Kakao, Reis und vieles mehr. Wie das alles funktioniert, finde ich spannend.“
Sie wussten, dass MISEREOR gute Materialien zum Fairen Handel entwickelt hat. BROT FÜR DIE WELT bietet Materialien für die Aktion WMSchulen – FAIR PLAY FOR FAIR LIFE an.
www.brotfuerdiewelt.de Suche: WMSchulenwww.misereor.de 3 Aktionen und Kampagnen 3 Fairer Handel
Die EntscheidungVor der Entscheidung über das Projekt wollten die Mitschüler noch mehr wissen:
Was ist eine WMSchule?•
Fairer Handel – was ist das? •
Silke, Rafael und Sonja hatten sich darauf schon vorbereitet und konnten die Klasse überzeugen. Jetzt entstand eine lebhafte Diskussion, wie man die drei Ideen zu einem Projekt zusammenfassen könnte. SELMA hatte die Idee:Fairer Handel, Fußball & vieles mehr
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WM-Schule – Fair Play for Fair LifeParallel zu den WMVorbereitungen lief die SchulWM. Dabei ging es nicht nur um Fußball, sondern auch um Aktionen für nachhaltiges Handeln. 204 Schulen aus Deutschland konnten teilnehmen. Das Projekt lief ein Schuljahr und endete im Juni 2006. Es bestand aus drei Bausteinen.
Als „Botschafter“ eines an der • WM teilnehmenden Landes „sein“ Land kennen lernen und in der Öffentlichkeit vorstellen.Straßenfußballturniere mit bestimmten Fair•
PlayRegeln durchführen.FairLifeTage durchführen. Mögliche Aktio•
nen: Fair gehandelte Orangen, Kinderarbeit in Afghanistan
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Fairer Handel – was ist das? Benachteiligte Produzenten aus Entwicklungsländern sollen unter fairen Bedingungen am Marktgeschehen teilnehmen können. Zum fairen Handel gehören z. B.:
Faire PreiseDie Produzenten erhalten für ihre Produkte Preise, die Produktions und Lebenshaltungskosten decken.
Keine Kinderarbeit – Bildung für alleDie Preise müssen so hoch sein, dass Kinderarbeit nicht nötig ist. Kinder sollen zur Schule gehen und Erwachsene sich fortbilden können.
Direkter Kauf bei den ProduzentenFairHandelsOrganisationen kaufen ihre Produkte möglichst direkt bei den Produzenten (Kleinbauern und Handwerkern). Gewinne fließen in den Fairen Handel zurück, z. B. zur Finanzierung von Sozial und Bildungsprojekten.
Förderung ökologischer Landwirtschaft
Langfristige Handelsbeziehungen Sie sichern stabile Löhne.
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317Fairer Handel: Fußball & vieles mehr – eine Projektskizze
„Es ist für uns selbstverständlich, mit unserem langjährigen Partner Derbystar die Initiative von Transfair zu fördern. Werder Bremen ist sich sei-ner sozialen Verantwortung und Vorbildfunktion bewusst, und neben der sozialen Komponente handelt es sich auch um ein erstklassiges Pro-jekt“, erläutert Werder Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs.
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3 Sich in die Projektidee vertiefen
Das gepa Fair Handelshaus
Nach TransFair e.V.: www.transfair.org 3Menschen Prominente Unterstützer 3KlausAllofs
Die gepa handelt als größte europäische Fair Handelsorganisation seit über 30 Jahren mit Genossenschaften und sozial engagierten Pri-vatbetrieben in Lateinamerika, Afrika und Asien zu fairen Preisen und langfristigen Handelsbe-ziehungen. Gesellschafter sind Misereor, der Evangelische Entwicklungsdienst (eed), die Ar-beitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in der Bundesrepublik Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und
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das Kindermissionswerk „Der Sternsinger“. Die Produkte wie Kaffee, Tee, Kunsthandwerk, Kakao und Schokolade vertreibt die gepa in zumeist eh-renamtlich engagierten Weltläden, Supermärk-ten und Firmenkantinen, im Online-Shop sowie im europäischen und außereuropäischen Ausland.
gepa: www.gepa.de 3die gepa 3Zahlen-Daten-Fakten im Überblick; www.weltlaeden.de
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In dieser Projektphase wurden Informationen im Internet gesucht. Was wichtig war, wurde ausge-druckt und auf einer Infowand gesammelt.
