Landesjagdverband Bayern Seite 174
Habicht (Accipiter gentilis)
Nach deutlichem Bestandsrückgang heute wieder flächendeckend vorhanden
Der Habicht ist zirkumpolar auf der Nordhalbkugel verbreitet. In Europa finden wir ihn flächendeckend vor, in den Alpen bis 1800 m Höhe. Der Habicht besie-delt typischerweise deckungsreiche Laubmischwälder, besonders die Waldrän-
der oder auch Lichtungen im Wald werden besiedelt. Daneben kommt er aber auch in lichten Wäldern oder auch Feldgehölzen vor, so dass er in der Lage ist, weite Teile der Kulturlandschaft zu besiedeln.
Seine Siedlungsdichte schwankt deutlich in Abhängigkeit von der Biotopqualität, insbesondere vom Beuteangebot. In optimalen Habitaten finden wir etwa ein Ha-bichtspaar auf 500 ha, in ungünstigen Lebensräumen kann ein Paar auch schon einmal rund 8000 ha beanspruchen. Habichte sind sog. „Pirsch-/Startfluggreifer“ welche vom Ansitz in der Deckung eines Waldrandes oder Feldgehölzes oder aus dem bodennahen Flug entlang von Deckungsrändern ihre Beute schlagen.
Der Habicht war Mitte des 20. Jahrhunderts in seinem Bestand deutlich zurückgegan-gen (neben der Pestizidbelastung der Umwelt spielte hier auch die direkte Verfolgung insbesondere aufgrund der landwirtschaftlichen Schäden eine Rolle). Zwischenzeitlich hat sich der Bestand wieder gut erholt. Auch wenn der Habicht, insbesondere aufgrund seiner verborgenen Lebensweise, seltener zu beobachten ist als etwa der Mäusebus-sard, so ist er doch derzeit in Deutschland wieder flächendeckend vorhanden.
Beim Habicht finden wir einen ausgeprägten Geschlechterdimorphismus, der Terzel ist etwa krähengroß, während der weibliche Habicht etwa Bussardgröße erreicht. Somit ist es nicht schwer, die Geschlechter richtig anzusprechen. Schwieriger ist oft die Un-terscheidung des Habichtterzels vom weiblichen Sperber. Habichte erbeuten Säugetiere und Vögel bis etwa Hasen- oder Hühnergröße.
Gewisse Schwierigkeiten bereitet die Bestandserfassung, da der Habicht aus der De-ckung heraus jagt und im Gelände meist nur zufällig beobachtet wird. Am ehesten kann er während der Balz oder während der Jungenaufzucht im Horstfeld nachgewie-sen werden. Wichtig für das Bestandsmonitoring sind daher auch indirekte Nachweise wie Rufe, Mauserfedern oder Rupfungen.
Foto
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Steckbrief
Länge ca. 45 bis 65 cm
Flügel-spannweite
ca. 93 bis 118 cm
Gewicht 650 bis 900 (Terzel) bzw. 900 bis 1400 g (weibl. Habicht)
Gelege Zwei bis fünf Eier
Brutzeit März bis Mai
Rechtlicher Status
Unterliegt dem Jagdrecht, ganzjährig geschont
Wildtiermonitoring 2018 Seite 175
Habicht
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Sources: Esri, USGS, NOAA
Gemeldete Habicht-Vorkommen 2016
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Habicht-Vorkommen2016
keine Angabe ³0 25 50 75 10012,5 km
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Sources: Esri, USGS, NOAA
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Landesjagdverband Bayern Seite 176
Habicht
Zum Nach- und Weiterlesen
Diesing, P. Kann der Feldhase Lepus
europaeus Bussarde ganz allgemein von
Habichten unterscheiden? – Ornitholo-
gische Mitteilungen 54, 110-111, 2002
glutz von Blotzheim, u.n.; Bauer, K.; Bezzel,
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Band 4, Frankfurt am Main 1971.
mammen, u.; stuBBe, m. Zur Lage
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milDenBerger, H. Siedlungsdichte-Untersu-
chungen an Greifvögeln. Ornithologische
Mitteilungen 20, 148-150, 1968.
müller, F. Wildbiologische Informationen
für den Jäger – Jagd & Hege Ausbildungs-
buch III. St.Gallen 1982.
thieDe, W. Greifvögel und Eulen. BLV
Buchverlag, München 2005.