Download - Jahrbuch 2012
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JAHRBUCH 2012 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGERwww.seenotretter.de
Danke!Danke – was mehr soll jemand sagen, dem die Seenotretter gerade ein zweites Leben geschenkt haben? Jedes weitere Wort ist da zu viel, denn ein solches Danke kommt wirklich von Herzen.
Wir möchten dieses »Danke!« gerne weitergeben.
An jeden Einzelnen, der uns unterstützt.
Und der damit unseren Besatzungen die Sicherheit für eine glückliche Heimkehr mit auf den Weg gibt.
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INHALT
IMPRESSUMHerausgeber/Redaktion Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), BremenGestaltung kleiner und bold Brand Identity, Berlin / Girzig+Gottschalk, Bremen Herstellung Girzig+Gottschalk, BremenBildnachweis/Illustrationen DGzRS: S. 2, 6-9, 12, 14, 15l, 15M, 17ol, 18o, 19-21, 22 [M], 23, 24, 28, 30, 32, 35-37, 40, 41, 43-46, 47o, 50, 52, 54-58, 60, 63, 65o [M], 65u, 66, 67l, 70, 73,
74, 75, 78, 83, 85, 88; Andreas Birresborn: S. 1; Dr. Gerald Buck: S. 42; Karsten Großkopf: S. 48; Helmut Hofer: S. 11 [M]; Peter Ihlenfeld: S. 47u; Sven Junge: S. 17or, 25, 67r, 70; Frank Kahl: S. 51 [M]; Silke Meiser, Ostfriesisches Landesmuseum Emden: S. 18u; Manuel Miserok: S. 15r; Peter Neumann, YPScollection: Titel, 26, 39, 72, Rücktitel; Wilhelm Reiners: S. 10; Die Rheinpfalz: S. 16; Dr. Heike Ritter-Eden, Deutsches Sielhafenmuseum: S. 62o; Sebastian Rosenkötter, Lübecker Nachrichten: 59o; Christina Schimmel: S. 38; Olaf Schüler: S. 34; Michael Surey: S. 27; Elke Trebsdorf, Ostfriesischer Kurier: S. 61; Ehnt Ulfers-Janssen, Anzeiger für Harlingerland – Ostfriesisches Tageblatt: S. 62u; privat: S. 13, 31, 59u, 64, 87
Der Originalentwurf für die Stationskarte auf Seite 71 ist eine Spende von Bernd Jocham, Hörlkofen.
Nachdruck von Texten und Abbildungen nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. © Copyright by DGzRS, Bremen.
VORWORT: „Die auch im Orkan rausfahren…“ 2
DAS JAHR 2011: Einsatz und Erfolg 4
FOKUS: Der Dank der Geretteten 6
„BOOTSCHAFTER“ 2012 – Frank Schätzing 21
AUSZEICHNUNGEN durch unsere Gesellschaft 24
LOGBUCH 2011 – Einsätze 25
KLÖNSCHNACK 2011 – Ereignisse 50
BERICHT 2011 – Gesamteinnahmen/Ausgabenstruktur 68
SEENOTLEITUNG / EINSATZGEBIET – Stationskarte 70
DER RETTUNGSDIENST – Rückblick und Ausblick 72
DIE EINHEITEN unserer Rettungsfl otte 76
DIE RETTUNGSSTATIONEN 78
ORGANISATION und Kontaktadressen 84
WIR GEDENKEN unserer verstorbenen Mitarbeiter 86
TESTAMENT – Warum die Seenotretter? 87
JAHRBUCH 2012und Tätigkeitsbericht 2011
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2 VORWORT3
Diese beiden Einheiten gehören zur neu entwi-ckelten 20-Meter-Klasse der DGzRS. Technisch und von ihrer Leistungsfähigkeit her sind sie identisch. Interessant aus unserer Sicht ist je-doch die Finanzierung dieser zwei Seenotkreu-zer. Unsere Förderer wissen – und wissen zu schätzen –, dass die gesamte Arbeit des deut-schen Seenotrettungswerks ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen getragen wird. Das schließt nicht zuletzt den Bau neuer Fahrzeuge ein. Diese freiwilligen Zuwendungen können je-doch sehr unterschiedlicher Art sein, und dafür sind die EUGEN und die THEODOR STORM gera-dezu klassische Beispiele.
Hinter den Namen EUGEN und HUBERTUS verbirgt sich ein einzelner Spender aus Süd-deutschland. Dieser großzügige Spender, der inzwischen verstorben ist, hat seinerzeit seine Zuwendung mit der Aufl age verbunden, die von ihm gewählten Namen für die Einheiten vorzu-sehen. In etwa der Hälfte der aktuellen Rettungs-fl otte der DGzRS spiegelt sich diese besondere Form der Unterstützung wider. Darüber hinaus sind es aber auch stets unsere rund 300.000 För-
derer im ganzen Land, die mit ihren Beiträgen Anteil daran haben, dass unsere Rettungsfl otte modernisiert und neuen Anforderungen ange-passt werden kann. Ein gutes Beispiel hierfür ist die THEODOR STORM, benannt nach dem großen norddeutschen Dichter, zu dessen bekanntesten Werken sicher die Novelle „Der Schimmelreiter“ gehört. Nis Puk wiederum ist der Sage nach ein hilfreicher Hausgeist, eine vor allem im deutsch-dänischen Grenzland bekannte Figur, die sich für ihre Dienste mit einer Schüssel Grütze belohnen lässt. Geschieht dies nicht, wandert sie allerdings weiter in ein anderes Dorf. Bootsnamen wie NIS RANDERS, ARKONA, BERLIN oder BARSCH – und diese Reihe ließe sich fortsetzen – weisen auf die unzähligen Spender im ganzen Land hin, die mit ihren Förderbeiträgen oder Gaben in das Sam-melschiffchen die Arbeit der Seenotretter wir-kungsvoll unterstützen.
Wir meinen, Sie alle können guten Gewis-sens ein wenig stolz darauf sein, wenn Sie sich in diesen Namen wiederfi nden, zumal die See-notkreuzer und Seenotrettungsboote der DGzRS ein Durchschnittsalter von 30 Jahren erreichen
Vorwort von Gerhard Harder
Ein großer Dichter, ein Hausgeist –
und 300.000 Förderer
„Ich taufe Dich auf den Namen THEODOR STORM und wünsche Dir
und Deiner Besatzung allzeit gute Fahrt und stets eine glückliche
Heimkehr.“ Mit diesen Worten taufte Sandra Carstensen, Frau
des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Peter Harry
Carstensen, im August 2011 den bis dato neuesten Seenotkreuzer
der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
Das kleine Arbeitsboot in der Heckwanne, getauft von Vanessa
Burrmann, Tochter des Vormanns der Station Büsum, erhielt den
Namen NIS PUK. Zwei Jahre zuvor stand in Freest an der Ostsee
die Taufe des Schwesterschiffs für die Station Greifswalder Oie
an. Es trägt den Namen EUGEN mit dem Arbeitsboot HUBERTUS.
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und die Namen immer wieder im Bewusstsein der Öffentlichkeit auftauchen – in Verbindung mit dem rein humanitären Auftrag unserer Ge-sellschaft.
Rein rechnerisch sind wir aufgefordert, pro Jahr zwei neue Einheiten zu bauen und in Dienst zu stellen. Diese Rechnung ist eigentlich ganz einfach, sie ergibt sich aus der Tatsache, dass wir insgesamt 61 Einheiten auf 54 Stationen an Nord- und Ostsee unterhalten und diese, wie ge-sagt, nach jeweils etwa 30 Jahren im harten Ret-tungseinsatz ausgemustert und ersetzt werden müssen. Der nächste Neubau, ein 36,5-Meter-Seenotkreuzer, soll Mitte 2012 auf der Station Sassnitz/Rügen seine Arbeit aufnehmen. Um unseren Standard zu halten und zukünftigen Aufgaben uneingeschränkt gewachsen zu sein, bedarf es einer ständigen Modernisierung der Rettungsfl otte. Hierfür werden wir auch weiter-hin ausschließlich auf freiwillige Zuwendungen, egal, ob von Einzelspendern, auf dem Nachlass-wege oder von der Gesamtheit unserer Förderer, angewiesen sein.
Für uns ist es von besonderer Bedeutung, im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu sein und breiten Teilen der Bevölkerung die Arbeit der See-notretter näherbringen zu können. Dies gilt für Menschen an der Küste wie im tiefen Binnenland gleichermaßen. Schließlich geht es nicht nur um die Finanzierung neuer Boote, allein durch Spenden, sondern auch der täglichen Arbeit. Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir im ver-gangenen Jahr den ausgemusterten Seenotkreu-zer JOHN T. ESSBERGER an das „Technik Museum Speyer“ übergeben konnten. Schon der Transport von Fehmarn durch den Nord-Ostsee-Kanal, über Hamburg und Bremerhaven den Rhein hinauf ist von einem außerordentlich positiven Echo in den Medien und in der Bevölkerung begleitet wor-den. Seit Oktober 2011 kann die JOHN T. ESSBER-GER als technisches Denkmal und Meilenstein in der Entwicklung moderner Seenotrettungs-fahrzeuge im stark frequentierten „Technik Mu-seum Speyer“ (rund 650.000 Besucher pro Jahr) besichtigt werden. Ein Verkauf dieser Einheit hatte sich übrigens nicht angeboten, sodass der
Seenotkreuzer nunmehr fernab der Küsten ein-drucksvoll und tatkräftig Werbung für die DGzRS machen kann.
Wesentliche Unterstützung unserer Arbeit erfahren wir nach wie vor von prominenter Sei-te. So danken wir unserem „Bootschafter“ 2011, dem renommierten Schauspieler Uwe Friedrich-sen, für sein engagiertes Eintreten und Auftreten für die Seenotretter, und wir hoffen, er bleibt uns weiterhin erhalten. Zugleich dürfen wir als „Bootschafter“ für das Jahr 2012 Frank Schätzing vorstellen, einen der erfolgreichsten Schriftstel-ler unserer Tage („Der Schwarm“, „Limit“ …). Nicht unerwähnt sollte in diesem Zusammenhang bleiben, dass es sich hierbei um ein reines Ehren-amt handelt, und wer sich ehrenamtlich für die DGzRS engagiert, der weiß, dass er im Gegenzug dafür lediglich unseren Dank und unsere ideelle Anerkennung erwarten darf.
Auch der Vorstand der DGzRS ist übrigens ehrenamtlich tätig. Einer meiner Vorgänger in diesem Amt, August Nebelthau, hat die Ver-sammlung des Gesellschaftsausschusses in Mül-hausen/Elsass, am Mittwoch, dem 29. Mai 1912, um 10.10 Uhr eröffnet, „indem er des Untergangs des englischen Dampfers ‚Titanic‘ gedachte und dem Beileid der Deutschen Gesellschaft zur Ret-tung Schiffbrüchiger an diesem großen Unglück Ausdruck gab.“ So nachzulesen in einer zeitge-nössischen Publikation unserer Gesellschaft, die wir zum Anlass nehmen möchten, an dieser Stel-le unsererseits an den Untergang der „Titanic“ und das Schicksal der rund 1500 Opfer vor 100 Jahren zu erinnern.
Mit dem vorliegenden Jahrbuch wollen wir all unsere Freunde und Förderer und unsere ehren-amtlichen Wegbegleiter über aktuelle Entwick-lungen im Rettungsdienst auf See und an Land informieren; verbunden mit herzlichem Dank für Ihre Unterstützung. Bitte bleiben Sie der Arbeit der Seenotretter weiterhin gewogen. Für Vorstand und Geschäftsführung
Gerhard Harder, Vorsitzer
Ein großer Dichter, ein Hausgeist –
und 300.000 Förderer
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4 EINSATZZAHLEN 20115
Die Einsätze der Seenotretter im Jahr 2011 spiegeln sich in der bundesweiten Berichterstattung
der Presse wider. Im Folgenden eine kleine Auswahl der Schlagzeilen:
Das Jahr 2011: Einsatz und Erfolgoder: »Wenn es die Seenotretter nicht gäbe ...«
Seenotretter bringen Hilfe für Zweijährige (Holsteiner Courier, 3.1.)
Schwer verletzter Seemann gerettet (Die Glocke, 12.1.)
Seenotretter bergen kranken Seemann (Ostsee-Zeitung, 26.2.)
Retter suchen nach vermisstem Seemann
(Ostfriesen-Kurier, 17.3.) Offshore-Ausbilder aus Nordsee gerettet
(General-Anzeiger, 26.3.) Crew in Seenot gerettet (Schweriner Volksblatt,
14.4.) Surfer aus der Nordsee gerettet (Märkische Oderzeitung, 26.4.)
Angler vor Rügen aus höchster Seenot gerettet (Badische Neueste Nach-
richten, 9.5.) Krankentransport auf hoher See (Emder Zeitung, 28.5.)
Seenotretter bergen schwer verletzten Maschinisten
(Borkumer Zeitung, 28.6.) Kitesurfer aus Unwetter gerettet
(Flensburger Tageblatt, 8.7.) Feuer auf Tauchkutter, dreiköpfi ge Be-satzung vor Sylt gerettet (Hamburger Abendblatt, 13.7.) Rettung bei Windstärke 8 (Weser-Kurier, 25.7.) Fischer vor Rügen aus See-not gerettet (Westfalenpost, 10.8.) Kitesurferin aus Nordsee gerettet (Pinneberger Tageblatt, 19.8.) Ausfl ugsboot strandet im Wattenmeer (Heilbronner Stimme, 5.9.) Dramatische Seenot-rettung (Stralsunder Zeitung, 9.9.) Schiff mit 160 Gästen läuft auf Grund (Magdeburger Volksstimme, 4.10.) Krabbenkutter vor Unter-gang bewahrt (Jeversches Wochenblatt, 11.10.) Seenotretter als Ge-burtshelfer (Münchner Merkur, 29.10.) Rettungsaktion im Sturm
(Die Welt, 28.11.) Seeleute von brennendem Frachter gerettet (Bild, 2.12.)
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Die Einheiten der DGzRS-Rettungsfl otte sind im Jahr 2011 insgesamt 2106 Mal im Einsatz
gewesen. Dabei haben die Besatzungen der 61 Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote in
Nord- und Ostsee
Menschen aus Seenot gerettet
Personen aus drohender
Gefahr befreit
Mal erkrankte oder verletzte Menschen
von Seeschiffen, Inseln oder Halligen
zum Festland transportiert
Schiffe und Boote vor dem
Totalverlust bewahrt
Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge
aller Art erbracht
Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten
absolviert
Ferner sind unsere Rettungseinheiten in ihren Revieren zwischen Borkum im Westen und Uecker münde im Osten im vergangenen Jahr 3068 Mal auf Kontrollfahrt gegangen.
Darüber hinaus ist die SEENOTLEITUNG BREMEN (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC BREMEN) in 225 Seenotfällen international im Interesse der deutschen Schifffahrt unterstüt-zend oder initiativ tätig gewesen.
Einschließlich aller Such- und Rettungsaktionen sowie Kontrollfahrten haben allein die 20 See-notkreuzer (die 41 Seenotrettungsboote nicht mitgerechnet) im vergangenen Jahr 73.471 See-meilen (ca. 136.070 Kilometer) in Nord- und Ostsee zurückgelegt.
Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die DGzRS somit insgesamt 79.063 Menschen aus Seenot gerettet oder aus drohenden Gefahrsituationen befreit.
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FOKUS6 7
Die ersten Reaktionen schienen gewisse Vor-
urteile zu bestätigen. So schrieb der Vormann
des Seenotkreuzers BERNHARD GRUBEN:
„Anbei die Kopien von zwei Dankschreiben an
die Station Norderney. Mehr ist in unserem
Archiv leider nicht zu fi nden.“ Ganz ähnlich
klang es von Bord des Seenotkreuzers AL-
FRIED KRUPP/Station Borkum: „Es gibt nicht
viele Dankschreiben. Habe noch zwei alte
gefunden.“ Eines davon stammte von einem
Segler aus Frankreich aus dem Jahr 2008;
eines aus dem Jahr 2003 von Bord der Segel-
yacht „Marelina“. Darin ist zu lesen: „Noch
bin ich nicht so weit, all das zu fassen, was
sich in der Nacht der Bergung vom 20./21.
August zugetragen hat – und ich werde es
auch nie fassen. Nur eins weiß ich: Ein kleiner
Trupp unglaublich mutiger, bis zur Selbstauf-
opferung bereiter Männer wurde von Gott, …
unser aller Schöpfer, zur richtigen Zeit an den
richtigen Ort geschickt, um seine Gnade einer
Familie zu erweisen, in dem er sie durch Euch
überleben ließ. …Danke, danke, danke.“
Ist also überwiegend etwa tatsächlich
Undank der Welten Lohn? Dabei bekam man
als Kind doch stets eingebläut, wenn man
etwas geschenkt erhielt: „Und, was sagt
man?“ Danke eben – zumal, wenn einem –
auf den Seenotrettungsdienst übertragen
– das Leben zum zweiten Mal geschenkt
wurde. Wie sagte doch dereinst Wilhelm
Busch (1832-1908)? „Es ist ein lobenswerter
Brauch: Wer was Gutes bekommt, der be-
dankt sich auch.“ Eine Erklärung dafür, dass
dies nicht immer umgesetzt wurde, liefer-
te der österreichische Dichter Stefan Zweig
(1881-1942): „Dankbarkeit, man spürt sie ja
so selten bei den Menschen, und gerade die
Im Fokus: Der Dank der Geretteten
…an einen kleinen Trupp unglaublich mutiger Männer
„Wie reagieren eigent-
lich Schiffbrüchige, die
von Euch gerettet wur-
den? Bedanken die sich
bei ihren Rettern?“
Um diese – auch von
außen an die DGzRS
nicht selten heran-
getragene – Frage
zu klären, startete
die DGzRS-Zentrale
in Bremen eine Um-
frage, gerichtet an
alle 54 Stationen an
Nord- und Ostsee.
„Wie reagieren eigent-
lich Schiffbrüchige, die
von Euch gerettet wur-
den? Bedanken die sich
bei ihren Rettern?“
Um diese – auch von
außen an die DGzRS
nicht selten heran-
getragene – Frage
”Danke!“ Ein fester Händedruck sagt oft mehr als viele Worte.
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Im Fokus: Der Dank der Geretteten Dankbarsten fi nden nicht den Ausdruck da-
für, sie schweigen verwirrt, sie schämen sich
und tun manchmal stockig, um ihr Gefühl zu
verbergen.“
Vermutlich liegt in all diesen Erfahrungen
ein Stück Wahrheit. Letztlich jedoch können
die Seenotretter immer wieder den Dank
der Geretteten und die Anerkennung ihrer
Arbeit registrieren. Und diese Dankbarkeit
wiederum äußert sich auf ganz verschiedene
Weise, wie einige Beispiele im Folgenden be-
legen.
Am 23. Juni 2000 sind sechs Studenten
einer Kunsthochschule mit ihrem Dozenten
in einem offenen Segelkutter auf dem Greifs-
walder Bodden unterwegs, als sie von einer
starken Gewitterböe überrascht werden.
Das Boot kentert. Die Besatzung klammert
sich ans Fahrzeug, eine junge Frau versucht,
schwimmend die nahegelegene Insel Vilm
zu erreichen, um Hilfe zu holen. Inzwischen
hat die Besatzung eines Fahrgastschiffes das
Unglück beobachtet und die Seenotrettungs-
station Lauterbach alarmiert. Das Seenot-
rettungsboot PUTBUS eilt schnell zu Hilfe,
nimmt die schon erschöpfte Besatzung auf
und birgt die umhertreibenden persönlichen
Gegenstände der Schiffbrüchigen. Die Geret-
teten erhalten im Seenotschuppen warme,
trockene Kleidung und heißen Tee. Ein Pro-
blem sind sowohl die nassen Kleidungsstücke
als auch durchnässte Papiere und Geld-
scheine. Letztere werden auf der Heizung im
Schuppen getrocknet. Für das Trocknen der
Kleider, Schlafsäcke und Zelte holt die Frau
des Vormanns eine Wäscheschleuder von zu
Hause. Rings um den Schuppen werden Lei-
nen gezogen und die geschleuderten Sachen
getrocknet. Die Nacht können die sieben
Geretteten (einschließlich der Frau) in Lau-
terbach verbringen. Als Dankeschön erhält
die Station später drei Bilder der Kunststu-
„Thank you“65 Jahre nach seiner Rettung aus Seenot hat ein Engländer die DGzRS zu Weihnach-ten mit einer Spende bedacht. Erwin Ernest Barnes war am 7. Februar 1945 als 19-jäh-riger Bordschütze der Royal Air Force nach einem Angriff auf Hamburg-Harburg mit sei-ner Lancaster über der Elbe-Weser-Mündung abgeschossen worden. Ein Motorrettungs-boot der DGzRS rettete ihn und fünf weitere Männer am nächsten Morgen.
Während des Zweiten Weltkrieges waren die Seenotretter unter dem Schutz der Gen-fer Konvention für „Freund und Feind“ ver-stärkt im Einsatz. Neben dem Roten Kreuz führten die Rettungseinheiten der DGzRS weiter die Hansekreuzfl agge am Heck. Daran kann sich Barnes gut erinnern.
Der Gedanke an jene Nacht ließ ihn nie-mals los. Über 60 Jahre später reiste er nach Bremerhaven, um die Seenotretter aufzusu-chen. Dem überraschten Vormann erklärte er: „Für mich war es damals der Feind, der mich gerettet hat. Ich kann erst heute wirk-lich würdigen, was die Männer für mich ge-tan haben, und möchte mich stellvertretend bei Ihnen und Ihrer Besatzung dafür bedan-ken.“ Einem späteren Weihnachtsgruß wa-ren, sorgfältig in Papier eingewickelt, meh-rere Scheine beigelegt. Auf einem kleinen Zettel stand nur „Thank you“.
Erwin Barnes im Kreis der Besatzung des Seenot-kreuzers HANNES GLOGNER in Bremerhaven
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FOKUS8 9
denten, die noch heute im Stationsgebäude
zu sehen sind.
Aus einem anderen Brief, diesmal an die
SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS gerich-
tet, sei zitiert: „Wir bedanken uns sehr herz-
lich für die Koordination unseres Seenotfalls
mit unserer Zwölf-Meter-Yacht in dänischen
Gewässern. Die Segelyacht war am 21. Juni
2011 morgens bei guten Segelbedingungen…
ausgelaufen. Ca. sechs Seemeilen südlich von
Klintholm war bei einer Wende der Mast
gebrochen. Eine Funkverbindung zum Ab-
setzen eines Notrufes war daher nicht mög-
lich. Glücklicherweise bestand eine Netzab-
deckung für unser Mobiltelefon, mit dem
wir über Bremen Rescue [die Seenotküsten-
funkstelle der DGzRS – d. Red.] einen Notruf
absetzen konnten. Bremen Rescue hat den
Notruf kompetent aufgenommen und den
Einsatz koordiniert an die dänische SAR-Leit-
stelle weitergeleitet…“
Anfang August erreichte die Station Stral-
sund folgendes Schreiben: „Liebe Besatzung
des Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP! Am
28. Juni 2011 hatten wir das Glück, Euch vor
dem Hafen von Puddemin kennenzulernen.
Ja, es war wirklich unser Glück, dass ihr uns
mit unserer Segelyacht von der verkraute-
ten Untiefe vor dem Hafen heruntergezogen
und nach Gustow geschleppt habt. Dabei
hat Eure Freundlichkeit und sachliche Ge-
lassenheit zu unserer Beruhigung und zur
Rückkehr unseres Wohlbefi ndens erheblich
beigetragen. Sehr beeindruckend war auch
das doch sehr private Gespräch mit Eurem
beim Schleppen bei uns an Bord gebliebe-
nen Besatzungsmitglied. Wir haben später
auf unserem Segeltörn davon gesprochen,
dass wir an einem ungewöhnlichen Ort
sehr interessante Menschen kennenge-
lernt haben. Wir möchten uns noch ein-
das doch sehr private Gespräch mit Eurem
beim Schleppen bei uns an Bord gebliebe-
nen Besatzungsmitglied. Wir haben später
auf unserem Segeltörn davon gesprochen,
dass wir an einem ungewöhnlichen Ort
sehr interessante Menschen kennenge-
Wie Kunststudenten ihre Rettung im Greifswalder Bodden erlebten, haben sie in diesen Gemälden ausgedrückt, die sie zum Dank den Seenotrettern der Station Lauterbach schenkten.
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mal ganz herzlich für die Hilfe bedanken und
wünschen Euch weiterhin alles Gute... P.S.: In-
zwischen haben wir auch die Gebühr von 300
Euro für die Hilfeleistung überwiesen. Noch
nie in unserem Leben haben wir eine Gebühr
so gern bezahlt!“
In einem anderen Fall vom September
2011 erreichte die DGzRS ein Dankschreiben
von Herrn M.K. aus Frankfurt für die Freiwil-
ligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes
BALTRUM: „Wir möchten uns auf diesem
Wege bei allen denjenigen, die Anteil daran
hatten, dass uns geholfen wurde, ganz herz-
lich bedanken. Zugleich habe ich soeben ei-
nen Antrag auf Fördermitgliedschaft ausge-
füllt. (Hierzu ergänzend: Meine Frau ist seit
Jahren als Spenderin bei Ihnen registriert.)“
Ein anderer Wassersportler schloss sei-
nen Brief an die Besatzung des Seenotkreu-
zers HANS HACKMACK mit den Worten: „So
oft und so laut ich konnte, brüllte ich ‚Hilfe‘
in Richtung Hafen. Nach zirka einer halben
Stunde nahte von See eine Segelyacht. Der
Skipper machte mich auf das Tochterboot
EMMI aufmerksam, das mit Volldampf ge-
rade den Hafen verließ. Seit vielen Jahren
spende ich für die DGzRS, und dabei wird es
bleiben.“
Ganz ähnlich schilderte es ein Urlauber
aus Mönchengladbach, der mit dem Fahr-
gastschiff „Wappen von Norderney“ unter-
wegs gewesen ist: „Als Juist schon zum Grei-
fen nahe vor uns lag, lief das Schiff auf eine
Sandbank auf. Wir saßen absolut fest. Schnell
war das Seenotrettungsboot WOLTERA vor
Ort, stellte eine Leinenverbindung her und
schleppte uns scheinbar absolut mühelos
aus dem Schlick ins Fahrwasser. Ein großes
Danke den Seenotrettern! Es ist gut, dass es
Euch gibt, und ich werde Euch in jedem Fall
als Förderer treu bleiben!“
Aus diesen Gesichtern spricht die Dankbarkeit: 13 eng-lische Seeleute verdanken ihre Rettung vor über 60 Jah-ren der Besatzung des Motorrettungsbootes BORKUM um Vormann Wilhelm Eilers (sitzend, mit Rettungsfl ag-ge am Revers). In unzähligen waghalsigen Anläufen holten die Seenotretter die Männer Ende November 1951 in schweren Grundseen vom in der Emsmündung gestrandeten englischen Dampfer „Teeswood“. Die Ret-tungsmänner kehrten in jener Orkannacht verletzt und mit der stark beschädigten BORKUM (r.), aber glück-lichen Geretteten auf die Insel zurück.
