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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.1 Januar
1/30
BERLIN
IM JAN U
AR
9 38
NR . l
8.
JAHRGANG
ZEITSCH :l
IFT
F
R
DAS
GESAMTE
GE81ET
DES GAS-UND LUFTSCHUTZES DER ZIVIl8EVlKERUN
MITTEILUNGS BL TT AMTLICHER NACHRICHTEN
Zum
8.
ahrgang
von
GasschufJ und Lu/lschufJ
Die kriegerischen
Ereignisse der
lefzfen Zei f haben die Lehre
Douhefs
in der ur=
sprnglich von ihm verfochfenen Form nmlich, da kn/lige Kri{'ge allein durch die Lu/lwaffe
enfschieden werden knnen
nichf
besffigf.
Wohl
sehen wir,
da
die
Lu/fwaffe als driffer
Wehrmachffei i im
Zusammenwirken mif den anderen Wehrmachffeilen eine enfscheidende
Rolle bei allen kriegerisdJen Handlungen spielf, wir erkennen aber auch, da der Infanferie
wie
in
frheren Jahrhunderfen
die
enfscheide
nde Rolle zufllf.
Beim
Einsaf; der Lu/lwaffe haf sich mif aller D euflichkeitgezeigf, da der Bomhenabwurf
auf milifrische Ziele hufig auch die
Zivilbevlkerung
in Mitleidenscha/l ziehf, da bei der bis=
herigen Sfdfebauweise wichfige milifrische und Verkehrsanlagen inmiffen bewohnfer Sied=
lungen liegen. Der zivile Lu/fschufz der in den lef;fen Jahren in fasf allen
Lndern
sfark
vorangefrieben wurde, haf
seine
Feuerfaufe erhalten
und
seine Nofwendigkeif erwiesen.
Erschreckend .{lro waren die Verlusfe dorf. wo nichfs
vorbereitef
war, klein,
wo
man wirksame
und
wohldurchdachfe
Manahmen
gefroffen haffe. Durch sysfemafische
Erziehung
der gesamfen
Bevlkerung zu richfigem Verhalfen gegenber Lu/langriffen
und
bei weifgehender Vorbereifung
aller fr den Lu/lschuf; nofwendigen
Manahmen wird
erreichf werden,
da
das ffenfliche
Leben, die Wirfscha/l und die
Produktion
nur
kurze
Unferbrechung erfahren.
So war
denn auch
im
Rahmen
der in Deufschland er.
dmalig
durchgefhrfen gem einsamen
Manver aller drei
Wehrmachffei le
der zivile Lu/lschuf; in erheblichem Umfange befeiligf.
Hi
erbei konnfen wertvolle Erkennfnisse gesammelf werden, ber die im einzelnen das Dezem=
berhe/l des soeben abgeschlossenenjahrganges berichfef. Dif ser Groeinsaf; des zivilen Lu/lschuf;es
wurde wesenflich dadurch erleichferf, da das vergangene
Jahr
die langersehnfen Durchfh =
rungsverordnungen
zum
Luffschu
fzgesefz
brachfe.
Sowohl
hinsichflich der
Erfassung
und Ausbildung
~ l l r
fr den Lu/lschuf; benfig(en
Personen als auch nach der
dinglichen
Sei
fe Ansd1affung
von
Gerfen, Durchfhrung
ro
=
zgiger Enfrmpelungsmanahmen Beschaffung aller Gegensfnde fr eine erfolgreiche Ver =
dunkelung sowie insbesondere sfarkes Voranfreiben des baulichen Lu/lschuf;es) isf ein
gewal
=
figer
ufhieb
fesfzusfellen.
Neben
dieser den gesamten zivilen Lu/lschuf; beeinflussenden gesef;geberischen Tligkeif
wirkfen folgende
Manahmen
frdernd:
di
e Neuordnung d es FeuerlschweseTJs mifder
Un=
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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.1 Januar
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f r s f l l u ~ g der Feuerlschpolizei unfer den Reichsfbrer und Cbef der Deufschen Polizei
so=
wie die Umorganisafion
der Technischen Nothil fe ,
die
ihrer
ursprnglichen Aufgabe ent=
sprechend als fechnische Hil/spolizei ebenfalls
dem Chef
der Deutschen
Polizei
unterstellt wurde.
Als segensreich wird sich auch der Neubau des Deutschen Roten Kreuzes erweisen, der eine
straffe Zusammenfassung aller Kr/le des Sanittsdiensfes mit sich bringt.
Die Ausbildung des Sicherheits=
und
Hilfsdienstes wurde theoretisch
und
praktisch
betrieben, die Ausstattung mit Lu/lschufJgert machfe Forfschritfe.
Der
Reichslu/ fschufzbund
beendete seine Umorganisation
und
konnte sich
in verstrk:
tem
Mae
der Ausbildung der SelbstschufJkr/le widmen.
Seine
Leisfung, vierJahre nach seiner
Grndung, am
29.
