Grobphasen einer empirischen Untersuchung
nach Diekmann
Grobphasen einer empirischen Untersuchung
nach Diekmann
• I. Formulierung und Präzisierung des Forschungsproblems
• II. Planung und Vorbereitung der Erhebung
• III. Datenerhebung
• IV. Datenauswertung
• V. Berichterstattung
zu I. Formulierung und Präzisierungdes Forschungsproblems
zu I. Formulierung und Präzisierungdes Forschungsproblems
• Themensuche– wissenschaftliche Literatur
– Ideen
– praktisches Problem
– Auftraggeber
• Wahl der Untersuchungsart– Hypothesenprüfende Untersuchungen
(explanative Studien)
– Erkundende Studien(explorative Studien)
– Populationsbeschreibende Studien(deskriptive Studien)
Wahl der Untersuchungsart
Hypothesenprüfende Studien
(explanative Studien)
Erkundende Studien(explorative Studien)
Populations-beschreibende
Studien(deskriptive
Studien)
Annahmen über Zusamen-hänge, Unterschiede und
Veränderungen ausgewählter Merkmale bei bestimmten
Populationen zu testen. Neben der Prüfung von Variablenbe-ziehungen sind auch Prognoseund Erklärung von Effekten
wichtige Ziele.
in einem relativ uner-forschten Bereich neue
Hypothesen zu entwickelnoder theoretische bzw. be-griffliche Voraussetzungen
zu schaffen, um ersteHypothesen formulieren
zu können.
die Beschreibung von Populationen (Grund-
gesamtheiten) hinsichtlich ausgewählter Merkmale.
Ziel ist es ...Ziel ist es ... Ziel ist es ...
Anforderungen an eine wissenschaftliche Hypothese
Anforderungen an eine wissenschaftliche Hypothese
• Eine wissenschaftliche Hypothese ist eine allgemein-gültige, über den Einzelfall oder ein singuläres Ereignis hinausgehende Behauptung (All-Satz).
• Einer wissenschaftlichen Hypothese muß zumindest implizit die Formalstruktur eines sinnvollen Konditionalsatzes („Wenn-dann-Satz“ bzw. „Je-desto-Satz“) zugrunde liegen.
• Der Konditionalsatz muß potentiell falsifizierbar sein, d. h. es müssen Ereignisse denkbar sein, die dem Konditionalsatz widersprechen.
Wissenschaftliche Hypothesen sind Annahmen über reale Sachverhalte (empirische Untersuchbarkeit) in Form von Konditionalsätzen. Sie weisen über den Einzelfall hinaus (Generalisierbarkeit, Allgemeinheits-grad) und sind durch Erfahrungsdaten widerlegbar (Falsifizierbarkeit).
• „Frustrierte Menschen reagieren aggressiv.“„Wenn Menschen frustriert sind, dann reagieren
sie aggressiv.“
• „Mit zunehmender Müdigkeit sinkt die Konzentrationsfähigkeit“
„Je stärker die Müdigkeit, desto schwächer die Konzentrationsfähigkeit.“
• „Frau Müller leidet bei schwülem Wetter unter Migräne.“
„Wenn das Wetter schwül ist, dann leidet Frau Müller unter Migräne.“
Beispiele
Geben Sie bitte an, bei welchen der folgenden Sätze es sich nicht um wissenschaftliche
Hypothesen handelt und warum.
• Brillenträger lesen genauso viel wie Nicht-Brillenträger.
• Samstags gibt es auf der Kreuzung Haarentor mehr Verkehrsunfälle als Sonntags.
• Der Bundeskanzler weiß nicht, wieviel ein Kilo Kartoffeln kosten.
• Übungsaufgaben sind überflüssig.
• Schulbildung, Berufserfahrung und Geschlecht beeinflussen das Risiko, arbeitslos zu werden.
• Im 17. Jahrhundert waren die Menschen glücklicher als heutzutage.
II. Planung und Vorbereitung der Erhebung
(2) Konstruktion des ErhebungsinstrumentsBegriffsdefinition/Begriffsoperationalisierung
• Messung und Skalen
(3) Festlegung der Untersuchungsform experimentelle vs. quasiexperimentelle Untersuchung Feldforschung vs. Laboruntersuchung Querschnitt-, Trend-, Panel-, Kohortendesign
(4) Stichprobenverfahren Definition der Population Art und Umfang der Stichprobe
(5) Pretest Test des Erhebungsinstruments