1
Schmeling + Consultants GmbH Heidelberg
www.schmeling-consultants.de Telefon +49 (0) 62 21 / 58 50 47-0
Neues von der DIN EN 82079-1,
dem wichtigsten Standard
für alle Anleitungen
Herzlich Willkommen zum Vortrag
Ulm, 11.07.2013
Roland Schmeling [email protected]
Regionalgruppe Alb-Donau
Agenda
1. Überblick und
Hintergrund
2. Prinzipien
3. Inhalt
4. Sicherheit
5. Gestaltung
6. Prozesse
7. Konformität
8. Elektronische
Medien
9. Ausblick
(c)
2013, S
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eling +
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2
2
DIN EN 82079-1 Erstellen von Gebrauchsanleitungen
Status • Deutsche Übersetzung (DIN, Juni 2013)
• Basis: IEC 82079-1:2012-08 (ISO und IEC)
• Zusätzlich Europäische Norm (EN)
• Wichtigste Norm für Anleitungen
Veröffentlichung • Juni 2013
Vorgänger • DIN EN 62079:2001
Scope • Alle Arten von Anleitungen (instructions for use) für alle Arten von
Produkten, von der Dose Farbe bis zur Industrieanlage
Inhalt • Begriffsdefinitionen
• Prinzipien für die Erstellung von Anleitungen
• Anforderungen an den Inhalt von Anleitungen
• Anforderungen an die Gestaltung von Anleitungen
• Anforderungen an den Erstellungsprozess für Anleitungen
• Anforderungen an die Qualifikationen von Redakteuren, Autoren,
Übersetzern, Lektoren, Illustratoren, Prüfern
• Anforderungen an die Prüfung einer Anleitung auf
Übereinstimmung mit der Norm
• Informativ: Erstellungsprozess
• Informativ: Methoden der Evaluation (Expertisen und empirische
Methoden)
Ausblick • Weitere Teile einer Normenreihe möglich
(c)
2013, S
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3
1985 – 1999 Universität Bielefeld: Diplom-Physik, Philosophie (Sprach- und
Wissenschaftstheorie, Forschung und Lehre)
1999 – 2005 TANNER AG, Lindau: Fachverantwortlicher für Technische
Dokumentation (Analysen, Konzepte, Schulung, Recht)
Seit 2004 Lehrbeauftragter an der Hochschule Furtwangen für
Qualitätssicherung in der Technischen Dokumentation
2005 – 2007 TÜV SÜD: Verantwortung für das Prüfprogramm DocCert,
Entwicklung der Abteilung DocLab, stellv. Niederlassungsleiter in
Essen; auch weiterhin: Auditor/Fachzertifizierer für TD des TÜV SÜD
Seit Sept 07 Schmeling + Consultants GmbH in Heidelberg,
Unternehmensberatung für Technische Dokumentation
und Information, Geschäftsführender Gesellschafter;
7 Berater/-innen; weiterer Gesellschafter: Prof. Schäflein-Armbruster
Seit 2009 tekom e.V. Beirat für Normen, u.a. Mitarbeit im Maintenance Team zur
Überarbeitung der IEC 62079 zur IEC 82079-1 (DKE / IEC)
Roland Schmeling
(c)
2013, S
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Schmeling + Consultants GmbH Heidelberg
www.schmeling-consultants.de Telefon +49 (0) 62 21 / 58 50 47-0
Roland Schmeling [email protected]
Dipl.-Technikredakteur
Elvis Ališić
Senior Consultant
Dr. Peter Ebenhoch
Geschäftsführer,
Senior Consultant,
Projektmanager PMP
Dipl.-Technikredakteur
Tilo Ried,
Senior Consultant,
Prozessmanager
Prof. Robert
Schäflein-Armbruster,
Gesellschafter,
Senior Consultant
Roland Schmeling,
Geschäftsführer,
Gesellschafter,
Senior Consultant
Dipl.-Wirtsch.-Ing.
Mareike von der Stück
Consultant, Expert
Simone Heidemann,
Assistenz
Dr. Ulrike
Zuckschwerdt,
Trainee
SCHMELING + CONSULTANTS HEIDELBERG
seit 2007
Unser Vorgehensmodell – unsere Leistungen
Informationsprodukte Systematische Analyse
Gutachten zur Rechtskonformität
Strukturierung und Standardisierung
Informationsmanagement Redaktionsleitfäden
Medienkonzepte
Modularisierung
Informationsprozesse Prozess-Analyse und Optimierung
Qualitätssicherung
Kosten-Nutzen-Analysen
Prozessreife-Analyse und Benchmark
Kennzahlen-Beratung
Kompetenzaufbau Individuelle Inhouse-Trainings bis zur
umfassenden Ausbildung der Redaktion
Mentoring und Workshops
Lektorate
Systemeinsatz Nutzungsoptimierung vorhandener Systeme
Lastenheft
Datenmodellierung
Projektmanagement Informationsmanagement-Projekte
Systemeinführung
(c)
2013, S
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4
1. Überblick und Hintergrund
(c)
2013, S
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IEC 82079-1 löst IEC 62079 ab
Allgemein Elektrotechnik Telekommunikation
Internationale
Ebene
Europa
Nationale
Ebene:
Deutschland
IEC 62079:2001
EN 62079:2001
DIN EN 62079:2001
DIN EN 82079-1:2013
EN 82079-1:2012
IEC 82079-1:2012
parallel voting
(c)
2013, S
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5
EN 62079: Rechtliche Bedeutung in Europa und Deutschland
IEC 82079-1 tritt Nachfolge an
IEC 62079
EN ISO 12100
DIN EN ISO 12100
Gesetz - verbindlich
Norm - freiwillig
ProdSG
EG-Vertrag AEUV Artikel 114
• Legt „hohes Schutzniveau“ fest
• Ermöglicht Richtlinien mit Anforderungen an Produkte
bzw. Arbeitsmittel
EG Produktsicherheits-
richtlinie 2001/95/EG
EG Maschinen-RL
2006/42/EG
9. ProdSGV
EN 62079
DIN EN 62079
EG Medizinprodukte-
RL 93/42/EG
MPG
EN IEC 60601-1
DIN EN IEC
60601-1 Stand der Technik
(c)
2013, S
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10
Bedeutung der EN 62079 für Maschinen in der EG
„Das Abfassen der Benutzerinformation ist ein integraler Bestandteil
der Konstruktion einer Maschine.“
IEC 82079-1 Anhang D: Einbeziehen der Informationsentwickler in die
Risikobeurteilung; optimales Zusammenspiel kontruktiver und
instruktiver Mittel
„Sofern wichtige Mitteilungen erforderlich sind, wie z. B.
Warnhinweise, sind Standardformulierungen in Betracht zu ziehen.“
Standardformulierungen und Formulierungsregeln aus der IEC 82079-1
„Art und Größe der Schrift müssen bestmögliche Lesbarkeit
sicherstellen.“
Konkrete Empfehlungen für Schriftgrößen in der IEC 82079-1
„Falls die Betriebsanleitung umfangreich ist, sollte ein Inhaltsver-
zeichnis und/oder Stichwortverzeichnis hinzugefügt werden.“
Gemäß IEC 82079-1 Inhaltsverzeichnis ab 4 Seiten
Forderungen der EN ISO 12100 „Sicherheit von Maschinen“
(c)
2013, S
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6
Inhalte der IEC 82079-1
(c)
2013, S
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12
Inhalt der ISO/IEC 82079-1
Bezug zu Information anstatt Bezug zu
Dokumentarten
Übersetzung in die Landessprache
Kein Vorschlag für Inhaltsverzeichnis
mehr
Weniger inhaltliche Anforderungen,
weniger Widersprüche und weniger
Konflikte mit produktspezifischen
Normen
Konformitätsprüfung als Teil der Norm
Neue Definitionen ..
Anforderungen an die Qualifikation ..
Schriftgröße
Klare Zielgruppenorientierung
Neue Medien – zusammengeführt, aber
nicht innovativ
Verschärfungen für Anleitungen für
Verbraucher
Funktionale Standardisierung ..
Unterscheidung zwischen
Sicherheitshinweisen, Warnhinweisen
und Warnschildern ..
Signalworte GEFAHR, WARNUNG,
VORSICHT in Anlehnung
an ISO 3864-2, konform mit ANSI Z535
Einzelne Klärungen für die
Anlagendokumentation
Anhang für den Redaktionsprozess ..
Was ändert sich?
