Geschäftsbericht 2014M
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FokusDer Blick auf dasWesentliche
MANN+HUMMEL IM ÜBERBLICK
Wir wollen unsere Position als Markt-führer in Filtration festigen und weiter ausbauen. Dieses große Ziel werden wir in den kommenden Jahren mit qualitativ hochwertigen Produkten, erstklassigem Service und innovativen Technologien konzentriert verfolgen. Unserem Handeln gegenüber Kunden, Mitarbeitern und dem gesellschaft-lichen Umfeld liegen unsere Werte zugrunde. Einer dieser Werte ist Fokus: Für uns bedeutet das, dass wir die richtigen Dinge richtig tun – schnell und direkt. Dabei haben wir das Ergebnis stets im Blick.
2014 2013 2012
Umsatz 2.795 Mio. EUR 2.675 Mio. EUR 2.616 Mio. EUR
EBITDA 241 Mio. EUR 246 Mio. EUR 232 Mio. EUR
In % vom Umsatz 8,6 % 9,2 % 8,9 %
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragssteuern 140 Mio. EUR 151 Mio. EUR 146 Mio. EUR
In % vom Umsatz 5,0 % 5,6 % 5,6 %
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 103 Mio. EUR 122 Mio. EUR 127 Mio. EUR
In % vom Umsatz 3,7 % 4,5 % 4,9 %
Jahresüberschuss 74 Mio. EUR 102 Mio. EUR 96 Mio. EUR
In % vom Umsatz 2,6 % 3,8 % 3,7 %
Brutto-Cashflow 240 Mio. EUR 276 Mio. EUR 244 Mio. EUR
In % vom Umsatz 8,6 % 10,3 % 9,3 %
Bilanzsumme 2.234 Mio. EUR 1.852 Mio. EUR 1.666 Mio. EUR
Eigenkapital 812 Mio. EUR 708 Mio. EUR 636 Mio. EUR
In % der Bilanzsumme 36,3 % 38,3 % 38,2 %
Abschreibungen auf Sachanlagen 81 Mio. EUR 75 Mio. EUR 66 Mio. EUR
Sachanlageinvestitionen 141 Mio. EUR 126 Mio. EUR 124 Mio. EUR
Wertschöpfung pro Mitarbeiter 76 TEUR 77 TEUR 76 TEUR
Mitarbeiter zum Jahresende 16.000 15.231 14.575
Konzentration auf Kundennähe – mit mehr als 60 Standorten in 28 Ländern weltweit.
Kennzahlen
Standorte
Vier Geschäftsbereiche. Ein Ziel: Zufriedene Kunden
500.000 Lastwechsel
1.200 l/h
Über 98 %
1.920 m2
AUTOMOBIL ERSTAUSRÜSTUNG: PARTNER FÜR INNOVATIVE KOMPLETTSYSTEME
INDUSTRIEFILTRATION: LÖSUNGEN FÜR VIELE BRANCHEN
AUTOMOBIL ERSATZGESCHÄFT: DAS ORIGINAL IST DER BESTE ERSATZ
WASSERFILTRATION: WASSER IST LEBEN
Ölfiltermodule
Kraftstofffilter
Innenraumfilter
Membranbioreaktor
müssen unsere Ölfilter bei dynamischer Hochtemperatur- Pulsation auf dem Prüfstand neben zahlreichen anderen Prüfungen absolvieren, um Dichtheit und Dauerfestigkeit über die gesamte Lebensdauer nachzuweisen.
Der neue Kraftstoffvorfilter PreLine 1201 erlaubt einen Volumen-strom bis 1.200 l/h und scheidet Wasser sowie grobe Partikel ab. Der Filter deckt alle Sicherheitsanforderungen für den Einsatz in Schiffen und Booten ab.
Der neue biofunktionale MANN-FILTER Innenraumfilter FreciousPlus bindet Allergene fast vollständig und vermindert das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen um mehr als 98 %.
beträgt die Membranfläche des neuen BIO-CEL® XL. Bis zu seiner Markteinführung verfügte unser größtes Modul über eine Memb-ranfläche von 400 m2. Das neue Modell eröffnet eine ganz neue Position im Markt.
Produkt-Highlights 2014
Inhalt
02
04
06
10
16
26
30
34
Highlights 2014
Vorwort
Bericht des AufsichtsratsL
Im Gespräch mit der Geschäftsführung
Reportage: hinter den Kulissen von Heathrow
Porträt: Innovationsberater Ingmar Baus
Bio in der Filtrationstechnik
Im Blick: Integration von Leben und Arbeiten
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63
64
66
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69
91
92
KONZERNABSCHLUSS
Verkürzte Bilanz zum 31. Dezember 2014
Gewinn- und Verlustrechung für das
Geschäftsjahr 2014
Konzernkapitalflussrechung für das
Geschäftsjahr 2014
Entwicklung des Konzernanlagevermögens
(Anlagespiegel) zum 31. Dezember 2014
Konzerneigenkapitalspiegel zum
31. Dezember 2014
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2014
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Impressum
40
40
43
45
48
54
55
56
57
58
60
60
LAGEBERICHT
Geschäftsmodell des Konzerns
Forschung und Entwicklung
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene
Rahmenbedingungen
Geschäftsverlauf
Finanzen
Mitarbeiter
Umweltschutz
Einkauf
Informationstechnologie
Chancen-/Risikobericht
Nachtragsbericht
Prognosebericht
MANN+ HUMMEL MAGAZIN
Q1
MANN+HUMMEL erwirbt VOKES AIR
Im Februar begrüßt MANN+HUMMEL den Luftfiltrationsspezialisten
VOKES AIR in der (Unternehmens-) Familie. Mit diesem Erwerb haben
wir unseren Bereich Industriefiltration um die Geschäftsfelder HVAC
Filtration (Heating, Ventilation and Air Conditioning) und Gasturbinen-
filter erweitert. Die Akquisition unterstützt unsere Strategie zu über-
proportionalem Wachstum im Non-Automotive Bereich.
Doppelte Auszeichnung
Im März zeichnet General Motors MANN+HUMMEL als Lieferant des
Jahres 2013 aus – für herausragende Leistungen als System lieferant
im Bereich der Luftansaugsysteme. Unter mehr als 18.300 Lieferan-
ten wurden MANN+HUMMEL und vier weitere Zulieferer mit dem
„Overdrive Award“ als Anerkennung eines exzellenten Ergebnisses
auszgezeichnet.
Unter den Top 50-Patentanmeldern
MANN+HUMMEL gehört zum dritten Mal in Folge zu den
Top 50-Patentanmeldern in Deutschland. Ein Erfolg, der für die
heraus ragenden innovativen Fähigkeiten von MANN+HUMMEL
spricht.
Q2
Mehr Engagement im Wasserfiltrationsmarkt
Im Mai erwirbt MANN+HUMMEL 50 Prozent der Anteile
des in Deutschland ansässigen Wasserfiltrationsspezialisten
MICRODYN-NADIR. Das international agierende Wiesbadener Unter-
nehmen ist führender Lieferant von Membranen und Modulen für die
Mikro-, Ultra- und Nanofiltration und hat eine starke Marktposition in
den Sektoren industrielle und kommunale Wasser- und Abwasserauf-
bereitung.
Ein „Great Place to Work®“
Zum zweiten Mal nach 2011 führt MANN+HUMMEL im April 2014
zusammen mit Great Place to Work® eine weltweite Mitarbeiter-
befragung durch und kann dafür 13.500 Mitarbeiter begeistern. Aus
dem Ergebnis der Umfragen resultieren mehr als 650 Maßnahmen –
ein weiterer Beweis dafür, wie sehr sich MANN+HUMMEL auf seine
Mitarbeiter fokussiert.
Modernes Entwicklungszentrum in China
In China hat MANN+HUMMEL sein Forschungs- und Entwicklungs-
zentrum umfassend modernisiert. Dieser Schritt umfasst zum einen
die Erweiterung von Prüfeinrichtungen, die nun alle wichtigen Produkt-
linien abdecken. Zum anderen beinhaltet der Schritt den Ausbau der
Beziehungen zu einigen der führenden Universitäten in China.
Highlights 2014
02 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Highlights 2014
Q3
Innenraumfilter FreciousPlus vorgestellt
Im September stellt MANN+HUMMEL auf der Automechanika in
Frankfurt am Main seinen neuen Filter FreciousPlus vor. Das Beson-
dere an der Neuheit von MANN-FILTER: Die Innenraumfilter sind mit
einer zusätzlichen biofunktionalen Schicht versehen. Diese Spezial-
beschichtung bindet Allergene und verhindert das Eindringen von
Bakterien und Schimmelpilzen in den Fahrzeuginnenraum.
Volvo Purchasing Supplier Award
Volvo zeichnet MANN+HUMMEL für hervorragende Arbeit im Bereich
Einkauf aus. Auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover verleiht der
schwedische Automobilhersteller den Volvo Purchasing Supplier
Award im Bereich Aftermarket Excellence.
Neue Zyklonzellen steigern die Luftfilterleistung
Auf der InnoTrans in Berlin präsentiert MANN+HUMMEL im September
seine neuen Zyklonzellen für die Luftfiltration bei Schienenfahrzeugen.
Sie erreichen Vorabscheidegrade von bis zu 94 Prozent bei gleichzeitig
geringeren Druckverlusten und sind damit deutlich leistungsfähiger
als konventionelle Zellen.
Q4
South Campus eröffnet
MANN+HUMMEL nimmt seinen South Campus in Portage (Michigan,
USA) in Anwesenheit von Gouverneur Rick Snyder in Betrieb. Mit
dem gut 20.500 Quadratmeter großen Gebäude ist MANN+HUMMEL
nicht nur bestens für aktuelle Aufgaben, sondern auch die Anforde-
rungen der Zukunft gerüstet.
16 Standorte ein Jahr unfallfrei
Insgesamt 16 Standorte verzeichnen im Oktober ein Jahr ohne
Unfälle. Den Mitarbeitern eines Standortes gelingt es, eine Million
Arbeitsstunden ohne Unfälle zu bewältigen.
MANN+HUMMEL gewinnt HR Excellence Award
Für seine Initiative YOLO@MANN+HUMMEL wird MANN+HUMMEL
in Berlin von der Zeitschrift Human Resources Manager mit dem
HR Excellence Award 2014 in der Kategorie Betriebliches Gesund-
heitsmanagement ausgezeichnet. Das Programm für Auszubildende
soll junge Mitarbeiter von Anfang an für Themen im Bereich Gesund-
heit und Gesundheitsmanagement sensibilisieren.
03Highlights 2014
Vorwort
Alfred Weber Vorsitzender der Geschäftsführung
Sehr geehrte Geschäftspartner,
liebe Mitarbeiter und Freunde von MANN+HUMMEL,
der globale Automobilmarkt hat sich 2014 weitestgehend positiv entwickelt. MANN+HUMMEL konnte dank des Einsatzes
aller 16.000 Mitarbeiter seinen Wachstumskurs fortsetzen. Negativ entwickelten sich leider die Märkte in Südamerika.
Das gute Ergebnis im Kerngeschäft wurde neben dem Markteinbruch in Brasilien auch durch die erfolgreichen Unter-
nehmenszukäufe und die damit verbundenen Integrations- und Einmalkosten beeinflusst.
Wer MANN+HUMMEL kennt, weiß, dass wir unseren Unternehmenswerten eine große Bedeutung beimessen. Innerhalb
unseres Wertekanons beschreibt der Begriff Fokus die Tatsache, dass wir stets versuchen, uns auf das Wesentliche
zu konzentrieren und diese Denke in schnelle und klare Entscheidungen münden lassen. Den diesjährigen Geschäfts-
bericht haben wir deshalb unserer Idee von diesem Begriff gewidmet. Beim Lesen wird Ihnen sicher auffallen, dass
wir das nicht nur im Rahmen einer internen Perspektive getan haben. Vielmehr haben wir versucht, auch Menschen und
Geschichten zu finden, die diesen Wert außerhalb von MANN+HUMMEL repräsentieren.
Auch die Akquisitionen, die wir 2014 getätigt haben, zeigen eine Facette des Wertes Fokus. Nämlich unser Ziel, uns auf all
die erfolgsversprechenden Gebiete zu konzentrieren, die das Filtrationsgeschäft ausmachen und konsequent unserem
Ziel „Leadership in Filtration“ zu folgen. So haben wir uns Anfang 2014 für die Akquisition des schwedischen Spezialisten
im Bereich der Raumluftreinigung VOKES AIR entschieden. Kurze Zeit später haben wir zunächst einen Anteil an
MICRODYN-NADIR übernommen, einem Experten für Wasserfiltration. Anfang 2015 folgte die vollständige Übernahme.
04 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Vorwort
Frank B. Jehle Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung
Manfred Wolf Geschäftsführer Geschäftsbereich Automobil + Industrie
Doch auch unser bereits bestehendes Portfolio haben wir im letzten Jahr ausbauen können. Ein Beispiel dafür ist der neue
FreciousPlus Innenraumfilter, der im Herbst 2014 erstmals unter der Marke MANN-FILTER in Europa vorgestellt wurde.
FreciousPlus bindet Allergene, Schimmel und Bakterien fast vollständig. Mit diesem Produkt können wir Fahrzeuginsassen
eine einwandfreie Innenraumluftqualität bieten. Gleichzeitig verhelfen wir Automobilherstellern dazu, ihren Fahrzeugen
einen Mehrwert in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden zu geben.
Dass wir mit unseren Strategien richtig liegen, bestätigte uns auch das unabhängige US-amerikanische Marktforschungs-
institut Freedonia: Freedonia attestierte uns für das Jahr 2014 erneut die Markführerschaft im weltweiten Filtrationsbereich.
Auch für diesen wiederholten Erfolg bedanken wir uns bei allen Mitarbeitern.
Wir wissen, dass wir bereit sein müssen, schnell und effizient auf die Geschehnisse und Entwicklungen um uns herum
zu reagieren. Dass unsere Mitarbeiter das schaffen werden, daran haben wir keinen Zweifel. In diesem Sinne gehen wir
das neue Geschäftsjahr mit Eifer und Motivation an – und mit der Zuversicht, auch im nächsten Jahr wieder Positives
berichten zu können.
Alfred Weber
Vorsitzender der
Geschäftsführung
Frank B. Jehle
Stellvertretender Vorsitzender
der Geschäftsführung
Manfred Wolf
Geschäftsführer Geschäftsbereich
Automobil + Industrie
05Vorwort
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Aufsichtsrat der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH hat im Berichtsjahr dreimal getagt. Bei den Sitzungen standen
neben der aktuellen Geschäftsentwicklung auch Diskussionen über mögliche Auswirkungen der weltwirtschaftlichen
Entwicklung auf das Unternehmen im Zentrum. Zudem befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Investitions- und
Personalpolitik der Unternehmensgruppe sowie mit Fragen der Qualitätssicherung. Auch über die Sitzungen hinaus
hat die Geschäftsführung den Aufsichtsrat regelmäßig mündlich und schriftlich über aktuelle Entwicklungen informiert.
Ein weiteres zentrales Thema im abgelaufenen Geschäftsjahr war die „Strategie 2022“, die intensiv in Aufsichtsrat, erweiterter
Geschäftsleitung und speziell eingesetzten Expertengruppen diskutiert wurde. Der Aufsichtsrat unterstützt diesen
Strategieprozess, der zum Ziel hat, das Unternehmen nachhaltig im Weltmarkt zu positionieren. „Leadership in Filtration“
heißt die Vision, die sich in quantitative und qualitative Ziele übersetzen lässt: Quantitativ gesehen spezialisiert sich
MANN+HUMMEL auf die verschiedenen Felder des Filtrationsmarktes. Davon zeugen auch die 2014 abgeschlossenen
Akquisitionen, die unser Portfolio durch neue Produktsegmente erweitert haben.
Unser qualitatives Ziel ist es, die Marke MANN+HUMMEL weiter auszubauen und uns dadurch vom globalen Wett bewerb
zu differenzieren. Bereits jetzt assoziieren uns Kunden und andere Interessensgruppen mit Begriffen wie Qualität,
Vertrauen und werteorientiertem Wirtschaften. Attribute, denen Mitarbeiter und Konzernführung während der letzten
fast 75 Jahre stets gerecht geworden sind. Auch wenn wir das Profil unserer Konzernmarke schärfen wollen, wird
sich daran nichts ändern – wir bleiben Marktführer in Filtration und halten an unseren schwäbischen Wurzeln fest.
Der Erfolg des letzten Geschäftsjahres zeigt, dass MANN+HUMMEL auch mit den bisherigen strategischen Entscheidungen
richtig lag. Den Jahresabschluss der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH hat die PKF Wulf & Partner Wirtschafts-
prüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Löffelstraße 44, 70597 Stuttgart, geprüft. Die Prüfung des Konzern-
jahresabschlusses sowie des Konzernlageberichts der MANN+HUMMEL Gruppe hat die Ernst & Young GmbH, Wirt-
schaftsprüfungsgesellschaft, Titotstraße 8, 74072 Heilbronn, durchgeführt. Jegliche Dokumente wurden jeweils mit dem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Wir haben uns mit diesen Unterlagen intensiv beschäftigt und uns
von den Abschlussprüfern umfassend über das Ergebnis ihrer Prüfungen berichten lassen. Der Aufsichtsrat billigt diese
Ergebnisse der Abschlussprüfung.
06 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Bericht des Aufsichtsrats
Thomas Fischer
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Weiterhin haben wir für das letzte Geschäftsjahr eine Veränderung in unseren Reihen zu vermelden: Nach der Frühjahrs-
sitzung 2014 legte Karl-Heinz Streibich sein Amt als Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat nieder. Als Nachfolger
wurde Walter Gehl bestellt. Der Aufsichtsrat dankte Herrn Streibich für seinen Einsatz und sein konstruktives Wirken zum
Wohl des Unternehmens und seiner Mitarbeiter.
Der Aufsichtsrat hat einen Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Absatz 3 Mitbestimmungsgesetz und einen Personal-
ausschuss gebildet.
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MANN+HUMMEL Gruppe, der Geschäftsführung und den Arbeitnehmer-
vertretungen danken wir ausdrücklich für ihren erfolgreichen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Ludwigsburg, März 2015
Thomas Fischer Vorsitzender des Aufsichtsrats
07Bericht des Aufsichtsrats
10 Das große Ganze im Blick Im Gespräch mit der Geschäftsführung von MANN+HUMMEL
16 Frischluft für Heathrow Hinter den Kulissen von Europas größtem Flughafen
26 Innovationsmanagement Ingmar Baus, BASF SE, denkt nicht in abgesteckten Bereichen
30 Gegen Pollen und Co. Bio auch im Auto auf dem Vormarsch
34 Fokussiert zum Sieg Stewart Friedman und die Integration von Leben und Arbeiten
10
MANN+ HUMMEL MAGAZIN
08 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Magazin
16 26
30 34
09Magazin
Stets das große Ganze im Blick
fokussiert auf die zukünftigen herausforderungen: Alfred Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung, Frank B. Jehle, stellv. Vor sitzender der Geschäftsführung, und Manfred Wolf, Geschäftsführer Geschäftsbereich Automobil + Industrie (v.l.)
10 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Round-Table-Interview
Das vergangene Jahr ist erfolgreich abgeschlossen, die Prog-
nosen für 2015 sind vorsichtig optimistisch. Langfristig ist
MANN+HUMMEL auf Wachstum und Innovationen ausgerichtet.
Doch was heißt das, wo liegen zukünftige Herausforderungen
und wie will der Konzern diesen begegnen? Im Interview sprechen
Alfred Weber, Frank B. Jehle und Manfred Wolf über Akquisitio-
nen, langfristige Strategien und das große Ziel, die Marktführer-
schaft des Unternehmens auszubauen.
M+H Magazin: Herr Weber, Herr Jehle, Herr Wolf: Wenn Sie an das Geschäftsjahr 2014 zurückdenken, was wird Ihnen in Erinnerung bleiben?
manfred wolf: Wenn ich in ein paar Jahren an 2014
zurückdenken werde, dann weiß ich, dass Deutschland Fuß-
ball-Weltmeister wurde. Im Hinblick auf MANN+HUMMEL
– und als zugezogener Ludwigsburger ist mir das beson-
ders wichtig – werde ich mich an den Spatenstich für das
neue Technologiezentrum erinnern.
frank b. jehle: Mir ist in Erinnerung geblieben, dass
wir in einer Managementkonferenz die erste Halbzeit der
phänomenalen WM-Begegnung zwischen Deutschland
und Brasilien verpasst haben (lacht). Aber Spaß beiseite:
Woran ich mich vor allem erinnern werde, ist der Anfang
des Jahres. Die Verhandlungen mit VOKES AIR hatten sich
über Weihnachten und die Jahreswende hingezogen, um
Anfang 2014 zu einem erfolgreichen Abschluss zu kom-
men. Eine spannende Phase – mit Happy End.
alfred weber: Als Erstes fällt mir die zweite weltweite
Mitarbeiterbefragung ein, die uns wieder eine gute Rückmel-
dung seitens der Mitarbeiter gebracht hat. Dieses Ergebnis
zeigt mir deren Engagement und Interesse fürs Unterneh-
men. Obwohl die zweite Umfrage eigentlich immer etwas
schlechter ausfällt, haben wir in vielen Bereichen mindestens
gleich gut oder sogar etwas besser abgeschnitten.
Aber ich werde mich auch an etwas anderes erinnern:
Noch nie zuvor mussten wir im Zusammenhang mit
unserer Geschäftsentwicklung so viel über Politik-
wechsel, Krisenherde und Naturkatastrophen sprechen
wie 2014.
An welche Krisen denken Sie da besonders?
weber: An Russland und die Ukraine, an den Nahen
Osten, aber auch die politische Situation nach den
Wahlen in Indien und Brasilien. Dazu kommen der
Kampf gegen Korruption in China und die andauernde
Diskussion im Euroraum um die Bewältigung der
Staatsschuldenkrise.
In einer Pressemitteilung zu den Halbjahres-zahlen sprachen Sie davon, dass sich die Zahlen recht gut entwickelt hätten, die Erwar-tungen für das Gesamtjahr aber eher ver-halten seien. Aus jetziger Sicht: Hat sich das – auch vor dem Hintergrund der angesprochenen Krisen – bestätigt?
jehle: Unsere Prognosen haben sich tatsächlich
bestätigt und sind konsistent mit den makroökonomi-
schen Entwicklungen. Auch wenn sich die Wachstums-
prognose für 2015 über die vergangenen sechs Monate
verschlechtert hat, ist der Ausblick 2015 besser als der für
das Vorjahr.
11Round-Table-Interview
Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf 2015?
jehle: Die Volatilität hat zugenommen. Zum einen
durch die politischen Krisenherde, aber auch wirtschaft-
lich. Die Finanzmärkte haben sich zwar wieder beruhigt,
aber es gibt keine nachhaltige Sanierung. Wir müssen also
darauf eingestellt sein, dass es zu großen Marktschwan-
kungen kommen kann, was zweifellos eine große Heraus-
forderung darstellt.
Wie begegnen Sie dieser Herausforderung?
wolf: Wir sind darauf vorbereitet und können wirt-
schaftliche Auswirkungen abfedern. Außerdem profitieren
wir von unseren Erfahrungen aus dem Jahr 2009, in dem
wir durch eine tiefe wirtschaftliche Krise gingen. Allerdings
erwarten wir nicht, dass 2015 ein Déjà-vu-Erlebnis wird.