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FOKUS10 11
Die Aufl istung ließe sich fortsetzen. Einige
der Rettungsaktionen wurden auch immer
wieder in DGzRS-Jahrbüchern dargestellt:
• „Deutsche Schiffsoffi zierin überlebt 21
Stunden im indischen Ozean… Schiffsoffi -
zierin Kerstin Bruhns bedankte sich in der
SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN für die
geleistete Arbeit bei der Festlegung des
Suchgebiets. Wachleiter Andreas Scholz
nahm stellvertretend für alle Kollegen ei-
nen prächtigen Blumenstrauß entgegen.“
(Jahrbuch 2005)
• „30 Jahre danach. Einsatzmeldung vom
24. Mai 1969: Seenotrettungsboot PAUL
DENKER, Maasholm, rettet die bei Ost-
Südost 6-7 und grober See seit 45 Minuten
im Wasser schwimmende erschöpfte und
unterkühlte Besatzung eines gesunkenen
kleinen Bootes. 30 Jahre später meldet sich
einer der damaligen Schiffbrüchigen beim…
Vormann der PAUL DENKER und seiner Be-
satzung: ‚Liebe PAUL-DENKER-Crew! Heute
ist es genau 30 Jahre her, dass mein Bruder
und ich von der PAUL DENKER unter Willi
Wald sen. vor der Schleimündung aus der
kalten Ostsee gefi scht wurden. Aus diesem
Anlass habe ich meine übliche Jahresspen-
de aufgestockt. Darüber hinaus fühle ich
mich Ihrem Schiff in Dankbar-
keit verbunden und möchte
Ihnen persönlich mit einem
Präsentkorb eine kleine Freu-
de bereiten.“ (Jahrbuch 2000)
• „Skipper Heinz-Georg Binder
aus Esens bedankte sich mit
folgenden Worten für eine
technische Hilfeleistung auf See: ‚Ihr
Schreiben haben wir erhalten und den in
Rechnung gestellten Betrag an Sie überwie-
sen. Wir – meine Frau und ich – möchten
uns für die Hilfe Ihrer Rettungsmänner vom
Tochterboot ABELIUS noch einmal herzlich
bedanken. Ihre Männer haben sich nicht
nur durch Umsicht, sondern auch durch
große Fürsorglichkeit für uns nicht mehr
ganz junge Segler ausgezeichnet. Ange-
sichts dessen erscheint uns Ihre Rechnung
bescheiden. Wir überweisen darum eine
zusätzliche Spende.‘“ (Jahrbuch 1999)
• „Familie B. aus Berlin genoss den Urlaub…
auf der nordfriesischen Insel Pellworm
besonders, war doch zu Beginn des Erho-
lungsaufenthaltes eine Schwangerschaft
festgestellt worden. Allerdings: Es kam zu
Komplikationen, die es erforderlich mach-
ten, dass sich Frau B. in fachärztliche Be-
handlung begeben musste. Und zwar, nach
einer Diagnose des Insel-Arztes, schnellst-
möglich, um einer drohenden Fehlgeburt
entgegenzuwirken. ‚Kurze Zeit später nahm
mich der Seenotkreuzer H. J. KRATSCHKE
an Bord und brachte mich full speed in
kürzester Zeit zum Hafen Strucklahnungs-
hörn/Nordstrand. Während der Überfahrt
Das Seenotrettungsboot WOLTERA taut an, um das festgekommene Fahrgast-schiff
”Wappen von Norderney“ zu be-
freien. Das Foto machte ein dankbarer Fahrgast und DGzRS-Förderer.
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FOKUS12 13
waren die harten Seeleute rührend um
mich bemüht. Ihre beruhigenden Worte
halfen mir sehr… Durch aufmerksame ärzt-
liche Betreuung am Festland wurde das
keimende Leben erhalten. Nach 14 Tagen
konnte mich mein Mann nach Berlin holen.
Dort kam am 12. Dezember 1988 unser Ju-
lian, ein gesunder, kräftiger Junge, zur Welt.
Er ist am Tage seiner Geburt bei der Deut-
schen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrü-
chiger Mitglied geworden, der er höchst-
wahrscheinlich sein Leben verdankt… Mein
Mann und ich danken der DGzRS und allen
an der Rettungsstafette beteiligten Helfern
von ganzem Herzen.‘“ (Jahrbuch 1999)
• „Nur, wer eine solche Situation am eigenen
Leib erlebt hat, kann in so einer materia-
listischen Zeit an das Gute der Menschen,
die als Männer und Frauen für die Rettung
von anderen Menschen aus Seenot Tag und
Nacht tätig sind, glauben.‘ Mit diesen Wor-
ten bedankte sich K.E. aus Mölln bei der
DGzRS.“ (Jahrbuch 1998)
• „Vier Wattwanderern stand das Wasser
schon bis zur Brust… Die Urlauber aus Dor-
magen und Hildesheim sind erschöpft. Und
sie sind dankbar. Die Angst steht Ihnen
noch ins Gesicht geschrieben: ‚Da waren
wir ja doch ganz schön leichtsinnig. Vielen
Dank für die Hilfe!‘ Wenige Wochen später
erhält die DGzRS noch eine Geldspende.
Wofür – das haben die vier am eigenen Leib
erfahren.“ (Jahrbuch 1994)
• „Kollision bei Windstärke 9 in der Nordsee.
Containerfrachter riss Riesenloch in die
England-Fähre. ‚Als Passagier auf der Fähre
Hamburg konnte ich mich in der Nacht vom
8. zum 9. November 1989 persönlich von der
Einsatzbereitschaft der DGzRS überzeugen.
Es war schon beruhigend, die Rettungskreu-
zer in unmittelbarer Nähe zu sehen. Mein
Dank gilt den Männern Ihrer Organisation.‘
Aus einem Brief eines Passagiers, der uns
mit einem Spendenscheck nach dem Unfall
erreichte.“ (Jahrbuch 1990)
Über 2000 Einsätze fahren die Seenot-
retter der DGzRS jedes Jahr. Dabei retten sie
mehrere hundert Menschen aus Seenot oder
befreien sie aus lebensbedrohender Gefahr.
Viele davon sehen die Arbeit der Rettungs-
männer und -frauen in der Tat nicht als eine
Selbstverständlichkeit an. Sie wissen die un-
eingeschränkte Einsatzbereitschaft zu schät-
10. Oktober 2002, 5.25 Uhr. Der Schlepper „Stadt Arnis“, in der Ostsee mit einem Pon-ton als Anhang von Kappeln nach Trave-münde unterwegs, funkt „Mayday“. Nach starkem Wassereinbruch sinkt das gut 15 Meter lange Schiff keine 20 Minuten später vor Dahmeshöved.
Der Seenotkreuzer BREMEN rettet die beiden Menschen an Bord: den Schiffsfüh-rer und seine Maschinistin. Die Seenotretter versorgen die durchnässten und unterkühl-ten Schiffbrüchigen im Bordhospital. Kapi-tän Bernd Laube aus Lehrte bei Hannover erinnert sich nach seiner Rettung: „Gerettet! ,Brr, ist das kalt!‘ Die DGzRS-Mannschaft ver-sorgt uns mit heißem Tee, warmem und tro-ckenem Zeug und leistet Erste Hilfe, wir sind ihnen unendlich dankbar.“
Schlepper-Kapitän Bernd Laube: „Ich bin den See-notrettern unendlich dankbar.“
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zen – und bedanken sich dafür
auf ihre Weise.
Dabei müssen es gar nicht
immer die besonders spekta-
kulären Seenotfälle sein. So lei-
tete Michael Jüchter, Vormann
der DGzRS-Rettungsstation
Juist, die folgende Reaktion
an die Bremer Zentrale wei-
ter: „Fast wäre die Weihnachtsüberraschung
gelungen: Eine 34-jährige hochschwangere
Bewohnerin der ostfriesischen Nordseeinsel
Juist musste in der Nacht zum ersten Weih-
nachtstag, dem 25. Dezember 2010, von der
Besatzung des Seenotrettungsbootes WOL-
TERA der DGzRS ans Festland nach Norddeich
gebracht werden… Ärztliche Hilfe war drin-
gend nötig.
Da witterungsbedingt kein Hubschrauber
fl iegen konnte und auch keine Fähre zur Ver-
fügung stand, stellten sich die freiwilligen,
ehrenamtlich tätigen Seenotretter zur Verfü-
gung. Zusammen mit dem werdenden Vater
und einem Rettungsassistenten brachten sie
die Frau ans Festland. Gegen 1 Uhr in der Frü-
he hieß es: Leinen los! In Norddeich wurde
eine gute Stunde später der Transport über
Land fortgesetzt… Der Einsatz der Seenotret-
ter wurde kurz vor 5 Uhr abgeschlossen.
‚Liebes DGzRS-Team! Für diesen selbst-
losen Einsatz möchten wir uns von ganzem
Herzen bei Euch bedanken! Vor allem im Na-
men unseres Sohnes, der dank Euch unver-
sehrt im Bauch der Mama das Festland errei-
chen konnte… Wir wissen es sehr zu schätzen,
dass Ihr die weihnachtlichen Feierlichkeiten
dafür unterbrochen habt und so schnell zur
Hilfe herbeigeeilt seid... P.S.: Mit dem Beitrag
wollen wir uns bei Euch bedanken und Eure
weitere Arbeit unterstützen.‘“
Wie sagte doch der deutsche Schriftstel-
ler Thomas Mann (1875-1955): „Denken und
Danken sind verwandte Wörter; wir danken
dem Leben, indem wir es bedenken.“ Wenn
Weite beklemmend wird, draußen auf See, in
akuter Not, hilfl os, auf die Hilfe der Seenot-
retter angewiesen, dann erst spürt man am
eigenen Leib, wie wichtig deren Arbeit ist.
Die Seenotretter sind bei jedem Wetter,
rund um die Uhr zum Einsatz bereit – zur
Sicherheit der gesamten Schifffahrt und so-
mit im Interesse der gesamten Bevölkerung
unseres Landes. Sie sind für Wassersportler,
Urlauber, Seetouristen, Fischer und Fahrens-
leute in der Berufs- und Handelsschifffahrt
unterwegs. Und die Seenotretter geben jedes
Wort und jede Geste des Dankes an ihre För-
derer weiter, ohne die die Rettungseinsätze
nicht gefahren werden könnten.
Mag auch manch ein Geretteter es eher
mit Johann Wolfgang von Goethe (1749-
1832) halten: „Leider lässt sich eine wahr-
hafte Dankbarkeit mit Worten nicht aus-
drücken.“, so versuchen dies dennoch viele
Menschen, denen die DGzRS helfen konnte;
und die Seenotretter wiederum nehmen dies
dankbar zur Kenntnis.
Beinahe ein Christkind: Oskar erreichte am 1. Weihnachtstag 2010 mit Hilfe der Seenotretter im Bauch der Mama das sichere Festland.
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DIE SEENOTRETTER14 15
Nach 36 Dienstjahren mit rund 2000 Ein-
sätzen verließ die JOHN T. ESSBERGER ihre
Station Großenbrode. Bis in den Duisburger
Außenhafen war sie auf eigenem Kiel un-
terwegs. Aufgrund des unvorhersehbar ex-
tremen Niedrigwassers des Rheins verluden
Transportexperten das Schiff dort auf einen
Schwimmponton.
Mit Schubschiff und Schlepper ging die
Reise weiter vorbei an vielen Wahrzeichen
und beliebten Fotomotiven vom Kölner Dom
über das das Deutsche Eck bis zum roman-
tischen Rheintal mit der berühmten Loreley.
Die letzte Reise der JOHN T. ESSBERGER
Von der Ostsee ins „Technik Museum Speyer“
Einer der größten Seenotkreuzer der DGzRS ist nun fernab der Küste im „Technik Museum
Speyer“ für Besucher zugänglich. Die letzte Reise der JOHN T. ESSBERGER von der Ostsee den
Rhein hinauf hat im Mai 2011 in den Medien, aber auch in der gesamten Bevölkerung viel
Beachtung gefunden. Die DGzRS nutzte mit ehrenamtlicher Unterstützung die Gelegenheit,
entlang der Strecke für die Arbeit der Seenotretter zu werben.
Für alle Zeit aus dem Wasser: Verla-
dung der JOHN T. ESSBERGER in
Duisburg auf einen Schwimmponton (r.). Aufgrund des extremen Rhein-
Niedrigwassers reiste der Seenot-
kreuzer ab dort huckepack nach Speyer. So pas-
sierte er auch die Engstelle an der
Pfalz bei Kaub (o.).
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Die letzte Reise der JOHN T. ESSBERGER
Begehrte Fotomotive während der Reise: Die JOHN T. ESSBERGER vor dem Kölner Dom (gr. Bild), im romantischen Mittelrheintal nahe der Marksburg (l.) und vor der Loreley.
Erinnerungen wurden wach an die letzte Rei-
se des Seenotkreuzers THEODOR HEUSS, der
1987 auf seinem Weg ins Deutsche Museum
München die gleichen Orte passiert hatte.
Nach einem spannenden Straßentrans-
port auf einem Spezialtiefl ader über die letz-
ten drei Kilometer vom Naturhafen Speyer
bis zum Museum fand der Transport der
JOHN T. ESSBERGER am 29. Mai 2011, auf
den Tag genau 146 Jahre nach Gründung der
DGzRS, seinen Abschluss. Anfang Oktober
gaben Museumsleiter Hermann Layher und
DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder das hoch
und trocken hergerichtete Exponat zur Be-
sichtigung frei.
Das Museum hat einen Film auf DVD und
das Buch „Seenotkreuzer auf seiner letz-
ten Reise“ herausgegeben. Es enthält Texte
und Fotos der gespendeten Website www.
kurs-speyer.de der Berliner Agentur „ehlers//
kohfeld“. Auf ihr berichtete die DGzRS im
Mai per Webcam, Logbuch und GPS-Tracking
tagesaktuell über den Transport. Die Seite
wurde ausgezeichnet mit dem „Annual Mul-
timedia Award“ 2012 in Silber für die besten
Multimedia-Produktionen des vergangenen
Jahres.
Buch und Besuch
• Buch (6,95 Euro) und Film (12,95 Euro)
sind im DGzRS-Onlineshop (via www.
seenotretter.de) erhältlich.
• Förderer der DGzRS bekommen im „Tech-
nik Museum Speyer“ und im „Auto +
Technik Museum Sinsheim“ bei Vorlage
ihrer Förderkarte Rabatt: Erwachsene
wie Kinder zahlen für den Museumsein-
tritt zwei und für das IMAX-Filmtheater
einen Euro weniger als regulär. Das Kom-
biticket ist je 1,50 Euro güns tiger. Die Ra-
batte werden auch auf die Gruppentarife
angerechnet. Vergünstigungen gibt es
zudem in Gastronomie, Museumsshop,
in den angegliederten Hotels sowie
bei Museumsreisen und Oldtimeraus-
fahrten (www.technik-museum.de).
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DIE SEENOTRETTER16 17
Der Schubverband er-reicht den Naturhafen Speyer. Von dort aus sind es noch etwa drei Kilometer Straßentrans-port bis zum Museum.
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Seenotkreuzer im Wald (kl. Bild): Auf einem 26-achsigen Spezialtiefl ader rollt die JOHN T. ESSBERGER zu ihrem letzten „Liegeplatz“. Eine besondere Herausforderung war diese T-Kreuzung an der Feuerwache in Speyer.
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DIE SEENOTRETTER18 19
In der Johannes-a-Lasco-Bibliothek/Großen
Kirche Emden eröffneten Museumsdirek-
tor Dr. Carsten Jöhnk und Emdens Oberbür-
germeister Alwin Brinkmann am 29. Mai,
dem Gründungstag der DGzRS, die Schau.
Der stellvertretende DGzRS-Vorsitzer Ingo
Kramer begrüßte die Gäste aus Seefahrt,
Wirtschaft und Kultur. Bis zum 4. Septem-
ber waren im Rathaus am Delft zahlreiche
historische Rettungsgeräte, Schiffsmodelle,
Dioramen, Dokumente, Tatsachenberichte
und Fotografi en zu sehen. Besucher konnten
via Funk mit dem Museumsseenotkreuzer
GEORG BREUSING im Ratsdelft sprechen.
Begleitend griffen zahlreiche Aktionen und
Vorträge Ein zelaspekte aus der Welt der See-
notrettung auf.
Auf Betreiben Georg Breusings (1820 bis
1882) hatte sich am 2. März 1861 in Emden
der „Verein zur Rettung Schiffbrüchiger an der
ostfriesischen Küste“ konstituiert, als Reaktion
auf Aufrufe Adolph Bermpohls und Carl Kuhl-
mays. Der Vegesacker Navigationslehrer und
sein befreundeter Advokat hatten im Herbst
1860 in mehreren nordwestdeutschen Zei-
tungen Seenotrettungseinrichtungen nach
britischem und niederländischem Vorbild auf
privater Basis gefordert. Schnell entstanden
auf den ostfriesischen In-
seln die ersten Rettungs-
stationen. Die Gründung
weiterer regionaler Ver-
eine erfolgte entlang der
Küste. Auf ihren sinn-
vollen Zusammenschluss
zur DGzRS wirkte der Bre-
mer Redakteur Dr. Arwed
150 Jahre Seenotretter in Ostfriesland
Vielbeachtete Sonderausstellung in Emden
Mit der großen Sonderausstellung „Seenotretter – 150 Jahre Seenotrettung in Ostfriesland“
im Ostfriesischen Landesmuseum Emden hat die DGzRS im Sommer 2011 an die Anfänge des
organisierten Seenotrettungswesens vor 150 Jahren erinnert. Von Ostfriesland aus hatte 1861
das ausschließlich durch Spenden fi nanzierte, privat organisierte und nur
vier Jahre später als DGzRS aus der Taufe gehobene einheitliche Seenot-
rettungswerk für alle deutschen Küsten seinen Anfang genommen.
Georg Breusing gründete vor 150 Jahren in Emden den ersten deutschen regionalen Verein zur Rettung Schiff-brüchiger.
Jubiläumsveranstaltung in der Johannes-a-Lasco-Bibliothek/Großen Kirche Emden am 29. Mai 2011
Seit 100 Jahren unter Motor im Einsatz
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150 Jahre Seenotretter in Ostfriesland
Emminghaus hin. Der Münz- und Medail-
lenhersteller „Euromint“ gab zur Erinnerung
an die wegbereitende Rolle Breusings eine
Gedenkmedaille heraus. Sie zeigt Breusings
Porträt und auf der Rückseite die Silhouette
des nach ihm benannten und seit 1988 im
Emder Ratsdelft als Museumsschiff zu be-
sichtigenden Seenotkreuzers.
Die Entscheidung, motorisierte Einsatzfahr-
zeuge bauen und vorhandene Segelrettungs-
boote umrüsten zu lassen, glich zu Beginn
des 20. Jahrhunderts einer technischen Revo-
lution. Bis dahin hatten Schlepper nur verein-
zelt geholfen, die geruderten oder gesegelten
Rettungsboote der DGzRS bei zu starker Strö-
mung und Gegenwind in die Nähe des Ein-
satzortes zu befördern. Üblich war seinerzeit
die Fortbewegung mit Muskelkraft und Wind.
Auch die zehn Meter lange OBERINSPECTOR
PFEIFER trug noch zehn Mann Besatzung, da
neben ihrem petroleumgespeisten Motor
weiterhin acht Ruderer vorgesehen waren.
Bereits im Jahr ihrer Indienststellung ret-
tete die OBERINSPECTOR PFEIFER zwölf Men-
schen aus Seenot. Die ersten Erfahrungen
der Besatzung waren überaus positiv. „Das
Boot und der Motor bewährten sich in der
schweren See vorzüglich, auch lief das in der
Brandung übergenommene Wasser gut wie-
der ab“, berichtete der Vormann der Station
Laboe nach einem Einsatz. Nur zwei Jahre
später verfügte die DGzRS über 14 moto-
risierte Rettungsboote an den wichtigsten
Punkten der Nord- und Ostseeküste.
Nach dem Ersten Weltkrieg folgten ge-
deckte Motorrettungsboote mit platzsparen-
den und zuverlässigeren Diesel aggregaten.
Die Entwicklung der schnellen Seenotkreuzer
mit Tochterboot, beginnend in den 1950er
Jahren, prägt das Gesicht der Rettungsfl otte
bis heute.
100 Jahre nach Indienststellung des ersten
Motorrettungsbootes setzt die THEODOR
STORM erneut Maßstäbe im Spezialschiff-
Seit 100 Jahren unter Motor im Einsatz
100 Jahre technischer Fortschritt liegen zwischen der Indienststellung des ersten Motorret-
tungsbootes OBERINSPECTOR PFEIFER der DGzRS für die Station Laboe Anfang 1911 und der
Taufe ihres derzeit modernsten Seenotkreuzers THEODOR STORM im August 2011 in Büsum.
Das erste Motorrettungsboot der DGzRS, die OBERINSPECTOR PFEIFER, im Einsatz auf der Kieler Förde
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DIE SEENOTRETTER20 21
bau: Während die OBERINSPECTOR PFEIFER
seinerzeit bei 15 PS Leistung maximal 6,5
Knoten schnell war, bringt eine
1630 PS starke Hauptmaschi-
ne den jüngsten 20-Meter-
Seenotkreuzer auf 22 Knoten
Fahrt. Auch diesen Neubau
hat die DGzRS – das hat sich
seit 1911 nicht geändert – nur durch freiwil-
lige Zuwendungen fi nanziert.
Taufe des Seenotkreuzers THEODOR STORM im August 2011 in Büsum: Neuester Stand der technischen Ent-wicklung bei der DGzRS ist die 20-Meter-Klasse.
Am 28. Juli 2011 besuchte Dr. Peter
Ramsauer, Bundesminister für Verkehr,
Bau und Stadtentwicklung, die Zentra-
le der DGzRS in Bremen. Er informierte
sich in Gesprächen mit Vorstand und
Geschäftsführung über die Arbeit der
Seenotretter. Von der Professionalität
der DGzRS konnte er sich nicht zuletzt
in der SEENOTLEITUNG BREMEN über-
zeugen. Dort koordinieren die Wachlei-
ter Jahr für Jahr mehr als 2000 Einsätze
der Rettungsfl otte.
Im Gedankenaustausch mit den
Vertretern des Rettungswerks beton-
te Ramsauer: „Die Erfolgsbilanz der
DGzRS ist sehr beeindruckend. Ich möchte
mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitar-
beitern ganz herzlich für die geleistete Arbeit
bedanken und werde mich weiter mit allem,
was mir möglich ist, für die Seenot retter ein-
setzen!“
„Die Erfolgsbilanz der DGzRS
ist sehr beeindruckend“
Bundesverkehrsminister Ramsauer zu Besuch bei den Seenotrettern
Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer im Gespräch mit Wachleiter Sven Goldammer (vorne) und DGzRS-Vorstands-mitglied Ingo Kramer (r.) in der SEENOTLEITUNG BREMEN
„Bootschafter“ 2012 ist Frank Schätzing
DIE SEENOTRETTER / „BOOTSCHAFTER“ 2012
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„Die Erfolgsbilanz der DGzRS
ist sehr beeindruckend“
Der bekannte Schriftsteller und Er-
folgsautor Frank Schätzing ist „Boot-
schafter“ der Seenotretter 2012. Aus
Schätzings Feder stammen Bestsel-
ler wie „Der Schwarm“ oder „Limit“.
Er, der schon so viele literarische Fi-
guren erschaffen hat, fühlt sich den
Seenotrettern auf ganz besondere
Weise verbunden.
„Ich liebe es, Helden zu erfi nden.
Die besten Geschichten werden al-
lerdings von Helden geschrieben,
die man nicht erfi nden kann, weil
es sie schon gibt. Die Seenotretter
beispielsweise. Die hätte ich gerne erfunden“,
gesteht Schätzing.
Doch da es die Seenotretter nun einmal
schon seit beinahe 150 Jahre in der Realität
gibt, bleibe ihm immerhin, diese mutigen
Männer und Frauen zu bewundern: „Für ihre
Unerschrockenheit, ihren unermüdlichen
Einsatz. Dafür, dass sie ihr Leben aufs Spiel
setzen, um das anderer zu retten. Respekt!
Es ist mir eine Ehre, Euer ,Bootschafter‘ zu
sein!“
Durch seine schriftstellerische Erfahrung
mit maritimen Themen weiß Schätzing nur
zu gut, was die Besatzungen der DGzRS leis-
ten: „Der sicherste Platz für ein Schiff ist der
Hafen. Nur, dafür werden Schiffe nicht ge-
baut. Schon gar nicht die der Seenotretter.
Wenn andere nämlich den Hafen ansteuern,
fahren sie hinaus. Bei jeder Windstärke, je-
dem Wellengang. Setzen ihr Leben aufs Spiel,
um das anderer zu retten. So viel Einsatz ver-
„Bootschafter“ 2012 ist Frank Schätzing
„Ich bewundere die Seenotretter für ihren unermüdlichen Einsatz!“
dient eine gewaltige Flut, mit der die Seenot-
retter auch in Zukunft jederzeit auslaufen
können, wann immer Menschen in Not sind
– eine Flut von Spendengeldern!“
”Willkommen an Bord!“ Vormann Gerd Schwips (r.) begrüßt Frank Schätzing in den Reihen der Seenotretter.
