Download - Jahresbericht 2001
Raiffeisenverband SüdtirolGen.m.b.H.
Jahresbericht 2001
Der Raiffeisenverband Südtirol beehrt sich,
Ihnen den Jahresbericht 2001 zu überreichen
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2002Jahr der Berge
Die Vereinten Nationen haben es so
benannt, - im Wissen um ihre Bedeu-
tung als Lebensraum und elementarer
Bestandteil in der globalen Beschaf-
fenheit der Erde.
Im Streben des wirtschaftenden
Menschen nach neuen Grenzen sind
die Berge in den Mittelpunkt seines
Wirkens gerückt. Schon werden die er-
sten Mahnrufe laut: die Berge müssen
Raum intakten Lebens bleiben, eine
Quelle des Wachstums in vertretbaren
Maßen.
Südtirol liegt eingebettet zwischen
Gipfeln und Tälern. Das Leben in den
Bergen hat die Menschen geformt, hat
sie gelehrt nach ihren Gesetzen zu han-
deln und den Missbrauch zu zügeln.
Es hat sie auch gelehrt, sich gegensei-
tig zu helfen in Raiffeisens Genossen-
schaften, um auch in unwirtlichen Re-
gionen die Arbeit der Hände fruchtbar
zu machen. So schufen sich die Men-
schen bescheidenen Reichtum in den
Grenzen maßvollen Wachstums.
Die Eintracht mit den Bergen muss
oberstes Gebot sein, ihre Schönheit
unser Auftrag im Wandel der Zeit.
Schlernmassiv
von Westen:
Santner,
Euringer Spitze und
Schlern
Mont’Agner
Palagruppe,
Nordkante
Heiligkreuzkofelgruppe
Langkofelgruppe:
Langkofelspitze, Fünf-
finger, Grohmannspitze,
Innerkoflerturm,
Plattkofel
Gampenspitze,
Gampenpass
Pflerscher
Tribulaun,
Alpenhauptkamm
Ortlergruppe
Rosengarten
Inhaltsverzeichnis
Organe des Verbandes ...............................................................................................................................................................................................8
Verbandsleitung ................................................................................................................................................................................................................9
Aufbau der Südtiroler Raiffeisenorganisation..........................................................................................................................10
Mitgliedschaften und Beteiligungen des Raiffeisenverbandes............................................................................11
Raiffeisen-Ehrennadel.............................................................................................................................................................................................12
Vorwort .............................................................................................................................................................................................................15I Allgemeines aus der Verbandsarbeit ....................................................................................................................21II Genossenschaftsüberwachung.........................................................................................................................................34III Die Serviceleistungen des Verbandes ..................................................................................................................40
1. Leistungspaket für die Raiffeisen-Geldorganisation
der Hauptabteilung Raiffeisenkassen................................................................................................42
2. Leistungen, die auf alle Mitgliedsgenossenschaften
ausgerichtet sind ..........................................................................................................................................................48
3. Informations- und Datenverarbeitung (I&DV)
Raiffeisen-Informations-Systeme R.I.S. .......................................................................................55
4. Bildungsveranstaltungen...................................................................................................................................58
5. Sonstige Tätigkeiten ...............................................................................................................................................60
IV Ausblick auf das laufende Jahr 2002 .......................................................................................................................62V Die Raiffeisen-Genossenschaften
in Zahlen und Bildern im Jahr 2001........................................................................................................................641. Raiffeisenkassen............................................................................................................................................................68
2. Obstgenossenschaften...........................................................................................................................................73
3. Kellereigenossenschaften..................................................................................................................................77
4. Milchhöfe/Sennereigenossenschaften
und Viehwirtschaftsgenossenschaften..............................................................................................80
5. Landwirtschaftliche Bezugs-
und Konsumgenossenschaften..................................................................................................................85
6. Energiegenossenschaften..................................................................................................................................88
7. Trinkwasser- und Beregnungsgenossenschaften ...............................................................91
8. Wohnbaugenossenschaften............................................................................................................................91
9. Kindergartengenossenschaften und Kulturheime............................................................92
10. Sonstige Genossenschaften............................................................................................................................92
11. Soziale Genossenschaften................................................................................................................................94
12. Genossenschaftsverbände/Konsortien.............................................................................................94
13. Körperschaften ohne Revisionspflicht.............................................................................................95
VI Bilanz .............................................................................................................................................................................................................96 1. Bilanz zum 31.12.2001.......................................................................................................................................98
2. Ergänzender Bericht zur Bilanz ...........................................................................................................101
3. Bericht des Aufsichtsrates............................................................................................................................106
VII Bilanzen der kontrollierten Gesellschaften.............................................................................................110Raiffeisen Versicherungsdienst Ges.m.b.H. ........................................................................112
ZENFOR A.G. "Mutualitätsfonds"................................................................................................114
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3Inhaltsverzeichnis
4 Südtirol in Zahlen
Bevölkerung: ca. 460.600
Sprachgruppen:68% Deutsch
28% Italienisch
4% Ladinisch
Landesfläche: 7.400 qkm
Landwirtschaftlich genutzte Fläche: 36,8%
Wald: 39,3%
Betrieblich nicht genutzte land- undforstwirtschaftliche Fläche: 1,7%
Unproduktive Fläche: 22,2%
Südtirol in Zahlen
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5Südtirol in Zahlen
Wirtschaftsbereiche:Landwirtschaft: 11% Erwerbstätige
Produzierendes Gewerbe: 26% Erwerbstätige
Dienstleistungen: 63% Erwerbstätige
Bruttosozialprodukt: 9,0 Mrd. Euro
Wirtschaftswachstum: 2,9%
Importvolumen: 1.900 Mio. Euro (+5%)
Exportvolumen: 1.655 Mio. Euro (+2,7%)
Inflationsrate: 2,5%
Beschäftigung: 215.000
Arbeitslosenrate: 2,1%
Quelle: Landesinstitut für Statistik ASTAT, Handelskammer Bozen
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6 Organe des Verbandes
Organe des Verbandes
(Triennium 2000 - 2003)
Vorstand
Baron Carl Eyrl, Terlan Obmann
Matthias Josef Gamper, Algund Vizeobmann
Manfred Leiner, Marling Vizeobmann
Karl Dietl, Schlanders
Karl Innerhofer, Lana
Konrad Mathà, Andrian
Erich Ohrwalder, Schlanders
Florian Murr, Sarntal
Alfons Pezzei, Corvara
Heinrich Renzler, Rasen/Antholz
Josef Telfser, Kastelbell
Franz Wilhelm Tell, Kurtinig
Erich Überbacher, Natz/Schabs
Franz Varesco, Montan
Gottfried Vigl, Naturns
VollzugsausschussBaron Carl Eyrl
Matthias Josef Gamper
Manfred Leiner
Erich Ohrwalder
Heinrich Renzler
AufsichtsratHeiner Nicolussi-Leck, Pfalze Vorsitzender
Michael Grüner, Schnals eff. Aufsichtsrat
Anton Pichler, Deutschnofen eff. Aufsichtsrat
Georg Mayr, Ritten Ersatzrat
Josef Weger, Leifers Ersatzrat
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7Verbandsleitung
Verbandsleitung
Generaldirektion:Verbandsdirektor: Konrad PallaVizedirektoren: Robert Nicolussi
Paul Gasser
Hauptabteilung Genossenschaftsüberwachung:(Revision, Bilanzabschlussprüfungen)
Robert Nicolussi
Hauptabteilung Raiffeisenkassen:(Banktechnische und bankwirtschaftliche Beratung und Betreuung,
Unternehmensberatung und Marketing sowie
verschiedene Dienste für Raiffeisenkassen)
Paul Gasser
Hauptabteilung Fachberatung:- Allgemeines Recht: Alois Zelger- Steuerrecht: Herbert Oberkalmsteiner- Arbeitsrecht und Lohnverwaltung: Christian Tanner
Hauptabteilung Raiffeisen-Informations-Systeme (R.I.S.):Helmut Stroblmair
Abteilung Bildungswesen:Willy Gamper
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8 Aufbau der Südtiroler Raiffeisenorganisation
Aufbau der Südtiroler Raiffeisenorganisation
Stand 31.12.2001
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9Mitgliedschaften und Beteil igungen
Mitgliedschaften und Beteiligungendes Raiffeisenverbandes
zum 31.12.2001
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10 Raiffeisen-Ehrennadel
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11Raiffeisen-Ehrennadel
Die Raiffeisen-Ehrennadel
Die Raiffeisen-Ehrennadel wird vom Vorstand des Raiffeisenverbandes Südtirol im Sinne
des Art. 3 Buchstabe a) Punkt 16 des Statuts verliehen, der folgenden Wortlaut hat:
„die Stiftung sowie Verleihung von Ehrenzeichen an Personen, die sich um die Errichtung oderFührung von Genossenschaften oder aber um die Förderung oder Entwicklung des Genossenschafts-
wesens besondere Verdienste erworben haben“
Wir gratulieren unseren Geehrten
Für ihre genossenschaftlichen Verdienste erhielten im Jahr 2001 die Ehrennadel in
Silber
Alois Jäger, Dorf Tirol
Hubert Pohl, Kastelbell/Tschars
Heinrich Renzler, Rasen/Antholz
Norbert Schönweger, Bozen
Bronze
Emil Burger, Vahrn
Karl v. Dellemann, Tisens
Oswald Galler, St. Lorenzen
Johann Gander, Prad a. St.
Mathias Prugger, Prad. a. St.
Verehrte Vertreter der Mitgliedsgenossenschaften!
Im Jahr 2001 sind die Koordinaten
der Politik, Wirtschaft und Kultur auf
eine Weise verschoben worden, wie
das seit Jahrzehnten nicht mehr der
Fall war. Wenn Wirtschaftsorganisa-
tionen oder Unternehmen Bilanz zie-
hen, wie wir dies heute tun, so gilt es,
neben der Vorlage der Rechnungser-
gebnisse auch kurz zu skizzieren, un-
ter welchen Rahmenbedingungen ge-
arbeitet werden konnte oder musste.
Die markantesten Ereignisse des ab-
gelaufenen Jahres hatten weltweite
Dimensionen und zumindest am Ran-
de waren sie auch dort spürbar, wo die
Raiffeisenorganisation unseres Landes
ihre Aufgaben zu verrichten hatte. Es
waren auch für uns spürbare Ereig-
nisse, so vor allem was die Indikatoren
der Wirtschaft angeht. Dabei war es
einmal mehr die Konjunkturflaute
der Vereinigten Staaten Amerikas, in
deren Sog die Wirtschaft weltweit
geraten war. Einem Amerika, am
Rande der Rezession, wurde zudem
durch die Terroranschläge vom 11.
September in New York und Was-
hington eine weitere Wunde zugefügt,
die vorerst kaum zu heilen schien.
Europa war geschüttelt von einer
epochalen Krise in der Landwirt-
schaft, als Folge des Rinderwahnsinns
und der Maul- und Klauenseuche,
und dies, wie auch die Er-
eignisse in Amerika, hatte zu
großen Verunsicherungen
im Konsumentenverhalten
geführt. Das wirtschaftliche
Debakel Argentiniens hatte
überdies Auswirkungen, die
nicht nur auf das Land be-
grenzt blieben und auch Ja-
pan kam aus seiner Rezessi-
onsphase nicht heraus.
Das politische Bild wurde
neu gezeichnet und unvorstellbare
Allianzen wurden geschlossen, um
gegen einen neuen Feind anzutreten,
der schwer auszumachen ist, sich
aber im weltweiten Terrorismus kund-
tut. Bedauerlicherweise traten dabei
die Klüfte auf kulturellem Gebiet
zwischen Abendland bzw. den westli-
chen Demokratien und dem arabi-
schen Raum, deutlich zutage. Das
wirtschaftliche Gefüge wurde von all
diesen Ereignissen weltweit stark tan-
giert, was insbesondere dadurch zum
Ausdruck kam, dass alle wichtigen
Börsen der Welt im Jahr 2001 eine ne-
gative Entwicklung hinnehmen mus-
sten.
Völlig an den Vorhersagen vorbei
entwickelten sich die großen Währun-
gen der Welt, wie der US-Dollar und
der Euro. Während die Fachwelt uni-
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Vorwort
Das Jahr 2001: Ein Jahr, das Geschichte machen wird
Verbandsobmann
Carl von Eyrl
sono dem Dollar eine Wertminderung
gegenüber anderen maßgeblichen
Währungen der Welt voraussagte, war
dem nicht so; er verspürte Rezession
und Terrorismus höchstens am Ran-
de und auch die Krise des amerikani-
schen Energieriesen Enron schien ihm
nichts anzuhaben. Der Eurokurs hat-
te sich nur vorübergehend gegenüber
dem Dollar leicht erholt und eine Auf-
wertung war ihm auch dann nicht be-
schieden, als er zu Beginn dieses Jah-
res physische Gestalt annahm bzw. in
Umlauf gesetzt wurde.
Die amerikanische Notenbank Fe-
deral Reserve hatte auf alle Ereignisse
entschlossen und, wie es scheint, wohl
auch richtig reagiert, so durch eine Se-
rie von Zinssenkungen, wie dies kaum
jemals zuvor der Fall war. Die Eu-
ropäische Zentralbank sah sich in ih-
rer Zinspolitik der Preisstabilität
äußerst verpflichtet, wenngleich wie-
derholte Male festgestellt werden
konnte, dass die Steuerung der Kosten
für das Zentralbankgeld auf den Euro-
Kurs kaum Einfluss hatte.
Das Wirtschaftswachstum der Eu-
roländer fiel mit durchschnittlich 1,5%
sehr bescheiden aus, und was beson-
ders auffiel, war der äußerst schwache
Konjunkturverlauf Deutschlands, wel-
ches als die Konjunkturlokomotive
Europas schlechthin seit Jahrzehnten
gilt. Das Wirtschaftswachstum von
nur 0,7% dieses größten Landes im
EU-Raum und eine Inflationsrate, die
zu den höchsten zählt sowie ein Haus-
haltsdefizit, das die Grenzen des Sta-
bilitätspaktes zu verlassen schien, dürf-
te das Vertrauen in die neue Gemein-
schaftswährung besonders hart ge-
troffen haben.
Italiens Wirtschaft hatte vor einem neu-
en politischen Hintergrund keine
schlechte Grundlage für eine Ent-
wicklung in vorderen Rängen des Eu-
rolandes. Mit einem Wirtschafts-
wachstum von 1,8%, einer tendenzi-
ellen Inflation von 2,3% und einer
Neuverschuldung der öffentlichen
Haushalte von 1,1% sind die wesent-
lichen Vorgaben des EU-Stabilitäts-
paktes angemessen eingehalten worden
und es scheint durchaus so, dass die
Prämissen für eine gute zukünftige
Entwicklung in den vordersten Posi-
tionen der EU-Staaten bestehen. Im
vergangenen Mai hatte der Mitte-
Rechts-Block die Wahlen mit solider
Mehrheit gewonnen. Die neue Regie-
rung verfügt über eine Mehrheit im
Parlament, die ein Regieren möglich
macht, das auf Dauer, d. h. wohl auf
die ganze Legislaturperiode, ausgelegt
sein kann, was die Umsetzung von ein-
schneidenden Reformen ermöglichen
wird. Weniger Staat, Entbürokratisie-
rung, Reformierung des Pensionssy-
stems, Flexibilisierung des Arbeits-
rechts und Vereinfachung des Steuer-
systems bei gleichzeitigem Zurück-
drehen der Steuerschraube sind eini-
ge der Zielrichtungen, welche diese Re-
gierung anstrebt; Teile davon sind
auch schon realisiert worden.
Südtirol ist aus seiner räumlichen Di-
mension und Bevölkerungsanzahl im
nationalen und internationalen Ge-
schehen sicherlich eine weitgehend be-
deutungslose Komponente. Dennoch
ist die Position dieses Landes, als
Brückenkopf zwischen zwei großen
Kulturräumen, eine ganz besondere,
und die Geschehnisse im nationalen
und internationalen Raum waren auch
bei uns wahrnehmbar, nachdem die
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14 Vorwort
Außenbeziehungen unseres Landes
erheblich sind, so besonders im Be-
reich eines stark entwickelten Touris-
mus.
Auch das Genossenschaftswesen Süd-
tirols geht über Funktionen der Selbst-
versorgung oder der Marktleistungen
im lokalen Umfeld weit hinaus. So
kann bei einer Apfelproduktion, die
mehr als 1/10 der EU-Ernte und
mehr als 1/3 der nationalen Produkti-
on ausmacht, nur ein verschwindend
kleiner Teil in unserem Land konsu-
miert werden. Auch die erzeugte
Milch muss zu 2/3 Abnehmer außer
Landes finden und die erzeugten Wei-
ne werden auch nur zur Hälfte in Süd-
tirol verbraucht. Dazu sei bemerkt,
dass die in Südtirol erzeugte Milch zu
100%, das Obst (Äpfel) zu 90% und
die Trauben zu 70% von den Genos-
senschaften übernommen, verarbeitet
und vermarktet werden. In der Geld-
und Kreditwirtschaft üben die Raiff-
eisenkassen zwar ihre Kernmission in
der Kreditversorgung des lokalen Um-
feldes aus. Die Liberalisierung der
Geld- und Kreditwirtschaft und neue
Technologien der Informatik haben es
aber mit sich gebracht, dass bei der
Veranlagung von Spargeldern Mög-
lichkeiten auf uns zugekommen sind,
die den Rahmen des Lokalen weit ge-
sprengt haben und die weltweit Platz
greifen. Auch im Zahlungsverkehr
sind selbst von den kleinsten Raiff-
eisenkassen unseres Landes aus die
Wege weltweit erschlossen.
Vor diesem Hintergrund hatte das Ge-
nossenschaftswesen unseres Landes
neue Wege zu beschreiten und sich mit
neuen Problemen zu beschäftigen,
die die weltweite Vernetzung der In-
formatik genauso betrafen wie etwa
Fragen der Marktaufstellung, der
Größenordnung und ganz allgemein
des härter werdenden Wettbewerbes in
einem zunehmend freieren Wirt-
schaftsraum.
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15Vorwort
Das wirtschaftliche, soziale und ge-
sellschaftliche Umfeld Südtirols war
auch im Berichtsjahr ein gutes; die
Stadt Bozen wurde laut Umfrage der
renommierten Wirtschaftszeitung „Il
Sole 24 ore“ zur lebenswertesten
Stadt Italiens gekürt. Dennoch kann
dies, der relative Wohlstand und eine
fortbestehende Vollbeschäftigung in
unserem Land über viele Probleme
nicht hinwegtäuschen, so auch nicht
über versteckte Armut, Drogen, Al-
kohol u.a.m.
Immerhin hatte unser Genossen-
schaftswesen im Großen und Ganzen
einen fruchtbaren Boden, und dessen
Verwurzelung, Attraktivität und Lei-
stungsstärke hat unvermindert seinen
Fortgang erfahren. Das Raiffeisen-
Genossenschaftswesen ist und bleibt in
unserem Land ein Garant für Wohl-
standsmehrung, Sicherheit, Wirt-
schaftsleistung und soziale Vernet-
zung mit außerordentlichen Perspek-
tiven in der Zukunft. Das Raiffeisen-
Genossenschaftswesen ist und bleibt
auch ein Leistungs- und Hoffnungs-
träger selbst in dieser Zeit der großen
Veränderungen. Der Zuspruch ergibt
sich aus einem weiteren Zuwachs der
Einzelmitglieder, die bei den 320
Mitgliedsgenossenschaften des Ver-
bandes mit 103.464 Einheiten am
Jahresende erstmals in der Geschich-
te die 100.000-Grenze überschritten
haben. Auch die Zahl der Mitglieds-
genossenschaften hat um 10 Einheiten
zugenommen.
Die Raiffeisenorganisation Südtirols
hat sich sohin ein weiteres Mal her-
vorragend bewährt. Der Raiff-
eisenverband weiß um den wirt-
schaftlichen, kulturellen, sozialen und
gesellschaftlichen Wert dieser Orga-
nisation und hat alle Anstrengungen
unternommen, um diese zu vertreten,
zu fördern, zu unterstützen und auch
darüber zu wachen, dass ein ausge-
wogenes Vorankommen gewährlei-
stet wurde.
In der Folge wird über die einzelnen
Leistungsfelder des Verbandes noch im
Detail berichtet werden.
Mir ist es ein Anliegen, an dieser Stel-
le darauf zu verweisen, dass die ge-
nossenschaftliche Selbsthilfe, unter
Berücksichtigung der wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Struktur unse-
res Landes, von gesellschaftstragender
Bedeutung ist, und dass die genos-
senschaftliche Selbsthilfe, Selbstver-
antwortung und Selbstverwaltung,
wie sie von mehr als 100.000 Mitglie-
dern der Raiffeisen-Genossenschaften
praktiziert wird, eine unveränderte
Bedeutung für die Sicherheit und den
Wohlstand dieses Landes darstellen.
So ergeht von dieser Stelle aus an Sie
alle der Aufruf, an dem genossen-
schaftlichen Werk unter dem Giebel-
zeichen weiterzubauen und im Sinne
Raiffeisens die Werte der Selbsthilfe,
der Selbstverantwortung und der
Selbstverwaltung immer neu zu bele-
ben. Wir müssen uns aber auch dessen
bewusst sein, dass die einzelnen Raiff-
eisen-Genossenschaften dieses Landes
als Unternehmen äußerst kleine und
verwundbare Gebilde sind, die, auf
sich allein gestellt, in den allermeisten
Fällen keine Überlebenschance hätten.
Der Verbund oder die Zusammenar-
beit im Verbund ist aus dieser Sicht ein
Gebot, das in dieser Zeit der Libera-
lisierung und der schrankenlosen Kon-
kurrenzierung zur immer größeren
Notwendigkeit wird. Jedes Auseinan-
dertriften könnte hier unheilbare Wun-
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16 Vorwort
den auftun. Der Raiffeisenverband
Südtirol wird alles daransetzen, um
auch Formen der Zusammenarbeit zu
begünstigen und die Leistungen der
Genossenschaften durch gemeinsa-
me Vorgehens- und Handlungsweisen
zu stärken.
Der Verband wird sich auch bemühen,
den Erfolg durch motivierte und fach-
lich kompetente Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter zu begünstigen und dies in
dem Wissen, dass bereits große emo-
tive Anbindung bei Tausenden von
Menschen, die in unserer Organisati-
on arbeiten, besteht.
So möchte ich denselben an dieser
Stelle für die erbrachten Leistungen,
für ihre Verlässlichkeit und ihre Iden-
tifikation mit unserer Organisation
danken und Anerkennung ausspre-
chen, an erster Stelle natürlich allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
unserem Hause. Danken möchte ich
aber auch allen Mitgliedsgenossen-
schaften für die gute und einver-
nehmliche Zusammenarbeit auf allen
Ebenen der menschlichen, fachlichen
und institutionellen Beziehungen. Ein
besonderer Dank ergeht auch an alle
jene privaten und öffentlichen Ein-
richtungen und Behörden, mit denen
wir in Kontakt stehen, so insbesonde-
re mit den Behörden des Landes, der
Region und der Bankenaufsicht.
DER OBMANN
Carl von Eyrl
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17Vorwort
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Im Berichtsjahr 2001 konnte die Ar-
beit des Verbandes ein weiteres Mal ei-
nen stabilen Verlauf nehmen, wenn-
gleich es auch einige Veränderungen in
maßgeblichen Führungspositionen
gab. In der Doppelfunktion, einerseits
die Mitgliederinteressen zu vertreten
sowie die Beratung und Betreuung,
den Schutz, die Förderung und Ent-
wicklung der Mitgliedsgenossen-
schaften zu gewährleisten und ande-
rerseits, im Sinne des behördlichen
Auftrages die Genossenschaften zu
überwachen und deren Bilanzen zu
prüfen, galt es, als Synthese dieser
Funktionen größtmöglichen Nutzen
für die gesamte Raiffeisenorganisation
zu stiften. Die Initiativen, Vorgehens-
weisen und Leistungsverrichtungen
des Verbandes waren diesen Aufträgen
verpflichtet und wenn man die Lei-
stungsfähigkeit, Stabilität und Konti-
nuität der Raiffeisen-Genossenschaf-
ten ganz allgemein vor Augen hält, so
können daran auch die Leistungen des
Verbandes mitbeurteilt werden.
Vieles ist in der alltäglichen Routi-
ne unserer Organisation zur Selbst-
verständlichkeit geworden und es fällt
in der Regel gar nicht auf, dass die
Vielgestaltigkeit der Raiffeisen-Ge-
nossenschaften unseres Landes stän-
dig auch eine Fülle von Problemen
aufwirft, die es zu überwin-
den und zu lösen gilt. Dem
galt unsere Beratung und
Betreuung genauso wie die
Vertretung von Interessen
und die Verrichtung von
Leistungen vielfältigster Art.
Die Organisationsstruk-
tur des Verbandes mit ihren
Hauptabteilungen, Abtei-
lungen und Dienststellen
hält man im Großen und
Ganzen nach wie vor für angemessen,
wenngleich, auch vor dem Hinter-
grund des neuen behördlichen Auf-
trages der Bilanzabschlussprüfung für
die Raiffeisenkassen, der Aufgaben-
bereich Revision und Bilanzprüfung
verstärkt in eine Position der Unab-
hängigkeit und der Auffälligkeit eines
behördlichen Auftrages gerückt wird.
Richtschnur des Handelns waren al-
so das Statut und der behördliche Auf-
trag. Im Detail kamen Beschlüsse des
Vorstandes und des Vollzugsaus-
schusses hinzu. Der Vorstand kam so-
hin zu fünf Sitzungen zusammen, der
Vollzugsausschuss zu weiteren zehn.
Dabei kamen allgemeine Verwal-
tungsangelegenheiten ebenso zur Be-
handlung wie organisationspolitische
und strategische Sachverhalte. Letztere
betrafen Fragen von strategisch-wirt-
Verbandsdirektor
Konrad Palla
I Allgemeines aus der Verbandsarbeit
Die jährliche
Vollversammlung,
ein Spiegelbild
des Leistungsver-
mögens der
Raiffeisen-
organisation
unseres Landes.
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20 Allgemeines A l l g e m e i n e s
schaftlichen Beteiligungen, der Infor-
matik, der Zusammenarbeit mit Zen-
tralorganisationen, Gesetzesänderun-
gen, die das Genossenschaftswesen
betrafen u.a.m.
Im Bereich der Sachinvestitionen
konnten im Berichtsjahr bedeutsame
Arbeiten der Erweiterung und Umge-
staltung am Raiffeisenhaus zum Ab-
schluss gebracht werden. So die Schaf-
fung von zusätzlichen an die 30 unter-
irdischen Autoabstellplätzen, die Um-
gestaltung und Erweiterung der Raiff-
eisenbar samt Önothek und der Ankauf
bzw. der Bezug der ex VOG-Büros im
Raiffeisenhaus.
Die Interessensvertretung wurde auf
verschiedenen Ebenen direkt wahrge-
nommen, so durch Gespräche mit zu-
ständigen Behörden in Brüssel, im
Präsidialrat der Confcooperative in
Rom, im Vorstand der Federcasse in
Rom, in der regionalen Genossen-
schaftskommission und im regionalen
Beratungskomitee für genossenschaft-
liche Fragen, bei der Landesregie-
rung, der Bankenaufsichtsbehörde, im
Kammerrat der Handelskammer, im
Verwaltungsrat des WIFI und in Ko-
mitees, die mitunter ad hoc eingerich-
tet worden sind. So manches konnte
dabei erreicht werden und die Stimme
der Raiffeisenorganisation unseres Lan-
des war vielfach gegeben, wenn es um
Weichenstellungen ging, welche die-
selbe betrafen.
Bei Behörden und Stellen der öf-
fentlichen Verwaltung hat der Verband
Interessen einzelner Genossenschaften
genauso vertreten wie jene einzelner
Kategorien oder der ganzen Organisa-
tion, und auch bei gerichtlichen Aus-
einandersetzungen wurden Erfolge von
weittragender Bedeutung erzielt.
Die MitgliedsgenossenschaftenAm 31. Dezember 2001 waren im
Genossenschaftsregister der Autono-
men Provinz Bozen 866 Genossen-
schaften eingetragen, von denen 714
(82,5%) einem der drei in unserem
Land tätigen und gesetzlich aner-
kannten Verbände angeschlossen wa-
ren. Bekanntlich besteht, im Gegensatz
zum Ausland, in Italien und auch in
der Autonomen Region Trentino-
Südtirol, die über primäre Zuständig-
keiten im Bereich der Genossen-
schaftsüberwachung und Genossen-
schaftsförderung verfügt, kein Ver-
bandszwang. Dazu gab es im Be-
richtsjahr zwei sich widersprechende
Gesetzesinitiativen von Seiten der al-
ten und der neuen Regierung. So
sollten laut einem Ermächtigungsgesetz
der alten Regierung (vor den Neu-
wahlen im Mai) alle Genossenschaften
verpflichtet werden, sich der Revision
eines anerkannten Verbandes zu un-
terwerfen, während im Zuge der Um-
setzung eines entsprechenden Er-
mächtigungsgesetzes der neuen Re-
gierung Initiativen in die Wege gelei-
tet wurden, wonach die Genossen-
schaftsrevision den Verbänden entzo-
gen und dem Arbeitsministerium zu-
gewiesen werden sollte. Wegen der
primären Zuständigkeit unserer Regi-
on hielt sich unsere Sorge in diesem
Zusammenhang in Grenzen. Beide In-
itiativen sind mittlerweile jedoch ver-
sandet.
Dem Raiffeisenverband Südtirol
waren von den obgenannten Genos-
senschaften 320, das sind 44,8%, an-
geschlossen. Dabei handelt es sich je-
doch um den Großteil all jener Ge-
nossenschaften in unserem Land, die
der deutschen Sprachgruppe zuzu-
ordnen sind und die vorwiegend wirt-
schaftliche Zwecke verfolgen. Nur vier
gehören zur Kategorie der sozialen Ge-
nossenschaften. Aus der Sicht der
Wirtschaftsleistung, der Mitglieder-
und Beschäftigtenzahl dürften diese
Genossenschaften den Hauptanteil
im Südtiroler Genossenschaftswesen
einnehmen bzw. dasselbe schlechthin
darstellen.
