Hypertext
Inhalt Grundlagen
Was ist Hypertext Begriffsabgrenzung Hypertext vs. Printtext Grenzen und Nachteile von
Hypertext Die Rolle des Autors Die Rolle des Lesers Praktische Anwendung
Standardisierung und Modularisierung Standardisierung Granularität Welche Textsorten eignen sich? Orientierung und Navigation Verlinkungen Hypertextstrukturen Ausblick Fazit
Diskussion AufgabenstellungReincke, Wildenhayn 20.04.2009
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Grundlagen
Was ist Hypertext? Hypertext: Über sich selbst hinausweisender Text
Digitalisierung und Interaktivität Nicht-lineare Organisationsform Unabgeschlossenheit Für Hypermedia zusätzlich: Multimedia
Hypertext = auf Knoten und Links basierendes Informationsangebot
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Begriffsabgrenzung Hypertext - mehrere Text-Module, die miteinander verknüpft sind
Hypermedia - mehrere Text- und/oder Multimedia-Module, die miteinander verknüpft sind
Elektronischer Text – digitalisierter linearer Text, schöpft die Vorteile des Hypertext nicht aus
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Hypertext vs. Printtext Printtexte sind nicht zwingend linear
Ein Printtext kann niemals ein Hypertextdokument sein –fehlende Digitalisierung
Hypertexte können in beinahe beliebiger Reihenfolge gelesen werden
Hypertext beleuchtet unterschiedliche Perspektiven eines Themenbereichs
Hypertext bietet dem Leser mehr Möglichkeiten
Hypertext verlangt vom Leser mehr Eigeninitiative
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Grenzen und Nachteile von Hypertext Dezentrales Informationsangebot Orientierungsverlust und
Navigationsprobleme
Theoretische Vorteile des Hypertext in der Praxis nicht realisiert
Grenzen und Verantwortungen nicht eindeutig
Urheberrecht nicht eindeutig zu klären
Leser verwendet zu viel Energie auf Navigation
Leser kann nicht sicher sein, die endgültige Version gefunden zu haben
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Die Rolle des Autors Autor hat mehr Gestaltungsmöglichkeiten
Autor muss über mehr Wissen verfügen (HTML, CSS)
Verhältnis zwischen Autor und Text wird verändert
Die Rolle des Autors verschmilzt mit der des Lesers
Gemeinsame Bearbeitung durch mehrere Autoren möglich
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Die Rolle des Lesers Lernprozess bleibt in Verantwortung des Lesers
Rolle des Lesers wird aufgewertet
Der Leser hat mehr Verantwortung
Bisher unklar: Lernen bei fehlender Verknüpfung
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Grafik Zusammenhang Autor und Leser
Autor Leser
schreibt
liest
Autor Leser
schreibtund liest
liest und
schreibt
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Praktische Anwendung Aufgaben und Leitlinien
Bildschirmgerechtes Schreiben Lesen am Bildschirm langsamer und fehlerträchtiger Nutzer erfasst Inhalte nicht als zusammenhängende Einheit Bildschirmgröße/Benutzerprofil beachten Texte 50% kürzer als Printtexte
Anordnung Umgekehrte Pyramide „Scannendes Lesen“ unterstützen
Standards
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Standardisierung und Modularisierung
Standardisierung Sprachliche Standardisierung - Terminologiearbeit
Verwendung von sprechenden Bezeichnungen Einheitliche Benennungen
Inhaltliche Standardisierung - Modularisierung Zuordnung der Information zu einem Modul Ziele:
Verbesserung der Übersichtlichkeit Darstellung unterschiedlicher Perspektiven Unterstützung des scannenden Lesens
Strukturelle Standardisierung – Sequenzierung Festlegung von Regeln zur Abfolge der Informationsmodule Trifft auf Hypertext nicht zu (keine festgelegte Reihenfolge)
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Granularität Granularität: Größe der Informationseinheiten (Module)
Abhängig von der Informationsart
Zu kleine Module: Gefahr der Dekontextualisierung
Zu große Module: Module werden nicht als solche erkannt
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Welche Textsorten eignen sich? Auswahlkriterien:
Möglichkeit den Text zu unterteilen Verwendung nicht-linearer Textstrukturmittel Ausmaß intratextueller Verweise Verweise innerhalb des Textes auf andere Textstellen
Grundsätzlich geeignet: beschreibende Elemente eines Textes
Weniger geeignet: argumentative Textpassagen
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Orientierung und Navigation Hypertext:
Unterschiedliche Strukturierungsformen Diverse Navigationsmöglichkeiten
Navigationsmöglichkeiten Sitemaps „Backtrack“-Funktionen Leserdefinierte Fixpunkte („book marks“) Autorendefinierte Wegweiser („thumb tabs“) Markierung gelesener Bereiche („breadcrumbs“) Verlinkungen
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Screenshots/Symbole für Navigationsmöglichkeiten
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Verlinkungen Alle Verlinkungen müssen immer aktiv sein!