April
1937
wird
durch nachstehende Zahlen belegf:
12000000 Mitglieder,
66300 Dienststellen,
644000 Amtstrger,
5500000
ausgebildefe SelbstschufJkr/le,
darunter 3000000 Lu/lschufJhauswarfe,
142000
ausgebildete Kr/le des erweiterten SelbstschufJes,
5088 Lu/lschufJschulen,
28000
Lu/lschufJlehrer.
Die
Durch/hrungsverordnungen
zum
Lu/lschufJgesefJ erbrachten fr den Reichslu/lschufJ=
bund eine wesentliche Fesfigung seiner Arbeit.
Die
Reichsgruppe Industrie
hat df n Werkluffschutz
besonders
dadurch
gefrdert,
da eine auerordenflich groe
Zahl
von Ubungen abgehalfen wurde, um an Ort und Stelle
nachzuprfen, wieweit die veranfworflichen Befriebsfhrer
und
Werklu/lschufJleiter den Bestim=
mungen ber Or. Janisation, Ausbildung und Ausrs(ung der
Werke
nachgekommen sind.
Die
Ab=
IJaltung dieser bungen er/ol'1fe o/lmals unter besonders erschwerenden Umstnden, wobei im
Verlauf
der
bung
das Zusammenspiel von Werklu/lschufJ
und
Kr/len des Sicherheits: und
Hilfsdienstes sowie anderer Lu/lj'chufJdienstsfellen
erprobt
wurde. Diese bungen
und
andere
lau/end von den Verfrauenssfellen der Reichsgruppe Industrie durchgefhrte Werklu/lschufJ=
Veranstaltungen haben ergeben, da auch auf dem Gebiete des Bauwesens und der Ausrsfung
sowie der sonstigen praktisdJen Leisfungen die von den zustndigen Stellen an die Werklu/l=
schufJbefriebe gerichfeten Anforderungen im Durchschnitt voll erfllt wurden.
Die
Ausbildung von Fhrern
und
Unferfhrern in allen Zweigen des zivilen Lu/lschufJes
wurde in zahlreichen Lehranstalten gefrdert. Neben den Ausbildungslehrgngen bei den
Orfspolizeiverwaltern,
c en
rtlichPn Feuerwehren und
dem
Deutschen Rofen Kreuz sind in erster
Linie
zu nennen die Reichsansfalt
fr
Lu/lschufJ in
Berlin,
die Reichslu/lschufJschule in Berlin
und die Reichsschule der Technischen Nothilfe fr den InsfandsefJungsdiensf in Belzig.
Die Zahl
der liferarischen Neuerscheinungen auf dem
Gebiet
des gesamfen Lu/l=
schufJes haf, wie das zu erwarten stand, abgenommen.
Die
neue Ausgabe des Standardwerkes
Der zivile Lu/lschufJ" von Knipfer=Hampe bringf eine wertvolle Erweiterung und Ergnzung.
Der groen Bedeufung des baulichen Luftschutzes von der Raumplanun.l ber Landes=
planung und Sfdfebau bis
zum
SchufJraum wurde dadurch Rechnun.g gefragen da sich Verlag
und
Schri/lwa}{ung dazu enfschlossen, dieses umfangreiche Gebiet in
Vierfeljahreshe/fen
mit
dem UnferfHel Baulicher Luf/schufJ" zusammenzufassen.
Bei
allen Lu/lschufJmanahmen muten die Anordnungen des Beauffragten fr den Vier=
jahresplan besondere Beachfung /inden. Das Bauwesen wurde hiervon in erster Linie
be=
froffen.
In Erfllung
dieser Forderungen erging ein
Sondererla
ber SchufJraumbau ohne
Stahl.
Die Deufsche Reichsbabn, die Reichsposf
und
die
Verwaltung
der deufschen Wasserstraen
wurden
verschiedentlich in grere Lu/lschufJbungen einbezogen.
Obwohl
es bisher in Spanien
und
Osfasien nichf
zum Gaskampf
gelwmmen ist, rechnef
doch alle
Welt
mif
dem MasseneinsafJ von chemischen Kampfmitfeln in einem I?n/ igen Kriege
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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.1 Januar
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zw
ischen
Gr
omchten sowvhl an der F
ronf al
s auch bei
Lu/langriffen
auf die K ra/lquellen in
der Heimaf des Gegner
s.
D er chemische
Krieg
wurde im diensflich en
und
u e r d i e n s f l i ~ e n
Schn f f f um des
Ausland
es auch im vergangenen Jahre
hufi
g und
grndli
ch behandelt.
Ub
el
sei
ne
Mitfel
und
ihre voraus5ichfliche A nw
endu
ng
durd) andere Mchfe unferrichfef das
allgp=
meinversfndliche,
fr
Soldaten
und
an
W ehrfragen inferl'ssiede
Lai
en geschriebene Buch
"Gas
=
waffe und
Ga
s
abwehr"
des G e
neral
s v. Tempelh of f Es gibf eine EinflJrung in die Ga
sfaktik,
die als Teilge
bief
der Taktik in unserem militrischen SdJri/lfum bisher viel weniger bercksich=
tigf wird als im auslndischen.