Fußball für das LebenWer als Kind in den Elendsvierteln von Costa Ricas Hauptstadt San José aufwächst, hat kaum eine Zukunft. Die Eltern sind arbeitslos. Die Kin-der gehen nicht zur Schule. Das Projekt „Fußball für das Leben“ (OIKOS – Institut für Bildung und Entwicklung) bietet den Kindern dreimal in der Woche ein Fußballtraining an. Wichtig für das Projekt: faires Verhalten und Verantwortung ein-üben und das Selbstbewusstsein stärken. Die Mit-arbeiter des Projekts sorgen für den Schulbesuch der Kinder.
Nach Evangelische Kirche in Deutschland (EKD): www.brot-fuer-die-welt.de 3Fair Play 3Costa Rica 3Fuß-
ball für das Leben
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Fußbälle gegen KinderarbeitAnlässlich der WM 2002 wurden ungefähr 40 Mio. Bälle hergestellt. Die meisten Näher von Fußbäl-len leben in Pakistan. Ihr Lohn ist so gering, dass Kinder mitarbeiten müssen. Die Organisation GEPA bietet den Firmen mehr Geld für die Produktion von Fußbällen. Die Nä-her bekommen mehr Lohn, die Kinder können zur Schule gehen. Die fair gehandelten Fußbälle gibt es in Kaufhäu-sern, Weltläden und im Versandhandel. Sie tragen das Transfair-Siegel.
Werder Bremen unterstützt den Kauf fair gehandelter Fußbälle
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318 Die Aufgaben des Staates im Wirtschaftsprozess
4 Das Projekt läuft – aus der Arbeit der Gruppen
Arbeitsgruppen bilden Nach der Internetrecherche bildeten sich vier Arbeitsgruppen mit folgenden Themen:
Nahaufnahme Gruppe 1Die Gruppe entschied sich nach einigen Diskussionen für den Arbeitsschwerpunkt:„Entwicklung von Maßnahmen zur Absatzförderung von Fußbällen aus Fairem Handel“.
Wichtige ZielgruppenSportlehrer der eigenen Schule und •
anderer SchulenEltern von Schülern der eigenen •
SchuleSportvereine•
Sportgeschäfte•
kirchliche und andere Gruppen, •
die sich für Entwicklungsländer engagieren
Geplante MaßnahmenEntwickeln von •
InformationsblätternInfoStände in der Fußgängerzone•
Informationskampagne in der •
Schule, z. B. bei SchulfestenPlanung eines Aktionstags•
Organisation von Fußballspielen •
zwischen verschiedenen Klassen mit Fußbällen aus Fairem HandelSponsoren für die Aktionen finden•
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319Fairer Handel: Fußball & vieles mehr – eine Projektskizze
Tahira Priveen näht Fußbälle für TRAMONDI. Jeden Tag vier bis fünf Stück. Dafür braucht sie vorproduzierte Kunststoffwaben, zwei Nadeln, festen Zwirn, etwas Kraft und Geschick und ca. 650 Doppelstiche. TRAMONDI ist eine der Firmen, die in Sialkot Bälle für den Fairen Handel produ zieren. 3
Fairplay beginnt vor dem Anpfiff 70 Prozent aller weltweit gehandelten Sportbälle stammen aus Pakistan. Dort ist die Fußballindustrie eine der stärksten Wirtschaftsbranchen des Landes. Die Fußballproduktion ist eine aufwändige und anstrengende Handarbeit. Näherinnen benötigen rund zwei Stunden, um einen Ball, der aus 32 Teilen besteht, mit 700 Stichen anzufertigen. Für einen Ball bekommt man ungefähr 37–55 Rupien, etwas weniger als 50–75 Cent. (Die Lebenshaltungskosten liegen pro Tag bei vier bis fünf Euro.) Bei einen TransfairBall gibt es zehn Rupien mehr.
Nach TransFair: www.transfair.org/3Produkte 3Sportbälle
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Nahaufnahme Gruppe 2 Die Gruppenmitglieder entschieden sich für vier Arbeitsschwerpunkte:
(1) Informationen über Pakistan, Schwerpunkt wirtschaftliche und soziale Lage
(2) Arbeitsbedingungen von Kindern und Erwachsenen, die Fußbälle nähen
(3) Wie funktionieren faire Produktion und Fairer Handel mit Fußbällen?