Vielmehr rechnen wir mit leichtem Wachstum in den unter-
schiedlichen Segmenten. In der Automobil-Erstausrüstung
wird die Produktion wohl leicht ansteigen und auch im
Automobil-Ersatzgeschäft erwarten wir Wachstum. Im
Bereich Non-Automotive setzen wir große Hoffnungen auf
die 2014 akquirierte VOKES AIR: Von der damit einherge-
henden Erweiterungen unseres Produktportfolios wollen
wir weltweit profitieren.
weber: Es gehört für uns zur geübten Praxis, dass wir
für unterschiedliche Szenarien planen. Das heißt, wir ver-
lieren nicht gleich die Nerven, wenn die Dinge anders ver-
laufen, als wir es uns im Idealfall vorgestellt hatten. Vielmehr
ist es unser Ziel, eine nachhaltige, kontinuierliche Entwick-
lung zu erreichen. Dafür investieren wir langfristig vor allem
in zwei Bereiche: in unsere Mitarbeiter und in unsere Pro-
dukte. Schauen Sie sich alleine den Schulungskatalog für
Aus- und Weiterbildung an oder die Maßnahmen zum
Thema „Erweiterung der Führungskompetenz“. Im Pro-
duktbereich setzen wir vor allem auf Innovation und Tech-
nologie. Diese Investitionen bringen uns nicht nur in diesem
Jahr – sondern nachhaltig und langfristig weiter.
Worauf freuen Sie sich besonders im Jahr 2015?
jehle: Ich freue mich besonders auf die positive Ent-
wicklung der Akquisitionen, die wir in den letzten Jahren
getätigt haben.
„ Wir verlieren nicht gleich die Nerven, wenn die Dinge anders verlaufen als vorgestellt.“ alfred weber
12 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Round-Table-Interview
wolf: Stimmt, denn in puncto Akquisitionen hat sich
bei uns in den vergangenen 15 Jahren einiges getan:
Unternehmen aus Bosnien, Korea, Großbritannien,
Deutschland, China oder Nordamerika sind Teil der
MANN+HUMMEL Gruppe geworden. Damit haben wir
nicht nur neue Produkte, sondern vor allem auch zahlrei-
che, hochqualifizierte Mitarbeiter für uns gewinnen können.
Aufgrund dieser Erfolge werden wir auch weiterhin ein
aktiver Player im Akquisitionsmarkt bleiben. Ich wünsche
mir, dass uns auch 2015 wieder ein vielversprechender
Neuerwerb gelingt.
weber: An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es
auch unsere Gesellschafter sind, die uns in die Lage ver-
setzen, entsprechend agieren zu können: Sie lassen das
Geld im Unternehmen. Das ist eine wichtige Vorausset-
zung, um bei geeigneten Akquisitionszielen schnell und mit
hoher Finanzkraft reagieren zu können.
Warum waren die Unternehmenszukäufe der letzten Jahre strategisch so wichtig?
wolf: Etwa ein Drittel unseres Wachstums machen
Akquisitionen aus. Unsere Neuerwerbungen waren alle auf
Filtration fokussiert. Wir wollten dadurch unsere Position
bei bestimmten Produkten oder in bestimmten Märkten
verstärken. BENGBU HAOYE, ein chinesischer Filterher-
steller im Automotive Sektor, ermöglichte uns beispiels-
weise die Erschließung anderer Markt- und Preissegmente.
Die Akquisition von Purolator in Nordamerika hat uns mit
einer starken, internationalen Marke zu einem der Markt-
führer in der NAFTA-Region gemacht.
Kommen wir auf die langfristig angelegte Strategie 2022. Kernpunkte sind die weitere Fokussierung auf Filtration und Innovationen. Was bedeutet das konkret?
wolf: Mit unserer Fokussierung auf Filtration tummeln
wir uns in einem Markt, der laut externen Berechnungen
heute circa 45 bis 50 Milliarden Euro wert ist. Mit unseren
2,8 Milliarden Euro Umsatz sind wir laut des unabhängigen
US-amerikanischen Marktforschungsinstituts Freedonia
einer der Marktführer im Filtrationsbereich. Das bedeutet,
dass es sich um einen relativ fragmentierten Markt handelt.
Innerhalb dieses Marktes wollen wir in verschiedenen
Bereichen wachsen und in Geschäftsfelder vorstoßen, die
wir heute noch nicht bedienen. Zwei Beispiele für dieses
„ Wir fokussieren uns auf einen Markt, der heute 45 bis 50 Milliarden Euro wert ist.“ manfred wolf
13Round-Table-Interview
Bestreben gibt es aus der jüngeren Vergangenheit: den
Bereich Wasserfiltration, in dem wir drei kleinere Akquisitio-
nen durchgeführt haben, und die Segmente, die von
VOKES AIR bedient werden, also Klimaanlagen und Innen-
raumluftfiltration. Hier sehen wir Wachstumspotential.
Es gibt aber auch regionale Verschiebungen inner-
halb der Marktanteile. Hier werden Asien und Amerika
noch wichtiger, der Anteil Europas wird dagegen weiter
rückläufig sein.
Sie sprechen Asien und Amerika als wichtige Märkte an. Schüren die globale Aufstellung und die Fokussierung auf andere Märkte auch Ängste bei der Belegschaft am Standort Deutschland? Wie begegnen Sie solchen Ängsten?
jehle: Unsere Regionalstruktur ist ein großer Vorteil.
Wenn wir in einer Region eine schwache wirtschaftliche
Phase haben, wie es aktuell in Südamerika mit Brasilien
der Fall ist, dann trifft uns das weniger hart, wenn wir in
anderen Regionen der Welt gut vertreten sind.
Wenn man es genauer betrachtet – und das tun sehr
viele unserer Mitarbeiter – ist die regionale Differenzierung
etwas, wovor man keine Angst haben muss. Im Gegenteil
ist es beruhigend zu wissen, dass die Schwäche in einer
Region durch die Stärke einer anderen ausgeglichen wer-
den kann.
wolf: Hier kommt es natürlich auch auf eine entspre-
chende Kommunikation zwischen Führungskräften und
Mitarbeitern an. Übrigens: Wenige Meter von unserer
Zentrale in Ludwigsburg befindet sich derzeit ein riesiges
Loch. Dort bauen wir unser modernes Technologiezent-
rum – ein deutliches Bekenntnis zu unseren Standorten in
Deutschland. Zudem konnten wir mit VOKES AIR und
MICRODYN-NADIR weitere Standorte in Deutschland
gewinnen.
weber: Wir kommunizieren offen und aktiv über unsere
Ausrichtung. Dabei spielen auch globale Marktentwicklun-
gen eine große Rolle. Bis vor wenigen Jahren haben die
deutschen Automobilhersteller knapp sechs Millionen
Fahrzeuge in Deutschland produziert. Im Ausland waren
es dagegen vier Millionen. Im nächsten Jahr werden es
wieder knapp sechs Millionen in Deutschland sein – im
Ausland aber schon zehn! Diesen Trend können wir nicht
ignorieren, sondern müssen uns auf ihn einstellen und
Kunden lokal vor Ort versorgen können.
Die Art der Kommunikation ist sicherlich auch eine Frage der Unternehmenskultur. Wie bewahren Sie diese in einem so rasant wachsenden Unternehmen?
weber: Wir sind immer noch ein Familienunternehmen.
Und eine Familie kümmert sich umeinander, pflegt klare
Werte und handelt danach. Egal an welchem Standort:
Unsere Werte Focus, Integrity, Leadership, Teamwork,
Excellence und Respect sowie unser MANN+HUMMEL
Kodex sind unser Leitbild. Das kommunizieren wir auch
gegenüber unseren Mitarbeitern und leben es durch ver-
schiedenste Aktivitäten an Standorten weltweit vor. So
werden Sie uns beispielsweise nicht als Sponsor großer
Fußballvereine finden. Wohl aber des lokalen Fußballver-
eins am Standort in Tschechien, des lokalen Basketball-
teams in Spanien, einer Kinderklinik in Ludwigsburg oder
eines indischen Waisenhauses.
Ist das auch etwas, was für Sie Leadership ausmacht – zu unterstützen und zu helfen?
wolf: Leadership im Sinne von „Verantwortung über-
nehmen“ – auf jeden Fall. Denken Sie an die Flutkatastro-
phe in Bosnien im Frühjahr 2014. Unsere Mitarbeiter haben
Spenden gesammelt und das Unternehmen hat dann den
durch die Mitarbeiter gesammelten Betrag verdoppelt.
Daneben haben Mitarbeiter von deutschen Standorten
zusätzlich Sachspenden gesammelt und den Transport in
die Flutgebiete organisiert.
„ Der Ausblick 2015 ist besser als der für das Vorjahr.“ frank b. jehle
14 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Round-Table-Interview
Was bedeutet für Sie Leadership im unternehmerischen Sinne?
wolf: Unabhängige Marktforscher sehen uns als füh-
rend nach Marktanteilen. Aber wir müssen etwas tun,
damit das so bleibt. Das fängt im wachsenden chinesi-
schen Ersatzteilmarkt an, wo wir 20 Prozent Marktanteil
anstreben und reicht bis nach Afrika, wo wir mit neuen
Produkten oder in neuen Feldern Fuß fassen wollen. Hier
hat Leadership einen quantitativen Aspekt. Aber auch bei
Innovationen wollen wir führend bleiben. Für mich bedeutet
Leadership aber auch, dass MANN+HUMMEL ein Unter-
nehmen ist, dem sich Mitarbeiter und Führungskräfte sehr
gerne anschließen.
jehle: Noch vor 20 Jahren ging es viel um den
„Leader“ bzw. die Person oder Führungskraft als solche.
Heute geht es bei uns vielmehr darum, Rahmenbedingun-
gen zu schaffen, in denen sich unterschiedliche Persönlich-
keiten aus ebenso verschiedenen Hierarchieebenen gut
entwickeln können. Das erst bringt das gesamte Unterneh-
men in die Position, das Ziel einer langfristigen Führerschaft
im Filtrationsbereich auch umsetzen zu können.
weber: Insofern ist eines unserer wichtigen Ziele,
bestimmte grundsätzliche Verhaltensweisen für das
Thema „Leadership“ im Unternehmen zu verankern. So
nutzen wir beispielsweise konsequent unsere jährlichen
Treffen der Top-100-Führungskräfte, um zentrale Bot-
schaften durch Schulungen und Trainings in die Beleg-
schaft zu tragen.
Sich immer auf das Richtige, auf das Notwendige zu fokussieren – warum ist das mitunter so schwierig?
weber: Als Führungsmannschaft ist es unsere Aufgabe,
das Richtige fürs Unternehmen zu tun. Das ist logischer-
weise nicht immer für alle Mitarbeiter gleichermaßen nach-
vollziehbar und kann auch mal zu Konflikten führen. Deshalb
versuchen wir, stets das große Ganze im Blick zu behalten,
ohne dabei die Interessen Einzelner zu vergessen.
Das bedeutet, dass wir unsere Ziele und Entschei-
dungen transparent machen, dass wir unseren Mitarbei-
tern zeigen, dass sie von der Unternehmensentwicklung
nicht betroffen, sondern daran beteiligt sind.
Klar, ist das nicht immer der leichteste Weg – aber
einer, der sich lohnt.
das richtige für das unternehmen im blick: Manfred Wolf, Frank B. Jehle und Alfred Weber (v.l.) wissen, dass richtige Entscheidungen nicht immer nachvollziehbar sind.
15Round-Table-Interview
Frei durchatmen in Heathrow
16 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Reportage London Heathrow
17Reportage London Heathrow
Flughafen Heathrow
Rund 25 Kilometer westlich von London gelegen,
erstreckt sich das Gelände des Flughafens
Heathrow auf einer Fläche von 1.227 Hektar. Seine
fünf Terminals durchlaufen jährlich mehr als
72 Millionen Passagiere. Damit ist Heathrow nicht
nur der größte Flughafen Europas, sondern
nach Atlanta, Peking und Dubai der viertgrößte
weltweit. Der Flughafen zählt circa 76.000
Beschäftigte.
London Heathrow ist der größte Flughafen Europas. Mehr als 72 Millionen Passagiere nutzen seine fünf Terminals pro Jahr, die alle mit Frischluft versorgt werden müssen. Dabei spielen verschiedene Luftfilter von MANN+HUMMEL VOKES AIR eine entscheidende Rolle. Wir haben zwei Service-technikern beim Filterwechsel über die Schulter geschaut.
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filterwechsel in heathrow ist mitunter Schwerstarbeit. Tom Bromley (o.) schleppt einen Karton mit neuen Filtern zu seinem Bestimmungsort, wo Kollege Wayne Young (r.) den Einbau vorbereitet. Die beiden sind ein eingespieltes Team, bei dem jeder Handgriff sitzt.
20 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Reportage London Heathrow
Die von MANN+HUMMEL VOKES AIR installierten Filter Revo II reduzierten die CO2-Emissionen um 6.000 Tonnen.
21Reportage London Heathrow
Die Techniker von MANN+HUMMEL VOKES AIR sind für insgesamt 8.641 Filter verantwortlich.
22 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Reportage London Heathrow
beim filterwechsel: Vor Inbetriebnahme sind die Filter, die an Rahmen aufgehängt sind, rein und weiß (o.). Bei insgesamt 8.641 Filtern, die jährlich ausgetauscht werden, bleibt für Verschnaufpausen, wie sie sich Tom Bromley hier gönnt (l.), nur wenig Zeit.
23Reportage London Heathrow
L
ondon-Heathrow, Terminal 5: Stahl, Glas und
Beton prägen das moderne, hochfunktionale Gebäude. Zu
seiner Einweihung im Jahr 2008 galt T5 als Wunderwerk
der Architektur und größtes freistehendes Gebäude im
Königreich. Von zwanzig Stahlträgern fixiert, schwingt sich
das schwebende Dach aus Metall und Glas in eine Höhe
von 40 Metern über die fünf Stockwerke, die das Terminal
beherbergt.
Das Stimmengewirr der Reisenden mischt sich mit
den Geräuschen von klackenden Absätzen und rollenden
Koffern. Mehr als 80.000 Passagiere durchlaufen alleine
T5 täglich. Heathrow-weit sind es mehr als doppelt so
viele. Eine riesige Herausforderung für Personal, Logistik
und Technik. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass all
diese Menschen bis in den letzten Winkel der fünf Termi-
nals mit reiner Atemluft versorgt werden müssen.
Beeindruckende Fakten
Wir sind mit Tom Bromley und Wayne Young verabredet.
Die Servicetechniker von MANN+HUMMEL VOKES AIR
haben sich bereit erklärt, uns in die Katakomben des
Flughafens mitzunehmen. Dorthin, wo sonst kein Passa-
gier Zutritt hat und wo sie sicherstellen, dass die Gebäude
unablässig mit gefilterter Luft versorgt werden. Bevor wir
uns auf den Weg hinter die Kulissen machen, warten die
Techniker mit ein paar beeindruckenden Fakten auf: 916
Klimageräte betreuen sie in vier der insgesamt fünf Termi-
nals des Flughafens sowie weiteren Gebäuden auf dem
Gelände. Dazu kommen drei Luftansaug-Systeme in T5.
Insgesamt sind sie für 8.641 Filter verantwortlich.
„Unsere Aufgabe besteht darin, alle schmutzigen Fil-
ter nach einem Jahr zu entfernen, die neuen einzubauen
und sicherzustellen, dass das Filtersystem dem Kunden
jeweils in tadellosem Zustand übergeben wird“, erklärt
Bromley. Damit haben sie mehrmals monatlich in Heath-
row zu tun, manchmal sogar über zwei Wochen am Stück.
Seit zehn Jahren arbeiten beide jetzt am Flughafen zusam-
men, seit rund fünf Jahren für VOKES AIR. Darüber hinaus
gehören einige führende Universitäten und Krankenhäuser
im Großraum London zu ihrem Verantwortungsbereich.
Das Kronjuwel
Terminal 5 gilt als das Kronjuwel des Flughafens
Heathrow. Mehr als 80.000 Passagiere durch-
laufen das Wunderwerk der Architektur täglich.
Hier hat MANN+HUMMEL VOKES AIR 2014 den
wohl umfangreichsten Filterwechsel für Luftansaug-
filtersysteme in Großbritannien durchgeführt.
24 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Reportage London Heathrow
In einer anderen Welt
Einen Wachmann und zwei Sicherheitsschleusen später
befinden wir uns in einer anderen Welt. Die glitzernd
polierte Ankunftshalle liegt hinter uns. Stattdessen schlän-
geln wir uns durch enge Gänge, um an einen schmalen Lift
zu gelangen, mit dem wir zwei Stockwerke tiefer fahren. Es
gibt keine Karte, auf der die Räume verzeichnet sind.
„Erfahrungswerte“, sagt Bromley lachend. Sie wissen ganz
genau, wann sie wo welche Filter auszutauschen haben.
Vorbei an Schränken voller Elektronik und Technik folgen
wir den beiden entlang der Neonröhren und gelangen
schließlich in einen Raum, der einem riesigen Heizungskel-
ler ähnelt und dessen Atmosphäre vom Rauschen der
Lüftungsanlagen dominiert wird.
Dann öffnet Young eine der vielen Schranktüren –
und wir sehen sie: die Filter. Belegt mit einer gräulichen
Schicht aus Staub und Schmutz, erinnern sie an einen
riesigen Staubsaugerfilter, der länger nicht gewechselt
wurde. All dieser Schmutz wurde durch die Filter davon
abgehalten, in den Innenraum des Terminals und letztlich
in die Luft zu gelangen, die die Passagiere einatmen. Denn
in Heathrow starten und landen Flugzeuge im Sekunden-
takt und belasten die umliegende Luft so durch Schad-
stoffe aller Art. Entsprechend hoch ist deshalb auch die
Notwendigkeit, diese Schadstoffe zu filtern, bevor sie ins
Innere des Terminals gelangen: Über große Rohre wird die
Frischluft deshalb von außen angesaugt und erst einmal
durch die Filterschränke geleitet, bevor sie in die Passa-
gierbereiche gelangt.
Auch mal Nachtarbeit
Um die Filter austauschen zu können, müssen Bromley
und Young die mit je acht Filtertaschen besetzten Rahmen
aus ihren Führungsschienen nehmen und durch Rahmen
mit neuen Filtern ersetzen. Eine mitunter schweißtreibende
Arbeit, die viel Konzentration und Fokussierung voraus-
setzt: Erst im Frühling hatten sie innerhalb von fünf Nächten
die 726 Filter in den drei großen Luftkammern des Termi-
nals ausgetauscht. Da der Betrieb der Anlagen so wenig
wie möglich gestört oder unterbrochen werden soll, hatte
sich die Nachtarbeit nicht vermeiden lassen. Der Wechsel
in den kleineren Klimageräten kann glücklicherweise bei
laufendem Betrieb geschehen, sodass sich die beiden nur
während einer Woche im Jahr die Nächte um die Ohren
schlagen müssen.
Natürlich streiten sie während so stressiger Situationen
auch mal, sagen sie. Den Spaß an der Arbeit sieht man
ihnen trotzdem an: Sie sind ein eingespieltes Team, jede
Bewegung, jeder Handgriff sitzt mit schlafwandlerischer
Sicherheit.
Aufwendige Kontrollen
Wir wechseln zu Terminal 1, dem ältesten des Flughafens.
Hier ist alles etwas weniger glamourös, der Unterschied
zwischen Passagier-Bereich und „Backstage“ fällt aber
ähnlich extrem aus. Um dorthin zu gelangen, lassen wir
eine der üblichen Personenkontrollen über uns ergehen.
So wie alle Angestellten des Flughafens, die hinter den
Sicherheitskontrollen arbeiten.
„Die Personenkontrollen sind unabdingbar, schließ-
lich dienen sie der Sicherheit von Fluggästen und Mitarbei-
tern. Trotzdem kosten sie uns bei der täglichen Arbeit viel
Zeit“, sagt Young. Fast so viel, wie die Kontrolle des Kas-
tenwagens, mit dem sie die Filter auf das Flughafengelände
und zu den einzelnen Klimageräten bringen. „Wenn wir
neue Filter von außerhalb des Flughafens mitbringen,
dauern die Sicherheitschecks bis zu einem Tag“, sagt
Bromley. Wertvolle Zeit, die sie wieder hereinholen müs-
sen. Umso schneller und gewissenhafter versuchen die
beiden, beim Filteraustausch zu arbeiten. „Am Ende des
Tages sind wir deshalb stolz, wenn wir unser Pensum
erfüllt haben.“
Auch wenn sie ihre Arbeit weitab von glänzendem
Stahl und Glas verrichten und sich die meisten der Reisen-
den kaum des Dienstes bewusst sind, den sie verrichten –
Young und Bromley wissen, dass sie einen wesentlichen
Beitrag zum Funktionieren des Flughafens leisten.
„ Wir leisten einen wesentlichen Beitrag zum Funktionieren des Flughafens.“ tom bromley
25Reportage London Heathrow
„Innovation“ ist eines der Schlagwörter unserer Zeit.
Warum dafür ein bisschen Chaos auch in gut strukturierten
und fokussierten Unternehmen nicht fehlen darf, erklärt
Innovationsberater Ingmar Baus.
Wenn aus „unmöglich“ „innovativ“ wird
I
ch mag das Gefühl, jemanden mit einer Idee positiv
überrascht zu haben. Zum Beispiel, indem ich eine Idee
vorstelle, mit der sich mein Gegenüber einfach beschäfti-
gen muss. Weil sie plausibel ist, obwohl sie anfänglich
verrückt scheint“, sagt Ingmar Baus. Äußerlich sieht der
36-Jährige eher aus wie der schneidige Chef einer Wer-
beagentur, weniger wie ein Berater für Innovationsprojekte
beim weltweit größten Chemiekonzern BASF SE. Doch
schnell wird klar: Er passt weder in ein definiertes Raster
noch denkt er in abgesteckten Bereichen. Vielmehr ist er
jemand, der Das-geht-nicht-Sager grundsätzlich vom
Gegenteil überzeugen möchte.
Seit zwölf Jahren ist er Teil des internationalen Che-
mie-Riesen: Nach konzerninternem Studium der Wirt-
schaftsinformatik arbeitete er in Brasilien und Argentinien,
wo er einen Master im strategischem Marketing absol-
vierte. Nach sechs Jahren verschlug es ihn zurück nach
Deutschland, wo er mit brasilianischer Frau und Hündin
wohnt, und in die Bahnen des Innovationsmanagements.
Kein geradliniger Weg. Aber einer, der ihn prägte. „Aus
verschiedensten Komponenten und Erfahrungen etwas
Neues zu schaffen, das hat mich schon immer fasziniert.
Offensichtlich hat das nicht nur meinen Lebenslauf beein-
flusst, sondern auch meine persönliche Definition von
Innovation.“
Innovation = Wissen + Vernetzung
Sagt Baus etwas Scherzhaftes, kommt ein leicht rhein-
ländischer Dialekt zum Vorschein. Als er allerdings
betont, dass die Bezeichnung Innovationsmanagement
eigentlich nicht dem Bild entspräche, das er von seinem
Job habe, machen die Lachfältchen einer tiefen Falte
zwischen den Brauen Platz. Lange denkt er darüber
nach, wie er diesen Begriff treffend beschreiben kann.
Als sei ihm das Thema zu wichtig, als dass er etwas
Falsches sagen wolle. „Typisches Innovationsmanage-
26 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Innovationsmanagement
ment basiert auf systematischer Planung, Steuerung und
Kontrolle von Innovationen, um so aus einer Idee einen
Markterfolg zu machen.“
Seine Arbeit beginne aber schon viel früher, nämlich in
der Zusammenführung verschiedener Wissensträger. „Ich
bin davon überzeugt, dass der Weg zu neuen Lösungskon-
zepten über Personen und die Vernetzung ihres Wissens
verläuft. Ideen, die aus dem nichts entstehen, gibt es nicht.
Stattdessen setzen Menschen ihr bestehendes Wissen
immer wieder neu zusammen“, sagt er entschieden.
