Jugendmeisterschaften des Gastgewerbes
Hohe Ausbildungsqualitätzeigt sich im Wettbewerb
Der Wettbewerb, der zum 38. Mal ausgetragen wurde, bestätigte erneut die hohe Ausbildungsqualität im baden-württembergischen Gastgewerbe. Dies betonte Waldemar Fretz, stellvertretender Vorsitzender des DEHOGA Baden-Württemberg, in seiner Tischrede beim Wettbewerbsme-nü: „Wir erleben hier junge Menschen, die mit Begeiste-rung und hoher Kompetenz zeigen, warum Baden-Würt-temberg Deutschlands Genießerland Nr. 1 ist. Wir erleben kreative, feine Küche und einen fachlich kompetenten, gastfreundlichen Service. Kurz gesagt: Es ist ein Genuss, hier als Gast dabeizusein!“
Die ca. 100 Teilnehmer absolvierten am ersten Wett-bewerbstag eine Theorieprüfung. Am Ende qualiVzierten sich 37 Teilnehmer, jeweils acht in den Berufen Koch/Köchin, Restaurantfachmann/-frau und Hotelfachmann/-frau sowie sieben bei den Fachkräften im Gastgewerbe und sechs bei den Fachleuten für Systemgastronomie. Sie traten am nächsten Tag zur Endrunde mit praktischen Aufgaben an.
Hierbei hatten die angehenden Hotelfachleute unter anderem einen Schautisch fachgerecht zu decken und in englischer Sprache ein Check-In-Gespräch zu führen. Auch die Herstellung eines Blumengestecks gehörte dazu. Die
Bei den Landesjugendmeisterschaften des Gastgewerbes am
16. und 17. Mai in Bad Überkingen gingen, wie schon im Vor-
jahr, alle fünf erste Plätze an junge Frauen. Die Siegerinnen
kommen aus Betrieben in Stuttgart, Karlsruhe, Donaueschin-
gen und Baiersbronn.
acht Teilnehmer wirkten im Wettbewerb aber weniger wie Kontrahenten, sondern vielmehr wie ein Team. Das bestätigte auch die Jury-Vorsitzende Nicole Ernaelsteen: „Man hat das Gefühl, sie sehen sich nicht als Konkurren-ten. Sie sind nett, positiv, kommunikativ, und das vor al-lem auch untereinander.“
Wettlauf mit der Zeit in der Küche
Die angehenden Köchinnen und Köche hatten die Auf-gabe, aus einem vorgegebenen Warenkorb ein Vier-Gän-ge-Menü für sechs Personen vorzubereiten, das den Eh-rengästen serviert wurde. Punkt 12:45 Uhr sollten die Vor-speisen angerichtet sein, nicht allen glückte die Zeiteinteilung. Jury-Vorsitzender Uwe Waldenmaier zeig-te sich allerdings von der Vielfalt der Ideen beeindruckt: „Lachs als Pfichtbestandteil in der Vorspeise ist eine He-rausforderung an die Kreativität.“ In der Tat: In den Me-nüs fanden sich so unterschiedliche Kreationen wie Lachs-Ceviche, Tartar vom Lachs oder Lachs-Sashimi.
Käseservice und Erstellen einer Menükarte
Die Restaurantfachleute übernahmen, begleitet von den „Hofas“ als Commis, den Service beim Prüfungsmenü. Zuvor hatten sie weitere praktische Aufgaben absolviert. Dazu gehörten unter anderem die Erstellung einer Menü-karte und ein fachgerechter Käseservice am Tisch des Gastes. Jury-Vorsitzende Anke Holtmann zog ein positi-ves Fazit: „Die jungen Leute sind gut drauf und helfen sich gegenseitig. Auch der enge Austausch mit den Kol-legen in der Jury ist ein tolles Erlebnis.“ Fortsetzung auf Seite 6
Strahlende Jugend-meisterinnen (von
links): Nina Nonnen-macher, (Fachkraft
im Gastgewerbe, DBFernverkehr AG,
Stuttgart), Köche-Ju-gendmeisterin Lisa Podnar (Öschberg-hof, Donaueschin-
gen), Restaurant-fachfrau Moana
Schüler, (Hotel Trau-be Tonbach, Baiers-bronn), Nora Schu-
ler, Jugendmeisterin der Fachleute für
Systemgastronomie („My Heart Beats Ve-gan“, Karlsruhe) und
Jasmin Engel, Ju-gendmeisterin der
Hotelfachleute (Pull-mann Hotel Fonta-
na, Stuttgart).
4 DEHOGA MAGAZIN 6.18 Aktuell
Jugendmeisterschaften 2018Bilder vom Wettbewerb
Gut gelaunt trotz Wettbewerbs-Stress: Die Auszubildenden Anna Panagiotidou und Denise
Merkt beim Service des Hauptgangs für die Ehrengäste.
Souverän: Jugendmeisterin Lisa Podnar überzeugte durch Quali-
tät auf den Tellern und durch eine sehr gute Arbeitsorganisation.
Junge Fachkräfte im Gastgewerbe im Einsatz wäh-
rend des Wettbewerbs.
Service am Platz. Hier waren Restaurant- und Hotel-
fachleute gefordert.
Ein Bauernomelett zubereiten, kalkulieren und be-
preisen: Aufgabe für die Systemgastronomen.