(c)
2013, S
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7
Gliederung der DIN EN 82079-1
Vorwort
1. Anwendungsbereich
2. Normative Verweisungen
3. Begriffe
4. Prinzipien
5. Inhalt von Gebrauchsanleitungen
6. Gestaltung von
Gebrauchsanleitungen
7. Bewertung der Konformität mit
diesem Teil der Normenreihe
82079
Anhang A (normativ) Bewertung
der Gebrauchsanleitung
Anhang B (informativ) Checkliste
für Konformität und Kommentare
Anhang C (informativ) Checkliste
für die Effektivität der
Kommunikation
Anhang D (informativ) Planung
der Erstellung von
Gebrauchsanleitungen
Anhang E (informativ) Empirische
Methoden zur Unterstützung der
Erstellung von
Gebrauchsanleitungen
Literaturhinweise
Inhalt und Anhänge
(c)
2013, S
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14
Begriffe in der ISO/IEC 82079-1
= neue Definition
= Fehlende Definition
= Entfallene Definition
(c)
2013, S
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8
4 Prinzipien
4.1 Bereitstellung der Gebrauchsanleitungen
4.2 Qualität der Kommunikation
4.3 Minimierung von Risiken
4.4 Zielgruppe(n)
4.5 Spezielle Vorsorgemaßnahmen
4.6 Produkte mit kurzer Lebensdauer
4.7 Überlegungen zum Wesen der Gebrauchsanleitungen
4.8 Erstellung von Gebrauchsanleitungen
(c)
2013, S
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5 Inhalt von Gebrauchsanleitungen
5.1 Allgemeines
5.2 Identifikation von Gebrauchsanleitungen
5.3 Identifikation der Produkts
5.4 Modifikation des Produkts
5.5 Sicherheitsbezogene Informationen
5.6 Übereinstimmung mit dem Produkt
5.7 Wichtigkeit der Aufbewahrung von Gebrauchsanleitungen
5.8 Produkte für den Gebrauch vorbereiten
5.9 Betrieb der Produkte
5.10 Instandhaltung des Produkts
5.11 Mitgelieferte Zubehörteile, Verbrauchsmaterialien, Ersatzteile
5.12 Informationen zu speziellen Werkzeugen, Geräten und Materialien
5.13 Informationen zu Reparatur von Produkten und Austausch von Teilen
5.14 Erforderliche Informationen, wenn das Produkt nicht mehr gebraucht wird
5.15 Struktur der Gebrauchsanleitungen
(c)
2013, S
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9
6 Gestaltung von Gebrauchsanleitungen
6.1 Verständlichkeit
Style guide, konsistente Terminologie, kurze Sätze, standardisierte Zeichen, funktionale Struktur und Formulierung, Proof reading
6.2 Leserlichkeit
Schriftgröße, Layout, Kontrast
6.3 Visuelle Darstellungen und unterstützender Text
Qualität, Information je Abbildung, den Abläufen folgend
6.4 Grafische Symbole einschließlich Sicherheitszeichen
Erklärung der Symbole
6.5 Anwendung von Tabellen
6.6 Anwendung geeigneter Dokumentarten
6.7 Anwendung elektronischer Medien
Didaktische Anforderungen, Download, Warnhinweise, Interaktion
6.8 Sicherheitsbezogene Informationen hervorheben und auffällig machen
Gestaltung, Signalwörter
6.9 Farben
Konsistenz, Wahrnehmung, Kopien
(c)
2013, S
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Studien des Verbraucherrats
www.verbraucherrat.din.de/
Dr. Gabriela Fleischer, Berlin
(c)
2013, S
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19
10
Normungsarbeit: Punkt für Punkt …
(c)
2013, S
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2. Prinzipien der IEC 82079-1
für die Gestaltung von Anleitungen
80
20
(c)
2013, S
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25
11
Prinzipien 1 (6)
Informationsauswahl und –tiefe (4.1.1 und 5.1)
Terminologie (5.15.5)
Qualifikation der Autoren (4.2)
Berücksichtigung der Zielgruppeneigenschaften (4.4)
Definition der Zielgruppen in der Anleitung
Klare und angemessene Trennung von Informationen für verschiedene
Zielgruppen, z. B. Bedienung und Wartung
Zugriff auf die Information (4.7.3)
Informationsbedarf der Zielgruppen (4.8.2)
Basierend auf Zielgruppenanalyse: Alter, Sprache, technische
Vorkenntnisse, Umgang mit technischen Produkten
Terminologie (Öffentlichkeit oder Spezialisten)
klare Zuordnung von Informationen zu Zielgruppen
Warnhinweise verständlich für die Zielgruppe (5.5.3)
Zielgruppenorientierung „target group“
steht in der Norm
fast 40 mal auf
knapp 60 Seiten
(c)
2013, S
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26
Grundsatz: Relevanz und Informationsbedarf
Zielgruppen als Basis für Detailliertheit
4.1.1 Allgemeines
Das Niveau der Beschreibungen und die Informationstiefe
müssen den Kenntnissen der Zielgruppe(n) angepasst sein.
Die Gebrauchsanleitungen müssen die Vollständigkeit der
relevanten Information auf einem ausreichenden
Beschreibungsniveau, zugeschnitten auf den Bedarf der
Zielgruppe(n), sicherstellen.
(c)
2013, S
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27
12
Verbraucher
Gedruckte Anleitung
Zusätzlich verfügbar im Internet
Große Schrift
Bei Schriftgröße unter 10 pt: Zugang zu anderen
Medien empfohlen (größere Schrift, Audio, Braille)
Anwendertest („should“ / „useful“)
Auch hinsichtlich Terminologie
Glossar bei Bedarf
Garantie enthalten
(c)
2013, S
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28
Prinzipien 2 (6)
Information ist Teil des Produkts
Instructions for use are part of the product (4.1.2)
Sicherheit (4.3)
Risikobeurteilung der Verwendung („risk assessment of use“)
• zu unterscheiden von der konstruktionsbezogenen Risikoanalyse
Vernünftigerweise vorhersehbaren Fehlgebrauch berücksichtigen
Warnung vor Restgefahren ( sicherheitsbezogene Informationen:
Warnschilder, Warnhinweise und Sicherheitshinweise; 5.5, 6.8)
Zusätzliche produktspezifische und gesetzliche Anforderungen
berücksichtigen (4.7.1, 5.5.1, 7.1)
Sprache des Anwenderlandes (4.8.3)
Minderheiten berücksichtigen
Visualisierung nutzen
Qualifizierte Übersetzer/-innen
Teil des Produkts, Sicherheit, Sprache
(c)
2013, S
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29
13
Prinzipien 3 (6)
Inhaltliche Konsistenz
Mit dem Produkt (4.1.3) sachliche Richtigkeit
Widerspruchsfrei in sich
Widerspruchsfrei zu anderen Informationsprodukten (Labels,
Schulungsunterlagen, Werbung, Internet, usw.)
Rechtskonform
Konsistente Gestaltung
Redaktionsleitfaden (6.1.2)
Konsistente Terminologie (4.1.3, 5.15.5, 6.1.4, 6.1.2)
Konsistenz
(c)
2013, S
chm
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Widerspruchsfreiheit der Informationskanäle
Betriebs-anleitung
Schulung
Service
Montage
Vertrag Validierung
Katalog
Internet
Flyer
Organisation der
Widerspruchsfreiheit
Inhalt
Technische Daten
Terminologie
Warnhinweise
Ersatzteilwesen
Wartungsfristen
…
(c)
2013, S
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31
14
Prinzipien 4 (6)
Nutzung der Stärken aktueller Medien und Technologien (6.7.1) ISO 9241 „Ergonomie der Mensch-System-Interaktion“
Elektronische Dokumentation:
• Navigation durch die Struktur
• Jeweiliger Ort in der Struktur erkennbar
• Struktur jederzeit im Überblick: mit „Knoten“ und zugeordneter Information
• Expand and collapse
Verfügbarkeit und Zugriff (4.7.5, 5.7, 5.9.6) Elektronische Medien und Papier (4.7.3)
Nachbeschaffung (Ersatzkopien)
Speziell Verbraucherprodukte: Anleitung im Internet verfügbar
Bei Schriftgröße unter 10 pt: Anleitung mit mind. 10 pt verfügbar
Haltbarkeit über den Produktlebenszyklus (4.7.4, 6.2.5)
Anbringungsorte (4.7.2 Location) In der Packung mit dem Produkt
An oder im Produkt (z. B. elektronisch)
Auf der Verpackung, aber dort nicht ausschließlich
WWW, aber dort nicht ausschließlich
Optionen in separaten Abschnitten / Überschriften (4.8.1.5 Optional modules..)
Medieneinsatz und Verfügbarkeit
IMPORTANT – READ
CAREFULLY BEFORE
USE – KEEP FOR
FUTURE REFERENCE
(c)
2013, S
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32
Verfügbarkeit der Informationen
Verfügbarkeit der Informationen nur bei gedruckter Dokumentation
gewährleistet
Regel ist Papier, elektronische Lieferung zusätzlich
Ausschließlich elektronische Lieferung in begründeten Fällen
Nicht bei sicherheitsbezogenen Informationen
Praktisch alle Informationen sind „sicherheitsbezogen“
Quelle: HEITEC
(c)
2013, S
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33
15
Umgang mit Informationen zu Produktvarianten (4.8.1.2)
empirische Evaluation wegen
höherer Gefahr von
Verwechslung
(c)
2013, S
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34
Prinzipien 5 (6)
Vom Allgemeinen (Überblick) zum Speziellen (6.1.1)
Was ist zu tun? Wie ist es zu tun?
Handlungslogische Reihenfolge
Kürze und Einfachheit (6.1.5 ff.)
nur relevante Information (Aufmerksamkeit des Lesers erhalten)
Einfach und kurz
Wenige Querverweise
Anwenderschulung nicht als Ersatz, sondern ergänzend zur Anleitung
Gestaltung der Anleitung
(c)
2013, S
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36
16
DIN EN 82079-1
Anleitung und Schulung
4.7.7 Nutzerschulung
Wenn eine Schulung der Nutzer erforderlich ist, muss es in der
Gebrauchsanleitung und, wo anwendbar, auch im Liefervertrag
angegeben werden. Allerdings können Schulungen der Nutzer
kein Ersatz sein für Gebrauchsanleitungen, sondern diese nur
ergänzen. [...]