(4) Selbst einen Fußball nähen
Die Schwerpunkte (1) und (2) bearbeiteten alle, die Schwerpunkte (3) und (4) erfolgten arbeitsteilig.
Zu (1) Informationen über Pakistan fanden sie in Schulbüchern für Erdkunde, Lexika und im Internet mit hilfe von Suchmaschinen, z. B. www.google.de
Zu (2) fanden die Gruppenmitglieder im Internet gute Informationen unter www.transfair.org 3Produkte 3Sportbälle.
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Zu (3) stellten sie die Frage: Wer handelt fair mit Fußbälllen? Eine Internetrecherche ergab einige Händleradressen.In allen KARSTADTFilialen sind Fußbälle des Her stellers DERBYSTAR zu kaufenwww.karstadt.de 3Sport 3Sportarten 3Fußbälle.
Außerdem gibt es Bälle bei FAIR DEAL TRADING: www.fairdealtrading.de und der gepa: www.gepa.de
Zu (4) Hier nahm die Gruppe Kontakt mit einer WMSchule aus Dortmund auf. Sie hatten davon in der Zeitung gelesen. Diese Schule hatte beim Projekt WMSchulen – Fair Play for Fair Life teilgenommen. Das wollten sie wissen:
Wie habt ihr das Nähen erlebt? •
Wie lange dauerte es, den Fußball zu nähen?•
War die Arbeit interessant, langweilig, schwer, •
mühsam?
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320 Die Aufgaben des Staates im Wirtschaftsprozess
decken die Produktionskosten ab, die unter men-schenwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen durchschnittlich entstehen. … Der faire Mindestpreis für eine Tonne Oran-gensaftkonzentrat beträgt zurzeit 1 200 US-Dol lar … Zusätzlich wird ein Aufschlag von 100 US-Dollar pro Tonne Orangensaftkonzentrat für Investitionen in Bildung, Gesundheit und ökolo-gische Verbesserungen bezahlt. …Kleinbauern und Plantagenbesitzer verpflichten sich, arbeitsrechtliche und ökologische Mindest-standards umzusetzen, dazu zählen u. a.: das Ver-bot von Zwangs- und illegaler Kinderarbeit. Für Pflückerfamilien heißt das, gelegentliche Mitar-beit der Kinder ist nur erlaubt, wenn sie gleichzei-tig regelmäßig zur Schule gehen.
Nahaufnahme Gruppe 3Die Gruppe entschied sich für folgende Arbeits-schwerpunkte:
(1) Informationen über Brasilien, aus dem rund 90 Prozent des in Deutschland getrunkenen Orangensafts kommen
(2) Arbeitsbedingungen von Kindern und Er-wach senen
(3) Wie funktioniert eine faire Produktion und ein Fairer Handel mit Orangen?
(4) Von der Orange zum Orangensaft
Die Schwerpunkte (1) und (2) bearbeiteten sie gemeinsam, die anderen arbeitsteilig.
Zu (2) fanden die Gruppenmitglieder im Internet Informationen unter www.transfair.org 3Produkte 3Orangensaft Hier ein Auszug:
Unter welchen Bedingungen werden die Oran-gen angebaut? Orangen für die Saftherstellung werden in der Re-gel auf Plantagen angebaut. Die Orangenernte ist ein sehr arbeitsintensiver Prozess. Doch Klein-bauern werden durch Billigkonkurrenz ins Abseits gedrängt und oft zur Aufgabe ihrer Orangenpro-duktion gezwungen. Andererseits erhalten Pflü-cker, die in den Orangenplantagen als Tagelöhner arbeiten, extrem niedrige Löhne. Die Lebensbedingungen der Arbeiter sind oft un-erfreulich, die Wohnverhältnisse schlecht und die medizinische Versorgung ist ungenügend.
Wie funktioniert Fairer Handel mit Orangen-saft? Für den Fairen Handel mit Orangen gelten Min-destpreise, die unabhängig von den Preisschwan-kungen auf den Märkten zu bezahlen sind. Sie
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1 Pflücker auf Orangenplantagen erhalten bei einer Tagesleistung von 2 000 Kilo Orangen vier bis sechs Euro
Diese Produkte von fair gehandeltem Orangensaft 3 sind auch in Lebensmittelgeschäften zu kaufen.