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21AllgemeinesA l l g e m e i n e s
Mitglieder Anzahl Auf- Aus- Anzahl Geschäftsanteil Stimmen Einzelmitglieder ± %
1.1.01 nahmen tritte 31.12.2001 € % zum 31.12.2001
Raiffeisenkassen 52 0 0 52 134.160,00 31,03% 41.238 2,97%
Obst- und Saatbaugenossenschaften 49 1 3 47 108.876,00 25,18% 8.162 -1,26%
Kellereigenossenschaften 18 1 2 17 39.732,00 9,19% 3.850 0,21%
Sennereigenossenschaften/Milchhöfe 13 1 0 14 19.592,00 4,53% 7.337 -0,42%
Konsum- und Bezugsgenossenschaften 14 0 0 14 7.224,00 1,67% 5.973 1,51%
Wassergenossenschaften 19 1 0 20 10.320,00 2,39% 4.374 13,79%
Energiegenossenschaften 31 7 0 38 19.608,00 4,54% 6.138 16,01%
Wohnbaugenossenschaften 7 2 0 9 4.644,00 1,07% 398 12,75%
Kindergarten- u. Kulturheimgen. 22 1 1 22 11.352,00 2,63% 1.416 0,35%
Sonstige Genossenschaften 68 5 3 70 40.216,00 9,30% 23.662 9,03%
Genossenschaftsverbände 13 0 0 13 19.092,00 4,42% 186 -6,53%
Soziale Genossenschaften 4 0 0 4 2.064,00 0,48% 730 10,44%
Körperschaften o. Revisionspflicht 21 1 0 22 15.480,00 3,58% - -
Zusammen 331 20 9 342 432.360,00 100,00% 103.464 4,65%
Die Mitglieder des Raiffeisenverbandesnach 13 homogenen Gruppen geordnet (Stand 31.12.2001)
Feierliche
Eröffnung des
erneuerten Café
Raiffeisen und
der neuen
Önothek
Neue Mitglieder:1. Kleingenossenschaft BIOKISTL Südtirol Gen.m.b.H., Lana (Sonstige Genossenschaften)
2. Vereinshaus Völlan Gen.m.b.H., Völlan (Kindergarten- u. Kulturheimgen.)
3. Vinschgauer Elektrizitäts-Konsortium Gen.m.b.H., Schlanders (Energiegenossenschaften)
4. Kleingenossenschaft m.b.H. „E-Werk St. Jakob-Pfitsch“ (Energiegenossenschaften)
5. Tourismusverband Seiser Alm-Schlerngebiet Gen.m.b.H., Seis am Schlern (Sonstige Genossenschaften)
6. VPS-Verband der Privatvermieter Südtirols Gen.m.b.H., Bozen (Sonstige Genossenschaften)
7. PROFRUT-Kleingenossenschaft m.b.H., Neumarkt (Obst- u. Saatbaugenossenschaften)
8. Fernheizwerk Welsberg Niederdorf Gen.m.b.H., Welsberg (Energiegenossenschaften)
9. Südtiroler Qualitätskontrolle, Terlan (Körperschaften ohne Revisionspflicht)
10. Landwirtschaftliche Genossenschaft Schluderns Gen.m.b.H., Schluderns (Sonstige Genossenschaften)
11. Pfelderer Genossenschaft Gen.m.b.H., Moos i. Pass. (Energiegenossenschaften)
12. Wohnbaugenossenschaft Leben 2001 Gen.m.b.H., Eppan (Wohnbaugenossenschaften)
13. SEA Sorvisc-Energia-Ambient Gen.m.b.H., St. Martin i. Th. (Energiegenossenschaften)
14. BIOWATT-Taufers Gen.m.b.H., Sand in Taufers (Energiegenossenschaften)
15. Tourismusverein Gsieser Tal-Welsberg-Taisten Gen.m.b.H. (Sonstige Genossenschaften)
16. Sennereigenossenschaft Prad Gen.m.b.H., Prad a. St. (Sennereigen./Milchhöfe)
17. TALISMAN Gen.m.b.H., Auer (Wohnbaugenossenschaften)
18. Kellerei Bozen Gen.m.b.H., Bozen (Kellereigenossenschaften)
19. Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung m.b.H., Prad a. St. (Sonstige Genossenschaften)
20. Förderungsgenossenschaft Ulten Gen.m.b.H., St. Pankraz (Energiegenossenschaften)
Löschung von Mitgliedschaftspositionen:1. Kleingenossenschaft „Lebenswertes Ulten“ Gen.m.b.H., St. Walburg (Auflösung)
2. ECOP Gen.m.b.H. (Fusion)
3. BIO Vinschgau Gen.m.b.H. (Auflösung)
4. Parkgarage Endide Gen.m.b.H., Neumarkt (Auflösung)
5. Obstgenossenschaft Oberlana Gen.m.b.H., Lana (Inkorporierung)
6. Bürgschaftsgen. zum Eigenheimerwerb in Südtirol Gen.m.b.H., Bozen (Auflösung)
7. Vereinshausgenossenschaft St. Peter/Lajen Gen.m.b.H. (Auflösung)
8. Kellereigenossenschaft Gries Gen.m.b.H., Bozen (Fusion)
9. Kellereigenossenschaft St. Magdalena, Bozen (Fusion)
Siehe Berichte im Teil V
„Die Raiffeisen-Genossenschaften in Zahlen und Bildern“
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22 Allgemeines A l l g e m e i n e s
Als Mitglieder des Raiffeisen-
verbandes scheinen darüber hinaus 22
Körperschaften auf, die entweder mit
dem Genossenschaftswesen verbunden
sind oder ähnliche Zwecke der Ge-
genseitigkeit wie die Genossenschaften
verfolgen. So waren dem Raiff-
eisenverband zu Jahresende 2001 ins-
gesamt 342 Mitgliedskörperschaften
angeschlossen, und das waren 11
mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt ka-
men im Berichtsjahr 20 Mitglieder neu
hinzu, deren 9 sind, zum Großteil we-
gen Fusion oder Auflösung, ausge-
schieden.
In Bezug auf die Voraussetzungen
für die Mitgliedschaft beim Raiff-
eisenverband besteht seit längerem die
Absicht, eine Gesetzesinitiative zu in-
itiieren, die eine Erweiterung des R.G.
Nr. 7/1954 in jenem Punkt zum Ge-
genstand hat, der die Tätigkeiten der
gesetzlich anerkannten Verbände
grundsätzlich auf die Mitgliedsgenos-
senschaften beschränkt. Veränderte
Gegebenheiten, wonach Mitgliedsge-
nossenschaften auch Beteiligungen
bei Kapitalgesellschaften halten oder
solche gar kontrollieren, lassen es
zweckmäßig erscheinen, die Leistun-
gen des Verbandes auch auf dieselben
auszurichten. Die Mitgliedschaft sol-
cher Gesellschaften beim Verband
wäre demnach folgerichtig. Ebenso
sollte es aus betriebswirtschaftlichen
Gründen zumindest in begrenztem
Maße möglich sein, das Leistungsan-
gebot auch auf Gesellschaften oder
Körperschaften ausdehnen zu können,
bei denen der Verband selbst Beteili-
gungen hält, die grundsätzlich ja nur
aus strategischen Gründen im Inter-
esse der gesamten Raiffeisenorganisa-
tion eingegangen werden.
Mit der Initiative, eine entspre-
chende Änderung des besagten R.G.
herbeizuführen, kam man im Be-
richtsjahr jedoch, wohl auch aus Grün-
den zeitweiliger Untätigkeit der Re-
gionalregierung, leider nicht voran.
Die Einzelmitglieder, welche den
320 Mitgliedsgenossenschaften an-
gehören, sind im Berichtsjahr um
4.594 Einheiten auf 103.464 ange-
wachsen, was einen relativen Zu-
wachs von 4,65% bedeutet. Diesem
Zuwachs steht allerdings auch eine um
3,2% größere Zahl an Mitgliedsge-
nossenschaften gegenüber. Obiger Zu-
wachs der Mitgliedskörperschaften
kann durchaus auch dahingehend in-
terpretiert werden, dass das Lei-
stungsangebot des Verbandes attrak-
tiv ist und den Anforderungen allge-
mein gerecht wird. Im Übrigen scheint
es nach wie vor keine Anzeichen dafür
zu geben, dass die Raiffeisen-Genos-
senschaften in Südtirol in ihrer Funk-
tionsweise und Aufgabenverrichtung
an Bedeutung und Spielraum verlieren
würden. Vielmehr scheint es, dass al-
te und auch neue Betätigungsfelder er-
höhtes Interesse erfahren, so in der En-
ergiewirtschaft, aus deren Sektor sieben
neue Genossenschaften dem Raiff-
eisenverband beigetreten sind.
Auf gesamtstaatlicher Ebene haben
entsprechende Gesetze und Gesetze-sinitiativen im Berichtsjahr für er-
hebliche Aufregung gesorgt. Die neue
Regierung hat sich zum Ziel gesetzt,
mit neuen Kriterien zwischen „echten“
und „unechten“ Genossenschaften zu
unterscheiden, wobei für erstere auch
der Begriff „verfassungsrechtlich an-
erkannte oder geschützte Genossen-
schaften“ geprägt wurde. Wesentliches
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23Allgemeines
Merkmal sollte für diese sein, dass sie
ihre Leistungen zumindest mehrheit-
lich auf die Mitglieder ausrichten,
und zwar in Form der Versorgung der-
selben mit Produkten oder Leistungen
oder aber, dass Produkte und Lei-
stungen, mit denen die Genossen-
schaften als Marktteilnehmer auftreten,
mehrheitlich von ihren Mitgliedern
stammen. Mit einem Ermächtigungs-
gesetz, das vom Senat am 28. Sep-
tember endgültig verabschiedet wurde,
und das eine Reform des Gesell-
schaftsrechts zum Gegenstand hat, ist
die Regierung laut Art. 5 ermächtigt
bzw. beauftragt worden, obige Sach-
verhalte des Genossenschaftsrechts
innerhalb eines Jahres zu regeln. Eine
Regelung im obigen Sinne wird zwei-
felsfrei folgenschwere Auswirkungen
auf den genossenschaftlichen Kon-
sumbereich sowie auf die Arbeits-
bzw. Produktivgenossenschaften ha-
ben.
Auf die Raiffeisen-Genossenschaf-
ten unseres Landes werden die Aus-
wirkungen hingegen begrenzt sein; der
Raiffeisenverband hat vielmehr von je-
der negativen Stellungnahme abgese-
hen, zumal die Zielrichtung der be-
sagten Gesetzesmaßnahmen die
Grundsätze der genossenschaftlichen
Gegenseitigkeit unterstreicht und
tatsächlich eine gewisse Ordnung in
der Vielgestaltigkeit genossenschaftli-
cher Unternehmen schaffen könnte,
bei der zuweilen Genossenschaften in
Erscheinung treten, die mit diesen
wirklich nichts gemeinsam haben.
Mit obigen Regelungen sollen auch die
Begünstigungen für Genossenschaften
stark verknüpft werden.
So gesehen scheint es aber auch son-
derbar, dass bereits vor den ord-
nungsrechtlichen Regelungen Kör-
perschaftssteuern für alle Genossen-
schaften vorgesehen worden sind,
wenngleich dies in reduziertem Aus-
maß angewendet werden und vorü-
bergehenden Charakter haben sol-
len.
Weitere Gesetzesmaßnahmen, die
Auswirkungen auf das Genossen-
schaftswesen haben können, betreffen
die sog. „devolution“, d. h. die Abga-
be von zentralen Befugnissen an die
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24 Allgemeines
1996 1997 1998 1999 2000 2001 ± % 1996-2001
Raiffeisenkassen 34.174 36.062 37.546 38.872 40.049 41.238 20,67%
Obst- u. Saatbaugenossenschaften 7.960 7.997 8.258 8.372 8.266 8.162 2,54%
Milchhöfe u. Sennereigenossenschaften 8.144 7.781 7.454 7.407 7.368 7.337 -9,91%
Kellereigenossenschaften 3.883 3.880 3.865 3.846 3.842 3.850 -0,85%
Konsum- u. Bezugsgenossenschaften 5.136 5.384 5.631 5.698 5.884 5.973 16,30%
Wassergenossenschaften 4.194 4.290 4.360 3.736 3.844 4.374 4,29%
Energiegenossenschaften 3.438 3.616 3.859 4.689 5.291 6.138 78,53%
Wohnbaugenossenschaften 205 208 218 248 353 398 94,15%
Kindergarten- u. Kulturheimgen. 1.607 1.604 1.452 1.450 1.411 1.416 -11,89%
Sonstige Genossenschaften 15.299 16.021 21.327 22.026 22.363 24.392 59,44%
Genossenschaftsverbände 188 186 189 193 199 186 -1,06%
Zusammen 84.228 87.029 94.159 96.537 98.870 103.464 22,84%
Mitgliederentwicklung in den diversen Genossenschaftssparten
Region im Sinne der Verwirklichung
des Föderalismus.
Allgemein wird davon ausgegangen,
dass dabei ein irreversibler Weg ein-
geschlagen worden ist, der den Re-
gionen viele Zuständigkeiten bescheren
wird, etwa nach dem Vorbild unserer
autonomen Provinz Südtirol. Diese
Zuständigkeiten sollen u. a. auch das
Genossenschaftswesen und die „Ban-
ken lokalen Charakters“ betreffen,
wobei die Definition des Begriffes
„lokaler Charakter“ erst noch vorzu-
nehmen ist. Jedenfalls wird damit die
Zuständigkeit der Region Trentino-
Südtirol in diesem Sachgebiet nicht
mehr isoliert dastehen, was bei der Ver-
teidigung solcher Kompetenzen der
Autonomie durchaus positiv sein kann.
Den institutionellen Mitgliedschaftendes Verbandes und dessen strate-gisch wirtschaftlichen Beteiligungengalt wiederum ein besonderes Inter-
esse. In allen Fällen sollten daraus den
Mitgliedsgenossenschaften oder der
Festigung und Entwicklung der Raif-
feisenorganisation unseres Landes Vor-
teile und Chancen erwachsen. Geht es
bei den institutionellen Mitglied-
schaften mehr um die Vertretung von
Interessen oder die Umsetzung insti-
tutioneller Aufgaben, stehen bei den
strategisch-wirtschaftlichen Beteili-
gungen wirtschaftlich-materielle In-
teressen oder Entwicklungspotenziale
im Vordergrund.
Wechselseitiger Krankenbeistands-verein der RGO (WKV)
Der Verein bezweckt, unter Aus-
nutzung steuerlicher und sozialrecht-
licher Begünstigungen, einen solidari-
schen Kostenersatz in Krankheitsfällen
innerhalb der Mitarbeiterschaft der
RGO und deren Familienmitglieder
sowie nunmehr auch für pensionierte
Mitarbeiter. Dem Verein gehörten
am Jahresende 2.064 Mitglieder an
und indirekt 1.954 zu Lasten lebende
Familienangehörige. Im Berichtsjahr
wurden in 5.409 Schadensfällen Rück-
vergütungen für einen Gesamtbetrag
von 882.400,00 € ausbezahlt.
Zenfor AG (Mutualitätsfonds)Diese Gesellschaft, bei der der Ver-
band 99,5% der Beteiligung hält,
wurde im Sinne des Gesetzes Nr.
59/1992 bzw. des R.G. Nr. 15/1993
errichtet. Im Berichtsjahr flossen in den
Fonds von Seiten der Mitgliedsge-
nossenschaften und im Sinne obiger
Gesetze insgesamt 1.036.546,00 €.
57,24% davon stammen von den
Raiffeisenkassen, 42,76% von anderen
Genossenschaften. Im Laufe des Jah-
res wurden, in Beachtung der ent-
sprechenden gesetzlichen und sta-
tutarischen Bestimmungen, 77 Ver-
lustbeiträge für insgesamt
2.888.892,00 € an Genossenschaften
oder für Aktivitäten zu deren Gunsten
gewährt und dafür 1.870.611,00 € aus-
bezahlt. Am Jahresende wies der
Fonds einen Stand von 4.496.015,00
€ auf; der aushaftende Betrag für ge-
währte Darlehen belief sich auf
1.327.100,00 €. Die Gesellschaft weist
ein Geschäftsergebnis nach Steuern
von 78.442,00 € auf.
Die Raiffeisen VersicherungsdienstGes.m.b.H. (RVD)
Direkt und indirekt handelt es sich
dabei um eine 100%ige Tochtergesell-
schaft des Raiffeisenverbandes, die
auch im abgelaufenen Jahr wiederum
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25Allgemeines
beachtenswerte Erfolge aufweisen konn-
te. Mit Ausnahme der Lebensversi-
cherung konnten in allen Sparten gute
Zuwächse verzeichnet werden. Infolge
des starken Einbruches bei den Renten
und Dividenden und insbesondere bei
den Börsen wie auch durch das Weg-
fallen steuerlicher Vorteile ist die Dy-
namik im Bereich Lebensversicherung
stark eingebremst worden. So sind die
Prämieneinnahmen von 37,32 Mill. €im Vorjahr um ganze 17,1% auf 30,97
Mill. € zurückgefallen. Die gesamten
Prämieneinnahmen sind somit von
55.078.579,00 € um 1.443.300,00 €auf 53.635.279,00 € gesunken. 37%
betrafen dabei die Sach- und 63% die
Lebensversicherungen. Entsprechend
zugenommen hat auch die Zahl der
Schadensregulierungen. So wurden im
Berichtsjahr 8.445 Schäden ausbe-
zahlt, wofür 9.655.111,00 € aufge-
wendet worden sind. 2.380.074,00 €entfallen davon auf Hagelschäden.
Die Gesellschaft hat an ihre Sub-
agenturen, nämlich an die Raiffeisen-
kassen, 2.667.421,00 € an Provisionen
ausbezahlt und damit 30,8% mehr als
im Vorjahr. Der nach Steuern ver-
bleibende Gewinn der Gesellschaft
beläuft sich auf 65.237,00 €.
Versicherungsholding FINASSIMOCO AG
Das Versicherungsgeschäft ist mit
dem der Genossenschaften artver-
wandt; es beruht auf den Grundsätzen
der Gegenseitigkeit und der Solidarität
aller Beteiligten. Aus diesem Grund
und auch wegen der nicht unbeacht-
lichen Finanzflüsse, die damit ver-
bunden sind und so die Raiffeisen-
kassen auch aus dieser Sicht interes-
sieren, ist der Raiffeisenverband seit
Jahren bemüht, in diesem Tätigkeits-
feld Maßstäbe zu setzen.
Die genossenschaftliche Mission
Raiffeisens ist schließlich auch auf die
Wohlfahrt und Sicherheit der Men-
schen ausgerichtet und damit haben
Versicherungen in den verschieden-
sten Sparten etwas zu tun.
Die Beteiligungen des Verbandes
bei der Versicherungsholding FIN-
ASSIMOCO ist vor diesem Hinter-
grund zu sehen und, obwohl die Pro-
bleme, auch organisationspolitischer
und bilanzieller Art, der von FIN-
ASSIMOCO direkt und indirekt kon-
trollierten Gesellschaften ASSIMOCO
AG und ASSIMOCO Vita AG, so
manche Sorge bereiteten, ist man im
Verband der Meinung, das Engage-
ment kapitalmäßiger und personen-
bezogener Art fortzusetzen bzw. zu in-
tensivieren.
So hat der Verband auch das volle
Optionsrecht anlässlich einer weiteren
Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr
bei FINASSIMOCO AG ausgeübt,
wodurch dessen Beteiligung um
617.504,00 € auf 7.569.751,62 € an-
gewachsen ist. Auch eine weitere Ka-
pitalerhöhung im Frühjahr d. J. hat der
Verband mitbestritten und dafür
1.203.591,00 € aufgewendet. Unser
Eigentümer und
Führungsspitzen
des Raiffeisen
Versicherungs-
dienstes.
26 Allgemeines
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Die Provisionen
aus dem
Versicherungs-
geschäft an die
Raiffeisenkassen
konnten deutlich
erhöht werden
Anteil am Kapital der FINASSIMOCO
wurde dadurch mit 16,25% beibehal-
ten. Projekte laufen darauf hinaus,
unsere Organisation noch in weitaus
größerem Ausmaß auch bei den ope-
rativen Versicherungsgesellschaften
ASSIMOCO AG und ASSIMOCO-
Vita AG zu beteiligen.
Raising Unified Network R.U.N. AGAuf der Suche nach Nutzung von
Synergien und Erzielung von Ko-
steneinsparungen in der Informatik ist
im Berichtsjahr ein historischer Schritt
getan worden, der ein Zusammengehen
mit der Südtiroler Sparkasse AG zum
Gegenstand hatte. Die Errichtung einer
gemeinsamen und zu gleichen Teilen
getragenen Aktiengesellschaft mit der
Bezeichnung R.U.N. AG (Raising Uni-
fied Network) am 22. Januar 2001 hat-
te die obige Zielsetzung konkretisiert.
Die Gesellschaft hat ihre Tätigkeit
Mitte des Jahres aufgenommen und be-
treibt nunmehr die Netzwerke der In-
formatik sowohl für die Raiffeisen-
organisation als auch für die Sparkasse
AG. Die Betätigungsfelder sollen noch
ausgeweitet werden; bevor steht eine
Serviceintegration im Bereich der Pho-
nie.
Die Gesellschaft konnte mit einem
Überschuss nach Steuern von
133.165,00 € bereits im ersten Jahr ak-
tiv bilanzieren.
Auf ähnlicher Grundlage und je-
denfalls vor dem Hintergrund der
immer noch steigenden Bedeutung der
Informatik und Telekommunikation ist
der Verband auch eine Beteiligung von
7,5% am Kapital der Brennercom AGim Frühjahr dieses Jahres eingegangen.
Bei einem 20%igen Aufpreis wurden
dafür 1.857.600,00 € veranlagt.
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27Allgemeines
Die Beziehungen nach außen wur-
den weiterhin gepflegt. Was diesbe-
züglich die nationalen Zentralstellen
angeht, scheinen diese, vor dem Hin-
tergrund sich verändernder Bezugs-
punkte, in einem vereinten Europa an
Bedeutung zu verlieren. Die Wirt-
schafts- und Lebensräume werden
sich mehr auf Gebiete konzentrieren,
in denen eine bestimmte Konvergenz
der Wirtschafts- und Lebensformen
sowie der Sprache und Kultur besteht.
Bei den nationalen Zentralstellen
galten unsere Kontakte insbesondere
dem genossenschaftlichen Dachver-
band „Confcooperative“ und dem
Fachverband der Raiffeisenkassen
„Federcasse“. Bei letzterem war un-
sere Präsenz hauptsächlich in den
technischen Kommissionen für
Rechts- und Steuerangelegenheiten so-
wie für arbeitsrechtliche Belange ge-
geben. In geschäftlich operativen Be-
reichen sind unsere Strategien ein-
deutig auf die Stärkung der eigenen
Einrichtungen, auch im erweiterten
Umfeld ausgelegt, so auf die RLB, auf
die Informatik, auf die RK Leasing
Ges.m.b.H., auf die Versicherungs-
agentur u.a.m.
Unsere Kontakte mit dem Auslandwaren wiederum auf verschiedenen
Ebenen und bei zahlreichen Anlässen
gegeben. So pflegen wir Kontakte mit
den genossenschaftlichen Spitzenver-
bänden in Österreich und in Deutsch-
land, mit denen wir in zunehmendem
Maße Tätigkeitsfelder wie auch Maß-
nahmen und Strategien abstimmen, die
für das Genossenschaftswesen Bedeu-
tung haben.
Im Sinne der Kooperationsverein-
barung vom 15. Juli 1993 zwischen den
Raiffeisen- bzw. Genossenschaftsver-
bänden Bayern, Nord- und Südtirol
wurde unter den hauptberuflichen Spit-
zenvertretern eine Tagung in Südtirol
organisiert, bei der intensiv über aktu-
elle Themen und Entwicklungen des
Genossenschaftswesens diskutiert und
beraten wurde.
Im Bereich der Schulung und Aus-
bildung wurde erstmals ein gemeinsa-
mer Ausbildungslehrgang für Füh-
rungskräfte der Raiffeisenkassen in
Nord- und Südtirol organisiert, und
nicht zuletzt gilt es auch die Ausbil-
dungsmöglichkeiten zu erwähnen, wel-
che uns die Raiffeisenverbände von
Nordtirol, Oberösterreich und Bayern
im Bereich der Bilanzabschlussprüfung
bei den Raiffeisenkassen geboten haben.
Das Internationale Institut für Ge-nossenschaftsforschung im Alpen-raum (IGA) mit Sitz in Innsbruck,
dessen Gründungsmitglied auch der
Raiffeisenverband ist, hat im Herbst v.
J. unter dem Vorsitz dieses Verbandes
im Raiffeisen-Pavillon eine weitere
Tagung abgehalten. Diese stand unter
dem Thema: „Rückzug der öffentli-
chen Hand – ein neuer Anstoß zur
Selbsthilfe“, und dazu haben renom-
mierte Fachleute aus dem In- und
Ausland referiert. Im Rahmen dieses
Institutes bestehen im Übrigen inter-
essante Verbindungen unter Fach-
leuten des Genossenschaftswesens im
gesamten Alpenraum.
Besondere Aufmerksamkeit erregte
nach wie vor die Strukturpolitik in-
nerhalb unserer Organisation. Zentrale
Themen sind dabei die Dimension ge-
nossenschaftlicher Unternehmen, ih-
re Versorgungs- oder Marktposition
und nicht zuletzt Formen der Koope-
ration untereinander oder die Ausla-
gerung von Tätigkeiten. Auf verschie-
denen Gebieten der Verwaltung und
der Koordination stellt der Raiff-
eisenverband dabei einen Kooperati-
onsfaktor von erheblicher Dimension
dar. Verschiedene Bereiche der ge-
nossenschaftlichen Verwaltung, der
Koordination und der Kontrolle wären
Themen und Ent-
wicklungen des
Genossenschafts-
wesens wurden
zwischen den
Genossenschafts-
verbänden
Bayerns, Nord-
und Südtirols in
Kaltern beraten.
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28 Allgemeines
sitive Bild der Raiffeisenorganisation
unseres Landes weiter zu festigen.
Das Medieninteresse an den Raif-
feisengenossenschaften ist unter-
schiedlich, im Großen und Ganzen je-
doch ausreichend. Ein wichtiges Kom-
munikationsmedium stellen die „Mit-
teilungen des Raiffeisenverbandes“
dar, die im „Südtiroler Landwirt“
veröffentlicht werden und als Son-
derdruck verschiedenen Organisatio-
nen und Stellen des In- und Auslan-
des zugesandt werden. Darin wird
maßgeblich über Ereignisse und Ent-
wicklungen in der genossenschaftlichen
Organisation unseres Landes berichtet
und auch fachliche Information gelie-
fert. Diese Mitteilungen erscheinen
vierzehntägig in einer Auflage von rund
18.000 Exemplaren.
Als Kundeninformationsorgan der
Raiffeisenkassen werden die „Raiff-
eisen-Notizen“ herausgegeben und
zwar in einer Auflage von knapp
40.000 Stück, zehn Mal im Jahr. Die
einschlägigen Themen zu Fragen des
Geldes, der Geldanlagen sowie recht-
liche und steuerrechtliche Informa-
tionen, die in den „Raiffeisen-Notizen“
abgehandelt werden, machen sie zu ei-
nem nützlichen Ratgeber für ein brei-
tes Publikum.
„Rückzug der
öffentlichen
Hand – ein
neuer Anstoß
zur Selbsthilfe“
war das Thema
der IGA-Tagung
in Bozen.
ohne die Zusammenarbeit im Verband
bzw. dessen Leistungsverrichtungen
für die Mitgliedsgenossenschaften
wohl kaum noch möglich. Anders
stellt sich der Sachverhalt jedoch in Be-
reichen der Geschäftsabwicklung und
des Marktauftrittes dar. Hier gilt es zu
unterscheiden, ob die Geschäfte auf
die Versorgung der Mitglieder ge-
richtet sind oder ob diese auf einen
Markt hinprojeziert sind, der auch eu-
ropaweite Dimensionen haben kann.
Die dimensionale Problematik ist vor
allen Dingen im letzteren Fall gegeben.
Zehn Genossenschaften des Obst-
und Weinsektors bzw. des Gemüsean-
baues haben im Berichtsjahr ihre Ver-
schmelzung beschlossen und daraus
gingen fünf Genossenschaften hervor.
Formen der Zusammenarbeit in
der Lagerung, Verarbeitung und Ver-
marktung landwirtschaftlicher Pro-
dukte haben sich eher als problema-
tisch herausgestellt. Eine korrekte Ko-
stenverteilung ist dabei schwierig und
aufwendig. Der Marktauftritt oder
Marken eines Kooperationspartners
können dabei Schaden nehmen und
organisatorische Sachverhalte sind
mitunter nur schwer zu bewältigen.
Die Presse- und Öffentlichkeits-arbeit wurde im Berichtsjahr in her-
kömmlicher Form und mit her-
kömmlichen Inhalten fortgesetzt. Die
Arbeit des Verbandes und seiner Mit-
gliedsgenossenschaften wurde damit
angemessen in die Öffentlichkeit
gerückt, soweit diese für die Öffent-
lichkeit von Interesse sein konnte
oder für das Image unserer Organisa-
tion Relevanz hatte. So war es uns ein
Anliegen, die geschäftlichen, sozialen
und kulturellen Aktivitäten unserer Or-
ganisation zu vermitteln und das po-
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29Allgemeines
30 Allgemeines
Die Stelle für Öffentlichkeitsarbeit
im Verband betreut auch Genossen-
schaften bei verschiedenen Veranstal-
tungen; dabei wird u. a. Unterstützung
bei der Erstellung von Reden und Fest-
schriften sowie bei Herausgabe von
Broschüren geboten.
Auch bei der Auszeichnung von Per-
sönlichkeiten des Genossenschafts-
wesens mit der Ehrennadel des Ver-
bandes oder bei sonstigen Ehrungen
von Funktionären, Mitgliedern und
Mitarbeitern ist die Pressestelle des
Verbandes behilflich.
Einen wichtigen gesellschaftlichen
Höhepunkt stellte auch im vergange-
nen Jahr der vom Raiffeisenverband or-
ganisierte Wintersporttag dar, an dem
an die 700 Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter der Raiffeisen-Geldorgani-
sation teilgenommen haben und der in
Sexten, bei tatkräftiger Unterstützung
der Raiffeisenkasse Hochpustertal,
begangen werden konnte.
Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter
Der Personalpolitik und der Perso-
nalentwicklung wird in der Unter-
nehmensführung des Verbandes große
Aufmerksamkeit gewidmet. Fachliche
Kompetenz, Verlässlichkeit in der Ar-
beitsverrichtung, Diskretion und emo-
tive Anbindung an das Unternehmen
und an die ganze Raiffeisenorganisation
sind neben der Arbeitsproduktivität
entscheidende Faktoren für den Erfolg
des Verbandes und der ganzen Raiffe-
isenorganisation unseres Landes. Da-
bei muss der Blick auch auf die Kosten
gerichtet sein, zumal die Personalko-
sten in einem Unternehmen dieser Art
einen erheblichen Teil der Kosten-
rechnung ausmachen.
Wert gelegt wird auf eine freundli-
che und gesunde Arbeitsumgebung ge-
nauso wie auf arbeitsplatzunterstüt-
zende Technologie und auf Rationa-
lisierung der Arbeitsabläufe.
Die kontinuierliche Aus- und Wei-
terbildung des Personals stellt, im
Lichte der Dynamik von normativen,
prozeduralen und technologischen
Veränderungen, eine besondere Not-
wendigkeit dar, auf die man bestrebt
ist angemessen zu reagieren.
Die Leistungsnachfrage ist dauerhaft
und spürbar im Steigen und dies
nicht nur in Bereichen der Beratung
und Betreuung, sondern auch als Fol-
ge zunehmender Bedürfnisse bei den
Mitgliedsgenossenschaften, Leistungen
auszulagern.
Vor diesem Hintergrund ist die
durchschnittliche Beschäftigtenzahl
im Verband von 208,8 auf 211,4 Ein-
heiten angestiegen, was einen Zu-
211 Mitarbeiter-
innen und Mit-
arbeiter des
Verbandes
arbeiteten 2001
für den Erfolg
der Raiffeisen-
organisation
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Tätigkeitsbereiche Ø Beschäftigte Ø Beschäftigte Differenz
(Kostenstelle) Anzahl 2000 Anzahl 2001
Direktion und Verwaltung 16,26 16,68 0,42 +2,58%
Hilfsdienste 11,43 11,55 0,12 +1,05%
Genossenschaftsüberwachung 23,89 24,75 0,86 +3,60%
Fachberatung 25,14 25,68 0,54 +2,15%
Schulung 3,00 3,00 0,00 0,00%
Hauptabteilung Raiffeisenkassen 21,26 20,85 -0,41 -1,93%
Raiffeisen-Informations-Systeme 107,76 108,88 1,12 +1,04%
Zusammen 208,74 211,39 2,65 +1,27%
Veränderungen des Personalstandes
Wechsel in den
Hauptabteilun-
gen Raiffeisen-
kassen
und Revision:
Auf Rag. Richard
Stampfer (l.)
folgte Dr. Paul
Gasser, auf
Dr. Willi Leitgeb
Dr. Robert
Nicolussi.
31Allgemeines
wachs von 1,27% ausmacht. Dabei ist
zu berücksichtigen, dass im Laufe
des Jahres vom R.I.S vier Personen in
die R.U.N. AG übergewechselt sind.
Die Fluktuation lag bei 5%, was als
ausgesprochen niedrig angesehen wer-
den kann. Berücksichtigt man, dass
von den insgesamt elf Abgängen fünf
aus Pensionsgründen erfolgt sind, so
liegt die Fluktuation unter 3%.
Durch zwei Abgänge aus Pensions-
gründen kam es zum Wechsel in zwei
maßgeblichen Führungspositionen,
nämlich in der „Hauptabteilung Ge-
nossenschaftsüberwachung“ und in
der „Hauptabteilung Raiffeisenkassen“.
Die Herren Dr. Willi Leitgeb (Revisi-
onsdienstleiter) und Rag. Richard
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Stampfer (Leiter der Hauptabteilung
Raiffeisenkassen) waren über drei Jahr-
zehnte in maßgeblichen Positionen
des Verbandes tätig; seit Ende der Sieb-
zigerjahre als verantwortliche Leiter
obiger Hauptabteilungen. Für ihren
Einsatz und ihre sach- und fachkundige
Arbeit sei ihnen an dieser Stelle Dank
und Anerkennung ausgedrückt.
Die verantwortliche Leitung der
Hauptabteilung Genossenschafts-
überwachung wurde ab 1. Dezember
2001 dem Vizedirektor Dr. Robert Ni-
colussi übertragen und mit der Leitung
der Hauptabteilung Raiffeisenkassen
wurde Dr. Paul Gasser betraut, der
gleichzeitig zum zweiten Vizedirektor
ernannt worden ist.
