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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Jugendliche heute -Jugendkulturen und Szenen
Philipp IkrathInstitut für Jugendkulturforschung - jugendkultur.at
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Das Individuum wird zentraler Bezugspunkt
• Die einzelnen Individuen stellen sich in den im Mittelpunkt, freigesetzt aus den traditionellen Gruppen.
• Parteien, Vereine, Religionsgemeinschaften verlieren an Bedeutung und Einfluss.
• Die einzelnen gewinnen neue Freiheiten, • Die einzelnen gewinnen neue Freiheiten, aber traditionelle Sicherheiten gehen verloren.
• Neue Gemeinschaftsformen entstehen, die aber nicht durch strikte Bindungen, sondern durch gemeinsame Interessen, charakterisiert sind: „Tribalisierung der Gesellschaft“.
• � Ästhetisierung des Lebens und Inszenierung von Zugehörigkeit.
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Institutionenskepsis
• Bindungsängste: Wer einmal dabei ist muss dabei bleiben.
• Angst vor dem Verlust von freien Entscheidungsmöglichkeiten in den Institutionen.
• Selbstverwirklichung und Individualität scheinen in den Institutionen nicht möglich und durch sie beschränkt.
• Und: Allgemein verlieren viele Menschen ihr Vertrauen in Institutionen / Parteien.
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
„Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung.“ (Dieter Hildebrandt)
Bildung
• Bildung steht bei Jugendlichen hoch im Kurs, aber nicht in Form eines traditionellen humanistischen Bildungsideals.
• Bildung ist heute ziel- und auf den Nutzen • Bildung ist heute ziel- und auf den Nutzen gerichtet und sie kommt nicht aus Büchern, sondern vielfach vom Bildschirm.
• Bildungsdilemma: Ohne gute Ausbildung hat man keine Chance auf einen Job, mit ihr aber keine Garantie!
• Bildungskarrieren werden in immer jüngeren Jahren geplant und der Preis dafür: hoher subjektiv empfundener Konkurrenzdruck und Stress.
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
„Oft möchte ich nur mehr raus, alles liegen lassen und nur mehr weg. Mindestens einmal die Woche wächst mir alles über den Kopf.“ (Theresa, 17, Schülerin aus Hamburg)
In der
Arbeit/Schule/Studium
stehe ich stark unter
Zustimmung zu Aussagen: Top-2-Boxes auf Skala 1 bis 4
0 10 20 30 40 50 60 70 80
stehe ich stark unter
Druck
Der Druck in
Arbeit/Schule/Studium
wird von Jahr zu Jahr
größer.
Ich habe oft dasGefühl,
dass nur meine
Leistungen, nicht aber
ich selbst für meine
Umgebung wichtig sind.
30-39
25-29
20-24
15-19
11-14
tfactory Hamburg (2007): Timescout Welle 12, rep. für 11- bis 39-jährige Trendsetter und Early Adopters, n=1200, Angaben in %
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Der Körper = Symbol für Individualität und Leistungsfähigkeit
• Der Körper ist der „Aufmerksamkeitsgenerator“
unserer Zeit: Er steht für Vitalität und
Leistungsfähigkeit in Beruf und Freizeit.
• Der Körper als Garant von Individualität: Er
macht den Massenmenschen zu etwas
Besonderem und Einzigartigem.
Körperkult und Gesundheit
Besonderem und Einzigartigem.
• Der Körper ist ein wichtiges Kommunikations-
mittel in einer Zeit, in der symbolische und
Bildkommunikation die größte Bedeutung
zukommt.
• 45 Prozent der Unter-30-Jährigen treiben dreimal
die Woche Sport.
• Grosses Wissen über und Interesse an
Gesundheitsthemen – hohe Ausgabenbereitschaft
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Die Antwort der Jugendlichen auf diese
Rahmensetzung?
Jugendkulturen und Szenen!
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Der individualisierte Mensch bevorzugt schwache Bindungen
• Institutionen, Vereine, Parteien, Religionsgemeinschaften etc. verlieren an Einfluss
• Individualistische Identität mit dem Eingehen „starker Bindungen“ oft unvereinbar
• Schwache Bindungen: Herausbildung von sogenannten „posttraditionellen Formen der
Ronald Hitzler, Thomas Bucher, Arne Niederbacher: Leben in Szenen. Formen jugendlicher Vergemeinschaftung heute. VS Verlag für Sozialwissenschaften (Wiesbaden) 2005. 2., aktualisierte Auflage.
sogenannten „posttraditionellen Formen der Vergemeinschaftung“
• Szenen sind thematisch fokussierte Netzwerke von Personen, die bestimmte materielle und/oder mentale Formen der kollektiven Stilisierung teilen und Gemeinsamkeiten an typischen Orten und zu typischen Zeiten interaktiv stilisierenund weiterentwickeln
• Vergemeinschaftung als ästhetisches Prinzip?