Nach TransFair: www.transfair.org 3Produkte 3Orangensaft
Zu (3) Die Gruppe fand viel Material zum Fairen Handel mit Orangen. Hier ihr Tipp:Misereor und Brot für die Welt (Hrsg.): Orangen-saft. Materialien für die Bildungsarbeit – zu be-stellen unter: [email protected]
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321Fairer Handel: Fußball & vieles mehr – eine Projektskizze
Nahaufnahme Gruppe 4Die Gruppe entschied sich für folgende Arbeitsschwerpunkte:(1) Befragung von Schülern der Schule (Methode Fragebogen)
(2) Befragung von Lehrern in der Schule (Methode Interview)
(3) Befragung von Menschen in der Fußgängerzone (Methode Fragebogen)
(4) Gestaltung eines Flyers zum Fairen Handel mit Fußbällen und Orangen
Gemeinsam erarbeiteten alle einen Fragenkatalog
Wer weiß, was man unter Fairem Handel ver•
steht?
Welche Ziele verfolgt ein Fairer Handel? Wel•
che Gesichtspunkte kennen die Menschen?
Wer kann Kennzeichen für fair gehandelte Pro•
dukte beschreiben?
Wer kauft faire Produkte regelmäßig/manch•
mal. Wenn ja bzw. nein, warum?
Welche fair gehandelten Produkte kaufen die •
Menschen?
Wo kaufen die Menschen diese Produkte?•
Wer würde eine Aktion der Schüler zum Kauf •
fair gehandelter Produkte, z. B. Bälle, unterstützen? Wenn ja, warum; wenn nein, warum nicht?
Trinken die Lehrer in der Schule fair gehandel•
ten Kaffee oder Tee? Wenn nein, warum? Wenn nein, sind sie bereit, das zu ändern?
Kaufen die Lehrer andere fair gehandelte Pro•
dukte? Wenn ja, warum; wenn nein, warum nicht?
Dann teilte sich die Gruppe auf und erstellte für die Schwerpunkte (1) und (3) je einen passenden Fragebogen. Eine Untergruppe notierte Stichworte für das Interview (siehe Schwerpunkt (2)) mit den Lehrern.
Zu (4) Für die Gestaltung des Flyers entwickelten einige Schüler Entwürfe. Über den besten Entwurf stimmten sie alle ab.
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Präsentation und Auswertung des ProjektsDer AktionstagDie Gruppen planten einen Aktionstag und bereiteten dafür eine Ausstellung vor.Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden auf einer Wandzeitung mit Bildern dokumentiert.
Die Schüler legten ein „Gästebuch“ aus, das Besucher zu Stellungnahmen anregte.
Der selbst gestaltete Flyer wurde kopiert und an die Gäste verteilt.
Der örtlichen Zeitung wurde Informationsmaterial zugeschickt mit der Bitte um Berichterstattung.
Nachdenken über das ProjektWas haben wir über die Sache erfahren?•
Wie war die Arbeit in der Gruppe/dem Team?•
Wie war der Umgang mit Konflikten?•
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Anregungen für ein eigenes ProjektDiese Projektskizze kann euch helfen, ähnliche Problemfelder zu bearbeiten. Nutzt dazu auch die Methodenseiten zur Projektarbeit und zur Gruppenarbeit.
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1 Ein Blick in das Gästebuch vom Aktionstag
9783064500020 Inhalt_S321 321 12.01.2009 17:10:42 Uhr
322 Die Aufgaben des Staates im Wirtschaftsprozess
Methode Befragung (Interview)
Darum geht esDurch eine Befragung könnt ihr die Meinungen, Wünsche und Kenntnisse von Menschen bes-ser einschätzen lernen. Ihr könnt die Vielfalt von
Beurteilungen eines Sachverhalts feststellen und ordnen und euch selbst mit neuen Sichtweisen aus einandersetzen.
2 So läuft es abVorbereitung Klärt folgende Fragen:
Was fragen wir?•Wen und wie viele fragen wir?•Wo führen wir die Befragung durch?•Wie führen wir die Befragung durch, z. B. als • Ein zel- oder Partnerarbeit?
Welche technischen Hilfen benötigen wir,•z. B. Camcorder?•Wie werten wir die Befragung aus?•Wie und wo dokumentieren wir die Ergeb-•nisse?