(c)
2013, S
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37
Prinzipien 6 (6)
Professioneller Redaktionsprozess (4.2, Anhang D)
Zielgruppenanalyse
Erstellung durch Fachkräfte
Redaktionsleitfaden
Lektorat (Proof reading, 6.1.11)
Professioneller Redaktionsprozess
(c)
2013, S
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38
17
3. Inhalt einer Anleitung
IEC 82079-1,
Kapitel 5 „Content of instructions for use“
(c)
2013, S
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Gm
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40
Grundlegende Anforderung an den Inhalt
Grundregel: Alle Informationen geben, welche die Zielgruppen benötigen
5.1 Allgemeines
Die Funktionalität der Produkte muss beschrieben werden und
Fragen der Nutzer zum WO? WER? WAS? WANN? WIE?
WARUM? sollten vorweggenommen und passende Antworten
gegeben werden.
Die Informationstiefe hängt von der (den) Zielgruppe(n) ab und
den beabsichtigten oder erlaubten Aufgaben, die im Laufe des
Produktlebens ausgeführt werden.
[…]
(c)
2013, S
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41
18
5 Inhalt von Gebrauchsanleitungen
5.1 Allgemeines
5.2 Identifikation von Gebrauchsanleitungen
5.3 Identifikation des Produkts
5.4 Modifikation von Produkten
5.5 Sicherheitsbezogene Informationen
5.6 Übereinstimmung mit dem Produkt
5.7 Wichtigkeit der Aufbewahrung von Gebrauchsanleitungen
5.8 Produkte für den Gebrauch vorbereiten
5.9 Betrieb der Produkte
5.10 Instandhaltung des Produkts
5.11 Mitgelieferte Zubehörteile, Verbrauchsmaterialien, Ersatzteile
5.12 Informationen zu speziellen Werkzeugen, Geräten und Materialien
5.13 Informationen zu Reparatur von Produkten und Austausch von Teilen
5.14 Erforderliche Informationen, wenn das Produkt nicht mehr gebraucht wird
5.15 Struktur der Gebrauchsanleitungen
(c)
2013, S
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eling +
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42
Inhalt einer Anleitung
Wo, wer, was, wann, wie, warum
Informationsumfang und –tiefe abhängig von Zielgruppe
Eigenschaften der Zielgruppe
Aufgaben der Zielgruppe
Identifikation
Dokument: Nummer, Datum, Revision, …
Produktidentifikation muss zweifelsfrei möglich sein
Maße, Kapazität (z. B. Volumen), Leistung, Energieverbrauch,
Spannung, Isolierungskategorie, Anforderungen an Anschlüsse,
Lärmpegel, Zielgruppen, Konformität,
bestimmungsgemäße Verwendung und Fehlgebrauch („notes on …“)
(c)
2013, S
chm
eling +
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43
19
Inhalt einer Anleitung
Sicherheitsbezogene Informationen, unter anderem
Bestimmungsgemäße Verwendung
Verwendungsgrenzen
Persönliche Schutzausrüstung
Schutzeinrichtungen
Besonders gefährdete Personengruppen, Folgen bei Nichtbeachtung
Anzeichen für nicht sicherheitsgerechten Zustand
Sichere Entsorgung
Kurzanleitungen: Angabe, wann und warum Hauptanleitung
(c)
2013, S
chm
eling +
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44
Inhalt einer Anleitung – nicht mit Struktur verwechseln!
Vorbereitung für den Gebrauch
Installation
Inbetriebnahme
Betrieb
Normaler Betrieb
„Anormaler Betrieb“
Fehler
Notfall
Störungsbehebung skilled / non-skilled
Wartung skilled / non-skilled
Anlagen: Übergeordneter Wartungsplan (5.10.4)
Zubehör und Ersatzteile
Verbrauchsmaterialien
Spezielle Werkzeuge
Reparatur skilled / non-skilled
Informationen nach Gebrauch (Entsorgung, …)
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
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45
20
Struktur
Aufteilung in Teile mit konsistentem Format
Spezifikation der Teile der Anleitung in Produktnormen oder
Branchenstandards, z. B. für Wartungspläne
Unterscheidbarkeit der Anleitungen anhand der Titelseite
Paginierung ab 3 Seiten
Empfehlung: „4 von 75“ - sollte vom Einzelfall abhängig gemacht
werden
Inhaltsverzeichnis ab 5 Seiten
Übereinstimmend mit dem Inhalt
Index bei langen und komplexen Anleitungen – leider keine klareren
Anhaltspunkte
Glossar
Verbraucherprodukte: Empirische Untersuchung hilfreich über
unbekannte Terminologie
Darstellungskonventionen
(c)
2013, S
chm
eling +
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46
4. Sicherheitsbezogene Informationen
(c)
2013, S
chm
eling +
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49
21
Sicherheit
Risikobeurteilung erforderlich
Verweis auf ISO 12100 und IEC 60204-1
Sicherheitshinweise, Warnhinweise und
Warnschilder mit ANSI Z535 abgestimmt
Sicherheitshinweise als eigenes Kapitel am
Anfang der Anleitung
Art, Quelle, Folgen, Maßnahmen
„Meaningful organizational system“ – keine
Aneinanderkettung von Warnhinweisen
(c)
2013, S
chm
eling +
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50
Quellen für Sicherheits- und Warnhinweise
Risikobeurteilung / Gefahrenanalyse
Fachpublikationen (z.B. tekom, VDMA)
Bestehende Dokumente
? Filter
(c)
2013, S
chm
eling +
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51
22
Kanäle der Instruktion
Bei Arbeit gelesen Vorab gelesen Vorab gelernt Am Produkt erkannt
Warnhinweis
• Der Handlungs-
sequenz
vorangestellt
• In die Handlungs-
sequenz integriert
Maßnahmen des Betreibers: Sicherheitskennzeichnung, Betriebsanweisungen,
Sicherheitsunterweisungen
Schulung
Grundlegende
Sicherheitshinweise
• Am Anfang der
Anleitung
• Sicherheits-
dokument
Warnhinweis
• Schild auf Produkt
• Meldung auf dem
Anzeigegerät
• Signal (Licht, Ton)
Sicherheitsbroschüre,
Schulungsunterlage,
Sicherheitsvideo, und
sonstige Lehr-Lern-
Materialien
Vertrieb Marketing-Unterlagen Service
§
i
Quellen
? Filter
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
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52
Risikograph und Warnstufen
a
F1
F2
S1
P1
P2
P1
P2
S2
Folgen / Art
und Schwere
Wahrschein-
lichkeit
Erkennbarkeit /
Vermeidbarkeit
F1
F2
P1
P2
P1
P2
b
c
d
e
L
H
Ste
ige
nd
es R
isik
o WARNUNG
VORSICHT
ACHTUNG
GEFAHR
Nur Sach-
schaden:
Performance Level EN 13849-1 Warnstufen EN 82079-1 / ANSI Z535
Bei S2/F2/P1: Wenn Unfall
mit schweren Folgen fast
sicher eintritt: GEFAHR
(c)
2013, S
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eling +
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53
23
FMEA und Warnstufen
WARNUNG
WARNUNG
Auftreten A = 3
Bedeutung B = 10
Auftreten A = 2
Bedeutung B = 10
(c)
2013, S
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eling +
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54
Erstellungsprozess für Sicherheitshinweise
Verwalten Sie Ihre Sicherheits- und Warnhinweise! Sorgen Sie für Rückverfolgbarkeit!
technische kommunikation, 1/06, Seite 30ff
(c)
2013, S
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eling +
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55
24
Sicherheitsbezogene Informationen
4 Principles
4.3 Minimizing risks: Forderung nach einer Riskobeurteilung als Basis
4.8.3 Languages
4.8.3.2 Graphical Symbols including safety signs, product safety labels
5 Content of instructions for use
5.5 Safety-related information
5.5.1 General: Unterscheidung der Hinweisarten und mögliche Inhalte
5.5.2 Safety notes
5.5.3 Warning messages
5.5.4 Safety-related information for industrial plants
5.5.5 Safety related information in quick-start guides
6 Presentation of instructions for use
6.8 Making safety-related information prominent and conspicuous
6.8.1 Making text conspicuous
6.8.2 Making illustrations conspicuous
6.8.3 Design and placement of warning messages
6.8.4 Permanence and visibility
6.8.5 Making warning messages prominent
6.8.6 Signal words
Wo stehen die Anforderungen in der IEC 82079-1?