Stellen Ordnungshilfe für den Leser dar
Externe Verlinkungen ermöglichen Erweiterung des Wissensangebotes
Links stellen Bezüge zwischen Informationseinheiten her
Lassen sich nach Platzierung und Darstellung unterteilen in: Inter Intra extra
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Hypertextstrukturen Modularisierung: Ermöglicht neue Strukturierung
Strukturierung abhängig von der Art der angebotenen Informationen
Unterschiedliche Strukturierungsformen lineare Struktur hierarchische Struktur rhizomatische Struktur Mischformen
Offene vs. geschlossene Hypertextsysteme
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Lineare StrukturVorteile
Einzelne Knoten bauen aufeinander auf
Keine Ablenkung des Lesers durch Links auf andere Themengebiete
Nachteile Problemorientiertes Lernen nicht
möglich
Möglichkeiten und Stärken von Hypertext werden kaum genutzt
Geeignet für Vokabellisten, die digital zur Verfügung stehen sollen.
Seite Seite Seite
Seite
Seite
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Hierarchische StrukturVorteile
Module bilden ein System
Darstellung komplexer Themen aus unterschiedlichen Perspektiven möglich
Leser kann Module einzeln auswählen und Pfad selbst bestimmen
Nachteile Autor kann nicht wissen, welcher
Pfad vom Leser gewünscht ist
Zu viele Ebenen überfordern den Leser
Geeignet für reine Informationsangebote
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Seite Seite
Seite
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Rhizomatische StrukturVorteile
Ausbildung aller denkbaren Querverbindungen
Verknüpfung diverser Perspektiven und Ansätze miteinander
Leser hat eine Vielzahl von potentiellen Pfaden
Nachteile Unterstützt nicht eng definierte
Lernziele
Konstruktion sehr zeitaufwändig
Module müssen auf jeden Fall abgeschlossen sein
Geeignet für ergänzende oder in die Lehre integrierte Informationen.
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Geschlossene vs. offene HypertextsystemeGeschlossene Form
Nicht veränder- oder erweiterbar
Beispiele: Hypertexte auf CD oder DVD Computer Based Training (CBT)
Offene Form Jeder kann verändern oder
erweitern
Können mit anderen Hypertexten außerhalb des eigenen Systems verknüpft sein
Beispiel: Wikipedia
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Ausblick Zunehmende Gewöhnung und Miniaturisierung Hypertext gehört zum
Alltag
Entstehung neuer Formen zur Organisation/Vermittlung von Wissen
Kürzere Halbwertzeit und stetige Veränderung
Zunehmend kollaborative Arbeitsweisen
Tendenz zu kurzen Textmodulen
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Fazit Literaturwissenschaften beschäftigen sich zunehmend mit Betrachtung und
Planung noch zu schreibender Texte
Menschen ohne Interesse am/Zugang zum Internet digitale Analphabeten
Neue Möglichkeiten zur Kommunikation und Interaktion
Verbesserte Lernmöglichkeiten
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Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit
Quellenangaben historicum.net - Geschichtswissenschaften im Internet.2008. Hypertext -
(Geschichte) schreiben. http://www.historicum.net/lehren-lernen/internet-im-geschichtsstudium/hypertext/ [aktualisiert 11.01.2008; letzter Zugriff 12.03.2009]
Jakobs, Eva-Maria; Knorr, Dagmar; Pogner, Karl-Heinz (Hrsg.). 1999. Textproduktion. Frankfurt am Main. Europäischer Verlag der Wissenschaften. Band 5.
Kuhlen, Rainer. 1991. Hypertext. Ein nicht-lineares Medium zwischen Buch und Wissensbank. Berlin, Heidelberg, New York. Edition SEL-Stiftung. Springer
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Quellenangaben II Münz, Stefan.1996. Hypertext.
http://user.cs.tu-berlin.de/~jp/Muenz/hypertext/htxt600.htm [aktualisiert 1996; letzter Zugriff 20.03.2009]
Rauwald, Christoph. 2008. Hypertext: Geschichte und Versuch einer Typologie. Saarbrücken. VDM Verlag. 1. Auflage
Rehm, Georg. 2007. Hypertextsorten: Definition - Struktur - Klassifikation. Norderstedt. Boks on Demand. 1. Auflage
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Quellenangaben III Rouet, Jean-Francois; Levonen, Jarmo; Dillon; Andrew; Spiro, Rand. 1996.
Hypertext and Cognition. Mahwah, New York. Lawrence Erlbaum Associates, Publishers.
Schnupp, Peter. 1992. Hypertext. München, Wien. Oldenbourg Verlag.
Storrer, Angelika. 2004. Hypertext und Texttechnologie. In: Knapp, Karlfried (Hrsg.): Angewandte Linguistik. Tübingen, Basel: A. Francke Verlag, 207 – 232.
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Quellenangaben IV Technische Fachhochschule Berlin.1998. Die Geschichte von Hypertext.
http://public.tfh-berlin.de/~siegel/hypermed/Hypert_Gesch.html [aktualisiert 23.04.1998; letzter Zugriff 17.03.2009]
The Atlantic.1945. As We May Think. http://www.theatlantic.com/doc/194507/bush/2[letzter Zugriff 11.03.2009]
Tiedge, Dagmar. 1997. Rezeption von Text und Hypertext – ein Vergleich. Essen. ESEL - Essener Studienenzyklopädie Linguistik
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DiskussionLasst uns darüber sprechen...
AufgabenstellungStellt Euch vor, Ihr müsst eine Website zu dem Thema Eures Textes erstellen.
Teilt hierzu Eure Texte in geeignete Hypertext-Module auf.
Begründet Eure Entscheidung. Warum habt Ihr die Module so zusammengestellt?
Überlegt Euch sinnvolle Verknüpfungen zwischen den Modulen.
Welche Struktur würdet Ihr wählen und warum?
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