Welchen
Um
fang
die chemisc h e A u f
r s fun
g
fremder
Mchfe fafschlich
haf, enfzie
h f
sich der Kenn tnis der ffen fl
ich
keif. Man kann
aber
beobachten, da die Vorbereifun.'len fr
den Gas schufz
von
Volk und Wehrmacht seit einiger Zeif beso
nd
ers von den aufrsfen=
den
Mchfen unter
Einsag .groer Milfel
immer
weifer verbessert
werden.
Bei uns sind
zwei
wichfige Manahmen zur Sicherung des
Gas
sch
uJes in der Heimaf ge=
troffen
worden:
die Einfhrung des " H
eeresafmer
s" als Einheits=Sauerstoff=Schu Jgerf
fr
den
zivilen
Lu/lschu J
und
der Volksga smaske , deren B eschaff
un
g fr jedermann
m
glich ist.
Die
Ausrstung
allel'
Volksgenossen
mif dieser Maske, die Einrichfung
weiferer
Schu Jrume
und die fodlaufende Aufklrung der Bevlkerung ber den mglichen EinsafJ von chemischen
Kampfstoff
en
bei
Luf/angriff
en
auf
ihre
Arb
e
its=
und Wohnsfff
en
und
das Verhalten
bei
Gas
=
gefahr
hl
eiben u fg
ab
en , deren
Lsung
im neuen
Jahr
e krffig zu frdern isf. Je schneller sie
erreichf wird, mit um so g
r
erer Ruhe J?ann das deufsche Volk im Verfrau en auf die gefrof=
fenen SchuJmanahmen
efwaige
n kn/ligen Gasangriffen entgegensehen.
Die
Wehrmacht
bereifef
sich durch enfsprechende
Ausrstung
und
Ausbildung auf
die
Gasgefahren
vor, mit
denen sie
im
Kampfe zu rechnen haf.
Um
ihr zu dienen , werden wir
im
neuen Jahrgang die fechnisch e und fakti sc he Enfwicklun g
des
ch e mischen
Kri
eges
im
Auslande und die Fragen der mili tri
sc
hen Gasabwel1r noch ausfhrlicher und grnd=
li
eher b ehandeln als bisher. Wir
werden un
s hierbei bemhen, fr die
Ausbi ldung
der Truppe
im
Gasabwehrdienst brauchbare Anregungen zu geben, und nichf mde werden, aul die
fakfische
WidJfi
gke
i t
hinzuweis
e
n,
die die
Gasabwehr fr
alle
Wehrmachff
eile
haf.
Die militrische Gasabwehr und der zivile Gasschu J mssen sich im Ernstfall gegenseffig
rrgnzen, um
zusammenwirkend
mil
ander
en Schu J=und TrufJmi{{pln die Kampffhigkeit der
be
waffneien
Macht und
das
Leben in
der Heimat
zu erhalten. Indem wir die voraussichfliche
Anwendung
und Wirkung auslndischer Gaswaffen gegen heide errfern, hoffen wir,
zu einer zufreffenden Einschtzung d er Gasgefahren und der Manahm en beizufragen,
di
e zu ihrer Abwendung
im
Rahmen des zivilen Lu/lschufJes
und
des Kampfes
der
verbundenen
Waffen
und Wehrmachffeile
geboten sind.
Mge
unsere Zedschri/l
eine
Sfffe frdernden G
e=
dankenauslausches
zwischen
allen
Mnnern werden, die fr GasschufJ oder :
abwehr
in der H
e;=
maf
oder in den
Kmpfen
der
bewaffneten
Machf verantwortlich sind.
Um
di
e
Zusammenarbeit
aller
Diensfstellen
auf
smflichen G ebie fen des GasschufJes
und
Lu/lschu Je'i
weiler
z u
frdern und
zu
verliefen,
sei
hi
er an die
magebenden
Stellen die
Bif f
e
gerichtet, sich durch Sachbearbeiter im
Rahm
en
uns
erer
Zeifschn l
m ehr als bisher zu
uern und
auch auf diese Weise dazu beizufragen, da da s neueJa hz fr den deufschen Gasschu J und Lu/l=
sch
u J
ein
Jahr d
es
Forfschriffes werde.
Die
Schri/lwalfung
von "GasschuiJ und Lu/lschufj'{
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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.1 Januar
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rich Ludendorff
t
Der Name des groen Soldaten, dessen tatenreiches
Leben sich am 20 _ Dezember 1937 vollendete, glnzt
ohne
Titel. Seine Leistung erhob ihn ber seinen Rang.
Als Generalstabschef und
Erster Generalquartiermeister
an zweiter Stelle ttig,
war er ohne
Marschallstab
der
Feldherr
des Weltkrieges . Vor
der Grue
des Verewig
ten beugten sich in den Tagen der Trauer Freund
und
Feind
.
Der Dank
des
Vaterlandes wurde
ihm aus
be
rufenem Munde dargebracht.