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FOKUS24 24
Auszeichnungendurch unsere Gesellschaft
Die Bronzene Medaille für Rettung aus Seenot am Bande der
Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wurde verliehen an:
Kapitän und Besatzung des MS „Vega“
der Alpha Shipmanagement, Bremen,
in Anerkennung ihres vorbildlichen und mit großem seemännischen
Geschick geführten Einsatzes zur Rettung 98 Schiffbrüchiger
des Motorschiffes „Athena“ am 27. Oktober 2010 im Nordostatlantik;
Kapitän und Besatzung des MS „Maersk Surabaya“
der Reederei Claus-Peter Offen, Hamburg,
in Anerkennung ihres vorbildlichen und mit großem seemännischen
Geschick geführten Einsatzes zur Rettung drei Schiffbrüchiger
der Segelyacht „Baccus“ am 12. Januar 2011 im Indischen Ozean.
Die Silberne Ehrennadel der
Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
erhielt:
Edda Karhof, Helgoland
Den Vormannsknopf für über zehnjährige Tätigkeit als Vormann
erhielten:
Ralf Brinker, Borkum
Horst Egerland, Eckernförde
Wolfgang Groß, Puttgarden
Harm Olchers, Baltrum
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Logbuch
LOG
BU
CH
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LOGBUCH 201126 27
Das Netz hat sich verhakt. Manövrierunfähig
sitzt das kleine Boot fest. Um es zu befreien,
versucht Schrader, den Kurs zu ändern. Doch
er bekommt den Kutter nicht vom Fleck. Das
Boot legt sich leicht auf die Seite. Erste Wel-
len schlagen durch die geöffnete Tür ins Ru-
derhaus. Schnell läuft es voll. Die drei Hobby-
fi scher haben keine Chance: Sie gehen über
Bord. –
Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER,
23 Meter lang, zwei Maschinen, 2700 PS stark,
23 Knoten schnell – doch in diesem Moment
sanft schaukelnd an seinem Liegeplatz. Im
alten Vorhafen von Bremerhaven, direkt ne-
ben dem Lotsenhaus, ist gerade Besatzungs-
wechsel: Zwei der vier Kollegen gehen nach
14-tägigem Dienst von Bord, zwei andere
kommen. Übergabegespräche. Auf dem Tisch
„Etwa bei Tonne 57 – schmeiß an!“
Kutter vollgelaufen, drei Fischer im Wasser
„Vor den Seenotrettern habe ich allergrößte Hochachtung“, sagt Egon Schrader anerkennend.
Wenn der Eigner des Kutters „Jutta“ an den 19. August 2011 zurückdenkt, fühlt er vor allem
eines: Dankbarkeit. – Mit seinem nur sechs Meter langen Boot und zwei weiteren Fischern
an Bord ist der 72-Jährige an diesem Freitagmorgen auf der Außenweser unterwegs. Die drei
Männer fi schen an der Wattkante, als plötzlich ein Ruck durch ihren Kutter geht…
Der Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven sichert ein von der Berufs- wie Freizeitschiff-fahrt gleichermaßen viel befahrenes Revier.
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„Etwa bei Tonne 57 – schmeiß an!“
in der Messe dampfen Tee und Kaffee in den
Muggen. Auch dabei ist immer ein Ohr am
Funk. Die Nautiker tauschen sich über Vor-
kommnisse im Revier aus, die Maschinisten
sind im „Keller“ verschwunden, wo die bei-
den blitzblanken Herzen des Seenotkreuzers
schlagen.
Die Zeiger der Borduhr sind auf 9.51 Uhr
vorgerückt, als der Alarm kommt: Einsatz!
„Drei Fischer im Wasser an der Wattkante“,
lautet die Meldung, eine ungefähre Positions-
angabe folgt. Besatzungen großer Seeschiffe
hatten den Seenotfall am Rand des Fahrwas-
sers beobachtet, können aber wegen ihres
erheblichen Tiefgangs nichts ausrichten.
Der Vormann der HERMANN RUDOLF
MEYER hat gleich begriffen: „Etwa bei Tonne
57, schmeiß an!“ Klar ist: Beim derzeit ablau-
fenden Wasser, eine Stunde vor Niedrigwas-
ser, kann nur das fl achgehende Tochterboot
CHRISTIAN die Schiffbrüchigen retten. Die
gerade erst an Bord gekommenen Kollegen
sind schon in ihren Overalls, legen mit ge-
übten Handgriffen die Rettungswesten an.
9.54 Uhr: Heckklappe auf, Tochterboot raus,
rum um den Molenkopf und rein in die Au-
ßenweser.
Schon nach wenigen Minuten haben die
Seenotretter den gekenterten Kutter ausge-
macht: Vollgelaufen liegt er auf der Seite. Die
drei Fischer haben sich auf die Wattkante ge-
rettet. Dennoch: Das Wasser reicht ihnen bis
über die Hüften. „Wir waren happy, als wir die
Seenotretter kommen sahen, und haben uns
plötzlich sehr sicher gefühlt“, erzählt Schra-
der rückblickend. Einst steuerte er einen
Bergungsschlepper. Als 2. Offi zier auf einem
Frachter wiederum war er vor über 20 Jahren
an der niederländischen Küste schon einmal
in Seenot.
Das Tochterboot CHRISTIAN hält auf die
Männer zu. Jetzt geht alles ganz schnell:
Bergungspforte auf, kräftige Hände packen
beherzt zu, kurz darauf der Funkspruch zur
HERMANN RUDOLF MEYER: „Wir haben alle
drei sicher an Bord.“ Etwas später erhalten
die Schiffbrüchigen trockene Kleidung und
heißen Kaffee. Sie lächeln dankbar und er-
leichtert. „Die Seenotretter haben sich wun-
derbar um uns gekümmert“, wird Schrader
sich später erinnern. Doch jetzt werden nicht
viele Worte gemacht – weder auf Seiten der
Geretteten noch auf Seiten ihrer Retter.
So sind sie, die Seenotretter. Genauso
selbstverständlich werden sie später noch
einen zweiten Anlauf fahren, um den kleinen
Kutter zu lenzen und aus dem Watt zu be-
freien. Doch das ist in diesem Moment völlig
nebensächlich.
Der kleine Kutter läuft voll, die drei Fischer gehen ins Wasser (o.). Wenig später ist das Tochterboot CHRISTIAN bei ihnen und nimmt sie an Bord.
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LOGBUCH 201128 29 Fassmer Passion for Shipbuilding
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„Brummer“ ist ein zuverlässiges Neun-Meter-
Boot. Gebaut als schiffseigenes Rettungsboot
hat Clasen viel Vertrauen vor allem in den so-
liden Rumpf. Am Morgen brechen er (70) und
seine Tochter (47) nach einem Verwandten-
besuch in Altefähr/Rügen auf, um bei vorher-
gesagten vier bis fünf Windstärken gegenan
den Heimathafen Wismar anzusteuern. „Ich
wusste, dass mein Boot das abkann“, sagt
Clasen.
Doch es kommt anders. Das Wetter
schlägt um. Abends stehen neun Beaufort
am Darßer Weststrand. Mit seinem 50-PS-
Motor hat „Brummer“ gegenan keine Chan-
ce. Bei schlechter Sicht drückt der aufl andige
Sturm das Boot soweit unter Land, dass es
sich nicht mehr aus eigener Kraft freiarbeiten
kann – es tanzt auf und ab, wird zum Spiel-
ball der Wellen. Legerwall nennen Seeleute
diese gefährliche Situation.
„Ich habe nur noch Wasser gesehen…“
Rettung aus dem Brandungsgürtel vor Darßer Ort
Der Westsüdwest-Sturm weht mit Stärke neun und bis zu 90 km/h Windgeschwindigkeit, als
die Situation an Bord des kleinen Motorkajütbootes lebensgefährlich wird. „Vor uns, hinter
uns, neben uns: Ich habe nur noch Wasser gesehen“, erinnert sich Dieter Clasen an bange
Momente in den Wellentälern. Bei mehreren Metern Seegang geraten er und seine Tochter
Inga Roland am Abend des 29. August 2011 vor dem Darßer Weststrand in eine von Seeleuten
besonders gefürchtete Situation: auf Legerwall.
Dieter Clasen und seine Tochter Inga Roland im Kreis der Besatzung des Seenotkreuzers THEO FISCHER mit Vor-mann Bernd Wittkowski (v.r.), Kai Kröger, Andreas Lange und Arno Karstädt sowie dem freiwilligen Kollegen Lienhard Faulbaum der Station Prerow/Wieck (SAR-Mobil)
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„Ich habe nur noch Wasser gesehen…“
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Im Brandungsgürtel wirft Clasen Anker. Es
gibt kein Vor und Zurück mehr. „Hätten wir
den Anker wieder eingeholt, wären wir ge-
strandet“, schildert er. Trotzdem hat er noch
Vertrauen in sein Boot. „Ich hätte die Nacht
an Bord verbracht, aber meine Tochter…“ Inga
Roland kämpft mit schwerer Seekrankheit.
Sie verliert mehr Flüssigkeit als sie trinken
kann. Die Situation wird gefährlich. Clasen
hat kein Funkgerät an Bord. Via Handy tele-
foniert er mit seinem Sohn. Der fackelt nicht
lange: Anruf in der SEENOTLEITUNG BREMEN
der DGzRS.
Gegen 19.25 Uhr schrillt auf dem Seenot-
kreuzer THEO FISCHER/Station Darßer Ort
die Alarmglocke. Jeder der vier Rettungsmän-
ner an Bord weiß sofort: Die bevorstehende
Fahrt wird alles andere als ein Spaziergang.
Rettungen aus der Brandung gehörten
schon immer zu den schwierigsten und ge-
fährlichsten Einsätzen der Seenotretter. Alle
DGzRS-Einheiten sind deshalb so gebaut,
dass sie auch heftige Grundstöße und -be-
rührungen überstehen: Man weiß ja nie…
Die THEO FISCHER kämpft sich vor Darßer
Ort durch hohe Wellen. Trotzdem dauert die
Suche vergleichsweise kurz – nicht zu-
letzt dank der ausgeprägten Revierkennt-
nis der Seenotretter. Keine 100 Meter vor
dem Darßer Weststrand fi nden sie das
kleine Boot, das im nur 1,5 Meter tiefen
Wasser regelrecht tanzt.
Der schwierigste Teil des Einsatzes
steht den Seenotrettern jedoch noch
bevor. Mit dem fl achgehenden Tochter-
boot STRÖPER nähern sie sich dem Hava-
risten. Die Übernahme des Skippers und
seiner Tochter gestaltet sich schwierig.
Dank immer wieder geübter Handgriffe
benötigt die erfahrene Tochterboot-
Besatzung dennoch nur drei Anläufe, bis die
beiden sicher an Bord sind. Zurück geht es
auf den Seenotkreuzer.
Die freiwilligen Seenotretter der Station
Prerow/Wieck, die sich mit ihrem gelände-
gängigen Allradfahrzeug strandseitig der
Unfallstelle genähert hatten, um das Un-
ternehmen von Land aus abzusichern, über-
nehmen im Nothafen Darßer Ort die völlig
erschöpften, durchnässten und unter Schock
stehenden Geretteten – nicht ohne bereits
trockene Kleidung und eine Unterkunft für
die Nacht organisiert zu haben. „Die Hilfs-
bereitschaft der Seenotretter, auch später an
Land, war grenzenlos groß. Ihnen allen gilt
unser aufrichtiger Dank!“, ist Clasen noch
heute erleichtert. Sein Vertrauen in das zu-
rückgelassene Boot „Brummer“ bestätigte
sich: Nach dem Sturm fuhr er es völlig unbe-
schädigt selbst sicher nach Wismar.
Erneut hat sich bei diesem Einsatz die
Notwendigkeit gezeigt, gerade in diesem
Bereich der Ostseeküste eine DGzRS-Station
vorzuhalten, von der aus die Seenotretter in
Notfällen unmittelbar und schnell eingreifen
können.
Der Seenotkreuzer THEO FISCHER kam Vater und Tochter zu Hilfe. Erster Schrei an Bord des Seenotkreuzers
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Auf der VORMANN LEISS im Amrumer See-
zeichenhafen ist eine ruhige Herbstnacht
angebrochen. Die See ist nahezu glatt. Die
Rettungsmänner schlafen in ihren Kammern
im Vorschiff. Hin und wieder knacken die
Funkempfänger: Die Notfrequenzen laufen
immer mit.
Gegen 2 Uhr ist die Nacht an Bord zu Ende.
Der Landrettungsdienst hat eine Hochschwan-
gere angekündigt. Der Seenotkreuzer soll sie
nach Föhr bringen. Dort gibt es ein Kranken-
haus. Um 2.17 Uhr verlässt die VORMANN
LEISS mit Patientin Dr. Nicole Adolph (36), dem
werdenden Vater Dr. Gernot Adolph, Hebam-
me Antje Hinrichsen, und vier Seenotrettern
an Bord Amrum.
Die Überfahrt verläuft zunächst ohne be-
sondere Vorkommnisse – bis zur Ansteuerung
von Wyk. „Beeil Dich, es geht los!“, ruft Ret-
tungsmann Lars-Peter Jensen nahe der Tonne
F2a seinem Vormann Jens Petersen zu, der
den Seenotkreuzer sicher durch Wattenmeer
und Nacht steuert. Nach Untersuchung der
Herztöne des Kindes hatte die Hebamme der
Mutter ankündigt: „Du wirst Dein Kind jetzt
bekommen.“ Nicole Adolph erinnert sich: „Der
Erster Schrei an Bord des Seenotkreuzers
Gesunder Junge erblickt auf der VORMANN LEISS das Licht der Welt
Schwangerentransporte von den Inseln und Halligen zum Festland gehören zum Alltag der See-
notretter. Wenn keine Fähre mehr fährt, ein Kind aber nicht warten will und die Mutter me-
dizinische Hilfe benötigt, sind die Rettungseinheiten der DGzRS schwimmende Brücken zum
nächsten Krankenhaus. Zuweilen jedoch hat es das Kind eiliger als der schnellste Seenotkreuzer
fahren kann und kommt an Bord zur Welt – so wie Gideon Raphael am 28. Oktober 2011.
Gideon Raphael mit seinen Eltern und Geschwistern sowie Hebam-me Antje Hinrichsen (2.v.r.) einige Wochen nach der Geburt zu Be-such bei den Seenotrettern der VORMANN LEISS um Vormann Jens Petersen (mit Babyschale)
Gideon Raphael mit seinen Eltern
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LOGBUCH 201132 33
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Ich kann mich fallen lassen, und irgendwie ist es wie damals....da war doch mal was!!! ...ohhh nochmal ....das ist so schön!!!“
Knechtsand_A5_neu:Layout 1 14.12.2011 11:11 Uhr Seite 1
Gedanke, das Kind an Bord zu bekommen, hat
mich vorher ein wenig abgeschreckt. Doch ich
war sehr positiv überrascht, wie zurückhal-
tend und professionell sich die Seenotretter
um mich gekümmert haben.“
Nun geht alles ganz schnell: Antje Hin-
richsen leitet die Geburt ein, assistiert vom
werdenden Vater, selbst Kinderarzt. „Die
sanften Bewegungen des Seenotkreuzers, die
Maschinengeräusche und die angenehme
Wärme im Bordhospital haben sich gut ange-
fühlt“, berichtet Nicole Adolph.
Gegen 2.50 Uhr macht die VORMANN
LEISS in Wyk fest. Die Zeiger der Borduhr sind
auf 3 Uhr vorgerückt, als der 3555 Gramm
schwere und 51 Zentimeter große Gideon
Raphael seinen ers ten Schrei tut. Die Mutter
und ihr inzwischen viertes Kind sind wohlauf.
Der Landrettungsdienst bringt die Familie
zur weiteren Versorgung ins Föhrer Kranken-
haus. „Als ich mit Gideon auf dem Bauch von
Bord getragen wurde, standen die Seenotret-
ter Spalier und waren selbst ganz sprachlos“,
ist die Mutter gerührt. Noch am gleichen Vor-
mittag tritt Gideon mit der Fähre die Rückrei-
se nach Amrum an.
Kurz vor Weihnachten besucht die kom-
plette Familie mit den anderen drei Kindern
Immanuel (6), Elija (4) und Salome (3), alle in
Neubrandenburg geboren, und mit Hebam-
me Antje Hinrichsen die Seenotretter. „Der
persönliche Dank war uns sehr wichtig, weil
diese Männer sich so toll um mich geküm-
mert haben“, sagt Nicole Adolph.
Glückliches Ende einer Fangreise für
zwei Krabbenfi scher vor der Halb-
insel Eiderstedt: Die Seenotretter
verhinderten den Untergang ihres
Kutters mit Heimathafen Tönning.
Die Freiwilligen-Besatzung des See-
not rettungsbootes PAUL NEISSE/
Station Eiderdamm eilt am 10. Ok -
tober 2011 einem Krabbenkutter
Wassereinbruch bei Windstärke 7 –
Kutter vor dem Untergang bewahrt
Das Seenotrettungsboot PAUL NEISSE/Station Eiderdamm hat den leckge-schlagenen Krabbenkutter „Korona“ in Schlepp genommen. Dem Heck des Kutters nähert sich der Seenotkreuzer THEODOR STORM/Station Büsum, um die Lenzarbeiten zu unterstützen.
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Ich kann mich fallen lassen, und irgendwie ist es wie damals....da war doch mal was!!! ...ohhh nochmal ....das ist so schön!!!“
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Wassereinbruch bei Windstärke 7 –
Kutter vor dem Untergang bewahrt
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LOGBUCH 201134 35
Der Abend vor dem verheerenden Brand:
Kolbe, sein Miteigner Hauke Boyens (43) und
ein gemeinsamer Freund ankern etwa 25
Seemeilen westlich Sylt über einem Wrack,
zu dem sie am nächsten Morgen hinunter-
tauchen wollen – halb aus Leidenschaft, halb
weil sich die selbstständigen Montagebauer
mit geführten Touren zu solchen Schiffsgrä-
Tauchkutter brennt 25 Seemeilen vor Sylt
„Es war ein Refl ex. Wir haben daran gedacht, was wir gelernt hatten: Drei Atemzüge im
Rauch – das war’s…“ Lars Kolbe (44) ist noch immer fassungslos darüber, wie viel Glück er
als Schiffsführer und seine zwei Besatzungsmitglieder am 12. Juli 2011 hatten. Als ihr Tauch-
kutter „Venus“ vor Sylt in Flammen aufging, gelang es den Männern buchstäblich im letzten
Moment, sich in Sicherheit zu bringen.
Der Seenotkreuzer MINDEN bei der Brandbekämpfung am Tauchkutter „Venus“
mit Netz im Propeller zu Hilfe. Als sie bei der
17 Meter langen „Korona“ eintrifft, hat der
steife Westwind mit Stärke 7 (über 60 km/h
Windgeschwindigkeit) den manövrierunfä-
higen Holzkutter bereits auf Grund gedrückt.
Die PAUL NEISSE befreit ihn und nimmt ihn
in Schlepp. Plötzlich melden die Fischer Was-
sereinbruch im Maschinenraum. Die Elektrik
fällt aus, das zu beiden Seiten ausgebrachte
Fanggeschirr lässt sich nicht mehr einholen
– Längsseitsgehen unmöglich. Übers Heck
geben die Seenotretter eine Lenzpumpe an
Bord. Der Seenotkreuzer THEODOR STORM/
Station Büsum trifft wenig später zur Unter-
stützung ein. Bei gut einem Meter Seegang
hat die „Korona“ inzwischen etwa fünf Grad
Schlagseite nach Backbord.
Mit vereinter Pumpenleistung halten die
Seenotretter den Kutter schwimmfähig. Vor
dem Eidersperrwerk legen sie ihn sicher an
die Pier. Die Fischer bleiben unverletzt. Ein
von Herzen kommendes „Danke!“ an die See-
notretter – dann übernimmt die Feuerwehr
die abschließenden Bergungsarbeiten.
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Tauchkutter brennt 25 Seemeilen vor Sylt
bern Geld hinzuverdienen.
2006 haben sie die „Venus“
(Heimathafen Hull/Großbri-
tannien, Lie geplatz Büsum)
gekauft. Sie steckten viel
Geld und über 6000 Arbeits-
stunden in den gut 25 Meter
langen ehemaligen Kriegs-
fi schkutter (KFK).
Die See ist ruhig am
nächsten Morgen. „Es war
tolles Wetter, wir kannten
die Gegend, deshalb sind
wir gegen 8 Uhr alle drei ge-
taucht“, erinnert sich Kolbe. Die „Venus“ bleibt
ohne Besatzung zurück – eine gute halbe
Stunde lang. „Als wir auftauchten, haben wir
das Piepen der Rauchmelder gehört.“ Dichter
Rauch quillt aus der geöffneten Salontür und
hüllt die „Venus“ bei nahezu Windstille ein.
Die Tauchleiter hängt genau auf dieser Höhe.
Der Rückweg an Bord scheint den Tauchern
versperrt.
Sie schwimmen um das Schiff herum, klet-
tern in ihr längsseits liegendes Schlauchboot
und darüber schließlich an Bord der „Venus“.
„Beißender schwarzer Qualm schlug uns ent-
gegen. Es war kein Feuer zu sehen“, schildert
Kolbe. Auch die Brücke ist bereits verraucht.
Kolbe versucht, den Knopf für den digitalen
Notruf an die SEENOTLEITUNG BREMEN der
DGzRS zu fi nden. „Beim ersten Mal habe ich
ihn nicht lange genug drücken können, der
Rauch war zu stark.“ Der zweite Versuch ge-
lingt. Der Gedanke an eine 50-Liter-Sauerstoff-
fl asche an Bord schießt ihm durch den Kopf.
„Ich wusste: Wir müssen sofort wieder runter
vom Schiff.“ Mit einem Handfunkgerät stei-
gen die drei ins Schlauchboot. Kaum dass sie
die „Venus“ hinter sich gelassen haben, sehen
sie offene Flammen im Salon, „dann platzten
auch schon die Scheiben, das war knapp“.
Das Containerschiff „Analena“ fängt den
Notruf auf und stellt als Relaisstation Funk-
kontakt zwischen den Schiffbrüchigen und der
SEENOTLEITUNG BREMEN her. Die hat schon
die Seenotkreuzer MINDEN/Station List und
VORMANN LEISS/Station Amrum alarmiert. Sie
koordiniert auch das Zollschiff „Borkum“ und
einen SAR-Hubschrauber am Unglücksort.
Die „Borkum“ nimmt die drei Männer
kurzzeitig an Bord, nur wenige Minuten spä-
ter winscht der Hubschrauber sie auf und
fl iegt sie ins Krankenhaus nach Niebüll. Was
weiter geschieht, wissen die Männer nur aus
Berichten: Mit ihren leistungsstarken Feuer-
löschanlagen löschen die MINDEN, die „Bor-
kum“ und die „Bayreuth“ (Bundespolizei) den
Brand. Bei einem Schleppversuch nach Cux-
haven wird die „Venus“ später etwa auf Höhe
Helgoland sinken.
„Mit unserem 3/4-Zoll-Gartenschlauch
hät ten wir gegen diesen Brand wohl nichts
ausrichten können“, sagt Kolbe mit anerken-
nendem Blick auf die selbst für die leistungs-
starken Löschanlagen der beteiligten Schiffe
schwierige Brandbekämpfung. Er und sein
Miteigner haben den Schock jenes Julitages
aber schnell verwunden. Sie sind schon auf
der Suche nach einem neuen Schiff.
Die gleiche Situation aus Sicht der Seenotretter
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LOGBUCH 201136 37
Der kraftvolle 320-PS-Motor schnurrt zu-
verlässig, die Seenotretter halten schon auf
Norddeich zu, als plötzlich eine Stimme er-
tönt auf dem internationalen Sprechfunk-
Notrufkanal 16, der an Bord immer mitläuft:
Der Norddeicher Hafenmeister macht die
Seenotretter auf die Notlage eines Surfers
aufmerksam. Passanten hatten vom Ufer aus
beobachtet, wie sich der 25-Jährige an der
Spitze einer Buhne an ein Seezeichen klam-
mert.
Einsatz! Wie gut, dass
der soeben gewartete
Motor zuverlässig funkti-
oniert. Der Vormann der
WOLTERA ändert sofort
den Kurs und hält auf die
bezeichnete Buhne zu.
„Wir haben den völlig ent-
kräfteten Mann schnell
entdeckt. Er suchte Halt
an der Markierung, die
das Buhnen-Ende als ge-
fährliche Untiefe kenn-
zeichnet“, berichtet er
später.
In ihrer Nähe müs-
sen die Seenotretter bei
sieben Beaufort (bis 61
km/h Windgeschwindig-
keit) vorsichtig manövrieren. Sie werfen dem
Mann eine Leine zu, ziehen ihn ein Stück in
tieferes Wasser und nehmen ihn schließlich
durch die Bergungspforte an Bord. Auf der
WOLTERA hüllen sie ihn in wärmende De-
cken und versorgen Schnittverletzungen an
seinen Füßen, die er sich beim Festklammern
am Seezeichen zugezogen hat.
In Norddeich wartet bereits seine er-
leichterte Familie. Noch ein kurzer Schnack
mit dem Hafenmeister, man kennt sich.
Schon ist die WOLTERA wieder auf dem Rück-
weg nach Juist – Routine.
Seenotretter bergen entkräfteten Surfer
aus dem Wattenmeer vor Norddeich
Seenotrettungsboot WOLTERA/Station Juist
Liegeplatz des Seenotrettungsbootes WOLTERA/Station Juist am 28. August 2011. Die Frei-
willigen-Besatzung hat den Sonntag für Wartungsarbeiten an der Maschine genutzt. Nun hat
sie eine Probefahrt nach Norddeich „auf dem Zettel“ – Routine. Keiner der Männer ahnt, dass
sie heute noch ein Menschenleben retten werden.
Zwei Frachter kollidieren im
dichten Nebel auf der Außenweser
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Seenotretter bergen entkräfteten Surfer
aus dem Wattenmeer vor Norddeich
Zwei Frachter kollidieren im
dichten Nebel auf der Außenweser
Dichter Nebel liegt am Dienstagabend, 22. November 2011, über der Außenweser. Gerade
einmal ein Kabel (eine Zehntelseemeile, zirka 180 Meter) beträgt die Sicht. Die Revierzentrale
lenkt die Großschifffahrt unter Radarberatung. Gegen 20.20 Uhr kracht es…
Der Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER neben dem beschädigten Massengutfrachter „Splittnes“ am Morgen nach der Kollision. Die Seenotretter haben Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr Bremerhaven an Bord genommen, die die Beschädigungen begutachten.