(c)
2013, S
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eling +
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Sicherheits- und Warnhinweise
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
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57
25
Hinweisarten unterscheiden
Sicherheitshinweis
„Stuhlkreis“
Sicherheitsunterweisung
Orientierung zur Sicherheit
Sicherheitsgerechtes Verhalten bewirken;
Verantwortung übertragen
ANSI Z535.6
IEC 82079-1
Warnhinweis
„Auf dem Weg“
Handeln nach Anleitung
Verletzungen und Schäden vermeiden
Risiko im Handlungsablauf senken, Verantwortung
übertragen
ANSI Z535.6
IEC 82079-1
Warnung auf dem Produkt
Bordsteinkante
Handeln am Produkt
Verletzungen und Schäden vermeiden
Risiko an der Gefahrenstelle senken,
Verantwortung übertragen
ANSI Z535.4
ISO 3864-2
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
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ISO/IEC 82079-1 und ANSI Z535 passen zusammen
ANSI Z535
ANSI Z535.6
Supplemental directives
Grouped safety
messages
Section safety
messages
Embedded safety
messages
Property damage message
ANSI Z535.4: Product
Safety labels
Product safety labels
Safety notes
Warning messages
Product
safety labels
ISO 3864-2
Safety related information
IEC 82079-1
Warning messages with signal words:
DANGER / WARNING / CAUTION no signal word
specified
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
59
26
Logistik
Beschreibung
Produktlebenszyklus
Zu dieser
Anleitung Anhang,
Schaltpläne
Ersatzteile
Struktur einer Betriebsanleitung
Wartung
Wartungs-
plan
Inhalts-
verzeichnis
TITELSEITE Störungs-
behebung
Betrieb
Inbetriebnahme
Transport und
Montage
Technische
Daten
Beschreibung
Grundlegende
Sicherheits-
hinweise
Hier kommen
Warnhinweise hin
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
60
DIN EN 82079-1
DIN EN 82079-1
IEC 82079-1
ISO 3864-2 ANSI Z535.6 Bemerkungen
Sicherheits-bezogene
Informationen
Safety-related information
[keine
Regelung]
Safety message Oberbegriff
Sicherheitshinweise
Safety notes
[keine
Regelung]
Grouped safety
message
Grundlegende
Sicherheitshinweise,
Sicherheitskapitel,
Sicherheitsbroschüre
Warnhinweise
Warning messages
[keine
Regelung]
• Section safety
messages
• Embedded safety
messages
Warnhinweise vor und in
Handlungssequenzen
Produktsicherheitslabel
Product safety label
Product safety
labels
Product safety labels
(ANSI Z535.4)
Warnschilder auf Produkten
[keine Regelung] [keine
Regelung]
Supplemental
directives
u. a. für Verweise auf
konkrete Hinweise
Redeweise und Regelungen zu sicherheitsbezogenen Informationen
(c)
2013, S
chm
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Gm
bH
61
27
IEC 82079-1: Signalworte für Warnhinweise
GEFAHR: Das Signalwort bezeichnet eine Gefährdung mit einem
hohen Risikograd, die, wenn sie nicht vermieden wird, den Tod oder
eine schwere Verletzung zur Folge hat.
WARNUNG: Das Signalwort bezeichnet eine Gefährdung mit einem
mittleren Risikograd, die, wenn sie nicht vermieden wird, den Tod
oder eine schwere Verletzung zur Folge haben kann.
VORSICHT: Das Signalwort bezeichnet eine Gefährdung mit einem
niedrigen Risikograd, die, wenn sie nicht vermieden wird, eine
geringfügige oder mäßige Verletzung zur Folge haben kann.
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
62
Müssen die Signalwörter verwendet werden?
„... muss Folgendes in Erwägung gezogen werden ...“ ?!?
Englischer Originaltext: „... shall be taken into account ...“
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
64
28
Grundlegendes: Textinhalt eines Warnhinweises
1. Art und Quelle der Gefahr
type of hazard
2. Mögliche Folgen bei
Nichtbeachtung
potential consequences
of the hazard
3. Vermeidung (Maßnahmen /
Verbote)
evasive/avoidance actions to be
taken Quetschgefahr durch offen liegende
Zahnräder
Einziehen und Zerquetschen des Körpers
NICHT den Maschinenraum betreten
NICHT in das Getriebe greifen
(c)
2013, S
chm
eling +
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Gm
bH
66
1. Art (und Quelle) der Gefahr
Mechanische Gefährdung
Elektrische Gefährdung
auch: Überraschungsmoment
Thermische Gefährdung (Verbrennungen heiß/kalt)
auch zu warme oder zu kalte Arbeitsumgebung
Gefährdung durch Lärm
Gefährdungen durch Schwingungen
Gefährdungen durch Strahlung
Gefährdungen durch Materialien und Substanzen
Gefährdungen durch Vernachlässigung ergonomischer Grundsätze bei der Konstruktion von Maschinen
Gefährdungen durch Ausrutschen, Stolpern und Stürzen
Gefährdungskombinationen
Gefährdungen in Zusammenhang mit der Einsatzumgebung der Maschine
Weitere Gefährdungen: Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit
Funktion: Thema nennen, einordnen
Siehe Normen zur Sicherheit
von Maschinen
(DIN EN ISO 12100)
(c)
2013, S
chm
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Gm
bH
67
29
1. Art (und Quelle) der Gefahr
Beispiel: Mechanische Gefährdung
Quetschen
Scheren
Schneiden oder Abschneiden
Erfassen
Einziehen oder Fangen
Stoß
Durchstich oder Einstich
Reibung oder Abschürfung
Hochdruckinjektion (Herausspritzen von
Flüssigkeiten unter hohem Druck)
(c)
2013, S
chm
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Gm
bH
68
1. (Art und) Quelle der Gefahr
Baugruppe, Bauteil, Stoff
Beispiel: Walze
Gefahrbringende Eigenschaft/Situation
Beispiel: Offenliegend, rotierend, bei Betrieb, ...
Benennung in der Anwenderterminologie
Nicht: Rollomat®
Sondern: Offenliegende, rotierende Walze
Referenz auf das Objekt sicherstellen
Am Produkt: Anbringungsort
In der Dokumentation: Bei Bedarf durch eine nebenstehende oder
vorangestellte Grafik
Funktion: Referenz sichern
(c)
2013, S
chm
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Gm
bH
69
30
2. Mögliche Folgen bei Nichtbeachtung, Ausmaß der Folgen
Schwere Beispiel Quetschgefahr:
WAS kann gequetscht werden?
Leichte Verletzung
(reversibel)
„Quetschen der Finger“
„Quetschen der Hand“
...
Schwere Verletzung
(irreversibel)
„Zerquetschen der Finger“
„Zerquetschen der Arme“
„Schwere Quetschungen der Gliedmaßen“
...
Tod „Schwere Quetschungen des Körpers und
Tod“
...
Funktion: Relevanz klären
(c)
2013, S
chm
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Gm
bH
70
1. Art der Gefahr und 2. Folgen: Wo ist der Unterschied?
Art der Gefahr und Folgen sind identisch z. B. bei
Erblinden (man kann nicht etwas blind sein)
Art der Gefahr und Folgen sind unterschiedlich z. B. bei
Schnittgefahr: Folgen von oberflächlichen Schnittverletzungen bis
Abschneiden von Gliedmaßen
Augenschäden: Folgen von Augenbrennen bis Erblinden
Stolpergefahr: Folgen abhängig von der Umgebung schmerzlich bis
tödlich
Verbrennungsgefahr: Folgen von Hautrötung bis Einäscherung
Stromschlag: Folgen von Erschrecken bis "elektrischer Stuhl"
Formulierungsbeispiele
Lebensgefahr durch Stromschlag ([Folgen] durch [Art]
Erblinden durch Säuregas ([Art und Folgen] durch [Quelle])
(c)
2013, S
chm
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bH
71
31
3. Vermeidung (Maßnahmen und Verbote)
Funktion: Handlungsaufforderung
Direkte Anrede
Möglichst positiv
Imperatives Formulierungsmuster:
Stellen Sie den Hauptschalter auf AUS.
Hauptschalter auf AUS stellen.
Greifen Sie NICHT in die Öffnung.
NICHT in die Öffnung greifen.
Informative Kürze
Handlungslogische Reihenfolge
Konkret: Keine rechtlichen Hintergründe, keine
Verweise auf Normen oder Gesetze
oder
oder
(c)
2013, S
chm
eling +
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Gm
bH
72
Exkurs ANSI Z535.6: Integrierte Warnhinweise
Gestaltung mit Gefahrenzeichen
(NICHT für Warnstufe DANGER):
[...]
Verkleidung abnehmen.
Scharfe Abhebemesser!
Leichte Schnittverletzungen
möglich. Schnittkante nicht
berühren!
Düse vorsichtig herausziehen.
[...]
Gestaltung mit Signalwort:
[...]
Verkleidung abnehmen.
VORSICHT! Scharfe
Abhebemesser! Leichte
Schnittverletzungen möglich.
Schnittkante nicht berühren!
Düse vorsichtig herausziehen.
[...]
Embedded safety messages
Verkleidung abnehmen. VORSICHT! Schnittgefahr am scharfen
Abhebemesser! Schnittkante NICHT berühren! Düse vorsichtig herausziehen.
Gestaltung für geringes Platzangebot (Verpackung, Dose, …):
(c)
2013, S
chm
eling +
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Gm
bH
75
32
Funktionale Basisstruktur von Sicherheitshinweisen
Maßnahme
Thema
Thema
Erklärung des Risikos
Maßnahme
Erklärung des Risikos
Verweis
(c)
2013, S
chm
eling +
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Gm
bH
76
Funktionale Basisstruktur von Sicherheitshinweisen
Thema
Thema
Maßnahme
Maßnahme
Erklärung des Risikos
Erklärung des Risikos
(c)
2013, S
chm
eling +
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Gm
bH
77
33
Funktionale Basisstruktur von Sicherheitshinweisen
Thema
Erklärung des Risikos Maßnahme
usw.
usw.