DurchführungBegrüßt euren Interviewpartner.Erklärt, wer ihr seid, warum ihr die Befragung durchführt und was ihr mit dem Ergebnis macht.Überlegt evtl. vorher die ersten Sätze. Sie sollen ein gutes Gesprächsklima schaffen und die Be-reitschaft des Interviewpartners zum Gespräch wecken.Teilt mit, wie lange das Gespräch dauern wird.Wenn ihr ein längeres Gespräch plant, sucht ei-nen ruhigen Platz aus.Ermutigt euren Gesprächspartner durch Freund-lichkeit und Interesse. Die Bereitschaft zu einem offenen Gespräch hängt auch von euren Gefühlen und einer anerkennenden Haltung ab.Haltet euch mit eurer Meinung zurück und vermei-det Bewertungen wie: „finde ich gut“, „schlecht“, „langweilig“ oder „unüblich“.Bedankt euch am Ende des Gesprächs für die Mit-arbeit.
AuswertungBeantwortet folgende Fragen:
Wie viele Personen haben eine Befragung ab-•gelehnt?Was ist mir schwer gefallen?•Was war unerwartet?•Was war besonders überraschend?•
Welche Gegensätze bzw. ähnlichen Mei-•nungen gab es bei den Interviewpartnern?Gab es unterschiedliche Sichtweisen bei Män-•nern und Frauen?Welche neuen Erkenntnisse habt ihr gewon-•nen?
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323Fairer Handel: Fußball & vieles mehr – eine Projektskizze
Methode Befragung (Fragebogen)
Darum geht esFür eine schriftliche Befragung wird oft ein Fragebogen entwickelt, den die Menschen ohne Nennung ihres Namens (anonym) beantworten. Durch diese Befragungstechnik können viele Menschen
zu den gleichen Problemen ihre Meinung sagen. Die Auswertung ist leichter und schneller als bei einem Interview.
2 So läuft es abVorbereitung
Entwicklung des FragebogensDie entscheidende Arbeit liegt in der Entwicklung des Fragebogens. Es ist wichtig, möglichst genau zu klären, was gefragt werden soll. Die Fragen müssen verständlich sein.
Offene oder geschlossene FragenBei geschlossenen Fragen werden vorgegebene Meinungen angekreuzt. Bei offenen Fragen müssen die Befragten die Antwort selbst formulieren.Geschlossene Fragen können leichter und schneller ausgewertet werden. Bei offenen Fragen können leichter die Gründe für eine bestimmte Meinung festgestellt werden. Oft werden beide Arten von Fragen verwendet.
Auswahl der BefragtenWichtig ist es, zu klären, welche und wie viele Menschen befragt werden sollen.
Beispiel Wenn ihr nicht alle Schüler eurer Schule befragen wollt, so müsst ihr euch über die Auswahl Gedanken machen. Sie soll möglichst gut die Gesamtheit aller Schüler widerspiegeln, z. B. das Alter, die verschiedenen Klassenstufen, Mädchen und Jungen, Schüler aus verschiedenen Stadt teilen.
Organisatorische EntscheidungenWie und wo werden die Fragebögen verteilt?•Wie wird sichergestellt, dass die Namen der •Schüler nicht bekannt werden?Sollen die Fragebögen sofort ausgefüllt wer•den oder später? Wie kann man sicherstellen, dass alle oder •möglichst viele Fragebögen ausgefüllt und abgegeben werden? Wie wird der Fragebogen ausgewertet?•Wie und wo werden die Ergebnisse dokumen•tiert?
überwiegend nie weiß ich nichtIch kaufe Produkte aus Fairem Handel
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Ich arbeitegerne im Projekt
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Beispiel für geschlossene Fragen
Beispiel für offene FragenWarum sind so viele Menschen vom Fußball begeistert?
Warum kaufen immer mehr Verbraucher BioProdukte?
AuswertungWie war die Zusammenarbeit?•Wie haben sich die Menschen auf die Bitte •nach Ausfüllen des Fragebogens verhalten?Wie viele Menschen haben den Fragebogen •nicht ausgefüllt und abgegeben?
Welche Ergebnisse waren unerwartet?•Was war besonders interessant?•Welche neuen Erkenntnisse hat die Befragung •erbracht?
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