Nahe der Columbuskaje sind der 166 Meter
lange Massengutfrachter „Splittnes“ und das
294 Meter lange Containerschiff „MOL Effi -
ciency“ zusammengestoßen. Innerhalb kür-
zester Zeit ist der Seenotkreuzer HERMANN
RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven bei
den Frachtern. Als Einsatzleiter vor Ort lenkt
er die von der SEENOTLEITUNG BREMEN ko-
ordinierten Rettungsmaßnahmen. Weitere
Schiffe, darunter Behördenfahrzeuge und
Schlepper, bieten ihre Hilfe an.
Die „Splittnes“ macht Wasser. Weil der Bul-
ker mit 18 Besatzungsmitgliedern erhebliche
Schlagseite hat, sind neun Seeleute in ein
schiffseigenes Rettungsboot gestiegen. Einer
fi el dabei vermutlich ins Wasser, konnte sich
aber mit Hilfe der anderen ins Boot retten.
Das Tochterboot CHRISTIAN der HER-
MANN RUDOLF MEYER erreicht das Rettungs-
boot der „Splittnes“, nimmt es in Schlepp und
bringt es in den Hafen. Der völlig durchnässte
Seemann kommt mit Verdacht auf Unterküh-
lung ins Krankenhaus. Die „Splittnes“ macht
kurz darauf an der Columbuskaje fest. Feuer-
wehreinheiten mit starken Pumpen und Poli-
zeikräfte stehen schon bereit.
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LOGBUCH 201138 39
Der Notruf läuft gegen 0.20 Uhr auf. Die vier
Mann auf der HERMANN HELMS sind sofort
hellwach. Die etwa 25 Meter lange „Duhnen“
hat sich nordwestlich Scharhörn im Fahrwas-
ser beim Versetzen eines Lotsen erhebliche
Beschädigungen zugezogen. Offenbar hatte
eine achterliche See mit bis zu vier Metern
Seegang das kleine Lotsenboot gegen die 301
Meter lange „Ever Strong“ gedrückt.
Die vierköpfi ge Besatzung – darunter
auch der Lotse, der noch überstieg – blieb
unverletzt. Der Frachter kann Richtung Ham-
burg weiterfahren. In der Nähe des Hava-
risten befi ndet sich zunächst lediglich sein
Stationsboot „Elbe“. Die HERMANN HELMS
erreicht die „Duhnen“ gegen 0.55 Uhr auf
Neuwerk Reede. Auch dort steht noch eine
See von zweieinhalb Metern. Sofort setzen
die Seenotretter ihre leistungsstarken Lenz-
pumpen ein.
Das Doppelrumpfboot „Duhnen“ hat sich
steuerbords einen Riss zugezogen. Das Deck
ist hochgedrückt, weitere Schäden unterhalb
der Wasserlinie sind zu vermuten. Der Hava-
rist hat erhebliche Schlagseite. Steuerbord
ragt er mit dem Bug nur noch etwa einen
halben Meter aus dem Wasser. Normal sind
zwei bis drei Meter. Mit dem Umpumpen von
Wasser im Rumpf hatte sich die Besatzung
selbst nicht helfen können.
Die HERMANN HELMS begleitet den Ha-
varisten sicher nach Cuxhaven, wo die Land-
feuerwehr das weitere Lenzen (Leerpumpen)
übernimmt.
„Wassereinbruch im Bug,
wir benötigen Hilfe!“
Lotsenboot kollidiert auf der Außenelbe mit Containerschiff
Was da in der Nacht zum 26. November 2011 aus den Funkempfängern des Seenotkreuzers
HERMANN HELMS/Station Cuxhaven klingt, verheißt nichts Gutes. Die Besatzung eines Lot-
senversetzbootes ruft um Hilfe. Ihr Tender „Duhnen“ ist auf der Außenelbe bei westlichen
Winden in Böen bis neun Beaufort (bis 88 km/h Windgeschwindigkeit) mit einem Container-
frachter zusammengestoßen.
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Der Seenotkreuzer HERMANN HELMS setzte seine leistungsstarken Lenzpumpen ein, um das leckgeschla-gene Lotsenversetzboot
”Duhnen“ schwimmfähig zu
halten.
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„Wassereinbruch im Bug,
wir benötigen Hilfe!“
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LOGBUCH 201140 41
Feuerwehrleute steigen vom Seenotkreuzer HERMANN HELMS auf die
”Abu Rdees“ über.
Segler gekentert, Schleppverband in NotFeuer auf Frachtschiff auf der Außenelbe
Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE längsseits des ägyptischen Frachters
”Abu Rdees“
Zwei Seenotkreuzer im Einsatz
„Feuer im Schiff!“ Jeder Seemann weiß um
die Gefahren in einer solchen Lage. So auch
die 37 Mann Besatzung des ägyptischen
Frachters „Abu Rdees“, auf dem am 1. De-
zember 2011 auf der Außenelbe ein Brand
ausbricht. Zwei Seenotkreuzer der DGzRS ei-
len dem 133 Meter langen Frachter zu Hilfe.
Es ist 8.30 Uhr an diesem Donnerstag, als
die Mannschaft der „Abu Rdees“ nahe Tonne
13/14 den Brand bemerkt. Den Notruf hören
die Rettungsmänner auf dem Seenotkreuzer
HERMANN HELMS/Station Cuxhaven mit.
Anruf der Feuerwehr: „Wir brauchen Euch!“
Die HERMANN HELMS verfügt selbst über
eine sehr leistungsstarke Feuerlöschanla-
ge zur Brandbekämpfung auf See. Zusätz-
lich nehmen die Seenotretter sechs speziell
ausgebildete Feuerwehrleute und einen
Notarzt an Bord. Draußen wehen südwest-
liche Winde um fünf Beaufort (bis 40 km/h
Windgeschwindigkeit) bei etwa einem Meter
Seegang. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der
DGzRS vereinbart mit der „Abu Rdees“ einen
Treffpunkt auf Neuwerk Reede. Dort geht der
Frachter vor Anker. Auch der Seenotkreuzer
HERMANN MARWEDE/Station Helgoland
macht sich auf den Weg zum Havaristen.
Nach ersten Erkenntnissen brach das
Feuer im Deckshaus aus. Der in Ballast (leer)
fahrende Mehrzweck- und Stückgutfrachter
kommt aus dem Nord-Ostsee-Kanal und ist
unterwegs nach Bremen. Noch bevor die See-
notretter eintreffen, gelingt es der Besatzung,
den Brand unter Kontrolle zu bringen. Bei
fünf Männern besteht Verdacht auf Rauch-
gasinhalation. Die HERMANN MARWEDE
bringt die Seeleute – betreut vom Notarzt –
nach Cuxhaven. Die HERMANN HELMS über-
gibt die Feuerwehrleute an die „Abu Rdees“.
Sie prüfen, ob der Brand tatsächlich gelöscht
ist. Schnell steht fest: Das Schiff darf weiter-
fahren. Aufatmen an Bord – und ein großes
„Thank you!“ an die Seenotretter.
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Kurze, harte Seen stehen an diesem Sonn-
abend im Stettiner Haff. Der Wind bläst mit
über 30 Knoten (über 50 km/h), als ein of-
fener Segelkutter kentert und die siebenköp-
fi ge Crew außenbords fällt.
In der Nähe sind die freiwilligen Seenot-
retter der Station Ueckermünde auf Kon-
trollfahrt unterwegs. Mit dem schnellen
Festrumpfschlauchboot DORA retten sie drei
Mann aus dem Wasser, ein Sportboot nimmt
einen vierten auf. Die drei restlichen Segler
wollen den Kutter wieder aufrichten. Ihr Boot
hat jedoch viel Wasser übernommen und
kaum noch Freibord. Die DORA nimmt es vor-
sichtig in Schlepp.
Das zweite Ueckermünder Seenotret-
tungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT über-
nimmt die drei zunächst geretteten, später
auch die drei anderen Segler. Alle erhalten
trockene Kleidung. Mit der starken Lenzpum-
pe verhindern die Seenotretter, dass der Kut-
ter sinkt.
Rückblende: Tags zuvor eilt das Seenotret-
tungsboot HERTHA JEEP/Station Stralsund
dem Schlepper „Paula“ mit einem Motorboot
im Schlepp zu Hilfe. Unterwegs nach Barth, ist
der Schleppzug ( je zwei Menschen an Bord)
bei westlichen Winden bis neun Beaufort (90
km/h), hohem Seegang und schlechter Sicht
nach Südosten in den Kubitzer Bodden abge-
kommen und hat sich festgefahren.
Beim Versuch, sich zu befreien, zieht sich
der Schlepper die Schleppleine in den Propel-
ler. Er geht vor Anker, während sich die See-
Segler gekentert, Schleppverband in Not
Starke bis stürmische Westwinde und ziemlich grobe See haben den Seenotrettern am
Wochenende 23./24. Juli 2011 vor allem in den Ostseerevieren viel Arbeit gebracht.
Das Seenotrettungsboot DORA liegt bei dem Segelkutter längsseits. Die Lenzpumpe der GERHARD TEN DOORNKAAT läuft: Den freiwilligen Seenotrettern aus Ueckermünde gelingt es, den Kutter schwimmfähig zu halten.
Feuer auf Frachtschiff auf der Außenelbe
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notretter zunächst um die Yacht kümmern.
Bis auf etwa 200 Meter nähert sich die HER-
THA JEEP ihr, weiter kann auch sie trotz ihres
geringen Tiefgangs nicht fahren. Ein Seenot-
retter stellt, im Überlebensanzug watend, die
Schleppverbindung her.
Als die HERTHA JEEP mit der
Yacht im Schlepp Stralsund er-
reicht, gerät der Schlepper in grö-
ßere Not: Ihm bricht die Ankerket-
te, der Reserveanker schliert über
Grund. Die Seenotretter laufen sofort wieder
aus und erreichen ihn gerade noch rechtzei-
tig, bevor er sich erneut festfährt. Gegen 1.30
Uhr, nach sechsstündigem Einsatz, kehrt die
HERTHA JEEP zum zweiten Mal erfolgreich
nach Stralsund zurück.
Die HERTHA JEEP verlässt den Stralsunder Stadthafen, um einem Schleppzug im süd-lichen Hiddenseefahrwasser zu Hilfe zu eilen. Als dieses Bild entstand, ahnten die Seenotretter noch nicht, dass ihr teils dra-matischer Einsatz sechs Stunden lang bis weit in die Nacht hinein dauern wird.
Bake Golf, etwa drei Seemeilen (5,5 Kilometer)
nördlich Cuxhaven. Künftige Offshore-Anla-
gentechniker üben dort Aufsteige- und Ab-
seilvorgänge. Während einer dieser Übungen
passiert es: Ein Ausbilder, der sich am Fuß der
Bake allein in einem etwa neun Meter langen
Schlauchboot befi ndet, fällt außenbords.
Die Trainingsteilnehmer reagieren sofort.
Per Handfunkgerät setzen sie einen Notruf
ab: „Mann über Bord!“ Der Seenotkreuzer
HERMANN HELMS/Station Cuxhaven fängt
den Notruf auf. Glück im Unglück: Die See-
notretter sind ganz in der Nähe auf Kontroll-
fahrt. Sofort ändern sie ihren Kurs Richtung
Bake Golf. Die starke Strömung hat den
Ausbilder bereits mehrere hundert Meter
weit abgetrieben. Doch der Vormann hat ihn
schon ausgemacht.
Das Wasser ist vier Grad kalt, jetzt kommt
es auf Minuten an: Tochterboot besetzen,
Heckklappe auf, BIENE raus. Nur wenig spä-
ter bekommen die Seenotretter den Mann zu
fassen.
Während sie ihn im Bordhospital versor-
gen, steigt ein Rettungsmann auf das füh-
rerlose Schlauchboot über und sichert es. In
Cuxhaven wartet bereits ein Rettungswagen
auf den Schiffbrüchigen.
Mann über Bord vor Cuxhaven
Die Arbeit auf künstlichen Inseln und technischen Einrichtungen weit draußen auf See, soge-
nannten Offshore-Anlagen, ist grundsätzlich gefährlich. Wer dort eingesetzt ist, muss jeden
Handgriff beherrschen. Deshalb wird viel geübt, zum Beispiel vor Cuxhaven. Dort wurde am
25. März 2011 aus einer Übung selbst ein Notfall.
Brand auf Fähre in der Nordsee
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Mann über Bord vor Cuxhaven
Die Rettungsmänner koordinieren weitere
beteiligte Schiffe, darunter der Notschlep-
per „Nordic“, das Fischereischutzboot „See-
falke“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft
und Ernährung sowie das Mehrzweckschiff
„Mellum“ der Wasser- und Schifffahrtsver-
waltung.
An Bord des britisch gefl aggten Havaristen
sind 27 Menschen, davon 20 Besatzungsmit-
glieder. Nach ersten Erkenntnissen des Ha-
variekommandos, das die Gesamteinsatzlei-
tung hat, ist der Brand in der Sauna der 187
Meter langen RoRo-Fähre ausgebrochen. Der
Besatzung gelingt es, das Feuer zu löschen.
Berufsfeuerwehrleute einer Schiffsbrandbe-
kämpfungseinheit aus Brunsbüttel helfen ihr
dabei. Ein SAR-Hubschrauber hat die Exper-
ten auf See hinausgefl ogen.
Die aus Immingham kommende „Hafnia
Seaways“ setzt ihre Fahrt nach Cuxhaven aus
eigener Kraft fort. Die HERMANN MARWEDE
begleitet die Frachtfähre dorthin. Feuerwehr-
leute gehen Brandwache. Vier Passagiere und
zwei Besatzungsmitglieder kommen mit Ver-
dacht auf Rauchgasinhalation ins Kranken-
haus.
Brand auf Fähre in der Nordsee
Auf der Englandfähre „Hafnia Seaways“ bricht am Abend des 19. Oktober 2011 nördlich Spie-
keroog ein Feuer aus. Der Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE ist Einsatzleiter vor Ort.
Nächtliche Begleitung der „Hafnia Seaways“ durch den Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE: Offenes Feuer ist nicht zu sehen. Bei den Lichtern handelt es sich um die Decksbeleuchtung des Havaristen.
Die HERMANN MARWEDE am nächsten Morgen an der „Hafnia Seaways“
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Der Notruf erreicht den Seenotkreuzer HER-
MANN MARWEDE am Abend. Der schwer
verletzte 40-jährige Philippine hatte an Bord
der unter griechischer Flagge fahrenden „Mi-
nerva Libra“ an einer Luke gearbeitet, als der
Unfall geschah.
Bei südöstlichen Winden um sieben Beau-
fort (bis etwa 60 km/h Windgeschwindigkeit)
und bis zu drei Meter hohen Wellen benötigt
der Seenotkreuzer gut zwei Stunden, um den
Tanker zu erreichen.
Mit dem Tochterboot VERENA setzt ein
DGzRS-Rettungsassistent auf das 250 Meter
lange Schiff über. Die Seenotretter stellen bei
dem Patienten tiefe Schnittwunden fest. Der
Zeigefi nger ist beinahe abgetrennt.
Im Bordhospital der HERMANN MARWE-
DE versorgen die Rettungsmänner den See-
mann. Nach stundenlanger mühsamer Fahrt
gegen den anhaltenden Südostwind macht
der Seenotkreuzer gegen 0.45 Uhr in Cuxha-
ven fest. Der Einsatz der Seenotretter wird
von Erfolg gekrönt sein: Nach späterer Aus-
kunft des Schiffs agenten der Tankerreederei
haben Ärzte die beiden Finger des Mannes in
einer mehrstündigen Operation erhalten.
Seemann klemmt sich zwei Finger ab
Weit draußen in der Nordsee, rund 50 Seemeilen (gut 90 Kilometer) nordwestlich Helgoland,
klemmt sich am 10. Januar 2011 ein Seemann an Bord eines Tankers zwei Finger der linken
Hand ab. Hubschrauber können wegen gefrierenden Nebels nicht starten. Die Seenotretter
sind für den Mann die einzige Hoffnung, um seine beiden Finger zu retten.
Seemann stürzt aus
drei Metern Höhe in Stauraum
Auf dem Hochseeschlepper „Nordic“ stürzt
am 29. Januar 2011 ein Seemann aus etwa
drei Metern Höhe in einen Stauraum. Sein
Glück: Am Boden liegen Leinen klar. Sie fe-
dern den Sturz ab. Der Seenotkreuzer BERN-
HARD GRUBEN/Station Norderney nimmt
einen freiwilligen Seenotarzt an Bord, birgt
den 30-Jährigen nördlich der Insel vor dem
Dovetief ab und übergibt ihn in Norddeich an
den Landrettungsdienst.
Küstenmotorschiff aus dem Watt befreit
Die Freiwilligen-Besatzung des kleinen, aber
sehr kraftvollen und wendigen 9,5-Meter-
Seenotrettungsbootes WOLTERA/Station Juist
befreit am 21. Februar 2011 das im Watt ge-
In den Bordtagebüchern geblättert
Mit geübten Handgriffen übernehmen die Seenotret-ter den verletzten Seemann der „Nordic“.
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Seemann klemmt sich zwei Finger ab
In den Bordtagebüchern geblättert
strandete Küstenmotorschiff „Tina“. Während
die Frachtfähre „Frisia VIII“ antaut, stabili-
siert die WOLTERA das Kümo, damit der Bug
nicht wieder auf Grund sackt. Anschließend
schleppt sie mit der ganzen Kraft ihrer 320 PS
den vier Mal längeren, über 800 Tonnen wie-
genden Havaristen über die Flachs allein bis
zum Inselhafen.
Doppelte Bewährungsprobe
für neuen Seenotkreuzer
Der Seenotkreuzer THEODOR STORM/Sta-
tion Büsum (damals noch SK 33) bewährt
sich am 29. März und 6. April 2011 in seinen
ersten Einsätzen: Die nahezu voll beladenen
Fischkutter „Mare Liberum“ und „Stella Pola-
ris“ treiben mit jeweils zwei Mann an Bord
nach Maschinenausfall manövrierunfähig im
Fahrwasser. Bei teils starken Winden bugsie-
ren die Seenotretter die ungleich schwereren
Kutter sicher in den Hafen.
Zehnstündiger Einsatz für Angelkutter
Fast zehn Stunden lang ist die Besatzung des
Seenotkreuzers EUGEN/Station Greifswalder
Oie am 7. Mai 2011 im Einsatz. Sie kommt 17
Anglern zu Hilfe, deren Kutter „Adlergrund“
bei Windstärke sechs und zwei Meter hohen
Wellen rund 40 Seemeilen (etwa 75 Kilome-
ter) vor Rügen manövrierunfähig treibt. Die
Seenotretter schleppen das Schiff sicher nach
Peenemünde. Insgesamt rund 40 Freizeit-
skipper benötigen am gleichen Wochenen-
de nach Maschinenausfall, Propellerverlust,
Grundberührung und Erschöpfung vor allem
in der Ostsee die Hilfe der Seenotretter.
Kapitän bricht auf
Containerfrachter zusammen
Auf einem Containerfrachter, unter Zypern-
Flagge unterwegs nach Finnland, bricht am
18. Mai 2011 in der Kieler Bucht der Kapitän
zusammen. Die Besatzung des Seenotkreu-
zers BERLIN/Station Laboe nimmt auf dem
135 Meter langen Schiff die medizinische Erst-
versorgung vor und bringt den Mann an Land.
Seemann erleidet Verbrühungen auf Tanker
Grenzüberschreitende Hilfe: Vor der nieder-
Das Küstenmotorschiff „Tina“ im Schlepp des Seenot-rettungsbootes WOLTERA, begleitet vom Inselversor-ger „Frisia VIII“
Der Seenotkreuzer EUGEN in seinem Revier vor der Greifswalder Oie
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ländischen Insel Rottumeroog erleidet der
zweite Maschinist der „Cobalt Water“ am 25.
Juni 2011 im Maschinenraum starke Verbrü-
hungen an Oberkörper, Armen und Beinen.
Der Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP/Station
Borkum bringt einen Notarzt zu dem Tanker
– Treffpunkt: etwa zehn Seemeilen (ca. 19
Kilometer) nordwestlich Borkum. Während
der Arzt im Bordhospital der ALFRIED KRUPP
die Wunden des 21-Jährigen mit kühlenden
Kompressen versorgt, steuern die Seenotret-
ter das niederländische Eemshaven an.
Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP im Einsatz vor Borkum
Kitesurfer aus der Flensburger Förde gerettet
Auf der Flensburger Förde geraten am 6. Juli
2011 zwei Kitesurfer vor Bockholmwik in eine
Gewitterfront mit starken Böen und dichten
Regenschauern. Sie können ihre Kitesegel
nicht mehr starten und treiben immer weiter
von Land ab. Die Freiwilligen-Besatzung des
Seenotrettungsbootes WERNER KUNTZE/
Station Langballigau nimmt sie nach kurzer
Suche unverletzt an Bord.
Glückliches Ende einer
„tierischen Wattwanderung“
Bis zum Bauch steht am 10. Juli 2011 ein
Dalmatiner-Mischling vor Büsum im Wasser.
Fischer entdecken den jaulenden Hund auf
einer Sandbank, können aber wegen des Tief-
gangs ihres Kutters nicht helfen. Sie rufen die
Seenotretter, die ihr schnelles und fl achge-
hendes Festrumpfschlauchboot aussetzen.
Vormann Olaf Burrmann steigt ins Wasser
und bugsiert das erschöpfte und verängs tigte
Tier behutsam ins Boot. Dank eines Chips er-
mittelt die Polizei schnell den Halter.
Traditionssegler bei Kollision
stark beschädigt
In der Lübecker Bucht kollidieren am 11. Au-
gust 2011 der 20 Meter lange Traditionssegler
„Carola“ und das 113 Meter lange Handels-
schiff „Galan“ (Flagge: St. Kitts und Nevis).
Über den stark beschädigten Bug der „Carola“
dringt Wasser ein. Die 13 Menschen an Bord
bleiben unverletzt. Während der Seenot-
kreuzer HANS HACKMACK/Station Grömitz
den Segler nach Burgstaaken schleppt, hält
das Tochterboot EMMI den Wassereinbruch
durch dauerndes Lenzen unter Kontrolle.
Tochterboot EMMI längsseits des beschädigten Traditi-onsseglers „Carola“ (im Hintergrund Mehrzweckschiff „Scharhörn“ des Wasser- und Schifffahrtsamtes)
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Gewittersturm über Nord- und Ostsee
In einem Gewittersturm mit Böen bis zehn
Beaufort (rund 100 km/h) kommen die See-
notretter am letzten Augustwochenende
2011 über 40 Menschen zu Hilfe. Die Besat-
zung des Seenotkreuzers THEODOR STORM/
Station Büsum fi ndet dank ihrer Erfahrung
und Revierkenntnis einen überfälligen Ka-
tamaransegler. In der Außenweser schleppt
das Seenotrettungsboot HERMANN ONKEN/
Station Fedderwardersiel einen manövrier-
unfähigen Fischkutter mit Netz im Propeller
in den Hafen. Zwischen Warnemünde und
Graal-Müritz birgt der Seenotkreuzer VOR-
MANN JANTZEN in nächtlichem Starkregen
gerade noch rechtzeitig einen Alleinsegler
(60) und sein manövrierunfähiges Boot, des-
sen Anker im Sturm keinen Halt fand.
Dreifacher Einsatz
für festgekommene Fahrgastschiffe
In gleich drei Fällen ersparen die Seenotretter
zwischen Ende August und Anfang Oktober
2011 insgesamt über 400 Fahrgastschiff-
Passagieren unangenehme Nächte ohne
Proviant auf See. Das Tochterboot ADELE des
Seenotkreuzers VORMANN STEFFENS/Sta-
tion Hooksiel und das Seenotrettungsboot
BALTRUM/Station Horumersiel übernehmen
am 27. August 2011 in zahlreichen Anläufen
132 Menschen von der vor Hooksiel festge-
kommenen „Jens Albrecht“ und bringen sie
an Land. Am 2. September und erneut am 2.
Oktober kommt die „Adler IV“ an der Nord-
spitze Amrums fest. Im ersten Fall überneh-
men das Tochterboot JAPSAND des Seenot-
kreuzers VORMANN LEISS/Station Amrum
und das Seenotrettungsboot HORST HEINER
KNETEN/Station Hörnum 59 Passagiere und
übergeben sie an ein anderes Fahrgastschiff,
bevor das Wasser selbst für die Rettungsein-
heiten mit ihrem geringen Tiefgang zu fl ach
wird. 89 Menschen müssen, durch die See-
notretter mit Proviant versorgt, die Nacht an
Bord verbringen. Im zweiten Fall gelingt es
den Seenotrettern mit Unterstützung wei-
terer Fahrzeuge, alle 130 Menschen zu über-
nehmen und an ein anderes Fahrgastschiff
zu übergeben. In allen Fällen kommen die
Ausfl ugsschiffe beim nächsten Hochwasser
wieder frei.
Im Überlebensanzug zum Schiffbrüchigen
Nach Mastbruch kentert am 8. Oktober 2011
vor Travemünde eine Segeljolle. Bei 13 Grad
Oben: Das Seenotrettungsboot HORST HEINER KNETEN/Station Hörnum setzt Passagiere der vor Am-rums Nordspitze festgekommenen „Adler IV“ (r.) an Bord des Schwesterschiffes „Adler VI“ ab.Unten: Das Tochterboot ADELE nähert sich der im Watt festgekommenen „Jens Albrecht“.
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Wassertemperatur gelingt es dem schiff-
brüchigen Segler nicht, sein Boot wieder
aufzurichten. Eine in der Nähe laufende Se-
gelyacht verständigt über Funk die DGzRS. Im
Überlebensanzug schwimmend kommt ein
freiwilliges Besatzungsmitglied des Seenot-
rettungsbootes HANS INGWERSEN/Station
Travemünde dem Schiffbrüchigen zu Hilfe.
Gemeinsam gelingt es, das Boot wieder auf-
zurichten. Der Segler bleibt unverletzt. Die
HANS INGWERSEN schleppt die Jolle ein.