(c)
2013, S
chm
eling +
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Gm
bH
78
Grundlegende Sicherheitshinweise: Inhalte (Beispiel)
Bestimmungsgem. Verwendung***
Grenzen der Verwendung*** Einschränkungen für den sicheren Gebrauch;
Beispiel: Nur in trockener Umgebung
Warnung vor Fehlgebrauch und Missbrauch***
Anforderungen an das Personal*** Besondere Kenntnisse, Fähigkeiten,
Fertigkeiten; wo genau wie möglich; „Fachpersonal“ genügt nicht
Persönliche Schutzausrüstung*** Ggf. auch auf Verpackung/Produkt;
Beispiel Schleifgerät: Atemschutz
Verantwortung des Betreibers
Organisation (Vorschriften, Unfallverhütung, Verantwortung, Zugang, Schlüssel und Passwörter, …)
Sicherheitshinweise zu bestimmten Betriebsphasen
Hinweise zu besonderen Gefahrenarten z. B. Warnung vor Strahlungen***
Hinweise zu besonderen Produkten, z. B. ortsverändlich einsetzbare Maschinen
Arbeitsplätze, Arbeitsumgebung, Platzbedarf (auch für Wartung)
Umgebungsbedingungen (z. B. nur in trockenen Räumen), Einhalten der technischen Daten**
Explosionsschutz**, ATEX 95/137
Elektromagnetische Verträglichkeit, Anforderungen an Montage/Anschluss
Notfallpläne; Verhalten im Notfall, Brand
Ersatzteile**; Warnung vor nicht geprüften Ersatzteilen
technisch einwandfreier Zustand Spezielle Anzeichen, wann das Produkt nicht
mehr sicher ist: Abnutzung, Alter, Beschädigungen***
Änderungen, An- und Umbauten
Sicherer Umgang mit Hilfs- und Betriebsstoffen
Gefahrenbereiche*
Sicherheitskennzeichnung: Anbringungsorte der Schilder*, Erklärung der Schilder*
Erklärung der Symbole in sicherheitsbezogenen Informationen***
Sicherheits- und Schutzeinrichtungen*, Funktionstest; Warnung vor Umgehen
Regelmässige Wartung**
Von Kindern fernhalten***
Restrisiken gemäß Risikobeurteilung Risiken vgl. ISO 12100
Sichere Entsorgung*** Produkt und Betriebsstoffe; Umwelt
79 (c)
2012, S
chm
eling +
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Gm
bH
*) Ggf. Verweis auf Beschreibung; **) Verweise auf spezifische Informationen; ***) Gemäß IEC 82079-1
Nicht zur „Sicherheit“ gehören: Konformitätserklärungen,
Darstellungskonventionen und mitgeltende Dokumente
34
DIN EN 60745: Geforderte Sicherheitshinweise
(c)
2013, S
chm
eling +
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Gm
bH
80
EN 60745: Zwang zu mangelhaften Sicherheitshinweisen?
(c)
2013, S
chm
eling +
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Gm
bH
81
35
EN 60745: Zwang zu mangelhaften Sicherheitshinweisen?
Fehlender Text, vgl.
DIN EN 62079; es fehlt
z.B. „an nachfolgende
Verwender
weitergeben“
Signalwort nicht
normgerecht
„Allgemein“ in einer
Überschrift ungeeignet
Passivkonstruktion
„… sind zu lesen.“
Nominalisierung
„Einhaltung“
Überflüssige
Linkserweiterung mit
Partizipien
Überflüssig: Zuordnung der
Sicherheitshinweise über
Titelseite usw. gegeben
Passivkonstruktion „darf …
verändert werden.“
Kürzungsmöglichkeit nicht genutzt: Folgen
(elektrischer Schlag) doppelt genannt
Problematisches
Modalverb „dürfen in
keiner Weise“
Doppelte Negation
überflüssig und schwer
verständlich: „Unveränderte
Stecker … verringern das
Risiko …“
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
82
Beispiel 1 für Sicherheitshinweise
Nicht konform – Art, Quelle und Folgen fehlen
Arbeitssicherheit
Eng anliegende Kleidung tragen.
Beim Auswechseln von Arbeitswerkzeugen geeignetes Werkzeug und Handschuhe benutzen.
Brandgefahr vermeiden, Maschine sauberhalten.
Ballastgewichte immer vorschriftsmäßig an den dafür vorgesehenen Befestigungspunkten anbringen.
Arbeiten unter der angehobenen Maschine nur bei sicherer Abstützung durchführen.
...
Konform (aus: VDMA-Leitfaden für die Landtechnik)
Geeignete Kleidung tragen
Locker getragene Kleidung erhöht die Gefahr durch Erfassen oder Aufwickeln an rotierenden Teilen und die Gefahr durch Hängenbleiben an hervorstehenden Teilen. Dadurch können Personen schwer verletzt oder getötet werden.
Eng anliegende Kleidung tragen.
Nie Ringe, Ketten und anderen Schmuck tragen.
Bei langen Haaren Haarnetz tragen.
Feste Schuhe oder Arbeitsschutzschuhe tragen.
(c)
2013, S
chm
eling +
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Gm
bH
83
36
Beispiel 2 für Sicherheitshinweise
Nicht konform – Art, Quelle und Folgen fehlen
Arbeitssicherheit
Eng anliegende Kleidung tragen.
Beim Auswechseln von Arbeitswerkzeugen geeignetes Werkzeug und Handschuhe benutzen.
Brandgefahr vermeiden, Maschine sauberhalten.
Ballastgewichte immer vorschriftsmäßig an den dafür vorgesehenen Befestigungspunkten anbringen.
Arbeiten unter der angehobenen Maschine nur bei sicherer Abstützung durchführen.
...
Konform (aus: VDMA-Leitfaden für die Landtechnik)
Brandgefahr
Durch den Betrieb oder durch Tiere, beispielsweise Nagetiere oder nistende Vögel, können sich brennbare Materialien in der Maschine ansammeln. Besonders bei trockenen Einsatzbedingungen oder Aufwirbelungen besteht Verschmutzungsgefahr. Staub, Verunreinigungen und Ernterückstände können sich an heißen Teilen entzünden und Personen durch Brand schwer verletzen oder töten.
Verunreinigungen beseitigen. Siehe Kapitel „Wartungsplan“ und Kapitel „Maschine reinigen“.
Feuerlöscher stets einsatzbereit halten.
(c)
2013, S
chm
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Gm
bH
84
Piktogramme
IEC 82079-1 fordert die Einhaltung von
• ISO 7010:2012 Graphische Symbole - Sicherheitsfarben und Sicherheitszeichen - Registrierte Sicherheitszeichen
• ISO 7000:2004 Graphische Symbole auf Einrichtungen
• ISO IEC 60417:2002 GRAPHICAL SYMBOLS FOR USE ON EQUIPMENT. PART 2: SYMBOL ORIGINALS
... aber was ist das?
Neu: DIN EN 62744:2013-07 „Dynamische Darstellung von Graphischen Symbolen“
(c)
2013, S
chm
eling +
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Gm
bH
85
37
Wachsender Zeichenvorrat: ISO 7010 und ISO 7000
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
86
Was bedeutet dieses Piktogramm?
Hand hier einführen
Abstand muss mindestens vier Finger betragen
(nachmessen)
Quetschgefahr
Nur für schlanke Hände
Handscanner hier berühren
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
87
38
Was sehen Sie?
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
88
Verständlichkeit von Piktogrammen weltweit?
Bericht von der Sitzung des ISO/TC 145/SC 2 " Safety identification, signs, shapes, symbols and colours", die im Rahmen der jährlichen Sitzungsreihe des ISO/TC 145 "Graphical symbols" im Mai 2006 in Peking, an der 32 Delegierte aus 9 Ländern teilnahmen:
„Die Delegierten aus Südkorea legten erstaunliche Testergebnisse vor, die belegten, dass die beiden Sicherheitszeichen in der "europäischen Form" in umfangreichen Test in Fabriken in China von den Arbeitern nicht erkannt bzw. nicht verstanden wurden.
So dachten z. B. eine Reihe von Arbeitern, dass das Sicherheitszeichen "Gehörschutz benutzen" die Aussage "Hut" oder "Ohrenwärmer" darstellen sollte.
Die Delegierten beschlossen daraufhin, dass die beiden Sicherheitszeichen mit einer globalisierten Kopfform nochmals in die internationale Abstimmung gehen sollten.“
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
89
39
5. Gestaltung von Anleitungen
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
91
IEC 82079-1
6.1.7 Ein Satz, eine Handlungsanweisung
Ein Satz darf nur eine Handlungsanweisung enthalten oder höchstens eine
kleine Anzahl eng verbundener Handlungsanweisungen.
6.1.8 Stil
Der Ersteller der Anleitung muss einen klaren, direkten und eindeutigen
Stil benutzen.
• Aktiv vor Passiv
• Handlungsanweisungen anstelle schwächerer Formen;
• eher Tätigkeitsverben anstelle abstrakter Substantive
• eher direkt die Benutzer ansprechen anstatt zu sagen, was sie tun
könnten.
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
92
40
DIN EN 82079-1
Prinzipien Empfohlen Abzulehnen
Verwende Aktivformen Stellen Sie den Strom ab. Seien Sie sicher, dass der
Strom ausgeschaltet ist.
Sei bestimmt,
vorzugsweise Befehle
Entfernen Sie keine
Etiketten.
Sie sollten keine Etiketten
entfernen.
Verwende
Tätigkeitsverben, keine
abstrakten Hauptwörter
Verwenden, behalten,
vermeiden
Verwendung, Instandhaltung,
Vermeidung
Sprich den Benutzer
direkt an
Ziehen Sie den schwarzen
Hebel zu sich.
Benutzer sollen den
schwarzen Hebel von der
Maschine wegziehen.
Vermeide doppelte
Verneinungen
Nur 3-A-Sicherungen
passen
Keine Sicherungen passen
außer 3 A
Vermeide leicht
verwechselbare Wörter
Brennbarer Inhalt;
Hohe/(niedrige)
Empfindlichkeit
Entflammbarer Inhalt;
Hyper/(hpyo)-Empfindlichkeit
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
93
Lesbarkeit (6.2.1 Schriftgrößen und Höhen der grafischen Symbole)
Lesbarkeit optimieren mit
mindestens den folgenden
Variablen
Schriftart
Schriftgröße
Zeilenlänge: ca. 70 lateinische
Buchstaben
Zeilenabstand: mindestens
120 % der Schriftgröße der
lateinischen Schrift
Hervorhebungen durch
Fettdruck, Kursiva oder
GROSSBUCHSTABEN nur für
einzelne Worte oder Phrasen,
nicht für komplette Absätze
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
94
41
IEC 82079-1: Text und Bild beieinander
Text
Bild
... so dass sie zusammen gesehen werden
• Seitenumbrüche?