Sein Leben war Arbeit und Kampf, sein Schicksal tr a
gisch. Seine Wiege stand in der Ostmark, die heute
nicht mehr deutsch ist. Kaum dem Knabenalter ent
wachsen, von Gestalt das
Urbild eines schnen nordi
schen Jnglings, wurde
er
aus
dem
Kadettenkorps als
Offizier in die Armee ver
setzt.
Wie sein groer
Vor
gnger, der Feldmarschall
Graf Mol t k e, mute er
als junger Leutnant mit kar
gen
Mitteln
haushalten, auf
manchen Lebensgenu
ver
zichten
und ohne
einflu
reiche Beziehungen sich sei
nen
Weg mit eigener
Kraft
bahnen
. Mit
eisernem
Flei
widmete
er
sich
seinem
Be
ruf
und arbeitete er
an der
Ausbildung seiner reichen
Gaben. Frhzeitig fiel er
durch
ungewhnliche Lei
stungen auf.
Ihnen
ver
dankte er
seinen
schnellen
Aufstieg in verantwortungs
reiche teIlungen, in denen
sich sein Genie entfalten
und unvergnglichen Ruhm
erwerben konnte. Glck
hat auf die Dauer
nur der
Tchtige. Dieses
Moltke
wort bewhrte sich an Erich
L ud en
0
r f f , bis ihm
das Glck vor der Erfllung
seiner grten Aufgabe den
Rcken kehrte, als wolle es
beweisen, da es auch fr
den
Tchtigsten unentbehr
lich ist, aber
ihm
keines
wegs
auf
die Dauer
treu
zu
bleiben verspricht.
Er
selbst hat
sich,
ohne
nach
dem
Glck zu fragen,
in guten und in schlimmen Tagen immer rcksichtslos
mit Leib und Seele fr
seine
Aufgabe und fr seine
Oberzeugung eingesetzt. Halbheit und Schwche waren
seiner
starken
Seele fremd und verchtlich. Ihre Glut
verbarg sich
hinter
einer khlen Auenseite. Im Ve r
kehr zurckhaltend und kurz
angebunden, schien er
schroffer, als
er
war.
Wer
das Glck
hatte,
ihm mensch
lich nherzutreten, wei, da er
ein
warmes
und
gtiges
Herz hatte. Viele, denen er in aller Stille
selbstlos
ge
holfen hat, schulden ihm Dank. Als Kmpfer fhrte er
eine scharfe Klinge, mit der
er
manches Mal
verletzt
hat,
ohne es zu wollen.
Im
Meinungsaustausch brach das
innere Feuer aus ihm hervor.
Dann wurde er
lebhaft,
verfocht
mit blitzendem Auge
und
heller, scharfer
tim me eine Ansicht, legte die ganze Energie seines
starken
Villens in
seine Worte, jedoch niemals
aus
Rechthaberei oder Eigensinn. tets kam es ihm auf die
Sache
an, die durchzusetzen oder zu klren er fr not
wendig hielt. Er verlangte, da der andere
seine
ab
weichende Meinung klar begrnde, und erwartete, da
er sie mit der gleichen Wrme
und
Festigkeit vertreten
werde, wie
er
selbst es zu tun pflegte. Der
andere aber
beugte
sich
nur
allzuoft vor
der strkeren
Persnlich
keit und gab nach, ohne innerlich
berzeugt
zu ein .
Mehr als einmal hat Ludendorff eine solche Aussprache
mit den aus tiefster Brust kommenden Worten abge
schlossen : Es ist mir eine Beruhigung,
da
Sie auch
meiner Ansicht sind. Viel zu gewissenha ft, um sich
selbst fr
unfehlbar
zu halten,
hat er
im Kriege,
wenn
es die
Zeit
erlaubte,
vor
groen Entscheidungen den
Rat
der Mnner
seines Vertrauen s gesucht
und
erwogen,
den Entschlu abe immer selbst
gefat, wie es
der
Feld
herr mu . Denn das schwere Gefhl der Verantwor
tung , von dem niemand sein Gewissen entlasten
konnte, hat ihn
nicht
einen Augenblick verlassen .
Als er im Herbst 1916 mit Hindenburg an die Spitze
des Heeres trat, um den
, Krieg zu einem siegreichen
Ende zu fhren , bat er ge
senkten
Hauptes
Gott,
den
IIwissenden, ihm
Kraft
fr
sein Amt
zu verleihen . An
ihr hat es nicht gefehlt. An
dere haben versagt. Der
Endsieg
wurde nicht
errun
gen. Es kam die bittere
Stunde
, in der Erich Lu
dendorff nach unvergleich
lichen Erfolgen
und ber
menschlichen Leistungen
,
den drohenden Zusammen
bruch vor
Augen,
aus dem
Amte scheiden mute
und
verurteilt
wurde, ihm zuzu
sehen, ohne ihn
aufhalten
zu drfen. Ein Leben der
Arbeit
fr das
Vaterland,
den Kaiser und die Armee
schien
vergeblich
gewesen
zu sein. Wenn etwas ist
gewalt'ger als das Schicksal,
so ist's
der
Mut, der's uner
schttert trgt.