Fischer vor Darßer Ort aus Gefahr befreit
Mit gerissenem Keilriemen droht der Fisch-
kutter „Falke“ (Heimathafen Karlshagen) am
5. November 2011 vor der Darßspitze auf
die offene See hinauszutreiben. Die beiden
Berufsfi scher setzen einen „Mayday“-Ruf ab.
Im Nebel beginnt der Seenotkreuzer THEO
FISCHER/Station Darßer Ort die Suche. Kei-
ne 20 Minuten später trifft er bei den beiden
etwa 40 Jahre alten Fischern ein. Routiniert
stellen die Seenotretter eine Leinenverbin-
dung her und schleppen den Kutter in den
Hafen.
Angler verirren sich im Nebel
Die Besatzung des Seenotrettungsbootes
KONRAD-OTTO/Station Kühlungsborn rettet
am 19. November 2011 drei Angler, die im
dichten Nebel mit ihrem Schlauchboot nicht
mehr wissen, in welche Richtung sie sich be-
wegen. Die Angler haben keine Navigations-
ausrüstung, weder Kompass noch Radarre-
fl ektor, an Bord. Am nächsten Tag fi ndet die
Besatzung des Seenotrettungsbootes HEILI-
GENHAFEN zwei Männer und einen Jungen
(11) nach Einbruch der Dunkelheit auf der
unbewohnten Insel Warder (Orther Bucht/
Fehmarn). Die Orientierungslosen hatten
sich mit ihren zwei offenen Booten auf die
GPS-Funktion eines Smartphones verlassen.
Erst als das keinen Netzempfang mehr hatte,
bemerkten sie bei unter zehn Metern Sicht
ihre dramatische Situation. Die für andere
Schiffe absolut unsichtbaren Angler hatten
mit ihren „Nussschalen“ bereits einen Schiff-
fahrtsweg gequert.
Nachteinsatz:
Manövrierunfähig vor Wangerooge
In der Nacht zum 16. Dezember 2011 treibt
ein Fischkutter mit Netz im Propeller manö-
vrierunfähig bei Windstärken um sechs Beau-
Einsatz vor Travemünde: Ein freiwilliger Seenotretter der HANS INGWERSEN kommt im Überlebensanzug einem schiffbrüchigen Jollensegler zu Hilfe.
60 / 30 / 2
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60 Schiffe (genau genommen 61) bilden so-
zusagen die Lebensversicherung unserer Be-
satzungen. Auf diese „Planken“, längst nicht
mehr aus Holz, sondern aus Aluminium,
müssen sie sich unbedingt verlassen können
– auch in Extremsituationen.
30 Jahre beträgt die durchschnittliche
Einsatzdauer, für die unsere Rettungsein-
heiten ausgelegt sind. Dann nehmen die Re-
paraturanfälligkeit zu und die Zuverlässigkeit
ab. Mangelnde Ersatzteile sowie die zuneh-
mende Häufi gkeit und Länge von Werftauf-
enthalten treiben die Kosten in die Höhe.
Für unsere ausschließlich durch freiwillige
Zuwendungen getragene Gesellschaft ist es
auch ein Gebot der Wirtschaftlichkeit, nach
30 Jahren für Ersatz zu sorgen.
2 Neubauten pro Jahr sind schließlich die
Konsequenz einer einfachen Rechenopera-
tion. Und sie sind die Konsequenz des An-
spruchs, unseren Besatzungen stets die zu-
verlässigste und sicherste Technik mit in ihre
oft gefahrvollen Einsätze zu geben. Die See-
notretter müssen sich auf ihre Schiffe stets
hundertprozentig verlassen können.
Im Jahr 2012 wird ein neuer 36,5 Meter
langer Seenotkreuzer getauft. Daneben ha-
ben wir den Auftrag zum Bau des vierten
Seenotkreuzers der 20-Meter-Klasse erteilt.
Seine Basisfi nanzierung ist gesichert durch
einen Nachlass (siehe Seite 87f.). Darüber
hinaus freuen wir uns über jeden weiteren
Beitrag für dieses Schiff.
Die Mitwirkung am Bau eines neuen See-
notkreuzers ist eine großartige Möglichkeit,
sich den Seenotrettern in ganz besonderer
Weise verbunden zu zeigen. Sprechen Sie uns
an: Nicolaus Stadeler oder Ulrich Reiter, Tel.
+49 (0)421 · 53 707 – 510, E-Mail kontakt@
seenotretter.de
60 / 30 / 2
60 / 30 / 2: Das ist nicht die Telefonnummer der SEENOTLEITUNG BREMEN, und das sind auch
nicht die Abmessungen des Radarbildschirmes auf unserem neuesten Seenotkreuzer. Dahin-
ter verbirgt sich vielmehr eine ebenso einfache wie existenzielle Tatsache.
fort (40 km/h) vor Wangerooge. Die Freiwilli-
gen-Besatzung des Seenotrettungsbootes
WILMA SIKORSKI nimmt den Havaristen
etwa acht Seemeilen (15 Kilometer) vor der
Insel auf den Haken. Doch das Einschleppen
nach Wangerooge durch das Seegatt ist auf-
grund des Tiefgangs des Fischkutters unmög-
lich. Der Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS
übernimmt den Greetsieler Kutter deshalb
und bringt ihn nach Hooksiel.
Neues Jahr beginnt stürmisch
Die ersten Einsätze 2012 fahren die Seenot-
retter in heftigem Sturm mit Böen in Orkan-
stärke. Zwischen den Nordseeinseln und dem
Festland sind sie mehrfach für Erkrankte im
Einsatz. Der Seenotkreuzer EISWETTE bringt
am 3. Januar einen Schlaganfall-Patienten
von Pellworm nach Nordstrand. Die HANNES
GLOGNER transportiert einen Mann mit
Herzinfarkt-Verdacht von Norderney nach
Norddeich. Hubschrauber können im zuneh-
menden Sturm mit Stärken bis zehn Beaufort
und Regen- und Hagelschauern nicht fl iegen.
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KLÖNSCHNACK 201150 51
Spendengala in Dresden begeistert
Schauplatz der dritten „Charity Gala“ der
DGzRS war – nach Berlin und Bremen in den
vergangenen Jahren – am 25. März 2011 die
Gläserne Manufaktur in Dresden. Erneut ver-
zeichnete das Rettungswerk, das ausschließ-
lich durch freiwillige Zuwendungen fi nanziert
wird, einen Erlös von rund 140.000 Euro.
Prominente Redner und Künstler, die alle auf
ihre Gagen verzichtet hatten, boten den über
200 Teilnehmern ein abwechslungsreiches,
maritim geprägtes Programm. Zu ihnen
zählten Schriftsteller Frank Schätzing und
Schauspieler Uwe Friedrichsen. Sachsens
Ministerpräsident Stanislaw Tillich ließ sich
durch Staatssekretär Dr. Michael Wilhelm
vertreten.
Friedrich Jan Akkermann, Kapitän der
„Europa“ (Hapag-Lloyd Kreuzfahrten), be-
richtete über seine Reisen. Ferner kamen ein
Geretteter und eine Spenderin aus dem Bin-
nenland, die mit ihrer außergewöhnlichen
Zuwendung den Bau eines Seenotrettungs-
bootes fi nanziert hatte, zu Wort.
Durch den Abend führte TV-Moderatorin
Bettina Tietjen. Birgit Fischer, Deutschlands
erfolgreichste Olympionikin, ermittelte die
Gewinner einer hochwertig bestückten Tom-
bola. Die Preise hatten Hapag-Lloyd Kreuz-
fahrten (Hamburg), Firma Wempe in Leipzig,
Mühle-Glashütte, Regiodata (Bremen) und
Germanwings gestiftet.
„Nach der Gala ist vor der Gala“, formu-
lierte es DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder. Die
vierte Veranstaltung dieser Art kündigte er
für Oktober 2012 an – dann in Hamburg.
Gruppenbild mit einigen Akteuren der Spendengala im Foyer der Gläsernen Manufaktur in Dresden
Die über 200 Gäste nahmen an festlich eingedeckten großen runden Tischen Platz.
Tag der Seenotretter ein Besuchermagnet
K L Ö N S C H N A C K Ein Kochbuch auch fürs Wohnzimmer
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Spendengala in Dresden begeistert
Herzlich willkommen zum Tag der Seenot-
retter am 29. Juli 2012! Zum 14. Mal können
alle Freunde der DGzRS die moderne Technik
der Seenotretter besichtigen und mit den Be-
satzungen ins Gespräch kommen. Auf vielen
Stationen an der Küste und in der Zentrale in
Bremen sind dann erneut die Türen geöffnet.
Im vergangenen Jahr nutzten fast 20.000 Ur-
lauber, Tagesgäste und Küstenbewohner am
inzwischen fest etablierten letzten Juli-Sonn-
tag die Gelegenheit, den Seenotrettern
ganz nahe zu sein. Groß sind jedes Jahr
aufs Neue Ideenreichtum und Engage-
ment der ehrenamtlichen Helfer auf
den Stationen.
Rettungsdemonstrationen und Be-
sichtigungen stehen im Mittelpunkt,
Einblicke in die moderne Technik der
Flotte ebenso wie in ausgemusterte
ehemalige Rettungseinheiten vom Ruder- bis
zum Motorrettungsboot. Auf einigen Sta-
tionen hat der Tag gar Volksfestcharakter,
wenn sich viele Standbetreiber rund um die
Liegeplätze in den Dienst der guten Sache
stellen.
Die Seenotretter freuen sich auf viele
neue Gespräche und Kontakte. Machen Sie
sich ein Bild von der Einsatzbereitschaft und
Leistungsfähigkeit der DGzRS-Besatzungen:
Besuchen Sie uns am 29. Juli 2012!
Tag der Seenotretter ein Besuchermagnet
Willkommen an Bord! Neue regelmäßige Förde-rer der DGzRS auf der BERNHARD GRUBEN. Am 29. Juli 2012 fi ndet der Tag der Seenotretter zum 14. Mal statt.
„Ein ganz großes Kompliment für Ihr ,Seenot-
retter-Kochbuch‘ – endlich mal ,Huhn auf
Dose‘ und ,Schlickwurmpfanne‘ statt ,Fran-
zösische XY-Hühnerbrust an XYZ-Soße‘...
Dazu Geschichten und Zitate von den See-
notrettern und viele andere Kleinigkeiten, bei
denen es fast noch mehr Spaß macht, den
Begleittext zu den superleckeren und ein-
fach zuzubereitenden Rezepten zu lesen. Im
Moment liegt das Kochbuch bei mir mehr im
Wohnzimmer als in der Küche.
Wirklich ein einzigartiges und ganz be-
sonderes Kochbuch – aber Gleiches gilt ja
auch für die Arbeit all Ihrer ehrenamtlichen
und fest angestellten Seenotretter. Herzliche
Grüße vom Festland!“
Diese Zeilen schrieb uns unsere Förderin
Katrin Engel aus Königstein. Vielen Dank!
Das Seenotretter-Kochbuch (112 Seiten,
zahl reiche Farb-Abbildungen, ISBN 978-3-7822-
1033-1, 19,95 Euro) ist im Onlineshop der See-
notretter und im Buchhandel erhältlich.
Ein Kochbuch auch fürs Wohnzimmer
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Maßgeschneiderte Antriebslösungen
Die REINTJES GmbH ist ein weltweit agierendes, unabhängiges Unternehmen im Bereich der Antriebstechnik, insbesondere von Schiffs-getrieben für Motorleistungen von 250 - 30.000 kW. Der kontinuierliche Ausbau unseres Fachwissens und die immer-währende Erweiter ung unseres Leistungsspektrums ermöglichen es uns, indivi duelle und anspruchsvolle Kunden wünsche umzusetzen.
REINTJES GmbH | Eugen-Reintjes-Straße 7 | D-31785 HamelnTel. +49 51 51/104-0 | Fax +49 51 51/104-300 | www.reintjes-gears.de
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Zum erfolgreichen Auftakt bauten sie einen
Informationsstand auf der Delmenhorster
Leistungsschau auf. An drei Tagen zogen sie
abwechselnd mit Sammelschiffchen über
das Gelände dieser regionalen Verbraucher-
ausstellung.
Der Besuch der DGzRS-Zen-
trale kurz darauf war kein ge-
wöhnlicher Schulausfl ug: Klar,
dass die Mädchen und Jungen
viele Fachfragen mitgebracht
hatten. Abstecher zur Stati-
on Norderney während einer
Klassenfahrt und ein Besuch
auf dem Seenotkreuzer HER-
MANN RUDOLF MEYER/Stati-
on Bremerhaven vertieften ihr
Wissen über die Arbeit und den
Bordalltag der Seenot retter.
Während der Ferien stan-
den die vier Sammelschiff-
chen der Aktion in Laden-
geschäften einiger Eltern.
Die Lehrerband wie derum
gab in der Schulmensa ein
Benefi zkonzert. Die örtliche
Volksbank belohnte das En-
gagement der Schüler mit
einer Spende. Sowohl im Frühjahr als auch
in der Adventszeit bauten die Schüler ihren
Stand auch in der Fußgängerzone auf. Ferner
begleiteten sie ein Konzert des Hasporter
Shanty chors.
Die beiden ehrenamtlichen DGzRS-Mit-
arbeiter Peter von Petkewitsch
und Bernhard Forster standen
den Mädchen und Jungen
stets zur Seite. Die Seenotret-
ter danken herzlich für insge-
samt rund 1000 Euro!
Im April 2012 übernimmt
die Freie Montessori-Schule
Landau die Patenschaft. Dann
wandert der Rettungsring der
NIS RANDERS weiter in die
Pfalz.
Erfolgreiches Projekt „Klasse Seenotretter!“
Der ausgemusterte Rettungsring des Maasholmer Seenotkreuzers NIS RANDERS, symbo-
lischer Begleiter des Projekts „Klasse Seenotretter!“, ist für ein Jahr lang in den Norden zu-
rückgekehrt: 2011 waren die Klassen 6d/7d der Integrierten Gesamtschule Delmenhorst mit
ihren Lehrern Ute Hespos und Jörg Heintze Partner der Seenotretter an Land.
Schulen, die sich auch für
dieses Projekt begeistern
können, sind aufgerufen,
sich bei den Seenotret-
tern zu melden. Kontakt
und nähere Informati-
onen: Tel. +49 (0)421 ·
53707 665, E-Mail: info@
seenotretter.de
Besuch in Bremen: Die Delmen-horster Schüler zu Gast in der Zentrale der Seenot retter. Sie besichtigten auch den Museums-Seenotkreuzer H.-J. KRATSCHKE.
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Maßgeschneiderte Antriebslösungen
Die REINTJES GmbH ist ein weltweit agierendes, unabhängiges Unternehmen im Bereich der Antriebstechnik, insbesondere von Schiffs-getrieben für Motorleistungen von 250 - 30.000 kW. Der kontinuierliche Ausbau unseres Fachwissens und die immer-währende Erweiter ung unseres Leistungsspektrums ermöglichen es uns, indivi duelle und anspruchsvolle Kunden wünsche umzusetzen.
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Erfolgreiches Projekt „Klasse Seenotretter!“
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Etwas ungewöhnlich war die Anfrage schon,
die Anfang 2011 aus dem Thüringischen die
Zentrale der DGzRS in Bremen erreichte. Ab-
sender war Thomas Karnofka, Bürgermeister
der Gemeinde Großengottern. Der Geburtsort
von Marinemaler Olaf Rahardt ist auch Heimat
Thüringer Kinder treffen
Warnemünder Seenotretter
Einem Schiff nachempfunden ist der Anbau der Kin-dertagesstätte „MS Sonnenschein“ im thüringischen Großengottern.
Unterstützung aus dem
Binnenland währt über 50 Jahre
Mit der Ballade „Nis Randers“ aus dem Jahr
1901 hat der Dichter Otto Ernst dem „Arche-
typen“ des Seenotretters Gestalt gegeben.
Achim Reichel machte daraus einen Song,
jetzt gibt es ein Seenotretter-Video dazu:
Unter großer Gefahr für das eigene Leben
fährt Nis Randers mit sechs anderen bei
Sturm hinaus, um einen Mann zu retten.
1990 taufte die DGzRS einen Seenotkreuzer
auf den Namen NIS RANDERS.
Das Seenotretter-Video mit der Musik von
Achim Reichel ist auf dem Youtube-Kanal
der DGzRS zu fi nden: www.youtube.com/
dieseenotretter. Die Verwendung des Ti-
tels aus dem Album „Regenballade“ erfolgt
mit freundlicher Genehmigung der Achim
Reichel Musikproduktion sowie Gorilla Mu-
sik-Verlag GmbH und Ja/Nein Musikverlag
GmbH, Hamburg.
Musikalische Gründe hatte auch ein Fall
besonderer „technischer Hilfeleistung“ durch
die Seenotretter Anfang März 2011 vor Bre-
merhaven. Der „Havarist“ ist im Fanvideo des
Herbert-Grönemeyer-Albums „Schiffsverkehr“
zu bestaunen. Passend zum Titel hatte Grö-
nemeyers Team die Fans aufgefordert, ein
Papierschiffchen zu fi lmen oder den Song als
Playback aufzunehmen. Zum Singen fühlten
sich die Seenotretter eher nicht berufen, das
Papierschiffchen jedoch erklärten sie kurzer-
hand zum Havaristen und „retteten“ es bei
einer Kontrollfahrt.
Musikvideos mit den Seenotrettern
Szene aus dem Fanvideo zum neuen Grönemeyer-Album „Schiffsverkehr“
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Thüringer Kinder treffen
Warnemünder Seenotretter
von Wassersportlern, die schon einmal von
der DGzRS gerettet wurden. Im Jubiläumsjahr
„1200 Jahre Großengottern“ wurde der Anbau
der Kindertagesstätte fertiggestellt, ganz mari-
tim einem Schiff nachempfunden und auf den
Namen „MS Sonnenschein“ getauft.
Für Bürgermeister Karnofka, selbst ein
Freund der Seefahrt, genug gute Gründe, um
eine Verbindung zu den Seenotrettern zu
schaffen. Hierbei konnte er sich der Unterstüt-
zung der Kita-Leiterin Anja Schreiber, ihrer ge-
samten Crew und der Bevölkerung sicher sein
– und schließlich auch der Zusage der DGzRS.
Im September wurde im Rahmen einer Eröff-
nungsfeier die Partnerschaft zwischen der Kita
„MS Sonnenschein“ und der Rettungsstation
Warnemünde besiegelt.
Die Seenotretter wurden ausgesprochen
herzlich empfangen. Die Erzieherinnen hat-
ten mit den Kindern ein ganz auf die Seefahrt
zugeschnittenes Programm einstudiert. Schnell
gewannen die Seenotretter fernab der Küste
neue Freunde. So wurden spontan zwei Sam-
melschiffchen aufgestellt. Zudem erhielt die
DGzRS wenig später überraschend eine Spende
in Höhe von 500 Euro. Anlässlich des Jubiläums
war ein Film über die Entwicklung Großengot-
terns entstanden. Den Erlös aus dem Verkauf
der DVD erhielten verschiedene Einrichtungen,
darunter die Kita und die Seenotretter.
Freiwilliges Engagement ist damals wie heu-
te das Rückgrat der Seenotretter, auf See ge-
nauso wie in der breiten Öffentlichkeitsarbeit
an Land. Besondere Hilfe wird der DGzRS seit
über fünf Jahrzehnten aus dem Binnenland
zuteil: Ende 1960 wurde die Patenschaft der
damaligen Volksschule, jetzt Grundschule
Windheim (Stadt Petershagen) und des Pe-
tershagener Rates zur Station Wilhelmshaven
ins Leben gerufen.
Im Rahmen eines Informationsbesuches ei-
ner Delegation aus der Region würdigte Kapitän
Ralf Krogmann, Leiter der Hamburger DGzRS-
Repräsentanz, diese über fünf Jahrzehnte ge-
wachsene Verbindung. Als Dank überreichte er
eine Druckgrafi k mit einer Ansicht des Ruder-
rettungsbootes FÜRSTIN BISMARCK.
Allein in der Region Minden/Petershagen
tragen heute rund 1500 Förderer mit ihren
regelmäßigen Spenden zur Finanzierung des
Seenotrettungswerkes bei.
Dieter Blume (v.l.), Bürgermeister der Stadt Peters-hagen, und Martin Sölter, Vertreter der Grundschule Windheim, erhalten als Anerkennung für die 50 Jahre währende Unterstützung der DGzRS eine besondere Druckgrafi k aus den Händen von Ralf Krogmann, Leiter der DGzRS-Repräsentanz Hamburg.
Unterstützung aus dem
Binnenland währt über 50 Jahre
Musikvideos mit den Seenotrettern
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Eine kleine museale Sammlung über die Ar-
beitswelt der Feuerwehr und das Thema Ret-
ten im Allgemeinen ist bei der Berufsfeuer-
wehr Dortmund auf deren Feuerwache 4 im
Stadtteil Hörde zu sehen.
Die Seenotrettung ist der zweitgrößte Teil
der Ausstellung. Dass die DGzRS mit Feuer-
wehren an der Küste und auf den Inseln sehr
eng zusammenarbeitet, ist allseits bekannt.
Neben zahlreichen Publikationen und Bil-
dern vom Maritim-Maler Lukas Wirp sind die
DGzRS-Jahrbücher von 1960 bis 2010 und
eine ausgewehte Dienstfl agge zu sehen.
Nach der Taufe des Seenotrettungsbootes
WERNER KUNTZE in Dortmund im Jahr 1999
ist die DGzRS so auch weiterhin in der Metro-
pole des östlichen Ruhrgebiets vertreten.
Feuerwehr und Seenotretter
Sammlungsleiter Markus Jordan mit Dr. Walter Aden, früheres langjähriges Kuratoriumsmitglied der Ret-tungsgesellschaft in Oldenburg und Dortmund, in der Ausstellung der Dortmunder Berufsfeuerwehr.
Motoryachtverband Lübeck
sammelt in 26 Jahren 110.000 Euro
Ein Blick auf New York –
für die Seenotretter sehr wertvoll
Als Janik (8) im Sommer 2011 sein neues Zim-
mer bezog, staunte er über die Überraschung
seiner Eltern: Katy und Jens Klauenberg hat-
ten in akribischer Abendarbeit ein 60 mal 80
Zentimeter großes Bild seines Lieblings-See-
notkreuzers ARKONA an die Wand gezaubert.
Während Janik die Ferien mit dem Groß-
vater keine 400 Meter vom Liegeplatz des
Originals entfernt verbrachte und dabei mit
Opi über die Seenotretter fachsimpelte (so-
wie kein „Open Ship“ verpasste), gingen die
Eltern zu Hause in Berlin zu Werk – mit der
Gewissheit, dass ihr Sohn als DGzRS-Experte
jeden Fehler sofort bemerkt.
Mit seiner Begeisterung für die Arbeit
der Seenotretter hat Janik seine Mitschüler
angesteckt. Im Sachkundeunterricht hielt er
zwei Vorträge – im DGzRS-T-Shirt.
Seenotkreuzer im Kinderzimmer
Janik (8) aus Berlin vor einem Wandbild des Seenot-kreuzers ARKONA in seinem Kinderzimmer
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Feuerwehr und Seenotretter
Fast 110.000 Euro hat der Prüfungsausschuss
des Deutschen Motoryachtverbandes Lübeck
innerhalb der vergangenen 26 Jahre bei der
Führerschein abnahme aus den Sammel-
schiffchen zugunsten der Seenotretter zu-
sammengetragen.
Das eindrucksvolle Ergebnis ist das Ver-
dienst Gunter Brockmanns, Leiter des Prü-
fungsausschusses. Die DGzRS dankte ihrem
ehrenamtlichen Mitarbeiter zu seiner Verab-
schiedung in den Ruhestand mit einer Urkun-
de und Plakette für besondere Verdienste.
Brockmanns Nachfolger Jörg Budan führt die
erfolgreiche Arbeit weiter.
Motoryachtverband Lübeck
sammelt in 26 Jahren 110.000 Euro
Gunter Brockmann (r.) erhält von Holger Zick aus dem DGzRS-Informationszentrum Nord Dankesurkunde und -plakette für 26 Jahre Unterstützung.
Der Blick auf New York ist für viele Menschen,
die die Stadt per Schiff ansteuern, unvergess-
lich. Für die Seenotretter hat sich eine beson-
dere Ansicht der Metropole als sehr wertvoll
erwiesen.
Bei einer amerikanischen Ver-
steigerung in Hamburg während
des Feier des 25-jährigen Firmen-
jubiläums von „alpha-bit“ aus Er-
langen war eine Fotoansicht der
New Yorker Skyline aus den 1920er Jahren
sehr begehrt. Mit maßgeblicher fi nanzieller
Unterstützung des Softwareunternehmens
selbst wechselte das Bild für 2220 Euro zu-
gunsten der Seenotretter den Besitzer.
Ein Blick auf New York –
für die Seenotretter sehr wertvoll
Die Gewinner zu beiden Seiten: Evi Reiß und Lothar Müller (2.v.l.), „alpha-bit“-Ge-schäftsführer, übergeben das Foto gemein-sam mit dem Leiter der DGzRS-Repräsen-tanz Hamburg Ralf Krogmann (l.) an den Meistbietenden Ingo Virgens.
Seenotkreuzer im Kinderzimmer
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Wenn sonst niemand mehr fährt: Die See-
notretter fahren raus und helfen. Auf eine
besondere Form ihrer Hilfe ist die Deutsche
Post angewiesen, um die Bewohner der In-
sel Neuwerk in der Elbmündung auch in Ex-
tremsituationen mit Briefen, Päckchen und
Paketen zu versorgen.
So nahm der Seenotkreuzer HERMANN
HELMS/Station Cuxhaven im knackigen
Winter 2010/2011 im Rahmen einer Kon-
trollfahrt auch schon mal die Post für Neu-
werk an Bord. Nicht zuletzt deshalb will die
Deutsche Post die Seenotretter nun regelmä-
In der Not
auch Postbote
Neuwerks Postbote Joachim Wichmann überreicht Vormann Holger Wolpers (2.v.r.) und seiner Besatzung des Seenotkreuzers HERMANN HELMS ein ganz beson-deres Päckchen.
Die Firma Revell hat das Schiff im Maßstab
1:200 herausgegeben. Ullrich Taubert und
Daniel Pasternok aus der Produktentwick-
lung des Bünder Modellbauherstellers
überreichten das 23 Zentimeter lange
Modell Vormann Jörg Rabe. Der zeigte
sich beeindruckt von der Detailtreue.