• Bilder in Online-Hilfen?
• Querverweise auf Bilder in anderen Abschnitten?
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
95
DIN EN 82079-1
Funktionale Strukturierung und Standardisierung des Texts
6.1.3 Struktur
Die Formulierungen sollten den Textfunktionen entsprechen. Die Struktur der
Texte sollte die verschiedenen Textfunktionen unterstützt. Solche Textfunktionen
sind zum Beispiel:
• Thema (Überschrift);
• Beschreibung;
• Ziel;
• Voraussetzung;
• Zustand;
• Handlung;
• Ergebnis;
• Warnung;
• Aufforderung und Erinnerung;
• Beispiel;
• Bildtext (Beschriftung einer Abbildung oder einer Tabelle).
Die Anwendung einer einheitlichen Strukturierungsmethode wird empfohlen.
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
97
42
Beispiel
Die Verwaltung der mit
dem Programm
erstellten Tabellen
erfolgt durch Aufrufen
der Hauptmaske mit
zuvor eingestellter
Option „Verwaltung“.
Tabellen verwalten
Wählen Sie die Option
Verwaltung.
Klicken Sie auf Home.
Die Hauptmaske mit
Tabellenverwaltung wird
angezeigt.
Ziel
Handlung
Handlung
Resultat
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
98
Inhalt (Proposition) und Funktion (Illokution) unterscheiden
„Die Tür ist offen.“
Feststellen, dass die Tür offen ist.
NN vorwerfen, dass NN die Tür offen gelassen
hat.
NN auffordern zu prüfen, ob die Tür offen ist.
NN auffordern, die Tür zu schließen.
NN auffordern, zu gehen.
NN einladen, hereinzukommen.
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
99
43
6. Prozesse
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
101
Prozessbezogene Anforderungen der IEC 82079-1
Qualifikation der Informationsentwickler/innen (Abschnitt 4.2)
Qualifikation der Übersetzer/innen (Abschnitt 4.8.3.3)
Qualifikation von Lektor/inn/en (Abschnitt 6.1.11)
Qualifikation der Illustrator/inn/en (Abschnitt 6.3.1)
Zielgruppenanalyse („Analyses of target groups“, Abschnitt 4.8.2.1)
Produktrecherche (Anhang D)
Normenrecherche (u.a. Abschnitt 7.1)
Risikobeurteilung („Minimizing risks“, Abschnitt 4.2)
Qualitätssicherung („Proof reading“, Abschnitt 6.1.11)
Konformitätsprüfung („Evaluation ...“, Abschnitt 7)
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
102
44
Qualifizierte Fachkräfte
in der Redaktion
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
103
Qualifikation von Redakteuren
Kompetente Verantwortliche
4.2 Qualität der Kommunikation
Die Erstellung der Gebrauchsanleitung, einschließlich
Überprüfung und Korrekturlesen, muss in der
Verantwortlichkeit von erfahrenen Schreibern und
Spezialisten liegen. Sie müssen folgende Fähigkeiten haben:
• fortgeschrittene Kompetenzen in der Kommunikation,
speziell in der technischen Kommunikation;
• solide Kompetenzen in der Originalsprache;
• Vertrautheit mit dem Themenbereich;
• Kenntnisse über die Prozesskette zur Erstellung der
Gebrauchsanleitungen und Kompetenz in der Anwendung
der Anforderungen dieses Teils der Normenreihe 82079 in
der Prozesskette.
Gebrauchsanleitungen sollten kontextuell von qualifizierten
Personen lektoriert werden, die darauf spezialisiert sind,
zielgruppengerecht zu schreiben.
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
104
45
Qualifikation in der TD: Trend
17 % Beschäftigte in der TD mit einschlägigem Studium oder Ausbildung
2020: Fast alle Redakteure und Redakteurinnen ausgebildet?
Befragte: ca. 68 % Industrie, ferner Software (15 %) und Dienstleistung (13 %) überwiegend Angestellte und Führungskräfte
Aktuell 28 private Bildungsinstitute bei der tekom gelistet, davon 8 akkreditiert
Tekom TCTrainNet (Englisch)
30 grundständige und 23 weiterführende Studiengänge
Quelle: tekom, Branchenkennzahlen 2011
08 09 10 11
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
105
DIN EN 82079-1: Redaktionsprozess
a) Analyse, festlegen
allgemeiner Bedinungen
b) Planung und Projekt-
management c) Konzeption
d) Gebrauchs-anleitung als Teil
des Produkts
e) Recherche f) Erstellung von
Inhalten g) Qualitäts-
überprüfungen h) Qualitäts-
sicherung
i) Übersetzung j) Medien-produktion
Archivierung (fehlt in der
Norm)
Informativer Anhang D (hier D.3)
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
106
46
IEC 82079-1: Erstellen von Anleitungen nach Anhang D, 1 (2)
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
107
IEC 82079-1: Erstellen von Anleitungen nach Anhang D, 2 (2)
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
108
47
7. Konformität
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
110
Prüfung auf Übereinstimmung
IEC 82079-1,
Kapitel 7 „Evaluation of conformity to this part of
the 82079 series”
Anhänge
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
111
48
Warum eigentlich prüfen?
Qualität sichern
Für Produkte im engeren Sinne selbstverständlich
Sorgfaltspflicht: Produkteigenschaften nicht dem Zufall überlassen
Keine „Fehler“: Haftungsrisiken senken
Informationsqualität als wirtschaftliche Notwendigkeit
Informationsqualität für Kundenbindung
Wertschöpfung mit guten Informationen
Kontinuierlich verbessern: Verbesserungsprozess definieren!
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
112
Kapitel 7: Bewertung der Übereinstimmung mit DIN EN 82079-1
Umgang mit den Checklisten des Anhangs
[…] Für die meisten Produkte kann weder eine 100%ige Wirksamkeit der
Gebrauchsanleitungen erreicht noch qualitativ gemessen werden, und so muss in
der Praxis die Beurteilung auf subjektiven Urteilen basieren. Die Checkliste darf
eher als Leitfaden angewendet werden, um Angaben in der Gebrauchsanleitung
zu kritisieren, die nachweislich nicht wirksam sind, anstatt sie nur als eine Liste von
Kriterien zu verwenden, nach der für das Dokument als Ganzes Noten vergeben
werden. Konstruktive Kritik ist auf den bestimmten Abschnitt zu beziehen, der
zu verbessern ist, und die Gründe sind anzugeben, warum dieser als nicht
wirksam betrachtet wurde (und vorzugsweise wie er überarbeitet werden könnte,
um wirksam zu werden).
Bei keiner Checkliste sollte davon ausgegangen werden, dass sie für jede Art von
Produkt umfassend ist. Sie muss gegebenenfalls ergänzt und/oder geändert
werden im Einklang mit den einschlägigen Produktnormen oder […] im
Einklang mit Normen von vergleichbaren Produkten oder Funktionen […].
(c)
2013, S
chm
eling +
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Gm
bH
113
49
Prüfung einer Anleitung auf Übereinstimmung mit der Norm
Drei Ansätze (A.2) Empirik
Expertise
Kombination
Anforderungen an die Expertise Nur mit Produkt (keine reine Schreibtisch-Analyse)
Experten müssen unabhängig sein
Formale Anforderungen an den Bericht (Datum, Prüfer, …)
Auch Prüfung der Übersetzungen erforderlich
Expertise (7; A.2.1) Inhaltliche Prüfung Anhang B
• „Abhaken“
Prüfung der Effektivität Anhang C
• Subjektive Urteile (7)
• konstruktive Kritik
Methoden Anhang E …
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
114
Empirische Methoden (Anhang E)
Befragungen E.2.1
Usability-Tests E.2.2
Selbsteinschätzungen und Checklisten E.2.3
Gutachten, Überprüfungen durch Experten und Zertifikate E.2.4
Beispiel: DocCert
Erkenntnisse aus unabhängigen Preisen oder Leistungsprogrammen
E.2.5
Beispiel: tekom Doku-Preis,
Rückmeldungen aus Beschwerdemanagement, Hotlines und
Kundendienstinformationen E.2.6
Unterstützung der Anleitungsentwicklung durch empirische Methoden
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
115
50
Anforderungen und Eigenschaften jeder Konformitätsprüfung
Checkliste genügt nicht
Fundiertes Verständnis der gesamten Norm erforderlich
Kein abschließender Anforderungskatalog
Produktspezifische Anforderungen müssen im Einzelfall recherchiert werden
Anforderungen sind oft nicht präzise
Bedürfen der Auslegung
Hilfspersonal ist nicht ausreichend
Qualifiziertes Personal ist erforderlich
Fachlicher Hintergrund des Prüfers/der Prüferin und Prüferfahrung erforderlich
Keine Prüfung der „Anleitung pur“
Prüfung der Anleitung zusammen mit dem Produkt erforderlich
Subjektive Einschätzung des Prüfers/der Prüferin
Keine „technische“ Prüfung mit exakten Messvorschriften
Ziel der Konformitätsprüfung sind das Heben von Verbesserungspotenzialen!
