im interkulturellen Kontext
Katharina Krönert, Henry Spielhoff
Die Zeit
TU Darmstadt | Institut für Soziologie | WS 07/08Seminar: Deutsche Infrastrukturprojekte in Syrien und ihr sozio-ökonomisches UmfeldLeitung: Sybille Jahn
30.01.2008
Levine, Robert: Eine Landkarte der Zeit. Wie Kulturen mit der Zeit Umgehen, München 2007.
1. Einleitung
2. Zeitverständnis
3. Kulturelle Tempi
4. Religion, Moral, Gesellschaftim temporären Kontext
5. Fazit
Übersicht
Einleitung
• Ausgangspunkt
Konflikt mit der Einstellung anderer Kulturen zur Zeit
- Aktivitäten in anderen Ländern (Reisen, Arbeit, Entwicklungshilfe...)
• Fragestellungen
- Mit welchen Möglichkeiten lässt sich das Verhältnis einer Kultur, Gesellschaft oder Stadt zur Zeit messen?
- Wie beeinflusst dieses Verhältnis die jeweiligen Lebensumstände?
Fragestellung
EinleitungBeispiele
Dar Es Salaam (Tansania) Darmstadt (Deutschland)
1. Einleitung
2. Zeitverständnis
3. Kulturelle Tempi
4. Religion, Moral und Gesellschaftim temporären Kontext
5. Fazit
Übersicht
Zeitverständnis
• Zyklisches Zeitverständnis
- ständige Wiederkehr von Ereignissen in Zeitabständen:Tag-Nacht, Wechsel der Jahreszeiten, Kreislaufmodell
• Lineare Zeitverständnis
- überwiegend im asiatischen Raum (Ausnahme: Japan)
- Zeit als fortlaufender Ereignisstrom
- Anfangs- und Endpunkt
- überwiegend im westlichen Raum
Zyklisches und lineares Zeitverständnis
Zeitverständnis
• Uhrzeit
- Zeit als feste, lineare und messbare Realität
- Uhrzeit diktiert Lebens- und Biorhythmus
- Uhrzeit-Menschen sind zeitlich wenig flexibel undmeistens auf den Abschluss einer Sache fixiert
Uhrzeit vs. Ereigniszeit
- Zeit wird zu einer wertvollen Ressource
„Denkt daran, dass Zeit Geld ist“ (B. Franklin)
Zeitverständnis
• Ereigniszeit
- Zeit als naturbestimmte, nicht genau messbare Realität
- Ereigniszeit-Menschen haben oft einen langsamerenLebensrhythmus als Uhrzeit-Menschen
Uhrzeit vs. Ereigniszeit
- Auch für Ereigniszeit-Menschen ist Zeit wertvoll
Gerade deshalb ist es nicht gut, sie in Geld zu zerlegen
- Ereigniszeit-Menschen kennen keine Zeitverschwendung
- Zwischenmenschliche Beziehungen sind durchweg wichtig
- Oftmals Arbeit an vielen Dingen gleichzeitig
Zeitverständnis
• Grundfaktoren für kulturelles Tempo
- Wohlstand
- Grat der Industrialisierung
Äußere Bedingungen
- Einwohnerzahl
- Klima
- Kulturelle Werte
Regionen mit blühender Wirtschaft, großer Einwohnerzahl, hohem Industrialisierungsgrat, kühlerem Klima und einer individualistischen Kultur bewegen sich tendenziell schneller
ZeitverständnisÄußere Bedingungen
Schultz, Jürgen: Handbuch der Ökozonen, Stuttgart 2002, S.33
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2. Zeitverständnis
3. Kulturelle Tempi
4. Religion, Moral und Gesellschaftim temporären Kontext
5. Fazit
Übersicht
Kulturelle Tempi
• Robert Levines Methoden zur Tempomessung
- Gehgeschwindigkeit (Innenstadt)
- Bedienungszeiten (Geschäfte, öffentliche Ämter, Bahnhöfe, Telefonvermittlungen usw.)
- Genauigkeit der Uhren
- Weitere Indikatoren teilweise problematisch, weil vieleOrte (z.B. Tankstellen) in unterschiedlichen Städten undLändern unterschiedliche soziale Funktionen erfüllen.
Quelle: Levine, S.180
1. Einleitung
2. Zeitverständnis
3. Kulturelle Tempi
4. Religion, Moral und Gesellschaftim temporären Kontext
5. Fazit
Übersicht
Religion, Moral und Gesellschaft
• Gesundheitliche Aspekte
- Studie: Lebenstempo steht im direkten Verhältniszu Todesfällen durch koronare Herzerkrankungen
- Religion kann als Pufferfunktion für die negativen Auswirkungen eines schnellen Lebens dienen
Beispiel: Salt Lake City
- Risiken der Herzerkrankung an schnellenOrten höher als an langsameren Orten
- Rauchen, Trinken, Drogenkonsum, ungesunder ErnährungBewegungsmangel = „Zivilisationskrankheiten“
• Moralische / gesellschaftliche Aspekte
- Stadtsoziologie: Menschen in hektischenGroßstädten werden von Reizen überflutet
- An schnellen Orten müssen die Menschen wenigerhilfsbereit sein, als an langsamen Orten
Ausblendung aller unwichtigen Faktoren
Religion, Moral und Gesellschaft
Bedürfnisse von Fremden werden nicht wahrgenommen
- Untersuchungen in 36 Städten der USAunterstützen diese These nur teilweise!
• Levines Experimente zur Messung der Hilfsbereitschaft
Religion, Moral und Gesellschaft
- Ein Stift wird verloren
- Mann mit verletztem Bein verliert einen Packen Bücher
- Blinder überquert Straße
- Wechselgeld für einen Viertel-Dollar erhalten
- Verlorenen (aber frankierten) Brief zurück schicken
- Spenden für eine wohltätige Organisation sammeln
• Verhältnis Geschwindigkeit zu Hilfsbereitschaft
Religion, Moral und Gesellschaft
1. Einleitung
2. Zeitverständnis
3. Kulturelle Tempi
4. Religion, Moral und Gesellschaftim temporären Kontext
5. Fazit
Übersicht
• Langsames Tempo begünstigt soziale Verantwortung,ist aber kein Garant dafür
Fazit
• Moralkodex ist nötig, damit Menschen Hilfe leisten
• Schnelle Menschen sind in schneller Umgebungglücklicher und umgekehrt
• Fähigkeit der „Multitemporalität“ ist wichtig
Danke für die Aufmerksamkeit!
Download der Präsentation
www.winterwind.de/studium