32
Innerhalb der Leistungen des Ver-
bandes fällt der Überwachung der an-
geschlossenen Genossenschaften (Re-
vision und Bilanzabschlussprüfung) ei-
ne ganz besondere Bedeutung zu. Es
handelt sich um jenen Teil der insti-
tutionellen Aufgaben des Verbandes,
der auf gesetzlicher Grundlage und
behördlichem Auftrag beruht, und
die Überwachungsleistungen müssen
die angeschlossenen Genossenschaften
in Anspruch nehmen, das heißt, dies
wird zur Pflicht für die Genossen-
schaft, welche die Mitgliedschaft beim
II Genossenschaftsüberwachung (Revision)
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33Genossenschaftsüberwachung
Raiffeisenverband erwirbt. Es gibt
hierzulande für die Genossenschaften
keinen Verbandszwang, wohl aber
den Zwang, sich der zweijährlichen Re-
vision und, unter bestimmten Vor-
aussetzungen, auch der Bilanz-
abschlussprüfung des Verbandes zu
unterwerfen, falls die Mitgliedschaft
beim selben eingegangen wird. Pro-
bleme, die sich aus dieser Freiwilligkeit
ergeben, sind selbst aus historischer
Sicht kaum bekannt. Vielmehr besteht
der Eindruck, dass die Prüfungen
von den Mitgliedsgenossenschaften
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34 Genossenschaftsüberwachung34
allgemein positiv aufgenommen wer-
den, und es wird zuweilen sogar um
Vorverlegung der zweijährlichen Re-
vision nachgesucht. Schon daraus ist
erkennbar, dass die Prüfungsarbeit des
Verbandes Sinn hat und Nutzen stif-
tet und den Mitgliedsgenossenschaften
Sicherheit bietet. So gesehen ist die ge-
nossenschaftliche Selbstkontrolle die-
ser Art auch vor dem Hintergrund
großer Veränderungen unserer Zeit,
nach wie vor gewünscht und zeit-
gemäß; es besteht kein Handlungsbe-
darf dies zu ändern.
Die Frage der Neutralität und Un-
abhängigkeit der Revision durch den
„eigenen Verband“ kann überzeu-
gend damit beantwortet werden, als
dieser allenfalls kein Geschäft zu
Grunde liegt, was bei externen Revi-
sionsgesellschaften sehr wohl der Fall
ist. Die Verbandsrevision wird überdies
angeordnet und so kann sich die zu
prüfende Genossenschaft die Prüfer
nicht selbst aussuchen, was den Grad
der Unabhängigkeit zusätzlich unter-
streicht.
Die Überwachung der Genossen-
schaften durch deren Verbände, wie
dies nicht nur hierzulande der Fall ist,
gründet schließlich auf ein moralisches
Prinzip, das in einer gesellschaftli-
chen Ordnung nicht hoch genug ein-
geschätzt werden kann. Es wird damit
in aller Form bekundet, die Verant-
wortung für Ordnungsmäßigkeit in
allen Belangen der Genossenschafts-
führung selbst übernehmen zu wollen.
Die Region Trentino-Südtirol, wel-
che in der Genossenschaftsüber-
wachung primäre Zuständigkeit in-
nehat, hat die Grundsätze der genos-
senschaftlichen Selbstkontrolle stets
und in kohärenter Form anerkannt
und zur Anwendung gebracht, wohl
nicht zuletzt auch in Anbetracht der
Stabilität und Leistungsfähigkeit des
Genossenschaftswesens in dieser Re-
gion, bei welcher das System der
Selbstkontrolle nicht übersehen wer-
den kann. Dies war wohl auch aus-
schlaggebend dafür, dass, im Zuge der
Umsetzung der EU-Richtlinien über
die Bilanzabschlussprüfungen bei den
Banken, die Region mit Gesetz Nr.
1/2000 wiederum den anerkannten
Genossenschaftsverbänden die Bi-
lanzabschlussprüfung bei den Raiff-
eisenkassen anvertraut hat. Ebenso war
dies bereits im Jahr 1993 mit R.G. Nr.
15 der Fall, als in Umsetzung des
Staatsgesetzes Nr. 59/1992 die Bi-
lanzabschlussprüfungen, denen an-
dere Genossenschaften unter be-
stimmten Voraussetzungen unterwor-
fen sind, ebenso den anerkannten
Verbänden anvertraut worden sind.
Die Überwachungsleistungen des
Verbandes gliedern sich daher in zwei
große Blöcke, und zwar:
a) in die Durchführung von ordentli-
chen und außerordentlichen Revi-
sionen laut R.G. Nr. 7/1954
b)in die Durchführung der Bilanzab-
schlussprüfungen laut den Regio-
nalgesetzen Nr. 15/1993 und Nr.
1/2000.
Darüber hinaus hat die Revisions-
abteilung bislang auch die Innenrevi-
sion bei Raiffeisenkassen im Sinne der
Überwachungsanweisung der Ban-
kenaufsichtsbehörde, sofern die Raiff-
eisenkassen den Verband damit betraut
hatten, durchgeführt. Diese Tätigkeit
wird demnächst allerdings von der
Hauptabteilung Raiffeisenkassen aus-
geübt werden, um so eine Trennung
aus der Sicht der Organisation und
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3535Genossenschaftsüberwachung
Verantwortung herbeizuführen, die
zwischen Pflichtprüfung und Innenre-
vision als zweckmäßig angesehen wird.
Die Revisionen
im Berichtsjahr
Laut Revisionsplan waren im Jahr
2001 170 Mitgliedsgenossenschaften
der ordentlichen Revision zu unter-
ziehen. Das vorgegebene Planziel, das
auf die 100%ige Erfüllung des Revisi-
onssolls ausgerichtet war, konnte nur
zu knapp 90% erreicht werden, das
heißt, dass die unerledigt gebliebenen
Revisionen um einige Wochen aufge-
schoben werden mussten.
So sind im Berichtsjahr 149 Revi-
sionen durchgeführt worden, wofür
insgesamt 1.617 Arbeitstage verrech-
net worden sind (siehe Aufstellung).
Die durchschnittliche Revisionsdauer
lag mit 10,86 Arbeitstagen um Einiges
unter jener des Vorjahres. Dies hängt
teilweise mit der Struktur und Größe
sowie mit dem Organisationsgrad der
Durchgeführte Revisionen im Jahr 2001
Anzahl der durch- verrechnete Ø Revisions- Ø Revisions-
Genossenschaftssparten geführten Revisions- dauer in Tagen dauer in
Revisionen tage 2001 Tagen 2000
Raiffeisenkassen 29 691,50 23,84 38,10
Obst- und Saatbaugenossenschaften 19 256,00 13,47 15,50
Kellereigenossenschaften 10 143,50 14,35 18,20
Milchhöfe/Sennereigenossenschaften 7 166,00 23,71 17,70
Sonstige Genossenschaften 77 296,50 3,85 5,30
Verbände und Konsortien 7 64,00 9,14 9,00
Zusammen 149 1617,50 10,86 14,80
geprüften Genossenschaften zusam-
men, ist im Übrigen aber auch darauf
zurückzuführen, als man bestrebt ist,
Ergebnisse aus der Bilanzabschluss-
prüfung, soweit möglich, auch in die
ordentliche Revision einfließen zu las-
sen. Man hat sich bereits eingehend
damit beschäftigt, Synergien aus den
beiden Prüfungsarten zu nutzen. Dop-
pelte Prüfungen und demzufolge dop-
pelte Kosten sollen nach Möglichkeit
vermieden werden.
Mit Genugtuung kann darauf ver-
wiesen werden, dass die Revisionser-
gebnisse der überprüften Genossen-
schaften weitestgehend positiv ausge-
fallen sind, was von einem hohen Grad
der Ordnungsmäßigkeit in der
Führung und Verwaltung der Genos-
senschaften zeugt. Aufgrund dieser
Tatsache musste die Landesgenos-
senschaftskommission in keinem Fall
angerufen werden, damit diese be-
sondere Maßnahmen ergreife. Nur in
einem Fall wurde eine außerordentli-
che Revision angeordnet und diese
wurde vom Aufsichtsrat der Genos-
senschaft selbst beantragt.
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3636 Genossenschaftsüberwachung
63 Genossenschaften (Raiffeisen-
kassen ausgenommen) haben jene Pa-
rameter des Eigenkapitals oder des
Umsatzes aufgewiesen, die sie laut
R.G. Nr. 15/1993 verpflichteten, ihre
Bilanz der Abschlussprüfung zu un-
terziehen. In allen Fällen war es mög-
lich, die entsprechenden Prüfungsbe-
richte vor dem Stattfinden der Voll-
versammlungen, bei denen die Bilan-
zen genehmigt wurden, zu erstellen,
und in allen Fällen wurde die Rich-
tigkeit der Bilanz ohne Einschrän-
kungen bestätigt.
Bei den Prüfungen hat man sich
streng an die von den Berufsorganisa-
tionen erlassenen Revisionsgrundsät-
ze wie auch an die „international ac-
counting standards“ (IAS) gehalten.
Für obige Prüfungen wurden rund
450 Arbeitstage aufgewendet und
durchschnittlich 4.800,00 Euro je Bi-
lanzprüfung in Rechnung gestellt. Die
Bilanzprüfung durch den Verband
kann sohin als sehr kostengünstig be-
zeichnet werden, wenn man diese
mit marktüblichen Tarifen vergleicht.
Wie dies aus nachstehender Über-
sicht hervorgeht, belief sich die ad-
dierte Bilanzsumme der 63 zertifizier-
ten Genossenschaften auf 976 Mill.
Euro; der Nettoumsatz betrug 986
Mill. Euro.
Im Berichtsjahr hat sich der Verband
auch intensiv auf die Prüfung der Bi-
lanzen der Raiffeisenkassen zum 31.
Dezember 2001 vorbereitet. Drei Mit-
arbeiter der Revisionsabteilung konn-
ten diesbezüglich bei den Schwester-
verbänden in Bayern, Oberösterreich
und Nordtirol wertvolle Erfahrungen
sammeln und bei einer Raiffeisenkas-
se wurde eine Abschlussprüfung si-
muliert und getestet, wofür auch die
notwendige EDV-Unterstützung in
die Wege geleitet worden ist. Bereits im
Herbst wurde mit den Vorprüfungen
im Kreditbereich begonnen und die
Hauptprüfungen konnten dann im
Frühjahr d. J. allesamt planmäßig
zum Abschluss gebracht werden. Für
den Raiffeisenverband war dies nicht
nur eine Herausforderung besonderer
Art, sondern auch eine neue Verant-
wortung von großer Tragweite. Dieser
Arbeit galt unser ganzer Einsatz, ins-
besondere auch geistiger und fachli-
cher Art.
Kennzahlen der 63 zertifizierten Genossenschaften (Raiffeisenkassen ausgenommen):
- addierte Bilanzsummen Euro 976.228.366,00- addierte bilanzierte Rücklagen Euro 340.889.739,00- addierter Nettoumsatz Euro 985.938.024,00- durchschnittliche Beschäftigtenzahl 50,6
Bilanzabschlussprüfungen
Genossenschaftsüberwachung 3737
In der Revisionsabteilung waren
im Berichtsjahr durchschnittlich 24,75
Personen beschäftigt, 19 davon nahe-
zu ausschließlich mit Prüfungsarbeiten.
Die Einschulung der Nachwuchs-
kräfte und das Schritthalten mit an-
gemessener Wissensvermittlung stellen
insbesondere in der Prüfungsarbeit ei-
ne ständige Herausforderung dar.
Man ist bestrebt, diesen Erfordernis-
sen gerecht zu werden und Vieles an
fachlichem Wissen wird auch ständig
durch unsere Fachabteilungen ver-
mittelt.
Die Planung der Hauptabteilung
Genossenschaftsüberwachung ist im
Jahr 2002 auf die huntertprozentige
Erfüllung des Prüfungssolls ausge-
richtet; auf jeden Fall werden alle Bi-
lanzabschlussprüfungen termingerecht
vorgenommen werden.
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Aus dem gesetzlichen und statutari-
schen Auftrag der Interessensvertre-
tung, der Beratung und Betreuung sowie
der Hilfeleistung bzw. dem Beistand und
der Förderung der Mitgliedsgenossen-
schaften ergibt sich die umfangreiche Pa-
lette der Serviceleistungen des Verban-
des. So ist der Verband Anwalt, Berater,
Betreuer und auch konsortialer Dienst-
leister für die angeschlossenen Genos-
senschaften, welche aus Gründen der
Wirtschaftlichkeit und der Suche nach
fachlicher Kompetenz die Leistungen des
Verbandes in hohem Maße in Anspruch
III Die Serviceleistungen des Verbandes
Die Serviceleistungen des Verbandes
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nehmen. Dabei gibt es allerdings keine
Abnahmeverpflichtungen für die ange-
botenen Leistungen von Seiten der Mit-
glieder. Dies und der auf die Mitglieder
begrenzte Markt stellen für das Unter-
nehmen Raiffeisenverband ein Risiko
dar, dem nur mit hoher Qualität der Lei-
stungen begegnet werden kann. In eini-
gen Leistungsfeldern hat man begonnen,
mittelfristige Vereinbarungen des Lei-
stungsbezuges zu treffen.
In der Folge nun einige wesentliche
Informationen zu den besagten Servi-
celeistungen.
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40 Die Serviceleistungen des Verbandes
Kunden sowohl räumlich als auch
emotional als entscheidender Erfolgs-
faktor gilt.
Die Existenz und die Eigenstän-
digkeit der Raiffeisenkassen zu wahren
und ihre Position im Wettbewerb zu
stärken, bilden somit einen zentralen
Schwerpunkt der Aktivitäten unseres
Verbandes. In diesem Verständnis
hat die Hauptabteilung Raiffeisen-
kassen in der banktechnischen Bera-
tung und Betreuung auch im abge-
laufenen Geschäftsjahr ein umfang-
reiches Leistungspensum erbracht.
Die vielfältigen bank- und auf-
sichtsrechtlichen Bestimmungen, die
oft Spielraum für Interpretationen of-
fen lassen, erforderten eine sorgfältige
Analyse und Bearbeitung. Besonderes
Augenmerk wurde im Berichtsjahr
auf das Meldewesen im Sinne der Ban-
kenaufsicht, die Transparenzbestim-
mungen, die Risikozentrale, das Wu-
chergesetz, die Vorschriften für die Bi-
lanzerstellung und Hinterlegung, die
Consob-Bestimmungen im Bereich
der Wertpapiergeschäfte sowie die
Neuerungen im Bereich der Steuer-
einhebung gelegt. Auch die zahlreichen
Vorarbeiten in den verschiedenen Ar-
beitsbereichen im Zusammenhang
mit der Umstellung auf den Euro zo-
gen sich wie ein roter Faden durch das
40
Banktechnische und bankwirtschaftliche Beratung
Vor dem Hintergrund struktureller
Veränderungen in der Bankenland-
schaft, die sich mit Schlagwörtern
wie Globalisierung, Konzentration
und Deregulierung, Einführung des
Euro sowie Beginn des Internet-Zeit-
alters beschreiben lassen, stellt die ei-
genständige Weiterentwicklung unse-
rer lokal verwurzelten Raiffeisenkassen
eine zentrale Herausforderung dar.
Größe allein ist dabei keine Er-
folgsgarantie. Diese Erkenntnis, auf die
seit jeher das Zusammenwirken im ge-
nossenschaftlichen Verbund aufbaut,
ist die Grundlage einer gezielten Stra-
tegie zur Bündelung der Kräfte. Mit
der Optimierung genossenschaftlicher
Verbundlösungen werden Kosten-
senkungspotentiale erschlossen und
mit dem Ausbau zentraler Beratungs-
leistungen den Anforderungen an
Spezialwissen entsprochen.
Auch sind wir überzeugt, dass die
Mehrheit der Südtiroler Bevölkerung
der weltweit sich breitmachenden
Entpersonifizierung des Bankgeschäf-
tes skeptisch gegenübersteht. Für un-
sere Raiffeisenkassen bleibt ein aus-
gewogenes Nebeneinander von Tech-
nik und Mensch erstrebenswert, wo-
bei die Nähe zu Mitgliedern und
1. Leistungspaket für die Raiffeisen-Geldorgani-sation der Hauptabteilung Raiffeisenkassen
Die Hauptabteilung Raiffeisenkassen stellt innerhalb des Raiffeisenverbandes
gewissermaßen den Fachverband für die Raiffeisen-Geldorganisation dar. Die Lei-
stungen dieser Abteilung sind sohin auf die Raiffeisen-Geldorganisation ausge-
richtet und waren im Berichtsjahr auf Folgendes konzentriert.
Das neue
Finanzportal der
Raiffeisenkassen
im Internet
41Die Serviceleistungen des Verbandes
ganze Jahr hindurch. Hilfestellung
wurde den Raiffeisenkassen auch in
der Zusammenarbeit mit öffentlichen
Ämtern, in der Abwicklung von Sam-
melbestellungen, in der Verwaltung
des Raiffeisen-Hilfsfonds und des
Werbefonds, in der Abrechnung der
gestempelten Drucksorten und der
Verwaltung der Gruppen-Versiche-
rungspolizzen geleistet.
Verbandsintern hat sich die Haupt-
abteilung Raiffeisenkassen gerade im
normativen und aufsichtsrechtlichen
Bereich als ein ständiger Berater und
Begleiter der anderen Fachabteilungen
hervorgetan.
Unternehmensberatung für dieRaiffeisenkassen
Das Leistungsangebot in der Un-
ternehmensberatung, das auf eine
ganzheitliche Entwicklung und Steue-
rung der Bank ausgerichtet ist, wurde
auch im Berichtsjahr von den Raiff-
eisenkassen stark in Anspruch ge-
nommen. So wurde in den Bereichen
Strategieentwicklung, Organisation,
Vertrieb und Risikomanagement auf
die begleitende Betreuung in den
Entscheidungsprozessen und die fach-
liche und moderative Hilfestellung der
Abteilung Unternehmensberatung
zurückgegriffen.
Neu in Angriff genommen wurde
im Berichtsjahr ein Pilotprojekt im
Personalmanagement, das auf die
Schaffung einer leistungsorientierten
Kultur ausgerichtet ist.
Nicht zuletzt sollen dadurch die
Möglichkeiten eines erfolgsabhängigen
Vergütungssystems auf Grundlage
des neuen gesamtstaatlichen Kollektiv-
vertrages für die Angestellten der
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Raiffeisen-Geldorganisation ausge-
schöpft werden.
Im Controlling wurde wiederum
die Zielsetzung verfolgt, die Kosten-,
Ertrags- und Risikoentwicklung der
Raiffeisenkassen unter Kontrolle zu
halten und ein ausgewogenes Gleich-
gewicht zu wahren. Hierzu haben
sich die betriebswirtschaftlichen Jah-
resplanungen, die Budgetbetreuung,
die regelmäßigen SOLL/IST-Verglei-
che sowie ROI-Analysen als bewähr-
te Maßnahmen der Steuerung be-
stätigt. Immer größere Bedeutung in
der Gesamtbanksteuerung erlangen
die Identifizierung, Bewertung und
Überwachung der verschiedenartigen
Risiken. Hier setzte man die Schwer-
punkte im Bereich des Kredit- sowie
des Zinsänderungs- und Kurswertri-
sikos und bediente sich für die Risi-
kotragfähigkeitsberechnungen EDV-
gestützter Systeme.
Marketing für RaiffeisenkassenWie in den vergangenen Jahren
war man auch im Jahr 2001 bemüht,
gezielte Akzente im Kinder- und Ju-
gendmarkt zu setzen. Mit drei Schwer-
punktthemen im Rahmen von Bankthe future wurde ein attraktives In-
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Die Serviceleistungen des Verbandes
formationspaket geschnürt mit dem
Ziel, die Plattform für den regel-
mäßigen Kontakt und Dialog mit
den Jugendlichen zu nutzen. Einen der
erfolgreichsten Bausteine im Kinder-
und Jugendmarketing bildet seit vielen
Jahren der Internationale Raiffeisen-Ju-gendwettbewerb. Allein in Südtirol be-
teiligten sich im letzten Jahr wiederum
mehr als 10.000 Kinder und Jugend-
liche.
Der Raiffeisen-Investmentclub kann
sich mit seiner inzwischen auf 3.500
Personen angewachsenen Mitglieder-
zahl eines beachtlichen Zuspruchs
erfreuen. Eindeutige Schwerpunkte
wurden im Event-Marketing gesetzt,
wo Raiffeisen seine Anlagekompe-
tenz öffentlich unter Beweis stellen
und interessierte Anleger aktiv in das
Gemeinschaftserlebnis Club einbinden
konnte.
Das Marketingjahr 2001 stand wei-
ters im Zeichen einer regen Informa-
tionstätigkeit und gezielter Marktre-
cherchen. Unter dem Namen Infoplus
wurden den Kunden praxisnahe In-
formationen zu den Themen Euro, Er-
ben und Reisen zur Verfügung gestellt.
Der Bedeutung von regelmäßigen
Marktuntersuchungen wurde mit einer
Studie Rechnung getragen, die die
Zielgruppe Firmenkunden zum Ge-
genstand hatte.
Im Rahmen des Multi-Channel-
Angebotes, das sich durch den Einsatz
der modernen Informationstechnolo-
gien eröffnet, bieten sich für die Raiff-
eisenkassen zusätzliche Chancen im
Wettbewerb. Dementsprechend kon-
zentrierten sich die Bemühungen dar-
auf, das Internetangebot als business-
orientierte Plattform mit Mehrwert zu
positionieren und das Finanzportal
als zukunftsträchtigen Vertriebskanal
weiter zu entwickeln. Hinsichtlich der
inhaltlichen Ausrichtung war man be-
strebt, diese noch stärker auf die Be-
dürfnisse der Nutzer abzustimmen.
Werbetätigkeit für die Raiffeisenkassen
Die Strategie der Bündelung der
Kräfte wird in der Kommunikation
nach außen durch eine einheitliche
Werbung vermittelt. Die Pflege eines
einheitlichen Erscheinungsbildes der
Raiffeisen-Geldorganisation ist des-
halb ein besonderes Anliegen des Ver-
bandes.
In diesem Verständnis wurde im Be-
richtsjahr das bestehende Erschei-
nungsbild überarbeitet und fortent-
wickelt. Die neue Gestaltung bringt
4242
Das Erschei-
nungsbild der
Raiffeisenkassen
wurde weiter-
entwickelt
Jugend und
Sport standen
wieder im
Mittelpunkt der
Sponsortätigkeit
neben der Verbundenheit mit tradi-
tionellen Werten auch eine zeitgemäße
Aufgeschlossenheit für Neues und
Modernes zum Ausdruck. Das Gie-
belzeichen und der Schriftzug „Raiff-
eisen“ in Raiffeisengrün verkörpern die
traditionelle und verwurzelte Kern-
marke, während mit der Beifügung
„Meine Bank“, die in elegantem
Schwarz und modernem Schriftzug
gehalten ist, die emotionale Stim-
mung und zeitnahe Orientierung ver-
bildlicht werden.
Das neue Logo „Raiffeisen Meine
Bank“ spricht demgemäß die menschli-
che Nähe zwischen Kunde und Bank an.
Für das laufende Jahr ist für die
RGO wiederum eine umfangreiche
Projektplanung im I&DV-Bereich er-
folgt und den führenden Mitarbeitern
der Kassen vorgestellt worden. Ge-
achtet wurde dabei auf Kosten, die
durch unnötige Vielfalt entstehen
könnten, auf Nutzenstiftung und natür-
lich auf Prioritäten im Wettbewerb und
in der strategischen Ausrichtung. Eine
besondere Herausforderung wird dabei
noch einmal die praktische Einführung
des EURO darstellen.
Die Gemeinschaftswerbung findet in
einem alljährlichem Marketing- und
Werbeplan ihren Niederschlag, der im
Rahmen des Zentralen Werbefonds
verwaltet wird. Die im Vorjahr be-
schlossene Neuausrichtung der Ver-
waltung des Zentralen Werbefondshat sich im Berichtsjahr verbundsintern
positiv ausgewirkt. Die Inhalte der
Werbeaktionen wurden mit noch
größerer Einbindung der Raiffeisen-
kassen definiert, und die Themenbe-
reiche der Marketingaktionen in Ar-
beitsgruppen abgestimmt.
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43Die Serviceleistungen des Verbandes
Durch Sponserverträge unterstützt
wurden wiederum vornehmlich Sport-
organisationen, Sport- und Kultur-
veranstaltungen sowie andere Ereig-
nisse von landesweitem Interesse.
Raiffeisen-HilfsfondsAuch im Berichtsjahr kam das ge-
sellschaftliche Engagement durch viel-
fältige Unterstützungsmaßnahmen aus
dem Raiffeisen-Hilfsfonds zum Aus-
druck. Auf unbürokratische Weise
konnte mehreren Menschen, Famili-
en und wohltätigen Einrichtungen
Die Serviceleistungen des Verbandes
geholfen und damit Härtefälle gelin-
dert werden. Ebenso wurden aus den
Mitteln des Hilfsfonds die Bergbau-ernpreise und die Jungbergbauern-preise gestiftet, die alljährlich bei der
Vollversammlung des Südtiroler Bau-
ernbundes und der Vollversammlung
der Bauernjugend überreicht werden.
Beirat für die RGODieses für die Belange der Raiff-
eisen-Geldorganisation eingerichtete
Gremium traf sich im abgelaufenen
Geschäftsjahr zu insgesamt sechs Sit-
zungen, bei denen verschiedene bank-
und verbundsrelevante Themen zur
Behandlung gelangten. Von besonde-
rer Bedeutung war die Erarbeitung
und Genehmigung eines neuen Re-
glements, mit welchem die Zustän-
digkeiten und die Weichenstellung
für die künftige Arbeitsweise neu de-
finiert wurden.
Verwaltung des Fonds für den ge-förderten Wohnbau
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr
konnte die Verwaltung der Wohn-
baudarlehen zur vollen Zufriedenheit
der Darlehensnehmer und der zu-
ständigen Landesämter abgewickelt
werden.
Die neu ausgereichten Darlehen
haben gegenüber dem Vorjahr erneut
zugenommen, und so wurden im Be-
richtsjahr der Raiffeisen-Geldorgani-
sation vom Land 290 Darlehen neu
zugewiesen, wobei 20,1 Mill. Euro (39
Mrd. Lire) an Darlehensnehmer zur
Auszahlung kamen. Zu Ende des Be-
richtsjahres belief sich das aushaften-
de Kapital der vom Verband verwal-
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44
teten Wohnbaudarlehen auf rund 378
Mill. Euro (731 Mrd. Lire).
Die Rückzahlungen erfolgten, ab-
gesehen von wenigen Ausnahmen,
pünktlich. Trotz einer leichten Stei-
gerung im vergangenen Jahr, wurde
der Fonds für soziale Härtefälle immer
noch relativ wenig beansprucht.
Mit dem im August erlassenen
Wohnbauförderungsgesetz Nr. 8 wur-
de das Wohnbau-Landesgesetz Nr.
13 vom 17.12.1998 in einigen we-
sentlichen Punkten abgeändert. Dabei
wurden nicht nur neue Richtlinien für
die Empfänger der Wohnbauförde-
rungen eingeführt, sondern auch neue
Bestimmungen erlassen, die sich auf die
Verwaltung der Wohnbaudarlehen aus
dem Landesrotationsfonds auswirken
und mittelfristig zu einer Vereinfachung
der Förderung selbst sowie der Ver-
waltungsarbeiten führen werden.
Hilfestellung bei Spezialkreditenund bei der Verwaltung der Rotationsfonds zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft und der Landwirtschaft
Für diese speziellen Kreditarten
hat der Raiffeisenverband den Raiff-
eisenkassen ebenfalls umfangreiche
Beratungen und Abwicklungshilfen
zur Verfügung gestellt.
Im Berichtsjahr wurden dabei von
der Raiffeisen-Geldorganisation 270
Darlehensverträge im Sinne des Lan-
desgesetzes Nr. 9/91 für einen Ge-
samtwert von 51,7 Mill. Euro abge-
schlossen, wobei das aushaftende Ka-
pital des Landesrotationsfonds zum
31.12.2001 rund 265 Mill. Euro be-
trug. Weiters wurden insgesamt 2.061
Landwirtschafts- und Handwerkskre-
44
dite durch die Raiffeisenkassen an uns
weitergeleitet und bearbeitet, wobei
mehr als 17 Mill. Euro zur Auszahlung
gelangten.
Verwaltung der verschiedenenGruppen-Versicherungspolizzen
In Zusammenarbeit mit dem Raiff-
eisen Versicherungsdienst hat der
Raiffeisenverband die bestehenden
Gruppen-Polizzen den neuen Markt-
und Sicherheitserfordernissen, auch
im Zusammenhang mit der Ein-
führung des Euro angepasst, die Ver-
rechnung der Prämien anteilsmäßig
vorgenommen sowie von einzelnen
Raiffeisenkassen gewünschte Sonder-
konditionen berücksichtigt.
Diese Koordination und Verwaltung
der Sammelpolizzen nimmt den Raif-
feisenkassen nicht nur viel Verwal-
tungsarbeit ab, sondern ermöglicht vor
allem eine günstige Prämiengestal-
tung, die mit Einzelverträgen nicht zu
erreichen wäre.
Die wichtigsten Gruppenpolizzen,
die derzeit vom Raiffeisenverband
verwaltet werden und den Raiffeisen-
kassen und deren Kunden einen viel-
fältigen „Rundum“-Versicherungs-
schutz garantieren, sind folgende:
• Die Unfallversicherung
für Raiffeisen-Kontoinhaber
• Die Gruppen-Ablebensversiche-
rung für Raiffeisen-Kunden
• Die Einbruch-, Diebstahl-,
Raub- und Wertträgerversiche-
rung zum Schutz der von den
Raiffeisenkassen verwalteten
Wertbestände
• Die Krankenversicherung für
Mitarbeiter der RGO
• Die allgemeine- und die
Vermögensschaden-Haftpflicht-
versicherung
• Die allgemeine Haftpflichtversi-
cherung der „Studentenservice“-
Konten
• Die Bancomat- und
Kreditkartenversicherung
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45Die Serviceleistungen des Verbandes 45
Allgemeine RechtsberatungDie allgemeine Rechtsberatung des
Verbandes wird in unzähligen Fällen
von den Mitgliedsgenossenschaften
wie auch von den Fachabteilungen des
Verbandes und von der Verbandslei-
tung in Anspruch genommen. Das
Betätigungsfeld der Rechtsabteilung ist
ausgesprochen weitläufig; die Raiff-
eisenkassen nehmen die Leistungen
besonders stark in Anspruch.
Die rechtliche Beratung ist sowohl
in den großen Bereichen des allge-
meinen Rechts als auch in Spezialbe-
reichen von zunehmender Rechtsun-
sicherheit gekennzeichnet, was die
Beratungsarbeit zuweilen schwer be-
lastet.
In der Anzahl der Gesetze und
Normen steht Italien EU-weit an der
Spitze, und der Gesetzgeber bedient
sich im Übermaß der Verordnungen,
die kurzfristig in Kraft treten und so die
rechtzeitige Anwendung zuweilen
äußerst erschweren. Sachverhalte, die
die Rechtsabteilung besonders bean-
sprucht hatten, waren die Bestim-
mungen des sog. Wuchergesetzes (Nr.
24/2001), die Bestimmungen zur Ab-
wehr der Geldwäsche sowie die Be-
stimmungen über die Schenkungen
und Hinterlassenschaften, deren steu-
erliche Normen im Oktober mit Gesetz
Nr. 383 gänzlich abgeschafft worden
sind.
Die Raiffeisenkassen werden von der
Rechtsabteilung kontinuierlich über
Konkurse oder Zwangsvollstreck-ungsverfahren informiert, so dass die-
se gegebenenfalls rechtzeitig Maß-
nahmen zur Besicherung von Gutha-
ben treffen können. Auch dabei leistet
der Verband häufig Rechtsbeistand
und Hilfe bei der Abwicklung der Ein-
treibungsprozeduren.
Eine besondere Betreuung wird im
Bereich des Vertragswesens gewähr-
leistet. Den Genossenschaften werden
Entwürfe für abzuschließende Verträ-
ge erstellt sowie Interpretationen und
Übersetzungen zu bestehenden Ver-
trägen geliefert.
Die Raiffeisenkassen verwenden
fast ausschließlich Vertragsvorlagen,
die der Raiffeisenverband ausgear-
beitet hat und die er ständig auf dem
laufenden hält.
Im Zusammenhang mit der Ab-
wicklung der Konsortialkredite wurden
zunehmend praxisnahe Hilfen aus
rechtlicher Sicht angeboten und Vor-
lagen für die Durchführung dieser Kre-
dite erstellt, die immer mehr an Be-
deutung gewinnen.
Den Verlustträgern von Inhaber-
sparbüchern und –sparbriefen wird bei
der Abwicklung der aufwendigen und
langwierigen Gerichtsverfahren Hilfe-
stellung geleistet, so dass eine schnel-
lere gerichtliche Kraftloserklärung der
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46 Die Serviceleistungen des Verbandes
2. Leistungen, die auf alle Mitgliedsgenossenschaften ausgerichtet sind
Darunter fallen im besonderen jene in den Bereichen des allgemeinen Rechts,
des Steuerrechts und des Arbeits- und Sozialrechts.
verlorenen oder gestohlenen Spar-
bücher, und in seltenen Fällen der ver-
lorenen Schecks, herbeigeführt wird.
Dadurch können die Kunden der
Raiffeisenkassen auf die Ausstellung
der Duplikate in relativ kurzer Zeit hof-
fen, Unannehmlichkeiten vermeiden
und Kosten sparen.
Der Raiffeisenverband hält für die
diversen Genossenschaftssparten Mu-sterstatuten bereit, die dann den
konkreten Bedürfnissen der Genos-
senschaften angepasst werden können.