Optimum ist nicht erreichbar
Unabhängiges Prüfpersonal erforderlich
Keine Verflechtungen des Prüfpersonals mit Erstellung, Produktion, Verkauf
Ergänzung der Anforderungen erforderlich
Normenrecherche zwingende Voraussetzung
(c)
2013, S
chm
eling +
Consultants
Gm
bH
116
Methoden nach DIN EN 82079-1 Anhang E
Empirisch: Zielgruppe ist involviert
Befragungen
Schriftliches Interview
Mündliches Interview
Fokusgruppe
Usability-Tests
Faktisch große Bandbreite
Auch „klein“ im Prozess
integriert möglich
Rückmeldungen aus
Beschwerdemanagement,
Hotline und Service
Nicht-empirisch: Expertise, Desk Research
Selbsteinschätzungen mit (normenbasierten) Checklisten Vergleich mit anderen
Informationsprodukten, Benchmark anhand von Checklisten
Expertise nach übergeordneten, zuvor vereinbarten Kriterien Schwachstellenanalyse durch
Expert/inn/en, z. B. Problemtypologie
Gutachten, überwiegend bei konkreten rechtlichen Fragen
Zertifizierung, z. B. DocCert
Produkttests, z. B. Stiftung Warentest
Erkenntnisse aus Wettbewerben und Awards Beispiel: tekom Dokupreis
(c)
2013, S
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117
51
Empirisch: Befragungen
Schriftlich Mündlich Fokusgruppe
Analyse der
Kundenerwartungen
Zielgruppenanalyse
Tätigkeitsanalyse
Analyse der Brauchbarkeit
der Anleitung
Vergleich verschiedener
Dokumente
Kombination mit
Aufgabenstellungen
Analyse von
Kundenbedarfen
Analyse der Brauchbarkeit
der Anleitung
Vergleich verschiedener
Dokumente
Kostengünstig
Verschiedene Märkte
Statistisch leicht
auswertbar
Wenig Missverständnisse,
valide Ergebnisse
Vorschläge diskutierbar
Hintergrundinformationen
erhältlich
Unterschiedliche
Meinungen diskutierbar
Kreatives Potenzial
Praxisorientiert
Begrenzter Beispielumfang
Begrenzte Erläuterungen
und Hintergründe zu den
Antworten
Fagebogenentwicklung
durch Expert/inn/en
erforderlich
Zeitaufwändig,
kostenintensiv
Begrenzte Verfügbarkeit
von Ansprechpartnern
Befragung durch
qualifizierte Person
Ergebnisse nicht
repräsentativ
Gruppendynamik kann
auch Lösungen verhindern
Ergebnisse nicht
repräsentativ
Nur qualitative Ergebnisse
An
wen
du
ng
un
d Z
iele
V
ort
eile
N
ach
teile
(c)
2013, S
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118
Empirisch: Usability-Tests
Anwendungsbereich und Ziele
Entwicklung
neuer Anleitungen
Prüfung und Vergleich
von Anleitungen
auf Vertändlichkeit
und Nutzbarkeit
Vorteile
zuverlässige Ergebnisse
über die Nutzbarkeit
Schwachstellen erkennbar
Nachteile
Spezielle Verfahren und Technik erforderlich
Statistische Auswertbarkeit sollte erreicht werden
Kostenintensiv*
* abhängig vom Verfahren – auch konstengünstige prozessintegrierte Vorgehensweisen möglich
(c)
2013, S
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119
52
Empirisch: Rückmeldungen aus Beschwerden, Hotline, Service
Anwendungsbereich und Ziele
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
Gezielte Optimierung
anhand konkreter Kundenfragen
Vorteile
kontinuierlich, im Prozess
Unmittelbare Umsetzung
Mittelfristig Kostenreduktion bei Hotline
Herstellerpflicht der Produktbeobachtung
Nachteile
Keine systematische Bewertung
nach definierten Kriterien
Einzelaussagen nach Wahl der Rückmeldenden
Quantitative Bewertungen fragwürdig
* Beispiel DocCert: Sieht Anwendungstest mit dem Produkt vor
(c)
2013, S
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120
Desk Research: Anforderungen
Qualifiziert
Ausreichend qualifizierte Expert/inn/en
Unabhängig
Keine Verbindung mit Entwicklung,
Produktion, Marketing oder Anleitungserstellung
Gegebenenfalls Überprüfung von „third parties“
erforderlich
Wenn Informationen an der Verkaufsstelle gegeben werden müssen,
dann muss auch die Umsetzung dieser Informationen an den
Verkaufsstellen geprüft werden
Beispiel: Keine Abgabe von Feuerwerkskörper an Personen unter 18
Jahren
Beispiel: Informationen beim Geräteverleih, z. B. Verleih einer
Bodenschleifmaschine im Baumarkt
(c)
2013, S
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121
53
Desk Research: Selbsteinschätzungen und Checklisten
Anwendungsbereich und Ziele
Beurteilung nach fachlichen Kriterien
und Normen
Vorteile
kostengünstig
Vergleiche möglich
Veränderungen über die Zeit erkennbar
Nachteile
subjektive Bewertungsunterschiede
keine Erkenntnisse zu Kundenwünschen und –anforderungen
Know-how für die Entwicklung erforderlich
(c)
2013, S
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122
Checkliste: Mit Vorsicht zu genießen
IEC 82079-1: Checkliste ist Leitschnur, nicht Anforderungsliste!
(c)
2013, S
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123
54
Wert der Checkliste Anhang B
(c)
2013, S
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124
Wert der Checkliste Anhang C
(c)
2013, S
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125
55
Desk Research : Gutachten, Expertisen, Zertifikate
Anwendungsbereich und Ziele
Beurteilung nach fachlichen Kriterien und Normen
Analyse von Schwachstellen
Vorkehrung hinsichtlich Rechtsstreitigkeiten
Vorteile
„Blick von außen“ durch Experte/-in
Kriterien definierbar
Identifikation von Schwachstellen
Zertifizierung / Werbung bei positivem Ergebnis
Je nach Verfahren auch empirische Prüfanteile*
Verringerung des Risikos
Nachteile
Objektivität abhängig von Experte/-in
Kosten
Letztlich verbleibt Haftung auch mit Zertifikat beim Hersteller
* Beispiel DocCert: Sieht Anwendungstest mit dem Produkt vor (c)
2013, S
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126
Desk Research: Erkenntnisse aus Wettbewerben
Anwendungsbereich und Ziele
Wettbewerb mit anderen Produkten
Unabhängige Aussage
Vorteile
„Blick von außen“ durch unabhängige
Experten/-innen
Kostengünstig
Vergleich
Je nach Verfahren auch empirische Prüfanteile*
Nachteile
Kriterien nicht zugeschnitten/nicht spezifisch
Keine Kundensicht
* Beispiel tekom Dokupreis: Sieht Vergleich mit dem Produkt vor
(c)
2013, S
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127
56
Qualitätssicherung
(c)
2013, S
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128
... unterstützen die Einhaltung von... Diese Werkzeuge der Qualitätssicherung ...
Konformitätsprüfung: Ein Baustein in der Qualitätssicherung
Produktbeobachtung und Kunden-
Feedback / Beschwerden
Review (fachlich) Checklistenbasiertes Review
(rechtlich und normativ)
Humanlektorat durch
„Kollege/-in“ oder Lektor/-in
Freigabe auf Basis einer
prozessbegleitenden Checkliste
Datenprüfung bei der Erfassung
Automatisierung im Layout
Rückläufe aus der
Übersetzung
Empirischer Test, z. B.
Usability-Test
Terminologiekontrolle
(CLC)
Toolgestützte Rechtschreib- und
Grammatikkontrolle
Automatische
Stilprüfung durch CLC
Datenprüfung bei der Publikation,
z. B. PitStop für PDF
Expertise, Prüfung und Zertifizierung
(abhängig von Prüfauftrag und Prüferkompetenz)
Sachliche Richtigkeit Rechtliche und
normative
Anforderungen
bezüglich Inhalt
Rechtliche und normative
Anforderungen bezüglich Form
Verständlichkeit,
Stil
Rechtliche Anforderungen
an den Prozess
Interne Anforderungen
an den Prozess
Internes Audit
Audit durch externen
Auditor
Relevanz (Inhalt)
Einhaltung von Strukturregeln
Formulierungsregeln
Übersetzungsgerechtheit
Konsistente
Terminologie
Rechtschreibung /
Grammatik
Erfüllen von
Kundenerwartungen
(c)
2013, S
chm
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129
57
... unterstützen die Einhaltung von... Diese Werkzeuge der Qualitätssicherung ...
Konformitätsprüfung: Ein Baustein in der Qualitätssicherung
Produktbeobachtung und Kunden-
Feedback / Beschwerden
Review (fachlich) Checklistenbasiertes Review
(rechtlich und normativ)
Humanlektorat durch
„Kollege/-in“ oder Lektor/-in
Freigabe auf Basis einer
prozessbegleitenden Checkliste
Datenprüfung bei der Erfassung
Automatisierung im Layout
Rückläufe aus der
Übersetzung
Empirischer Test, z. B.