Laut Hersteller besteht der Bausatz aus
78 Teilen, geeignet ab zehn Jahre (9,99
Euro unverbindliche Preisempfehlung).
Revell-Seenotkreuzer im Maßstab 1:200
Daniel Pasternok (l.) und Ullrich Taubert (2.v.l.) von Revell übergeben das Modell an Vormann Jörg Rabe (3.v.r.) und die Mannschaft des Seenot-kreuzers HERMANN MARWEDE.
46 Meter lang, gut zehn Meter breit, Geschwindigkeit 25 Knoten – das sind einige Daten des
Seenotkreuzers HERMANN MARWEDE/Station Helgoland, der größten Einheit der DGzRS-
Rettungsfl otte.
ßig mit einer jährlichen Spende in Höhe von
1000 Euro unterstützen. Zum Auftakt fi nan-
zierte die DGzRS davon die Wartung des Krei-
selkompasses, des Rettungsfl oßes und des
EKG-Geräts der HERMANN HELMS.
Lecker: „Weltfi schbrötchentag“
„Winfried“ auf Bunkerfahrt
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In der Not
auch Postbote
Revell-Seenotkreuzer im Maßstab 1:200
Für Küstenbesucher gehört der Verzehr eines
frischen Fischbrötchens meist einfach dazu –
bei jedem Wetter. Matjes, Aal, Krabben oder
Bismarckhering kommen in allen nur denk-
baren Variationen zwischen die goldgelben
Brötchenhälften – immer frisch, versteht
sich. Für die DGzRS „erfutterten“ ihre Lieb-
haber am „Weltfi schbrötchentag“ allein in
Schleswig-Holstein 1500 Euro.
Damit nicht genug: An der südlichen Ost-
seeküste fand die Idee sogleich Nachahmer:
Die Citti-Märkte in Rostock und Stralsund
spendeten gleichfalls einen Teil der Fisch-
brötchen-Erlöse dieses Tages an die DGzRS,
insgesamt 400 Euro.
Lecker: „Weltfi schbrötchentag“
Vormann Stephan Prahl mit Fischbrötchen-Händlern und Organisatoren des Aktionstages an Bord des See-notkreuzers HANS HACKMACK/Station Grömitz.
Einer der wohl beliebtesten maritimen Delikatessen hat der Verein Ostsee-Holstein-Touris-
mus (OHT) ein Denkmal gesetzt: Zum „Weltfi schbrötchentag“ liefen im Mai 2011 Fischbuden-
und Kioskbesitzer zwischen Lübeck und der dänischen Grenze zur Höchstform auf. Ein Teil des
Erlöses ging vielerorts an die Seenotretter.
„Wenn jemand kommt mit einer Gabe,
weil ich heut’ Geburtstag habe, so
möge er sie hier versenken. Ich werde
danach daran denken, den Seenotret-
tern Eure Spenden umgehend gänz-
lich zuzuwenden.“ Derart gekonnt
gereimt hat Winfried Kluge aus
Göttingen anlässlich der Feier seines
70. Ge burtstags am 18. August 2011
Familie und Freunde anstelle von
Geschenken um Spenden gebeten.
540 Euro kamen zusammen.
„Winfried“ auf Bunkerfahrt
„Rettungskreuzer Winfried“
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Der Seenotkreuzer ist Zielort einer modernen
Schatzsuche. Für das Freilufthobby „Geo-
caching“, eine elektronische Schnitzjagd
mittels GPS-Gerät, sind Verstecke anhand ge-
ografi scher Koordinaten benannt. Sie allein
führen aber meist nicht zum Ziel. Vielfach
müssen die Schnitzeljäger Rätsel- oder Re-
chenaufgaben lösen, bis sie auf einen in der
Wer schleicht denn da um
den Seenotkreuzer herum?
Amrumer Schlagernacht schweißt
Seenotretter und Förderer zusammen
Das Team der Amrumer Schlagernacht aus Seenotret-tern und ehrenamtlichen Helfern.
In der Amrumer Kniepsandhalle in Nebel
gab es am 10. Juni 2011 kein Halten: Zur
ersten „DGzRS-Schlagernacht“ strömten
tanzbegeisterte Einheimische wie Touristen
gleichermaßen. Den Eintritt – pro Karte vier
Euro – kassierte Veranstalter Kay Seesemann
komplett zugunsten der Seenotretter.
Der Betreiber des Vitalhotels „Weiße Düne“
und des „Amrumer Partyservice“ hatte auch
seine Mitarbeiter in die angenehme Pfl icht
genommen: Sie verzichteten an diesem
Abend zugunsten des Rettungswerkes auf
ihren Lohn.
Auf Amrum hilft der Erlös von gut 1000
Euro ganz unmittelbar: Für die Werkstatt ihrer
Station hat die DGzRS neben kleineren Werk-
zeugen ein dringend benötigtes Schweißgerät
mit Schutzgasbetrieb angeschafft. Die Anfor-
derungen an die DGzRS-Rettungseinheiten
Spielseenotkreuzer auf Norderney
erinnert an Rass-Dynastie
sind hoch. Auch außerhalb turnusgemäßer
Werftzeiten fallen Reparatur- und Wartungs-
arbeiten an, die die Rettungsmänner im Stati-
onsgebäude oder direkt an Bord erledigen.
Die Besatzung des Seenotkreuzers WILHEMLM KAISEN/Station Sassnitz wundert sich über
das rasant gestiegene Interesse an ihrem Schiff: Häufi g schleichen Passanten um den Liege-
platz herum, peinlich genau darauf bedacht, unverdächtig zu erscheinen. Fühlen sie sich un-
beobachtet, graben sie ganz in der Nähe etwas aus …
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Wer schleicht denn da um
den Seenotkreuzer herum?
Amrumer Schlagernacht schweißt
Seenotretter und Förderer zusammen
Mit viel Hilfe von Insulanern
haben die ehrenamtlichen
DGzRS-Mitarbeiter der Insel
das Modell aus dem Ver-
suchsrumpf der HERMANN
MARWEDE entstehen las-
sen. Den sicherte Alfred
(„Ali“) Visser, als er vor ei-
nigen Jahren mit seinem
Tonnenleger „Norden“ zur
Überholung bei Fassmer,
der Bauwerft des Origi-
nals, lag.
Eilt Wessels, Mitglied
des Beschlussfassenden
Gremiums der DGzRS, be-
sorgte einen Unterstell-
platz für den 4,60 Meter
langen Rumpf, der einst im Maßstab 1:10
für Schleppversuche gebaut worden war.
Frank Kahl machte sich mit Tischler Georg
Rass an den Holzaufbau, Tom Laska schuf die
Bullaugen. Die Firma Zilles und Dorenbusch,
der Malermeister Boelsums, die Technischen
Dienste Norderney, Paul Meyer und Karl-
Heinz Diepenbock unterstützten das Projekt
ebenfalls.
Der Name „Lüttje Johann“ ist so recht
nach dem Geschmack der Insulaner: Er erin-
nert an drei Generationen Vorleute der Rass-
Familie mit Vornamen Johann Friedrich, aber
auch an den Fischersohn „lütting Jehann“ aus
Arno Holz‘ Gedicht „Een Boot is noch buten!“
und an Theodor Fontanes Steuermann John
Maynard, „der – ins Norddeutsche übersetzt
– sicher Johann hieße“, meint Kahl.
Spielseenotkreuzer auf Norderney
erinnert an Rass-Dynastie
Lara-Marie (l.) und Johanna Kahl taufen den Norderneyer Spielseenotkreuzer auf den Namen „Lüttje Johann“.
Einmal Vormann sein: Auf Norderney können Kinder diesem Traum ein Stückchen näherkommen,
wenn sie den Spielseenotkreuzer „Lüttje Johann“ im Spielpark „Kap Hoorn“ entern.
Regel wasserdichten Behälter stoßen. Darin
liegt oft ein kleines Geschenk, das man durch
ein neues für nachfolgende Schatzsucher
austauschen muss. Der Sassnitzer Cache ent-
hält die eindeutige Aufforderung, der DGzRS
etwas zu spenden – weshalb sich das Sam-
melschiffchen im Schaukasten am Liegeplatz
wachsenden Zuspruchs erfreut. Die Seenot-
retter meinen: eine pfi ffi ge Idee, um die
DGzRS zu unterstützen!
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Seit 1996 gibt es in Carolinen-
siel am Pfi ngstsonntag eine
ökumenische Schiffsandacht
für die weltweit auf See Ge-
bliebenen.
Schiffsandacht für Retter und Gerettete
Günther Gruben, ehrenamtlicher DGzRS-Mitarbeiter, schlägt die Schiffsglocke der „Johanne“, wäh-rend Küs terin Elfi Agena und Jens Multhaupt von der Kurverwaltung die Namen der gesunkenen Schiffe verlesen.
Fünft- bis Siebtklässler der Wittmunder Alexander-von-Humboldt-Gesamtschule haben ein preis-
gekröntes Hörspiel produziert. Im Mittelpunkt steht ein schwerer Einsatz des Ruderrettungs-
bootes VEGESACK aus dem Dezember 1909 für einen in Seenot geratenen Frachtsegler.
Hörfunkpreis für Seenotretter-Hörspiel
Natalie Deseke vom Schulinternetradio n-21 (v.l.), Lehre-rin Elisabeth Redelfs, die Schüler Allaa El Khodr und Mal-te Steding sowie Juryvorsitzende Ute Schwiegershausen bei der Verleihung des Hörfunkpreises in Hannover
Für den Beitrag, der auch im Deutschen Siel-
hafenmuseum Carolinensiel zu hören ist,
erhielten die Schüler den niedersächsischen
Hörfunkpreis in der Kategorie Schulinternet-
radio. An dem 15-minütigen Hörspiel hatten
sie acht Monate gearbeitet. Unter anderem
führten sie Interviews in Carolinensiel, Horu-
mersiel sowie der DGzRS-Zentrale in Bremen.
Bei der Preisverleihung in Hannover fanden
sie sich auf Augenhöhe wieder mit Mitar-
beitern niedersächsischer Privatsender und
Bürgerradios, die für ihre besonderen jour-
nalistischen und kreativen Leistungen geehrt
wurden.
In der Jury-Begründung heißt es: „Die Schü-
ler haben ein emotional berührendes und
spannendes Hörspiel geschaffen. (…) Die selbst
geschriebenen Texte, die packende und gleich-
zeitig gefühlvolle Inszenierung sowie die kind-
gerechte Umsetzung des Stoffes lassen eine
erstaunliche Medienkompetenz erkennen.“
Mit den Seenotrettern
in den Hafen der Ehe
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Schiffsandacht für Retter und Gerettete
Hörfunkpreis für Seenotretter-Hörspiel
2011 schlug der ehrenamtliche DGzRS-Mit-
arbeiter Günther Gruben bei der 15. Andacht
172 Mal die historische Schiffsglocke des
Auswandererschiffs „Johanne“ – einmal für
jedes im Vorjahr gesunkene Schiff. Küsterin
Elfi Agena und Jens Multhaupt von der Kur-
verwaltung verlasen die Namen.
Die Glocke der „Johanne“ wird für die An-
dacht stets aus dem Spiekerooger Inselmu-
seum geholt. Dort erinnert sie an die Stran-
dung des Auswanderschiffes. Im November
1854 hatten dabei 84 Menschen ihr Leben
verloren. Das Unglück gilt als Initialzündung
zur Gründung der DGzRS.
Als Kollekte der 15. Schiffsandacht wan-
derten rund 760 Euro in die Sammelschiff-
chen. Die Gedenkveranstaltung war nach
dem schweren Unfall des Seenotkreuzers
ALFRIED KRUPP initiiert worden: In der Neu-
jahrsnacht 1995 hatten Vormann Bernhard
Gruben und Maschinist Theo Fischer ihr Le-
ben im Einsatz verloren.
Der dortigen Freiwilligen-Mannschaft ist der
begeisterte Segler seit vielen Jahren verbun-
den. Und da auf See geheiratet wurde, sollte
die Braut, bevor sie an Bord des Fahrgast-
schiffes mit der Hochzeitgesellschaft ging,
unbedingt die Menschen kennenlernen, die
auf dem Stettiner Haff für Sicherheit sor-
gen. Spontan ergänzten die Seenotretter die
Hochzeitsgarderobe für einen kurzen Foto-
termin um ein auffälliges Detail: die profes-
sionelle Rettungsweste der DGzRS.
Anschließend ging es mit der „Jan van
Cuyk“ der Reederei Peters hinaus auf das
Stettiner Haff. Wie man sich in Ueckermün-
de erzählt, soll das junge Paar mit einem sehr
sicheren Gefühl den Hafen der Ehe angesteu-
ert haben. Die Seenotretter wünschen alles
Gute!
Mit den Seenotrettern
in den Hafen der Ehe
Sicher ausgerüstet in den Hafen der Ehe: Sandra Grapentin mit ihrem Schwiegervater Frank zu Besuch auf der DGzRS-Station Ueckermünde
Bevor sich Sandra und Sebastian Grapentin am 1. September 2011 auf See das Jawort gaben,
haben sie sich den „Segen“ der Seenotretter geholt: Schwiegervater Frank Grapentin „ent-
führte“ seine Schwiegertochter in spe kurz vor der Trauung auf die DGzRS-Station Uecker-
münde, um bei Vormann Manfred Fastnacht das Sammelschiffchen kräftig zu „befrachten“.
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Doch diese besondere „Lifeboat Conference“
(so der frühere Titel der Originals) fand noch
dazu auf einem Binnengewässer statt: Auf
dem Oyter See bei Bremen ließen vom 12.
bis 14. August 2011 rund 25 Modellkapitäne
ihre Rettungseinheiten unterschiedlichster
Nationen und Maßstäbe zu Wasser.
Eingeladen hatte die Interessengemein-
schaft für DGzRS-Modelle im Maßstab 1:10.
Doch neben Modellen dieser Größe waren
viele andere vertreten. Sogar aus Dänemark
waren Modellbauer angereist. Wie bei den
Treffen der Vorleute der Originale stand auch
für die Modellkapitäne vom funktionsfähigen
historischen Ruderrettungsboot bis hin zum
2,30 Meter (!) langen Modell des Seenotkreu-
zers HERMANN RUDOLF MEYER der fachliche
Austausch im Vordergrund: über das Fahr-
verhalten, spezielle „Rettungseinrichtungen“
(Sonderfunktionen) und „Suchfahrten“ im
Verband – selbstverständlich auch bei Dun-
kelheit, um den Einsatz der starken Schein-
werfer zu testen.
Daneben nutze die ausrichtende Interes-
sengemeinschaft das Wochenende selbst-
verständlich auch zur Werbung für die See-
notretter – mit großem Erfolg. Die auffälligen
Modelle zogen viele Blicke von Spaziergän-
gern auf sich. Die Modellfl otte will sich schon
2012 erneut treffen, dann auf Norderney.
„Lifeboat Conference“
auf dem Modellteich
67 Rettungseinheiten aus vielen Ländern im gleichen
Revier – das klingt nach dem vierjährlichen Treffen
der International Maritime Rescue Federation, der
weltweiten Familie der Seenotrettungsdienste.
Größenvergleich Mensch – Modell: Die HERMANN RUDOLF MEYER und die EISWETTE im Maßstab 1:10 (l.) liegen hintereinander an einem Steg am Ufer des Oyter Sees.
Drei Mal ist Bremer Recht: Seenotrettungsboot BARSCH auf Trailer mit Unimog in verschiedenen Mo-dellmaßstäben.
Täuschend echt wirkt diese Aufnahme des Modells des Ruderrettungsbootes SPIEKEROOG.
„Women in Rock“ singen
für die Seenotretter
Kinderuni „in Seenot“
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„Lifeboat Conference“
auf dem Modellteich
Die Begeisterung war ge-
genseitig: Die Schülerinnen
und Schüler entschieden, ihr
Weihnachtskonzert zu Guns-
ten der DGzRS zu veranstal-
ten. Vor ausverkauftem Saal
erbrachte die Benefi zver-
anstaltung insgesamt über
2000 Euro aus Eintrittsgel-
dern und Losverkäufen einer
Verlosung.
„Women in Rock“ ist eine
Band aus erfahrenen Instru-
mentalisten und Schülern der Bremerhavener
Oberstufen, die den 20-köpfi gen Chor bilden.
„Women in Rock“ singen
für die Seenotretter
Die Band „Women in Rock“ zu Besuch auf dem Seenot-kreuzer HERMANN RUDOLF MEYER
Einem zufälligen Kontakt mit den Seenot rettern der HERMANN RUDOLF MEYER folgte ein
Spendenprojekt: Die Besatzung des Seenotkreuzers hatte die junge Bremerhavener Band
„Women in Rock“ beim Hafenspektakel im Schaufenster Fischereihafen spielen hören. Sie war
derart beeindruckt, dass sie sie spontan an Bord zur Besichtigung einlud.
Welche Gefahren die Weltmeere bergen, was man tun muss, um
im Ernstfall nicht unterzugehen, und welche Rolle die Seenotret-
ter dabei spielen, erfuhren Acht- bis Zwölfjährige Anfang Juni
2011 im Rahmen der Kinderuni der Hochschule Bremerhaven.
Lebensgefahr bestand im Hörsaal selbstverständlich nicht,
doch wäre Referent Gero Klemke, Museumspädagoge des Deut-
schen Schiffahrtsmuseums, selbst für meterhohe Wellen im
Sturm gewappnet gewesen: Rettungsring, Seekarten, Signal-
fl aggen, Feuerlöscher, Kompass, Paddel – die jungen „Studenten“
wussten ziemlich genau, was an Bord im Ernstfall nicht fehlen
darf. Zum Abschluss durften sie die Rettungsweste der Seenotret-
ter einmal selbst anziehen.
Kinderuni „in Seenot“
Museumspädagoge Gero Klemke erläutert bei der Bremerhavener Kinderuni einem Jungen die Funktionsweise einer modernen Rettungsweste.
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KLÖNSCHNACK 201166 67
Nach über 27 Jahren Tätigkeit in der Be-
triebs- und Finanzwirtschaft der DGzRS, da-
von nahezu 24 Jahre als Geschäftsführer, hat
Heinrich Hoppe die Leitung des Bereichs zum
1. April 2011 an Nicolaus Stadeler übergeben
und seinen Ruhestand angetreten.
Vorsitzer Gerhard Harder würdigte Hoppes
„unbedingte Zuverlässigkeit“. Der gelernte
Speditionskaufmann und studierte Betriebs-
wirt, Sohn eines Schlepperkapitäns, war An-
fang 1984 als Assistent des kaufmännischen
Leiters zur DGzRS gekommen. Dreieinhalb
Jahre später übernahm er die Geschäftsfüh-
rung der Betriebs- und Finanzwirtschaft.
Bei der DGzRS führte er die EDV-Verwaltung
ein, restrukturierte die Gesellschaft nach der
Wiedervereinigung und begleitete die Wäh-
rungsumstellung von D-Mark auf Euro. Maß-
geblichen Anteil hatte er an der Gründung
der DGzRS-Stiftung (2004) und der DGzRS
Service GmbH (2006). Erfolgreich überstand
die DGzRS unter seiner Führung die „Dotcom-
Krise“ 2000 und die Finanzkrise 2010.
Der diplomierte Volkswirt Stadeler war
bereits in verschiedensten kaufmännischen
Sparten von Industrieunternehmen tätig und
in kaufmännischer Verantwortung bei einer
großen deutschen Stiftung. Während der letz-
ten drei Jahre vor seinem Wechsel zu den See-
notrettern übte er eine beratende Tätigkeit im
gemeinnützigen Bereich freiberufl ich aus.
Heinrich Hoppe übergibt
Geschäftsführung an Nicolaus Stadeler
Wachwechsel im Bereich Betriebs- und Finanzwirtschaft nach einem Vierteljahrhundert
DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder (v.l.) mit Heinrich Hoppe und Nachfolger Nicolaus Stadeler.
Zwei Urgesteine der DGzRS
gingen von Bord
„Nur“ drei Euro…
…sind die fest angestellten und freiwilligen Be-
satzungsmitglieder der Rettungsfl otte durch
eine Kollektiv-Unfallversicherung auch für das
laufende Einsatzjahr 2012. Für diese großzü-
gige Zuwendung bedanken wir uns im Namen
unserer Rettungsmänner und -frauen ganz
herzlich bei dem Gesamtverband der Deut-
schen Versicherungswirtschaft e.V. Berlin.
Prämienfrei versichert…
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Heinrich Hoppe übergibt
Geschäftsführung an Nicolaus Stadeler
Bünting hatte seinen Dienst 1978 als
3. Vormann auf der H. H. MEIER in Bremerha-
ven begonnen und war kurz darauf in gleicher
Funktion auf die HERMANN RITTER/Station
Helgoland gewechselt. 1985 war er 2. Vor-
mann auf der ARWED EMMINGHAUS in Cux-
haven geworden und dies bis 2008 auf dem
Nachfolger HERMANN HELMS geblieben. In
seinen letzten drei Dienstjahren hatte er die
HERMANN HELMS als 1. Vormann geführt.
Ole Mammen wiederum hatte seinen
Dienst 1984 als 3. Vormann auf der EISWETTE in
Wilhelmshaven begonnen, war dort im Jahr
darauf 2. Vormann auf dem Neubau MINDEN
und vier Jahre später auf der VORMANN STEF-
FENS geworden. 1995 hatte er, inzwischen auf
der Station Hooksiel, das Amt des 1. Vormanns
auf der VORMANN STEFFENS übernommen.
DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder würdigte
bei Büntings und Mammens Verabschie-
dung Anfang November 2011 das außerge-
wöhnliche, jeweils über ein Vierteljahrhun-
dert währende Engagement der Vorleute,
nach seinen Worten zweier „Urgesteine der
DGzRS“. Er betonte ihren großen nautischen
Sachverstand und ihre uneingeschränkte Ein-
satzfreude für die Sache.
Zwei Urgesteine der DGzRS
gingen von Bord
Ole Mammen Jörg Bünting
Nach 33 beziehungsweise 27 Jahren im Seenotrettungsdienst hat die DGzRS ihre beiden fest
angestellten Vorleute Jörg Bünting und Ole Mammen im Herbst 2011 in den Ruhestand ver-
abschiedet.
Sven-Tobias Schlaak aus Iserlohn strebte
im Alter von 19 Jahren gerade seine Fach-
oberschulreife an, als er den Seenotrettern
im Februar 2011 die folgenden bemerkens-
werten Zeilen schrieb: „Mir ist es schon fast
peinlich, dass ich ,nur‘ drei Euro vierteljährlich
spenden kann. Aber ich bin noch Schüler und
lebe von 50 Euro Taschengeld, somit geht mo-
mentan einfach nicht mehr, auch wenn ich
diese Arbeit gerne mit wesentlich mehr Geld
fördern würde. Ich freue mich wirklich sehr,
dass es so engagierte Menschen wie Sie gibt,
und hoffe, dass Sie alle bei Ihren Einsätzen ge-
sund bleiben und viel Erfolg haben werden!“
„Nur“ drei Euro…
Prämienfrei versichert…
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68 69 BERICHT 2011
Die eigentlichen Sammlungserlöse (siehe im
Detail unten) belaufen sich im Jahr 2011 auf
18,8 Mio. Euro. Dies entspricht einem Zuwachs
gegenüber dem Vorjahr (2010: 18,2 Mio. Euro)
um etwa 3,3 Prozent.
Die Gesamteinnahmen der DGzRS – bestehend
aus diesen Sammlungserlösen sowie Nachläs-
sen, Stiftungs- und Kapitalerträgen und son-
stigen Erlösen, liegen bei 34,3 Mio. Euro. Im
Jahr 2010 betrugen die Gesamteinnahmen
noch 36,9 Mio. Euro.
Die DGzRS sagt allen Förderern für die er-
neute Unterstützung herzlichen Dank.
Auch an dieser Stelle sei nochmals betont
(und man kann es nicht oft genug wieder-
holen): Die Arbeit der Seenotretter wird aus-
schließlich durch diese freiwilligen Beiträge
fi nanziert. Die DGzRS beansprucht keinerlei
staatliche Zuschüsse oder andere öffentliche
Gelder. Vielmehr sind es die Fördermitglieder
und Spender aus dem ganzen Land, die mit ih-
ren Zuwendungen sicherstellen, dass das deut-
sche Seenotrettungswerk seine vielfältigen
Aufgaben unabhängig und eigenverantwort-
lich erfüllen kann.
Gesamteinnahmen im Jahr 2011Die Seenotretter sagen allen Förderern herzlichen Dank
Im Jahr 2011 entfi elen von den Sammlungserlösen auf:
Förderbeiträge
und Spenden 14,853 Mio. € 78,8 %
Kondolenz-/
Jubiläumsspenden 1,053 Mio. € 5,6 %
Beiträge der Schifffahrt 1,554 Mio. € 8,3 %
Sammelschiffchen
(zz. ca. 15.700 im Einsatz) 0,946 Mio. € 5,0 %
Zuwendungen
von Bußgeldern 0,434 Mio. € 2,3 %
Total 18,840 Mio. €
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Die Ausgabenstruktur der DGzRSVon jedem Euro gehen rund 85 Cent in den Rettungsdienst
Ein leistungsstarker Rettungsdienst setzt
qualifi ziertes Personal und modernste Tech-
nik voraus – und kostet viel Geld. Im Gegen-
satz zu zahlreichen anderen Hilfsorganisati-
onen ergeben sich die Kosten für die Arbeit
der Seenotretter weniger situationsbedingt
(z.B. Hungersnöte oder Naturkatastrophen),
sondern zwangsläufi g und kontinuierlich. Die
DGzRS muss stets für den extremen Notfall
gerüstet sein. Unser „Projekt“ ist Rettung aus
Seenot – das ganze Jahr, bei jedem Wetter!
Die Ausgabenstruktur der DGzRS gliedert
sich vornehmlich in zwei Bereiche: die Un-
terhaltung des laufenden Betriebs und die
Finanzierung dringend erforderlicher Investi-
tionen.