Dadurch sind gesetzeskonforme Sat-
zungen garantiert. Werden Statu-
tenänderungen geplant, so steht der
Raiffeisenverband beratend zur Seite,
um sicherzustellen, dass die von der
Vollversammlung zu genehmigenden
Änderungen mit dem Gesetz übe-
reinstimmen.
Auch die Interpretation von Statu-
ten ist oftmals Gegenstand von An-
fragen. In diesem Zusammenhang
scheinen Schiedsgerichtsklauseln zu-
nehmend problematischer zu wer-
den, weil die entsprechenden Verfah-
renskosten im Verhältnis zum Streit-
wert in eine mitunter absolute Un-
verhältnismäßigkeit ausufern. Dies
wird uns zur Empfehlung veranlassen,
derartige Klauseln aus den Satzungen
zu streichen.
SteuerberatungDie Obliegenheiten gegenüber dem
Fiskus erfordern in der Führung und
Verwaltung eines Unternehmens, und
so auch der Genossenschaften, er-
hebliche Aufmerksamkeit und stellen,
vor dem Hintergrund der Sicherheit,
selbst einen zentralen Punkt der Ver-
waltung dar. Dabei ist das Interesse der
Mitgliedsgenossenschaften groß, auf
die Fachkompetenz des Verbandes
zurückzugreifen.
Im Berichtsjahr haben die steuerli-
chen Sachverhalte selbst auf dem po-
litischen Parkett Italiens große Auf-
merksamkeit erfahren, nachdem die
neue Regierung eine generelle Reform
der öffentlichen Finanzen und Fi-
nanzverwaltung zum Programm erklärt
hatte. Formelle Verpflichtungen soll-
ten, soweit als möglich, abgebaut,
der Steuerdruck zurückgefahren und
die Struktur des gesamten Steuersy-
stems stark verändert werden. Einiges
davon wurde bereits umgesetzt, wie et-
wa die Abschaffung der Vidimation
von Pflichtbüchern, und Steuern wur-
den abgeschafft oder reduziert (Erb-
schaftssteuer bzw. Werbesteuer). Da-
zu kam allerdings eine Besteuerung der
Genossenschaften, wie sie im Frühjahr
2002 eingeführt worden ist.
Die begünstigte Rückführung von
Vermögen im Ausland mit einer Be-
steuerung von nur 2,5% war des Wei-
teren eine Maßnahme, mit der sich
insbesondere die Raiffeisenkassen kon-
frontiert sahen.
So hatte die Steuerabteilung des
Raiffeisenverbandes wiederum alle
Hände voll zu tun, damit alte und neue
Bestimmungen bei den Genossen-
schaften ihre korrekte und rechtzeiti-
ge Anwendung erfahren konnten. Da-
zu bedurfte es eines ständigen sorg-
fältigen Studiums von Gesetzen und
Verordnungen, die es galt zu überset-
zen sowie gebrauchsgerecht und pra-
xisnah den Genossenschaften zu kom-
munizieren. Dies geschah in fünf Ta-
gungen und durch mehr als 100
Rundschreiben oder Rundbriefe. Man
bemühte sich dabei, die jeweils not-
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47Die Serviceleistungen des Verbandes
wendigen und zutreffenden Informa-
tionen, auch nur Gruppen von Ge-
nossenschaften zu liefern, um jede In-
formationsflut zu vermeiden.
In der Steuerberatung haben An-
fragen über Lotus Notes und via In-
ternet stark zugenommen. Diese Me-
dien sind für die Fragesteller äußerst
bequem, für den Berater stellen sie je-
doch eine besondere Herausforde-
rung dar, wenn es darum geht, schnell
und erschöpfend die Fragen eben
über diese Medien zu beantworten.
Was die oben erwähnte Einführung
der Besteuerung von Genossenschaf-
ten angeht, ist dieselbe vorerst auf zwei
Jahre begrenzt, mit Ausnahme der
Raiffeisenkassen, welche in den näch-
sten fünf Jahren mit der neuen Ge-
winnbesteuerung zu rechnen haben.
Die verschiedenen Freibeträge der
Bilanzgewinne reduzieren die allge-
meine Gewinnbesteuerung von 36%
auf rund 6,4% bei den Raiffeisen-
kassen, bei den landwirtschaftlichen
Genossenschaften auf rund 11% und
bei allen anderen Genossenschaften
auf ca. 17%. Diese Besteuerung kann
als erträglich angesehen werden, sie
bricht jedoch endgültig mit einem hi-
storischen Grundsatz, wonach bisher
bei den Genossenschaften die auf die
unaufteilbaren Reserven gebuchten
Rechnungsüberschüsse steuerfrei wa-
ren.
Neben den Beratungsleistungen
wurden auch ausführende Dienste
der Steuerabteilung wiederum stark in
Anspruch genommen und dies vor al-
lem bei den Steuererklärungen, so was
die MwSt., die Einkommensteuer,
die regionale Wertschöpfungssteuer,
die Erklärungen der Steuersubstitute
und die Gemeindesteuern auf Immo-
bilien angeht. Die Einkommensteuern
wurden dabei im Zuge der Bilanzer-
stellungen errechnet, eine Prozedur die
sich mittlerweile, unter Berücksichti-
gung verschiedener Begünstigungen
(VISCO, DIT), der Branchenkenn-
zahlen u. a., als recht kompliziert ge-
staltet. Für mehr als 300 Genossen-
schaften wurden diese Leistungen
verrichtet.
Bezüglich der regionalen Wert-
schöpfungssteuer (IRAP) gibt es für
Genossenschaften keine Begünsti-
gungen, und so wurden als Steuern an
die 12 Mill. Euro errechnet und ein-
gezahlt.
An die 270 Erklärungen betrafen die
Steuersubstitute (Mod. 770) und da-
bei war die viel zu späte Festlegung der
Inhalte der entsprechenden Daten-
träger von Seiten des Finanzministe-
riums Grund für aufwendige händische
Eingaben.
Die Gemeindesteuer auf Immobili-
en (I.C.I.) gestaltet sich in ihrer Be-
rechnung als immer schwieriger, nach-
dem es die Gemeindeautonomien zu-
lassen, unterschiedliche Steuersätze,
Steuerfreibeträge und Termine fest-
zulegen.
Für die Mehrwertsteuern fielen mo-
natliche, trimestrale und jährliche Er-
klärungen an. Hier hat sich die tele-
matische Weiterleitung als äußerst
rationalisierend erwiesen, und der
Verband hat diesbezüglich als Inter-
mediär an die 2000 Erklärungen im
Berichtsjahr weitergeleitet.
Häufig kommen immer noch Ver-
waltungsbescheide über Steuernach-
zahlungen oder Steuerzahlkartellen
vor, bei denen es sich, wie auch im Be-
richtsjahr, in den meisten Fällen um
Fehler der Finanzverwaltung handelt.
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48 Die Serviceleistungen des Verbandes
Mehr als 130 dieser Art hatte die
Steuerabteilung im Berichtsjahr zu be-
arbeiten; die meisten davon konnten
im Verwaltungswege bereinigt werden,
in drei Fällen wurden Rekurse an die
Steuerkommissionen eingebracht.
Die Steuerkontrollen sind eher we-
niger geworden; nur zehn Teilkon-
trollen waren im Berichtsjahr zu ver-
zeichnen; eine globale Kontrolle gab es
bei keiner Genossenschaft. Die Steuer-
abteilung leistet auch in solchen Fäl-
len die notwendige fachliche Unter-
stützung.
Der Steuerbeistandsdienst (Mod.
730) wurde von 108 Genossenschaf-
ten in Anspruch genommen. An die
1.700 Mitarbeiter konnten dadurch
Steuerguthaben von rund 900.000 €bereits im Juli 2001 kassieren oder die
geschuldete Steuer über ihren Ar-
beitgeber verrechnen.
Der Buchhaltungsdienst wird zu-
nehmend nachgefragt. Für 90 Mit-
gliedsgenossenschaften wurde im Ver-
band die Finanz- und Mehrwertsteu-
erbuchhaltung erledigt.
Die Steuerabteilung besorgt schließ-
lich auch die Hinterlegungen der Bi-
lanzen beim Handelsregister und die
Anmeldungen von Neuwahlen bei
demselben. Die entsprechenden Daten
werden auf Datenträgern erfasst und
auf elektronischem Wege weitergelei-
tet. Der Verband ist ebenso bereits vor-
bereitet, die Akten mit elektronischer
Unterschrift telematisch zu hinterle-
gen, doch wurde diesbezüglich, wie be-
kannt, ein Aufschub von einem Jahr
verfügt.
Ein weiterer Dienst besteht in der
Anforderung von Bestätigungen und
Auszügen, wie etwa aus dem Han-
delsregister, vom Genossenschaftsre-
gister u.a.m.
Die angekündigten Reformen der öf-
fentlichen Finanzen werden die Steuer-
abteilung des Verbandes auch in die-
sem Jahr stark in Anspruch nehmen.
Darüber hinaus scheint der Bedarf der
steuerrechtlichen Unterstützung in
der Kundenberatung der Raiffeisen-
kassen zuzunehmen.
Bei den von Genossenschaften kon-
trollierten oder beteiligten Gesell-
schaften besteht ebenso zunehmender
Beratungsbedarf und die steuerliche
Betreuung der Mitgliedsgenossen-
schaften via Internet nimmt ständig zu.
Diesen Herausforderungen wird sich
die Steuerabteilung im Verband zu-
sätzlich zu stellen haben.
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49Die Serviceleistungen des Verbandes
Arbeitsrechtliche Beratung undBetreuung
Die Genossenschaften messen in ih-
rer Arbeit den Menschen eine ganz be-
sondere Rolle bei. Dies gilt nicht nur
für die Mitglieder, sondern soll auch
für die Mitarbeiter, die ihre Existenz-
grundlage in den genossenschaftli-
chen Unternehmen suchen oder sich
diesen dafür anvertrauen, ihre Be-
deutung haben.
In diesem Bewusstsein ist der Raiff-
eisenverband um ausgewogene Ver-
hältnisse zwischen den Anforderungen
der genossenschaftlichen Unterneh-
men und den Anliegen der Mitarbei-
terschaft bei seinen arbeitsrechtlichen
Beratungen und Betreuungen bemüht.
Die Raiffeisenorganisation unseres
Landes beschäftigt durchschnittlich
an die 6.500 Lohnabhängige, und in
der komplexen Materie, die sich mit
den Arbeitsverhältnissen verbindet,
finden die Genossenschaften im Raif-
feisenverband einen zuverlässigen und
kompetenten Berater. Die arbeits-
rechtliche Beratung und Betreuung
geht aber auch darüber hinaus, indem
mit der HGV-Service-Genossenschaft
und der Bauernbund-Genossenschaft
eine enge Zusammenarbeit bei den
Lohnabrechnungen für weitere rund
11.000 Beschäftigte besteht.
Die Heterogenität unserer Organi-
sation bringt es mit sich, dass 22 ver-
schiedene Kollektivverträge angewandt
werden und zusätzlich auch noch ver-
schiedene provinziale Zusatzabkom-
men und betriebliche Vereinbarungen
zu berücksichtigen sind.
Die Personalabteilung des Verban-
des wirkt grundsätzlich auf drei Ebe-
nen, und zwar als:
• Verhandlungs- und Vertragspartner
bei Abkommen auf nationaler, pro-
vinzialer und betrieblicher Ebene
und durch Mitwirkung in ver-
schiedenen Kommissionen und Ar-
beitsgruppen
• Berater und Betreuer der Genos-
senschaften bei den verschiedensten
Sachverhalten der Personalverwal-
tung
• Dienstleister für Gehaltsabrech-
nungen und alle damit zusammen-
hängenden Obliegenheiten.
Darüber hinaus vertritt der Verband
die Mitgliedsgenossenschaften bei den
verschiedensten Problemen und An-
liegen gegenüber Ämtern und Stellen,
die mit dem Personalwesen bzw. dem
Für- und Vorsorgewesen zu tun haben.
Auf gesamtstaatlicher Ebene kam es
im Berichtsjahr zu drei Abkommen für
die RGO, bei denen der Verband sei-
nen Einfluss geltend gemacht hat, und
weitere fünf Abkommen wurden in
diesem Bereich auf lokaler Ebene un-
terzeichnet.
Viel zu lange ließ die Erneuerung
des Kollektivvertrages für die Füh-
rungskräfte der RGO auf sich warten
und der entsprechende Abschluss im
Februar d. J. brachte Neuerungen
grundlegender Art mit sich, die selbst
zu einem neuen Verständnis in der
Unternehmensführung der Raiff-
eisenkassen Anlass geben werden.
Intensiv war wiederum die Beratung
der Mitgliedsgenossenschaften im
Hause und vor Ort, so was Personal-
entwicklungen und Personalentschei-
dungen von der Auswahl über die Auf-
nahme bis hin zur Einstufung, Beför-
derung und auch Entlassungen anging
oder aber in Bezug auf betriebsinter-
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50 Die Serviceleistungen des Verbandes
ne Vereinbarungen, Streitbeilegun-
gen u. v. a. m.
Kontinuierlicher Beratungsbedarf
besteht immer noch in den Bereichen
der Bestimmungen über die Gesund-
heit und Sicherheit am Arbeitsplatz.
Die Beziehungen zu den Fürsor-
geämtern oder Unfallinstituten sind
von kooperativem Geist getragen,
aber bezüglich der Beitragsleistungen
gilt es dauerhaft Probleme zu lösen. In-
terpretationsschwierigkeiten der ent-
sprechenden Bestimmungen und la-
tente Unzulänglichkeiten in den Ver-
waltungen bis hin zu fehlerhaften Da-
tenarchiven führen immer wieder zu
Beanstandungen, zu falschen oder
unberechtigten Beitragsforderungen,
die dann einen erheblichen Aufwand
der Prüfung, Beweislieferung und
Rückforderung bewirken und, wenn
auch vereinzelt, selbst zu gerichtlichen
Auseinandersetzungen führen.
Es handelt sich dabei mitunter auch
um Beträge enormen Ausmaßes, wie
z. B. bei der Aberkennung der Fiska-
lisierung von Beiträgen der landwirt-
schaftlichen Betriebe in Berggebieten.
Hier stehen mehr als 17 Mill. € auf
dem Spiel, von denen richterliche
Urteile der ersten Instanz unsere
Rückforderungen in mehr als zwei
Dutzend Fällen als rechtens erklärt ha-
ben. Aber auch bei anderen Bean-
standungen und Streitfällen ging es um
Beträge in Millionenhöhe.
Die Abteilung für Arbeitsrecht be-
treut auch Krankenzusatzversiche-
rungs-Systeme und die Zusammenar-
beit mit Pensionszusatzfonds, wie et-
wa die mehr als 1.000 Angestellten
und Arbeiter der Obstmagazine im
Krankenbeistandsverein „Cesare Poz-
zo“, die mehr als 2.000 Angestellten
der RGO in ihrem eigenen Wechsel-
seitigen Krankenbeistandsverein
(WKV) oder die 1.400 eingeschriebe-
nen Mitglieder im Rentenzusatzfonds
(Laborfonds).
Die Lohn- und Gehaltsabrechnungenhaben im Berichtsjahr eines ganz be-
sonderen Einsatzes bedurft. Die Ge-
samtzahl der Lohn- und Gehaltsstrei-
fen, die für die Mitarbeiterschaft unse-
rer Mitgliedsgenossenschaften erstellt
worden sind, ist mit insgesamt 84.100
nur um einen halben Prozent höher als
im Vorjahr. Monatlich waren es sohin
im Durchschnitt an die 7.000 Ge-
haltsstreifen, die zu etwa 30% die
RGO betrafen, zu 44% die Obst-,
Kellerei- und Sennereigenossenschaften
und für den Rest andere Genossen-
schaften sowie 15 Altersheime. Acht Be-
triebe kamen im Berichtsjahr neu dazu.
Für die 15 Altersheime wurden die Aus-
wertungen zu Jahresende eingestellt.
Stark zugenommen haben die Aus-
wertungen für Leistungen aus fort-
währender und freier Mitarbeit im
Sinne der diesbezüglichen neuen Be-
stimmungen.
Die Anwendung einer neuen Soft-
ware für die Lohnabrechnungen führ-
te zu nicht unerheblichen Problemen
und konnte auch im Berichtsjahr noch
nicht für alle Sparten bzw. angewand-
ten Verträge genutzt werden.
Eine neue Software für ein umfas-
sendes Personalverwaltungssystem
wurde bereits vor Jahren als unaus-
weichlich erkannt und man setzte da-
bei auf moderne Technologie mit ob-
jektorientierter Architektur und rela-
tionalen Datenbanken sowie eine voll-
graphische Benutzeroberfläche. Die
Anforderungen waren ebenso auf
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51Die Serviceleistungen des Verbandes
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52 Die Serviceleistungen des Verbandes
Mehrsprachigkeit ausgelegt wie auch
auf Flexibilität für individuelle Anfor-
derungen und sollten selbstverständ-
lich, neben den Lohnabrechnungen,
auch alle damit zusammenhängen-
den Auswertungen liefern und mit den
Personalakten integriert sein. Der dar-
aus sich ergebende Komplexitätsgrad
führte zu ungeahnten zeitlichen Ver-
zögerungen in der Entwicklung und
auch zu Kosten, die die ursprünglichen
Vorstellungen weitaus sprengten. Zur
Zeit werden die Anwendungen stabi-
lisiert und vervollständigt; durch den
umfassenden Verwendungszweck wird
eine Verteuerung unserer entspre-
chenden Dienste bevorstehen.
Im laufenden Jahr wird somit die voll-
ständige Anwendung dieser neuen
Lohnprogramme mit Priorität voran-
getrieben werden. Im Übrigen ist zu er-
warten, dass die Regierung Berlusconi
mit gesetzlichen Änderungen aufwarten
wird, die Vieles im Arbeits- und Sozi-
alrecht reformiert, sodass gerade in die-
sen Bereichen die Beratungs- und Be-
treuungsleistungen des Verbandes stark
gefordert sein werden.
Anzahl der jährlichen Gehaltsabrechnungen in den Jahren 1991 bis 2001
Anzahl der monatlichen Gehaltsabrechnungen im Jahresverlauf 2001
Der Raiffeisenverband stellt um-
fangreiche Informationstechnologie
zur Verfügung. Die Anwendungen
sind grundsätzlich auf alle Genossen-
schaften ausgerichtet; den weitaus
größten Leistungsbezieher stellt aber
die RGO dar. Im Berichtsjahr wurden
aber insbesondere auch die Leistungen
für die Obstgenossenschaften erweitert
und vervollständigt, und zwar mit ei-
nem starken Integrationsgrad auf zwei
Ebenen, das heißt, zwischen den Er-
zeugerorganisationen VOG und VI.P.
und deren Mitgliedsgenossenschaf-
ten.
In der RGO ist dieser Integrations-
grad auf vier Ebenen gegeben, und
zwar zwischen Kunden, Raiffeisen-
kassen, Raiffeisen Landesbank und
Bankensystem im nationalen und in-
ternationalen Raum. Die Bewegungen
auf den Konten der Banken sind
mittlerweile zu 70 bis 90% voll auto-
matisiert, sodass die Arbeiten im
back-office enorm entlastet sind. Auf
die Qualität und Sicherheit der An-
wendungen wird besonderes Augen-
merk gelegt, und die Antwortzeiten im
Online-Bereich können im Durch-
schnitt mehr als zufriedenstellend be-
zeichnet werden.
Die Informatikleistungen hält der
Raiffeisenverband für seine strategi-
sche Auftragserfüllung als besonders
wichtig. Es hat sich in den letzten Jah-
ren immer deutlicher herausgestellt,
dass die Funktionstüchtigkeit der In-
formations- und Kommunikations-
systeme zum unverzichtbaren Instru-
mentarium in der Unternehmens-
führung geworden ist und auch als ent-
scheidender Wettbewerbsfaktor gilt.
Die Internet-Technologie hat diese
Erkenntnis noch zusätzlich verstärkt,
und so hat der Verband von Anbeginn
an auch in diesem Bereich Maßstäbe
gesetzt.
Selbstverständlich hat diese zuneh-
mende Bedeutung der Informations-
und Kommunikationstechnologie auch
Kosten zur Folge, die mitunter her-
kömmliche Vorstellungen weitaus
überschreiten. Dem gegenüber sind
aber auch Rationalisierungs- und Op-
timierungspotentiale in ungeahnter
Dimension erschlossen worden. Fest-
stellbar ist allenfalls, dass die Ko-
stendynamik der I&DV-Services des
Raiffeisenverbandes deutlich hinter
der Entwicklung von Inflation und
Mengen zurückbleibt. Im Bereich
des Netzwerkbetriebes wollte man
aber dennoch Synergien aus der Zu-
sammenarbeit mit anderen Partnern
nutzen, so wie dies durch die Errich-
tung der R.U.N. AG, gemeinsam
mit der Südtiroler Sparkasse AG, er-
folgt ist.
Allemal schwierig gestaltet sich die
Kommunikation zwischen den Fach-
leuten der EDV und den EDV-An-
wendern in deren täglichen Praxis. Aus
diesem Grund wurde im Berichtsjahr
im Rahmen der RGO ein eigenes Ko-
mitee (IT-Komitee) von den Raiff-
eisenkassen eingesetzt, das einheitlich
als Auftraggeber in allen Sachverhal-
ten der Informatik auftritt und dem
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53Die Serviceleistungen des Verbandes
3. Informations-und Datenverarbeitung (I&DV)Raiffeisen-Informations-Systeme R.I.S.
in der Simulation an mehreren auf-
einander folgenden Tagen getestet
wurden. Die Umstellung betraf, neben
der Software die inzwischen mehr als
60.000 Programme umfasst, auch
physische Sachverhalte wie etwa die
Umrüstung der 260 Geldausgabeau-
tomaten, der POS-Geräte u.a.m.. Das
Ganze wurde dann auch ein voller Er-
folg und die Umstellung gelang, aus
der Sicht der Informatik, völlig rei-
bungslos. Die Systeme hielten auch
den enormen Anforderungen unbe-
eindruckt stand, als in den ersten
Banktagen des Jahres die Frequenz an
Transaktionen 40 bis 50% über dem
Durchschnitt lag oder in den ersten 24
Stunden 27.500 Transaktionen al-
lein bei den Geldausgabeautomaten zu
verarbeiten waren. Hunderttausende
von bilanzwirksamen oder auch nicht
bilanzwirksamen Positionen der RGO
wurden automatisch konvertiert und
dann auch noch zwei Monate lang in
der alten und neuen Währung geführt.
Diese Währungsumstellung wurde
auch weitere Kompetenzen der Kon-
trolle und Einflussnahme auf die ent-
sprechenden Services übertragen wor-
den sind. Daraus hat sich ein neues
Verständnis und positives Klima in der
Zusammenarbeit auf diesem komple-
xen Gebiet entwickelt.
Im Berichtsjahr bildete, neben der
Fortführung des allgemeinen Betriebes
im R.I.S, nämlich in der Produktion,
in der Anwenderbetreuung und im
technischen Kundendienst, die Um-
stellung auf den Euro einen besonde-
ren Schwerpunkt. Dieser historische
Übergang auf die neue Einheits-
währung wurde im R.I.S zwar schon
seit vier Jahren in Tausenden von De-
tails vorbereitet, es gab aber keinen ver-
gleichbaren Fall in der Vergangenheit
und daher keine Erfahrung, auf die
man sich bei der konkreten Umstel-
lung hätte stützen können. Es wurden
deshalb alle denkbaren Maßnahmen
getroffen bis hin zu unserem Aus-
weichrechenzentrum in München, in
dem alle wesentlichen Komponenten
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54 Die Serviceleistungen des Verbandes
Die technische
Umstellung auf
den Euro verlief
reibungslos
auch zum Anlass genommen, große
Teile unseres Informationssystems zu
überarbeiten und verschiedene An-
wendungen neu auszurichten. Dabei
wurde Wert darauf gelegt, stärker auf
Standards zu setzen und Sonderlö-
sungen zu vermeiden. Behördliche
Vorschriften sind dabei besonders
sorgfältig berücksichtigt worden. So
sollte die Euro-Einführung auch eine
optimale Ausgangslage für die zukünf-
tige Weiterentwicklung unserer I&DV-
Projekte schaffen.
Parallel zur Umstellung wurden
auch wesentliche Entwicklungen bei
den automatischen Verbuchungen so-
wie in der Finanz- und Anlagenbuch-
haltung umgesetzt. Bei den Finanz-
anlagen wurden im Bereich der Ver-
waltung von Wertpapieren, Fonds
und Vermögen die Anwendungen
weiter entwickelt und den veränderten
Rahmenbedingungen angepasst. In
den Bereichen der Kundengeschäfte
und der Zahlungssysteme sowie des
Controlling und Meldewesens wurden
Anwendungen neu eingeführt oder
Verbesserungen und Optimierungen
umgesetzt. Die optische Speicherung
für Schecks wurde vorangetrieben
und Anwendungen in den Bereichen
der Schatzamts- und Versicherungs-
dienste wurden optimiert und inte-
griert. Als besonders aufwendig er-
weisen sich in der Wartung der Pro-
gramme die vielfältigen Änderungen
der behördlichen Vorgaben, die Be-
stimmungen der öffentlichen Finanz-
verwaltung oder sonstige formale Vor-
schriften, die oftmals ohne annähern-
de Vorstellungen erlassen werden,
was sie an Kosten und Aufwand in der
komplexen Materie der Informatik
zur Folge haben.
Für die Genossenschaften, insbe-
sondere des Obst- und Weinsektors,
bedurfte es ebenfalls umfangreicher
Vorbereitungen und Planungen, um
die Euro-Umstellung in den Buch-
haltungen und bei der Warenwirtschaft
zu gewährleisten. Bei insgesamt 33 Be-
trieben dieses Sektors, die ihre Bilanz
Ende Juli oder Ende August absch-
ließen, wurde mit Beginn des neuen
Rechnungsjahres auf den Euro umge-
stellt.
Als neue Produkte sind im Be-
richtsjahr die zentrale Rechnungsar-
chivierung der Erzeugerorganisationen
VOG und VI.P. zu nennen, bei denen
zigtausende von Dokumenten elek-
tronisch gesammelt und archiviert
werden und die dann zentral abruf-
und druckbar sind. Für die Kellerei-
genossenschaften wurde innerhalb der
Warenwirtschaftsprogramme ein Kon-
tingentierungssystem für Qualitäts-
weine entwickelt, und für den VOG
konnte ein dynamisches Erntepro-
gnosen-Programm in Betrieb genom-
men werden.
Viel Wert gelegt wird in der Infor-
matik des Verbandes auf die Kun-
denbetreuung und Anwenderunter-
stützung. Dazu dienen telefonische
Hotlines, Lotus-Notes und E-Mails.
Über diese Medien gehen bis zu 180
Anfragen am Tag ein und bis zu
ebensovielen werden beantwortet.
Das R.I.S hat auch im Berichtsjahr
beachtlichen Zuspruch erhalten, und
so kamen zwei Raiffeisenkassen als
Vollanwender neu hinzu und auch
zwei weitere Betriebe des Obstsektors
haben sich für die R.I.S-Lösungen ent-
schieden.
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55Die Serviceleistungen des Verbandes
Das Bildungsangebot des Verbandes
ist im Berichtsjahr mit großem Enga-
gement fortgesetzt worden. Es stieß auf
reges Interesse bei den Mitgliedsge-
nossenschaften und wurde, wie es die
Zahlen zeigen, nachhaltig angenom-
men. Es war unser Ziel, ein breitge-
fächertes Angebot an Lehrgängen,
Kursen, Seminaren und Tagungen an-
zubieten und dabei Wissen zu ver-
mitteln, das insbesondere auf die
Führung genossenschaftlicher Unter-
nehmen durch Hauptberufliche und
Ehrenamtliche ausgerichtet war.
Hauptabnehmer waren wiederum die
Raiffeisenkassen, deren Mitarbeiter
zum Teil selbst außerhalb der Ar-
beitszeit Lehrgänge absolvierten.
Inhaltlich fiel das Schwergewicht auf
Kompetenzen in der Kundenbera-
tung der Bankwirtschaft und das
Führen von Genossenschaften.
Ein fünftägiger Kurs für Aufsichts-
räte und ein viertägiger Kurs für Vor-
standsmitglieder waren auf die ge-
wählten Vertreter ausgerichtet, und
insgesamt 172 Personen haben daran
teilgenommen.
Bildungsarbeit in ZahlenInsgesamt wurden im Berichtsjahr
150 Bildungsveranstaltungen organi-
siert und abgehalten, an denen 2.450
Personen teilgenommen haben, und
die sich auf mehr als 300 Tage er-
streckten. Die teilnehmenden Perso-
nen kamen zu 90% von den Raiff-
eisenkassen. In „Personentagen“ aus-
gedrückt, waren es im Jahr 2001 rund
5.000 und dazu kommen weitere Ver-
anstaltungen, die innerhalb der Raiff-
eisenkassen durchgeführt worden sind.
Die Investitionen in die Aus- und
Weiterbildung waren also wiederum
beachtlich und dies dürfte für die Lei-
stungsfähigkeit und Stabilität des
Raiffeisen-Genossenschaftswesens un-
seres Landes wohl auch seine Bedeu-
tung haben.
Was die Referenten angeht, wurde
wiederum weitgehend auf organisati-
onsinterne Personen zurückgegriffen.
Im Berichtsjahr wurden Vorberei-
tungen für das Telelearning getroffen,
womit sich Kursteilnehmer über das
Internet fortbilden können. Dies
schafft Unabhängigkeit von Ort und
Zeit und gibt dennoch die Möglichkeit,
150 Bildungs-
veranstaltungen
mit 2.450
Teilnehmern
verzeichnete die
Abteilung
Bildungswesen
im Jahr 2001
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56 Die Serviceleistungen des Verbandes
4. Bildungsveranstaltungen
Anzahl der Weiterbildungstage in den Jahren 1991 bis 2001
mit Referenten und Trainern zu kom-
munizieren.
Die Eignungs- und Funktionär-
sprüfungen der Mitarbeiter von Raiff-
eisenkassen wurden im Berichtsjahr ab-
geschafft; es wurden aber noch in 17
Prüfungssessionen die Eignungsprü-
fungen für 91 Bewerber abgenommen.
Erstmals hat der Raiffeisenverband
im Jahr 2002 mit seinem Schwester-
verband in Innsbruck gemeinsam ein
Seminar für Führungs-Nachwuchs-
kräfte in der RGO abgehalten. Darü-
ber hinaus wurden Vorbereitungen ge-
troffen, einen gemeinsamen bankbe-
triebswirtschaftlichen Lehrgang ab-
zuhalten, an dem zehn Führungs-
kräfte aus Nordtirol und ebenso viele
aus Südtirol teilnehmen werden. Die-
se grenzüberschreitende Zusammen-
arbeit kann als einmaliges und kon-
kretes Beispiel für ein Zusammen-
wachsen in diesem geografischen
Raum angesehen werden.
Die berufsbegleitende Aus- und
Weiterbildung wird der Raiff-
eisenverband auch in Zukunft als eine
wichtige Aufgabe vorantreiben und da-
bei die Kontakte mit dem Ausland jen-
seits des Brenners weiter intensivieren.
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57Die Serviceleistungen des Verbandes
Unternehmensberatung für Warengenossenschaften
Diese Beratungsleistungen betra-
fen im Berichtsjahr besonders Buch-
haltungs- und Bilanzierungsfragen so-
wie Kooperationen und Fusionen von
Genossenschaften. Sie betrafen aber
auch die Reorganisation von Genos-
senschaftsbetrieben, Investitions- und
Finanzierungsfragen, Kostenrechnun-
gen und Kostenkalkulationen sowie
Beratungen bei Neugründungen und
Auflösungen von Genossenschaften.
Sachverhalte der Rechnungsführung
und Bilanzierung werden von diesen
Diensten auch intensiv betreut.
Die Abteilung erstellte auch die sehr
gefragten Jahresstatistiken für die ge-
nossenschaftlich organisierte Obst-
und Weinwirtschaft.
Die selbe Abteilung verwaltet schließ-
lich auch die Milchquoten aller Südti-
roler Milchproduzenten, berät die Mil-
cherzeugergemeinschaften und betreut
die Monats- und Jahresmeldungen für
die einzelnen Milchproduzenten.
Technisches BüroDie Dienstleistungen unseres tech-
nischen Büros wurden vorwiegend
von den Raiffeisenkassen in Anspruch
genommen. Schätzberichte für Kre-
ditsicherungen, Schätzungen bei An-
und Verkäufen von Liegenschaften,
Mietzinsberechnungen, technische
Berichte und Expertisen, Bauabnah-
men u.a.m. werden von unserem
technischen Büro durchgeführt und
auch Beratungen bei Neubauten, Um-
bauten, Einrichtungen u. ä. in zuneh-
mendem Maße vorgenommen.