Usability-Test
Terminologiekontrolle
(CLC)
Toolgestützte Rechtschreib- und
Grammatikkontrolle
Automatische
Stilprüfung durch CLC
Datenprüfung bei der Publikation,
z. B. PitStop für PDF
Expertise, Prüfung und Zertifizierung
(abhängig von Prüfauftrag und Prüferkompetenz)
Sachliche Richtigkeit Rechtliche und
normative
Anforderungen
bezüglich Inhalt
Rechtliche und normative
Anforderungen bezüglich Form
Verständlichkeit,
Stil
Rechtliche Anforderungen
an den Prozess
Interne Anforderungen
an den Prozess
Internes Audit
Audit durch externen
Auditor
Relevanz (Inhalt)
Einhaltung von Strukturregeln
Formulierungsregeln
Übersetzungsgerechtheit
Konsistente
Terminologie
Rechtschreibung /
Grammatik
Erfüllen von
Kundenerwartungen
(c)
2013, S
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130
Anforderungen erfordern spezielle QS-Maßnahmen
Anforderungsbereich
der IEC 82079
Beispiele für Maßnahmen, um die Konformität
mit der IEC 82079-1 sicherzustellen
Schriftgröße Konzept mit 82079-1 abgleichen
Automatisieren
Stichproben
Sicherheits- und
Warnhinweise
Formal im Konzept nach 82079-1 festlegen
Prozesse (Risikobeurteilung usw.) festlegen und
Einhaltung überwachen
Von Zeit zu Zeit Expertise
Qualifikation Schulungsplan und Nachweise mit 82079-1 abgleichen
Auch Dienstleister einbeziehen
Zielgruppenkonformität Zielgruppenanalyse durchführen
Dokumentierte Zielgruppenanalyse anhand von
Beobachtungen und Befragungen validieren
Ist die Zielgruppenanalyse aussagekräftig? Welche
konkreten Konsequenzen für die Dokumentation
ergeben sich?
Geeignetes Medium Usability-Test
... ...
(c)
2013, S
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131
58
Interne Konformitätsprüfung
So ...
Forderungssteller
Prüfer
Behinderer
Verhinderer
Realitätsferner
Normenbewahrer
...
... oder so ...
Wissensmanager
Kommunikator
Gesprächspartner
Problemlöser
Unterstützer
Ideengeber
...
Rolle des Qualitätssicherers in der Technischen Redaktion
(c)
2013, S
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132
Zum Weiterlesen
R. Schmeling: Qualitätssicherung etablieren – Abläufe und Mittel von
Qualitätsmanagement in der Technischen Redaktion, in: technische
kommunikation 05/12
R. Schmeling: Konformität erzielen, in: technische kommunikation
02/13 (Schwerpunktheft zur EN 82079-1)
(c)
2013, S
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133
59
8. Elektronische Medien,
Software-Dokumentation und
Online-Dokumentation
(c)
2013, S
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135
IEC 82079-1, 6.6: Anwendung elektronischer Medien
Elektronische Medien ISO 9241
Druckfähige Formate am Bildschirm (PDF)
Multimedia-Anwendungen, Audio und Video; Animationen: Mit synchron gesprochenem oder schriftlichem Text
Handlungslogische Reihenfolge
Dieselben Anforderungen an sicherheitsbezogene Informationen
Deutliche Trennung von Werbung
Download: Jederzeit verfügbar
Anzeigesoftware verfügbar
Navigation mit Bezugspunkten und Ausgangspunkt
Beispiele: Menüs, Schaltflächen, Hyperlinks, Brotkrümelnavigation, Lesezeichen, Hot Spots
Inhaltsverzeichnisse, Stichwortsuche, Volltextsuche, natürlich-sprachliche Suche
Druckfunktion
Software-Anleitung soweit wie möglich in die Oberfläche integriert
mindestens direkter Zugang, z. B. über Hilfe-Taste
(c)
2013, S
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136
60
Nicht erwähnt
Topic-Orientierung
Keine lineare Struktur: Verlinkung führend
Portionierung, Granulierung
Glossar
Link-Listen, keine Querverweise
See also, What do you want to do?, ...
User Feedback
...
Detaillierter: ISO IEC IEEE 26514
(c)
2013, S
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137
Anforderungen an elektronische Medien (Quelle: DocCert)
GT4 Anwendung elektronischer Medien (EN 82079-1, 6.7) GT4.1 Die Vorteile des gewählten elektronischen Mediums werden unter Gewährleistung hoher Verständlichkeit
ausgenutzt. GT4.2* Die didaktischen Vorteile elektronischer Medien sind umfassend genutzt. GT4.3 Die Vorteile der dynamischen Navigation und Darstellungsmittel sind genutzt. GT4.4 Bei dynamischer Navigation:
Ein (vorzugsweise baumartiges) Navitationssystem ist bereitgestellt. GT4.5 Bei dynamischer Navigation:
Entsprechende Navigationselemente ermöglichen Orientierung und Interaktion im System. GT4.6** Bei dynamischer Navigation:
Hot Spots dienen als Einstiegspunkte für die Untermenüs. GT4.7** Bei dynamischer Navigation:
Der Zugang zu Online-Hilfe- oder Multimedia-Anwendungen ist dank Suchfunktionen realisiert. GT4.8 Bei dynamischer Navigation:
Anleitungen zum Gebrauch der Software sind - wenn möglich - in die Nutzeroberfläche integriert. GT4.9* Die Barrierefreiheit ist gewährleistet.
GT4.10* Online zur Verfügung gestellte Anleitungen oder zugehörige Informationen kommen in ihrer Darstellung
und den notwendigen Navigationen den Empfehlungen des World Wide Web Consortiums nach (Web
Content Accessibility Guidelines). GT4.11 Wenn erforderlich und aus rechtlichen Gründen zulässig:
Der Hinweis, dass die Anleitung nur in elektronischer Form zur Verfügung steht, ist gegeben. GT4.12 Animationssequenzen sind synchronisiert oder mit einem schriftlichen Begleittext versehen. GT4.13 Werbeinhalt ist klar von der Anleitung getrennt und unabhängig von der Verständlichkeit der Anleitung. GT4.14 Herunterladbare Anwendungen können ohne softwareseitige Änderung oder Anpassung angezeigt
werden. GT4.15 Die Anforderungen der ISO 9241 Serie sind eingehalten. (EN 82079-1, 6.1.9)
* = soll; ** = kann; ohne Kennzeichnung: muss
(c)
2013, S
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Gm
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138
61
Medien
Verfügbarkeit
Papier in der Regel erforderlich
Speziell: Verbraucherprodukte
Bereitstellung der Anleitung im Internet
(zusätzlich)
Anleitung nicht nur auf der Verpackung
Elektronische Systeme
(c)
2013, S
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139
Ausblick
(c)
2013, S
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141
62
Ausblick
Weitere Begriffsklärungen
Verbesserung und Erweiterung der EN 82079-1 und weitere Teile, z. B. für Anlagendokumentation
Multipart Standard: Verhältnis des ersten Teils zu weiteren Teilen
Festigen der Norm als horizontaler Standard
Zu berücksichtigen in anderen Normenprojekten hinsichtlich der Anleitung
Erstellungsprozess
Rollen
Qualitätssicherung
Medieneinsatz
Empirische Methoden
User Feedback
Softwaredokumentation
Integration von Inhalten
Informationsstrukturen
(c)
2013, S
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142
Standardisierung auf vier Ebenen: Beispiele
Informationsprodukt Betriebsanleitung, Kurzanleitung,
Schulungsunterlage, usw.
Sequenzmuster
- Modulbildend
- Eingebettet
Handlungssequenz, Sicherheitshinweise,
Funktionsbeschreibung, Aufbaubeschreibung,
Bildschirmbeschreibung, Hinweis, Warnhinweis,
referenzsichernde Abbildung, inventarische
Abbildung, Störungstabelle
Funktionale Einheit Zielangabe, Voraussetzung, Maßnahme,
Handlungsschritt, Resultat, Ursache, Folge,
Zweck, Wirkungsweise
Auszeichnungselement Baugruppe, Auswahlfeld, Eingabefeld, Softkey,
Unternehmensbezeichnung
(c)
2013, S
chm
eling +
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144
63
Zum Abschluss: Tipps
(c)
2013, S
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146
tekom Normenkommentar zur EN 82079-1
Aus dem Inhalt:
Einordnung und Umgang mit der Norm
Neuheiten gegenüber EN 62079:2001
Begriffserklärungen
Wichtige Prinzipien
Rollen und Verantwortlichkeiten
Gebrauchsanleitungen im Produktlebenszyklus
Vorgaben für die Gestaltung Sprachfassungen
Struktur
Formulierung
Medien
...
Zulieferdokumentation
Sicherheitsbezogene Informationen
Konformitätsprüfung
Ausblick
Index
(c)
2013, S
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147
64
Konformitätsprüfung
Konformitätsprüfung nach
IEC 82079-1: DocCert
Incl. Prüfung des
Zusammenspiels
Anleitung/Produkt
Prüfzeichen
Zertifizierung möglich
Prozessaudit und Zertifizierung
der Redaktionsprozesse:
DocCertSystem
Bei Fragen:
(c)
2013, S
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148
Tipps
Nutzen Sie den Redaktionsleitfaden
um Erkenntnisse in Regeln zu gießen
und nicht Qualität am Ende des Prozesses hineinzuprüfen
Verankern Sie Wissen, Techniken und Methoden, die sich auf die Qualität
auswirken, früh im Prozess
Beispiel: der „kleine“ frühe Verständlichkeitstest
Beispiel: der kontinuierliche Austausch mit der Entwicklung
Beispiel: die Terminologiekontrolle von Beginn an
usw.
Entwickeln Sie effiziente und kontinuierliche Qualitätssicherungsprozesse
Drangsalieren Sie die Redaktion nicht, sondern unterstützen Sie sie
Setzen Sie auf Qualifikation
Nutzen Sie gezielt Expertisen
Lassen Sie Dokumentationen prüfen und zertifizieren
Lassen Sie Ihre Prozesse auditieren und zertifizieren
Wann machen Sie Ihren ersten Anwendertest?
(c)
2013, S
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149