Wichtigster Bestandteil ist natürlich der
Rettungsdienst selbst. Auf diesen Bereich
mit 61 Seenotrettungsbooten und Seenot-
kreuzern, 181 fest angestellten und 800
ehrenamtlich tätigen Seenotrettern, 54 Stati-
onen auf den Inseln und entlang der Küsten,
der SEENOTLEITUNG BREMEN und „Bremen
Rescue Radio“, der eigenen Reparaturhalle so-
wie der Inspektion in der Zentrale in Bremen
entfi elen im vergangenen Jahr 84,8 % der
Kosten, auf die Verwaltung entfi elen 5,2 %
und auf die Werbung 10,0 %.
Investitionen – wie der Bau neuer Ein-
heiten – werden über den Sammlungserlös
hinaus nicht zuletzt durch zweckgebundene
außergewöhnliche Spenden sowie Zuwen-
dungen aus Stiftungen und Nachlässen
fi nanziert, aus denen hierfür gegebenenfalls
auch Rücklagen gebildet werden.
Auf vielfältige Weise ist sichergestellt,
dass die den Seenotrettern anvertrauten
Mittel ordnungsgemäß zur Erfüllung der um-
fangreichen Aufgaben verwendet bzw. für
mittelfristige Projekte angelegt werden.
Die DGzRS wird vom Finanzamt regel-
mäßig auf ihre Gemeinnützigkeit überprüft.
Darüber hinaus erteilen Wirtschaftsprüfer
jährlich neu ein entsprechendes Testat. Fer-
ner unterzieht sich die Gesellschaft einer
sorgfältigen internen Revision.
Anerkennung ihrer Arbeit auf See und an
Land fand die DGzRS wieder durch das Spen-
densiegel, das ihr Ende 2011 vom Deutschen
Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Ber-
lin zum inzwischen 20. Mal verliehen wurde.
Seit der Schaffung hat die DGzRS das Spen-
densiegel durchgängig erhalten. Als „Zeichen
für Vertrauen“ attestiert das DZI damit nicht
zuletzt, dass die Spenden dem eigentlichen
Zweck zugutekommen und Ausgaben für
Verwaltung und Werbung angemessen sind.
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70 71 SEENOTLEITUNG/EINSATZGEBIET
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist
in den Seegebieten der Bundesrepublik Deutschland im Bereich der
Nord- und Ostsee (SAR-Bereich der Bundesrepublik Deutschland) für
den maritimen SAR-Dienst (Search and Rescue: Suche und Rettung)
verantwortlich. Einsatzleitung und Koordinierungsstelle im See-
notfall ist die SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN (Maritime Res cue
Co-ordination Centre), in der Notrufe und alle Notmeldungen zu-
sammenlaufen. Ständige direkte Telefonverbindung (Standleitung)
besteht zwischen der SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN und der SAR-
Leitstelle Glücksburg (SAR-Dienst der Bundeswehr).
Im Seenotfall kann die SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN gemäß
Vereinbarung BMV/BMVg Unterstützung durch SAR-Luftfahr zeuge
bei der SAR-Leitstelle Glücksburg anfordern. Umgekehrt unterstützt
die SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN mit ihren Kommunika tions- und
Einsatzmitteln gemäß obiger Vereinbarung und als »SAR-Bereichs-
suchstelle 8« im Luftnotfall die SAR-Leitstelle Glücksburg.
SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN Maritime Rescue Co-ordination Centre
Alarmierungen können auch über
Bremen Rescue Radio (Rufname:
Bremen Rescue) auf UKW-Kanal 16
und 70 (DSC) sowie über die im Ein-
satzgebiet erreichbaren deutschen
Mobilfunksysteme unter der Ruf-
nummer 124 124 erfolgen.
SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN
Werderstraße 2, 28199 Bremen
ist rund um die Uhr zu erreichen:
Telefon +49 (0)421 · 5 36 87 0
Telefax +49 (0)421 · 5 36 87 14
Telex 2 46 466 mrcc d
AFTN EDDWYYYX (via Flugsicherung Bremen)
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DER RETTUNGSDIENST72 73
Ungeachtet dessen und tatsächlich arbeitete
die DGzRS jedoch auf Hochtouren. Da gab es
zunächst einmal die Erprobung, Indienststel-
lung und Taufe des dritten Seenotkreuzers
der 20-Meter-Klasse. Die Stationierung der
THEODOR STORM in Büsum löste eine Reihe
von Schiffsverlegungen aus. So verließ die
HANS HACKMACK die Nordsee und nahm ih-
ren Dienst in Grömitz auf. Von dort wechselte
die BREMEN zur Station Großenbrode, um den
Seenotkreuzer JOHN T. ESSBERGER abzulösen.
Über den Verbleib dieser Einheit wird ausführ-
lich an anderer Stelle des Jahrbuchs berichtet.
Der Bau des neuen Seenotkreuzers für Sass-
nitz/Rügen, den wir bereits im vorangegan-
gen Jahrbuch erwähnt haben, verläuft plan-
mäßig. Die Stationierung wird voraussichtlich
im späten Frühjahr 2012 erfolgen.
Daneben haben wir den Auftrag zum Bau
eines vierten Seenotkreuzers der 20-Meter-
Klasse an die Werft Fr. Fassmer in Berne/Un-
terweser erteilt. Das voraussichtlich als Er-
Der Rettungsdienst
Im Rückblick erscheint das Jahr 2011 zunächst einmal nicht spektakulär; keine besonderen
Vorkommnisse – oder (wie man heute neuhochdeutsch sagen würde) „business as usual“.
Einerseits sind wir in unseren Gebieten von Nord- und Ostsee von schweren Seenotfällen
verschont geblieben, die wie das Unglück der „Lisco Gloria“ im Oktober 2010 bundesweit
Eingang in die Berichterstattung der Medien gefunden hätten. Andererseits zeigte sich der
Sommer eher herbstlich verregnet und hat damit den einen oder anderen davon abgehalten,
seine Freizeit auf dem Wasser zu verbringen.
Auf der Station Büsum hat die DGzRS im Jahr 2011 den 20-Meter-Neubau THEODOR STORM und sein Arbeitsboot NIS PUK in Dienst gestellt und getauft. Ende des Jahres hat sie den vierten Seenotkreuzer dieser Klasse in Auftrag gegeben. Er soll im Herbst 2013 abgeliefert werden.
SEARCH AND RESCUE
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Der Rettungsdienst
satz für die MINDEN in List auf Sylt geplante
Schiff mit der internen Bezeichnung SK 34
wird 2013 abgeliefert.
Zu den Höhepunkten 2011 zählt sicher
die alle vier Jahre stattfi ndende Weltkonfe-
renz der Seenotrettungsdienste. Gastgeber
im August war China mit seiner imposanten
23-Millionen-Metropole Shanghai. 63 Orga-
nisationen aus 38 Ländern, vertreten durch
mehrere hundert Delegierte, informierten
sich und diskutierten über Fragen, Probleme
und Entwicklungen, mit denen maritime
Such- und Rettungsdienste konfrontiert wer-
den. Der Stellenwert dieser Veranstaltung
wurde durch die Teilnahme des chinesischen
Vize-Premiers, des Generalsekretärs der In-
ternationalen Seeschifffahrtsorganisation
der Vereinten Nationen, des chinesischen
Verkehrsministers und seines Stellvertreters
sowie des Bürgermeisters von Shanghai ein-
drucksvoll unterstrichen. An insgesamt fünf
Tagen mit 26 Fachvorträgen (davon sechs
durch die DGzRS), Arbeitsseminaren und ei-
ner Fachmesse standen Themen wie die Be-
Rohbauzustand des 36,5 Meter langen Neubaus mit der internen Bezeichnung SK 32 im Herbst 2011: Dieses Schiff soll im Frühjahr 2012 die WILHELM KAISEN auf der Station Sassnitz ersetzen.
Drei Maschinen werden SK 32 antreiben. Im November 2011 haben die Schiffbauer sie eingebaut. Die beiden Seitenmaschinen leisten jeweils 1106 kW/1578 PS, die Mittelmaschine (Bild) 2465 kW/3352 PS. Alle drei zusammen werden den Seenotkreuzer auf 25 Knoten (ca. 46 km/h) beschleunigen.
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DER RETTUNGSDIENST74 75
wältigung von Großschadensereignissen, die
Standardisierung von Rettungsbooten und
die internationale Zusammenarbeit auf der
umfangreichen Agenda.
Die DGzRS hat diese Konferenz mit welt-
weiter Bedeutung bislang ein Mal ausgetra-
gen – im Jahr 1959. Insofern war es lediglich
eine logische Konsequenz, sich als Gastgeber
für das Jubiläumsjahr 2015 zu bewerben.
Dann wird die Deutsche Gesellschaft zur
Rettung Schiffbrüchiger 150 Jahre alt. In-
zwischen – und das erfüllt uns mit ein we-
nig Stolz – hat die DGzRS einstimmig den
Zuschlag für die Austragung von Konferenz
und Kongress in drei Jahren in Bremen und
Bremerhaven erhalten.
Zunehmend Bedeutung für
unsere Arbeit erlangen Offshore-
Windparks. Hierüber haben wir
zum Beispiel im Jahrbuch 2010
berichtet. Mit Interesse, aber
auch einer gewissen Sorge ver-
folgen wir die Entwicklungen
vor unseren Küsten. Einerseits entspricht die
Behandlung von Personenunfällen auf Wind-
energieanlagen weder unseren satzungs-
gemäßen noch den durch den Bund über-
tragenen Aufgaben, andererseits verfügt
die DGzRS in unserem Land über die größte
Erfahrung und Kompetenz bei Rettungsein-
sätzen auf See sowie bei der Kooperation mit
Organisationen wie dem Havariekommando
oder der Deutschen Marine. Nach reifl icher
Überlegung haben Vorstand und Geschäfts-
führung der DGzRS daher einen weitrei-
chenden Beschluss gefasst und anlässlich des
Besuchs von Bundesverkehrsminister Ramsau-
er im vergangenen Jahr erstmals öffentlich
dazu Stellung bezogen. Danach bieten wir den
Parade des chinesischen Seenotrettungsdienstes China Rescue & Salvage (CRS) vor internationalem Fachpubli-kum in Shanghai im August 2011 mit dem Schlepper „Dong Hai Jiu 113“ (M.) und dem Katamaran „Dong Hai Jiu 201“ („Dong Hai Jiu“ bedeutet auf Deutsch „ostchinesische Seenotrettung“).
In Grömitz hat der Seenotkreuzer BREMEN (r.) Platz für seinen Nachfol-ger HANS HACKMACK gemacht. Die BREMEN hat vor Fehmarn die JOHN T. ESSBERGER abgelöst.
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Betreibern von Offshore-Windenergieanlagen
an, mittels einer zu gründenden Tochterge-
sellschaft eine durch die Unternehmen fi nan-
zierte nationale Notfallleitstelle für Offshore-
Windparks aufzubauen und zu betreiben.
Mögliche Aufgaben:
• Koordinierung der Rettungsmaßnahmen im
Zusammenhang mit Personenschäden;
• Benachrichtigung und gegebenenfalls Alar-
mierung staatlicher Stellen, insbesondere
des Havariekommandos (Einsatz spezieller
Höhenrettungsteams) und der Verkehrs-
zentralen bei Lagen, die weitergehende, ex-
terne Maßnahmen erfordern;
• Unterstützung des Havariekommandos
und gegebenenfalls Leitung eines Einsatz-
abschnitts bei komplexen Schadenslagen;
• 24-stündige Seeraumbeobachtung im Um-
feld der Offshore-Windparks;
• Sicherung des Flugbetriebs (Flight Watch/
Flight Operation Controller) sowie
• Aircraft Co-ordinator (ACO) gemäß Interna-
tional Aeronautical and Maritime Search
and Rescue Manual (IAMSAR) der Internati-
onal Maritime Organization und der Inter-
national Civil Aviation Organization beim
Einsatz von Luftfahrzeugen.
Aus Sicht der DGzRS ergäben sich daraus fol-
gende Vorteile:
• Unfallmanagement aus einer Hand
• klar defi nierte Schnittstellen zwischen un-
ternehmerischem System und staatlicher
Daseinsvorsorge
• standardisierte Meldewege
• belastbare, erprobte Strukturen und Koope-
rationspartner
Vorteile für die Unternehmen:
• Kosteneinsparungen durch Nutzung vor-
handener Strukturen und Erfahrungen
• Risikotransfer
• Planungssicherheit
• Optimierungspotenzial
Der Windkraft kommt im Sinn der Versor-
gung unseres Landes und unserer Bevölke-
rung mit erneuerbaren Energien zukünftig
eine besondere Bedeutung zu. Wenn sich die
DGzRS mit ihrer Kompetenz auf diesem Sek-
tor ins Gespräch bringt, dann ist dies nicht
nur eine neue Herausforderung, sondern
auch im Einklang zu sehen mit den Aufgaben
der Rettung von Menschen auf hoher See –
und somit als Teil des humanitären Auftrags
der DGzRS. Ganz wichtig und Grundvoraus-
setzung für uns hierfür ist jedoch, dass die-
se zusätzlichen Aufgaben in keiner Weise
durch Spenden zu fi nanzieren sind. Hiermit
entsprechen wir nicht zuletzt dem Interesse
unserer zahlreichen Förderer im ganzen Land,
die uns mit ihren Zuwendungen ermögli-
chen, unseren primären Auftrag, die Rettung
Schiffbrüchiger, erfüllen zu können.
Der Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP im Windpark „Alpha Ventus“ knapp 25 Seemeilen (ca. 45 Kilometer) nord-nordwestlich der Insel Borkum
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76 77 DIE RETTUNGSFLOTTE
Die Einheiten unserer Rettungsfl otte
Länge: 44,20 m, Breite: 8,05 m, Tiefgang: 3,20 m,
drei Propeller 1350 + 4500 + 1350 = 7200 PS , Verdrängung: 185 t
Geschwindigkeit: 26 Knoten
WILHELM KAISEN Tochterboot
Länge: 8,80 m, Breite: 2,70 m, Tiefgang:
0,90 m, 240 PS
Geschwindigkeit: 13 Knoten
Länge: 46,00 m, Breite: 10,25 m, Tiefgang: 2,80 m, drei Propeller 2775 + 3700 + 2775 = 9250 PS,
zwei Bugstrahlanlagen von je 142 PS, Verdrängung: 404 t
Geschwindigkeit: 25 Knoten
HERMANN MARWEDE Tochterboot
Länge: 9,41 m, Breite: 3,61 m, Tiefgang:
0,96 m, 320 PS
Geschwindigkeit: 18 Knoten
Länge: 27,5 m, Breite: 6,53 m, Tiefgang: 2,10 m,
drei Propeller 781 + 1632 + 781 = 3194 PS, Verdrängung: 103 t
Geschwindigkeit: 23 Knoten
BERLIN
HERMANN HELMS
ALFRIED KRUPP
Tochterboot
Länge: 7,50 m, Breite: 2,50 m,
Tiefgang: 0,75 m, 180 PS
Geschwindigkeit: 17 Knoten
Länge: 23,30 m, Breite: 5,50 m, Tiefgang: 2,00 m,
zwei Propeller je 972 PS = 1944 PS, Verdrängung: 66 t
Geschwindigkeit: 20 Knoten
NIS RANDERS
MINDEN
VORMANN LEISS
Tochterboot
Länge: 7,00 m, Tiefgang: 0,60 m, 180 PS
Geschwindigkeit: 17 Knoten
VORMANN JANTZEN (Reserve)
HANNES GLOGNER (Reserve)
VORMANN STEFFENS
ARKONA
BREMEN
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Länge: 23,10 m, Breite: 6,00 m, Tiefgang: 1,60 m,
zwei Propeller je 1350 PS = 2700 PS, Verdrängung: 80 t
Geschwindigkeit: 23 Knoten
HERMANN RUDOLF MEYER
HANS HACKMACK
Tochterboot
Länge: 7,00 m, Tiefgang: 0,60 m, 180 PS
Geschwindigkeit: 18 Knoten
Länge: 8,52 m/*8,28 m, Breite: 3,10 m, Tiefgang: 0,95 m/*0,85 m, ein
Propelle r, Motorleistung: 220 PS, Verdrängung: 5,5 t/*4,6 t
Geschwindigkeit: 18 Knoten
ASMUS BREMER*
MARIE LUISE RENDTE*
FRANZ STAPELFELDT* (Reserve)
GÜNTHER SCHÖPS
GERHARD TEN DOORNKAAT
KARL VAN WELL
DORNBUSCH
CASSEN KNIGGE
OTTO BEHR
HELLMUT MANTHEY
HERMANN ONKEN
JENS FÜERSCHIPP
PUTBUS
WALTER MERZ
CREMPE
BALTRUM
BOTTSAND
STRALSUND
THEO FISCHER
BERNHARD GRUBEN
Länge: 9,41 m/*10,1 m, Breite: 3,61 m, Tiefgang: 0,96 m,
ein Propeller, Motorleistung: 320 PS, Verdrängung: 7,0 t
Geschwindigkeit: 18 Knoten
WILMA SIKORSKI
GILLIS GULLBRANSSON
HERTHA JEEP
ELLI HOFFMANN-RÖSER
WERNER KUNTZE
HEINZ ORTH
HANS INGWERSEN
EMIL ZIMMERMANN
NEUHARLINGERSIEL
HEILIGENHAFEN
CASPER OTTEN
WOLTERA
ECKERNFÖRDE
PAUL NEISSE*
HORST HEINER KNETEN*
KURT HOFFMANN*
NAUSIKAA*
KONRAD-OTTO*
Länge: 6,80 m, Breite: 2,70 m, Tiefgang: 0,40 m,
Motorleistung: 225 PS (4-Takt-Außenborder), Verdrängung: 2,2 t
Geschwindigkeit: 37 Knoten
DORA
Länge: 7,00 m, Breite: 2,50 m, Tiefgang: 0,50 m, Motorleistung: 295 PS auf Hamilton-Jet, Verdrängung: 3,5 t
Geschwindigkeit: 22 Knoten
Mobile Station: Transport auf Spezialtrailer hinter Unimog U 2150 L/*Traktor John Deere 7730/**ohne Zugmaschine
ZANDER
HECHT*
BARSCH
BUTT**
Geschwindigkeit: 23 Knoten
Länge: 19,90 m, Breite: 5,05 m, Tiefgang: 1,30 m
1 Propeller, 1630 PS, Verdrängung: 38,0 t
Geschwindigkeit: 22 Knoten
EISWETTE
EUGEN
Arbeitsboot
Länge: 4,80 m, Tiefgang: 0,40 m, 160 PS
Geschwindigkeit: 30 Knoten
THEODOR STORM
DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 77 22.03.12 10:15
78 79 DIE RETTUNGSSTATIONEN
DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 78 22.03.12 10:15
STATION
BORKUM
JUIST
NORDERNEY
NORDDEICH
BALTRUM
LANGEOOG
NEUHARLINGERSIEL
WANGEROOGE
HORUMERSIEL
HOOKSIEL
WILHELMSHAVEN
FEDDERWARDERSIEL
DEUTSCHE BUCHT/HELGOLAND
BREMERHAVEN
CUXHAVEN
BRUNSBÜTTEL
BOOT/RUFZEICHEN BJ.
Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP DBAA Tochterboot GLÜCKAUF 88
Seenotrettungsboot WOLTERA DG 7348 02
Seenotkreuzer BERNHARD GRUBEN DBBS Tochterboot JOHANN FIDI 97
Seenotrettungsboot CASSEN KNIGGE DH 3771 93
Seenotrettungsboot ELLI HOFFMANN-RÖSER DK 3090 04
Seenotrettungsboot CASPER OTTEN DG 7347 01
Seenotrettungsboot NEUHARLINGERSIEL DD 4980 00
Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI DD 4594 99
Seenotrettungsboot BALTRUM DA 3779 94
Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS DBAE Tochterboot ADELE 89
Seenotrettungsboot OTTO BEHR DH 3774 93
Seenotrettungsboot HERMANN ONKEN DH 3776 93
Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE DBAR Tochterboot VERENA 03
Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER DBAC Tochterboot CHRISTIAN 96
Seenotkreuzer HERMANN HELMS DBAM Tochterboot BIENE 85
Seenotrettungsboot GILLIS GULLBRANSSON DD 4598 99
EINSATZANGABEN UND RUFMÖGLICHKEITEN
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Ralf BrinkerPostadresse: Schutzhafen, Brücke II, 26757 BorkumTel. +49 (0)49 22 · 5 85
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Michael JüchterPostadresse: Otto-Mann-Haus, Am Hafen, 26571 JuistTel. +49 (0)49 35 · 92 92-0
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Holger FreimuthPostadresse: Liegeplatz Hafen, 26548 NorderneyTel. +49 (0)49 32 · 24 46
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Marcus BaarPostadresse: Tulpenstraße 2, 26506 NorddeichTel. +49 (0)49 31 · 8 21 60
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Harm OlchersPostadresse: Haus-Nr. 292, 26579 BaltrumTel. +49 (0)49 39 · 6 67, dienstl. 80 25
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Gerriet LeißPostadresse: Liegeplatz Hafen, 26465 LangeoogTel. +49 (0)49 72 · 2 47
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Wolfgang GrubenPostadresse: Bootsweg 7, 26427 NeuharlingersielTel. +49 (0)49 74 · 5 24
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Roger RiehlPostadresse: Christian-Janßen-Straße 34, 26486 WangeroogeTel. +49 (0)44 69 · 9 90, 99-155, 17 24
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Günther IhnkenPostadresse: Am Sportplatz 8, 26434 HorumersielTel. +49 (0)44 26 · 14 18
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Dirk LindemannPostadresse: An der Schleuse, 26434 Hooksiel/WangerlandTel. +49 (0)44 25 · 8 11 76
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Erwin ClausenPostadresse: Marschhof 4, 26382 WilhelmshavenTel. +49 (0)44 21 · 8 30 00
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Hartmut DierksPostadresse: Fedderwarder Deich 8, 26969 ButjadingenTel. +49 (0)47 33 · 1 70 30
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 16 Mann, Vormann: Jörg RabePostadresse: Liegeplatz Hafen, 27498 HelgolandTel. +49 (0)47 25 · 2 10 oder 78 78
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Ulrich FaderPostadresse: Am Alten Vorhafen 12, 27568 BremerhavenTel. +49 (0)471 · 4 33 23
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Holger WolpersPostadresse: Am Seedeich 36 a, 27472 CuxhavenTel. +49 (0)47 21 · 3 46 22
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Jürgen GrimsmannPostadresse: Brunsbütteler Straße 32 a, 25541 BrunsbüttelTel. +49 (0)48 52 · 53 35 13
Nordsee
DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 79 22.03.12 10:15
80 81 DIE RETTUNGSSTATIONEN
STATION
BÜSUM
EIDERDAMM
NORDSTRAND
AMRUM
HÖRNUM
LIST
NORDSEE
LANGBALLIGAU
GELTING
SCHLESWIG
MAASHOLM
DAMP
ECKERNFÖRDE
SCHILKSEE
BOOT/RUFZEICHEN BJ.
Seenotkreuzer THEODOR STORM DBAIArbeitsboot NIS PUK 11
Seenotrettungsboot PAUL NEISSE DJ 5386 03
Seenotkreuzer EISWETTE DBAB Arbeitsboot NOVIZE 08
Seenotkreuzer VORMANN LEISS DBAQ Tochterboot JAPSAND 85
Seenotrettungsboot HORST HEINER KNETEN DH 2306 06
Seenotkreuzer MINDEN DBAP Tochterboot MARGARETE 85
Reserve-Seenotkreuzer HANNES GLOGNER DBAJ Tochterboot FLINTHÖRN 91
Seenotrettungsboot WERNER KUNTZE DD 4639 99
Seenotrettungsboot JENS FÜERSCHIPP DH 3777 93
Seenotrettungsboot WALTER MERZ DH 3773 93
Seenotkreuzer NIS RANDERS DBAF Tochterboot ONKEL WILLI 90
Seenotrettungsboot BUTT DH 3785 93
Seenotrettungsboot KARL VAN WELL DH 3769 92
Seenotrettungsboot ECKERNFÖRDE DK 3088 04
SeenotrettungsbooteASMUS BREMER DF 7680 87 MARIE LUISE RENDTE DF 7681 88
EINSATZANGABEN UND RUFMÖGLICHKEITEN
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 7 Mann, Vormann: Olaf BurrmannPostadresse: Südstrand 1 A, 25761 BüsumTel. +49 (0)48 34 · 22 46
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Rainer WallhofPostadresse: Süderegge 2, 25764 Norddeich/DithmarschenTel. +49 (0)48 33 · 9 08, am Liegeplatz +49 (0)48 33 · 42 93 63
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 7 Mann, Vormann: Hans-Jürgen HansenPostadresse: Hafen Strucklahnungshörn, 25845 NordstrandTel. +49 (0)48 42 · 10 10
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Jens PetersenPostadresse: Liegeplatz Hafen, 25946 Wittdün/AmrumTel. +49 (0)46 82 · 20 04
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Michael HeinziusPostadresse: Ostertresker 6 a, 25980 Sylt-Ost (Tinnum)Tel. +49 (0)46 51 · 3 18 68
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Herbert BruhnkePostadresse: Bernhard-Köhn-Haus, Am Fähranleger 29, 25992 List/SyltTel. +49 (0)46 51 · 87 03 65
Mobiltelefon +49 (0)171 · 21 11 030
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Johannes LundPostadresse: Unewattfeld 8, 24977 LangballigTel. +49 (0)46 36 · 12 50, am Liegeplatz +49 (0)46 36 · 97 93 67
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Thilo HeinzePostadresse: Pattburg 6, 24395 GeltingTel. +49 (0)46 43 · 18 65 56
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Paul CugierPostadresse: Bussardhorst 21, 24837 SchleswigTel. +49 (0)46 21 · 5 17 71
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Dirk HöperPostadresse: Liegeplatz Hafen, 24404 MaasholmTel. +49 (0)46 42 · 60 54
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Andreas DoosePostadresse: Schmiedestraße 133, 24404 MaasholmTel. +49 (0)46 42 · 6 92 85
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Thomas SchulzePostadresse: Postfach 12 26, 24332 EckernfördeTel. +49 (0)172 · 1 66 05 73
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Horst EgerlandPostadresse: Vogelsang 6, 24340 EckernfördeTel. +49 (0)43 51 · 59 57
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Detlev SassPostadresse: Olympiahafen Nord, 24159 KielTel. +49 (0)431 · 33 59 78
Ostsee
DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 80 22.03.12 10:15
STATION
LABOE
LIPPE/WEISSENHAUS
HEILIGENHAFEN
PUTTGARDEN
FEHMARN/GROSSENBRODE
GRÖMITZ
NEUSTADT
AUSBILDUNGSSTATION NEUSTADT
TRAVEMÜNDE
TIMMENDORF/POEL
KÜHLUNGSBORN
WARNEMÜNDE
WUSTROW
DARSSER ORT
PREROW/WIECK
BOOT/RUFZEICHEN BJ.