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58 Die Serviceleistungen des Verbandes
5. Sonstige Tätigkeiten
Ökonomats- und KurierdienstDer Ökonomats- und Kurierdienst
wickelt umfangreiche Arbeiten in der
Materialwirtschaft, hauptsächlich für
die Raiffeisenkassen, ab. Die gemein-
schaftliche Versorgung der Genos-
senschaften mit verschiedenen Mate-
rialien wie Drucksorten aller Art,
Werbematerialien und insbesondere
Hardware der Informatik läuft über
das Ökonomat des Verbandes, und
zwar für einen Verkaufsumsatz, der im
Berichtsjahr 6,176 Mill. Euro aus-
machte.
Vier Kuriere des Verbandes erreichen
täglich die Raiffeisenkassen, um sie mit
den verschiedenen Materialien wie
auch mit Auswertungen u.a.m. zu be-
liefern. Auch die Raiffeisen Landesbank
und der Raiffeisen Versicherungsdienst
bedienen sich dieses Dienstes.
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59Die Serviceleistungen des Verbandes
Die Ausübung der institutionellen
und statutarischen Aufgaben mit fach-
licher Kompetenz und Verlässlichkeit
soll auch im laufenden Jahr den Raiff-
eisenverband zum Bezugspunkt und zu-
verlässigen Partner der Raiffeisen-
organisation Südtirols machen.
In der Überwachung wird die
100%ige Erfüllung des gesetzlichen
Auftrages sowohl bei den ordentlichen
Revisionen als auch bei den Bilanzab-
schlussprüfungen angestrebt. Fachli-
che Kompetenz, Objektivität und die
Wahrung deontologischer Grundsät-
ze sollen dabei bestimmende Ele-
mente sein.
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IV Ausblick auf das laufende Jahr 2002
Im Genossenschaftsrecht soll es im
Zuge der Umsetzung eines entspre-
chenden Ermächtigungsgesetzes auf
gesamtstaatlicher Ebene zu ein-
schneidenden Änderungen kommen,
die auch steuerliche Folgewirkungen
erzeugen werden. Der Verband wird es
dabei nicht versäumen, über den ge-
nossenschaftlichen Dachverband in
Rom „Confcooperative“ entspre-
chenden Einfluss zu nehmen, und
ebenso werden wir diesbezüglich mit
den politischen Mandataren ins Ge-
spräch kommen.
Eine Sorge besteht schließlich in er-
klärten Absichten in Bezug auf eine na-
tionale Kohäsion und Koordination
der Raiffeisenkassen (Banche di Cre-
dito Cooperativo). Hier gilt es alles in
Bewegung zu setzen, um die regiona-
len Zuständigkeiten zu wahren.
Unser Bemühen wird schließlich
auch auf die weitere Pflege und In-
tensivierung der Kontakte mit genos-
senschaftlichen Einrichtungen im Aus-
land gerichtet sein, um dabei allenfalls
gemeinsam unsere Stimme auch bei
den zuständigen Stellen in Brüssel er-
heben zu können.
Alles in allem soll der Raiffeisen-
organisation unseres Landes der Stel-
lenwert einer eigenständigen Organi-
sation erhalten bleiben, bzw. ist es un-
ser Bemühen, diese weiter zu stärken
und die bestehenden Einrichtungen
auf Landesbene weiter zu entwickeln
und zu begünstigen.
Ein besonderes Augenmerk wird da-
bei auch auf das Versicherungswesen
gerichtet sein, in dem wir uns noch
stärker, in Verbindung mit dem deut-
schen Genossenschaftsversicherer R+V
und dem nationalen Dachverband
Confcooperative, zu engagieren be-
absichtigen.
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61Ausblick
6262
Dieses mit zwei Pferdeköpfen stili-sierte Giebelkreuz ist das Mar-
kenzeichen der Raiffeisen-Ge-nossenschaften Südtirols. Es wurde in dieser Form vomRaiffeisenverband hinterlegtund ist international ge-
schützt. Die Mitgliedsgenos-senschaften des Raiffeisen-
verbandes sind berechtigt, dasselbe
V Die Raiffeisen-Genossenschaften in Zahlen und Bildern im Jahr 2001
Als Raiffeisen-Genossenschaften
Südtirols sind jene Genossenschaften
zu verstehen, die dem Raiff-
eisenverband Südtirol als Mitglieder
angehören und somit ermächtigt sind,
das geschützte Markenzeichen, das
”Giebelzeichen”, zu führen.
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Die Raiffeisen-Genossenschaften
Von den 866 Genossenschaften,
die in Südtirol am 31. Dezember
2001 im Landes-Genossenschafts-
register eingetragen waren, gehörten
zum selben Zeitpunkt 320, das sind
37%, dem Raiffeisenverband als Mit-
glieder an. Aus der Sicht der wirt-
schaftlichen Bedeutung haben die-
selben jedoch ein maßgebliches Ge-
wicht im Genossenschaftsszenario
dieses Landes; sie charakterisieren das
Genossenschaftswesen Südtirols
schlechthin.
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64 Die Raiffeisen-Genossenschaften64
Ganz vorne in der Bedeutung steht
die Raiffeisen-Geldorganisation mit 52
Raiffeisenkassen und einer Raiffeisen
Landesbank. Die Raiffeisen-Geld-
organisation ist sowohl im Einlagen-
als auch im Kreditgeschäft des Südti-
roler Bankensystems marktführend. Es
folgen die landwirtschaftlichen Ge-
nossenschaften des Obst-, Milch- und
Weinsektors. Darüber hinaus sind
weitere Bereiche des wirtschaftlichen,
sozialen und kulturellen Lebens von
Raiffeisengenossenschaften stark
durchdrungen.
Im Jahr 2001 haben diese Genos-
senschaften wiederum Leistung und
Kontinuität bewiesen, sie konnten ih-
re Bedeutung in der Wirtschaft und Ge-
sellschaft ein weiteres Mal unter Beweis
stellen. Der Grad der Zufriedenheit bei
den Mitgliedern und deren positive
Einstellung zu ihren Genossenschaften
war durchwegs gut, und die Ergiebig-
keit der Wirtschaftsleistungen ist selbst
unter dem Druck der Konkurrenz,
welche durch europa- und weltweite Li-
beralisierung spürbar zugenommen
hat, ungebrochen. Der breite Zu-
spruch, den das Raiffeisen-Genossen-
schaftswesen in Südtirol genießt, ist so-
hin unverändert gegeben. Ablesbar ist
dies u.a. auch an den Gründungen neu-
er Genossenschaften und am ständigen
Zulauf neuer Mitglieder bei den ange-
schlossenen Genossenschaften.
Die Raiffeisenkassen haben ihre
Marktstellung behauptet. Die Dynamik
der Entwicklung bei den maßgeblichen
Eckdaten verlief gegenüber dem Vor-
jahr etwas ausgewogener; das Rech-
nungsergebnis ist mit dem des Vorjah-
res nahezu identisch. So sind die ver-
fügbaren Einlagen wiederum etwas
stärker gewachsen und die Abwande-
rung von Sparquoten in alternative An-
lageformen erfuhr einen deutlichen
Dämpfer. Der Zuwachs bei den Aus-
leihungen war ein weiteres Mal hoch.
Die Tendenz der Liquiditätsverknap-
pung hat sich somit nicht entspannt
und die Ausleihungen überstiegen um
einige Prozentpunkte die verfügbaren
Einlagen.
Von den drei wichtigsten Sparten der
landwirtschaftlichen Genossenschaf-
ten, nämlich den Obstgenossenschaf-
ten, den Milchhöfen/Sennereigenos-
senschaften und den Kellerei-
genossenschaften, kann Folgendes be-
richtet werden:
Die Obstgenossenschaften konnten
die durchschnittlichen Kilopreise des
Vorjahres um 16,4% verbessern. Trotz
geringerer Erntemenge (-5,3%) wurde
den Mitgliedern um 10,6% mehr als im
Vorjahr für das angelieferte Obst aus-
bezahlt.
Bei den Milchhöfen/Sennereige-
nossenschaften setzte sich der Preis-
druck vor allem aus der internationa-
len Konkurrenz fort. Trotzdem konn-
ten die Bruttoerlöse je angeliefertem
Liter Milch um 6,1% gesteigert wer-
den. Dies schlug sich auf die Auszah-
lungspreise nieder, welche durch-
schnittlich um 4,4% über dem Vor-
jahresniveau lagen.
Bei den Kellereigenossenschaften
fällt eine um 5% höhere Anlieferungs-
menge bei hoher Qualität auf. Der
durchschnittliche Preisanstieg im Wein-
verkauf lag bei 8%, und so wurden für
die Mitglieder zufriedenstellende Ein-
kommen erzielt.
Auch bei allen übrigen Genossen-
schaftssparten konnten im Großen
und Ganzen gute Leistungen bzw. Er-
gebnisse erzielt werden.
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65Die Raiffeisen-Genossenschaften
Die Werte, welche Mitglieder, Kun-
den und Mitarbeiter aus den Raiffei-
sengenossenschaften Südtirols im Jahr
2001 geschöpft haben, liegen gegen-
über dem Vorjahr um 15,7% höher.
Zurückzuführen ist dies hauptsächlich
auf deutlich höhere Zinsausschüttun-
gen auf die Einlagen bei den Raiff-
eisenkassen und auf höhere Auszah-
lungsvolumina im Obst-, Wein- und
Milchsektor.
hat die Raiffeisenorganisation schließ-
lich mehrere Dutzend zusätzliche Ar-
beitsplätze geschaffen, und die Inve-
stitionen in Sachanlagen kamen an die
140 Mrd. Lire heran.
Im Folgenden werden nun die wich-
tigsten Sparten in Zahlen und Bildern
detailliert dargestellt.
Die Raiffeisen-Genossenschaften
sind im Berichtsjahr anzahlmäßig um
zehn Einheiten gewachsen; die Ein-
zelmitglieder dieser Genossenschaften
haben erstmals die 100.000-Grenze
überschritten und die Zahl von
103.464 erreicht.
Trotz restriktiver Personalpolitik
Wertschöpfung der Raiffeisenorganisation im Vergleich 2000 - 2001(in Milliarden Lire)
Genossenschaft an Mitglieder/Kunden an Mitarbeiter Abschreibung u. Gewinn insgesamt +/- %
2000 2001 2000 2001 2000 2001 2000 2001
Raiffeisen-Geldorganisation 212,2 276,2 170,4 207,9 161,6 162,9 544,2 647,0 18,9%
Obstgenossenschaften 341,2 364,4 79,0 84,3 59,0 62,2 479,2 510,9 6,6%
Milchhöfe/Sennereigen. 273,8 290,7 37,6 42,1 20,4 22,5 331,8 355,3 7,1%
Kellereigenossenschaften 76,2 85,1 18,2 19,6 12,3 12,1 106,7 116,8 9,5%
Sonstige Genossensch. 70,0 110,5 7,0 27,5 1,5 14,8 78,5 152,8 94,6%
Zusammen 973,4 1.126,9 312,2 381,4 254,8 274,5 1.540,4 1.782,8 15,7%
1. Die Raiffeisenkassen
Die Raiffeisenkassen können auf ein
erfolgreiches Geschäftsjahr 2001
zurückblicken. Die unternehmerische
Leistung der Gruppe hat in allen
maßgeblichen Sektoren zu zufrieden-
stellenden Ergebnissen geführt, sodass
ihre Führungsposition in der Geld-
und Kreditwirtschaft des Landes wei-
ter gefestigt werden konnte. Die Er-
giebigkeit in der institutionellen Auf-
gabenerfüllung – sei es wirtschaftlich
oder genossenschaftlich – wurde auch
im Berichtsjahr unter Beweis gestellt.
Infolge einer umsichtigen Geschäfts-
politik, die konsequent auf die Be-
dürfnisse der Mitglieder und Kunden
ausgerichtet war, gleichzeitig aber
auch der kontrollierten Entwicklung
von Erträgen, Kosten und Risiken Au-
genmerk schenkte, kann die Über-
schusserwirtschaftung als erfreulich
und die betriebswirtschaftliche Situa-
tion der Raiffeisenkassen als unverän-
dert gut und stabil bezeichnet werden.
Beachtliche Zuwächse wurden im
Kredit- und Einlagengeschäft erzielt.
Der Trend einer starken Kreditnach-
frage setzte sich im Berichtsjahr fort
und schlug sich in entsprechenden Zu-
wachsraten niede.
Die Forderungen an Kunden (ein-
schließlich RLB) weisen einen Zu-
wachs von 13,2% auf und erreichten
zum Jahresende 4.675 Mill. Euro. Sta-
bil zeigt sich immer noch die Risikosi-
tuation im Kreditgeschäft; die notlei-
denden Kredite lagen mit 1,75% der
gesamten Ausleihungen auf dem Ni-
veau des Vorjahres und damit deutlich
unter dem nationalen Durchschnitt.
Die direkten Kundeneinlagen, die
neben den traditionellen Spar- und
Kontokorrenteinlagen, die Sparbriefe,
die Pensionsgeschäfte, die Bankobli-
gationen sowie die Mittel aus dem Ro-
tationsfonds des Landes umfassen,
sind um 13,5% (einschließlich RLB)
auf 4.847 Mill. Euro gestiegen. Diese
überdurchschnittliche Steigerung der
Kundeneinlagen ist primär auf die
negativen Entwicklungen der interna-
tionalen Finanzmärkte zurückzuführen.
Die Talfahrt an den Börsen führte da-
zu, dass viele Investoren von risikorei-
chen Anlagen Abstand nahmen und
sich wieder auf traditionelle und sichere
Anlageformen zurückbesannen.
Obige Sachverhalte schlugen sich
natürlich auf die Entwicklung bei den
indirekten Einlagen nieder. Dieser Be-
reich, zu dem Wertpapiere Dritter, In-
vestmentfonds, Vermögensverwaltun-
gen und Veranlagungen in Versiche-
rungsprodukte zählen, verzeichnete ei-
nen Einbruch von 10,9%. Die indirek-
ten Einlagen betrugen zum Jahresende
(einschließlich RLB) 1.698 Mill. Euro.
Die Liquiditätssituation blieb trotz
der positiven Entwicklung der Kun-
deneinlagen angespannt. Im Landes-
durchschnitt reichten die verfügbaren
Kundeneinlagen ein weiteres Mal
Der Trend
einer starken
Kreditnachfrage
setzte sich auch
im Berichtsjahr
fort
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66 Die Raiffeisen-Genossenschaften
tionalen Finanzmärkten ist es zuzu-
schreiben, dass das Provisionsge-schäft im Vergleich zum Vorjahr einen
Rückgang von 4,39 Mill. Euro
(-11,9%) verzeichnen musste.
Der Verwaltungsaufwand erhöhte
sich im Jahr 2001 um 5,8% auf 150
Mill. Euro und lag somit deutlich un-
ter dem Bilanzwachstum (11,9%).
Die ausgeglichene Kostensituation zeigt
auch die Kennzahl „Cost-Income-Ra-
tio“ (Verhältnis der Betriebskosten zu
den Erträgen). Mit 63,16% ist sie im
Vergleich zum Vorjahr (62,7%) nahe-
zu unverändert geblieben.
nicht aus, um die Kreditnachfrage zu
decken. Demzufolge mussten immer
mehr Raiffeisenkassen Mittel über
Refinanzierungen am Kapitalmarkt
beschaffen. Dies erfolgte vorwiegend
über die Raiffeisen Landesbank, die
sich auch 2001, mit einem Rating von
A- durch „Standard & Poor’s“, den
Weg zu den internationalen Refinan-
zierungsquellen sichern konnte.
Die Eigenkapitalausstattung der
Raiffeisenkassen hat sich weiter erhöht.
Einschließlich des Rechnungsüber-
schusses des Jahres 2001 beträgt sie
1.062 Mill. Euro. Mit 16,6% der Bi-
lanzsumme liegt die Eigenkapitalquo-
te im nationalen und internationalen
Vergleich weit über dem Durchschnitt.
Der Solvabilitätskoeffizient (haftendes
Eigenkapital in Prozent der Risikoak-
tiva) liegt mit durchschnittlich 23,8%
um ein Vielfaches über der aufsichts-
rechtlich geforderten Mindesthöhe
von 8%.
Zum 31. Dezember 2001 hat sich
die addierte Bilanzsumme aller Raiff-
eisenkassen gegenüber dem Vor-
jahresstichtag um 677 Mill. Euro
(+11,9%) auf 6.383 Mill. Euro erhöht.
ErtragssituationDas Geschäftsergebnis der Südti-
roler Raiffeisenkassen fiel im Be-
richtsjahr zufriedenstellend aus. Der
Zinsüberschuss, als nach wie vor
stärkste Ertragsquelle, konnte trotz der
rückläufigen Zinsentwicklung auf den
Geld- und Kapitalmärkten, um 4,2%
auf 207 Mill. Euro gesteigert werden.
Das Dienstleistungsgeschäft stand
im vergangenen Jahr ganz im Zeichen
der schlechten Börsensituation. Den
anhaltenden Turbulenzen und nega-
tiven Entwicklungen auf den interna-
67Die Raiffeisen-Genossenschaften
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Entwicklung der Ausleihungen der Raiffeisen-
Geldorganisation in Mio. Euro (Raiffeisenkassen und RLB)
Entwicklung der Kundeneinlagen der Raiffeisen-
Geldorganisation in Mio. Euro (Raiffeisenkassen und RLB)
Das Finanzergebnis (Ergebnis aus
dem Handel und der Bewertung der ei-
genen Wertpapiere) erfuhr im Ge-
schäftsjahr 2001 eine deutliche Ver-
besserung. Während im Vorjahr dieser
Posten den negativen Wert von 3,5 Mill.
Euro aufwies, konnte er im Berichtsjahr
auf einen Ertrag von 3,0 Mill. Euro ver-
bessert werden. Ausschlaggebend hier-
für war die rückläufige Zinsentwicklung
am Geld- und Kapitalmarkt. Bei der In-
terpretation dieses Ergebnisses ist zu
berücksichtigen, dass es sich bei der Be-
wertung der Wertpapiere um eine pe-
riodenbezogene Betrachtung handelt,
die zu erheblichen Schwankungen im
Zeitverlauf führen kann.
Der Rechnungsüberschuss der
Raiffeisenkassen blieb mit 64,9 Mill.
Euro nahezu auf dem Niveau des Vor-
jahres (65,9 Mill. Euro). Diese positi-
ve Geschäftsentwicklung ist gerade vor
dem Hintergrund des schwierigen
ökonomischen Umfeldes des Jahres
2001 bemerkenswert.
MitarbeiterDie Raiffeisenkassen beschäftigten
zum 31. Dezember 2001 1.546 Mit-
arbeiter nach 1.518 im Vorjahr. Die
Bereitschaft, wachsende und sich stän-
dig wandelnde Kundenerwartungen so
gut als möglich zu erfüllen, setzt le-
benslanges Lernen voraus. Um für die-
se Herausforderungen gerüstet zu
sein, wurde im Berichtsjahr die Fach-
, Beratungs- und Vertriebskompetenz
der Mitarbeiter durch eine Vielzahl von
Aus- und Weiterbildungsveranstal-
tungen weiter gezielt gefördert.
MitgliederDie Mitgliedschaft als identitäts-
stiftendendes Merkmal der genossen-
schaftlichen Bankengruppe erfuhr
auch im vergangenen Jahr regen Zu-
spruch. Ein Beweis dafür sind die ge-
stiegenen Mitgliederzahlen, die sich im
Vergleich zum Vorjahr um 3% auf
41.238 erhöhten.
GeschäftsstellenDie 52 Raiffeisenkassen verfügen
mit 194 Schaltern über ein sehr dich-
tes Geschäftsstellennetz. Zwei Raiff-
eisenschalter werden in der Provinz
Trient (Vigo und Pera im Fassatal)
und einer in der Provinz Belluno
(Arabba) geführt. Der Schalter der
Raiffeisenkasse Algund im Kranken-
haus Meran wurde geschlossen. Mit
den 191 in der Provinz Bozen be-
triebenen Geschäftsstellen verfügen
die Raiffeisenkassen über knapp die
Hälfte aller Bankschalter in Südtirol.
Bis auf neun sind die Raiffeisenkassen
in allen Gemeinden unseres Landes
mit einem oder mehreren Schaltern
vertreten.
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68 Die Raiffeisen-Genossenschaften
Entwicklung der Investitionsverhältnisse I, II und III
von 1997 bis 2001
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69Die Raiffeisen-Genossenschaften
JubiläenDie Raiffeisenkassen Taufers i. M.
und Tschars feierten 2001 ihr 100-
jähriges Bestandsjubiläum. Diese Ju-
biläen wurden in feierlichem Rahmen
begangen.
2000 +/- Veränderung 2001 +/- Veränderunggegenüber dem Vorjahr gegenüber dem Vorjahr
Anzahl der Raiffeisenkassen 52 0,0 % 52 0,0 %
Anzahl der Mitglieder 40.049 3,0 % 41.238 3,0 %
Anzahl der Mitarbeiter/innen 1.518 3,5 % 1.546 1,8 %
Anzahl der Schalter 195 0,0 % 194 -0,5 %
Gemeinden mit Raiffeisenschalter 107 -1,8 % 107 0,0 %
*) Forderungen an Kunden 4.128,9 Mio. € 14,9 % 4.674,5 Mio. € 13,2 %
Forderungen/verfügbare KE 102,7% 12,7%Pkte. 103,0 % 0,3 %Pkte.
Forderungen/verfügbare KE u. fr. Eigenkapital 84,1% 9,5 %Pkte. 85,2% 1,1 %Pkte.
Forderungen/gesamte KE 93,2% 10,4 %Pkte. 93,8 % 0,6 %Pkte.
Notleidende Kredite (in % zu Forderungen) 1,76% 0,13 %Pkte. 1,75 % -0,01 %Pkte.
*) verfügbare Kundeneinlagen 3.885,5 Mio. € 0,9 % 4.420,9 Mio. € 13,8 %
*) gebundene Kundeneinlagen 385,9 Mio. € 17,5 % 425,8 Mio. € 10,3%
*) Kundeneinlagen gesamt 4.271,4 Mio. € 2,2% 4.846,7 Mio. € 13,5 %
*) Verwaltete Mittel 6.176,9 Mio. € 6,5 % 6.544,2 Mio. € 5,9 %
davon Wertpapiere Dritter 1.042,5 Mio. € 5,5 % 890,8 Mio. € -14,6 %
davon Investmentfonds 497,3 Mio. € 18,6 % 411,6 Mio. € -17,2 %
davon Vermögensverwaltung 234,9 Mio. € 98,7 % 231,8 Mio. € -1,3 %
Bilanzsumme insgesamt 5.706,6 Mio. € 4,0% 6.383,4 Mio. € 11,9 %
Anlagevermögen (wertberichtigt) 114,1 Mio. € 6,8 % 125,9 Mio. € 10,3 %
Eigenkapital und Rechnungsüberschuss 995,8 Mio. € 7,4 % 1.061,6 Mio. € 6,6 %
Solvabilitätskoeffizient 24,2 % -1,6 % 23,8 % -0,42 %Pkte.
Gesamterlöse 381,2 Mio. € 12 % 411,6 Mio. € 8,0 %
Zinsen an Einleger 103,2 Mio. € 17,1 % 133,7 Mio. € 29,5 %
Durchschnittsverzinsung Einlagen 2,65 % 0,40 %Pkte. 3,12 % 0,47 %Pkte.
Zinsen von Kreditnehmern 226,2 Mio. € 22,9 % 263,1 Mio. € 16,3%
Durchschnittsverzinsung Forderungen an Kunden 6,58 % 0,28 %Pkte. 6,76 % 0,18 %Pkte.
Zinsschere (Diff. Zinsen Einlagen/Forderungen) 3,93 % -0,12 %Pkte. 3,64 % -0,29 %Pkte.
Abschreibungen 14,9 Mio. € -7,2 % 15,5 Mio. € 4,1 %
Personalaufwand 80,3 Mio. € 3,2 % 85,6 Mio. € 6,7 %
Personalaufwand je Mitarbeiter 52,9 Tsd. € 0,3 % 55,4 Tsd. € 4,7 %
Cost income ratio 62,70 % -11,00 %Pkte. 63,16 % 0,46 %Pkte.
*) einschließlilch der Werte der RLB
Kennzahlen und Eckdaten der Raiffeisenkassenim Raiffeisenverband Südtirol
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70 Die Raiffeisen-Genossenschaften
Aktiva 2000 2001 Veränderung Veränderung(TSD Euro) (TSD Euro) (TSD Euro) in %
Kassa 38.193 48.555 10.362 27,13Wertpapiere 1.374.874 1.336.384 -38.490 -2,80Forderungen gegenüber Banken 177.067 367.806 190.739 107,72Forderungen gegenüber Kunden (Ausleihungen) 3.815.978 4.311.372 495.394 12,98Aktien, Quoten und Dividendenpapiere 0 522 522 0,00Beteiligungen 59.782 60.433 652 1,09Anteile an verbundenen Unternehmen 40 0 -40 -100,00Immaterielle Anlagewerte 1.901 1.930 29 1,52Sachanlagen 112.242 123.964 11.722 10,44Sonstige Vermögenswerte 94.109 104.002 9.893 10,51Aktive Rechnungsabgrenzung 32.431 28.402 -4.029 -12,42Summe der Aktiva 5.706.618 6.383.371 676.753 11,86
PassivaVerbindlichkeiten gegenüber Banken 302.894 279.051 -23.843 -7,87Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (Einlagen) 4.096.725 4.598.659 501.934 12,25Sonstige Passiva 183.259 297.969 114.710 62,59Passive Rechnungsabgrenzung 29.725 35.535 5.810 19,55Personalabfertigungsfonds 32.495 33.417 923 2,84Rückstellung Risiken/Verpflichtungen 65.763 77.110 11.347 17,25Kapital/Aufpreis (Geschäftsanteile) 794 859 65 8,17Reserven und Rücklagen 929.047 995.910 66.863 7,20Rechnungsüberschuss 65.915 64.860 -1.056 -1,60Summe der Passiva 5.706.618 6.383.371 676.753 11,86
Gewinn- und VerlustrechnungZinserträge 310.041 347.308 37.267 12,02- Zinsen von Kunden 226.161 263.072 36.911 16,32- Zinsen aus Schuldverschreibungen 72.032 69.042 -2.991 -4,15Zinsaufwände -111.585 -140.537 -28.951 25,95- Zinsen an Kunden -57.093 -68.909 -11.815 20,69- Zinsen auf Schuldtitel -46.134 -64.800 -18.666 40,46Dividenden und Provisionen 43.892 39.651 -4.241 -9,66Provisionsaufwendungen -6.864 -5.964 900 -13,10Ertrag/Aufwand aus Finanzgeschäften -3.496 3.053 6.550 187,34Sonstige Erträge 20.003 20.982 979 4,89Verwaltungsaufwand -141.987 -150.235 -8.248 5,81- Personalaufwand -80.268 -85.617 -5.349 6,66- andere Verwaltungskosten -61.719 -64.618 -2.899 4,70Wertberichtigung (Abschreibung) -14.933 -15.540 -607 4,06Risikorückstellungen -11.116 -10.197 919 -8,27Sonstige Aufwendungen -1.074 -1.281 -206 19,19Wertberichtigung Kreditrisiken -6.096 -9.458 -3.362 55,16Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet werden -64 -547 -483 753,26Erträge aus Wertberichtigung Kreditrisiken 1.125 1.164 39 3,45Ergebnis aus Geschäftstätigkeit 77.846 78.400 554 0,71a.o. Erträge 6.167 2.509 -3.658 -59,32a.o. Verluste -1.888 -1.391 497 -26,33Veränderung Fonds für Bankrisiken -3.768 -3.291 477 12,65Steuern auf Betriebsergebnis -12.441 -11.366 1.075 -8,64Rechnungsüberschuss 65.915 64.860 1.056 -1,60
Sammelbilanz der 52 Raiffeisenkassen Südtirols zum 31.12.2001
71Die Raiffeisen-Genossenschaften
2. Die Obst-genossenschaften
Im Berichtsjahr hat die Anzahl der
dem Raiffeisenverband angeschlosse-
nen Obstgenossenschaften von 46 auf
44 abgenommen.
Die Obstgenossenschaft OGOL La-
na ist nämlich durch Verschmelzung in
die Obstgenossenschaft Lanafrucht
inkorporiert worden, die Obstgenos-
senschaft Bio-Vinschgau hat die Tätig-
keit aufgelassen und ist aufgelöst wor-
den. Als Mitglied dazu kam die Klein-
genossenschaft PROFRUT. In der
nachstehenden Übersicht mit Kenn-
zahlen und Eckdaten sind nur 40
Obstgenossenschaften berücksichtigt
worden, nachdem sich deren vier nur
mit komplementären Tätigkeiten der
Obsterzeugung, -verabeitung und -ver-
marktung befassen.
Die Gesamtzahl der Einzelmitglie-
der hat gegenüber dem Vorjahr um
0,5% abgenommen und betrug 7.738,
während die Obstbaufläche dieser
Mitglieder um 0,6% zugenommen
und das Ausmaß von 16.607 ha er-
reicht hat. Von dieser Fläche sind
768.117 t Kernobst und 7.226 t
Gemüse, Steinobst und verschiedenes
Obst den Obstgenossenschaften ab-
geliefert worden, wovon rund 1,5% auf
die biologische Anbauweise entfiel. Auf
die Obstgenossenschaften entfielen
somit rund 90% der Südtiroler Kern-
obsternte. Gegenüber dem Vorjahr hat
die Produktion um 5,3% abgenom-
men. Die Lagerkapazität hingegen ist
um 1,6% erweitert worden, womit
rund 96% des Tafel- und Schälobstes
gelagert werden konnte.
Mit 49,5% der Tafelobstanliefe-
rung stellt die Sorte Golden Delicious
nach wie vor den mit Abstand höch-
sten Anteil. Gegenüber dem Vorjahr
hat die Menge jedoch um knapp 11%
abgenommen, wobei die Produktion in
den Tallagen um rund 1/4 zurückge-
gangen ist. An zweiter Stelle liegt die
Sorte Red Delicious mit 12%, gefolgt
von Granny Smith mit 9% und Gala
mit 8,5%.
Das Erntejahr 2000 war geprägt von
frühem Erntebeginn, von z.T. heftigen
Hagelschlägen und von hohen Nie-
derschlagsmengen in den Monaten
Oktober und November. Dement-
sprechend hoch war der angelieferte
und sortierte Anteil an Industrieobst,
und das Klassifizierungsergebnis konn-
te die Vorjahreswerte nicht erreichen.
Trotzdem war es möglich, die gesam-
ten Erlöse aus Obstverkäufen um
15,6% auf 734,5 Mrd. Lire zu steigern.
Demgegenüber hat auch die Kosten-
steigerung mit 13,6% beinahe das Aus-
maß der Erlössteigerung im Verkauf
mitgemacht.
Mit Lire 364,4 Mrd. konnte den
Mitgliedern aber immerhin um 10,6%
mehr ausbezahlt werden als im Vorjahr.
Der durchschnittliche Auszahlungs-
preis lag, einschließlich der Beiträge für
AGRIOS und Verwirrungstechnik, mit
Auf die 44 Obst-
genossenschaf-
ten entfielen
rund 90% der
Südtiroler
Kernobsternte
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Lire 485,0/kg um Lire 68,4/kg, d.s.
16,4% höher als im Vorjahr, jener für
Tafelobst sogar um 22,8%. Für das an-
gelieferte Industrieobst konnte hinge-
gen nur ein durchschnittlicher Aus-
zahlungspreis von Lire 127,7/kg erzielt
werden, ein Ergebnis, das um gut 1/3
unter jenem des Vorjahres lag. Für das
biologische Obst konnte ein um rund
40% höherer Auszahlungspreis als für
das aus traditioneller Anbauweise stam-
mende Obst ausbezahlt werden. Das
Preisspektrum der einzelnen Sorten hat
sich gegenüber den Vorjahren, auch
unter Berücksichtigung der Sorten
Fuji und Cripps Pink, kaum verscho-
ben.
Mit Lire 21,94 Mill. (€ 11.330) pro
ha ist der ha-Erlös des Vorjahres um
10% übertroffen worden. Unter
Berücksichtigung der Beiträge aus dem
„Operationellen Programm“ für um-
weltschonende Produktion konnte ein
ha-Erlös von Lire 22,64 Mill./ha (€11.693) erzielt werden. In Bezug auf
die Anlieferungsentwicklung, die Aus-
zahlungspreise und den ha-Erlös konn-
te sich das Vinschgau gegenüber den
anderen Anbaugebieten deutlich ab-
setzen.
Im Berichtszeitraum haben die Obst-
genossenschaften Sachinvestitionen in
Höhe von rund Lire 65 Mrd. (€ 33,6
Mill.) vorgenommen. Demzufolge hat
die Verschuldung weiter zugenom-
men. Der Fremdmittelanteil der An-
lagenfinanzierung hat mittlerweile
knapp 1/3 erreicht.
Mit der Ernte 2000 konnte der Ab-
wärtstrend in der Obstwirtschaft un-
terbrochen werden. Das Preisniveau für
Kernobst ist aber nach wie vor be-
scheiden und lag für die Ernte 2000 un-
ter jenem von vor zehn Jahren.