Gemeinsam mit einem Expertennetzwerk gelang es
Baus so, den Energieverbrauch der Getränkeautomaten
eines großen Lebensmittel- und Getränkeherstellers zu
senken. Als Lösungsmuster dienten dabei bestimmte Pig-
mente, die Infrarotstrahlen reflektieren. Diese sorgen nor-
malerweise bei Elektrofahrzeugen dafür, dass Sonnen-
strahlen vom Fahrzeug reflektiert werden, es sich so
weniger aufheizt und dadurch weniger Energie für die Kli-
maanlage benötigt. Genau dieses Muster eignete sich
auch für die häufig in der Sonne stehenden Getränkeauto-
maten. „Die Lösung für ein Problem liegt mit großer Wahr-
scheinlichkeit im Wissen irgendeines anderen“, sagt Baus.
Innovationen sind nicht geradlinig
„Der Weg von der Idee zur Innovation verläuft selten in
geraden Linien“, fasst Ingmar Baus seine bisherigen
Erfahrungen zusammen. Dieser Weg sei kaum planbar
und fordere viel Flexibilität von Entscheidungsträgern.
„Für mich macht aber gerade das den Prozess so span-
nend: Nicht zu wissen, was passieren wird, die Freude,
wenn wir es schaffen, eine Idee umzusetzen. Oder der
Ehrgeiz, sich im Falle eines Rückschlags wieder zu sam-
meln, um es erneut zu versuchen.“
Denn es sind nicht diese Rückschläge die er fürchtet,
sondern Einseitigkeit und Routine. „Ich mag schwierig,
Herausforderungen reizen mich. Wovor ich mich dagegen
„das geht nicht“ gibt es in Ingmar Baus’ Sprachschatz nicht. Der Innovationsberater des Chemieunternehmens BASF SE denkt nicht in abgesteckten Bereichen.
27Innovationsmanagement
Auch 2014 gehörte MANN+HUMMEL wieder zu den 50 aktivsten Patentanmeldern
in Deutschland. In diesem Interview erläutert Charles Vaillant, Vice President
Innovation and Corporate Strategy, warum dies nicht nur guten Ideen, sondern
auch einer strategischen Planung geschuldet ist.
Vom Kundenbedürfnis zum neuen Produkt – Innovation@MANN+HUMMEL
Wenn man sich mit dem Thema Innovations-management befasst, stößt man unweigerlich auf Begriffe wie Produkt- oder Unterneh-mensstrategie. Welche Verbindung sehen Sie zwischen diesen Konzepten? Innovationen sind eine wesentliche Säule der Strategie von
MANN+HUMMEL, und wir sind stolz auf die weltweite
Anerkennung für dieses charakteristische Merkmal. Teil
dieser Unternehmensstrategie ist beispielsweise der soge-
nannte Produktstrategieprozess, der 2010 eingeführt
wurde und der klare Innovationspläne enthält. Die Abtei-
lung für Unternehmensstrategie ist also auch für den
Innovationsprozess und das Management der Innovati-
onspipeline zuständig. Durch Projektpläne und deren
sorgsame Überwachung und Ausführung entwickeln wir
aus guten Produkt- und Prozessideen dann die tatsächli-
chen Innovationen. Auf diese Weise können wir unseren
Kunden kontinuierlich neue Filtrationslösungen bieten und
unsere langfristigen strategischen Ziele erreichen. So ist es
selbstverständlich, dass unser Engagement für kontinuier-
liche Innovation und Veränderung zu unseren Wesens-
merkmale gehört.
Innovationspipeline, Produktpläne, Unterneh-mensstrategie – komplexe Konzepte. Wie kön-nen Sie Ihre Tätigkeit konkret beschreiben?Die Abteilung ist für den gesamten Unternehmensstrate-
gieprozess verantwortlich – mit anderen Worten, vom
Aufschlüsseln von Anforderungen auf höchster Ebene bis
zu den Bedürfnissen einzelner Regionen, Sektoren und
sogar regionaler Marktsegmente. Unser Augenmerk
konzentriert sich nicht nur auf Ideen, die aus den Unter-
nehmen selbst kommen, sondern auch auf Kundenbe-
dürfnisse, Markttrends, neue Technologien und poten-
zielle Geschäftsfelder. Wir haben eine umfassende
Methodik entwickelt, um unsere Ziele systematisch und
effizient in konkrete, greifbare Maßnahmen und Ergeb-
nisse umzusetzen.
Und wenn wir es sogar noch ein bisschen genauer wissen wollen …… dann stellen Sie sich viele, viele Fragen vor. Welche
globalen Trends gibt es in unserer Branche, und welche
technischen Lösungen müssen wir entwickeln, um die-
sen Trends zu begegnen? Das sind die Herausforderun-
gen, die unsere Kollegen aus dem Bereich Forschung
und Entwicklung bewältigen müssen, um neue Technolo-
gietrends zu erkennen. Die Verantwortlichen für den
Bereich der Unternehmensstrategie suchen hingegen
speziell nach neuen Chancen zur Geschäftserweiterung
in Sektoren und Märkten, die zu unserer Geschäftsstrate-
gie passen. Außerdem betrachten wir das Thema Innova-
tion aus verschiedensten Perspektiven, um unsere
Technologien richtig zu positionieren und im Wettbewerb
zu bestehen. Eine Kollegin ist dabei speziell für das Inno-
vationsmanagement verantwortlich. Sie achtet darauf,
dass der gesamte Prozess reibungslos abläuft – von der
ersten Eingabe der Idee in unsere Wissensdatenbank
28 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Innovationsmanagement
fürchte, ist Einseitigkeit oder immer wieder kehrende
und nicht endende Routinearbeit.“ Trotzdem bestätigt
Baus, dass er auch Schwierigkeiten begegnet, auf die
er gut verzichten könne. Schwierige Organisations-
strukturen zum Beispiel, die Entscheidungsprozesse
verkomplizieren. „Außerdem passen sich entwickelnde
Ideen nicht so einfach in starre Organisationsstruktu-
ren, wie feste Zielvereinbarung und lineare Prozessmo-
delle. Ideen müssen sich entwickeln und verändern
dürfen“, sagt er mit Nachdruck.
Natürlich weiß er auch, dass Unternehmen es mit
Innovatoren nicht immer leicht haben. Auch er selbst
gibt zu, nicht immer ein ganz einfacher Mitarbeiter zu
sein. Weil er Unlogisches kontinuierlich in Frage stelle
und für ihn absolute Freiheit und Autonomie bei der
Arbeit die Grundlage für kreative Ideen seien. Bei sei-
nen Projekten sind aber gerade diese Eigenschaften
ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Den Fokus auf Differenzierung setzen
„Für mich sind die wichtigsten Ressourcen zu Beginn
einer Idee meine eigene Zeit und der Zugang zu Exper-
ten. Ich lese und informiere mich also in alle Richtungen
und spreche mit Wissensträgern aus verschiedensten
Gebieten.“ Was ihn dabei antreibt sind seine Neugier
und „ein unermüdlicher Spieltrieb“. Ebenso wichtig
seien auch Ausdauer und die Überzeugung, dass eben
gerade unmöglich scheinende Ideen oft den größten
Wert schaffen.
Und damit steht er nicht allein da: Zahlreiche
Unternehmen haben mittlerweile erkannt, dass sie sich
nur durch Innovationen vom Wettbewerb differenzieren
können. Oder aber durch die Fokussierung auf ein
neues Geschäftsmodell oder neue Produkte, die den
Markt revolutionieren. „Mir persönlich kommt das
natürlich gerade recht: Denn das wird mir auch in
Zukunft die Möglichkeit geben, viel positives Chaos zu
stiften.“
über die Evaluation bis zur Umsetzung und darüber hin-
aus. Dies hilft uns dabei, immer zu wissen, wo die
verschiedenen Projekte stehen, die Fortschritte systema-
tisch zu überwachen und ein zuverlässiges Innovations-
management zu sichern.
Was Sie beschreiben, hört sich nach viel Teamwork an. Wie können Sie eine derart enge Zusammenarbeit in einem Unternehmen mit über 15.000 Mitarbeitern pflegen, von denen viele sogar auf verschiedenen Kontinenten arbeiten?Um die bestmöglichen Lösungen für unsere Kunden zu
entwickeln, legen wir großen Wert auf weltweites Wis-
sensmanagement. Alle Standorte sollten vom Know-how
der klügsten Köpfe und besten Teams profitieren – unab-
hängig davon, wo sie angesiedelt sind. Deshalb setzen
wir auf einen ständigen Austausch zwischen Abteilungen
und Kollegen. Unterschiedliche Zeitzonen und räumliche
Entfernungen können natürlich trotzdem mal zum Prob-
lem werden. Trotzdem: Um nah am Markt, an Lieferanten,
Kunden und Forschungszentren zu sitzen, müssen
unsere Kollegen auf verschiedene Standorte rund um
den Globus verteilt sein. Außerdem sorgt die Zusammen-
arbeit über Firmengrenzen hinweg für neuen Schwung
beim Aufgreifen von Ideen und Trends. Aber vor allem
macht es uns schneller!
„ Kontinuierliche Innovation und Verände-rung gehören zu unseren Wesensmerk-malen.“ charles vaillant
29Innovationsmanagement
30 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Filtrationstechnik
Mit Bio gegen Pollen & Co.In immer mehr Bereichen versuchen Menschen, auf natürliche
Produkte und Methoden zurückzugreifen. Ein Trend, von dem auch
die Automobilindustrie nicht unberührt bleibt.
31Filtrationstechnik
hochleistungsfilter im zoom: Der FreciousPlus Filter ist mit einer speziellen biofunktionalen Beschichtung versehen.
Aufbau des FreciousPlus Filters
1. Partikelfilter-Lage
Dieses Hochleistungs-Filter medium stoppt neben groben
Partikeln wie Staub, Pollen oder Reifenabrieb auch kleinste
Partikel wie Feinstaub zu nahezu 100 %.
2. Premium Aktivkohle-Lage
Durch Einsatz von hochwertigem Aktivkohle-Granulat werden
Gerüche und Schadgase wie Ozon, Schwefeldioxid oder
Stickoxide eliminiert.
3. Biofunktionale Lage
Die spezielle biofunktionale Beschichtung mit natürlichem
Polyphenol bindet freie Allergene. Die zusätzliche antimikro-
bielle Beschichtung entzieht Bakterien und Schimmelpilzen
die Nahrungs grundlage.
A
n Autos, die nicht mehr von Kraftstoff oder
Elektrik, sondern von Holz angetrieben oder gleich kom-
plett aus Gehölz und anderen biobasierten Materialen
gefertigt sind, wie unlängst von finnischen Ingenieuren
vorgestellt, wird sich der ein oder andere sicher noch
gewöhnen müssen. Trotzdem: Bio ist und bleibt Trend. Ein
Trend, der nicht von ungefähr kommt, denn laut einer
neuen EU-Richtlinie sind europäische Autobauer seit
Anfang dieses Jahres gezwungen, eine Recyclingquote
von 95 Prozent einzuhalten. Andererseits dient die Natur
Erfindern und Ingenieuren schon seit eh und je als Vorbild.
Auch MANN+HUMMEL lässt sich bei der Entwick-
lung seiner Produkte von der Natur inspirieren. Etwa beim
Innenraumfilter FreciousPlus, der über eine biofunktionale
und natürlich gewonnene Polyphenolbeschichtung ver-
fügt. Polyphenolhaltige Naturprodukte kommen in ver-
schiedenen Pflanzen wie grünem Tee, Ginko oder Granat-
apfel vor. Hier locken sie Insekten zur Bestäubung an oder
schützen Pflanzen vor natürlichen Fressfeinden. Eine ähn-
liche Schutzfunktion erfüllt FreciousPlus mit seiner Allergen
bindenden Filter-Eigenschaft im Fahrzeug:
Besser als das menschliche Filtersystem
FreciousPlus setzt genau dort an, wo das menschliche
Filtrationssystem in Nase, Bronchien und Lungenbläschen
nicht ausreicht. Denn, ob im Sommer durch die Klimaan-
lage, oder die normale Belüftung im Fahrzeug – jede
Sekunde erfassen Fahrzeuge im Straßenverkehr zahlrei-
che Partikel, die, ohne den entsprechenden Innenraumfil-
ter, im Luftstrom des Fahrzeugs innerhalb kürzester Zeit
über die Lüftungskanäle oder die Klimaanlage in den
Fahrzeuginnenraum gelangen könnten. Dabei handelt es
sich um Partikel wie Reifenabrieb, Dieselruße, Indust-
riestaube oder Pollen, die bis in die menschliche Lunge, in
einigen Fällen sogar bis in den Blutkreislauf vordringen
können.
Die meisten dieser Partikel werden von gängigen
Innenraumfiltern noch abgehalten. Anders winziger Fein-
staub oder Allergene, letztere befinden sich in Pollen und
strömen aus, sobald diese platzen. Allergene, welche
noch deutlich kleiner sind als Feinstaubpartikel schaffen
es, durch die verschiedenen Filterschichten der meisten
Innenraumfilter zu rutschen und so in den Fahrzeuginnen-
raum zu gelangen. Gerötete Augen, Juckreiz, Niesattacken
– einmal in den menschlichen Atemwegen verursachen
Allergene all die Beschwerden, die Allergikern nur allzu
bekannt sind. Durch die perfekte Feinstaubabscheidung
erweitert um die neue biofunktionale Polyphenolbeschich-
tung des FreciousPlus Innenraumfilters, werden auch
diese Kleinstpartikel nahezu vollständig gebunden und
können nicht in den Fahrzeuginnenraum vordringen.
Binden und blockieren
Durch eine zusätzliche antimikrobielle Beschichtung ver-
hindert FreciousPlus außerdem, dass sich Bakterien und
Pilze vermehren und so in den Fahrzeuginnenraum gelan-
gen. Diese behindert die gesundheitsschädlichen und
teilweise übelriechende Bakterien und Pilze darin, Nähr-
stoffe aus der Umgebungsluft aufzunehmen und abzu-
bauen. So können sie sich nicht vermehren, sondern wer-
den blockiert und unschädlich gemacht.
Obwohl versteckt unter Motorhaube und Karosserie –
dank dieser natürlichen Inspiration erweist sich
FreciousPlus als Segen für die Gesundheit von Allergikern
und Atemwegserkrankten.
33
Der Begriff „Stress“ dominiert ver-
mehrt die Gespräche in Kantinen
und Büros. Beklagt wird vor allem,
dass Aufgaben immer anspruchs-
voller, Deadlines kürzer und die
Erreichbarkeit nicht mehr nur auf
Büro und Geschäftszeiten
beschränkt sind. Gleichzeitig wer-
den Stimmen laut, die infrage
stellen, ob es überhaupt eine Mög-
lichkeit gibt, diesen Ansprüchen
gerecht zu werden, ohne dass
dabei alles fern von Büro und
Blackberry auf der Strecke bleibt.
Gibt es, sagt zumindest Stewart
Friedman, Professor der Wharton
University of Pennsylvania.
Fokussiert zum vierfachen Sieg
34 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Work-Life-Integration
Von A wie Altersvorsorge
bis Z wie Zumba
Gesundheit ist in jeder Hinsicht eine zentrale Vor-
aussetzung für körperliches Wohlbefinden und
Leistungsfähigkeit. Ist sie beeinträchtigt, fehlt es
an Kraft, Motivation und Ausdauer, um die
wachsenden Anforderungen auch im Berufsalltag
bewältigen zu können. Genau hier setzten die
Maßnahmen und nachhaltigen Angebote zur
Gesundheitsförderung von MANN+HUMMEL an.
Dabei profitieren die Mitarbeiter von
zukunftsorientierten und zielgruppenspezifischen
Angeboten und Rahmenbedingungen, die es
ihnen ermöglichen, eigenverantwortlich für ihre
Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu sorgen.
Dazu gehören – je nach Region – eine große
Anzahl gesundheitsförderlicher Seminare,
um berufliche Anforderungen, Wohlbefinden und
gesunde Lebensführung in Einklang zu bringen,
sowie ein umfangreiches Angebot verschiedener
Betriebssportgruppen.
Die Gesundheit eines Menschen – vor allem
die mentale – hängt natürlich auch damit zusam-
men, wie es ihm fernab von Büro und Schreibtisch
ergeht. So erleben viele der Mitarbeiter von
MANN+HUMMEL täglich, welche Herausforde-
rungen damit einhergehen, Arbeit und Familie
gerecht werden zu wollen. Besonders Mitarbeiter
mit Kleinkindern plagt dabei oft das schlechte
Gewissen, nicht genug Zeit für die Kleinen zu
haben. Je nach Region, werden Eltern deshalb
durch flexible Arbeitszeitmodelle, Home Office,
Kinderferienbetreuung oder durch die Koopera-
tion mit lokalen Kindertagesstätten unterstützt.
„Als Führungskräfte von MANN+HUMMEL
erheben wir den Anspruch, dem Begriff Familien-
unternehmen auch gerecht zu werden“, sagt
Filiz Albrecht, Personalchefin MANN+HUMMEL.
„Konkret heißt das, dass wir auf unsere Mitarbeiter
Acht geben und sie dazu ermuntern, auf die eigene
Gesundheit zu achten, um lange gesund und
im Beruf zu bleiben. Dabei ist es unser klares Ziel,
die entsprechenden Angebote gemäß unserer
zukünftigen Herausforderungen auszubauen.“
35Work-Life-Integration
E
gal ob durch Yogakurse in der Mittagspause,
flexible Gleitzeitregelungen oder Kindertagesstätte um die
Ecke – Unternehmen lassen sich verschiedenste Angebote
einfallen, um das Stressniveau ihrer Mitarbeiter so niedrig
wie möglich zu halten. Kein uneigennütziger Schachzug:
Viele Firmenchefs haben erkannt, dass ausgeglichene
Mitarbeiter bessere Leistung erbringen und lange Ausfall-
zeiten durch Stress teuer werden können. Eine Sorge, die
nicht von ungefähr kommt, nimmt doch die Weltgesund-
heitsorganisation an, dass 2020 jede zweite Krankmeldung
auf Stress zurückzuführen sein wird.
Zum anderen haben Personalabteilungen verstan-
den, dass die zwischen 1977 und 1999 geborene Genera-
tion Y ihren Arbeitgeber unter ganz anderen Gesichts-
punkten wählt als noch Generationen vor ihr. Denn diese
Generation stellt klar, dass sie neben der Arbeit auch alle
anderen Lebensbereiche in Einklang bringen will.
Harmonie statt Grenzdenken
Für den US-amerikanischen Forscher Stewart Friedman
sind diese Entwicklungen keine Überraschung. „Die soge-
nannte Generation Y ist mit den neuesten Technologien
aufgewachsen. Technologien, die es ihr erlauben,
24 Stunden pro Tag die Verbindung zur Arbeit zu halten.
Das laugt natürlich aus, weshalb sie Abstand brauchen,
um wieder Kräfte zu sammeln.“
Seit den 1980er Jahren beschäftigt sich Friedman
mit der Integration von Beruf und Privatleben. Sein Buch
„Total Leadership: Be a Better Leader, Have a Richer Life“
wurde mehrfach ausgezeichnet, das gleichnamige Pro-
gramm in zahlreichen Unternehmen und Institutionen
umgesetzt. Einfach ausgedrückt beschreibt Stewart
Friedman darin, dass ein „Leader“, also ein Anführer, in
jedem steckt, dass jeder sein eigenes und das Leben
anderer positiv beeinflussen kann. Egal auf welcher Hier-
archiestufe er sich befindet. Nötig dafür sei eine „totale“,
ganzheitliche Verbesserung in den vier elementaren
Bereichen des Lebens – Beruf, Familie, Gesellschaft und
Einheit von Körper und Geist.
Eine zentrale Aussage in „Total Leadership“ ist die
Kritik am Begriff Work-Life-Balance. Friedman zufolge
erweckt die Metapher der Balance oder Waage den Ein-
druck, dass der Gewinn in einem der Bereiche zwangs-
läufig den Verlust in einem anderen mit sich bringen
36 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Work-Life-Integration
muss. Friedmans langjährige Studien aber zeigen völlig
andere Resultate. „In unseren Forschungen bezüglich
der Auswirkungen unseres Programms Total Leadership
haben wir Folgendes herausgefunden: Nachdem die
Teilnehmer sich auf das fokussierten, was ihnen wirklich
wichtig ist, verlagerten sie meist einen Teil ihrer Aufmerk-
samkeit weg vom Berufsleben. Gleichzeitig aber gaben
sie an, genau dort produktiver geworden zu sein.“ Kein
Feilschen zwischen den Bereichen also? Leichter gesagt,
als getan, das weiß auch Friedman.
Sich auf „das Wichtigste“ fokussieren
Wer und was im Leben wirklich wichtig ist, sei die zentrale
Frage, die sich laut Friedman jeder stellen müsse. Geben
Sie beispielsweise die eigene Familie als „das Wichtigste“
an, verwenden aber auf genau diesen Bereich am
wenigsten Zeit, ist das eine Diskrepanz, die es zu verän-
dern gilt – und das, ohne dass einer der anderen Bereiche
davon negativ beeinflusst wird. Überdurchschnittliche
berufliche Erfolge zu erzielen, ohne dabei zumindest im
Bereich des Familienlebens Opfer zu bringen – dieser
Idee stünden besonders ehrgeizige Mitarbeiter ungläubig
gegenüber.
Trotzdem ist Friedman überzeugt: „Heutzutage ist es
wichtiger als jemals zuvor, sich auf das zu fokussieren, was
einem am Wichtigsten ist. Das wiederum erhöht die
Chance, dass man am Ende nicht nur im Geldbeutel,
sondern auch seelisch etwas von Wert mitnimmt.“ Um das
zu erreichen, rät Friedman dazu, nicht gleich das ganze
Leben umzukrempeln. Sondern kleine Experimente zu
wagen, deren Risiko gering und deren Resultate schnell
sichtbar sind und eine Verbesserung für jeden der vier
elementaren Bereiche mit sich bringen.
Vierfacher Sieg
Zwei Mal pro Woche eher von der Arbeit nach Hause zu
gehen, um gemeinsam mit dem Partner zu joggen,
könnte eines dieser Experimente sein. Ein solches Trai-
ning verbessert zum einen die körperliche Gesundheit,
trägt andererseits dazu bei, mental abzuschalten. Ein
entspannter Geist und ein gesunder Körper zahlen
bewiesenermaßen auf die eigene Produktivität, Kon-
zentration und Kreativität ein und haben damit einen
positiven Effekt aufs Berufsleben. Mehr Zeit und
gemeinsame Aktivitäten sind in den meisten Fällen
auch für die Partnerschaft positiv. Das Laufen kann
einem außerdem ermöglichen, einen Beitrag für die
Gesellschaft zu leisten, beispielsweise durch die Teil-
nahme bei einem Charity-Lauf.
„ Es ist wichtig, sich auf das zu fokussieren, was einem am Wichtigsten ist.“ stewart friedman
Stewart Friedman
ist Professor an der Wharton School of Business
an der University von Pennsylvania und der
Begründer des „Wharton Leadership Program“
sowie des „Wharton‘s Work / Life Integration
Project“. Er beriet unter anderem das Arbeits-
ministerium der Vereinigten Staaten, zwei
Administrationen des Weißen Hauses und die Ver-
einten Nationen im Bereich Work-Life-Integra-
tion. Aufgrund von Erfolg und Relevanz seiner
Projekte erklärte ihn das US-amerikanische HR
Magazine zum „Most Influential Thinker 2014“.
Schaffe man es, sich auf diesen „four-way win“, den vierfa-
chen Sieg in Beruf, Familie, Gesellschaft und Einheit von
Körper und Geist, zu fokussieren, „wird man nicht nur die
eigene Zeit intelligenter einteilen – sondern auch Ziele
erreichen, die im Einklang mit den persönlichen Werten
und Talenten sind.”