Seenotkreuzer BERLIN DBAH Tochterboot STEPPKE 85
Seenotrettungsboot BOTTSAND DH 3780 94
Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY DH 3775 93
Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN DD 4988 00
Seenotrettungsboot EMIL ZIMMERMANN DD 4662 00
SeenotkreuzerBREMEN DBAS Tochterboot VEGESACK 93
Seenotkreuzer HANS HACKMACK DBAT Tochterboot EMMI 96
SeenotrettungsbootCREMPE DH 3778 94
AusbildungsfahrzeugeSIEGFRIED BOYSEN DA 7298 EDUARD NEBELTHAU DA 8107 WIEKSBERG DB 2231 JAX DA 6531
SeenotrettungsbootHANS INGWERSEN DD 4656 99
Seenotrettungsboot GÜNTHER SCHÖPS DH 3767 92
Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO DH 2558 07
Seenotkreuzer ARKONA DBAD Tochterboot CASPAR 92
Seenotrettungsboot a. Trailer BARSCH DH 3784 93
Seenotkreuzer THEO FISCHER DBBR Tochterboot STRÖPER 97
Seenotrettungsboot STRALSUND DH 3781 94SAR-Mobil (Pkw)
EINSATZANGABEN UND RUFMÖGLICHKEITEN
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Michael MüllerPostadresse: Liegeplatz Hafen, 24235 LaboeTel. +49 (0)43 43 · 65 40
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Jan KrusePostadresse: Parkstraße 43, 24235 LaboeTel. +49 (0)43 43 · 63 62
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Manfred LauPostadresse: Seekamp 5 a, 24321 BehrensdorfTel. +49 (0)43 81 · 18 47
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Frank LietzowPostadresse: Ratskamp 1, 23774 HeiligenhafenTel. +49 (0)43 62 · 66 44, mobil +49 (0)170 · 6 32 37 40
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Wolfgang GroßPostadresse: Scandlines-Warenannahme, Am Fährbahnhof, 23769 PuttgardenTel. +49 (0)43 71 · 50 52 90
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Sven-Eric CarlPostadresse: Am Kai 27, 23775 GroßenbrodeTel. +49 (0)43 67 · 2 47
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Guido FörsterPostadresse: Yachthafen 12, 23743 GrömitzTel. +49 (0)45 62 · 16 95
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Wolfgang SchulzPostadresse: Rönneweg 13, 23730 NeustadtTel. +49 (0)170 · 4 54 40 12
Ausbilder: Freiwillige, Vormann: Horst KagelPostadresse: Wieksbergstraße 16, 23730 Neustadt
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Horst-Dieter EderPostadresse: Am Leuchtenfeld 1, 23570 LübeckTel. +49 (0)45 02 · 7 41 40, dienstl. +49 (0)45 02 · 8 47 50
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Joachim WoestPostadresse: Am Strand 11, 23999 Timmendorf/PoelTel. +49 (0)3 84 25 · 2 07 02
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Rainer KulackPostadresse: Buchenweg 8, 18225 KühlungsbornTel. +49 (0)3 82 93 · 73 65
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Karsten WaßnerPostadresse: Am Alten Strom, 18199 WarnemündeTel. +49 (0)381 · 5 40 52
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Karl-Heinz PriebePostadresse: Am Park 8, 18347 WustrowTel. +49 (0)3 82 20 · 5 45, dienstl. 6 59 00
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Lutz GriesbergPostadresse: Hafen Darßer Ort, 18375 Ostseebad PrerowTel. +49 (0)171 · 4 91 40 02
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Jens PagelPostadresse: Buchenstraße 22, 18375 Ostseebad PrerowTel. +49 (0)3 82 33 · 6 04 22
DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 81 22.03.12 10:15
82 83 DIE RETTUNGSSTATIONEN
STATION
ZINGST
VITTE/HIDDENSEE
BREEGE
GLOWE
SASSNITZ
LAUTERBACH
STRALSUND
FREEST
GREIFSWALDER OIE
ZINNOWITZ
UECKERMÜNDE
OSTSEE
BOOT/RUFZEICHEN BJ.
Seenotrettungsboot a. Trailer ZANDER DH 3782 93
Seenotrettungsboot NAUSIKAA DH 2356 06
SeenotrettungsbootDORNBUSCH DA 3770 93
SeenotrettungsbootKURT HOFFMANN DB 3015 05
Seenotkreuzer WILHELM KAISEN DBAK Tochterboot HELENE 78
SeenotrettungsbootPUTBUS DH 3772 93
SeenotrettungsbootHERTHA JEEP DD 4564 99
Seenotrettungsboot HEINZ ORTH DD 4654 99
Seenotkreuzer EUGEN DBAV Arbeitsboot HUBERTUS 09
Seenotrettungsboote a. Trailer HECHT DH 3783 93
Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT DH 3768 92 Festrumpfschlauchboot DORA DJ 8086 03
Reserve-Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN DBAG Tochterboot BUTSCHER 90
EINSATZANGABEN UND RUFMÖGLICHKEITEN
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Siegfried TornowPostadresse: Darßer Weg 21, 18374 ZingstTel. +49 (0)3 82 32 · 8 04 76
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Erich AlbrechtPostadresse: Süderende 26, 18565 Vitte/HiddenseeTel. +49 (0)3 83 00 · 3 45
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Olaf RedmerPostadresse: Dorfstraße 109, 18556 Breege Tel. +49 (0)3 83 91 · 8 97 64
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Gerd HasselbergPostadresse: Hauptstraße 54, 18551 GloweTel. +49 (0)3 83 02 · 5 34 45 und 5 31 70
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 13 Mann, Vormann: Hartmut MühlwaldPostadresse: Liegeplatz Hafen, Westmole, 18546 SassnitzTel. +49 (0)3 83 92 · 2 24 08
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Horst FreybierPostadresse: Vilmstraße 18, 18581 PutbusTel. +49 (0)3 83 01 · 6 09 22
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Günter TowaraPostadresse: Friedrich-Engels-Straße 30 b, 18437 StralsundTel. +49 (0)38 31 · 29 87 07, mobil +49 (0)1 75 · 2 27 76 76
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Horst PagelPostadresse: Dorfstraße 45, 17440 SpandowerhagenTel. +49(0)3 83 70 · 2 04 74
Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 7 Mann, Vormann: Hartmut TrademannPostadresse: Lebensmittelmarkt M. Schröder, Dorfstraße 37 a, 17440 FreestTel. +49(0)3 83 71 · 2 06 26
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Michael HackenschmidPostadresse: Neuendorfer Weg 1, 17454 Zinnowitz Tel. +49 (0)3 83 77 · 4 03 02
Besatzung: Freiwillige, Vormann: Manfred FastnachtPostadresse: Chausseestraße 81, 17373 UeckermündeTel. +49(0)3 97 71 · 2 38 85
Mobiltelefon +49 (0)171 · 211 10 32
ist im Seenotfall rund um die Uhr zu erreichen:
Bremen Rescue Radio (Rufname: Bremen Rescue) auf UKW-Kanal 16 und 70 (DSC)
oder
Telefon +49 (0)421 · 536 87 0oder
SAR-Alarmruf 124 124 über die im Einsatzgebiet erreichbaren deutschen Mobilfunksysteme.
SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN
DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 82 22.03.12 10:15
Dr. Heinz Ache, Bremen
Richard Anders, Hohenfelde
Erika Bischoff, Bremen
Hermann Bracht, Lüdenscheid
Carl Wilhelm von Butler, Dießen
Gerd Christiansen, Glücksburg
Hermann Conring, Wiefelstede
Marc-Aurel von Dewitz, Berlin
Dr. Rudolf F. Dietze, Regensburg
Günter Draack, Bremervörde
Uwe H. Dreier, Travemünde
Dieter Eggert, Remchingen
Hans-Christoph Enge, Bremen
Dipl.-Kfm. Gerhard Ewerbeck, Lemgo
Dr. Gerhard Fischer, Bremen
FlAdm.a.D. Dr. Kurt Fischer, Jade
Dr. Alfred Giere, Hamm
Wolfgang Graichen, Bad Salzungen
Michael Grobien, Bremen
Michael Grobien jr., Bremen
Dr. Dietrich Gundermann, Bremen
Dr. jur. Peter Haas, Bochum
Karl-Heinz Harth-Brinkmann, Mainz
Joachim Häger, Frankfurt am Main
Nicolas C. S. Helms, Bremen
Dr. Hans Herlemann, Neuss
Hans-Heinrich Hillmann, Bremen
Kay Christian Hillmann, Bremen
Vizeadmiral a. D. Dirk Horten, Heikendorf
Uwe Jacobsen, Saarbrücken
Dr. Frank Jaursch, München
Herbert Juniel, Bremen
Dr. Walter Thomas Kanzow, Kiel
Dr. Jörn Klimant, Heide
Konsul Volkert Knudsen, Kiel
Prof. Claus Köhler, Bad Soden
Karl-Heinz Kolbus, Minden
Peter Koopmann, Sylt
Dr. Georg Kottmann, Dortmund
Adolf Kracht (Kurator), München
Thorsten Mackenthun, Bremen
RA und Notar Dr. Georg Maraun, Kassel
Kapt. Konrad Michaelis, Bad Doberan
Jens Milt, Buchholz
Herbert Molkewehrum, Emden
Wolfgang Mollenhauer, Bad Iburg
Thilo Mühle, Glashütte
Gunter Persiehl, Norderstedt
Peter Peters, Leipzig
Norbert Plambeck, Cuxhaven
Dr. Dirk Plump, Bremen
Bgm. Volker Popp, Timmendorfer Strand
Hans Hermann Reschke, Frankfurt am Main
Detlev Peter Rickmers, Helgoland
Ehrenamtliche Organisation
Vorstand
Vorsitzer:
Gerhard Harder, Bremen
Stellvertretende Vorsitzer:
Ingo Kramer, Bremen
Michael Schroiff, Bremen
Mitglieder des Beschlussfassenden Gremiums
Henry-Peter Rickmers, Helgoland
Fritz Ritzmann, Schweinfurt
Dr. Peter Rohlmann, Rheine
Jörg Rommerskirchen (Kurator), Berlin
Dr.-Ing. Klaus Schubert, Bremen
Nikolaus W. Schües, Hamburg
Dipl.-Ing. Gerhardt Stein, Borkum
Niels Stolberg, Bad Zwischenahn
Heinrich Stülten, Stade
Prof. Peter Tamm, Hamburg
Peter Tang-Bande (Kurator), Berlin
Hans-Jakob Tiessen, Hamburg
Kapt. Peter Töllner, Brake
Carl Max Vater, Bremen
Christel Vinnen, Fischerhude
Dr. Harald Vogelsang, Hamburg
Wolfgang Vogt, Cuxhaven
Eilt Wessels, Norderney
Werner Westinger, Weißenthurm
Kapt. Horst Zeppenfeld, Bremen
Außerdem ehrenamtliche
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in zahlreichen Orten
Repräsentant in der Schweiz:
Ingo Laux, Walchwil
Ehrenamtliche Organisation
Vorsitzer Gerhard Harder (M.) mit seinen Stellvertretern Ingo Kramer (l.) und Michael Schroiff
DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 83 22.03.12 10:15
84 85 ORGANISATION UND KONTAKT
Geschäftsführer: Dr. Bernd Anders, Kapt. Udo Helge Fox, Nicolaus Stadeler
Hermann-Helms-Haus, Werderstraße 2, 28199 Bremen
Postadresse: Postfach 10 63 40, 28063 Bremen
Telefon Telefax
Zentrale: +49 (0)421 · 53 707 0
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: +49 (0)421 · 53 707 610 +49 (0)421 · 53 707 690
Rettungsdienst / Inspektion: +49 (0)421 · 53 707 410 +49 (0)421 · 53 707 490
Betriebs- und Finanzwirtschaft: +49 (0)421 · 53 707 510 +49 (0)421 · 53 707 590
Internet: www.seenotretter.de
E-Mail: [email protected]
Spendenkonten
Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01) 107 2016 BIC: SBREDE22 • IBAN: DE36 2905 0101 0001 0720 16
Postkonto Schweiz 80-47023-5 BIC: POFICHBEXXX • IBAN: CH11 0900 0000 8004 7023 5
Österr. Postsparkasse Wien (BLZ 60 000) 7155-130 BIC: OPSKATWW • IBAN: AT88 6000 0000 0715 5130
Sonderkonto für Kondolenzspenden
Bremer Landesbank (BLZ 290 500 00) 107 002 2029 BIC: BRLADE22XXX • IBAN: DE78 2905 0000 1070 0220 29
Sonderkonto für Geburtstags- und Jubiläumsspenden
Bremer Landesbank (BLZ 290 500 00) 107 002 2013 BIC: BRLADE22XXX • IBAN: DE25 2905 0000 1070 0220 13
Sonderkonto ausschließlich für Bußgeldzuweisungen
Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01) 169 5105 BIC: SBREDE22 • IBAN: DE22 2950 0101 0001 6951 05
Fördererbetreuung Kontaktdaten Messen, Ausstellungen,
Gerd Bormann und sein Team sind für Sie da: für die Medien Besucherbetreuung
• Spenden Telefon Telefon Telefon
• Sammelschiffchen +49 (0)421 · 53 707 715 +49 (0)421 · 53 707 610 +49 (0)421 · 53 707 665
• Kondolenzspenden Telefax Telefax Telefax
• Geburtstage und Jubiläen +49 (0)421 · 53 707 709 +49 (0)421 · 53 707 690 +49 (0)421 · 53 707 690
• Bußgeldaufl agen E-Mail E-Mail E-Mail
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Hauptamtliche Organisation
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Ehrenamt an Land
Chris Hartmann Werderstraße 2, 28199 Bremen
Telefon: +49 (0)421 · 53 707 530
Telefax: +49 (0)421 · 53 707 590
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Veranstaltungen an der Küste
Nordsee zwischen Ems und Elbe
Informationszentrum Nordwest
Hans-Joachim Katenkamp Werderstraße 2, 28199 Bremen
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Telefax: +49 (0)421 · 53 707 590
Mobiltelefon: +49 (0)171 · 86 65 418
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Mecklenburg-Vorpommern
Informationszentrum Nordost
Jörg Westphal Am Leuchtturm 1, 18119 Rostock (Warnemünde)
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Hauptamtliche Organisation
Blick auf den Hof
der hauseigenen
Reparaturwerft der
Seenot retter auf
dem Gelände der
DGzRS-Zentrale
am Weserufer in
Bremen
dem Gelände der
DGzRS-Zentrale
am Weserufer in
Bremen
Repräsentanz Hamburg
Kapt. Ralf Krogmann Trostbrücke 1, 20457 Hamburg
Telefon: +49 (0)40 · 29 14 10
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Nord- und Ostsee Schleswig-Holstein
Informationszentrum Nord
Jörg Ahrend Lornsenstraße 5, 24105 Kiel
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FOKUS86 86
In Dankbarkeit gedenken wir unserer verstorbenen Mitarbeiter
Jürgen Schulzehemaliger freiwilliger Rettungsmann auf dem Seenotkreuzer EISWETTE (I)Station Amrumverstorben am 21. Januar 2011
Manfred Stollehrenamtlicher Mitarbeiter in Wangerlandverstorben am 25. Januar 2011
Christian Martinenehemaliger freiwilliger Rettungsmann auf den Motorrettungsbooten BREMEN und HERMANN FRESEStation Amrumverstorben am 1. Februar 2011
Karl-August Glüsingehemaliger fest angestellter Rettungsmann auf dem Motorrettungsboot HINDENBURG und dem Seenotkreuzer H. J. KRATSCHKEStation Listverstorben am 12. Februar 2011
Karl Heinz Offehemaliger ehrenamtlicher Mitarbeiter in Heideverstorben am 17. Februar 2011
Heinz Plasterehemaliger ehrenamtlicher Mitarbeiter in Elsfl ethverstorben am 4. März 2011
Wolfgang Wendtehemaliger fest angestellter Wachleiter in der SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMENverstorben am 4. März 2011
Norbert Faberehemaliger ehrenamtlicher Mitarbeiter in Witzenhausenverstorben am 13. März 2011
Wilhelm Bylehemaliger fest angestellter und später ehrenamtlicher Mitarbeiter der Inspektionverstorben am 25. März 2011
Helmut Grothfreiwilliger Rettungsmann auf den Seenot-rettungsbooten RESCUE 5 und ZANDERStation Zingstverstorben am 30. März 2011
Lothar Lassehemaliger freiwilliger Rettungsmann und Vormann auf den Seenotrettungsbooten GESINA und JENS FÜERSCHIPPStation Geltingverstorben am 21. April 2011
Hermann Weigeltehemaliger freiwilliger Rettungsmann auf dem Motorrettungsboot LANGEOOG sowie den Seenotkreuzern HANS LÜKEN und HANNES GLOGNERStation Langeoogverstorben am 27. Mai 2011
Berthold Petersenehemaliger fest angestellter Rettungsmann und Vormann auf dem Motorrettungsboot HINDENBURG (IV) sowie den Seenotkreu-zern RUHR-STAHL und EISWETTE (I)Stationen Nordstrand und Amrumverstorben am 28. Juni 2011
Alfred Boseehemaliger ehrenamtlicher Mitarbeiter in Friedeburgverstorben am 2. Juli 2011
Berthold Janßenehemaliger freiwilliger Rettungsmann auf den Motorrettungsbooten HORUMERSIEL und CARL BEHNK sowie später auch ehren-amtlicher Mitarbeiter in HorumersielStation Horumersielverstorben am 11. Juli 2011
Harm Endelmann sen.ehemaliger freiwilliger Rettungsmann auf dem Seenotrettungsboot ILKAStation Juistverstorben am 22. Juli 2011
Willy Rechkemmerehrenamtlicher Mitarbeiter in Heilbronnverstorben am 6. August 2011
Christiane Juilfsehrenamtliche Mitarbeiterin auf Langeoogverstorben am 12. August 2011
Uwe Hünersehemaliger Mitarbeiter der Inspektionverstorben am 7. September 2011
Johannes Reinersehemaliger freiwilliger Rettungsmann auf den Motorrettungsbooten LOTSENKOM-MANDEUR VON KROHN und HORUMERSIELStation Horumersielverstorben am 11. September 2011
Egon Groteehemaliger fest angestellter Rettungsmann und 3. Vormann auf den Seenotkreuzern HERMANN RITTER und VORMANN STEFFENSStationen Seeposition Deutsche Bucht/Helgoland und Wilhelmshavenverstorben am 6. Oktober 2011
Hans-Peter Debusiehrenamtlicher Mitarbeiter in Darmstadtverstorben am 8. November 2011
Dirk Schmidtfreiwilliger Rettungsmann auf dem Seenot-rettungsboot HERMANN ONKENStation Fedderwardersielverstorben am 17. November 2011
Lothar Wirthehrenamtlicher Mitarbeiter in Bremenverstorben am 26. November 2011
Dieter Gerdesehemaliger ehrenamtlicher Mitarbeiter in Hageverstorben am 2. Dezember 2011
Hans-Siegfried Rathjenehemaliger technischer Inspektor der DGzRSverstorben am 5. Dezember 2011
Johann Eberhardtehemaliger Vormann auf den Seenotkreu-zern THEODOR HEUSS und BERLINStation Laboeverstorben am 7. Januar 2012
Warum die Seenotretter?
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Diese Frage hätten wir Eva Hickmann gerne gestellt. Sie starb am 25. April 2011,
wenige Tage nach ihrem 66. Geburtstag. Ihr Testament hat uns völlig überrascht:
Warum die Seenotretter? Heute bleibt uns nur noch, uns bei ihr in der Form zu be-
danken, dass wir ihren Nachlass so verwenden, wie sie es sich gewünscht hat.
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Aufgewachsen in einer Bremer
Kaufmannsfamilie, führ ten
Stu dium und Beruf Eva Hick-
mann an die Elbe. In Hamburg
wurde sie eine erfolgreiche
und angesehene Rechtsan-
wältin und Justitiarin. Ge-
prägt von hanseatischer
Tradition lagen ihr vor allen
Dingen Kunst und Kultur am
Herzen. So fi nden sich in ih-
rem Testament mehrere Ver-
mächtnisse zu gunsten der
Förderung von Dichtung und
bildender Kunst. Als Alleiner-
bin aber hat sie die DGzRS eingesetzt.
Aus vielen Nachlassfällen wissen
wir, dass es manchmal ein einziger Kon-
takt mit unseren Rettungsmännern ist,
der den Ausschlag für eine sogenannte
letztwillige Verfügung zugunsten der
DGzRS gibt – und sei es bei einem viel-
leicht schon viele Jahre zurückliegenden
Urlaub an Nord- oder Ostsee. An Bord
einer unserer Rettungseinheiten wird
dann plötzlich eines klar: Wenn vom ei-
genen Hab und Gut später noch etwas
übrig sein sollte, dann soll es diesen
mutigen Menschen zugutekommen,
die ihr eigenes Leben einsetzen, um an-
dere aus Seenot zu retten.
Gegenüber Eva Hickmann wä re uns
ein persönlicher Dank wichtig gewesen.
So bleibt uns nur, ihren letzten Willen
mit großer Hochachtung und Dank in
ihrem Sinne zu erfüllen.
Sie hat der DGzRS in der Vergangen-
heit keine Spenden zukommen lassen,
anhand derer wir hätten erkennen kön-
nen, dass sie sich mit den Seenotrettern
verbunden fühlte. Ihr Testament hat sie
erst ein halbes Jahr vor ihrem Tod errich-
tet. Sie war keine aktive Wassersportle-
rin, hat keine Kreuzfahrten unternom-
men, nicht einmal von Urlauben an der
Küste ist uns etwas bekannt. Warum
also gerade die Seenotretter?
Als Hamburger Bürgerin war ihr das
Thema sicherlich nicht fremd. Es muss
ein tief empfundener Respekt vor der
Leistung und der Selbstlosigkeit un-
Warum die Seenotretter?
Eva Hickmann (1945-2011)
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serer Besatzungen gewesen sein, der
sie veranlasst hat, ihren letzten Willen
so zu formulieren, wie sie es getan hat.
Und nicht zuletzt hat wohl auch hier die
Tatsache eine Rolle gespielt, dass diese
gelebte Zivilcourage seit nun fast 150
Jahren ohne staatliche Mittel und Ein-
fl ussnahme auskommt.
Als Rechtsanwältin wird ihr ein wei-
terer Aspekt nicht fremd gewesen sein:
Sie wusste, dass die Seenotretter sorg-
sam und verantwortungsbewusst mit
jedem einzelnen Nachlass umgehen.
Und ihr muss sehr wohl bewusst gewe-
sen sein, dass die DGzRS ausgesprochen
großen Wert auf eine korrekte und re-
spektvolle Abwicklung aller im Todesfall
nun einmal notwendig werdenden For-
malitäten legt und über jahrzehntelan-
ge Erfahrung in diesen Dingen verfügt.
Eben nicht nur auf See kann sich jeder
auf die Seenotretter verlassen.
Trotzdem war ihr daran gelegen, dass
der damit verbundene Aufwand für die
DGzRS überschaubar bleiben sollte. Des-
halb hat sie ein befreundetes Rechtsan-
waltsehepaar gebeten, die Testaments-
vollstreckung zu übernehmen.
Ihre Mittel haben uns die fi nanzielle
Sicherheit geschaffen, um noch im Jahr
2011 einen weiteren Seenotkreuzerneu-
bau in Auftrag zu geben. Wir werden das
Andenken der Verstorbenen mit einem
Schiff in Ehren halten, das voraussicht-
lich 30 Jahre lang nur ein Ziel haben
wird: Menschen aus Seenot zu retten.
Danke Eva Hickmann!
Unseren Besatzungen stets die si-
cherste und zuverlässigste Technik mit
in den Einsatz geben zu können, ist uns
ein ganz besonderes Anliegen. Die kon-
tinuierliche Modernisierung unserer
Rettungsfl otte ist uns möglich, weil
Menschen in ganz Deutschland die See-
notretter in ihrem Testament bedenken.
Dabei muss es nicht gleich eine Allein-
erbschaft in dieser Größenordnung
sein. Auch wenn Eva Hickmanns Nach-
lass den Grundstock für den Bau eines
neuen Seenotkreuzers bildet, wäre die
stete Erneuerung unserer Schiffe völlig
undenkbar ohne die vielen kleineren
Erbschaften und Vermächtnisse, die uns
dankenswerterweise erreichen.
Wenn Sie Fragen zu den Themen Verer-
ben, Testament oder auch Stiftungen
haben, helfen wir Ihnen gerne weiter,
kompetent und absolut vertraulich. Bit-
te wenden Sie sich an Nicolaus Stadeler,
Andrea Vogt oder Ulrich Reiter unter der
Telefonnummer +49 (0)421 · 53 707 -
510. Oder schreiben Sie an die DGzRS,
Nicolaus Stadeler, Werderstraße 2,
28199 Bremen. Gern schicken wir Ihnen
vorab unsere Broschüre „…mal ganz per-
sönlich“ rund um das Thema Nachlass
oder unseren Ratgeber „Selbstverständ-
lich – Von Bürgersinn und Bürgermut“
zum Thema Stiftung zu.
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Danke!Danke – was mehr soll jemand sagen, dem die Seenotretter gerade ein zweites Leben geschenkt haben? Jedes weitere Wort ist da zu viel, denn ein solches Danke kommt wirklich von Herzen.
Wir möchten dieses »Danke!« gerne weitergeben.
An jeden Einzelnen, der uns unterstützt.
Und der damit unseren Besatzungen die Sicherheit für eine glückliche Heimkehr mit auf den Weg gibt.
Sie haben Fragen zum Thema Spenden? Hier erreichen Sie uns:Werderstraße 228199 BremenTelefon +49 (0)421 · 53 707 715Telefax +49 (0)421 · 53 707 709 E-Mail [email protected] Bremen (BLZ 290 501 01), 107 2016
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