Im Berichtszeit-
raum haben die
Obstgenossen-
schaften Sach-
investitionen
von rund 65
Mrd. Lire
(33,6 Mill. Euro)
vorgenommen
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72 Die Raiffeisen-Genossenschaften
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73Die Raiffeisen-Genossenschaften
29 OGS - Bozen
30 ORTLER - Latsch
31 OVEG - Eyrs
32 POG - Partschins
33 POMUS - Lana
34 SACRA - Eppan
35 TISOG - Tisens
36 TOG -Terlan
37 Tscherms
38 UNIFRUT - Neumarkt
30 UVO -Tschars
40 Zwölfmalgreien - Bozen
in der Statistik nicht erfasst41 BIO Meran - Tscherms
42 BIOLAND
Verarbeitungsgenossenschaft-
Terlan
43 Deutschnonsberger landw.
Erzeugergenossenschaft
DELEG - Laurein
44 OSIRIS - Burgstall
45 PROFRUT Kleingenossenschaft
Neumarkt
Verbände/KonsortienVOG - Bozen
VI.P. - Latsch
VOG – Leifers
Mitglieder1 ALPE - Laas
2 BOGAL - Algund
3 Brixen
4 CAFA - Meran
5 COFRUM - Marling
6 EGMA Unterland - Auer
7 EOFRUT - Tramin
8 ESO - Bozen
9 Fruchthof Überetsch
10 Gargazon
11 GEOS - Schlanders
12 GOG - Girlan
13 GRUFRUT - Steinmannwald
14 KAISER ALEXANDER - Leifers
15 Kaltern
16 Kastelbell
17 KURMARK - Margreid
18 Lana
19 LANAFRUCHT - Lana
20 LEV - Vilpian
21 Meran
22 MIVO - Latsch
23 Nals
24 Naturns-Plaus
25 NEUFRUCHT - Neumarkt
26 NEUSELIFRUT - Neumarkt
27 OBSI - Siebeneich
28 OGA - Algund
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74 Die Raiffeisen-Genossenschaften
B e s c h r e i b u n g 1999/2000 +/- % Veränderung 2000/01 +/- % Veränderunggegenüber Vorjahr gegenüber Vorjahr
1) Anlieferung und Auszahlung
Gesamtproduktion und Anlieferung 818.937,5 t - 10,6 % 775.343,1 t - 5,3 %
Anteil der Kernobstproduktion von Südtirol 89,1 % + 0,7 % Pkte 89,7 % + 0,6 % Pkte
Anlieferung an TW je Mitglied im Schnitt 89,8 t - 16,2 % 83,6 t - 6,9 %
Produktion TW je ha im Schnitt 42,3 t - 15,9 % 39,0 t - 7,8 %
Auszahlung an die Mitglieder Lire 329,4 Mrd. - 9,9 % 364,4 Mrd. + 10,6 %
Auszahlung je Mitglied Lire im Schnitt 42,4 Mill. - 11,9 % 47,1 Mill. + 11,2 %
Auszahlung je kg Gesamtanlieferung im Schnitt 402,2 Lire + 0,7 % 469,9 Lire + 16,8 %
Auszahlung je kg Tafelware im Schnitt 437,9 Lire + 6,3 % 537,9 Lire + 22,8 %
Auszahlung je ha Lire im Schnitt 20,7 Mill. - 11,4 % 22,6 Mill. + 9,2 %
Anteil der Auszahlung an den Gesamterlösen 47,7 % - 1,7 % Pkte 46,7 % - 1,0 %Pkte
2) Daten zur Bilanz
addierte Bilanzsumme Lire 952,2 Mrd. + 8,1 % 1.008,5 Mrd. + 5,9 %
Wertberichtigtes Anlagevermögen 631,8 Mrd. + 10,2 % 664,9 Mrd. + 5,2 %
Eigenkapital 423,8 Mrd. + 6,7 % 444,9 Mrd. + 5,0 %
(Zugang Sachanlagen) 101,5 Mrd. + 41,6 % 64,7 Mrd. - 36,3 %
(Abschreibungsgrad im Schnitt) 42,6 % +0,5 % Pkte 43,0 % + 0,4 % Pkte
Kundenforderungen Lire 150,1 Mrd. - 3,8 % 164,7 Mrd. + 9,7 %
(Kundenforderungen in % zum Umsatz) 22,8 + 0,3 % Pkte 21,8 - 1,0 % Pkte
3) Daten zur Erfolgsrechnung
Gesamterlös Lire 690,2 Mrd. - 6,8 % 779,8 Mrd. + 13,0 %
Bruttoerlöse aus Obstverkauf 637,1 Mrd. - 5,9 % 734,5 Mrd. + 15,3 %
(Bruttoerlös je kg Tafelware im Schnitt) 840,7 Lire + 7,4 % 988,7 Lire + 17,6 %
Gesamtaufwendungen Lire 319,4 Mrd. - 4,8 % 350,6 Mrd. + 9,8 %
(Gesamtaufwendungen je kg TW im Schnitt) 432,7 Lire + 8,2 % 491,7 Lire + 13,6 %
(Anteil Kosten an Gesamterlösen) 46,3 % + 0,9 % Pkte 45,0 % - 1,3 % Pkte
Wertberichtigung/Anlagegüter Lire 52,4 Mrd. + 0,4 % 57,4 Mrd. + 9,5 %
(Abschreibung je kg TW im Schnitt) 71,0 Lire + 14,0 % 80,5 Lire + 13,4 %
Personalaufwand Lire 79,0 Mrd. - 5,6 % 84,3 Mrd. + 6,7 %
(Personalaufwand je kg TW im Schnitt) 107,0 Lire + 7,2 % 118,3 Lire + 10,6 %
Rechnungsüberschuss Lire 6,6 Mrd. --- 4,8 Mrd. - 27,3 %
4) Andere Daten
Anzahl der Verbandsgenossenschaften 46 0,0 % 45 - 2,2 %
Anzahl der Mitglieder 7.776 + 2,1 % 7.738 - 0,5 %
Gesamtanbaufläche 16.516,0 ha + 1,7% 16.607,0 ha + 0,6 %
Gesamtanbaufläche je Mitglied im Schnitt 2,1 ha 0,0 % 2,1 ha + 1,0 %
Lagerkapazität 680.190 t + 5,1 % 691.170 t + 1,6 %
Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 1.921 - 4,0 % 2.214 + 15,3 %
Umsatz pro Mitarbeiter in Lire 332,4 Mill. - 1,7 % 332,4 Mill. 0,0 %
Gesamtaufwand pro Mitarbeiter in Lire 172,9 Mill. - 4,0 % 158,1 Mill. - 8,6 %
Personalaufwand je Mitarbeiter Lire im Schnitt 41,1 Mill. - 1,7 % 38,1 Mill. - 7,3 %
Durchschnittliches Zahlungsziel der Kunden 67,6 Tage + 2,1 % 70,0 Tage + 3,6 %
Verkauf Inland Menge in % 63,8 % + 0,4 % Pkte 68,7 % + 4,9 % Pkte
Verkauft sonderverpackt in % 47,6 % + 1,4 % Pkte 51,0 % + 3,4 % Pkte
NB: TW = Tafelware
Kennzahlen und Eckdaten der Obstgenossenschaftenim Raiffeisenverband Südtirol
3. Die Kellerei-genossenschaften
Die Weinanbaufläche der 3.785
Einzelmitglieder der Kellerei-
genossenschaften Südtirols, die alle
dem Raiffeisenverband angeschlos-
sen sind, umfasst 3.202 ha, das sind
rund 2/3 der gesamten Weinbauf-
läche des Landes. Im Berichtsjahr
konnte mit 38.455 t Trauben eine um
5% höhere Erntemenge als im Vorjahr,
mit sehr guter Qualität gelesen und
den Kellereigenossenschaften abge-
liefert werden. Die Kellereigenossen-
schaften erzeugten damit rund 70%
der „Südtiroler Weine“. Absolut ge-
sehen konnte die Sorte Vernatsch zu-
legen, anteilsmäßig jedoch war ein wei-
terer Rückgang zugunsten anderer
Sorten zu verzeichnen. Der Anteil der
Weißweinsorten erreicht mittlerweile
36,5%.
Auf die Sorte Vernatsch folgen
Weißburgunder mit 13%, Chardonnay
mit 10%, Magdalener mit 5% sowie
Lagrein und Ruländer mit jeweils
4%.
Der Weinverkauf war mengenmäßig
um knapp 1% rückläufig. Den Kell-
ereigenossenschaften ist es jedoch ge-
lungen, für den guten Jahrgang 7%
mehr als im Vorjahr an Verkaufserlö-
sen zu erzielen. Dies ist einerseits
durch die Anhebung der Verkaufs-
preise um durchschnittlich 8% und an-
dererseits durch die Steigerung um
10% der in 7/10-Flaschen verkauften
Weine zurückzuführen. Der Anteil
der in 7/10-Flaschen hat 1/4 der Ge-
samtverkäufe erreicht. Der Export
und der Detailverkauf haben um mehr
als einen halben Prozentpunkt abge-
nommen.
Für die Abwicklung ihrer Tätigkeit
haben die Kellereigenossenschaften
rund 10% mehr an Aufwendungen als
im Vorjahr getragen. Trotz geringerer
Zukäufe lagerten am Jahresende um
1,7% mehr Weinvorräte, die um
durchschnittlich 4% höher bewertet
wurden als im Vorjahr. Die Kunden-
forderungen haben eine Zunahme
von 7% erfahren.
Das abschreibbare Anlagevermögen
hat um Lire 10,2 Mrd. (€ 5,3 Mill.)
zugenommen und das Anlagevermö-
gen ist zu 64,6% abgeschrieben. Die
Finanzierung sowohl des Anlagever-
mögens als auch des Weinlagers mit
Eigenkapital und langfristigen Fremd-
mitteln ist ausreichend gegeben.
Die Auszahlungsergebnisse des Vor-
jahres konnten deutlich übertroffen
werden. Die Auszahlungssumme lag
um Lire 6,9 Mrd. (€ 3,56 Mill.), das
sind. +8,8%, über jener des Vorjahres,
die Auszahlungspreise an die Mitglie-
der waren durchschnittlich 3,5% mehr.
Letztere betrugen im Durchschnitt Li-
re 2.212/kg (€ 1,142). Die Höchst-
preise erzielten die Sorten Gewürz-
traminer, Sauvignon und Cabernet.
Der mit Abstand geringste Auszah-
lungspreis betrifft mit Lire 1.771/kg (€
Im Berichtsjahr
konnte mit
38.455 t Trau-
ben eine um 5%
höhere Ernte-
menge als
im Vorjahr den
Kellerei-
genossenschaf-
ten angeliefert
werden
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75Die Raiffeisen-Genossenschaften
0,915) die Hauptsorte Vernatsch. Mit
insgesamt Lire 85,1 Mrd. (€ 44,0
Mill.) ist erneut ein Auszahlungsrekord
erreicht worden, genauso wie mit Li-
re 25,86 Mill./ha (€ 13.355).
Auch im Jahre 2001 konnten die
Kellereigenossenschaften Südtirols
zahlreiche nationale und internationale
Auszeichnungen für ihre Weine errin-
gen und damit ihren guten Ruf weiter
festigen.
Mitglieder1 Andrianer Kellerei
2 Burggräfler Kellereigenossenschaft
Marling
3 Eisacktaler Kellereigenossenschaft
Klausen
4 Erste & Neue
Kellereigenossenschaft - Kaltern
5 Kellereigenossenschaft Girlan
6 Kellerei Gries
7 Kellereigenossenschaft Kaltern
8 Kellerei Kurtatsch
9 Kellereigenossenschaft
Nals/ Magreid-Entiklar
10 Kellereigenossenschaft
Schreckbichl - Girlan
11 Kellereigenossenschaft
St. Magdalena - Bozen
12 Kellerei St. Michael - Eppan
13 Kellereigenossenschaft St. Pauls
14 Kellereigenossenschaft Terlan
15 Kellereigenossenschaft Tramin
16 Meraner Kellereigenossenschaft
ohne eigene Verarbeitung17 Kellereigenossenschaft Salurn
18 Weinproduzentengenossenschaft
Brixen Neustift u. Umgebung
Die Eigenpro-
duktion der Kel-
lereigenossen-
schaften
umfasste im
Berichtsjahr
knapp 283.000
hl Wein
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76 Die Raiffeisen-Genossenschaften
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77Die Raiffeisen-Genossenschaften
Kennzahlen und Eckdaten der Kellereigenossenschaftenim Raiffeisenverband Südtirol
Beschreibung 1999/00 Veränderung 2000/01 Veränderung gegenüber Vorjahr Vorjahr %
1) Anlieferung und AuszahlungGesamtproduktion und Anlieferung 366.228,0 dt + 9,6% 384.553,8 dt + 5,0%Anteil der Weinproduktion in Südtirol 69,5 % + 0,7% Pkte 69,6 % + 0,1% PkteAnlieferung je Mitglied im Schnitt 94,3 dt + 11,0% 98,9 dt + 4,9%Produktion je ha im Schnitt 112,2 dt + 10,6% 116,9 dt + 4,2%Eigenproduktion 271.471,6 hl + 9,6% 282.973,0 hl + 4,2%Ausbeute im Schnitt 78,2 % - 0,3% Pkte 77,8 % - 0,4% PkteAuszahlung Mitglieder u. Nichtmitglieder Lire 78,2 Mrd. + 7,4% 85,1 Mrd. + 8,8%Auszahlung je Mitglied Lire im Schnitt 20,2 Mill. + 8,4% 21,9 Mill. + 8,4%Auszahlung je kg im Schnitt (Mitglieder) 2.137,0 Lire - 1,9% 2.212,1 Lire + 3,5%Auszahlung je ha Lire im Schnitt (Mitglieder) 23,98 Mill. + 8,6% 25,86Mill. + 7,8%Anteil der Mitgliederauszahlung 47,2 % + 3,3% Pkte 47,9 % + 0,7% Pkte
an den Gesamterlösen2) Daten zur Bilanzaddierte Bilanzsumme Lire 146,2 Mrd. + 4,2% 156,2 Mrd. + 6,8%Wertberichtigtes Anlagevermögen 44,2 Mrd. + 4,7% 48,4 Mrd. + 9,5%Eigenkapital 75,8 Mrd. + 6,2% 79,5 Mrd. + 4,9%(Zugang Sachanlagen) 11,6 Mrd. - 22,7% 10,2 Mrd. - 12,1%(Abschreibungsgrad im Schnitt) 67,4 % + 0,5% Pkte 66,8 % - 0,6% PkteKundenforderungen Lire 41,4 Mrd. + 4,2% 44,4 Mrd. + 7,2%(Kundenforderungen in % zum Umsatz) 25,7 % - 1,2% Pkte 25,7 % 0,0% PkteEndbestände Wein Lire 35,4 Mrd. + 5,7% 37,5 Mrd. + 5,9%(Bewertung Endbestand Wein Lire je Liter) 2.135 Lire - 1,4% 2.225 Lire + 4,2%3) Daten zur ErfolgsrechnungGesamterlös Lire 161,5 Mrd. + 6,3% 172,8 Mrd. + 7,0%(Bruttoerlös aus Wein je Liter im Schnitt) 4.603,0 Lire + 3,6% 4.965,7 Lire + 7,9%Gesamtaufwendungen Lire 63,9 Mrd. + 5,7% 70,2 Mrd. + 9,9%(Gesamtaufwendungen je lt/KT im Schnitt) 1.825,3 Lire + 0,3% 2.017,3 Lire + 10,5%(Anteil Kosten an Gesamterlösen) 39,6 % - 0,2% Pkte 40,7 % + 1,1% PkteWertberichtigung/Anlagegüter Lire 8,3 Mrd. + 3,6% 8,6 Mrd. + 3,6%(Abschreibung je lt/KT im Schnitt) 237,1 Lire - 2,1% 248,0 Lire + 4,6%Personalaufwand Lire 18,2 Mrd. - 0,5% 19,6 Mrd. + 7,7%(Personalaufwand je lt/KT im Schnitt) 519,4 Lire - 5,3% 561,8 Lire + 8,2%Rechnungsüberschuss Lire 4,0 Mrd. ----- 3,5 Mrd. - 12,5%4) Andere DatenAnzahl der Verbandsgenossenschaften 18 0,0% 18 0,0%Anzahl der Mitglieder 3.780 - 0,9% 3.785 + 0,1%Gesamtanbaufläche 3.177,0 ha - 0,7% 3.202,0 ha + 0,8%Gesamtanbaufläche je Mitglied im Schnitt 0,84 ha 0,0% 0,85ha + 0,7%Lagerkapazität 587.364 hl - 0,9% 592.598 hl + 0,9%Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 301 - 0,3% 312 + 3,7%Personalaufwand je Mitarbeiter Lire im Schnitt 60,5 Mill. 0,0% 62,6 Mill. + 3,5%Verkauft lose 26,7 % + 1,9% Pkte 26,7 % 0,0% PkteVerkauft abgefüllt 49,3 % - 2,3% Pkte 46,7 % - 2,6% PkteVerkauft in 0,75 lt-Flaschen 24,0 % + 0,4% Pkte 26,6 % + 2,6% PkteExportiert 23,1 % + 0,1% Pkte 22,8 % - 0,3% Pkte
KT = Durchschnitt der verarbeiteten und verkauften Weinmengen in hl dt = Dezitonne (100 kg)
Mit Ausnahme der „ab Hof-Ver-
käufe“, die nur unbedeutende Mengen
ausmacht, ist die Verarbeitung und
Vermarktung der in Südtirol erzeugten
Milch zu 100% genossenschaftlich
organisiert. In Südtirol bestehen 14
Genossenschaften des Milchsektors
und ein Milchverarbeitungskonsorti-
um, von denen acht in der Verarbei-
tung und Vermarktung tätig sind. Al-
le sind Mitglieder des Raiffeisen-
verbandes. Allein an das Konsortium
MILKON, das von den Genossen-
schaften Mila, Senni und der Senn-
ereigenossenschaft Burgeis getragen
wird, sind im Jahr 2001 mit 219,13
Mill. Liter, das sind 63,4% der in Süd-
tirol erzeugten Milch abgeliefert wor-
den.
Nach wie vor hat die Südtiroler
Milchwirtschaft eine große Bedeutung
und einen hohen Stellenwert in der
Ernährungswirtschaft, die weit über die
Grenzen des Landes hinausreichen.
Immerhin werden in Südtirol rund 3%
der italienischen Gesamtproduktion an
Milch erzeugt, während die Bevölke-
rung nur 0,7% und die Oberfläche
Südtirols nur 2,45% von Italien aus-
macht. Dies erklärt, dass mindestens
2/3 der in Südtirol erzeugten Milch
oder der daraus gewonnenen Produk-
te außerhalb des Landes abgesetzt wer-
den müssen.
Die Milchablieferung an die oben
genannten genossenschaftlichen Be-
triebe hat im Jahr 2001 345,6 Mill. Li-
ter betragen, was einer Steigerungsra-
te gegenüber dem Vorjahr von 1,7%
entspricht. Im Berichtsjahr konnten die
Milchquoten im Rahmen der „Agen-
da 2000“ von 384,6 Mill. kg um 2,1%
auf 392,6 Mill. kg aufgestockt werden.
Die Umstrukturierung auf weniger
Milch produzierende Betriebe hat
sich aber trotzdem fortgesetzt. Die An-
zahl der Mitglieder hat zwar nur um
0,4% abgenommen, jene der Milch-
quoteninhaber aber um 2,0% und die
aktiven Milchproduzenten haben um
1,8% auf 6.318 Einheiten abgenom-
men. Durch die Aufstockung der
Milchquoten haben nur mehr 2.087
Erzeuger ihr Milchkontingent über-
schritten, das sind 14 weniger als im
Vorjahr.
Im abgelaufenen Jahr war die Men-
ge der engros verkauften Milch mit
143,3 Mill. Lire gleich hoch wie im
Vorjahr; der Anteil an der Gesamtan-
lieferung lag daher mit 41,6% gering-
Nach wie vor
hat die Südtiro-
ler Milchwirt-
schaft einen
hohen Stellen-
wert in der
Ernährungswirt-
schaft
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78 Die Raiffeisen-Genossenschaften
4. Die Milchhöfe/Sennereigenossenschaften und die Viehwirtschaftsgenossenschaften
Den 7.282
Mitgliedern sind
durchschnittlich
39,6 Mill. Lire
ausbezahlt
worden
fügig unter jenem des Vorjahres. Eine
hohe Steigerungsrate weist wiederum
die Joghurtproduktion mit 11,2% auf,
aber auch die Produktion von Topfen
und Käse konnte deutlich zulegen. Mit
einem Minus von 20,4% fiel die Er-
zeugung von H-Milch stark zurück.
Die Marktversorgung mit verarbei-
teten Produkten konnte weiter ausge-
baut werden, was schlussendlich zur
Steigerung der Bruttoerlöse um 7,9%
auf 518,9 Mrd. Lire beigetragen hat.
Je Liter Milchanlieferung ist ein Brut-
toerlös von 1.502 Lire erzielt worden,
das sind 6,1% mehr als im Vorjahr. In
der an die Mitglieder zur Verteilung
gelangten Auszahlungssumme von
290,7 Mrd. Lire (inklusive MwSt.)
konnte diese Steigerungsrate weiter-
gegeben werden. Den 7.282 Mitglie-
dern sind durchschnittlich 39,6 Mill.
Lire ausbezahlt worden, womit sie um
5,5% mehr als im Vorjahr vereinnah-
men konnten. Wird dieser Auszah-
lungsbetrag durch die Anzahl der ak-
tiven Lieferanten dividiert, so ergibt
sich eine durchschnittliche Auszah-
lungssumme von 46 Mill. Lire.
Der entsprechende Auszahlungs-
preis lag mit durchschnittlich 841 Li-
re/Liter um 4,4% über dem Vorjahr.
Die Anzahl der Mitarbeiter ist in den
milchverarbeitenden Genossenschaften
um 1,2%, das sind 8 Personen,
zurückgegangen. Für das Personal
sind durchschnittlich 42,1 Mrd. Lire
aufgewendet worden, das sind 6,0%
mehr als im Jahr 2000. Die addierte
Bilanzsumme dieser genossenschaftli-
chen Unternehmen stieg um nur 0,7%
auf 366,5 Mrd. Lire, das nicht wert-
berichtigte Anlagevermögen um 4,2%
auf 241,4 Mrd. Lire.
Von der Südtiroler Milchwirtschaft
sind im Berichtsjahr weitere wichtige
Schritte in Richtung der Erzeugung
und Vermarktung von gentechnik-
freier Milch getan worden.
Mitgliedermit Verarbeitungstätigkeit1 MILA - Bozen *)
2 Milchhof Brixen - BRIMI
3 Milchhof Bruneck - SENNI *)
4 Milchhof Meran
5 Milchhof Sterzing
6 Sennereigenossenschaft Algund
7 Sennereigenossenschaft Innichen
8 Sennereigenossenschaft Sexten
9 Sennereigenossenschaft Toblach
ohne Verarbeitungstätigkeit:10 Molkereigenossenschaft Tirol
11 Sennereigenossenschaft Burgeis
12 Sennereigenossenschaft Gherdeina,
Wolkenstein
13 Sennereigenossenschaft Prad
Verbände/KonsortienSennereiverband Südtirol - Bozen
MILKON Südtirol - Bozen
*) In nebenstehender Aufstellung als
Konsortium MILKON, welches die
Verarbeitung und den Verkauf der an
MILA und SENNI angelieferten
Milch vornimmt, zusammengefasst.
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79Die Raiffeisen-Genossenschaften
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80 Die Raiffeisen-Genossenschaften
Beschreibung 2000 +/- % Veränderung 2001 +/- % Veränderung
gegenüber Vorjahr gegenüber Vorjahr
1. Anlieferung, Verarbeitung, Auszahlung
Anlieferung Liter 339,9 Mill. 2,6% 345,6 Mill. 1,7%
Durchschnittliche Anlieferung je Mitglied 46.507 Liter 3,7% 47.458 Liter 2,0%
Versandmilch Liter 143,3 Mill. 3,2% 143,3 Mill. 0,0%
Verarbeitete Menge Liter 196,6 Mill. 7,3% 202,3 Mill. 2,9%
Anteil der verarbeiteten Menge 57,8% 4,5% Pkte 58,5% 1,2% Pkte
Erzeugung Frischmilch Liter 23,4 Mill. 2,4% 22,7 Mill. -2,8%
Erzeugung H-Milch Liter 27,4 Mill. -26,3% 21,8 Mill. -20,4%
Erzeugung Konsumrahm Liter 1,8 Mill. 5,9% 2,0 Mill. 11,1%
Erzeugung Butter kg 2,9 Mill. 8,7% 2,9 Mill. 0,8%
Erzeugung Käse kg 9,9 Mill. 8,0% 11,5 Mill. 16,2%
Erzeugung Topfen, Ricotta, Mascarpone kg 0,7 Mill. --- 1,4 Mill. 100,0%
Erzeugung Joghurt Stück 379,0 Mill. 22,3% 421,6 Mill. 11,2%
Auszahlung mit MWSt.an die Mitglieder Lire 273,75 Mrd. 4,7% 290,66 Mrd. 6,2%
Auszahlung je Mitglied Lire 37,5 Mill. 5,9% 39,6 Mill. 5,5%
Auszahlung pro Liter 806 Lire 2,0% 841 Lire 4,4%
2. Daten zur Bilanz
addierte Bilanzsumme Lire 364,06 Mrd. 11,7% 366,52 Mrd. 0,7%
Anlagevermögen zum Anschaffungswert Lire 231,74 Mrd. 6,0% 241,40 Mrd. 4,2%
(Wertberichtigungsgrad) 38,5% 1,3% Pkte 42,4% 10,1% Pkte
Eigenkapital Lire 163,33 Mrd. 7,9% 167,64 Mrd. 2,6%
Rechnungsüberschuss Lire 3,03 Mrd. -34,4% 2,21 Mrd. -27,0%
3. Daten zur Erfolgsrechnung
Bruttoerträge Lire 481,17 Mrd. 7,3% 518,94 Mrd. 7,9%
(Bruttoerträge je Liter Anlieferung) 1.416 Lire 4,6% 1.502 Lire 6,1%
(Bruttoerträge je Mitarbeiter) Lire 700,4 Mill. 2,2% 764,3 Mill. 9,1%
Personalkosten Lire 39,70 Mrd. 5,6% 42,06 Mrd. 6,0%
(Personalkosten je Mitarbeiter) Lire 57,8 Mill. 0,5% 61,9 Mill. 7,2%
(Verarbeitete Menge je Mitarbeiter) 286.176 Lire 2,2% 297.887 Lire 4,1%
Wertberichtigungen/Anlagegüter Lire 17,39 Mrd. 19,6% 20,32 Mrd. 16,8%
(Wertberichtigungen je Liter Anlieferung) 51 Lire 13,4% 59 Lire 14,9%
4. Andere Daten
Anzahl der verarbeitenden Genossenschaften 8 0,0% 8 0,0%
Anzahl der Mitglieder 7.308 -1,0% 7.282 -0,4%
Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 687 5,0% 679 -1,2%
Kennzahlen und Eckdaten der Milchhöfe/Sennereigenossenschaftenim Raiffeisenverband Südtirol
Für die Viehwirt-
schaft ist das
Jahr 2001 durch
die BSE-Krise
und die Maul-
und Klauenseu-
che denkbar
ungünstig ver-
laufen
Die Südtiroler Viehwirtschaft weist
nach wie vor eine beachtliche Vielfalt
auf und umfasst neben der Rinder-
haltung Pferde, Schafe, Ziegen,
Schweine und Kleintiere wie z.B. Ka-
ninchen.
Nachstehende Verbände, die im
Grunde Genossenschaften der Primär-
stufe sind, leisten in diesem Wirt-
schaftszweig umfassende und unver-
zichtbare Arbeit in den Bereichen der
Herdebuchführung, der Zuchtauslese,
der Leistungsprüfung, der Ausstel-
lungen, der Vermarktung u. a. m.
• Südtiroler Braunviehzuchtverband,
Bozen
• Südtiroler Rinderzuchtverband,
Bozen
• Südtiroler Fleckviehzuchtverband,
St. Lorenzen
• Südtiroler Haflinger Pferdezucht-
verband
• Verband der Kleintierzüchter
Die Milch- und Viehwirtschaft stellt
zweifellos den wichtigsten Erwerbs-
zweig der bergbäuerlichen Familien
dar und ist zu 100% genossenschaft-
lich organisiert.
Das Jahr 2001 ist für die Viehwirt-
schaft durch die BSE-Krise und die
Maul- und Klauenseuche denkbar
ungünstig verlaufen. Dies hat sich vor
allem auf die Anzahl der verkauften
Zuchttiere und noch mehr auf den
Verkaufspreis ausgewirkt. Der Rück-
gang an verkauftem Zuchtvieh konn-
te mit 2,6% noch in Grenzen gehalten
werden, der Umsatzrückgang hingegen
belief sich auf knapp 11%.
Laut Angaben der zuständigen Lan-
desstellen wird der Bestand an Rindern
anhand der Prophylaxekampagne 2001
auf 160.000 Stück geschätzt. Die
Landwirtschaftszählung 2000 hat hin-
gegen nur 144.196 Rinder ermittelt.
Die bei den Zuchtverbänden ge-
meldeten Herdebuchkühe haben
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81Die Raiffeisen-Genossenschaften
Die Viehwirtschaftsgenossenschaften
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82 Die Raiffeisen-Genossenschaften
Jahr Veränderung Jahr Veränderung
Beschreibung 2000 gegenüber 2001 gegenüber
Vorjahr Vorjahr
± % ± %
Anzahl der Verbandsgenossenschaften 3 3
Anzahl der Züchter (A-Mitglieder) 6.928 + 2,0 6.965 + 0,5
Anzahl der Vermarkter (B-Mitglieder) 1.949 + 6,0 2.043 + 4,8
Anzahl der Mitarbeiter 47,5 + 2,4 43,0 - 9,5
Bilanzsumme Lire Mrd. 17,44 - 19,4 15,83 - 9,2
Anlagevermögen (Sachanlagen) Lire Mrd. 3,51 - 40,7 3,59 + 2,3
Eigenkapital Lire Mrd. 10,44 + 1,9 10,43 - 0,2
Personalaufwand Lire Mill. 2.736,8 + 8,0 2.689,3 - 1,7
Personalaufwand je Mitarbeiter Lire Mill. 57,6 + 5,6 62,5 + 8,6
Anzahl Herdebuchkühe 55.371 + 3,8 55.890 + 0,9
Neupunktierungen 14.565 - 2,4 15.306 + 5,1
Erstbesamungen 97.152 + 1,2 94.370 - 2,9
Zuchtviehversteigerungen 34 + 2,9 32 - 5,9
verkaufte Stück an Zuchtvieh 6.696 + 0,0 6.519 - 2,6
Umsatz Versteigerungen Zuchtvieh Lire Mrd. 15,17 - 0,1 13,53 - 10,9
Abschreibequote Mill. 305,6 + 2,0 431,6 + 41,2
Gewinn Mill. 49,2 - 66,5 63,5 + 29,0
Kennzahlen und Eckdaten der Viehzuchtverbände im Raiffeisenverband Südtirol
gegenüber dem Vorjahr um rund 1%
zugenommen, die Neupunktierungen
um 5%. Rückläufig waren die Erstbe-
samungen und Zuchtviehversteige-
rungen, die Anzahl der verkauften
Zuchtrinder sowie der wertmäßige
Umsatz.
Die Anzahl der zur Schlachtung ver-
kauften Tiere (KOVIEH) hat um 1%
abgenommen und erreichte 33.850
Stück, wobei ein Preiseinbruch von
durchschnittlich 17% in Kauf genom-
men werden musste. Bei Rindern war
der Preisverfall mit 27% besonders dra-
matisch. Bei den Pferden und Klein-
tieren war dem gegenüber ein Preis-
anstieg von 20% zu verzeichnen.
Den fünf landwirtschaftlichen Be-
zugsgenossenschaften, welche die Ver-
sorgung der Bauern mit landwirt-
schaftlichen Produktionsgütern und
Bedarfsartikeln betreiben, sind 1.127
Mitglieder angeschlossen. Im Be-
richtsjahr gab es bei diesen Genos-
senschaften einen Umsatzeinbruch.
Der durchschnittliche Umsatz pro
Mitglied ist somit von 5,2 Mill. Lire
auf 4,3 Mill. Lire gesunken.
In diesem Tätigkeitsbereich ist auch
die landwirtschaftliche Einkaufsge-
nossenschaft „LEG“ angesiedelt. Sie
hat für die 16 angeschlossenen Mit-
gliedsgenossenschaften (vorwiegend
Obstgenossenschaften) den gemein-
samen Einkauf von Pflanzenschutz-
und Düngemitteln, Material für Stütz-
gerüste sowie anderen landwirtschaft-
lichen Bedarfsgütern mit einem Ge-
schäftsvolumen von 4,5 Mrd. Lire
getätigt.