37Work-Life-Integration
Das MANN+HUMMEL Magazin gibt es auch
online – optimiert für Ihr Endgerät. Dort finden
Sie in Zukunft auch weitere spannende Themen
rund um MANN+HUMMEL.
magazin.mann-hummel.com
Lagebericht und Konzernabschluss
Zufriedenstellende Entwicklung angesichts uneinheitlicher wirtschaftlicher Rahmenbedingungen
Umsatzsteigerung um insgesamt 4,5 Prozent auf 2.795 Millionen Euro
Operatives Ergebnis wie erwartet
Stärkung von Marktpositionen im Bereich Industrie- und Wasserfiltration durch Zukauf von VOKES AIR und MICRODYN-NADIR
Anstieg der Beschäftigtenzahl auf 16.000 Mitarbeiter
Programm „Fit for Leadership“ fortgeführt
Positives Ergebnis der weltweit durchgeführten Mitarbeiterbefragung
Leicht steigender Umsatz für das Geschäftsjahr 2015 erwartet
Über 1.000 Mitarbeiter arbeiten für die MANN+HUMMEL Gruppe weltweit in Forschung und
Entwicklung (F+E). In enger Abstimmung mit unseren Kunden entwickeln sie zukunftsfähige
Produkte und Filtrationslösungen für automobile und industrielle Anwendungen. Im Berichtsjahr
hat MANN+HUMMEL 106 Millionen Euro (fast 4 Prozent des Umsatzes) für Forschung und
Entwicklung aufgewendet und 230 Erfindungen zum Patent angemeldet. Damit gehören wir
erneut zu den aktivsten Patentanmeldern Deutschlands.
2014 haben wir die globale Ausrichtung der Entwicklung weiter gestärkt. So haben wir für die
Bereiche Filterelemente Automotive und Industriefilter das Service Center Bangalore, Indien
zum weltweit zweitgrößten F+E-Standort des Unternehmens ausgebaut. Die Entwicklerteams
in Indien sind eng mit den F+E-Teams in Deutschland vernetzt. Dadurch können wir dort heute
vollständige Produktentwicklungen in Zusammenarbeit mit den F+E Centers of Competence
(CoC) in Ludwigsburg, Speyer und Himmelkron realisieren. Das Engineering Service Center
unterstützt darüber hinaus Tochtergesellschaften in unterschiedlichen Regionen. Der Übergang
vom Service zum Engineering Center erfolgte nach einer internen Zertifizierung.
Im Zuge der Neugestaltung des Produktions- und Entwicklungsstandorts für Innenraumfilter in
Himmelkron bezogen die Mitarbeiter 2014 ein neues Prüfzentrum mit moderner und anspre-
chender Arbeitsumgebung.
Im Bereich Automotive haben wir 2014 unsere Entwicklungskompetenz durch den Aufbau von
Entwicklungskapazitäten insbesondere in China verstärkt. Auch in Europa konnten wir Erfolge
verzeichnen: Durch die Fertigstellung des neuen Prüf- und Technologiezentrums in Tschechien
haben wir das Leistungsspektrum des dortigen Service Centers deutlich erweitert und die
Bauteilprüfungs- und Messkapazitäten ausgebaut.
Forschung und Entwicklung
Geschäftsmodell des KonzernsDie MANN+HUMMEL Gruppe ist ein weltweit führender Experte für Filtrationslösungen sowie
Entwicklungspartner und Serienlieferant der internationalen Automobil- und Maschinenbauin-
dustrie. Die Unternehmensgruppe gliedert sich in die vier Geschäftsbereiche Automobil Erst-
ausrüstung, Automobil Ersatzgeschäft, Industriefiltration und Wasserfiltration. Sie entwickelt
und vertreibt hauptsächlich Luft-, Öl-, Kraftstoff- und Innenraumfilter und Filtersysteme für die
automobile Erstausrüstung und das Ersatzgeschäft. Anwendungen für Raum- und Prozessluft-
filtration für die Industrie sowie Membranfilter für die Wasserfiltration runden das Portfolio ab.
Das Unternehmen ist mit über 60 Standorten auf fünf Kontinenten vertreten. Im Automobil- und
Industriebereich sind wir in allen Märkten weltweit aktiv, im Bereich Wasserfiltration vor allem in
Asien, Europa und Südamerika.
Die MANN+HUMMEL Gruppe steht auf einem soliden finanziellen Fundament und sichert ihr
nachhaltiges Wachstum durch gezielte Zukunftsinvestitionen. MANN+HUMMEL verfolgt kon-
sequent die Vision „Marktführerschaft in Filtration“. Unser in fast 75 Jahren aufgebautes Filtra-
tions-Know-how und mehr als 3.000 Patente und Gebrauchsmuster stellen nicht nur einen
Wettbewerbsvorteil dar – sie nutzen auch unseren Kunden.
40 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Lagebericht
AUTOMOTIVE
2014 gingen erneut zahlreiche Produkte in Serie, was auch dem weltweiten Entwicklungsnetz-
werk von MANN+HUMMEL geschuldet ist. So brachten wir in China Ladeluftleitungen auf den
Markt. Dafür haben wir europäische Kompetenzen auf Asien übertragen. Speziell für diese
Projekte werden wir auch weiter in den globalen Know-how-Transfer investieren.
Im Saugrohrbereich gingen neue Produkte in Serie. Durch zukunftsweisende Fertigungsverfah-
ren sparen diese Bauraum und Gewicht und tragen gleichzeitig durch technische Weiterent-
wicklung zur Erfüllung der weltweiten Emissionsvorschriften bei.
Im Nfz-Bereich haben wir zusätzlich zum klassischen Rundfilterkonzept Lösungen entwickelt,
die auf gestiegene Bauraumanforderungen eingehen. Ein Beispiel ist das neue Exalife-Konzept:
Es ermöglicht den Einbau in schmale und flache Bauräume und ist damit auch für die Montage
hinter der Fahrerkabine oder – wie bei typisch amerikanischen Nutzfahrzeugen – unter der
Motorhaube geeignet.
Für Kurbelgehäuseentlüftungssysteme haben wir einen neuartigen Heizrohrbaukasten in Serie
gebracht. Mit diesem lassen sich spezifische Kundenanforderungen schneller und einfacher
adaptieren. Zudem ermöglicht das modulare Konzept auch in späten Projektphasen noch eine
schnelle Serienreife.
Um das Thermomanagement im Schmierölkreislauf zu optimieren, arbeiten wir bei Ölmodulen
an der bedarfsgerechten Öltemperierung und bieten hierfür verschiedene innovative Lösungen.
Außerdem gingen Ölmodule mit neuen Gehäuse- und Dichtungswerkstoffen in Serie, die
gestiegene Temperatur-, Druck- und Medienbeständigkeitsanforderungen erfüllen.
Bei den Schmierölfiltern ist der Trend zu vollsynthetischen Filtermedien ungebrochen. Dies
beantwortet MANN+HUMMEL durch Materialien des MULTIGRADE O-S Portfolios. Cellulose-
basierte Mischfasermedien bleiben nach wie vor ein Entwicklungsschwerpunkt. 2014 haben wir
mit dem Medium MULTIGRADE O-M 15.3 eine Neuentwicklung auf den Markt gebracht, die
über die spezielle Gradientenstruktur eine deutlich gesteigerte Staubaufnahmefähigkeit hat und
somit den Trend zum Downsizing motornaher Bauteile unterstützt.
Im Produktsegment Dieselkraftstofffilter verzeichnet die dreistufige Wasserabscheidung noch
immer signifikante Erfolge im Markt. Nahezu alle Kunden folgen dem Konzept in aktuellen
Projekten und Produkten. Der vollsynthetische AdBlue® Filter für Heavy Duty SCR-Systeme
(Selective Catalytic Reduction) ist ein weiterer Erfolg für MANN+HUMMEL. Erste Auftragsein-
gänge sind für das innovative Luftfilterkonzept VarioPleat zu verbuchen, das durch eine kom-
pakte und flexible Geometrie neue Möglichkeiten der Bauraumausnutzung bietet. Neben der
Erfüllung technischer Spezifikationen ist es MANN+HUMMEL gleichermaßen wichtig, nachhal-
tig und umweltverträglich zu wirtschaften. Ganz in diesem Sinne wurde das erste Luftfilterele-
ment mit FSC-zertifiziertem Filtermedium entwickelt und in Serie gebracht.
41Lagebericht
Die neueste Generation von Kfz-Innenraumfiltern bietet eine einzigartige Kombination von anti-
allergenen und anti-mikrobiellen Eigenschaften und damit einen besseren Schutz der Fahr-
zeuginsassen vor Allergieauslösern und Geruchsbeeinträchtigungen. Um gleichzeitig den
gestiegenen Anforderungen an den Rückhalt von Feinstaubpartikeln gerecht zu werden, kommt
in den biofunktionalen Filtern eine für die hocheffiziente Filtration von Feinstäuben optimierte
Filterlage zum Einsatz. Die neuen FreciousPlus-Filter haben wir erstmals auf der Automechanika
2014 vorgestellt. Erste OE-Kunden sind von den Vorteilen der neuen Filtergeneration überzeugt.
Biofunktionale Innenraumfilter finden so nun auch in der Erstausrüstung Anwendung.
NON-AUTOMOTIVE
Das Engineering des Geschäftsbereichs Industriefiltration setzte 2014 zwei Schwerpunkte in
seiner Arbeit: die Stärkung des internationalen Engineerings und die Entwicklung neuer Pro-
dukte zur Erweiterung bestehender Produktbaukästen. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag
zum künftigen Wachstum des Geschäftsbereichs.
Im Produktsegment Luftfilter hat unser Engineering Center in Korea den IQORON-V 4.5 zur
Serienreife gebracht. Der Filter ergänzt die bestehende Baureihe in den kleineren Leistungs-
klassen für Volumenströme bis 4,5 m3/min. Zur Erfüllung der künftigen Grenzwerte für Emissio-
nen werden hohe Anforderungen an die Filtration gestellt. MANN+HUMMEL löst diese Aufgabe
mit Luftfiltern, die bedarfsweise mit einem Luftmassensensor-Anschluss ausgestattet sind.
Dieser Sensor sorgt für eine optimierte Verbrennung im Motor und damit für geringeren CO2-
Ausstoß des Motors sowie für einen geringeren Kraftstoffverbrauch.
Angespornt durch die Unternehmensvision „Leadership in Filtration“ arbeitet auch der
Geschäftsbereich Industriefiltration stetig an der Stärkung seiner Innovationskraft. Gemessen
wird Innovationskraft an der Anzahl der Innovationsprojekte für neue Baureihen, die über Allein-
stellungsmerkmale verfügen. Zwischen 2013 und 2014 hat sich die Innovationskraft verdreifacht.
Ein weiterer damit verbundener Schwerpunkt lag auf der Entwicklung und Markteinführung von
leistungsfähigen Innenraumfiltern für Schienenfahrzeuge, die im Vergleich zu herkömmlichen
Filtermatten wesentlich höhere Filtrationseffizienz sowie längere Standzeiten aufweisen. Die
innovativen Innenraumfilter entsprechen den anspruchsvollen Zulassungskriterien für Schie-
nenfahrzeuge und liefern bessere Luftqualität für Passagiere und Fahrzeugführer. Den Betrei-
bern helfen sie, die Betriebskosten zu senken.
MICRODYN-NADIR in Wiesbaden, ein weltweit agierender Hersteller für Membranen und
Module zur Wasserfiltration, koordiniert unter seiner Führung die weltweiten Entwicklungsakti-
vitäten im Bereich der Wasserfiltration. Im Herbst 2014 wurden dafür entsprechende organisa-
torische Änderungen in Singapur und Wiesbaden vorgenommen. Die Entwicklungsaktivitäten
werden eng abgestimmt und zielen vor allem auf die Verbesserung der Produktqualität und
Prozesssicherheit bei gleichzeitiger Kostensenkung ab.
Eine neu entwickelte Familie von Ultrafiltrationsmodulen mit gesteigerter Druckfestigkeit erlaubt
einen deutlich breiteren Einsatzbereich auch für kritische Anwendungen, beispielsweise bei
hydraulisch belastenden Einbausituationen.
42 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Lagebericht
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
WELTWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG 2014
Die Hoffnung auf eine grundlegende Belebung der weltwirtschaftlichen Konjunktur hat sich
nicht erfüllt.1 Die Expansion der Weltwirtschaft ist im Verlauf des Jahres 2014 erneut ins Stocken
geraten und von einem Aufschwung, der von allen Regionen getragen wird, ist die Weltwirt-
schaft weit entfernt.2 Die Risiken für die Weltkonjunktur sind unverändert hoch: Geopolitische
Entwicklungen wie der Ukrainekonflikt und die dadurch verursachten Spannungen mit Russ-
land, die Lage in Syrien und im Irak unter dem Terroreinfluss des sogenannten Islamischen
Staates oder erneut auftretende Turbulenzen an den Finanzmärkten können schnell große
Auswirkungen auf die Entwicklung der Weltwirtschaft haben.3 Für das Gesamtjahr 2014 machen
die Wirtschaftsinstitute ein Wachstum von 2,7 4 bis 3,35 Prozent aus.
Im Euroraum setzte sich die konjunkturelle Belebung, die im Frühjahr 2013 begonnen hatte,
zuletzt nicht fort.6 Für das Gesamtjahr 2014 haben die Wirtschaftsinstitute ein Wachstum von
0,8 Prozent ausgemacht.5
In Deutschland hat die konjunkturelle Dynamik wieder leicht zugenommen. Nach einem starken
Jahresauftakt musste im zweiten Quartal 2014 zwar ein Minuswachstum hingenommen wer-
den. In den letzten beiden Quartalen konnte jedoch wieder ein Plus erzielt werden. Wachstums-
rückgrat bleibt nach wie vor der Binnenkonsum.5 Für das Gesamtjahr 2014 liegt das Wachstum
ebenfalls bei 1,6 Prozent.7
In den Vereinigten Staaten war die Konjunktur nach einer kleinen Schwächephase zu Jahres-
beginn wieder deutlich aufwärts gerichtet.2 Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts fiel 2014
aufgrund der schwachen Entwicklung zu Jahresbeginn mit gut 2,4 Prozent recht verhalten aus.8
1 VDA Konjunkturbarometer Oktober 2014, VDA (Berlin), Oktober 2014
2 Weltkonjunktur im Herbst 2014, Institut für Weltwirtschaft (Kiel), September 2014
3 Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2014, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (Berlin), Oktober 2014
4 Ifo Konjunkturprognose 2014 / 2015, Ifo Institut (München), Dezember 2014
5 VDA Konjunkturbarometer Januar 2015, VDA (Berlin), Januar 2015
6 Gesamtwirtschaftliche Projektionen für das Euro-Währungsgebiet, EZB (Frankfurt), September 2014
7 VDA Konjunkturbarometer Februar 2015, VDA (Berlin), Februar 2015
8 World Economic Outlook Update, International Monetary Fund (Washington, USA), Januar 2015
Eine Erweiterung der BIO-CEL® Fertigungslinie in Wiesbaden ermöglicht die vollautomatische
Fertigung von sehr großen Membranstapeln für BIO-CEL® XL Module. Diese Module bringen
enorme Vorteile beim Bau großer Kläranlagen durch geringere Einbaukosten, geringeren Ener-
gieverbrauch und hohe Lebensdauer.
43Lagebericht
In China hat die Regierung die Konjunktur seit dem Frühjahr mit einer Reihe von Maßnahmen
unterstützt.9 Das Bruttoinlandsprodukt legte dadurch im zweiten Quartal wieder merklich stär-
ker zu als zu Beginn des Jahres. Das Wachstum betrug 7,4 Prozent.10
AUTOMOBILKONJUNKTUR
Der Weltmarkt für Pkw wuchs 2014 etwas langsamer, als zu Beginn des Jahres erwartet.
Ursache dafür sind vor allem die abgeschwächten Verkäufe in den BRI-Staaten und eine leichte
Abwärtskorrektur der China-Prognose. Die drei großen Automobilmärkte Westeuropa, USA
und China haben ihren Wachstumskurs fortgesetzt. Die westeuropäischen Neuzulassungen
stiegen 2014 um 5 Prozent. Der US-Markt legte um knapp 6 Prozent zu. Der Pkw-Absatz in
China stieg um knapp 13 Prozent. Auch in Indien stieg der Pkw-Absatz um nahezu 1 Prozent.
In Brasilien (– 7 Prozent) und Russland (– 10 Prozent) ging die Nachfrage allerdings erneut
zurück.11 In Russland ist dies nur zum Teil dem Ukraine-Konflikt geschuldet, verantwortlich ist
auch die binnenwirtschaftliche Entwicklung. In Deutschland liegen die Eigenzulassungen der
Hersteller auf neuen Rekordhöhen und kaschieren damit die tatsächliche Absatzsituation.12
Der Nutzfahrzeugmarkt in Europa wies eine relativ gute erste Jahreshälfte auf. Die Absatzzahlen
wurden durch vorgezogene Käufe im vierten Quartal 2014 jedoch verzerrt.12 Der Absatz von
Nutzfahrzeugen stieg zwar in Westeuropa um 7 Prozent, der für Lkw größer 6 Tonnen sank
allerdings um 8 Prozent. Der Absatz in Deutschland steigerte sich um 5 Prozent. Maßgeblich für
diesen Anstieg waren die Absätze der Lkw bis 6 Tonnen (+ 7 Prozent). In den USA hat die
Konjunktur für schwere und mittelschwere Trucks überdurchschnittlich angezogen: Das
Absatzvolumen steigerte sich um 16 Prozent. In Brasilien hat der Markt für Nutzfahrzeuge
erneut einen Gang zurückgeschaltet. Das Absatzvolumen sank um 12 Prozent. Auch der chine-
sische Nutzfahrzeugmarkt musste ein deutliches Minus hinnehmen. Die Truck-Verkäufe gaben
um 10 Prozent nach.11
INDUSTRIE- UND MASCHINENBAUKONJUNKTUR
Die weltweite Industrieproduktion hat sich 2014 etwas besser entwickelt als im Jahr zuvor. Für
das Gesamtjahr 2014 melden die VDMA-Volkswirte ein Plus von 5 Prozent. Die Industrieländer
zeigten eine verbesserte Entwicklung auf. In Europa und Deutschland konnte ein Umsatz-
wachstum von einem Prozent erreicht werden, in Großbritannien von 7 Prozent. Die Schwellen-
und Entwicklungsländer behielten in Summe das Wachstumstempo des Vorjahres bei, lediglich
die Industrieproduktion in Lateinamerika rutschte ins Minus.13
9 Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2014, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (Berlin), Oktober 2014
10 World Economic Outlook Update, International Monetary Fund (Washington, USA), Januar 2015
11 VDA Konjunkturbarometer Februar 2015, VDA (Berlin), Februar 2015
12 Wolken am Horizont – Ausblick und Perspektiven für Automotives, LBBW Research (Stuttgart), Oktober 2014
13 VDMA Prognosespiegel international Februar 2015, VDMA (Frankfurt), Februar 2015
44 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Lagebericht
GeschäftsverlaufMANN+HUMMEL hat sich angesichts der uneinheitlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingun-
gen 2014 zufriedenstellend entwickelt. Die MANN+HUMMEL Gruppe steigerte ihren Umsatz
um insgesamt 4,5 Prozent auf 2.795 Millionen Euro (Vorjahr: 2.675 Millionen Euro). Währungs-
bereinigt beträgt der Umsatz im Berichtsjahr 2.913 Millionen Euro und die Steigerungsrate
entspricht 8,9 Prozent. Der Umsatz hat sich planmäßig entwickelt und befindet sich auf dem
prognostizierten Niveau. Das operative Ergebnis liegt trotz der Belastungen aus der wirtschaft-
lichen Entwicklung in Brasilien, der Integration des amerikanischen Ersatzteilgeschäfts der
Marke Purolator und der ungünstigen Entwicklung der Wechselkurse auf dem Niveau des
Vorjahres und damit im Rahmen der Erwartungen.
AUTOMOBIL ERSTAUSRÜSTUNG
Der Geschäftsbereich Automobil Erstausrüstung konnte 2014 trotz deutlicher Umsatzeinbußen
unter anderem durch die schwierige Marktsituation in Brasilien den Umsatz im Vergleich zum
Vorjahr zum fünften Mal in Folge leicht steigern. Dies gelang insbesondere wegen der weiterhin
positiven Entwicklung in unseren europäischen Auslandsgesellschaften sowie in Asien.
In Deutschland lag das Umsatzvolumen im Jahr 2014 unter dem des Vorjahres. Es gelang uns
in den deutschen Werken nicht, den Wegfall von wichtigen Umsatzträgern für das Pkw-Geschäft
voll zu kompensieren. Auch der Umsatz im Nfz-Geschäft sank gegenüber dem Vorjahresniveau
leicht ab, hier haben wir allerdings neue Kraftstoff- sowie Luftfilterprojekte in Serie gebracht, die
zukünftige Umsätze sichern.
Im europäischen Ausland gelang es uns, durch erfolgreiche Neuanläufe vor allem in Frankreich,
Italien und der Tschechischen Republik den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr zu steigern.
Der Umsatz in Nordamerika erhöhte sich im vierten Jahr in Folge. Grund dafür sind weitere
Serienanläufe und Marktanteilsgewinne bei Luftfiltersystemen. In Südamerika, insbesondere in
Brasilien, trübte eine schwache Wirtschaftsentwicklung die Ergebnisse. Der Umsatz in dieser
Region sank.
In Asien gab es wiederholt einen Umsatzzuwachs. In China haben wir unter anderem durch
Serienanläufe bei lokalen Kunden eine Umsatzsteigerung zum Vorjahr erreicht. Auch in Indien
ist der Umsatz weiter gestiegen. In Korea haben wir den Umsatz des Vorjahres gehalten, wäh-
rend der Umsatz in Japan im Vergleich zum Vorjahreswert weiter zurückging.
Weitere Gründe für die positive Entwicklung waren Serienanläufe neuer Produkte und globaler
Projekte im Luft- und Flüssigkeitsmanagement. Innovative Luftfiltersysteme und Akustikpro-
dukte, Saugrohre und technische Kunststoffteile, sowie Öl- und Kraftstofffilter haben wir welt-
weit erfolgreich im Markt platziert.
45Lagebericht
AUTOMOBIL ERSATZGESCHÄFT
Ersatzgeschäft im unabhängigen Teilehandel
Der Geschäftsbereich Automobil Ersatzteilmarkt hat mit der Marke MANN-FILTER auch 2014
weltweit ein zweistelliges Wachstum erzielt. Trotz eines weiterhin schwierigen Marktumfelds in
Teilen Europas und Südamerikas gelang es dort, den Umsatz erneut leicht auszubauen. Vor
allem Neukundenakquisitionen haben zum Umsatzwachstum beigetragen. In Asien, vor allem
in China, hat der Geschäftsbereich weit überdurchschnittliche Wachstumsraten erzielt.
Ein wiederholt umfangreicher Programmausbau mit mehr als 200 neuen Filtertypen für das
Pkw-, Nfz- und Off-Highway-Segment führte zu einer Marktabdeckung für den europäischen
Fahrzeugpark von über 97 Prozent.
Neben der Fokussierung auf den Produktbereich Innenraumfilter stand bei der Marke MANN-FILTER
die Leitmesse für das internationale Automobilersatzgeschäft, die Automechanika in Frankfurt, im
Mittelpunkt. Auf dem neu gestalteten Messestand haben wir den Kontakt zu zahlreichen Kunden aus
dem In- und Ausland in persönlichen Gesprächen gepflegt und ausgebaut. Neben der Markteinfüh-
rung des biofunktionalen Innenraumfilters FreciousPlus lag der kommunikative Schwerpunkt auf
Produktinnovationen aus der Flüssig- und Luftfiltration sowie der MANN-FILTER Erstausrüstungs-
qualität während des gesamten Wartungsintervalls.
Ersatzgeschäft mit Kfz-Herstellern
Trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen gelang es uns auch 2014, den Umsatz im
Ersatzgeschäft mit Automobilherstellern weiter auszubauen. Dabei mussten wir nach einem
lebhaften Geschäftsverlauf im 1. Halbjahr eine deutliche Eintrübung des Geschäfts speziell im
Herbst beobachten. Gegen Jahresende belebte sich das Geschäft jedoch wieder. Wachstums-
motor war dabei wie im Vorjahr das Ersatzgeschäft in China.