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Drei Säulen einer Szene
HipHop, Snowboard, Techno, House, Rock, Skateboard, Streetball, Alternative, Skinheads, Punk, Fitness,
Gothic, Hard Core, Veganer, Fussballfans, …
Expression Einstellung Beziehung
Situationen, Orte, Zeit, Medien, Events, ..
Expression
Musik, Kleidung,
Sport,Aussehen,
Frisur, GestikSYMBOLE
Einstellung
Haltung, Verhalten,
gemeinsame Philosophie,
Werte
Beziehung
Gruppe Bindung,
Individuum vs.
Masse,
Sozio-ökonomischer Hintergrund
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Metal/Rocker
Beachvolleyball
HipHop
Fitness
Computerszene
Fußball
Snowboard
Frage: Bitte sag mir, zu welchen der folgenden Szenen du dich zugehörig fühlst.
Szenelandschaft Österreich
0 5 10 15 20 25 30
Trekkies
Gothics/Grufties
Skinheads
Streetball
House
Punks
Skateboard
Ökos/Alternative
Techno
Inline-Skater
Mountainbike
Institut für Jugendkulturforschung (2007): elf/18 – die Jugendstudie/Welle 2, rep. für 11- bis 18-Jährige, n=880, Angaben in Prozent
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AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
MountainbikeMetal/Rocker
BeachvolleyballHipHopFitness
ComputerszeneFußball
Snowboard
Leben in Szenen11- bis 18-Jährige geschlechtsspezifischFrage: Bitte sag mir, zu welchen der folgenden Szenen du dich zugehörig fühlst.
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
TrekkiesGothics/Grufties
SkinheadsStreetball
HousePunks
SkateboardÖkos/Alternative
TechnoInline-Skater
Mountainbike
11- bis 18-Jährige weiblich
11- bis 18-Jährige männlich
Institut für Jugendkulturforschung (2007): elf/18 – die Jugendstudie/Welle 2, rep. für 11- bis 18-Jährige, n=880, Angaben in Prozent
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Szenezugehörigkeit nach Ortgröße
Beachvolleyball
HipHop
Fitness
Computerszene
Fußball
Snowboard
Institut für Jugendkulturforschung (2007): elf/18 – die Jugendstudie/Welle 2, rep. für 11- bis 18-Jährige, n=880, Angaben in Prozent
0 5 10 15 20 25 30 35
Skateboard
Ökos/Alternative
Techno
Inline-Skater
Mountainbike
Metal/Rocker
Beachvolleyball
GroßstadtMittelstadtLand
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Jugendkulturen als Erlebniskulturen: Snowboarder & der Flow
Snowboardern geht es nicht darum, andere zu übertreffen, sie wollen –für sich selbst - heute ganz einfach nur besser sein als sie es gestern waren. Und: Sie suchen den Flow.
Der Begriff „Flow“ bezeichnet ein Der Begriff „Flow“ bezeichnet ein Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn man in einer Tätigkeit voll und ganz aufgeht – so dass man Raum und Zeit vergisst.
Das richtige Lebensgefühl spielt in der Szene ein zentrale Rolle.
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Jugendkulturen als Erlebniskulturen: HipHopper & und Respect
„HipHop heißt: Mach dein Ding“
Für das Ausleben dieser Botschaft bekommt man Anerkennung: In der Gruppe eingebunden sein, Teil der Posse, der Crew zu sein!Posse, der Crew zu sein!
Anerkennung bekommst du für die Skills, die du hast - Breaken, DJ-ing, Freestylen, Sprayen - nicht für die Klamotten, die du trägst
Respect!
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Jugendkulturen als Erlebniskulturen: Skins, Punks, etc. & und gesellschaftliche Ächtung
Gegenkulturen als Flucht aus dem Mainstream.Die Jugendlichen zeigen ihre Ablehnung der „Gesellschaft“ und genießen ihr Außenseiterdasein.Die Anerkennung finden sie in ihrer Die Anerkennung finden sie in ihrer Freundesgruppe!
Das gilt auch für „nicht geächtete“ Subkulturen: Veganer, Ökos, Jesus Freaks etc.
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Jugendkulturen und Szenen
AusbilderInnenkongress, 6. November 2009
Jugendtrends -Jugendtrends -Jugendkulturen und Szenen
[email protected] – Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung
Alserbachstraße 18/7.OG1090 Wien
www.jugendkultur.at