Für die Hotel- und Gastbetriebe be-
treibt die Einkaufsgenossenschaft HO-
GAST die Versorgung mit vielfältigen
Gebrauchs- und Verbrauchsgütern.
Der Genossenschaft sind 377 Mit-
glieder angeschlossen, mit denen sie ei-
nen Umsatz von 139,7 Mrd. Lire ab-
wickelte. Dies entsprach einer Um-
satzsteigerung gegenüber dem Vorjahr
von ganzen 25,7%.
Mitglieder:1 Ü.B.E.G. - Überetscher
Einkaufsgen. für
die Landwirtschaft
2 Landwirtschaftliche
Bezugsgenossenschaft Branzoll
3 Landwirtschaftliche
Bezugsgenossenschaft Kurtatsch
4 Bezugsgenossenschaft Leifers
5 Landwirtschaftliche
Bezugsgenossenschaft Salurn
Atypische Bezugsgenossenschaft:6 Landwirtschaftliche
Einkaufsgenossenschaft L.E.G.
Meran J
AH
RE
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83Die Raiffeisen-Genossenschaften
5. Die landwirtschaftlichen Bezugsgenossen-schaften und die Konsumgenossenschaften
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84 Die Raiffeisen-Genossenschaften
2 0 0 0 +/- Veränderung 2 0 0 1 +/- Veränderung
gegenüber dem Vorjahr gegenüber dem Vorjahr
Anzahl Genossenschaften 6 0,0 % 6 0,0 %Anzahl der Mitglieder 1.207 4,1 % 1.244 3,1 %Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 7,6 9,0 % 6,7 -11,8 %Konsolidierte Bilanzsumme in Lire 6.877,4 Mill. -4,6 % 7.496,7 Mill. 9,0 %
Anlageverm. z. Anschaffungswert in Lire 6.399,4 Mill. 2,7 % 6.783,3 Mill. 6,0 %
Anlagevermögen z. Restbuchwert in Lire 3.821,1 Mill. -5,7 % 3.849,2 Mill. 0,7 %Endbestände Umsatzgüter Lire 1.619,2 Mill. 6,2 % 1.829,8 Mill. 13,0 %EB: in % zum Umsatz 9,8 -3,0 % Pkte 10,3 5,1 % PkteEigenkapital (+ 97% d.akt.Übersch.) Lire 3.014,2 Mill. -0,6 % 3.033,9 Mill. 0,7 %Abschreibegrad in % 40,3 15,5 % Pkte 43,3 7,4 % PkteUmsatz in Lire 16.530,0 Mill. 9,5 % 17.804,5 Mill. 7,7 %Umsatz je Mitarbeiter Lire 460,6 Mill. 4,4 % 414,0 Mill. -10,1 %Personalaufwand Lire 2.214,4 Mill. 4,2 % 2.285,0 Mill. 3,2 %Gesamtkosten Lire 3.762,5 Mill. 10,6 % 3.812,8 Mill. 1,3 %Personalaufw. pro Mitarbeiter Lire 48,7 Mill. 0,4 % 48,7 Mill. 0,0%Umschlagshäufigkeit 8,4 3,7 % 8,2 -2,4 %Bruttospanne in % 25,1 -10,4 % Pkte 25,4 1,2 %Rückvergütungen an Mitglieder in Lire 45,5 Mill. -49,1 % 50,5 Mill. 11,0 %
Kennzahlen und Eckdaten der Bezugs-genossenschaften im Raiffeisenverband Südtirol
Die Konsum-
genossenschaften
Mit sechs Konsumgenossenschaften
ist die Anzahl dieser Art von Genos-
senschaften gegenüber dem Vorjahr
unverändert geblieben. Denselben
gehörten 1.244 Mitglieder an, das sind
3,1% mehr als im Jahr 2000. Diese
Genossenschaften konnten den Um-
satz gegenüber dem Vorjahr um 7,7%,
erhöhen. Auch die Rückvergütungen
an die Mitglieder sind gegenüber dem
Vorjahr deutlich angestiegen, und
zwar um 11%.
Die Konsumgenossenschaften er-
füllen in der Nahversorgung nach wie
vor wichtige Funktionen.
Mitglieder1 Konsumgenossenschaft Kastelruth
2 Konsumverein Kurtatsch
3 Konsumgenossenschaft Laas
4 Konsumgenossenschaft Tramin
5 Konsumverein Salurn
6 Konsumgenossenschaft Völs
Atypische Konsumgenossenschaften7 GEKA - Genossenschaft
für KVW-Aktionen Pustertal
8 IVONAT Konsumgenossenschaft
9 Landesmensa- und
Konsumgenossenschaft Bozen
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85Die Raiffeisen-Genossenschaften
2 0 0 0 +/- Veränderung 2 0 0 1 +/- Veränderung
gegenüber dem Vorjahr gegenüber dem VorjahrAnzahl Genossenschaften 5 0,0 % 5 0,0 %Anzahl der Mitglieder 1.127 1,4 % 1.127 0,0 %Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 1,2 0,0 % 1,2 0,0 %Konsolidierte Bilanzsumme in Lire 3.162,6 Mill. 15,1 % 2.791,2 Mill. -11,7 %Anlageverm. zum Anschaffungswert 1.137,8 Mill. 2,6 % 1.094,3 Mill. -3,8 %Anlagevermögen zum Restbuchwert 750,4 Mill. -0,6 % 705,1 Mill. -6,1 %Endbestände Umsatzgüter Lire 1.621,6 Mill. 23,0 % 1.611,0 Mill. -0,7 %EB: in % zum Umsatz 28,1 0,0 % Pkte 28,1 0,0 % PkteEigenkapital (+ 97% d. akt. Überschusses) 1.169,9 Mill. -2,1 % 1.176,8 Mill. 0,6 %Abschreibegrad in % 34,0 6,6 % Pkte 35,6 4,7 % PkteUmsatz in Lire 5.709,3 Mill. 21,5 % 4.850,1 Mill. -15,0 %Umsatz je Mitarbeiter Lire 925,0 Mill. 16,7 % 815,0 Mill. - 11,9 %Personalaufwand in Lire 300,2 Mill. -0,3 % 304,7 Mill. 1,5 %Gesamtkosten (inkl. Personal) 713,2 Mill. 8,4 % 720,1 Mill. 1,0 %Personalaufw. pro Mitarbeiter Lire 50,9 Mill. -1,9 % 51,6 Mill. 1,4 %Umschlagshäufigkeit 3,3 -6,5 % 2,6 -21,2 %Bruttospanne 17,3 12,3 % Pkte 16,8 -2,9 % PkteUmsatz je Mitglied in Mill. Lire 5,1 21,4 % 4,3 -15,7%
Kennzahlen und Eckdaten der Konsumgenossenschaften im Raiffeisenverband Südtirol
Der Energiemarkt war auch im Jahr
2001 stark in Bewegung. Demnach wa-
ren die E-Werksgenossenschaften vor
allem mit den zahlreichen Neuerungen
konfrontiert, welche die nationale En-
ergiebehörde (autority) erlassen hat.
Diesbezüglich wurden auch Anstren-
gungen unternommen, die Verwal-
tungsabläufe zu vereinheitlichen.
Außerdem sind die Verhandlungen mit
der Landesregierung in Bezug auf den
lokalen Strommarkt weitergeführt wor-
den. Die Anzahl der E-Werks-Mit-
glieder hat um 4,7%, jene der Strom-
abnehmer um 0,9% zugenommen.
Die Nennleistung der 23 in der Aus-
wertung erfassten E-Werksgenossen-
schaften ist im Jahre 2001 um 18,7%
auf 18.174 kW gesteigert worden. So-
mit konnten auch die Stromerzeugung
um 16% auf rund 136 Mill. kWh und
der Stromumsatz um 10,8% auf Lire
18,6 Mrd. (€ 9,6 Mill.) erhöht werden.
An die Mitglieder und Abnehmer sind
pro kWh im Durchschnitt Lire 169,3
(€ 0,0874) in Rechnung gestellt wor-
den. An den Netzwerkverwalter (ge-
store della rete) ist der Strom hingegen
im Durchschnitt um Lire 113,8/kWh
(€ 0,0588) verkauft worden.
Im abgelaufenen Jahr sind dem
Raiffeisenverband sechs neue Ener-
giegenossenschaften, und zwar zwei E-
Werke und vier Fernheizwerke als Mit-
glied beigetreten. Somit sind dem
Raiffeisenverband derzeit 25 genos-
senschaftlich organisierte E-Werke
und 13 Fernheizwerke angeschlos-
sen.
Dem Raiff-
eisenverband
sind 25 genos-
senschaftlich
organisierte
E-Werke und 13
Fernheizwerke
angeschlossen
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86 Die Raiffeisen-Genossenschaften
6. Die Energiegenossenschaften
Mitglieder
Elektrogenossenschaften1. Ahrntaler Elektrizitätswerk
2. Elektrizitätsgenossenschaft
Lüsen
3. Elektrizitätsgenossenschaft
Mittertal-Jaufental
4. Elektrizitätsgenossenschaft
Pflersch
5. Elektrizitätsgenossenschaft
Vierschach-Winnebach-Innich-
berg
6. Elektrizitätsgenossenschaft
Villnöß
7. Elektrizitätsgenossenschaft
Wengen
8. Elektrizitätsgenossenschaft
Winkel
9. Elektrizitätswerk Aschbach
10. Elektrizitätswerk Kalmtal
11. Elektrizitätswerk Prad
12. Elektrizitätswerk Stilfs
13. Elektrizitätswerk Welsberg
14. Elektrogenossenschaft Pens
15. Elektrogenossenschaft
St. Helena-St. Pankraz
16. Elektrogenossenschaft St. Leon-
hard/Gomion
17. Elektrowerk Gsies
18. Elektrowerk Walten
19. Energie-Gen.m.b.H. Oberland-
Rojenbach ”EGO”
20. Energiegenossenschaft Albeins,
Brixen
21. Kleingenossenschaft m.b.H. E-
Werk St. Jakob-Pfitsch
22. Konsortium E-Werk Rabenstein,
Moss in Passeier
23. Kraftwerk Wielenbach, Bruneck
24. Vinschgauer Elektrizitäts-Kon-
sortium
25. Welschnofner Energiegewin-
nungsgenossenschaft ”WEG”
Fernheizwerke26. BIOWATT-Taufers
27. Energiegenossenschaft Sulden
28. Energieversorgung Vals, Mühl-
bach
29. Fernheizwerk Toblach
Gen.m.b.H.
30. Fernheizwerk Vintl
31. Fernheizwerk Vöran
Gen.m.b.H.
32. Förderungsgenossenschaft Ulten
33. Heizwerk Sarnthein Gen.m.b.H.
34. Pfelderer Genossenschaft
35. SEA servisc-Energia-Ambient
36. Schludernser Energie-Genossen-
schaft, Schluderns
37. Südtiroler Biomasse, Toblach
38. Wärmewerk Antholz
Gen.m.b.H.
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87Die Raiffeisen-Genossenschaften
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88 Die Raiffeisen-Genossenschaften
Jahr 2000 Jahr 2001
Art der Werte Veränderung Werte Veränderung
Einheit Vorjahr % Vorjahr %
Anzahl der Verbandsgenossenschaften 23 + 21,1% 23 0
Anzahl der Mitglieder 4.441 + 21,1% 4.649 + 4,7%
Anzahl der Stromabnehmer 7.993 + 3,7% 8.063 + 0,9%
ø-Anschlusswert pro Stromabnehmer in kW 6,0 + 0,5% 6,1 + 2,6%
Anzahl Personal 34,0 + 9,7% 36,0 + 5,9%
Maximale Nennleistung kW 24.536 + 12,6% 27.686 + 12,8%
Nennleistung laut Konzession kW 15.317 + 7,1% 18.174 + 18,7%
Mittlere Nennleistung kW 13.790 + 10,2% 15.753 + 14,2%
Mittlere Nennleistung in % von max. Nennl. 56,2% - 1,2%Pkte 56,9% + 0,7% Pkte
Stromerzeugung kWh Mill. 117,3 + 7,9% 135,9 + 15,9%
Stromzukäufe kWh Mill. 11,0 - 1,0% 9,6 - 12,7%
Stromerzeugung in % der eingespeisten Energie 91,4% + 0,7%Pkte 93,4% + 2,0% Pkte
Stromzukäufe in % der eingespeisten Energie 8,6% - 0,7%Pkte 6,6% - 2,0% Pkte
Eigenverbrauch kWh in % von eingesp. Energie 0,6% + 0,1% 1,0% + 0,5% Pkte
Stromverluste auf eingespeiste Energie in % 4,7% - 0,4%Pkte 4,5% - 0,2% Pkte
Summe Stromumsatz Mrd. 16,78 - 5,4% 18,59 + 10,8%
Stromverkauf insgesamt in kWh Mill. 121,6 + 48,0% 137,57 + 13,1%
Verkäufe an"Netzwerkverwalter" kWh Mill. 71,3 + 15,7% 84,7 + 18,9%
Verkäufe an "Netzwerkverwalter" in % 58,6% + 6,4%Pkte 61,6% + 3,0% Pkte
Stromzukauf von ENEL und Land Lire Mill. 1.012,2 - 14,5% 1.241,2 + 22,6%
Anschlusswert der Stromabnehmer kW 47.818 + 10,5% 49.512 + 3,5%
Stromzukauf L/kWh 91,7 + 12,4% 128,8 + 40,5%
Stromverkauf insgesamt L/kWh 138,0 + 13,2% 135,1 - 2,1%
Kennzahlen und Eckdaten der Energieerzeugergenossenschaftenim Raiffeisenverband Südtirol
Insgesamt 20 Genossenschaften,
denen 4.374 Mitglieder angeschlossen
sind, sind im Bereich der Trinkwas-
serversorgung, der Verteilung von Be-
regnungswasser bzw. der Trockenbe-
regnung tätig.
Mitglieder1 Beregnungsgenossenschaft
Latzfons/Feldthurns
2 Beregnungsgenossenschaft Schabs
3 Beregnungsgenossenschaft Völs
4 Elektrizitäts- und
Trinkwassergenossenschaft
Stefansdorf-St. Lorenzen
5 Gaidnerbach Erhaltungs- und
Nutzungsgen. Andrian
6 Meliorierungsgenossenschaft
Gemeinde Ratschings
7 Trinkwassergenossenschaft Afers
8 Trinkwassergenossenschaft
Girlan-Schreckbichl
Die Kategorie der Wohnbaugenos-
senschaften war in den vergangenen
Jahren allgemein im Abnehmen be-
griffen, im Berichtsjahr hat die dies-
bezügliche Mitgliederanzahl des Raif-
feisenverbandes jedoch um zwei Ein-
heiten zugenommen. Von den neun
Wohnbaugenossenschaften haben de-
ren vier ihre Bautätigkeit abgeschlossen
und stehen deshalb vor der Auflösung
Mitglieder1 Siedlungswerk St. Albuin Brixen
2 „Talisman“ Gen.m.b.H. - Auer
3 Wohnbaugenossenschaft Bozen I
4 Wohnbaugenossenschaft
Leben 2001 – Eppan
5 Wohnbaugenossenschaft
"Perathoner" – Bozen
6 Wohnbaugenossenschaft
St. Pauls-Dorf – Eppan
7 Wohnbaugenossenschaft Sarnthein
8 Wohnbaugenossenschaft Schenna
9 Wohnbaugenossenschaft
Widumangerle – Marling
9 Trinkwassergenossenschaft
Kastelruth
10 Trinkwassergenossenschaft
Lajen-Dorf
11 Trinkwassergenossenschaft
Missian-Unterrain
12 Trinkwassergenossenschaft
Prissian
13 Trinkwassergenossenschaft
St. Konstantin
14 Trinkwassergenossenschaft
St. Michael/Eppan
15 Trinkwassergenossenschaft
St. Pauls/Berg
16 Trinkwassergenossenschaft Terlan
17 Trinkwassergenossenschaft
Turmbach-Maderneid
18 Trinkwassergenossenschaft
Vilpian
19 Trinkwassergenossenschaft Völs
20 Wassergenossenschaft
Neptunia Seis
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89Die Raiffeisen-Genossenschaften
7. Trinkwasser- und Beregnungsgenossenschaften
8. Die Wohnbaugenossenschaften
22 Genossenschaften dieser Art
sind derzeit dem Raiffeisenverband an-
geschlossen. Acht davon führen einen
Kindergarten, während die anderen
Kultur- oder Bildungshäuser verwalten.
Mitglieder1 Bildungshaus Schloss Goldrain
2 Deutscher Kindergarten
und Kulturheim Leifers
3 Dorfgemeinschaft Karneid
4 Dorfgemeinschaft Kortsch
5 Gemeinschaft Maria Heim – Bozen
6 Gen.m.b.H. Heinrich v. Stuck
Bruneck
7 Haus Unterland und Kindergarten
Neumarkt
8 Kindergartengenossenschaft
Johann Gamper – Andrian
9 Kindergarten und Vereinshaus
M. Gamper Prissian
10 Kindergartengenossenschaft
Kaltenbrunn
11 Kindergartengenossenschaft
Siebeneich
12 Kindergartengenossenschaft
St. Gertraud – Bozen
13 Kindergartengenossenschaft
St. Quirinus – Bozen
14 Kindergartengenossenschaft
Vilpian
15 Kulturhaus Branzoll
16 Kulturhaus Mals
17 Kulturheim Burgeis
18 Kulturheim
W. von der Vogelweide – Bozen
19 Kuratorium Schloss Prösels
20 Genossenschaft Oswald von Wol-
kenstein – Seis
21 Vereinshausgenossenschaft
Algund
22 Vereinshaus Völlan
nommen worden, während drei aus-
geschieden sind.
Ganz generell kann gesagt werden,
dass auch diese Genossenschaften
wichtige Aufgaben erfüllen und ihre
Ziele im Berichtsjahr im Wesentlichen
erreicht haben.
Mitglieder1 AFRA – Jugendhaus
Dr. Josef Noldin – Salurn
2 Agrargenossenschaft
Freienfeld-Trens
In diese Kategorie der Mitgliedsge-
nossenschaften des Raiffeisen-
verbandes fallen all jene Genossen-
schaften, die keiner der bisher ge-
nannten Gruppe direkt zugeordnet
werden können. Ihre Tätigkeiten ha-
ben im Prinzip die soziale, schulische,
kulturelle, sportliche oder touristi-
sche Förderung der Mitglieder oder
auch andere Tätigkeiten zum Gegen-
stand. Im Berichtsjahr sind fünf Ge-
nossenschaften dieser Art als Mitglie-
der des Raiffeisenverbandes aufge-
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90 Die Raiffeisen-Genossenschaften
9. Kindergartengenossenschaften und Kulturheime
10. Sonstige Genossenschaften
3 Agrargenossenschaft St. Georgen
4 Alpenrose Gen.m.b.H.
St. Martin i. Th.
5 AMATIA Gen.m.b.H. – Mals
6 ASP GIOVACCHINI Kleingen.
Bozen
7 Bauernbundgenossenschaft
Bozen
8 Cooperativa Agricom Val Badia
Wengen
9 Dorflift Deutschnofen
10 EMVA Freiwillige Wechselseitige
Fürsorgekörperschaft der Prov.
Bozen
11 Entwicklungsgenossenschaft
Gratsch
12 Freunde der Bozner Messe
Bozen
13 Garantiegenossenschaft für
Handwerker – Bozen
14 Gemeinschaft Südtiroler
Sägewerker – Bozen
15 Gemeinschaftsstall Tranrüs
Corvara
16 Genossenschaft der Südtiroler
Feuerwehren – Vilpian
17 Genossenschaft für Sport und
Freizeitgestaltung – Leifers
18 Gen. für Weiterbildung und
Regionalentwicklung – Prad a. St.
19 Genossenschaft Viehverwertung
Sarntal
20 Haflinger Pferdezuchtverband
Bozen
21 HGV-Service-Genossenschaft
Bozen
22 HOGAST IItalien – Bozen
23 Indexport – Bozen
24 Kleingenossenschaft Biokistl
Südtirol - Algund
25 Kleingenossenschaft „Ergo“
Bozen
26 Kleingenossenschaft
Maschinenring Weinbau-Keller
Südtirol – Partschins
27 Kleingenossenschaft Schlernhof
Völs
28 Kooperative Genossenschaft
Taxi-Dienst – Bozen
29 KOWI Gen.m.b.H. – Bozen
30 KSB-Konsortium Südt.
Baumschuler – Auer
31 Kuratorium Schloss Kastelbell
Kastelbell
32 Landwirtschaftliche
Bezirksgenossenschaft Bruneck
33 Landwirtschaftliche
Genossenschaft Prad
34 Landwirtschaftliche
Genossenschaft Schluderns
35 Landwirtschaftliche
Genossenschaft Tarsch
36 LTS Gen.m.b.H. – Bozen
37 LVH-Bildung und Service
Gen.m.b.H. – Bozen
38 PUK – Frangart
39 Raiffeisen OnLine Gen.m.b.H.
Bozen
40 SBB-Weiterbildungsgenossen-
schaft – Bozen
41 Seilbahngenossenschaft
Meransen
42 Sommeliervereinigung Südtirol
Bozen
43 Sozialwerk KVW – Bozen
44 Sportförderungsgenossenschaft
Oberbozen
45 Sportring Bozen
46 Südtiroler Baumschulgenossen-
schaft GRIBA – Bozen
47 Südtiroler Bildungszentrum
Bozen
48 Südtiroler Braunviehzuchtverband
Bozen
49 Südtiroler Fleckviehzuchtverband
St. Lorenzen
50 Südtiroler Heu- und Wasserbäder
Verband – Saltaus
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91Die Raiffeisen-Genossenschaften
51 Südtiroler Kinderdorf – Meran
52 Südtiroler Rinderzuchtverband
Bozen
53 Südtiroler Werkstätten – Bozen
54 TANGRAM – Meran
55 Taxigenossenschaft Meran
56 Taxilos Gen.m.b.H. – Gais
57 Tiefgarage Weber Tyrol – Eppan
58 Tischlereigenossenschaft Passeier
St. Martin/Pass.
59 Tourismusverband Crontour
Bruneck
60 Tourismusverband Seiser Alm
Schlerngebiet
61 Tourismusverein Gsieser
Tal-Welsberg-Taisten
Vier Genossenschaften dieser Art
sind dem Raiffeisenverband ange-
schlossen. Sie verfolgen Ziele, die auf
ganz besondere Art und Weise die ge-
nossenschaftlichen Prinzipien der Ge-
genseitigkeit und der Solidarität zum
Inhalt haben und die, unter er-
schwerten Umständen, der genossen-
schaftlichen Selbsthilfe Ausdruck ver-
leihen.
Verschiedene Genossenschafts-
gruppen verfügen ihrerseits wiederum
über Genossenschaften zweiten Gra-
des, die unterschiedlich als Verband,
als Konsortium oder auch nur als Ge-
nossenschaft bezeichnet werden. Die
Aufgabengebiete dieser Einrichtungen
sind sehr unterschiedlich, jedoch im-
mer auf präzise Bedürfnisse der sie tra-
genden Genossenschaften zuge-
schnitten. Ihre Tätigkeiten liegen
schwerpunktmäßig in der Betreuung
marktspezifischer Sachverhalte, in der
Werbung, in der Qualitätsprüfung
u.a.m.
Es handelt sich um nachstehende
Körperschaften, die jedoch teils schon
unter vorhergehenden Berichten über
die einzelnen Genossenschaftsspar-
ten angeführt sind.
Mitglieder1 Altenheim Eden Soziale
Genossenschaft m.b.H. - Meran
2 HANDICAR Sozialgenossen-
schaft m.b.H. – Bozen
3 Lebenshilfe für Leistungsbehin-
derte – Bozen
4 Soziale Genossenschaft Villa
Carolina Pro Senectute - Meran
62 Tschauferhof-Genossenschaft
Jenesien
63 Verband der Südtiroler Kleintier-
züchter – Bozen
64 Viehverwertungsgenossenschaft
Passeier
65 Viehverwertung Schlerngebiet
Kastelruth
66 Vinschgauer Kunsteis – Latsch
67 Volksbildungsheim Meraner
Urania
68 VPS-Verband der Privatvermieter
Südtirols
69 Welt Laden Twigga – Bruneck
70 Wipptaler Sportfischerei – Sterzing
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92 Die Raiffeisen-Genossenschaften
11. Soziale Genossenschaften
12. Genossenschaftsverbände/Konsortien
Mitglieder1 BIOG Dienstleistungskonsortium
Burggrafenamt – Meran
2 KOVIEH-Südtiroler
Viehvermarktungskons. – Bozen
3 Landwirtschaftliche Einkaufsgen.
LEG – Meran
4 OG-Dienstleistungskonsortium
Bozen
5 Sennereiverband Südtirol – Bozen
6 Südtiroler Weinbauernverband
Eppan
7 Verband der Südtiroler Kellerei-
genossenschaften – Bozen
Die Körperschaften ohne Revisi-
onspflicht sind laut Art. 4 Ziffer 5 des
Statuts Mitglied des Raiffeisen-
verbandes. Sie können alle Leistungen
des Verbandes in Anspruch nehmen,
unterliegen jedoch nicht der Revisi-
onspflicht, weil sie nicht die Rechts-
form einer Genossenschaft aufweisen.
Mitglieder1 AGRIOS – Terlan
2 Alpenbank AG – Bozen
3 Bergrettungsdienst im Alpenverein
Südtirol - Bozen
4 Bodenverbesserungskonsortium
Frangart-Girlan
5 Bodenverbesserungskonsortium
Natz u. Umgebung – Natz/Schabs
6 Jugenddienst Dekanat Bozen
7 Kellereigenossenschaft Algund
8 Konsortium Mooslege – Terlan
9 Landesverband der Freiwilligen
Feuerwehren Südtirols - Vilpian
10 Landesverband der Handwerker
Südtirol – Bozen
11 Meliorierungskonsortium Kortsch
12 Raiffeisen-Landesbank Südtirol
AG
13 Stromeinkaufkonsortium SKO
Terlan
14 Südtiroler Beratungsring für Obst-
und Weinbau – Terlan
15 Südtiroler Biomasse – Toblach
16 Südtiroler Qualitätskontrolle
Terlan
17 Südtiroler Volksgruppen-Institut
Bozen
18 Trinkwasserinteressentschaft
Perdonig-Gaid
19 Verband der Volkshochschulen
Südtirols – Bozen
20 Verband der Altersheime Südtirol
Bozen
21 Vereinigung Südtiroler
Tierzuchtverbände – Bozen
22 Wechselseitiger
Krankenbeistandsverein
für die RGO - Bozen
8 Verband der Südtiroler
Obstgenossenschaften – Terlan
9 Verband der Südtiroler
Wohnbaugenossenschaften
Bozen
10 VI.P. – Latsch
11 VI.P. Service Genossenschaft
Latsch
12 VOG Service Genossenschaft
Terlan
13 VOG-Verwertungsbetrieb
Leifers
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93Die Raiffeisen-Genossenschaften
13. Körperschaften ohne Revisionspflicht
9494
- Bilanz
- Ergänzender Bericht
- Bericht des Aufsichtsrates
Es wird vorausgeschickt, daß der
Vorstand in seiner Sitzung vom 30.
April 2002 beschlossen hat, nachste-
henden Bilanzentwurf der Vollver-
sammlung zur Genehmigung vorzule-
gen. Er wurde in der Folge, zusammen
VI BILANZ ZUM 31.12.2001
95Bilanz zum 31.12.2001 95
mit dem ergänzenden Bericht zur Bi-
lanz dem Aufsichtsrat zur Überprüfung
übergeben, was in der Sitzung vom 6.
Mai 2002 erfolgt ist. Gemäß Art.
2429 des ZGB lag dieser Bilanzentwurf
samt ergänzendem Bilanzbericht und
dem Bericht des Aufsichtsrates, zu-
sammen mit den vollständigen Bilan-
zen der kontrollierten Gesellschaften
und der konsolidierten Bilanz, am
Sitz des Verbandes zur Einsichtnahme
durch die Mitglieder auf.
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96 Bilanz
AKTIVA
(in Lire) (in Lire)
31.12.2000 31.12.2001
A) Forderungen aus einzuzahlenden Geschäftsanteilen
a Forderungen aus noch einzuzahlenden Geschäftsanteilen 3.000.000 2.936.270
b Forderungen aus Geschäftsanteilen auf unbestimmte Zeit gestundet 92.700.000 95.700.000 90.900.000 93.836.270
95.700.000 93.836.270
B) Anlagevermögen
I Immaterielles Anlagevermögen
3a EDV-Programme 5.053.875.653 6.742.129.277
3b Aktivierte Kosten für Instandhaltung 663.697.873 5.717.573.526 530.958.298 7.273.087.575
II Materielles Anlagevermögen
1 Immobilien 8.350.832.783 8.333.089.437
2 Maschinen und maschinelle Anlagen 2.635.667.372 1.527.323.907
4 Einrichtungen und sonstige Anlagegüter 640.609.740 11.627.109.895 1.010.960.091 10.871.373.435
III Finanzanlagen
1a Beteiligung an Gesellschaften mit Mehrheitsbeteiligung 3.197.500.000 3.198.717.884
1b Beteiligung an anderen Gesellschaften 14.331.962.090 17.529.462.090 16.354.490.576 19.553.208.460
2 Akonto Steuern auf Abfertigungsansprüche 643.415.535 643.415.535 588.644.654 588.644.654
3 Wertpapiere 12.323.915.641 12.323.915.641 12.972.310.735 12.972.310.735
47.841.476.687 51.258.624.859
C) Umlaufvermögen
I Warenbestand
1 Warenbestand-Verbrauchsgüter 101.015.695 164.870.294
4 Warenbestand-Umsatzgüter 1.816.348.696 2.126.340.465
5 Anzahlungen an Lieferanten 3.414.603.624 5.331.968.015 1.876.390.999 4.167.601.758
II Kundenforderungen
1 Sonstige Kundenforderungen 9.652.272.277 11.575.375.807
2 Forderungen an verbundene Gesellschaften 207.461.219 9.859.733.496 79.224.410 11.654.600.217
5 Sonstige Forderungen 25.724.992.359 25.724.992.359 23.750.141.624 23.750.141.624
IV 1 Bankguthaben 20.356.508.575 17.885.183.851
3 Barmittel 14.260.931 20.370.769.506 5.731.811 17.890.915.662
61.287.463.376 57.463.259.261
D) Aktive Posten der Jahresabgrenzung 708.924.178 708.924.178 523.707.577 523.707.577
TOTALE AKTIVA 109.933.564.241 109.339.427.967
1. Bilanz zum 31.12.2001
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97Bilanz
PASSIVA
(in Lire) (in Lire)
31.12.2000 31.12.2001
A) Eigenkapital
I Geschäftsanteile 835.000.000 837.165.697
III Aufwertungsrücklage 2.077.488.661 2.077.488.661
IV Gesetzliche Rücklagen 9.279.270.110 9.995.733.236
VI Statutarische Rücklagen 42.540.140.311 45.299.262.053
IX Jahresergebnis 3.582.315.629 58.314.214.711 4.658.917.050 62.868.566.697
58.314.214.711 62.868.566.697
C) Personalabfertigungsrückstellung 7.962.502.203 7.962.502.203 8.568.358.177 8.568.358.177
D) Verbindlichkeiten
3 Verbindlichkeiten gegenüber Banken 0 0
6 Lieferantenverbindlichkeiten 7.578.265.939 6.938.703.615
10 Verbindlichkeiten an kontrollierte Unternehmen 7.200.000
11 Verbindlichkeiten an Steuerämter 3.612.362.671 2.672.969.082
12 Verbindlichkeiten Sozialversicherungsinstitut 744.466.048 1.027.664.179
13 Sonstige Verbindlichkeiten u. Verrechnungskonten 31.626.112.003 43.568.406.661 27.170.336.306 37.809.673.182
43.568.406.661 37.809.673.182
E) Passive Posten der Jahresabgrenzung 88.440.666 88.440.666 92.829.911 92.829.911
TOTALE PASSIVA 109.933.564.241 109.339.427.967
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98 Bilanz
ERFOLGSRECHNUNG 2001
(in Lire) (in Lire)
2000 2001
A) 1 Erträge aus Dienstleistungen u. Warenverkäufen 62.736.725.332 62.736.725.332 68.895.905.486 68.895.905.486
2 Bestandsveränderung Umsatzgüter -155.535.009 -155.535.009 309.991.769 309.991.769
5a Mitgliedsbeiträge 6.042.675.355 6.175.858.960
5b Öffentliche Beiträge 4.223.902.609 10.266.577.964 4.060.366.863 10.236.225.823
Erträge aus der Betriebstätigkeit 72.847.768.287 79.442.123.078
B) 6 Zukäufe Handelswaren und Bedarfsgüter 7.527.129.865 7.527.129.865 11.749.862.497 11.749.862.497
7 Aufwendungen für Dienstleistungen 22.443.227.046 22.443.227.046 22.728.624.637 22.728.624.637
8 Aufwendungen für Nutzung Güter Dritter 107.823.810 107.823.810 76.251.179 76.251.179
9 Personalaufwendungen:
9a Gehälter 18.680.927.585 19.993.121.083
9b Sozialabgaben 4.259.696.807 4.554.797.090
9c Abfertigungsrückstellungen 1.505.581.491 1.538.366.965
9e Sonstige Personalkosten 973.621.376 25.419.827.259 936.582.586 27.022.867.724
10a Abschreibung immaterielle Güter 3.725.776.623 4.918.429.033
10b Abschreibung materielle Güter 2.770.539.384 6.496.316.007 1.746.835.310 6.665.264.343
11 Bestandsveränderung Bedarfsgüter 21.272.428 21.272.428 -63.854.599 -63.854.599
14 Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen 7.186.826.497 7.186.826.497 6.977.413.159 6.977.413.159
Aufwendungen für Betriebstätigkeit 69.202.422.912 75.156.428.940
ERGEBNIS DER BETRIEBSTÄTIGKEIT (A-B) 3.645.345.375 4.285.694.138
C) 15 Erträge aus Beteiligungen an anderen Gesellschaften 4.377.780 8.029.780
16 Zinserträge 1.401.498.186 1.294.737.743
17 Zinsaufwendungen -146.865.132 1.259.010.834 -101.335.938 1.201.431.585
Finanzerfolg (15+16-17) 1.259.010.834 1.201.431.585
E) 20 Außerordentliche Erträge 572.794.262 1.133.793.545
21 Außerordentliche Aufwendungen -313.834.842 258.959.420 -277.541.218 856.252.327
Außerordentliches Ergebnis (20-21) 258.959.420 856.252.327
BETRIEBSERGEBNIS VOR STEUERN (A-B+C+E) 5.163.315.629 6.343.378.050
22 Steuern auf das Betriebsergebnis -1.581.000.000 -1.684.461.000
26 JAHRESERGEBNIS (A-B+/-C+/-E-22) 3.582.315.629 4.658.917.050
1. BewertungskriterienDas immaterielle Anlagevermögen
bezieht sich auf zugekaufte EDV-Pro-
gramme, die zu Anschaffungskosten
abzüglich der jährlichen Wertberichti-
gungen aktiviert worden sind.