OEM-Geschäft mit First-Tier-Herstellern
Durch mehrere Neuanläufe und lebenszyklusbedingt steigende Volumina wuchs das OEM-
Geschäft mit First-Tier-Herstellern 2014 deutlich. Hierbei ist insbesondere die positive Entwick-
lung im Innenraumfilter-Geschäft mit Klimaanlagen-Herstellern hervorzuheben.
NON-AUTOMOTIVE
Industriefiltration
Der Geschäftsbereich Industriefilter bewegte sich auch 2014 in einem schwierigen konjunktu-
rellen Umfeld. Dennoch haben wir den Umsatz gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert. Das
stärkste Wachstum fand in Amerika statt und hier insbesondere in den USA. Europa entwickelte
sich uneinheitlich: Während Deutschland und die direkt von Deutschland betreuten Märkte
sowie Frankreich und Spanien hohe Umsatzsteigerungen verzeichnen konnten, sank der
Umsatz in Großbritannien und Italien. Asien liegt trotz Umsatzsteigerungen in Korea, Japan,
Indien und China hinter den Erwartungen zurück.
46 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Lagebericht
Im Segment Bau-, Landmaschinen und Motoren steigerte sich MANN+HUMMEL im Vergleich
zum Vorjahr trotz weltweit rückläufigem Marktvolumen. Das Geschäftsfeld befindet sich damit
weiterhin auf dem geplanten Wachstumspfad. Der Rückgang im Landmaschinenbereich und
ein schwacher asiatischer Markt konnten durch deutliches Wachstum im Baumaschinenbe-
reich kompensiert werden. Auch das Segment Independent Aftermarket erreichte im Vergleich
zum Vorjahr auf globaler Ebene ein Umsatzwachstum auf Planniveau. Die einzelnen Märkte
zeigten sich dabei uneinheitlich: Märkte wie Russland und USA realisierten ein überdurch-
schnittliches Wachstum. Die europäischen Kernmärkte lagen etwa auf Planniveau. In Asien
waren die Konjunktureffekte und der starke Wettbewerbsdruck spürbar. Insgesamt haben sich
Optimierungen in der Organisation sowie der Ausbau des Produktprogramms positiv ausge-
wirkt. Diese Initiativen werden auch im Jahr 2015 weiter fortgesetzt bzw. intensiviert.
Das Geschäftsfeld Industrie und Energie schließt 2014 über Vorjahr, jedoch leicht unter Plan ab.
Die verschiedenen Branchen haben sich uneinheitlich entwickelt. Das Wachstum wird vom
Segment Drucklufttechnik getragen, dessen Fokus auf der Bearbeitung der globalen OEMs
und der Stärkung des Ersatzteilgeschäfts liegt. Die weiteren Segmente des Geschäftsfelds, wie
EDM (Erodiermaschinen) und Großmotoren haben 2014 auf dem Niveau des Vorjahres abge-
schlossen. Im EDM Geschäft haben wir in Japan 2014 weitere OEMs als Kunden gewonnen,
was sich in den Folgejahren positiv auf das Wachstum auswirken wird. Das Geschäft mit
Großmotoren ist durch eine seit Jahresmitte abflauende Konjunktur gebremst. Zudem haben
sich im Bereich Powergeneration Verschiebungen bei Kundenprojekten ergeben, wodurch der
Umsatz unter den Erwartungen liegt.
Seit Februar 2014 gehört die neu akquirierte VOKES AIR zum MANN+HUMMEL Geschäftsbe-
reich Industriefilter. MANN+HUMMEL VOKES AIR wird 2014 auf Vorjahresniveau schließen.
Während das Geschäft mit Gasturbinenfiltern unter den schwierigen Bedingungen in Europa
litt, haben wir mit Luftfiltern im Segment Marine Umsatzsteigerungen erzielt. Das Jahr 2014
stand ganz im Zeichen der „Post Merger Integration“. Diese läuft plangemäß und erstreckt sich
auch noch auf 2015. Im Bereich Logistik, Vertrieb, Einkauf und Finanzen konnten wir bereits
Synergien nutzen, die wir 2015 auch auf andere Bereiche der Organisation ausdehnen werden.
Wasserfiltration
Seit Mai 2014 gehören 50 Prozent der MICRODYN-NADIR Group zu MANN+HUMMEL. Mit
dem Ziel, MANN+HUMMEL stärker als Experte für Wasserfiltration zu etablieren, ist
MICRODYN-NADIR seitdem für unser Wassergeschäft verantwortlich. Seither werden unsere
Membranaktivitäten unter der Unternehmensmarke MICRODYN-NADIR geführt und unsere
Ultrafiltrationsmembranen und -module unter dem Produktnamen AQUADYN® vertrieben. Im
Zuge dieser Neuaufstellung sind vielfältige Restrukturierungsmaßnahmen geplant.
47Lagebericht
Der Umsatz der MANN+HUMMEL Gruppe stieg im Vergleich zum Vorjahr nominal um
4,5 Prozent auf 2.795 Mio. EUR, währungsbereinigt zu Vorjahreskursen um 8,9 Prozent auf
2.913 Mio. EUR. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die positive Entwicklung im Geschäfts-
bereich Automobil Ersatzgeschäft zurückzuführen. Die Gesamtleistung stieg nominal um
3,2 Prozent.
Der offene Auftragsbestand beträgt etwa 1.217 Mio. EUR.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken im Vergleich zum Vorjahr um 24 Mio. EUR auf
39 Mio. EUR. Im Wesentlichen bedingt durch den Wegfall von Sondereffekten, die in 2013
enthalten waren, sowie durch geringere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und aus
Anlagenabgängen.
Die Materialeinsatzquote (56,6 Prozent) blieb im Vergleich zum Vorjahr stabil. Absolut ist der
Materialaufwand um 48 Mio. EUR gestiegen.
Die Personalaufwendungen stiegen absolut um 12 Mio. EUR. Gründe hierfür sind die Steigerung der
Mitarbeiteranzahl sowie Tarifsteigerungen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Personalaufwands-
quote ist mit 24,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte gesunken.
2014 2013 Ver-änderung
Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR
Umsatzerlöse 2.795 100,5 2.675 99,2 120
Bestandsveränderung und andere aktivierte Eigenleistungen – 14 – 0,5 21 0,8 – 35
Gesamtleistung 2.781 100,0 2.696 100,0 85
Sonstige betriebliche Erträge 39 1,4 63 2,3 – 24
Materialaufwand 1.575 56,6 1.527 56,6 48
Personalaufwand 680 24,5 668 24,8 12
Abschreibungen 101 3,6 95 3,5 6
Sonstige betriebliche Aufwendungen 324 11,7 318 11,8 6
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern 140 5,0 151 5,6 – 11
Finanzergebnis – 37 – 1,3 − 29 − 1,1 − 8
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 103 3,7 122 4,5 – 19
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 29 1,0 20 0,7 9
Jahresüberschuss 74 2,7 102 3,8 – 28
ERTRAGSLAGE
Die Ertragslage der MANN+HUMMEL Gruppe
Finanzen
48 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Lagebericht
Die Abschreibungen stiegen nominal um 6 Mio. EUR bzw. 6,3 Prozent. Aufgrund der im Ver-
gleich zum Vorjahr höheren Umsatzerlöse blieb der Anteil der Abschreibungen an der Gesamt-
leistung mit 3,6 Prozent auf Vorjahresniveau.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Verhältnis zur Gesamtleistung gingen gegenüber
dem Vorjahr leicht auf 11,7 Prozent zurück. Absolut ergab sich ein Anstieg um 6 Mio. EUR.
Das EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern) sank im Vergleich zum Vorjahr um
11 Mio. EUR auf 140 Mio. EUR. Die Umsatzrendite betrug 5,0 Prozent.
Das Finanzergebnis nahm um 8 Mio. EUR auf – 37 Mio. EUR ab. Dies ist im Wesentlichen auf
die Änderung des Diskontierungszinssatzes der Pensionsrückstellung, die gestiegenen Zins-
aufwendungen durch die Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und die
begebene Namensschuldverschreibung zurückzuführen.
Der Ertragsteueraufwand stieg um insgesamt 9 Mio. EUR auf 29 Mio. EUR und führte zu einer
Konzernsteuerquote von 28,2 Prozent.
FINANZLAGE
Cashflow
2014 2013
Mio. EUR Mio. EUR
Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 74 102
(+/−) Bezahlte / Erstattete Ertragsteuern 46 43
(−/+) Zinseinnahmen / Zinszahlungen 4 7
Jahresergebnis vor bezahlten / erstatteten Zinsen und Ertragsteuern
124
152
Abschreibungen und Wertaufholungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
101
95
Veränderungen der langfristigen Rückstellungen 14 6
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 1 23
Brutto-Cashflow 240 276
Vermögensveränderungen aus laufendem Geschäft – 57 –79
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 183 197
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit – 161 – 191
Free-Cashflow 22 6
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 77 64
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 99 70
Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewegungsbedingte Änderung des Finanzmittelfonds 9 – 6
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 327 219
Die Zahlen zum Cashflow wurden nach DRS 2 ermittelt.
49Lagebericht
Die MANN+HUMMEL Gruppe erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Brutto-
Cashflow in Höhe von 240 Mio. EUR. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 36 Mio. EUR
bzw. 13,0 Prozent ist bedingt durch den geringeren Jahresüberschuss. Das Finanzierungs-
potenzial liegt bei 8,6 Prozent vom Umsatz.
Für die Finanzierung des laufenden Geschäftes wurde insgesamt ein Saldo in Höhe von
57 Mio. EUR verwendet. Der größte Teil entfiel auf Steuern und Zinsen (50 Mio. EUR) sowie auf
die sonstigen Vermögensgegenstände und andere Aktiva (20 Mio. EUR). Das operative Umlauf-
vermögen ging dagegen um 13 Mio. EUR zurück. Der sich ergebende operative Cashflow lag
somit bei 183 Mio. EUR. Daraus wurden Auszahlungen für Investitionen in Höhe von
161 Mio. EUR (Vorjahr: 191 Mio. EUR) inklusive Akquisitionszahlungen finanziert, so dass sich
ein Free-Cashflow von 22 Mio. EUR ergab.
Zusätzlich zu dem Liquiditätszuwachs durch den Free Cashflow wurde die strategische Liqui-
ditätsreserve mit einem Finanzierungssaldo von weiteren 77 Mio. EUR, der mit der Aufnahme
langfristiger Kredite sowie einer Namensschuldverschreibung der Absicherung zukünftiger
Finanzbedarfe dient, weiter aufgebaut. Der Finanzmittelfonds erhöhte sich daher von
219 Mio. EUR im Vorjahr auf 327 Mio. EUR im Berichtsjahr.
INVESTITIONEN
/ Sachanlageinvestitionen in % vom Umsatz
5,0 4,7 4,7
Sachanlageinvestitionen in % vom Umsatz
2014 2013 2012
7
6
5
4
3
2
1
0
141 126 12481 75 66
/ Sachanlageinvestitionen in Mio. EUR
/ Abschreibungen auf Sachanlagen in Mio. EUR
Investitionen in Mio. EUR
2014 2013 2012
150
140
130
120
110
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
50 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Lagebericht
Die MANN+HUMMEL Gruppe tätigte im Geschäftsjahr 2014 Investitionen in Sachanlagever-
mögen in Höhe von 141 Mio. EUR (Vorjahr 126 Mio. EUR). Damit erhöht sich der Anteil der
Sachanlagenzugänge am entsprechenden Umsatzvolumen um 0,3 Prozentpunkte auf
5,0 Prozent.
Insgesamt fielen die größten Investitionsvolumina 2014 in Deutschland, den USA, China und
Tschechien an. Dem Investitionsvolumen des vergangenen Geschäftsjahres standen gruppen-
weit Abschreibungen für Sachanlagen in Höhe von 81 Mio. EUR gegenüber.
67 Mio. EUR der Sachanlageinvestitionen (46 Prozent) entfielen im abgelaufenen Geschäftsjahr
auf den Geschäftsbereich „Automobil Erstausrüstung“. Im Geschäftsbereich „Automobil
Ersatzgeschäft“ wurden 56 Mio. EUR investiert (39 Prozent).
Hauptsächlich wurde in Maschinen und Werkzeuge zur Umsetzung von Kundenprojekten
sowie zur Implementierung neuer Technologien (99 Mio. EUR) investiert. Am Standort Por-
tage / Michigan in den USA wurde in die Produktionskapazitäten zur Fertigung von Luftansaug-
systemen investiert. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr die größten Investitionen in Ferti-
gungstechnologien an den Produktionsstandorten Marklkofen / Deutschland, Jiading und
Changchun / China, sowie Okrisky / Tschechien getätigt.
Die MANN+HUMMEL Gruppe investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr weltweit außerdem
knapp 34 Mio. EUR in Baumaßnahmen zur Erweiterung und Verbesserung der Infrastruktur. Die
größten Einzelprojekte 2014 waren der Bau des Technologiezentrums (inklusive Parkhaus) in
Ludwigsburg / Deutschland, die Investition in das Gebäude South Campus in Portage / Michigan
und der Neubau in Uherský Brod / Tschechien. Das größte Einzelprojekt im Geschäftsbereich
„Automobil Ersatzgeschäft“ bestand in der Erweiterung des Zentrallagers in Niederaichbach /
Deutschland.
51Lagebericht
Die Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr 2014 um 20,6 Prozent auf 2.234 Mio. EUR erhöht.
Dies entspricht einem Zuwachs von 382 Mio. EUR. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen durch
die Ausgabe einer Namensschuldverschreibung und die Aufnahme von Darlehen sowie die
Erstkonsolidierung der MANN+HUMMEL Haoye Filter (Bengbu) Co., Ltd., Bengbu / China und
der MANN+HUMMEL Togliatti OOO, Togliatti / Russische Förderation, begründet.
VERMÖGENSLAGE
Aktiva
% 2014 2013 2012 2011 2010
Bilanzsumme in Mio. EUR 2.234 1.852 1.666 1.651 1.478
Steigerungsraten in % 20,6 11,2 0,9 11,7 13,6
Immaterielles und Sachanlagevermögen
100
90
80
70
Finanzanlagevermögen60
Vorräte50
40
Forderungen und übriges Umlauf -vermögen (inklusive Rechnungs-abgrenzungsposten, latente Steuern und aktiver Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung)
30
20
Flüssige Mittel(inkl. Sonstige Wertpapiere)
10
0
10,0
33,9
16,4
26,2
13,5
30,6
11,3
17,5
23,9
16,7
31,3
12,6
16,9
25,7
13,5
34,9
10,3
16,8
24,5
13,5
33,1
13,8
14,6
23,9
14,6
52 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Lagebericht
Das Anlagevermögen ist gegenüber dem Vorjahr um 25,5 Prozent auf 1.049 Mio. EUR gestie-
gen. Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen erhöhten sich um rund
6 Mio. EUR auf 102 Mio. EUR bzw. um 88 Mio. EUR auf 638 Mio. Darüber hinaus stiegen die
Finanzanlagen um 119 Mio. EUR auf 309 Mio. EUR. Dabei stiegen die Anteile an verbundenen
Unternehmen saldiert um 3 Mio. EUR auf 30 Mio. EUR. Der Zugang ist im Wesentlichen auf den
Erwerb der Unternehmensgruppe Vokes-Air und der Abgang auf die Erstkonsolidierung der
MANN+HUMMEL Haoye Filter (Bengbu) Co., Ltd., Bengbu /China zurückzuführen.
Die Vorräte sind um 14 Mio. EUR auf 325 Mio. EUR gestiegen, was im Wesentlichen auf die
Erstkonsolidierung der MANN+HUMMEL Haoye Filter (Bengbu) Co., Ltd., Bengbu / China
zurückzuführen ist. Die Forderungen und das übrige Umlaufvermögen stiegen um 69 Mio. EUR
auf 517 Mio. EUR. Dies wurde unter anderem durch den Anstieg der sonstigen Vermögensge-
genstände um 33 Mio. EUR auf 103 Mio. EUR verursacht.
Die flüssigen Mittel (im Vorjahr inkl. Sonstige Wertpapiere) sind insgesamt um 78 Mio. EUR auf
327 Mio. EUR gestiegen.
Passiva
% 2014 2013 2012 2011 2010
Bilanzsumme in Mio. EUR 2.234 1.852 1.666 1.651 1.478
Steigerungsraten in % 20,6 11,2 0,9 11,7 13,6
Eigenkapital
100
90
80
70
Pensionsrückstellungen60
Andere Rückstellungen50
40
Bankverbindlichkeiten(inkl. Anleihen)
30
20
Übrige Verbindlichkeiten (inkl. Rechnungsabgrenzungsposten)
10
0
16,2
38,2
11,9
19,3
14,4
33,3
16,1
16,0
15,0
19,6
32,7
17,7
16,7
12,6
20,3
38,3
15,0
13,7
14,3
18,7
36,3
13,3
11,5
21,5
17,4
53Lagebericht
MitarbeiterVom Auszubildenden bis zum Senior Executive – MANN+HUMMEL gewinnt und bindet quali-
fizierte Mitarbeiter durch eine zielgruppen- und demografieorientierte Personalpolitik. Dazu
gehören unter anderem strategisch geplante Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote:
Durch Kurse und Workshops gibt MANN+HUMMEL Mitarbeitern die Möglichkeit, ihr Wissen
innerhalb verschiedener Felder auszubauen und so den eigenen Karriereweg selbst mitzube-
stimmen.
Mehr als 30 Absolventen haben bereits erfolgreich die konzerninterne Chinese Engineering
School absolviert. Das Programm wurde erstmalig vor drei Jahren mit dem Ziel durchgeführt,
junge chinesische Ingenieure an MANN+HUMMEL zu binden und so eigene Fachkräfte auszu-
bilden. Mehrere Monate arbeiten die Teilnehmer des Programms an Projekten in der Entwick-
lung außerhalb Chinas bevor sie voll ausgebildet ihren Arbeitsalltag in China beginnen.
Potentiale zu erkennen und Mitarbeiter gemäß ihren Fähigkeiten zu fördern, ist eine anspruchs-
volle Aufgabe, der Führungskräfte gewachsen sein müssen. Auch in diesem Jahr haben wir
deshalb unser Programm „Fit for Leadership“ fortgeführt und durch Seminare wie „Leader as
Coach“ oder „Situational Leadership“ erweitert. Über 90 Prozent der definierten Teilnehmer
haben in den letzten drei Jahren an diesen Trainingsprogrammen teilgenommen.
Fit für die Zukunft zu sein bedeutet aber auch, sich gesundheitlich für diese gewappnet zu
fühlen. Dabei unterstützen die auf unterschiedliche Berufs- und Altersgruppen abgestimmten
betrieblichen Gesundheitsförderungsprogramme von MANN+HUMMEL. Für unser deutsch-
landweit standardisiertes Azubi-Gesundheitsprogramm YOLO@MANN+HUMMEL gewannen
wir im Dezember 2014 den HR Excellence Award der deutschen Zeitschrift Human Resources
Manager. Mit nur 3,6 Prozent weltweit spiegeln sich unsere Bemühungen auch in unserer
Krankenquote wider.
Das Eigenkapital stieg im Berichtsjahr um 104 Mio. EUR auf 812 Mio. EUR. Die Eigenkapital-
quote sank gegenüber dem Vorjahr um 2,0 Prozentpunkte auf 36,3 Prozent.
Die Rückstellungen stiegen insgesamt um 22 Mio. EUR auf 554 Mio. EUR. Dies entspricht
einem Anstieg um 4,1 Prozent. Wesentlich beeinflusst wurde dies wie im Vorjahr durch die
Entwicklung der Pensionsrückstellungen und die Zuführung der Steuerrückstellungen.
Zur Sicherung der Liquidität stiegen die Bankverbindlichkeiten der MANN+HUMMEL Gruppe
erneut von 264 Mio. EUR auf 379 Mio. EUR. Darüber hinaus gab die MANN+HUMMEL Gruppe
eine Namensschuldverschreibung zum Nennbetrag von 100 Mio. EUR aus. Die übrigen Ver-
bindlichkeiten erhöhten sich auf 388 Mio. EUR im Berichtsjahr im Vergleich zu 346 Mio. EUR im
Vorjahr. Ursächlich hierfür war der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistun-
gen durch die Verlängerung der Zahlungsziele.
54 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Lagebericht
UmweltschutzMANN+HUMMEL bekennt sich klar zu seinen Unternehmenswerten. Einer dieser Werte beruht
auf dem Respekt, den wir Mensch, Natur und Ressourcen entgegenbringen möchten. Dieser
Grundsatz wurde 2014 erneut durch verschiedene Initiativen verdeutlicht.
Beispielhaft dafür sind die erfolgreiche Umsetzung eines ganzheitlichen Energieeffizienzpro-
gramms in Spanien, die Installation energiesparender Beleuchtung und Bewegungssensoren in
Großbritannien und die Optimierung des Recyclings von Kunststoffschrott in Frankreich. Im
Bereich Umweltschutz versuchen wir nicht nur, die jeweiligen Regierungsvorschriften zu erfül-
len. Mit Hilfe unseres global vernetzten Umweltmanagements übertreffen wir diese Beschrän-
kungen in vielen Fällen sogar. Eine fortlaufende und global standardisierte Überwachung von
Produktionsprozessen und Ressourcenverbrauch rundet unser Engagement für ein respekt-
volles Verhalten gegenüber der Umwelt ab.
Um Mitarbeiter bei der Integration von Arbeit und Beruf zu unterstützen, verfügt MANN+HUMMEL
an einigen Standorten über Kooperationen mit Kindertagesstätten sowie eine eigene Kinder-
ferienbetreuung. Zusätzlich arbeiten wir daran, die Möglichkeiten für Home Office und flexible
Arbeitszeitmodelle weiter auszubauen. Weltweit bieten wir bereits mehr als 200 verschiedene
Arbeitszeitmodelle an.
Unsere Initiativen und Programme bewerben wir über soziale Medien, unseren Unternehmens-
blog sowie direkt vor Ort auf internationalen Recruiting- und Jobmessen. Vor allem online
haben wir die Aktivitäten von MANN+HUMMEL im Bereich HR-Marketing ausgeweitet, um
Interessenten auch über diesen Kanal eine generationenübergreifende Plattform zu bieten.
Auszubildende, Berufsanfänger, Fachkräfte oder erfahrene Manager profitieren dadurch von
einer zielgruppengerechten Ansprache.
Das Finden und Binden qualifizierter Mitarbeiter ist allerdings nur ein Baustein unserer Strategie.
Gemeinsam mit den genannten Programmen sollen unsere auf Teamwork, Respekt und Integ-
rität basierenden Unternehmenswerte außerdem ein Klima des offenen Dialogs schaffen. Dass
wir damit erfolgreich sind, kam durch die positiven Ergebnisse der weltweiten Mitarbeiterbefra-
gung zum Ausdruck, die im Frühjahr 2014 durchgeführt wurde: In fast allen Kategorien hat sich
unsere Arbeitgeberbewertung stabilisiert oder sogar verbessert. Auch die Fluktuationsrate bei
MANN+HUMMEL liegt entsprechend auf einem sehr niedrigen Niveau – weltweit bei 2,3 Pro-
zent.
Im vergangenen Jahr stieg die Beschäftigtenzahl vor allem durch Akquisitionen auf weltweit
16.000 Mitarbeiter.
55Lagebericht
EinkaufDas globale Einkaufsvolumen der MANN+HUMMEL Gruppe erhöhte sich im Jahr 2014 unter
anderem aufgrund von neu aufgenommenen Unternehmen und Absatzwachstum gegenüber
dem Vorjahr um 4,1 Prozent und betrug insgesamt 1.915 Mio. EUR. Dieser Betrag verteilt sich
zu 66 Prozent auf Produktionsmaterial und zu 34 Prozent auf Handelsware, Nicht-Produktions-
material und Serviceleistungen.