Zu
klein
war
solcher Mut fr den
Feldherrn.
der
am Abend
des
27 Oktober
1918 Spaa
in voller Manneskraft ver
lie e i n ~
Muskeln
straff
ten sich. icht ge eh affen,
ein Schicksal leidend zu er
tragen, blieb
der
Mann
der
Tat
trotz
alledem entschlos
sen, es zu wenden.
Den
Vielen
und
Allzuvie
len, die bald nach dem
Phot.
He inrich Hof(mann. Kriege zu ihm
kamen und
ber vergangene
Gre
und
unertrgliche Zustnde der Gegenwart
klagten,
antwor
tete er stets mit der Frage: ,,\Vas tust du zur Besse
rung der Lage? Er selbst
handelte;
denn in der Stille
auf
seine
Stunde
zu
warten ,
wie es manche seiner
Verehrer gewnscht
htten,
war seinem ttigen Wesen
zuwider. Unttigkeit
wre
ihm als Pflichtvergessenheit
erschienen. Tm
Glauben
an seine Sendung und
an
sein
Gedankengut griff er streitbar in das politische, gei
stige und religise Leben seines Volkes ein. Auch fr
sein unermdliches Wirken in der Nachkriegszeit
ber das zu urteilen wir nicht berufen sind - gilt der
Satz, den
er
rckschauend im Jahre 1919 niederge
schrieben
hat:
Ich ,bin in meinem oldatenleben nur
einen Weg gegangen, den geraden
Weg der
Pflicht.
Sie
war
ihm niemals ein
uerer
Zwang,
sondern
im
mer eine innere otwendigkeit, auferlegt vom
eigenen
Gewissen,
dem
nur ein
groer Gedanke
die Richtung
gab:
Die
Liebe zum Vaterlande.
Ein Held ist von uns gegangen. Wer ihn
ehren
will,
eifere ihm nach in
der Reinheit
seines Wollens und in
der Treue seiner PFlichterfllung. Wer ihn kannte und
ihn verstehen konnte, mute
ihn liebhaben.
Fr. von T e m p e I hof
f
-
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Luftschutzmglichkeiten
fr Archive Bibliotheken
und
Museen
Dr. erbert M e y er ,
Stuttgart
Von der
Vernichtung hchster Kunstwerte,
wie
sie die
Zerstrung
eines
M u s
e um s
mit
sich
bringen
wrde, ist
in
dieser Zeitschrift bereits
die
Rede
gewesen
1
. m die ganze Schwere des
Ver
.
lustes zu
verdeut
li chen, mag noch
ergnzend
bc .
merkt werden, da
z.
B. in einer
Gemldegalcrie
selbst
das
am wenigsten
gelungene Bild eines
zweitrangigen
Malers
imm
er
noch eine niemals
wieder zu ersetzende
Ein
mal i g k
ei
t darstellt.
Wie gro
der
Schaden
erst
is t
,
wenn
wirklich
be
.
Sild 1.
Rmisches
Markt
t
or von Milet
.
Berl n Pergarnon
Museum.
deutende Meisterwerke
zerstrt
werden, bedarf
kaum einer
Erwhnung, denn auch
die beste
Kopie
kann niemals
dem verlorenen
Ori.ginal gleich kom .
men. Diese
Tatsache
ist uns Deutschen
zuletzt
~ v i e d e r beim
Brand
des
Mnchener Glaspalastes
1m Jahre
1931 be so
nders schmerzlich
bewut ge.
worden, als
kostbar tes Kulturgut
der endg\ti.
g e ~ Vernichtung anheimfiel.
Ahn lieh hohe Werte stehen in den beiden Ar.
ten
.von
Sammlungen auf
dem
Spiele,
die ihrer
Bestimmung und
ihrer
kulturellen
Bedeutun
g
nach den
Museen am
nchsten verwandt
sind
nmlich in
Are
h i v e n und
W i s s e n s c h a f t l i c h e ~
B i b l i
0
t h e k e n. Die in den Archiven aufbe.
wahrten
Ak t e n und U r k und e n sind zwar
den Bestnden eines
Museums
an kn tierischer
Bedeutsamkeit durchweg weit unterlegen . ichts.
des toweniger aber
hat
der grte
Teil
von ihnen
die Einmaligkeit
mit
den
Museumsstcken
ge.
meinsam.
Mag in diesem Falle auch
kein Kunst.
werk zugrunde
gehen, so ist
dafr
die
Wissen
.
schaft, in
erster
Linie die Geschichtsforschung,
die Leidtragende. Ihr gehen
unter Umstnden
wichtigste Unterlagen
und
Quellen fr
immer
verloren.
Da manche
Archivalien
nur
einen
un
.
tergeordneten
Wert
besitzen,
spielt dabei keine
Rolle.
Wert
und
Unwert
eines
Dokumentes
las .
hot. taatl
. Bild
ste
ll
e , Bcrlin.
sen
sich auerdem
se hr
oft
nicht
~ b s o l u t , sondern
erst
auf
Grund
seiner Benutzung
unter diesem
oder jenem
Ge ichtspunkt beurteilen.