Die Immobilien beziehen sich aus-
schließlich auf das Raiffeisenhaus, wel-
ches zu Anschaffungskosten, zuzüglich
der gesetzlich vorgesehenen Aufwer-
tung und abzüglich der jährlichen
Wertberichtigungen, aktiviert worden
ist. Ebenso sind sämtliche bewegliche
Anlagegüter zu Anschaffungskosten
abzüglich der jährlichen Wertberichti-
gung aktiviert worden.
Die Beteiligungen beziehen sich
ausschließlich auf Gesellschaften, die
nicht an der Börse notiert sind. Sie sind
zum ursprünglichen Anschaffungs-
preis bewertet, der nicht unter dem
Wert liegt, der aus den letzten verfüg-
baren Bilanzen zu entnehmen ist, mit
Ausnahme der FINASSIMOCO A.G.
Bei dieser steht der Beteiligung von
14.657 Mill. Lire ein Bilanzwert von
10.635 Mill. Lire gegenüber. Der
Fehlbetrag von 4.022 Mill. Lire ist aus-
reichend durch den Geschäftswert der
Versicherungsgesellschaften gedeckt.
Von einer Abwertung wurde abgese-
hen, nachdem es sich um eine nicht
dauerhafte Wertminderung handelt.
Die Wertpapiere sind zu Anschaf-
fungskosten zuzüglich den anteils-
mäßig angereiften Ausgabedifferen-
zen aktiviert worden.
Die Bestände an Umsatz- und Ver-
brauchsgütern sind zu den durch-
schnittlichen Anschaffungskosten nach
dem LIFO-Prinzip, gleich wie im Vor-
jahr, bewertet worden.
Die übrigen Aktivposten sind No-
minalwerte und entsprechen genau den
effektiven Forderungen zum Bilanz-
stichtag. Die Übereinstimmung der
Banksalden ist, unter Berücksichtigung
der offenen Posten, gegeben. Die
Kundenforderungen sind zur Gänze als
einbringlich zu betrachten.
2. Veränderungen des Anlagevermögens
Im letzten Geschäftsjahr hat sich das
immaterielle und das materielle Anla-
gevermögen folgendermaßen verändert:J
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RE
SB
ER
IC
HT
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01
99Bilanz
2. Ergänzender Bericht zur Bilanz
Immaterielle Anlagegüter (in Lire)
Bestand Zugänge Abschreibung Bestand31.12.2000 2001 2001 31.12.2001
EDV Programme 5.053.875.653 6.473.943.082 4.785.689.458 6.742.129.277
Aktivierte mehrjährige Kosten 663.697.873 132.739.575 530.958.298
5.717.573.526 6.473.943.082 4.918.429.033 7.273.087.575
Materielle Anlagegüter (in Lire)
Bestand Zugänge Abgänge Abschreibung Bestand31.12.2000 2001 2001 2001 31.12.2001
Immobilien 8.350.832.783 259.609.352 277.352.698 8.333.089.437
Maschinen und Anlagen 2.635.667.372 1.248.031.613 1.143.123.808 1.213.251.270 1.527.323.907
Einrichtungen u. sonst. Anlagegüter 640.609.740 640.018.790 13.437.097 256.231.342 1.010.960.091
Summe 11.627.109.895 2.147.659.755 1.156.560.905 1.746.835.310 10.871.373.435
Immaterielle Anlagegüter
3. BeteiligungenDie Beteiligungen haben sich von 17.529 Mill. Lire um 2.024 Mill. Lire auf 19.553
Mill. Lire erhöht und gliedern sich wie folgt:
a) Gesellschaften mit Mehrheitsbeteiligung (in Lire)
Bestand 31.12.2000 Bestand 31.12.2001 Veränderungen
- Raiffeisen Versicherungsdienst Ges.m.b.H. 2.998.500.000 2.999.717.884 1.217.884
- ZENFOR AG 199.000.000 199.000.000 0
Insgesamt 3.197.500.000 3.198.717.884 1.217.884
b) andere Gesellschaften (in Lire)
Bestand 31.12.2000 Bestand 31.12.2001 Veränderungen
- Raiffeisen Landesbank Südtirol AG Bozen 200.000.000 200.000.000 0
- FINASSIMOCO AG Rom 13.461.428.500 14.657.082.970 1.195.654.470
- ICCREA AG Rom 100.000.000 100.000.000 0
- CISCRA AG Rom 285.000.000 370.282.606 85.282.606
- ECRA Ges.m.b.H. Rom 2.000.000 2.000.000 0
- Raiffeisen OnLine Gen.m.b.H. 50.000.000 50.000.000 0
- Sviluppo & Formazione Soc. a r.l. Rom 6.990.000 6.990.000 0
Avalon AG 226.543.590 -226.543.590
Raising Unified Network AG 968.135.000 968.135.000
Insgesamt 14.331.962.090 16.354.490.576 2.022.528.486
4. EigenkapitalDas Eigenkapital hat sich wie folgt verändert:
Eigenkapital (in Lire)
Bestand 31.12.2000 Bestand 31.12.2001 Veränderungen
Geschäftsanteile 835.000.000 837.165.697 2.165.697
Aufwertungsrücklagen 300.954.245 300.954.245 0
Aufwertungsrücklage Ges. 413/91 1.776.534.416 1.776.534.416 0
Gesetzliche Rücklagen 9.279.270.110 9.995.733.236 716.463.126
Statutarische Rücklagen 42.540.140.311 45.299.262.053 2.759.121.742
Jahresergebnis 3.582.315.629 4.658.917.050 1.076.601.421
Eigenkapital 58.314.214.711 62.868.566.697 4.554.351.986
Die Geschäftsanteile sind von 835.000.000 Lire auf 837.165.697 angestiegen.
Im Geschäftsjahr sind 19 Mitglieder neu eingetreten, die jeweils einen Ge-
schäftsanteil gezeichnet haben.
Im selben Geschäftsjahr sind 8 Genossenschaften ausgetreten, wovon 6 Ge-
nossenschaften ein Geschäftsanteil und 2 Genossenschaften fünf Geschäftsan-
teile von je 1.000.000 Lire zurückgezahlt wurden.
Die gesetzliche und die statutarische Rücklage wurde durch den Überschuss
aus dem Vorjahr im Betrag von Lire 3.475.584.868 aufgestockt.
JA
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100 Bilanz
(Beträge in Lire) Aufwertung Aufwertung Aufwertung Gesamtauf-Ges.Nr. 576/75 Ges. 72/83 Ges. 413/91 wertung
Immobilien 0 278.111.749 1.776.534.416 2.054.646.165
Anlagen und Maschinen 0 22.842.496 0 22.842.496
Summe 0 300.954.245 1.776.534.416 2.077.488.661
Aufgrund des Art. 105, Abs. 7 der V.P.R. vom 22.12.1986 Nr. 917 wird aus-
drücklich erklärt, dass die gesetzliche und die statutarische Reserve sowie auch
andere in der Bilanz geführte Rücklagen aufgrund der geltenden Bestimmungen
und des Statutes weder während des Bestehens der Genossenschaft noch bei Auf-
lösung derselben in irgend einer Form ausgeschüttet werden dürfen. Dabei wird
festgehalten, dass die gesetzlichen und statutarischen Rücklagen auch jene Zu-
weisungen enthalten, die im Sinne des Art. 12 des Gesetzes Nr. 904 vom
16.12.1977 vorgenommen wurden.
5. PersonalabfertigungsrückstellungDie Personalabfertigungsrückstellung im Betrag von 8.568 Mill. Lire entspricht
den Ansprüchen aller Mitarbeiter zum Bilanzstichtag. Im Berichtsjahr sind die-
ser Rückstellung 1.368 Mill. Lire zugewiesen worden und 737 Mill. Lire für Vor-
schusszahlungen und definitive Auszahlungen verwendet worden. Darüber hin-
aus sind 26 Mill. Lire an Ersatzsteuern abgebucht worden.
6. Forderungen und VerbindlichkeitenSämtliche Forderungen und Verbindlichkeiten sind kurzfristig.
Die sonstigen Forderungen setzen sich wie folgt zusammen:
(Beträge in Lire) 31.12.2000 31.12.2001 Veränderungen
Geleistete Kautionen 48.483.839 53.488.531 5.004.692
Mehrwertsteuerguthaben 421.918.890 421.918.890
Steuerguthaben IRPEG und ILOR 3.821.049.168 3.786.719.549 -34.329.619
Forderungen an ausländische Steuerämter 32.351.075 43.105.850 10.754.775
Zweifelhafte Forderungen Fondsverwaltung 135.735.341 138.368.551 2.633.210
Wechselbestand landw. Rotationsfonds 13.588.524.031 14.401.906.913 813.382.882
Sonstige Forderungen 8.098.848.905 4.904.633.340 -3.194.215.565
Summe 25.724.992.359 23.750.141.624 -1.974.850.735
Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
(Beträge in Lire) 31.12.2000 31.12.2001 Veränderungen
Verbindlichkeiten Spezialkredite 3.417.587.864 2.828.860.850 -588.727.014
- Wohnbaufonds 6.798.110.000 5.990.993.462 -807.116.538
- Landwirtschaftlicher Rotationsfonds 14.934.304.982 15.293.804.293 359.499.311
Sonstige Verbindlichkeiten und Verrechnungskonten 6.476.109.157 3.056.677.701 -3.419.431.456
Summe 31.626.112.003 27.170.336.306 -4.455.775.697
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101Bilanz
7. RechnungsabgrenzungenDer Betrag der aktiven Rechnungsabgrenzungen gliedert sich wie folgt:
Aktive Rechnungsabgrenzungen (in Lire) 31.12.2001
- angereifte und noch nicht fällige Wertpapierzinsen 220.342.431
- im Voraus bezahlte Beträge für Mieten u. Wartung von EDV-Maschinen u. Programmen 303.365.146
Summe 523.707.577
Die passiven Rechnungsabgrenzungen betreffen nachstehenden Aufwendungen:
Passive Rechnungsabgrenzungen (in Lire) 31.12.2001
- angereifte und nicht fällige Aufwendungen 92.829.911
Summe 92.829.911
8. ErträgeDie Erträge aus Dienstleistungen und Warenverkäufen gliedern sich wie folgt:
(Beträge in Lire) 31.12.2000 31.12.2001 Veränderungen
- Verkauf Handelswaren 7.966.139.156 11.959.685.263 3.993.546.107
- EDV-Dienstleistungen 42.399.403.227 42.837.396.780 437.993.553
- Werbetätigkeit für Dritte 1.974.722.251 2.242.167.472 267.445.221
- Aktivierung von Umsatzgütern 105.396.370 307.688.089 202.291.719
- andere Dienstleistungen 10.291.064.328 11.548.967.882 1.257.903.554
Summe 62.736.725.332 68.895.905.486 6.159.180.154
9. DividendenDie Dividenden von 8.029.790 Lire beziehen sich auf Beteiligungen bei der
ICCREA AG und der Raiffeisen Landesbank Südtirol.
10. ZinsaufwendungenDie Zinsaufwendungen gliedern sich wie folgt:
(Beträge in Lire) 31.12.2000 31.12.2001 Veränderungen
- Zinsen an Banken 5.785.330 1.875.009 -3.910.321
- sonstige Zinsaufwendungen 141.079.802 99.460.929 -41.618.873
Summe 146.865.132 101.335.938 -45.529.194
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102 Bilanz
11. Außerordentliche PostenDie außerordentlichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
(Beträge in Lire) 31.12.2000 31.12.2001 Veränderungen
- Mehrerträge aus Verkauf von Anlagegütern 17.536.056 486.452.814 468.916.758
- periodenfremde Erträge 328.339.830 197.408.556 -130.931.274
- Mieterträge 89.115.710 186.260.024 97.144.314
- Kondominiumsverwaltung 39.317.876 35.969.447 -3.348.429
- sonstige außerordentliche Erträge 98.484.790 227.702.704 129.217.914
Summe 572.794.262 1.133.793.545 560.999.283
Die außerordentlichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
(Beträge in Lire) 31.12.2000 31.12.2001 Veränderungen
- periodenfremde Aufwendungen 250.945.177 151.529.966 -99.415.211
- Mindererlöse Verkauf von Anlagegütern 60.406.558 60.406.558
- sonstige außerordentliche Aufwendungen 62.889.665 65.604.694 2.715.029
Summe 313.834.842 277.541.218 -36.293.624
12. MitarbeiterDer Raiffeisenverband beschäftigte im Jahr 2001 durchschnittlich 211 Mit-
arbeiter.
13. Vergütungen an OrganeDie Vergütung an die Vorstandsmitglieder betrug 239 Mill. Lire und an die
Aufsichtsräte 28 Mill. Lire.
Der Vorstand weist darauf hin, dass der Raiffeisenverband ausschließlich Lei-
stungen im Dienste der Mitgliedsgenossenschaften erbracht hat und somit den
Förderauftrag im Sinne des Statutes und des Art. 2 des Ges. Nr. 59 vom
03.01.1992 voll erfüllt hat.
Der Vorstand schlägt vor, 20 % vom ausgewiesenen Überschuss, das sind
931.783.410 Lire, der gesetzlichen Rücklage zuzuweisen, 3 % im Sinne des Art.
11 des Gesetzes Nr. 59/92 dem Mutualitätsfonds zu überweisen, das sind
139.767.512 Lire und den restlichen Betrag von 3.587.366.128 Lire der sta-
tutarischen Rücklage zuzuweisen.
Bozen, den 30. April 2002 DER OBMANN
Carl von Eyrl
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103Bilanz
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104 Bilanz
3. Bericht des Aufsichtsrates
Sehr geehrte Vertreter der Mitgliedsgenossenschaften!
Der Vorstand hat die Bilanz zum 31. Dezember 2001 mit der entsprechenden
Erfolgsrechnung und mit dem ergänzenden Bericht erstellt, wie sie Ihnen, zu-
sammen mit dem Lagebericht, zur Überprüfung vorgelegt wird.
Die Vermögenssituation setzt sich laut Bilanz zum 31. Dezember 2001wie folgt zusammen:
(in Lire) (in Lire)
Aktiva 109.339.427.967
Passiva 46.470.861.270
Eigenkapital 58.209.649.647
Geschäftsergebnis 4.658.917.050
Summe 109.339.427.967 109.339.427.967
Aus der Erfolgsrechnung gehen folgende Daten hervor:(in Lire)
Gesamtleistung 79.442.123.078
Aufwendungen für die Gesamtleisutng 75.156.428.940
Differenz 4.285.694.138
Finanzerfolg 1.201.431.585
Außerordentliches Ergebnis 856.252.327
Steuern auf das Ergebnis -1.684.461.000
Jahresergebnis 4.658.917.050
Im Bericht des Vorstandes werden die Lage der Genossenschaft sowie die Zu-
sammensetzung des Geschäftsergebnisses erläutert. Im Anhang finden sich die not-
wendigen Erklärungen zu den einzelnen Posten der Aktiva und Passiva sowie zu
den angewandten Bewertungskriterien. Außerdem werden die einzelnen Posten
der Erfolgsrechnung erläutert. Alle Berichte tragen den Bestimmungen der Ar-
tikel 2424, 2425 und 2427 des Z.G.B. sowie jenen des Statutes der Genossen-
schaft Rechnung.
Der Aufsichtsrat selbst kann nach Durchführung der gesetzlichen Überprüfungen
folgende Feststellungen treffen:
• Die Bilanz zum 31. Dezember 2001 und die entsprechende Erfolgsrechnung
für das Geschäftsjahr 2001, wie sie vom Vorstand verfasst wurden, stimmen mit
den Ergebnissen der nach den gesetzlichen Bestimmungen geführten Buch-
führung überein.
• Die Buchungssalden der Banken und der Kassa stimmen, nach den notwen-
digen Überleitungen, mit den entsprechenden Werten auf den Kontoauszügen
der Kreditinstitute bzw. dem tatsächlichen Kassastand zum 31.12.2001 übe-
rein.
• Das Anlagevermögen und die diesbezüglichen Änderungen sind im Bilanzbe-
richt festgehalten.
• Die Aktivierung der immateriellen Anlagegüter in Höhe von Lire 6.473.943.082
wurde vom Aufsichtsrat überprüft und gutgeheißen.
• Die Bilanzierung der Zugänge im Immobiliar- und Mobiliarvermögen erfolg-
te zu den Anschaffungskosten.
• Die Anlagegüter wurden abgeschrieben und wertberichtigt, wobei der effektiven
Abnutzung und der Restnutzungsdauer derselben Rechnung getragen wurde.
• Die Bewertung der Wertpapiere, die im Anlagevermögen aktiviert sind, erfolgte
zu den Anschaffungskosten, erhöht um anteilsmäßig angereifte Differenzen zwi-
schen Ankaufs- und Rückzahlungskurs.
• Die Beteiligungen scheinen im Finanzanlagevermögen auf und sind zu An-
schaffungskosten bewertet.
• Die Bewertung der Warenbestände wurde zu den jährlich ermittelten durch-
schnittlichen Einstandspreisen nach dem LIFO-Prinzip vorgenommen. Dabei
wurden die Bewertungskriterien des Vorjahres beibehalten.
• Die Rückstellung für den Personalabfertigungsfonds entspricht den Ansprüchen
aller Mitarbeiter zum Bilanzstichtag und wurde laut zivilrechtlichen und kol-
lektivvertraglichen Bestimmungen erstellt.
• Die aktiven und passiven Rechnungsabgrenzungen wurden nach dem Prinzip
der wirtschaftlichen Zurechnung ermittelt.
Laut den Bestimmungen des Z.G.B. und der Genossenschaftssatzungen hat der
Aufsichtsrat auch im abgelaufenen Jahr seine Kontrollfunktion ausgeführt. Er hat
an sämtlichen Sitzungen des Vorstandes und des Vollzugsausschusses teilgenommen
und darüberhinaus die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollsitzungen abgehalten.
Durch die Teilnahme an allen Sitzungen der Verwaltungsorgane kann der Auf-
sichtsrat bestätigen, dass der Vorstand und der Vollzugsausschuss im Rahmen der
statutarischen Befugnisse mit der gebotenen Sorgfalt ihre Aufgabe erfüllt haben.
Bei den Kontrollsitzungen sind einzelne Bereiche der Geschäftsgebarung stich-
probenweise überprüft worden. Dabei konnte die formelle und gesetzliche Rich-
tigkeit des Rechnungswesens festgestellt werden.
Schließlich erklärt sich der Aufsichtsrat mit den Ausführungen des Vorstandes
einverstanden, welche die angewandten Kriterien in Bezug auf die genossen-
schaftliche Aufgabenerfüllung laut Art. 2, Abs. 2 des Gesetzes Nr. 59/1992 be-
treffen.
Mit diesen Feststellungen glaubt der Aufsichtsrat Sie in die Lage versetzt zu ha-
ben, sich über die vom Vorstand verfasste und Ihnen zur Genehmigung vorge-
legte Bilanz zum 31.12.2001 sowie über die Erfolgsrechnung 2001 und den An-
hang ein Urteil bilden zu können.
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105Bilanz
Somit kann der Aufsichtsrat der Vollversammlung empfehlen, die Bilanz samt
Erfolgsrechnung, so wie diese vorliegt und erläutert wurde, zu genehmigen, so-
wie der Verwendung des Überschusses, wie vom Vorstand vorgeschlagen, zuzu-
stimmen, und zwar:
• Lire 931.783.410 der gesetzlichen Rücklage;
• Lire 139.767.512 dem Mutualitätsfonds im Sinne des Art. 11 des Gesetzes Nr.
59/1992;
• den Restbetrag von Lire 3.587.366.128 der statutarischen Rücklage.
Abschließend möchte der Aufsichtsrat die Gelegenheit wahrnehmen, den Mit-
gliedsgenossenschaften für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem
Raiffeisenverband zu danken. Ein besonderer Dank gilt dem Obmann, dem Voll-
zugsausschuss und dem Vorstand des Verbandes, die mit großem Einsatz und mit
Umsicht im Berichtsjahr für das Genossenschaftswesen tätig waren.
Ein besonderer Dank gilt auch dem Verbandsdirektor, den Vizedirektoren, den
Abteilungsleitern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich im ab-
gelaufenen Jahr neuerlich mit viel Einsatz und Tatkraft für die Raiffeisenorganisation
unseres Landes eingesetzt haben.
Bozen, den 6. Mai 2002 DER AUFSICHTSRAT
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106 Bilanz
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107Bilanz
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Im Sinne der einschlägigen Be-
stimmungen werden nachstehend die
Bilanzen der von Raiffeisenverband
Südtirol kontrollierten Gesellschaf-
ten ausgewiesen.
1. Raif feisen VersicherungsdienstGes.m.b.H.
Sitz in Bozen, Raiffeisenstraße 2,
Steuernummer 01406850212, einge-
tragen im Handelsreg. Bozen unter der
Nummer 16306, Gesellschaftskapital
Lire 3.001.218.500 voll eingezahlt.
VII Bilanzen der kontrollierten Gesellschaften
Rosengarten-
gruppe,
Abendglühen
über Bozen
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109Bilanzen der Kontrollierten Gesellschaften
Beteiligung des Raiffeisenverbandes
Südtirol Gen.m.b.H.: 99,95%
2. ZENFOR AG „Mutualitätsfonds“Sitz in Bozen, Raiffeisenstraße 2,
Steuernummer 00545140212, einge-
tragen im Handelsregister bei der
Handelskammer Bozen unter der
Nummer BZ 008-9574, Gesell-
schaftskapital Lire 200.000.000 voll
eingezahlt.
Beteiligung des Raiffeisenverbandes
Südtirol Gen.m.b.H.: 99,50%
Bilanz 31.12.2000 31.12.2001Lire Lire
AKTIVAB) Anlagevermögen
I) Immaterielle Anlagewerte4 Konzessionen, Lizenzen, Warenzeichen und ähnliche
Rechte und Werte 22.214.325 21.541.054Summe immaterielle Anlagewerte 22.214.325 21.541.054
II) Sachanlagen2 Technische Anlagen und Maschinen 6.171.000 3.993.0003 Betriebs- und Geschäftsausstattung 253.200.048 180.203.3974 Sonstige Anlagen 63.918.780 21.306.260
Summe materielle Anlagewerte 323.289.828 205.502.657
III) Finanzanlagen3 Sonstige Wertpapiere des Anlagevermögens 2.709.986.642 2.394.986.642
Summe Finanzanlagen 2.709.986.642 2.394.986.642Summe Anlagevermögen (B) 3.055.490.795 2.622.030.353
C) UmlaufvermögenII) Forderungen
1 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 73.200.000 83.022.1745 Sonstige Forderungen 2.857.207.288 2.264.213.839
Summe 2.930.407.288 2.347.236.013
IV) Liquide Mittel1 Guthaben bei Kreditinstituten u. Postscheckguthaben 2.085.891.443 2.642.126.9383 Kassenbestand 9.797.143 972.504
Summe 2.095.688.586 2.643.099.442Summe Umlaufvermögen (C) 5.026.095.874 4.990.335.455
D) Rechnungsabgrenzungsposten 114.012.487 93.010.190Summe Aktiva 8.195.599.156 7.705.375.998
PASSIVAA) Eigenkapital
I) Gesellschaftskapital 3.000.000.000 3.001.218.500IV) Gesetzliche Rücklage 20.796.572VI) Satzungsmäßige Rücklagen 16.277.701VII) Sonstige Rücklagen
1 Freiwillige Rücklagen 309.276.346 393.916.399IX) Bilanzgewinn (Bilanzverlust) 90.377.424 126.318.058
Summe Eigenkapital (A) 3.415.931.471 3.542.249.529
B) Rückstellungen3 Sonstige Rückstellungen 58.043.239 51.615.457
Summe Rückstellungen (B) 58.043.239 51.615.457
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110 Bilanzen der Kontrollierten Gesellschaften
Raiffeisen Versicherungsdienst Ges.m.b.H.Bilanz zum 31.12.2001
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111Bilanzen der Kontrollierten Gesellschaften
C) Abfertigungen für Arbeitnehmer 559.085.106 502.019.241
D) Verbindlichkeiten6 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 33.633.525 45.556.06410 Verbindlichkeiten gegenüber herrschenden Unternehmen 57.221.219 21.509.69011 Verbindlichkeiten aus Steuern 450.656.922 447.054.07812 Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 93.090.664 98.559.56213 Sonstige Verbindlichkeiten 3.527.937.010 2.996.812.377
Summe Verbindlichkeiten (D) 4.162.539.340 3.609.491.771Summe Passiva 8.195.599.156 7.705.375.998
ERFOLGSRECHNUNGA) Gesamtleistung
1 Erlöse aus Lieferungen und Leistungen 6.961.062.551 8.421.162.7665 Sonstige betriebliche Erträge 404.974.241 464.410.565
Summe Gesamtleistung (A) 7.366.036.792 8.885.573.331
B) Herstellungskosten6 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 57.231.780 72.434.1667 Aufwendung für bezogene Leistungen 4.735.279.482 5.986.816.6378 Aufwendungen für Nutzung von Gütern Dritter 109.553.276 109.774.6619 Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 1.582.736.471 1.739.358.979b) Soziale Abgaben und Aufwendungen 452.698.337 488.653.947c) Aufwendungen für Abfertigungen 120.886.519 86.507.941d) Aufwendungen für Ruhegeld und ähnliche Verpflichtungen 0 78.091.665e) Sonstige Aufwendungen 48.778.145 39.358.665
10 Abschreibungen und Abwertungena) Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte 22.338.764 29.484.071b) Abschreibungen auf Sachanlagen 176.276.015 168.301.771
14 Sonstige betriebliche Aufwendungen 12.314.017 13.296.976Summe Aufwendungen für Gesamtleistung (B) 7.318.092.806 8.812.079.479Betriebserfolg (A - B) 47.943.986 73.493.852
C) Erträge und Aufwendungen im Finanzierungsbereichb) aus Wertpapieren des Finanzanlagevermögens, die keine Anteile darstellen 258.371.505 206.805.696c) aus Wertpapieren des Umlaufvermögens, die keine Anteile darstellen 40.818.914 59.839.965d) Sonstige Erträge 42.276.934 49.455.024
17 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.074.915 -1.814.018Finanzerfolg (C) 339.392.438 314.286.667
E) Außerordentliche Erträge und Aufwendungen21 Aufwendungen -37.000 -2.232.461
Außerordentliches Ergebnis (E) -37.000 -2.232.461Ergebnis vor Steuern (A - B + C + E) 387.299.424 385.548.058
22 Steuern auf das Betriebsergebnis -296.922.000 -259.230.00026 Jahresergebnis 90.377.424 126.318.058
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112 Bilanzen der Kontrollierten Gesellschaften
Bilanz 31.12.2000 31.12.2001
Lire Lire
AKTIVA
B) Anlagevermögen
III) Finanzanlagen:
b) Andere 6.039.135.917 6.005.639.590
Summe Anlagevermögen (B) 6.039.135.917 6.005.639.590
C) Umlaufvermögen:
II) Forderungen:
a) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
2) Andere Forderungen 2.832.292.675 2.592.067.675
b) mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:
2) Andere Forderungen 163.055.603 58.609.763
IV) Zahlungsmittel 2.594.574.083 1.409.589.365
Summe Umlaufvermögen (C) 5.589.922.361 4.060.266.803
D) Rechnungsabgrenzungsposten 25.347.774 49.150.664
Summe Aktiva 11.654.406.052 10.115.057.057
Ordnungskonten
- Andere Verpflichtungen 6.024.262.421 8.494.773.185
PASSIVA
A) Eigenkapital
I) Geschäftsanteile 200.000.000 199.997.328
IV) Gesetzliche Rücklage 38.779.863 46.112.468
VII) Sonstige Rücklagen:
b) Rücklagen Mutualitätsfonds Art. 12/4 Gesetz 59/92 705.843.150 845.111.863
IX) Ergebnis des Geschäftsjahres 146.598.646 151.884.941
Summe Eigenkapital (A) 1.091.221.659 1.243.106.600
B) Rückstellungen:
3a) Verpflichtung Mutualitätsfonds Art. 11 Gesetz 59/92 10.320.472.910 8.705.498.186
3b) Rückstellung für zweifelhafte Forderungen 10.358.550 10.358.550
Summe Rückstellungen (B) 10.330.831.460 8.715.856.736
ZENFOR A.G. "Mutualitätsfonds"Bilanz zum 31.12.2001
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113Bilanzen der Kontrollierten Gesellschaften
D) Verbindlichkeiten:
b) mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:
1) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 150.240.000 62.514.720
3) Andere Verbindlichkeiten 82.112.933 93.579.001
Summe Verbindlichkeiten (D) 232.352.933 156.093.721
Summe Passiva 11.654.406.052 10.115.057.057
Ordnungskonten
- Andere Verpflichtungen 6.024.262.421 8.494.773.185
ERFOLGSRECHNUNG 2000 2001
B) Aufwendungen für Gesamtleistung
7) Aufwendungen für Dienstleistungen 219.310.648 228.015.411
10) Wertberichtigungen und Abwertungen
b) Verluste aus Forderungsausfällen 7.924.374
14) Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.825.954
Summe Aufwendungen für Gesamtleistungen (B) -227.235.022 -231.841.365
Betriebsergebnis (A-B) -227.235.022 -231.841.365
C) Kapitalerträge und Kapitalaufwendungen
16) Andere Kapitalerträge
b) Zinsen Wertpap. d. Anlagever. die keine Beteil. darstellen 268.157.691 400.784.680
d) Sonstige Zinserträge 115.741.772 68.617.644
17) Aufwandszinsen und sonstige Kapitalaufwendungen -2.000 -11.632
Finanzerfolg (C) 383.897.463 469.390.692
D) Wertberichtigung zu Finanzanlagen und Wertpap. des Umlaufvermögens
18) Wertberichtigungen
b) Verwendung von Rückstellungen 21.976.320
Summe der Wertberichtigungen (D) 21.976.320 0
E) Außerordentliche Erträge und Aufwendungen
20) Außerordentliche Erträge:
b) Sonstige 41.754.893 614
21) Außerordentliche Aufwendungen:
b) Sonstige -381.008
Außerordentliches Ergebnis (E) 41.373.885 614
Betriebsergebnis vor Steuern (B+/-C+/-D+/-E) 220.012.646 237.549.941
22) Steuern auf das Betriebsergebnis -73.414.000 -85.665.000
26) Jahresergebnis 146.598.646 151.884.941
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Hochgall von NordWesten, Rieserfernergruppe, Morgenstimmung
Herausgeber: Raiffeisenverband Südtirol Gen.m.b.H.
Bozen, Juni 2002
Satz und Layout: Studio Mediamacs • Bozen
Bergfotos: Oliver Renzler
Fotonachweis: Raiffeisenverband Südtirol, Othmar Seehauser, Südtiroler Bauernbund
Umschlag: Seppi Werbefoto
Druck: CISCRA – Interregional Vertriebs- und
Verlagsgesellschaft der Raiffeisenkassen,
Villanova del Ghebbo (Ro)