Im Geschäftsjahr 2014 entwickelten sich die Materialpreise uneinheitlich. Zum einen ist die
weltwirtschaftliche Expansion erneut ins Stocken geraten, was nicht überall zu den befürchte-
ten Preissteigerungen geführt hat – auch wenn es regionale Unterschiede gab. Zum anderen
sahen wir uns in einigen Märkten mit erheblichen Inflationsraten sowie Preissteigerungen auf-
grund ungünstiger Wechselkursentwicklungen konfrontiert.
Durch Funktionen wie dem globalen Warengruppenmanagement, unseren internationalen Ein-
kaufsbüros und unseren lokalen Einkaufseinheiten hat der MANN+HUMMEL Einkauf auf
Gruppenebene einen positiven Ergebnisbeitrag geleistet. Dazu trugen wesentlich die vom Ein-
kauf initiierten und betreuten Rationalisierungs- und Materialsubstitutionsprojekte bei.
In diesem Zusammenhang sind auch die Wertanalyse-/Wertstrom-Workshops zu nennen, die
wir mit vielen unserer Lieferanten erfolgreich umgesetzt haben. Sie sind Bestandteil unserer
Lieferantenentwicklung, deren Kapazitäten wir im vergangenen Jahr ausgebaut haben. In
Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten wollen wir so die Qualität unserer Produkte weiter
verbessern und das globale Warengruppenmanagement bei der Entwicklung unseres Lieferan-
tenportfolios noch intensiver unterstützen.
Das fortschrittliche Umweltmanagementsystem von MANN+HUMMEL zeichnet sich durch
einen Zertifizierungsbund aus, der es Experten von 23 Produktionsstandorten weltweit ermög-
licht, Informationen über Statistiken und „best practices“ auszutauschen. Dank dieses Systems
haben wir für die Standorte des Zertifizierungsbundes 2014 erfolgreich eine Rezertifizierung
nach der internationalen Norm ISO 14001 bestanden. Darüber hinaus sind alle deutschen
Produktionsstandorte unseres Unternehmens gemäß des von der Europäischen Union entwi-
ckelten Audits Eco Management and Audit Scheme (EMAS) zertifiziert.
Im Juli 2014 nahmen wir am Hauptsitz von MANN+HUMMEL in Ludwigsburg ein neues Lager
für Hilfs- und Betriebsstoffe in Betrieb. Hilfs- und Betriebsstoffe wie Öle, Fette und Säuren sind
Bestandteil des normalen Unternehmensbetriebs. Die richtige Lagerung und Handhabung
solcher Stoffe ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch für die Sicherheit der Mit-
arbeiter unerlässlich.
Die MANN+HUMMEL Standorte in Asien engagierten sich 2014 besonders für die Themen
Sicherheit und Gesundheit: Nennenswerte Aktivitäten sind zum Beispiel die Sicherheitskampa-
gne zur Nutzung von LPG-Zylindern und eine Sensibilisierungskampagne für Schilddrüsener-
krankungen in Indien, sowie Sicherheitstrainings in Thailand, die Erste-Hilfe-Kurse und Schu-
lungen im Bereich Brandbekämpfung und Evakuierung enthielten. Diese Anstrengungen
zahlten sich aus: 2014 feierten 16 Standorte weltweit ein Jahr ohne Unfall mit Ausfallzeit.
56 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Lagebericht
InformationstechnologieDas Jahr 2014 war geprägt von einer strategischen Neuausrichtung der IT („IT Evolution“). Ziel
war es, dadurch ein dauerhaftes Business-IT-Alignment sicherzustellen und die IT-Unterstüt-
zung bedarfsgerecht zu steuern. Elementare Komponenten dieser Neuausrichtung sind ein
wirksames Business Relationship Management, ein ganzheitlicher Prozess-Support, die Stan-
dardisierung von Prozessen, der weitere Ausbau der Shared Services und eine konsequente
Regionalisierung. Um diese Neuausrichtung nachhaltig zu verankern, haben wir weitreichende
Umstrukturierungen in unserer IT-Organisation vorgenommen.
SAP-Software ist die unternehmensweite Basis für die MANN+HUMMEL Prozesse. Inzwischen
arbeiten weltweit rund 7.000 Mitarbeiter an 53 Standorten mit dem zentralen SAP-System. Im
abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Schwerpunkt auf dem Rollout dieses Systems am chinesi-
schen Standort Changchun. Zudem haben wir die SAP-Integration bei MANN+HUMMEL
Purolator Filters LLC in den Vereinigten Staaten sowie bei MANN+HUMMEL Canada, Inc.
abgeschlossen.
Im Rahmen der Standardisierung von Prozessen wurde ein SAP Template für Handelsgesell-
schaften entwickelt, das wir 2015 erstmals ausrollen. Im zweiten Schritt wird ein Template für
Satelliten-Werke definiert.
Der Rollout des Manufacturing Execution Systems „Forcam“ wird fortgesetzt. Das System soll
innerhalb der nächsten zwei Jahren an 20 weiteren Produktionsstandorten implementiert wer-
den.
Unified Communications mit Microsoft Lync haben wir 2014 gruppenweit weiter ausgerollt.
Zudem haben wir in diesem Jahr die Weiterentwicklung unseres neuen Intranets auf der Basis
von SharePoint 2013 mit Social-Media-Funktionen nahezu abgeschlossen. So werden wir die
standort- und zeitzonenübergreifende Kommunikation und Zusammenarbeit weiter fördern.
Die Weiterentwicklung unserer Systeme, im Sinne einer effizienten Abbildung und Unterstüt-
zung der Einkaufsprozesse, hat bei uns einen hohen Stellenwert. Wir haben den Einsatz elek-
tronischer Anfragen (eSourcing) über unser Lieferantenportal eCONN stetig intensiviert – auch
für Nicht-Produktionsmaterial – und die Einführung unseres MANN+HUMMEL internen Work-
flows zur Steuerung von Bestell- und Genehmigungsprozessen im Wesentlichen abgeschlos-
sen.
Neben den Systemen sind unsere Mitarbeiter der Schlüsselfaktor zur kontinuierlichen Steige-
rung der Effektivität und Effizienz im Einkauf. In diesem Zusammenhang haben wir unser glo-
bales Konzept zur Schulung unserer Mitarbeiter, die sogenannte „Purchasing Academy“, um
das Thema „Training on the Job“ erweitert. Jeder Mitarbeiter im Einkauf hat nun jederzeit Zugriff
auf unsere themenspezifischen Schulungsunterlagen und -videos. Mit unseren Schulungsein-
heiten im Rahmen der „Purchasing Academy“, ergänzt um individuelle Weiterbildungsmaßnah-
men, entwickeln wir die einheitliche Wissensbasis in der Organisation stetig weiter.
57Lagebericht
Chancen-/Risikobericht Neben Chancen ergibt sich auch eine Vielzahl unterschiedlicher Risiken aus unseren weltweiten
operativen Tätigkeiten. Dabei zielt unsere Geschäftspolitik darauf ab, Potenziale, aber auch
negative Auswirkungen aktueller und zukünftiger Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, zu
bewerten und deren Folgen unter Kontrolle zu halten. Dafür haben wir schnell umsetzbare
Maßnahmenpläne. Die Eigentümer und den Aufsichtsrat unterrichten wir darüber regelmäßig.
Die Beschränkung von Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken übernimmt das MANN+HUMMEL
Konzern-Treasury. Es steuert alle Aktivitäten rund um Liquidität und Finanzierung. Durch solide
Finanzierung und stabile Liquiditätslage sind unsere Risiken in diesem Bereich gering. Die
konsequente Überwachung der flüssigen Mittel ist für uns ein wirkungsvolles Instrument zur
Risikominimierung: Wir beobachten und analysieren Forderungen, Verbindlichkeiten und
Bestände und halten sie nach. Den Cashflow optimieren wir neben Umsatz und Ertrag weiter
und reduzieren das gebundene Umlaufvermögen kontinuierlich.
Für die MANN+HUMMEL Gruppe sind Währungskurs-, Zinsänderungs- und Rohstoffpreisrisi-
ken von Bedeutung. Währungsrisiken werden durch derivative Finanzinstrumente abgesichert,
die ausschließlich der Sicherung risikotragender Grundgeschäfte aus der operativen Tätigkeit
des Konzerns dienen. Dem Zinsänderungsrisiko wird durch langfristige Zinsbindungen Rech-
nung getragen.
In Westeuropa stagnieren die Verkaufszahlen, und Europa als Ganzes verliert seit Jahren an
Bedeutung im globalen Kontext. Sollte die Schulden- und Bankenkrise erneut aufflammen,
würde dies die Absatzsituation in Europa nochmals verschärfen.
China hat Europa und auch die USA als größten Einzelmarkt abgelöst. Die Schwellenländer
Indien und Brasilien schwächelten zwar zuletzt, bergen aber weiterhin große Potenziale. Vor
allem die deutschen Automobilhersteller investieren in diesen Ländern anhaltend in neue Pro-
duktionsstätten. Dadurch liegen auch unsere Wachstumschancen in diesen Regionen, weshalb
wir die Internationalisierung weiter vorantreiben. 2014 haben wir zahlreiche neue Werke gebaut
oder in Betrieb genommen. Unter anderem unser neues Innenraumfilterwerk in Uhersky Brod
(Tschechien).
Zur weiteren Erhöhung der IT- und Informationssicherheit haben wir ein Projekt zur Implemen-
tierung eines ISMS-Systems (Informations-Sicherheits-Management-Systems) fortgeführt und
werden 2015 erste Bereiche des Unternehmens in der Zertifizierung gemäß ISO 27001 unter-
stützen.
Den Ausbau der IT Service Center in Tschechien und Indien treiben wir konsequent voran. Von
unseren IT-Lieferanten erwarten wir einen signifikanten Beitrag zur Senkung unserer Kosten
durch innovative Lösungen und kontinuierliche Kostenoptimierung.
58 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Lagebericht
Zusammen mit der bereits 2010 etablierten Matrix-Organisation können wir mit der neuen
strategischen Ausrichtung der Forschung und Entwicklung noch besser auf lokale Markt- und
Kundenanforderungen eingehen.
Produktinnovationen spielen für unseren Markterfolg eine wichtige Rolle. Neue Potentiale für
zukünftige Produktinnovationen ergeben sich beispielsweise durch die Kooperation mit der
North Carolina State University. Das in Raleigh (North Carolina, USA) ansässige Non-Woven
Institute und unser neues North Carolina Innovation Center (NCIC) arbeiten Seite an Seite auf
demselben Campus. In unserem ersten Entwicklungszentrum außerhalb der eigenen Mauern
vereinen wir Forschung und Entwicklung, Strategie und Innovationen unter einem Dach. Die
neu gegründete Gesellschaft I2M wird ebenfalls in Raleigh angesiedelt sein. Ihr Zweck ist die
Sicherstellung einer schnellen Kommerzialisierung von neuen Technologien. Sobald diese
einen ausreichenden Reifegrad erreicht haben, erfolgt die Integration in die MANN+HUMMEL
Organisation.
Durch den Zukauf von VOKES AIR und das Joint Venture mit MICRODYN-NADIR werden wir
unsere Marktposition in den Geschäftsbereichen Industrie- und Wasserfiltration stärken und
weiter ausbauen. Um unsere Diversifizierungsstrategie zu unterstützen, halten wir auch weiter-
hin nach möglichen Akquisitionen Ausschau.
Trotz der sich uns dadurch bietenden großen Chancen dürfen wir die damit einhergehenden
Risiken nicht außer Acht lassen: Die effektive Integration von akquirierten Unternehmen belastet
die Organisation zusätzlich. Wir begegnen diesen Herausforderungen durch bewährte und klar
definierte Integrationsprozesse. Aber auch jeder Anlauf einer neuen Produktionsstätte birgt in
sich eine Vielzahl von potentiellen Risiken. Wir setzen hier auf die zahlreichen Erfahrungen und
bewährten Methoden und Prozesse aus dem MANN+HUMMEL Management- und Qualitäts-
system.
In den Beschaffungsmärkten bergen vor allem Rohstoff- und Materialpreise Risiken für uns. Die
Rohstoffpreise dürften aufgrund der mäßigen Dynamik der Weltindustrieproduktion kaum stei-
gen. Experten gehen von einer moderaten Preisentwicklung aus. Durch langfristige Verträge,
eine Selektion an strategischen, global aufgestellten Lieferanten und die Überwachung der
Wechselkurse werden wir versuchen, diese Kostensteigerungen bestmöglich auszugleichen.
Alle Maßnahmen zur Risikobegrenzung werden durch ein unternehmensweites Planungs-,
Reporting- und Controllingsystem unterstützt.
Die weltwirtschaftliche Situation ist von schwankenden Märkten und strukturellen Risiken
geprägt. Als global agierendes Unternehmen begegnen wir diesen Risiken durch die Diversifi-
kation und die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen und Produkten. Aktuell sind keine
Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Unternehmensgruppe gefährden.
59Lagebericht
Prognosebericht Für die Automobilindustrie prognostiziert der Verband der Automobilindustrie auch 2015 ein
anhaltendes Wachstum, das in etwa auf gleichem Niveau wie 2014 liegen wird. In China und in
den USA wird ein geringeres Wachstum erwartet, Brasilien und Indien legen wieder zu.14 Da
sich generell die Volatilität der Märkte wie auch die strukturellen Risiken erhöhen, werden
sowohl für unsere Kunden als auch für MANN+HUMMEL die globale Aufstellung und erhöhte
Flexibilität zunehmend wichtigere Erfolgsfaktoren. Diesen Anforderungen werden wir Rechnung
tragen und unsere Internationalisierung weiter fortsetzen.
Unter den gegebenen Rahmenbedingungen erwarten wir in unserem Geschäftsbereich Auto-
mobil Erstausrüstung 2015 einen Umsatz leicht über dem Niveau des Vorjahres. Nach Jahren
mit starkem Wachstum zeichnet sich nun eine Stabilisierung des Umsatzes mit geringeren
Wachstumsraten ab. Dies liegt auch an der erheblichen Abnahme des Setzteilumsatzes.
Im automobilen Ersatzgeschäft gehen wir aufgrund einer Erhöhung des Fahrzeugbestandes
um 3,4 Prozent von einem leichten Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr aus. Die Ent-
wicklungen in den stark inflationsbelasteten Ländern Argentinien und Brasilien, zuletzt auch der
Türkei, können jedoch negative Effekte hervorbringen.
Im Industrie- und Maschinenbau dürfte die Investitionstätigkeit 2015 steigen. Das vom VDMA
für 2015 prognostizierte Wachstum für den Maschinenbau liegt bei 5,0 Prozent.15 Diese Ein-
schätzung teilen sowohl MANN+HUMMEL als auch unsere Kunden. Im Industriefilterbereich
gehen wir daher von einem leichten Umsatzwachstum durch neue Kundenaufträge aus. Des
Weiteren setzen wir durch die Übernahme der VOKES AIR Gruppe unsere Wachstumsstrategie
im Non-Automotive-Bereich konsequent fort.
14 VDA Konjunkturbarometer November 2014, VDA (Berlin), November 2014
15 VDMA Prognosespiegel international Dezember 2014, VDMA (Frankfurt), Dezember 2014
Nachtragsbericht Im Februar 2015 haben wir die Anteile an der MICRODYN-NADIR GmbH in Wiesbaden von 50
auf 100 Prozent erhöht.
Bereits im Mai 2014 hatte MANN+HUMMEL 50 Prozent der Anteile an MICRODYN-NADIR
erworben. MICRODYN-NADIR ist auf die Produktion und den Vertrieb von Flachmembranen
spezialisiert und gilt weltweit als ein führender Lieferant von Membranen und Modulen für die
Mikro-, Ultra- und Nanofiltration. MICRODYN-NADIR hat seinen Hauptsitz in Wiesbaden und
weitere Niederlassungen in Xiamen / China und Raleigh / USA.
Darüber hinaus sind nach dem 31. Dezember 2014 bei der MANN+HUMMEL Gruppe keine
Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die Auswirkungen auf die Vermögens -,
Finanz - und Ertragslage gehabt hätten.
60 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Lagebericht
Im Bereich Wasserfiltration erwarten wir basierend auf den gesteigerten Entwicklungs- und
Vertriebsaktivitäten einen deutlichen Umsatzzuwachs durch neue, internationale Kundenpro-
jekte. Des Weiteren stärken wir durch die Akquisition von MICRODYN-NADIR unsere Markt-
position.
Regional gesehen erwarten wir in Westeuropa und Deutschland nur einen leicht steigenden
Umsatz. Der größte Zuwachs kommt jedoch aus Asien und Amerika.
Die Liquiditätssituation bei MANN+HUMMEL ist weiterhin solide. Für den Fall kurzfristiger
Marktveränderungen oder Auswirkungen einer wiederkehrenden Finanzkrise liegen Notfall-
pläne bereit.
Für das Geschäftsjahr 2015 erwarten wir für die MANN+HUMMEL Gruppe einen leicht steigen-
den Umsatz gegenüber dem Vorjahr. Das operative Ergebnis wird sich aus heutiger Sicht
gegenüber 2014 ebenfalls nur leicht verbessern. Grund sind Preisreduzierungen bei unseren
Kunden in der Erstausrüstung, steigende Materialpreise sowie tarifbedingte Personalkosten-
steigerungen, die unter anderem durch die weitere Optimierung der neuen Gesellschaften teil-
weise kompensiert werden können.
Die positiven Aussichten der Weltkonjunktur und die konsequente Verfolgung unserer Wachs-
tumsstrategie schaffen die Rahmenbedingungen, um unsere fast 75-jährige Firmengeschichte
erfolgreich fortzusetzen.