Der
mit
dem
Wesen einer Bibliothek
und ihren
Best
n den
weniger
Vertraute
wird
vielleicht
glau.
ben ,
da
die
Zer
trung eines Bibliotheksgebuinalparti ;
turen groer deutscher Komponisten oder die Bi ,
belsammlung der
Landesbibliothek
Stuttgart. Am
Schlu dieses
berblickes
sei noch hingewiesen
auf die bede
utenderen
S pe z i a lb ti b 1 i
0
t h e
k e n , z.
B.
auf die
Kommerzbrbliothek
in Ham
burg
. die natrli :h an seltenem Fachschrifttum" be
sonders reich sind.
Mit einer
bewuten Zerstrung
der in Archiven,
Bibliotheken
und Museen
aufbewahrten J . : : u l t u r
gter ist nun
allerdings
an
sich nicht
zu
rechnen.
Gerade schwerere S p r e n g ~
und
Brandbomben
den nur gegen militrisch wichtige Ziele,
Industrieanlagen usw., eingesetzt werden.
nicht
aber gegen historisohe
und
anderc fr das
Leben eines Volkes und seine Widerstandskraft
vllig indifferente Bauten. Dagegen ist aber zu bc ;
denken,
da, besonders bei
Nacht,
sehr leicht eine
Verwechselung mglich ist. Schlimmer noch
ist
es,
da
die meisten Museen und Bibliotheken in den
Mittelpunkten
der Stdte und in unmittelbarer
Nhe wichtigster strategischer Punkte liegen. Die
Klner U n i v e r s i t t s ~
und
Stadtbibliothek, die in
der auerhalb der eigentlichen Stadt neu
erbauten
Universitt untergebracht
ist,
stellt
eine
der
weni ;
gen
Ausnahmen
,dar . Auch die Archive liegen nur
in seltenen Fllen so weit vom Stadtzentrum e n t ~
fernt wie das Geheime Staatsarchiv in Berlin
Dahlcm.
Mglichst umfassende und wirksame V o r
b e u g u n g s m a n a h m e .n f r den a l l
ci 11 es L tU t a n g r i f fes bedeuten also fr alle
mit der Erhaltung wertvoller Kulturgter betrau
ten Anstalten eine Lebensnotwendigkeit. Man
knnte
nach dem
Vorhergesagten
zunchst an eine
V e r
leg
u n g d e r Sam m lu n gen in weniger
gefhrdete Gegenden denken. Je weniger s t r a t e ~
gisch wichtige Punkte in
der
Nhe wren und jc
aufgelockerter der
Grundri
gestaltet
wrde,
um
so gesicherter wren s,ie zweifellos gegen Flieger ;
angriffe. Jedoch scheitert ,der
Plan
einer d e r a r t i ~
gen Verlegung an
seiner
Undurchfhrbarkeit.
Die
Rcksi ::
ht
auf die Benutzer zwar, einstmals
der
Hauptgrund fr die Errichtung ffentl i
cher
B i l ~
dungsansta lten im Stadtmittelpunkt, wre bei den
heut1gen
guten Verkehrsverb
i
ndungen kein
we,
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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.1 Januar
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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.1 Januar
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Andererseits
wird
jedoch eine Spreng:
bombe
in einem
hohen Gebude
gr:
eren
Schaden
anrichten als in einem
niedrigen . Die
gesamten Mauern und
Fensterflchen wrden zweifeIlos
nicht
nur
dureh eine im Innern dcs Baues,
sondern bereit
s
durch
eine in
nchster
Nhe explodierende
Bombe e i n g e ~
drckt
werden.
Und
wie
schwer
die
nunmehr allen
Witterungseinflssen
ausgesetzten
Bcher ges
chdigt
w e r ~
den knnen, wird man sich leicht vor:
stellen
knnen
.
phot.
Landesbildstell
e W r l l e m b e r ~
Gerade die wichtigeren
Bestnde
mte man also nach Mglichkeit
ter die E r d o b e r f l ~ i c h versenken. Bei
dem hcutigen Stande der
Bautechnik
drfte die
Einrichtung einwandfreier
agaz i n r ume un t e r Tag e
kein schwieriges Problem mehr dar :
stellen. Allerdings mte man k n s t ~
liche Belcuchtung in Kauf nehmen, ein
Gedanke, mit ,dem man sich frher
nicht recht befreunden konnte. Tat ,
schlich
htte ja
auch
Gasbeleuchtung
Bild 3, Bcherbaus
der
Landesbibliotbek Stuttgart mit Holzgestellen und
breitem Mittelgang, durch den das
OberUcht einfllt.
her allein blichen Holzregale in steigendem Mae
e t a
11
ge s t e l l e durchsetzten. eben viebn
rein bibHotheksteehnischen Vorteilen
hat
dieses
mit .der Zeit stndig verbesserte Metallgestell vor
allem den der erheblich greren Fcuersicherheit.