Ludwigsburg, 19. März 2015
MANN+HUMMEL HOLDING GmbH
Die Geschäftsführung
61Lagebericht
Verkürzte Bilanzzum 31. Dezember 2014
Anhang 31.12.2014 31.12.2013
TEUR TEUR
AKTIVA
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände (1) 102.050 96.009
Sachanlagen (2) 638.303 549.573
Finanzanlagen (4) 308.566 190.388
1.048.919 835.970
Umlaufvermögen
Vorräte (5) 324.827 311.460
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (6) 517.456 447.583
Sonstige Wertpapiere 0 30.000
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 326.646 219.280
1.168.929 1.008.323
Rechnungsabgrenzungsposten 8.599 5.120
Aktive latente Steuern (7) 6.710 999
Aktiver Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung (8) 1.336 1.463
2.234.493 1.851.875
PASSIVA
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 92.700 92.700
Gewinnrücklagen und Bilanzgewinn 721.664 654.976
Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung − 19.384 − 53.635
Fremdanteil 17.450 14.408
812.430 708.449
Fremdkapital
Rückstellungen (9) 553.516 532.261
Anleihen (10) 100.813 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (10) 378.881 264.348
Verbindlichkeiten (10) 388.031 345.695
Rechnungsabgrenzungsposten 822 1.122
2.234.493 1.851.875
62 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
Gewinn- und Verlustrechnungfür das Geschäftsjahr 2014
Anhang 2014 2013
TEUR TEUR
Umsatzerlöse (12) 2.795.170 2.675.306
Bestandsveränderung und andere aktivierte Eigenleistungen − 13.583 20.716
Gesamtleistung 2.781.587 2.696.022
Sonstige betriebliche Erträge (13) 38.765 62.609
Materialaufwand (14) − 1.574.666 − 1.526.565
Personalaufwand (15) − 680.257 − 668.000
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (16) − 100.737 − 95.093
Sonstige betriebliche Aufwendungen (17) − 324.966 − 318.056
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern 139.726 150.917
Zinsergebnis − 39.458 − 30.274
Erträge aus assoziierten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen 1.698 576
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 6.614 4.568
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens − 6.077 − 4.110
Finanzergebnis (18) − 37.223 − 29.240
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 102.503 121.677
Steueraufwand (19) − 28.262 − 19.529
Jahresüberschuss 74.241 102.148
63Konzernabschluss
Konzernkapitalflussrechnungfür das Geschäftsjahr 2014
2014 2013
TEUR TEUR
1. CASH-FLOW AUS LAUFENDER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern) 74.241 102.148
Bezahlte / erstattete Ertragsteuern 45.986 42.916
Zinseinnahmen/-zahlungen 4.300 7.073
Jahresergebnis vor Zinsen / Ertragsteuern 124.527 152.137
Abschreibungen und Wertaufholungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 100.737 95.093
Zunahme (+)/Abnahme (−) der langfristigen Rückstellungen 14.292 6.096
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (−) 638 22.645
Brutto-Cash-Flow 240.194 275.971
Zunahme (+)/Abnahme (−) der kurzfristigen Rückstellungen 1.155 16.101
Gewinn (−)/Verlust (+) aus Anlageabgängen 615 − 2.195
Bezahlte / erstattete Ertragsteuern − 45.986 − 42.916
Zinseinnahmen/-zahlungen − 4.300 − 7.073
Zunahme (−)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva − 29.123 − 57.085
Zunahme (+)/Abnahme (−) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva 20.624 14.199
Vermögensveränderung aus lfd. Geschäft − 57.015 − 78.969
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 183.179 197.002
2. CASH-FLOW AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 7.704 6.022
Auszahlungen (−) für Investitionen in das Sachanlagevermögen − 139.449 − 122.402
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens 36 214
Auszahlungen (−) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen − 2.943 − 2.173
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 3.008 6.483
Auszahlungen (−) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen (ohne monetäre Finanzanlagen) − 29.971 − 28.070
Auszahlungen (−) für die Gründung und den Erwerb von konsolid. Unternehmen und sonst. Geschäftseinheiten 0 − 51.389
Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit − 161.615 − 191.315
Free-Cash-Flow 21.564 5.687
64 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
2014 2013
TEUR TEUR
3. CASH-FLOW AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT
Auszahlungen (−) an Unternehmenseigner − 6.074 − 5.700
Auszahlungen (–) an Minderheitsgesellschafter 0 − 136
Einzahlungen (+) aus Aufnahme von (Finanz-)Krediten und dem Verkauf monetärer Finanzanlagen 317.111 148.717
Auszahlungen (−) aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten und für den Erwerb monetärer Finanzanlagen − 233.649 − 78.048
Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 77.388 64.833
4. FINANZMITTELFONDS AM ENDE DER PERIODE
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 – 3) 98.952 70.520
Wechselkurs-, bewertungs- und konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 8.414 − 5.761
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 219.280 154.521
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 326.646 219.280
5. ZUSAMMENSETZUNG DES FINANZMITTELFONDS
Liquide Mittel 326.646 219.280
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 326.646 219.280
65Konzernabschluss
Entwicklung des Konzernanlagevermögens (Anlagespiegel)zum 31. Dezember 2014
Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen Buchwerte
Stand
1.1.2014
Währungs-
differenzen
Verän-
derung
Kons.Kreis
Zugänge Umbuch-
ungen
Abgänge Stand
31.12.2014
Stand
1.1.2014
Währungs-
differenzen
Verän-
derung
Kons.Kreis
Zugänge Umbuch-
ungen
Zuschrei-
bungen
Abgänge Stand
31.12.2014
Stand
31.12.2014
Stand
31.12.2013
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
IMMATERIELLE
VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 115.587 8.287 13.300 2.943 993 1.526 139.584 61.829 1.224 14 7.894 0 0 1.490 69.471 70.113 53.758
Geschäfts- oder Firmenwert 118.256 2.209 64 0 0 64 120.465 76.005 1.004 0 11.519 0 0 0 88.528 31.937 42.251
233.843 10.496 13.364 2.943 993 1.590 260.049 137.834 2.228 14 19.413 0 0 1.490 157.999 102.050 96.009
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 356.800 13.131 12.355 16.811 13.694 11.781 401.010 150.774 2.671 1.215 10.986 − 6 0 7.308 158.332 242.678 206.026
Technische Anlagen und Maschinen 849.980 25.582 3.838 47.358 54.910 20.407 961.261 633.967 13.892 1.350 54.806 34 0 17.433 686.616 274.645 216.013
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 151.448 2.179 410 13.021 6.828 14.146 159.740 110.307 1.445 226 15.532 − 28 0 13.661 113.821 45.919 41.141
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 86.393 2.511 323 63.823 − 76.425 1.564 75.061 0 0 0 0 0 0 0 0 75.061 86.393
1.444.621 43.403 16.926 141.013 − 993 47.898 1.597.072 895.048 18.008 2.791 81.324 0 0 38.402 958.769 638.303 549.573
FINANZANLAGEN
Anteile an verbundenen Unternehmen 27.061 1.078 209 29.961 0 28.113 30.196 67 0 0 0 0 0 0 67 30.129 26.994
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 7.635 70 0 458 0 4.468 3.695 1.856 0 0 0 0 0 0 1.856 1.839 5.779
Sonstige Beteiligungen 751 0 0 10 0 0 761 0 0 0 0 0 0 0 0 761 751
Wertpapiere des Anlagevermögens 157.002 0 0 200.549 0 81.714 275.837 138 0 0 0 0 0 138 0 275.837 156.864
192.449 1.148 209 230.978 0 114.295 310.489 2.061 0 0 0 0 0 138 1.923 308.566 190.388
1.870.913 55.047 30.499 374.934 0 163.783 2.167.610 1.034.943 20.236 2.805 100.737 0 0 40.030 1.118.691 1.048.919 835.970
66 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen Buchwerte
Stand
1.1.2014
Währungs-
differenzen
Verän-
derung
Kons.Kreis
Zugänge Umbuch-
ungen
Abgänge Stand
31.12.2014
Stand
1.1.2014
Währungs-
differenzen
Verän-
derung
Kons.Kreis
Zugänge Umbuch-
ungen
Zuschrei-
bungen
Abgänge Stand
31.12.2014
Stand
31.12.2014
Stand
31.12.2013
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
IMMATERIELLE
VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 115.587 8.287 13.300 2.943 993 1.526 139.584 61.829 1.224 14 7.894 0 0 1.490 69.471 70.113 53.758
Geschäfts- oder Firmenwert 118.256 2.209 64 0 0 64 120.465 76.005 1.004 0 11.519 0 0 0 88.528 31.937 42.251
233.843 10.496 13.364 2.943 993 1.590 260.049 137.834 2.228 14 19.413 0 0 1.490 157.999 102.050 96.009
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 356.800 13.131 12.355 16.811 13.694 11.781 401.010 150.774 2.671 1.215 10.986 − 6 0 7.308 158.332 242.678 206.026
Technische Anlagen und Maschinen 849.980 25.582 3.838 47.358 54.910 20.407 961.261 633.967 13.892 1.350 54.806 34 0 17.433 686.616 274.645 216.013
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 151.448 2.179 410 13.021 6.828 14.146 159.740 110.307 1.445 226 15.532 − 28 0 13.661 113.821 45.919 41.141
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 86.393 2.511 323 63.823 − 76.425 1.564 75.061 0 0 0 0 0 0 0 0 75.061 86.393
1.444.621 43.403 16.926 141.013 − 993 47.898 1.597.072 895.048 18.008 2.791 81.324 0 0 38.402 958.769 638.303 549.573
FINANZANLAGEN
Anteile an verbundenen Unternehmen 27.061 1.078 209 29.961 0 28.113 30.196 67 0 0 0 0 0 0 67 30.129 26.994
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 7.635 70 0 458 0 4.468 3.695 1.856 0 0 0 0 0 0 1.856 1.839 5.779
Sonstige Beteiligungen 751 0 0 10 0 0 761 0 0 0 0 0 0 0 0 761 751
Wertpapiere des Anlagevermögens 157.002 0 0 200.549 0 81.714 275.837 138 0 0 0 0 0 138 0 275.837 156.864
192.449 1.148 209 230.978 0 114.295 310.489 2.061 0 0 0 0 0 138 1.923 308.566 190.388
1.870.913 55.047 30.499 374.934 0 163.783 2.167.610 1.034.943 20.236 2.805 100.737 0 0 40.030 1.118.691 1.048.919 835.970
67Konzernabschluss
Konzerneigenkapitalspiegelzum 31. Dezember 2014
Mutterunternehmen Minderheitsgesellschafter Konzern-
eigenkapital
Gezeich-netes
Kapital
Erwirt-schaftetes
Konzern-eigenkapital
Kumuliertes übriges
Konzern-ergebnis –
Ausgleichs-posten aus der Fremd-währungs-
umrechnung
Eigenkapital Minder-heiten-kapital
Kumuliertes übriges
Konzern-ergebnis –
Ausgleichs-posten aus der Fremd-währungs-
umrechnung
Eigenkapital
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
31.12.2012 92.700 556.400 − 26.136 622.964 11.949 1.483 13.432 636.396
Auszahlungen an Unternehmenseigner 0 − 5.700 0 − 5.700 − 136 0 − 136 − 5.836
Änderungen des Konsolidierungskreises 0 11.918 0 11.918 0 0 0 11.918
übrige Veränderungen 0 − 8.532 − 27.499 − 36.031 242 − 388 − 146 − 36.177
0 − 2.314 − 27.499 − 29.813 106 − 388 − 282 − 30.095
Konzern-Jahresergebnis 0 100.890 0 100.890 1.258 0 1.258 102.148
Konzerngesamtergebnis 0 100.890 0 100.890 1.258 0 1.258 102.148
31.12.2013 92.700 654.976 − 53.635 694.041 13.313 1.095 14.408 708.449
Auszahlungen an Unternehmenseigner 0 − 6.000 0 − 6.000 − 74 0 − 74 − 6.074
Änderungen des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0 0 0
übrige Veränderungen 0 0 34.251 34.251 0 1.563 1.563 35.814
0 − 6.000 34.251 28.251 − 74 1.563 1.489 29.740
Konzern-Jahresergebnis 0 72.688 0 72.688 1.553 0 1.553 74.241
Konzerngesamtergebnis 0 72.688 0 72.688 1.553 0 1.553 74.241
31.12.2014 92.700 721.664 − 19.384 794.980 14.792 2.658 17.450 812.430
68 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
Konzernanhangfür das Geschäftsjahr 2014
A. ALLGEMEINE ANGABEN
Der Konzernabschluss der MANN+HUMMEL Gruppe wurde gemäß §§ 290 ff. HGB erstellt
und ist in TEUR aufgestellt.
Die für einzelne Positionen geforderten Zusatzangaben wurden in den Anhang übernommen.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
Die Tochtergesellschaften MANN+HUMMEL Auslandsbeteiligungsgesellschaft mbH,
Ludwigsburg / Deutschland, MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft
mbH, Ludwigsburg / Deutschland, MANN+HUMMEL GmbH, Ludwigsburg / Deutschland,
MANN+HUMMEL Inlandsbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg / Deutschland, und
MANN+HUMMEL AUTOMOTIVE GmbH, Bad Harzburg / Deutschland, haben von der Befrei-
ung der Offenlegung gemäß § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht.
Die MANN+HUMMEL Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, Wülperode / Deutschland, und
die MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG, Himmelkron / Deutschland, sind gemäß
§ 264b Nr. 3 HGB ebenfalls von der Offenlegung befreit.
B. KONSOLIDIERUNGSKREIS
Der Konsolidierungskreis umfasst einschließlich der Muttergesellschaft 11 inländische und 37
ausländische Konzernunternehmen. Der Anteilsbesitz ist ab Seite 76 dargestellt.
Eine Erstkonsolidierung zum 1. Januar 2014 erfolgte für die Gesellschaften MANN+HUMMEL
Haoye Filter (Bengbu) Co., Ltd., Bengbu / China und MANN+HUMMEL Togliatti OOO,
Togliatti / Russische Föderation.
Im Berichtsjahr wurde die schwedische Unternehmensgruppe VOKES AIR und die MICRODYN-
NADIR Beteiligungsgesellschaft mbH, Wiesbaden, erworben. Die Gesell-
schaft MANN+HUMMEL Canada Inc., Montreal / Kanada, wurde neu gegründet. Diese
Gesellschaften werden nach § 296 Abs. 2 HGB wegen untergeordneter Bedeutung nicht
konsolidiert.
Das Joint Venture MANN+HUMMEL Bosch India Ltd. wurde aufgelöst. Die verbleibenden
50 Prozent wurden von der Robert Bosch GmbH übernommen.
69Konzernabschluss
Durch die Veränderung des Konsolidierungskreises erhöhten sich die Umsatzerlöse um
10,7 Mio. EUR, der Materialaufwand um 9,9 Mio. EUR und der Personalaufwand um
3,6 Mio. EUR. Die Bilanzsumme stieg um 39,7 Mio. EUR.
Der Konsolidierung lagen mit Ausnahme der MANN+HUMMEL Innenraumfilter s.r.o., Uherský
Brod / Tschechische Republik, der MANN+HUMMEL HYDROMATION N.V., Hasselt / Belgien,
der MANN VE HUMMEL FÍLTRE SANAYÍ VE TÍCARET LÍMÍTED S̨ÍRKETÍ, Istanbul / Türkei,
der MANN+HUMMEL Middle East FZE, Dubai / Vereinigte Arabische Emirate, der
MANN+HUMMEL MEXICO SERVICIOS S.A. d. C.V., Santiago de Querétaro / Mexiko, der
MANN+HUMMEL BRASIL TECNOLOGIA EM AGUA PARTICIPACOES LTDA., Jundiai / Bra-
silien, der MANN+HUMMEL WATER SOLUTIONS HOLDING PTE. LTD., Singapur / Singapur,
MANN+HUMMEL FILTER TRADING (SHANGHAI) CO. LTD., Shanghai / VR China, sowie der
MANN and HUMMEL Thailand Ltd., Bangkok / Thailand, in allen Fällen geprüfte landesrechtli-
che Jahresabschlüsse bzw. Handelsbilanzen II gemäß den MANN+HUMMEL Bewertungs-
standards zugrunde.
C. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE
Die Kapitalkonsolidierung erfolgte bis 2001 mit einer Ausnahme nach der Erwerbsmethode in
der Ausprägung der Buchwertmethode. Ab 2002 erfolgte die Bilanzierung von Unternehmens-
erwerben nach der Erwerbsmethode in Form der Neubewertungsmethode zum Erwerbszeit-
punkt.
Die Erstkonsolidierung wurde bis zum 31. Dezember 1998 zum Zeitpunkt der Gründung des
Unternehmens oder des Erwerbs der Anteile vorgenommen. Danach erfolgte die Erstkonsoli-
dierung zum nachfolgenden Bilanzstichtag.
Seit dem Jahr 2002 wird die Neubewertungsmethode angewendet. Dabei wird der Wertansatz
der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag
des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Das Eigenkapital wird mit dem Betrag
angesetzt, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensge-
genstände und Schulden entspricht.
Erstkonsolidierungen von erworbenen und neu gegründeten Unternehmen werden zum Zeit-
punkt, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist, vorgenommen.
Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze sowie Aufwendungen und Erträge innerhalb des
Konsolidierungskreises wurden eliminiert. Soweit bei konzerninternen Verkäufen von Sachanla-
gegegenständen Buchgewinne oder Buchverluste entstanden sind, wurden diese allerdings
nach § 304 Abs. 2 HGB wegen des unwesentlichen Einflusses auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns grundsätzlich nicht eliminiert.
70 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
D. WÄHRUNGSUMRECHNUNG
In den Einzelabschlüssen werden Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung
grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer
Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden dabei das Realisationsprinzip (§ 298 Abs. 1 i.V.m.
§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 298 Abs. 1 i.V.m.
§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.
Die funktionale Währung der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH, Ludwigsburg / Deutsch-
land, und des Konzernabschlusses ist der Euro. Die Einzelabschlüsse der ausländischen Kon-
zerngesellschaften werden grundsätzlich nach der Stichtagsmethode umgerechnet. Danach
werden die in der jeweiligen Landeswährung erstellten Bilanzen einheitlich mit den am Bilanz-
stichtag gültigen Devisenkassamittelkursen in Euro umgerechnet. Für die ausländischen
Gewinn- und Verlustrechnungen kommen grundsätzlich Jahresdurchschnittskurse zur Anwen-
dung. Die sich aus den unterschiedlichen Kursen ergebenden Differenzen werden erfolgsneu-
tral behandelt.
Der Konsolidierungsrechnung lagen folgende wesentlichen Wechselkurse der nicht in der
Europäischen Währungsunion vertretenen Währungen zugrunde:
ISO-Code Durchschnittskurse Basis 1 EUR
Stichtagskurse Basis 1 EUR
2014 2013 2014 2013
ARS 10,8686 7,3902 10,4074 8,9511
BRL 3,1106 2,8937 3,2264 3,2259
CNY 8,1356 8,2182 7,4556 8,4189
CZK 27,5500 26,0308 27,7250 27,4250
INR 80,7156 78,3492 76,6150 85,1490
JPY 140,5262 130,1450 145,1005 144,6425
RUB 51,6637 42,5509 68,3427 44,9699
USD 1,3218 1,3304 1,2154 1,3780
71Konzernabschluss
E. BILANZIERUNG UND BEWERTUNG
Die Abschlüsse der Muttergesellschaft sowie der in- und ausländischen Tochterunternehmen
werden grundsätzlich nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufge-
stellt. Soweit im Einzelabschluss länderspezifische Ausnahmen zu berücksichtigen sind, werden
diese im Rahmen der Erstellung der Handelsbilanzen II eliminiert.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten unter
Berücksichtigung der Nebenkosten aktiviert und über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer
linear abgeschrieben.
Die Aktivierung der Sachanlagen wird zu Anschaffungs- oder Konzernherstellungskosten
vorgenommen. Abnutzbare Gegenstände des Anlagevermögens werden grundsätzlich ent-
sprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer planmäßig linear oder degressiv abge-
schrieben. Für alle MANN+HUMMEL Gesellschaften werden Werkzeuge mit Anschaffungs-
und Herstellungskosten über 25 TEUR (bis 2005: 50 TEUR) im Anlagevermögen unter
„Technische Anlagen und Maschinen“ einzeln aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungs-
dauer abgeschrieben. Erhaltene Werkzeugkostenzuschüsse werden passiviert und über die
Laufzeit der entsprechenden Werkzeuge aufgelöst.
Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. zum Nennwert oder mit dem niedrigeren
beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bilanziert.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Handelswaren werden zu durchschnittlichen Anschaf-
fungskosten oder den niedrigeren Marktpreisen am Bilanzstichtag bewertet. Die unfertigen und
fertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet. Dabei werden neben den
Material- und Fertigungseinzelkosten auch Material- und Fertigungsgemeinkosten, der Werte-
verzehr des Anlagevermögens sowie fertigungsbezogene Verwaltungskosten einbezogen.
Entwicklungsleistungen, für die eine vertragliche Kostenübernahme des Kunden vorliegt, wer-
den als unfertige Erzeugnisse ausgewiesen.
Das Prinzip der verlustfreien Bewertung wird beachtet. Risiken im Vorratsvermögen werden
durch ausreichende Abschläge berücksichtigt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Nennwert und
Fremdwährungspositionen mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr mit dem Devisenkassa-
mittelkurs umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wird das Realisations-
prinzip und das Anschaffungskostenprinzip beachtet.
Unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden abgezinst. Im
Falle erkennbarer Einzelrisiken wird auf den niedrigeren am Abschlussstichtag beizulegenden
Wert abgewertet.
72 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
Das Deckungsvermögen, das ausschließlich zur Erfüllung von Pensionsverpflichtungen sowie
Altersteilzeitverpflichtungen dient und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen ist, wird mit
dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Anschließend wird das Deckungsvermögen mit den
Verpflichtungen aus Pensionen sowie Altersteilzeit saldiert und der übersteigende Betrag als
aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ausgewiesen.
Soweit Rückstellungen für unmittelbare Pensionsverpflichtungen in den Einzelabschlüssen zu
bilden sind, werden diese mit dem Erfüllungsbetrag unter Anwendung der Anwartschaftsbar-
wertmethode berechnet. Im Wesentlichen wurden im Berichtsjahr Pensionsrückstellungen bei
den inländischen Gesellschaften gebildet, für die ein Diskontierungszinssatz von 4,55 Prozent
(Vorjahr: 4,9 Prozent) angewendet wurde. Die Änderung des Diskontierungszinssatzes ergab
eine Erhöhung der Rückstellung von 11,7 Mio. EUR. Gehalts- und Rentensteigerungen sowie
Fluktuation werden länderspezifisch berücksichtigt. Die Lohn- und Gehaltssteigerungen
wurden bei den deutschen Gesellschaften unverändert mit 3,0 Prozent kalkuliert. Bei der
Berechnung werden die im jeweiligen Land anerkannten Sterbetafeln zugrunde gelegt. In
Deutschland kamen die modifizierten Heubeck-Richttafeln 2005G (TW) zur Anwendung.
Die übrigen Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung
notwendigen Erfüllungsbetrags passiviert. Sie berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkei-
ten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Rückstellungen mit einer Restlauf-
zeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnitt-
lichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.
Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungspositionen
mit einer Restlaufzeit unter einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei
einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wird das Realisationsprinzip beachtet.
Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differen-
zen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden
und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steu-
erlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit
den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewer-
tet und nicht abgezinst. Die latenten Steuern auf Verlustvorträge sind in der Höhe bewertet, in
der eine Verlustverrechnung innerhalb der nächsten 5 Jahre erwartet wird.
Das Wahlrecht nach § 274 Abs. 1 HGB zum Ansatz der aktiven latenten Steuern wurde nicht
ausgeübt. Differenzen, die auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß den §§ 300 bis 307 HGB
beruhen, werden berücksichtigt, nicht jedoch Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz eines
Geschäfts- oder Firmenwerts bzw. eines negativen Unterschiedsbetrags aus der Kapital-
konsolidierung. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet.
73Konzernabschluss
F. ABSCHLUSSERLÄUTERUNGEN
Erläuterungen zur Bilanz
Aktiva
1. Immaterielle Vermögensgegenstände
Die immateriellen Vermögensgegenstände betreffen unter anderem erworbene Patente sowie
EDV-Software und Lizenzen an solchen Rechten und Werten, die hauptsächlich über eine
Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren linear abgeschrieben werden. Die Zugänge resultieren
hauptsächlich aus der Erstkonsolidierung der MANN+HUMMEL Haoye Filter (Bengbu) Co.,
Ltd., Bengbu / China.
Bewertungsgrundsätze
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten unter
Berücksichtigung der Nebenkosten aktiviert und zeitanteilig abgeschrieben.
Der ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert wird über eine Nutzungsdauer von acht Jahren
linear abgeschrieben. Die im Geschäfts- oder Firmenwert enthaltenen nicht aktivierten Marken-
rechte, Kundenbeziehungen etc. unterliegen einer erheblich längeren als der gesetzlich vorge-
gebenen Nutzungsdauer. Das entspricht auch den in der Serienproduktion Automotive gängi-
gen Standards. Außerdem erwerben wir mit den Unternehmen üblicherweise auch in
Entwicklung befindliche Serienaufträge, die sich erst nach acht Jahren materialisieren.
31.12.2014 31.12.2013
TEUR TEUR
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
70.113
53.758
Geschäfts- oder Firmenwert 31.937 42.251
102.050 96.009
74 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
2. Sachanlagen
Bewertungsgrundsätze
Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Konzernherstellungskosten, vermindert um
Abschreibungen, bewertet. Die Anschaffungskosten umfassen den Kaufpreis, die Anschaf-
fungsnebenkosten sowie die nachträglichen Anschaffungskosten. Die Herstellungskosten
beinhalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch Material- und Fertigungsge-
meinkosten, den Werteverzehr des Anlagevermögens sowie fertigungsbezogene Verwaltungs-
kosten.
Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anschluss an die Bilanz
dargestellt. Kursbedingte Währungsdifferenzen werden bei den Anschaffungs- bzw. Herstel-
lungskosten sowie bei den Abschreibungen in einer gesonderten Spalte dargestellt.