In einigen Bibliotheken ginf, man dann so weit.
da man die eisernen Sttzen der
Gestelle
inner;
halb des
ganzen Bcherhauses
derart zu einem
einzigen
System verband,
da sie jetzt nicht nur
die
Legebden
.der Bcher, sondern sogar das Ge :
wicht
der ZWischendecken und
des
Daches
gen,
whrend
die
Seitenmauern
vllig
entlastet
wurden.
Das
Bchergestell ist
nicht mehr i n ~
richtungsgegenstand ,
sondern Konstruktionsteil
des modernen Magazins, das Holzteilc berha\lpt
nicht mehr aufweist
4
) und
so
den grtmg,
lichen
Grad von
Feuersichel1heit besitzt, der in
einem solchen Gebude vorstellbar
ist.
Diese Mag a z i n k
0
n s t r u k t
i on
wre al.,o
fr einen Neubau
auch
vom
Gesichtspunkt
des
IJuftschutzes aus sehr geeignet. Nur mte
das
Bcherhaus
gegen
Sprengbomben ebenso
ge;
schtzt werden,
wie es
seiner Bauart
nach gegen
Brandbomben gesichert ist.
Gerade
fr diesen
Gebudeteil ist ein solcher Schutz natrli Gh viel
notwendiger
als fr ,die
V e r w a l t u n g s ~ und
B",
;
nutzerrume,
denn ein
Verlust
der
Handbiblio
;
thek des Lesesaales, der Registraturen, der A
leihkarteien, ja
selbst
der Kataloge wre
immerhin
noch
eher
zu
verschmerzen
als die V ernichtung
des an Kostbarkeiten reichen Bchcrhauses. Man
hat daher die Verlegung zum
mindestcn
eines
Teiles
der
Magazine unter die Erde vorgeschla ;
gen.
Dafr
sind bisher Beispiele noch ni cht
handen
. Grnde der Zeitersparnis beim
B c h e r ~
holen und
hohe Bodenpreise
haben es zwar
mit
sich gebracht, da man , besonders
n e u e r c l i n ~
vielstckige Magazine
mit
kl einer GrundfLichc
umgekehrt proportionierten
vorgezogen
hat.
1n
Amerika fhrte man dah er rcgelre
hte
IToehhiiu
ser
auf. Auf deutschem Boden besitzt die Stadt:
bibliothek Hannover einen derartigen, wenn auch
erhoblich kleineren
Bcherturm.
Er
hat
allerdings
dem
langge
treckten
niedrigen
Gebude
g e ( e ~ 1 ~
bcr einen Vorzug: er ist schwcrer zu treffen.
')
G. I e y h in: Handbuch der Bib lioth eks wissenschar t, Bd. 2. S. 54.
8
in den Bcherrumen kein geringes
Gcfahrenmomcnt
dargestellt. Man
baute
daher dic
Magazine
gern
so, da sie nicht nur durch
groe
Fenster
viel Seitenlicht , sondern durch ein Glas :
dach auerdem nooh Oberlicht erhielten.
Nur
aus
diescm Grunde wurde
z.
B. das Bcherhaus der
Landesbibliothek
Stuttgart mit
den
riesigen, s t h e ~
tisch nicht befriedigenden Fenstern und dazu mit
einem - vom Gesichtspunkt der Raumersparnis
aus gesehen viel zu
breiten
- Mittelgang
be,
dacht,
durch den das Oberlicht einfallen sollte
(Bild 6, s. a. Bild 3).
Da nun aber das S o n n e n ~
licht den Bchern sogar schadet,
elektrische B e ~
leuchtung ihnen
aber
im
Gegensatz
zu
G a s b e
e u c h ~
tung nicht gefhrlich we
rden kann,
sind auch allS
diesem Grunde
gegen Magazinrume
unter
der
Erdgleiche keine
Bedenken
mehr
geltend zu
machen.
Besonders
in
Amerika hat man bereits
in
vielen Fllen auf Tageslicht
in ,
den Magazinen
gnzlich
Verzicht geleistet.
Wenn
die
B
s t n d e ~
rume
hier auch bisher
nicht
unter die
Erde v e r ~
senkt
wurde
n, so h
at ma
n sie
doc
h in einigen Fl;
len,
so
z.
B.
in
der Public Library
in N euyork,
wenigstens u n
t e r d e n L e s e;
s
aa l
verlegt.
eine
Anlage.
die
vom Gesicht,, ;
punkte
des
Luft
;
schutzcs
aus
durcha
us zu be ,
gren
ist, zu
der man sich
aber in
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bisher
noch
nicht
entschlic
;
en konnte.
Nach
oben
mu
das
Magazin so
gut wn e
m
glich
durch
eine
mas
,
sive
Bctondecke
geschtzt wer;
den, di
auch
schwerere o
ben aufzuha
lten
vermag. Beton ; Bild 4. M
ode
rnes B
cberba
us im R
obbau.
Aus Handbuch der Bibliothek.wissen
zwischendecken
schaft
.. , Verlag 0110
Harrassowitz.