Als Nutzungsdauern werden für die wesentlichen Anlagegegenstände folgende Zeiträume
zugrunde gelegt:
31.12.2014 31.12.2013
TEUR TEUR
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
242.678
206.026
Technische Anlagen und Maschinen 274.645 216.013
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 45.919 41.141
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 75.061 86.393
638.303 549.573
Jahre
Bauten 10 – 50
Technische Anlagen und Maschinen 8 – 25
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 8
75Konzernabschluss
3. Angaben zum Anteilsbesitz
Name und Sitz der Gesellschaft Konsoli-dierungs-
status1)
Anteil amKapital
%
1. Tochterunternehmen
Deutschland
MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg V 100
MANN+HUMMEL Auslandsbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg V 100
MANN+HUMMEL Inlandsbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg V 100
MANN+HUMMEL GmbH, Ludwigsburg V 100
MANN+HUMMEL AUTOMOTIVE GmbH, Bad Harzburg V 100
MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG, Himmelkron V 100
MANN+HUMMEL Innenraumfilter Verwaltungs GmbH, Himmelkron V 100
MANN+HUMMEL Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, Wülperode V 100
MANN+HUMMEL Komplementär GmbH, Wülperode V 100
MANN+HUMMEL WATER SOLUTIONS GMBH, Ludwigsburg V 100
MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH & Co. OHG, Sprockhövel2) N 100
MANN+HUMMEL MRH Filter Beteiligungsgesellschaft mbH, Sprockhövel2) N 100
MANN+HUMMEL Atex Filter Verwaltungsgesellschaft mbH, Sprockhövel2) N 100
MICRODYN-NADIR Beteiligungsgesellschaft mbH, Wiesbaden N 100
MICRODYN-NADIR GmbH, Wiesbaden N 50
Europa
MANN+HUMMEL (UK) LTD., Wolverhampton / Großbritannien V 100
MANN+HUMMEL FINANCE UK LTD., Wolverhampton / Großbritannien V 100
INDUSTRIAL FILTERS LTD., Wolverhampton / Großbritannien V 100
MANN+HUMMEL HYDROMATION N.V., Hasselt / Belgien V 100
MANN+HUMMEL (CZ) s.r.o., Nová Ves / Tschechische Republik V 100
MANN+HUMMEL Service s.r.o., Nová Ves / Tschechische Republik V 100
MANN+HUMMEL Innenraumfilter s.r.o., Uherský Brod / Tschechische Republik V 100
MANN+HUMMEL IBERICA S.A.U., Saragossa / Spanien V 100
MANN+HUMMEL FRANCE SAS, Laval / Frankreich V 100
MANN+HUMMEL ITALIA S.r.l., Turin / Italien V 100
MANN+HUMMEL OOO, Moskau / Russische Föderation V 100
MANN+HUMMEL Togliatti OOO, Togliatti / Russische Föderation V 100
MANN+HUMMEL BA J.S.C., Tesanj / Bosnien-Herzegowina V 80,7
MANN VE HUMMEL FÍLTRE SANAYÍ VE TÍCARET LÍMÍTED S̨ÍRKETÍ, Istanbul / Türkei V 100
MANN+HUMMEL Vokes Air SAS, Ozouer Le Voulgis / Frankreich2) N 100
MANN+HUMMEL Vokes Air Treatment Holdings Ltd., Burnley / Großbritannien2) N 100
MANN+HUMMEL Vokes-Air Limited, Burnley / Großbritannien2) N 100
MANN+HUMMEL Vokes Air Filtration Ltd., Burnley / Großbritannien2) N 100
MANN+HUMMEL Wheway Plc, Burnley / Großbritannien2) N 100
MANN+HUMMEL Vokes Air (UK) Limited, Burnley / Großbritannien2) N 100
MANN+HUMMEL McLeod Russel Investment Plc, Burnley / Großbritannien2) N 100
MANN+HUMMEL McLeod Russel Clean Air Ltd., Burnley / Großbritannien2) N 100
MANN+HUMMEL W.T.H Investments Ltd., Burnley / Großbritannien2) N 100
MANN+HUMMEL Vokes Air SrL, Pioltello / Italien2) N 100
76 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
Name und Sitz der Gesellschaft Konsoli-dierungs-
status1)
Anteil amKapital
%
MANN+HUMMEL Vokes Air SL, Premià de Dalt Barcelona / Spanien2) N 100
MANN+HUMMEL Vokes Air BV, Ijsselstein / Niederlande2) N 100
MANN+HUMMEL Vokes Air AS, Hvidovre / Dänemark2) N 100
MANN+HUMMEL Vokes Air AG, Uster / Schweiz2) N 100
MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH, Vösendorf / Österreich2) N 100
MANN+HUMMEL Vokes-Air Holding AB, Svenljunga / Schweden2) N 100
MANN+HUMMEL Vokes Air AB, Svenljunga / Schweden2) N 100
Amerika
MANN+HUMMEL INC., Wilmington, DE / USA V 100
MANN+HUMMEL USA, INC., Portage, MI / USA V 100
MANN+HUMMEL Purolator Filters LLC, Fayetteville / USA V 100
MANN+HUMMEL Canada Inc., Montreal / Kanada N 100
MANN+HUMMEL MEXICO S.A. d. C. V., Santiago de Querétaro / Mexiko V 100
MANN+HUMMEL MEXICO SERVICIOS S.A. d. C.V., Santiago de Querétaro / Mexiko V 100
MANN+HUMMEL BRASIL LTDA., Indaiatuba / Brasilien V 100
MANN+HUMMEL BRASIL TECNOLOGIA EM AGUA PARTICIPACOES LTDA., Jundiai / Brasilien V 100
Fluid Brasil Sistemas e Tecnologia Ltda., Jundiai / Brasilien V 100
MANN+HUMMEL ARGENTINA S.A., Buenos Aires / Argentinien V 100
Asien
MANN+HUMMEL WATER SOLUTIONS HOLDING PTE. LTD., Singapur / Singapur V 100
MANN+HUMMEL FILTER TECHNOLOGY (S.E.A.) PTE. LTD., Singapur / Singapur V 100
MANN+HUMMEL ULTRA-FLO PTE. LTD., Singapur / Singapur V 100
MANN+HUMMEL Middle East FZE, Dubai / Vereinigte Arabische Emirate V 100
MANN and HUMMEL Thailand Ltd., Bangkok / Thailand V 100
MANN+HUMMEL KOREA CO. LTD., Wonju / Südkorea V 100
MANN+HUMMEL JAPAN LTD., Shin-Yokohama / Japan V 100
MANN AND HUMMEL FILTER PRIVATE LTD., Bangalore / Indien V 100
CHANGCHUN MANN+HUMMEL FAWER FILTER CO. LTD., Changchun / VR China V 60
MANN+HUMMEL FILTER (SHANGHAI) CO. LTD., Shanghai / VR China V 100
MANN+HUMMEL FILTER TRADING (SHANGHAI) CO. LTD., Shanghai / VR China V 100
MANN+HUMMEL (CHINA) CO. LTD., Shanghai / VR China V 100
MANN+HUMMEL FILTER (JINAN) CO. LTD., Jinan / VR China V 100
MANN+HUMMEL Haoye Filter (Bengbu) Co., Ltd., Bengbu / VR China V 100
Australien
MANN AND HUMMEL AUSTRALIA (PTY) LTD., Arndell Park NSW / Australien N 100
2. Assoziierte Unternehmen
ABC S.A., Cordoba / Argentinien E 30
G.U.D. MANN+HUMMEL FILTER SYSTEMS (PTY) LTD., Atlantis / Südafrika N 50
1 V: Vollkonsolidierung; E: Einbezug at Equity; N: keine Einbeziehung aufgrund von Unwesentlichkeit gem. § 296 Abs. 2 HGB bzw. § 311 Abs. 2 HGB.
2 Unternehmensgruppe Vokes Air
77Konzernabschluss
4. Finanzanlagen
Die Position Anteile an verbundenen Unternehmen zeigt den Beteiligungsbuchwert der nicht
konsolidierten Gesellschaften MANN+HUMMEL Vokes Air Holding AB, Svenljunga / Schweden,
MICRODYN-NADIR Beteiligungsgesellschaft mbH, Wiesbaden / Deutschland, MANN+HUMMEL
Canada Inc., Montreal / Kanada, und MANN AND HUMMEL AUSTRALIA (PTY) LTD., Arndell
Park NSW / Australien.
Die ABC S.A., Cordoba / Argentinien, die MHB FILTER INDIA PRIVATE LTD., Tumkur / Indien,
und die G.U.D. MANN+HUMMEL FILTER SYSTEMS (PTY) LTD., Atlantis / Südafrika, sind
unter Beteiligungen an assoziierten Unternehmen erfasst.
Die Wertpapiere des Anlagevermögens erhöhten sich um 118.973 TEUR. Die hierfür notwendi-
gen Geldmittel stammen im Wesentlichen aus der Begebung einer Namensschuldverschrei-
bung mit einem Nennbetrag von 100.000 TEUR sowie der Anlage von flüssigen Mitteln.
Bewertungsgrundsätze
Die Wertpapiere werden zu Anschaffungskosten, Beteiligungen zu Anschaffungskosten bzw.
den fortgeführten Anschaffungskosten, jeweils einschließlich Anschaffungsnebenkosten, ange-
setzt. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung wird eine Abwertung auf den niedrigeren
beizulegenden Wert vorgenommen.
31.12.2014 31.12.2013
TEUR TEUR
Anteile an verbundenen Unternehmen 30.129 26.994
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1.839 5.779
Sonstige Beteiligungen 761 751
Wertpapiere des Anlagevermögens 275.837 156.864
308.566 190.388
78 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
5. Vorräte
Bewertungsgrundsätze
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Handelswaren werden zu durchschnittlichen Anschaf-
fungskosten oder den niedrigeren Marktpreisen am Bilanzstichtag bewertet. Die unfertigen und
fertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet. Dabei werden neben den
Material- und Fertigungseinzelkosten auch Material- und Fertigungsgemeinkosten, der Werte-
verzehr des Anlagevermögens sowie fertigungsbezogene Verwaltungskosten einbezogen.
6. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Restlaufzeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt weniger als ein Jahr.
Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben 12.024 TEUR (Vorjahr 13.784 TEUR) eine
Restlaufzeit von über einem Jahr.
Bewertungsgrundsätze
Die Forderungen und die sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert ange-
setzt. Erkennbare Einzelrisiken und allgemeine Kreditrisiken sind durch ausreichende Wert-
korrekturen berücksichtigt.
31.12.2014 31.12.2013
TEUR TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 108.638 99.831
Unfertige Erzeugnisse 61.806 69.680
Fertige Erzeugnisse und Waren 146.335 136.293
Geleistete Anzahlungen 8.048 5.747
324.827 311.551
./. erhaltene Anzahlungen 0 – 91
324.827 311.460
31.12.2014 31.12.2013
TEUR TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 404.507 377.500
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
10.097
101
Sonstige Vermögensgegenstände 102.852 69.982
517.456 447.583
79Konzernabschluss
7. Aktive latente Steuern
Es wurden aktive latente Steuern im Rahmen von Konsolidierungsmaßnahmen in Höhe von
6.710 TEUR bilanziert. Für die Berechnung der latenten Steuern kamen Steuersätze zwischen
10,0 Prozent und 39,5 Prozent zur Anwendung.
31.12.2014 31.12.2013
TEUR TEUR
Aktive latente Steuern
Immaterielle Vermögensgegenstände 6.007 0
Sonstige Finanzanlagen 0 2.181
Vorräte 4.559 4.840
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2.846 3.347
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 1.157 0
Pensionen 17.032 13.480
Sonstige Rückstellungen 26.632 25.155
Verbindlichkeiten 0 1.580
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 0 292
Steuergutschriften 348 195
Verlustvorträge 1.287 1.557
Summe aktive latente Steuern 59.868 52.627
Passive latente Steuern
Immaterielle Vermögensgegenstände 0 5.733
Sachanlagen 13.014 6.792
Sonstige Finanzanlagen 952 0
Verbindlichkeiten 1.226 0
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 87 0
Summe passive latente Steuern 15.279 12.525
Saldo latente Steuern 44.589 40.102
Nicht angesetzte latente Steuern – 37.879 –39.103
Bilanzausweis 6.710 999
80 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
8. Aktiver Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung
Bei dem Deckungsvermögen handelt es sich im Wesentlichen um Wertpapiere. Der bei-
zulegende Zeitwert entspricht dem Börsenkurs am Bilanzstichtag. Daraus ergibt sich ein aktiver
Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung in Höhe von 1.336 TEUR.
Bewertungsgrundsätze
Ansprüche aus Deckungsvermögen, die ausschließlich zur Erfüllung von Pensionsver-
pflichtungen sowie Altersteilzeitverpflichtungen dienen, werden mit dem beizulegenden
Zeitwert bewertet. Anschließend wird das Deckungsvermögen mit den Verpflichtungen aus
Pensionen sowie Altersteilzeit saldiert und der übersteigende Betrag als aktiver Unterschieds-
betrag aus der Vermögensverrechnung ausgewiesen.
Passiva
9. Rückstellungen
Die Pensionsrückstellungen decken die innerhalb des Konzerns vertraglich übernommenen
Versorgungsansprüche gegenüber Mitarbeitern vollständig ab.
31.12.2014
TEUR
Anschaffungskosten Deckungsvermögen 23.345
Beizulegender Zeitwert Deckungsvermögen 25.045
Erfüllungsbetrag verrechnete Schulden –23.709
Verrechnete Aufwendungen 187
Verrechnete Erträge 401
31.12.2014 31.12.2013
TEUR TEUR
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 297.227 278.620
Steuerrückstellungen 26.038 21.384
Sonstige Rückstellungen 230.251 232.257
553.516 532.261
81Konzernabschluss
Die Steuerrückstellungen betreffen insbesondere Steuern für das Berichtsjahr und Steuern, die
aufgrund der Betriebsprüfung zurückgestellt wurden. Die sonstigen Rückstellungen umfassen
im Wesentlichen Personalaufwendungen. Außerdem bestehen unter anderem Rückstellungen
für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, Garantien und Kundenboni.
Bewertungsgrundsätze
Die Rückstellungen werden entsprechend vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet.
Sie decken zukünftige Verpflichtungen für erkennbare Risiken ab. Die inländischen Pensions-
rückstellungen werden mit dem Erfüllungsbetrag unter Anwendung versicherungs-
mathematischer Grundsätze gebildet.
10. Verbindlichkeiten
Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen keine Besicherungen durch
Grundpfandrechte oder ähnliche Rechte.
31.12.2014 Davon Restlaufzeit von
bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahren über 5 Jahren
TEUR TEUR TEUR TEUR
Anleihen 100.813 813 0 100.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 378.881 21.855 196.565 160.461
(Vorjahr) (264.348) (17.342) (117.006) (130.000)
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 15.662 15.662 0 0
(Vorjahr) (18.864) (18.864) (0) (0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 308.604 308.604 0 0
(Vorjahr) (277.666) (277.666) (0) (0)
Wechselverbindlichkeiten 8.085 8.085 0 0
(Vorjahr) (8.577) (8.577) (0) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
64
64
0
0
(Vorjahr) (190) (190) (0) (0)
Sonstige Verbindlichkeiten 55.616 51.822 3.791 3
(Vorjahr) (40.398) (34.917) (5.362) (119)
Davon:
– aus Steuern 22.502
(Vorjahr) (10.577)
– im Rahmen der sozialen Sicherheit 14.334
(Vorjahr) (11.028)
– gegenüber Gesellschaftern 1.267
(Vorjahr) (1.250)
82 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
11. Derivative Finanzinstrumente
In der MANN+HUMMEL Gruppe werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur
Sicherung von risikotragenden Grundgeschäften aus der operativen Tätigkeit des Konzerns
eingesetzt.
Bei den währungsbezogenen Geschäften handelt es sich um Devisentermingeschäfte in den
Währungen USD und CZK jeweils gegen EUR.
Die Bewertung der Derivate erfolgte teilweise durch Kreditinstitute, über die die Derivate abge-
schlossen wurden, und teilweise mittels des Treasury-Management-Systems innerhalb SAP
(Modul TR) unter Zugrundelegung von Marktdaten aus dem Informationssystem vwd Vereinigte
Wirtschaftsdienste AG. Die Kreditinstitute und das Treasury-Management-System bewerten
die Derivate nach anerkannten Methoden und Modellen der Finanzmathematik.
Nominalbetrag Beizulegender Zeitwert
TEUR TEUR
Währungsbezogene Geschäfte 13.109 88
83Konzernabschluss
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
12. Umsatzerlöse nach geografischen Märkten
Die Umsatzsteigerung betrug 119.864 TEUR (um Währungseffekte bereinigt 238.094 TEUR).
Nach Tätigkeitsgebieten gliedern sich die Erlöse des Konzerns zu 47,1 Prozent auf den
Geschäftsbereich Automobil Erstausrüstung, zu 41,4 Prozent auf den Geschäftsbereich Auto-
mobil Ersatzgeschäft sowie zu 11,5 Prozent auf den Unternehmensbereich Non-Automotive.
13. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge betragen 38.765 TEUR (Vorjahr 62.609 TEUR). Dabei
handelte es sich hauptsächlich um Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von
11.240 TEUR (Vorjahr 9.910 TEUR), aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen in Höhe
von 7.283 TEUR und aus Mieterträgen in Höhe von 1.966 TEUR.
2014 Anteil 2013 Anteil
TEUR % TEUR %
Europa 1.500.265 53,7 1.438.976 53,8
Amerika 696.743 24,9 696.013 26,0
Asien 579.028 20,7 523.706 19,6
Rest der Welt 19.134 0,7 16.611 0,6
2.795.170 100,0 2.675.306 100,0
84 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
14. Materialaufwand
15. Personalaufwand
2014 2013
TEUR TEUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
1.501.370
1.468.872
Aufwendungen für bezogene Leistungen 73.296 57.693
1.574.666 1.526.565
2014 2013
TEUR TEUR
Löhne und Gehälter 559.584 552.758
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
120.673
115.242
Davon für Altersversorgung: 15.546 TEUR (Vorjahr 14.375 TEUR)
680.257 668.000
85Konzernabschluss
16. Abschreibungen
Die Abschreibungen betragen im Berichtszeitraum 100.737 TEUR (Vorjahr 95.093 TEUR). Darin
sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen enthalten.
17. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 324.966 TEUR (Vorjahr 318.056 TEUR)
enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Mieten, Pachten, Leasing und Instandhaltungen
sowie für Rechts-, Beratungs-, Weiterbildungs- und Reisekosten und für Ausgangsfrachten. Die
Aufwendungen aus Währungsumrechnung betragen 9.986 TEUR (Vorjahr 11.217 TEUR) und
die sonstigen Steuern belaufen sich auf 8.113 TEUR (Vorjahr 8.275 TEUR).
18. Finanzergebnis
2014 2013
TEUR TEUR
Erträge aus assoziierten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen 1.698 576
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 3.710 1.342
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 5.642 2.721
Finanzerträge 9.352 4.063
Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen – 15.034 – 15.306
Aufwand aus der Änderung des Diskontierungszinssatzes der Pensionsrückstellung – 11.678 – 5.086
Sonstige Zinsen – 18.388 – 12.603
Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 45.100 – 32.995
Saldo Finanzerträge-/aufwendungen bereinigt um Zinseffekte Rückstellungen (– 9.036) (– 8.540)
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 – 1.182
Kursgewinne aus Darlehen 2.904 3.226
Kursverluste aus Darlehen – 6.077 – 2.928
Finanzergebnis – 37.223 – 29.240
86 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
In 2014 wurden Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen in Höhe von 3.710 TEUR erzielt
(Vorjahr 1.342 TEUR). Zusätzlich sind die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge aus Geldanla-
gen gegenüber 2013 durch die Ausweitung des Anlagevolumens um 2.921 TEUR auf
5.642 TEUR gestiegen. Die Summe der Finanzerträge (ohne Kursgewinne aus Darlehen) beläuft
sich damit auf 9.352 TEUR (Vorjahr 4.063 TEUR).
Die Finanzaufwendungen liegen bei insgesamt 45.100 TEUR. Bereinigt um die Zinseffekte aus
der Aufzinsung von Rückstellungen (15.034 TEUR) und die Änderung des Diskontierungszins-
satzes der Pensionsrückstellung (11.678 TEUR) reduzierte sich der Saldo aus Finanzerträgen
und Finanzaufwendungen um –496 TEUR auf – 9.036 TEUR. Die gestiegenen sonstigen Zins-
aufwendungen sind auf die Neuaufnahme von Darlehen und die Ausgabe einer Namensschuld-
verschreibung zurückzuführen.
Die Fremdwährungsdarlehen im Konzern wurden zum Bilanzstichtag bewertet. Dabei ergaben
sich Kursgewinne von 2.904 TEUR (Vorjahr 3.226 TEUR). Die Abwertung des EUR – insbeson-
dere gegenüber dem USD – führte zu Bewertungsverlusten in Höhe von 6.077 TEUR (Vorjahr
2.928 TEUR). Die Position enthält auch die Bewertung der Derivate im Konzern.
19. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Ertragsteuern in Höhe von 28.262 TEUR (Vorjahr 19.529 TEUR) beinhalten inländische
Ertragsteuern, vergleichbare ausländische Gewinnsteuern sowie latente Steuern in Höhe von
– 9.953 TEUR (Vorjahr – 11.130 TEUR).
87Konzernabschluss
SONSTIGE ANGABEN
20. Haftungsverhältnisse
Zum Bilanzstichtag bestanden Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen und Bürg-
schaften in Höhe von 201 TEUR (Vorjahr 0 TEUR).
21. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Zum Bilanzstichtag bestanden finanzielle Verpflichtungen der Gruppe in Höhe von
37.615 TEUR. Hierbei handelt es sich um bereits beschlossene Investitionen und Verpflichtun-
gen aus Wartungs-, Miet- und Leasingverträgen.
22. Außerbilanzielle Geschäfte
Im Konzern bestehen bei verschiedenen Gesellschaften Gebäude-Leasingverträge sowie
Leasingverträge zur Anmietung von Betriebs- und Geschäftsausstattung und IT-Equipment.
Die finanziellen Verpflichtungen, die sich aus solchen Leasingverträgen ergeben, sind unter
dem Punkt „Sonstige finanzielle Verpflichtungen“ genannt.
23. Personalstand
Der durchschnittliche Personalstand im Konzern gliedert sich ohne Auszubildende wie folgt auf:
2014 2013
Angestellte 6.721 6.190
Lohnempfänger 9.147 9.048
15.868 15.238
88 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
24. Bezüge der Geschäftsführer und des Aufsichtsrats, Vorschüsse und Kredite
Für die Wahrnehmung der angefallenen Geschäftsführungsaufgaben im Mutterunternehmen
und den Tochterunternehmen erhielt die Geschäftsführung der Muttergesellschaft Bezüge von
3.824 TEUR (Vorjahr 4.092 TEUR). Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats umfassten 128 TEUR
(Vorjahr 131 TEUR). Die Bezüge früherer Geschäftsführungsmitglieder bzw. ihrer Hinterbliebe-
nen betrugen 686 TEUR (Vorjahr 699 TEUR). Die Pensionsrückstellungen für frühere Mitglieder
der Geschäftsführung bzw. ihre Hinterbliebenen betrugen am Bilanzstichtag insgesamt
8.637 TEUR (Vorjahr 8.542 TEUR).
An Mitglieder dieser Geschäftsführungen sind zum Bilanzstichtag weder Kredite noch Vor-
schüsse gewährt worden.
Haftungsverhältnisse zugunsten von Organmitgliedern der Obergesellschaft oder zugunsten
von Organmitgliedern der unmittelbaren Konzernunternehmen sind ebenfalls nicht einge-
gangen worden.
25. Abschlussprüferhonorar
Das von dem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar in Höhe von
246 TEUR teilt sich auf in Abschlussprüfungsleistungen (81 TEUR), andere Bestätigungs-
leistungen (42 TEUR), Steuerberatungsleistungen (31 TEUR) und sonstige Leistungen (92 TEUR).
89Konzernabschluss
Ludwigsburg, 19. März 2015
MANN+HUMMEL HOLDING GmbH
Die Geschäftsführung
Alfred Weber Frank B. Jehle Manfred Wolf
Aufsichtsrat
Thomas Fischer, Schalksmühle
Vorsitzender
Christine Wagner, Reisbach
Stellvertretende Vorsitzende
Betriebsrätin Marklkofen
Prof. Dr.-Ing. Michael Bargende, Stuttgart
Hochschullehrer
Josef Bechtel, Ludwigsburg
Gewerkschaftssekretär IG Metall,
Bezirksleitung Baden-Württemberg
Walter Gehl, Frankfurt / Main
Vorstandsvorsitzender
LSG Lufthansa Service Holding AG
(ab 5. Mai 2014)
Joachim Grüdl, Bietigheim-Bissingen
Betriebsratsvorsitzender Ludwigsburg
Jens Michael Hummel, Stuttgart
Diplom-Kaufmann
Konrad Ott, Ludwigsburg
1. Bevollmächtigter der IG Metall,
Ludwigsburg
Karl-Heinz Streibich, Frankfurt / Main
Vorstandsvorsitzender Software AG
(bis 2. April 2014)
Dr. Gerhard Turner, Pliezhausen
Nico Wetterich, Föritz
Betriebsrat Sonneberg
Bernhard Wimmer, Rimbach
Werkleiter Marklkofen
Johannes Winklhofer, Stockdorf
Geschäftsführender Gesellschafter
iwis Gruppe
Geschäftsführung
Dipl.-Kfm. Alfred Weber, Stuttgart
Vorsitzender
Dipl.-Wirtsch.-Inf. (Univ.) Frank B. Jehle,
Marbach
Stellvertretender Vorsitzender
Dipl.-Betriebsw. (FH) Manfred Wolf,
Ludwigsburg
26. Aufsichtsrat und Geschäftsführung
90 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
„Wir haben den von der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH, Ludwigsburg, aufgestellten
Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrech-
nung, Eigenkapitalspiegel und Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und
Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verant-
wortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage
der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über
den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des
durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der
Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirt-
schaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler
berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezo-
genen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und
Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst
die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unterneh-
men, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Kon-
solidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie
die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurtei-
lung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßi-
ger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem
Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und
stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Stuttgart, 20. März 2015
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Strähle Ranger
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
91Konzernabschluss
Dieser Geschäftsbericht ist auf FSC zertifiziertem Papier klimaneutral gedruckt.
ImpressumHerausgeber
MANN+HUMMEL HOLDING GmbH,
Ludwigsburg / Deutschland
Konzeption und Gestaltung
Kuhn, Kammann & Kuhn GmbH,
Köln / Deutschland
Fotografie / Illustration
Andreas Fechner, Düsseldorf / Deutschland (Seiten 04 – 08, 10 – 27)
Claudia Kempf, Wuppertal / Deutschland (Seite 32)
Peter Pichler, Köln / Deutschland (Seiten 34 – 36)
Ralf Berndt, Köln / Deutschland (Seite 29)
MANN+HUMMEL Archiv, Ludwigsburg / Deutschland (U2, Seiten 02 – 03, 33)
Shutterstock (Seiten 30 – 31)
Getty Images (Seite 37)
Produktion
Busch Production Consulting,
Köln / Deutschland
Druckerei
Buch- und Offsetdruckerei Häuser KG,
Köln / Deutschland
92 MANN+HUMMEL GESCHÄFTSBERICHT 2014 Impressum
MA
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www.mann-hummel.com