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unabsichiche
Zerstrungen derartiger
Gebude handeln
kann. So
werden bei
Museumsneubauten
im
wesentlich
en
keine a
nd eren
Sch
ut zmanahmen b r i g
ble
iben
als bei
den nieht
unter
die Erde
ve rlegten r c h i v ~
und
Bibliotheksru ;
men:
Anlage
auerhalb der
Stadtzentrcn,
geschic
te
Grundrigestalrung, Skelett
;
bau,
sparsamste Verwendung brennbarer
Stoffe im Inneren
und
mglichst bom ,
bensich ere
c h
und Deckenkon
s
truk
,
tionen.
phot. Jggl
e,
Tbin
gen.
Dri ,lulich
cr
noch als das
Problem cincr
zwec
k
~ i
G esta l
tung
von N u b a u ~
ten ist die Besinnung auf geeignete
S c h u t zma n a hmcn in den b e
r e i
t
s b es t ehe n den
Bau
t c n , de ,
ren Anlage fast ausna
hm
slos
sehr
Cl '
;
heb lieh
von
der eines u f t s c h u t z g e r e c h ~
ten
Idealbaue
s abweicht. Auf eine im
Krie sfall vorzunehmende Rumung lind
Cberfhrune$ der Bestnde oder
ihrer
wicht i
gsten
"'Teile nach auerhalb darf
man es au f
keinen fa
ll an k
ommcn
la
,'
se
n.
Einm al
sprechen
dieselben
Grnde,
die oben") gegen eine Verlegun g ,der
Bild
S. Bcherhaus
der Universittsbibliothek
Tbingen mit Metallgestell
e n
und IinoJeumbeJegten Zwiscbendecken .
zwischen den einzelnen Gesehosscn w rd en die
Sicherheit natrlich noch erhhen. Die ber dem
Erdboden befindchen Gebudetei le wird
man
am
besten als
Gerippebauten
auffhr en, da bei dieser
Bauart
der durch den Zerknall einer Bombe
ent
ste
hende Luftdruck am wenigs ten Scha,den an;
richten kann .
Was hier fr die Biblioth ek en
ausgefhrt
wurde ,
hat
in gleich em Mae Gltigkeit fr die
Archive.
Wenn man sich
auch darber
kla r sein mu,
da
ein Schutz gegen
Volltreffer
schwerer Bomben
nur durch
b
eso
nder
e, se hr
kostspi
e
li
ge Kons
t rub
tionsmanahmen zu erreichen is t
und
dah er prab
tisch nur in den
se
lten sten Fllen in Frage k o m ~
men wird, so ist doch durch eine gut angelegte
Magazinanlage
unter
der Erdgleiohe fr di e w
vollsten Bestnde beider Arten von Samm lun gen ,der
g
rtm
gliche
Grad
von Sicherheit gewhrleistet.
Erheblich schlechter li egen Verhltnisse
bei den Mus e e n. Im Gegensatz zu Archiven
und Bibliothek
en
werden
hier
durchw
eg
nur w e
niger bed
e
utende
Stcke in
den Maga
zin en
a u f ~
bewahrt,
w
hr
e
nd
die
eigentlichen Schtze
sich
in den stndig fr die Bes
ucher z u ~
gng
li
ch
en
Schauslen befinden,
die
zu
a
ll
em berflu m
eist
auch
noch G l a s
kuppeln
oder
d c h e r ha
ben
(vg l.
Bild 1 .
Wenn auch neuerd
ings
manche
_'1uscen, wie z.
B
das
W a l r a f f ~ R i c h a r t z ~
Museum in Kln ,
ihre
ffnungszeiten
bis in die
Dunkelheit
hinein aU9dehncn
und daher ebenfalls
auf
knstli
:hcs
Licht
angewiesen sind,
so
kommt
hi
er
doch eine
euanlage unter
,
der Erd
;
oberflche
nicht
in Frage. Nur in
ve r
;
schwindenden Ausnahmef
ll
en wre
fr diese
oder jene besondere
K o s t b a r
keit
ein
derartiger
Gedanke zu
e r ~
wgen.
Von
Museumsfaeh
le
ut
en wird
daher auch dem von
Bibliothekaren
und Archiva
ren
kaum
er
rt
erten Ge;
danken in
t
e rn
a t
ion
a l e r A b
mac h u n gen ernsthafte B
eachtun
g
gesch
enkP).
Viel
kann
man sieh davon
alle
rdin
gs nic
ht versprechen,
clers. da es sich ja
durchw
eg nur um
Sammlungen
geltend
gemacht werden ,
auch gegen eine vorbergehende Rumung. u c r ~
dem wird
man
im
Erns
tfall so gut wie sicher
wede r die ntige Zeit noch auch die ntigen Men '
sehen und Befrderungsmittel fr einen derarti ;
gen Umzug zur Verfgung haben.
Andererseits
ist es kl ar, da, vor allem aus Geldgrnden, grund ;
l
egende
U mb au ten in den meisten Fllen nicht
durchfhrbar sein werden . Abstellung
wenigstens
der vom
Gesich
tsp unkt des Luftschutzes aus o f ~
fensichtlich
ste
n Mistnde
ist
jedoch ein unum