Gute Stimmung am ersten Wettbewerbstag: 100 Jugendliche waren beim landesweit größten Nachwuchswettbewerb der Branche am Start. Mehr Bilder vom Wett-
bewerb gibt’s unter www.dehogabw.de/jms Fotos: Hutzelmann, Kochannek, Ohl
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Auch die angehenden Fachkräfte im Gast-gewerbe stellten ihre praktischen Fähigkeiten unter Beweis: Sie servierten beim Sektemp-fang für die Ehrengäste. Zuvor hatten die jun-gen Leute unter anderem vier verschiedene Canapés anrichten müssen. Aufgaben, die für Jérémy Giannaris (22) vom Hotel Zauberlehr-ling in Stuttgart auch als gute Prüfungsvorbe-reitung dienen: „Ich nehme fachlich viel mit von den Jugendmeisterschaften. Sie sind auch eine tolle Möglichkeit, um andere Fachkräfte aus anderen Betrieben kennenzulernen.“
Die jungen Fachleute für Systemgastrono-mie mussten im praktischen Teil des Wettbe-werbs eine Präsentation anfertigen und vor-tragen. Thema waren mögliche Gründe für die vorzeitige Lösung von Ausbildungsverträ-gen im Gastgewerbe, aber auch die Darstel-lung von Argumenten, die für die Berufsaus-bildung in der Branche sprechen.
Herbert Metzler, Juryvorsitzender bei den Fachleuten für Systemgastronomie, zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden: „In der Prä-sentationsaufgabe sind Auffassungsgabe, Re-degewandheit und persönliches Auftreten ge-fragt. Wir haben im Wettbewerb sehr gute Leistungen gesehen.“ Eine weitere Praxisauf-gabe für die „Systemer“ war die Zubereitung eines Bauern-omelettes mit der zugehörigen Kalkulation des Wareneinsatzes und Beprei-sung.
Am Ende waren sich alle einig: Die Wett-bewerbsteilnehmer und ihre Ausbildungsbe-triebe können stolz auf sich sein. Insgesamt waren 90 Ausbildungsbetriebe mit ihren Azu-bis im Wettbewerb vertreten, rund 30 davon in der Endrunde. Dass Auszubildende ganz unterschiedlicher Betriebsarten und -größen bei den Meisterschaften aufeinandertreffen, sieht Martin Bosch, Vorsitzender der DEHO-
2. Charlotte Schmid, Wald- und Schlossho-tel Friedrichsruhe, ZweiXingen
3. Pia Moser, Hotel Ritter, Durbach
Fachmann/-frau für Systemgastronomie 1. Nora Schuler, Restaurant „My Heart Beats
Vegan“, Karlsruhe
2. Anika Wiedmann, ZF-Gastronomie Serivce GmbH, Schwäbisch Gmünd
3. Marcel Ludwig, McDonald`s, Fellbach
Fachkräfte im Gastgewerbe1. Nina Nonnenmacher, DB Fernverkehr AG,
Stuttgart
2. Jérémy Giannaris, Hotel Zauberlehring, Stuttgart
3. Isabell Weißenrieder, Gasthaus zum Ochsen, Deggenhausertal
Sieger und Platzierte bei den Jugendmeisterschaften 2017
Koch/Köchin1. Lisa Podnar, Hotel Der Öschberghof,
Donaueschingen
2. Carolin Friedrich, Hotel Der Öschberghof, Donaueschingen
3. Felix Szichta, Hotel Traube Tonbach, Baiersbronn
Restaurantfachmann/-frau: 1. Moana Schüler, Hotel Traube Tonbach,
Baiersbronn
2. Gesa Breuhaus, Hotel-Restaurant Post-horn in Ühlingen-Birkendorf
3. Angelika Schmidt, Hotel Hirsch, Fellbach-Schmiden
Hotelfachmann/-frau1. Jasmin Engel, Pullmann Hotel Fontana,
Stuttgart
GA-Fachgruppe Berufsbildung, als Vorteil. „Dieses oft Kleinteilige ist vielleicht in der Außenwirkung ein Problem, aber wir sind eine bunte Branche, das ist unsere Stärke. Ich möchte, dass wir weiterhin bunt bleiben.“
Wertvolle Sonderpreise
Die Teilnehmer der 38. Landesjugendmeis-terschaften dürfen sich über attraktive Son-derpreise freuen:
Die Teinacher Mineralbrunnen GmbH, spen-diert den Erstplatzierten eine Ballonfahrt, den Zweit- und Drittplatzierten einen Gutschein für das V8-Hotel in Böblingen.
Metro beschenkte die Erstplatzierten mit einem 150-Euro-Einkaufsgutschein. Erst-, Zweit- und Drittplatzierte erhielten außerdem ein Kochbuch des Sternekochs Oliver Rausch. Für alle Teilnehmer gab es bereits am ersten Tag ein Fachbuch zum Thema Fleisch.
Die DEHOGA Akademie sponsort für alle vierten Plätze einen Seminargutschein und einen Gutschein für einen kostenlosen hoga-Vt E-Learning-Kurs.
Von der Hotelfachschule Heidelberg gab’s für alle Endrunden-Teilnehmer ein „Heidel-berg-Tasche“ mit Infos und weiteren nützli-chen Inhalten.
Die Manufaktur Jörg Geiger aus Schlat bei Göppingen die bereits am ersten Tag für alle einen alkoholfreien Aperitif zur Verfügung stellte, beschenkte die Zweitplatzierten mit einem 5er Pack ihrer alkoholfreien Getränke und die Drittplatzierten mit einem Dreier-pack ihrer alkoholfreien Getränke.
Die Deutsche Barkeeper-Union stellte für alle Teilnehmer „Das Barhandbuch für Ein-steiger“ zur Verfügung
Mehr im Editorial auf Seite 3 sowie unter → www.dehogabw.de/jms
Fortsetzung von Seite 4
Jasmin Engel (22), Hotelfachfrau, Pull-mann Hotel Fontana, Stuttgart: „Es sind bei den Jugendmeister-schaften andere Prü-fungsgebiete als die, die ich bisher kannte, wie z. B. die Blumen-gestecke und die Schautische. Der Wett-
bewerb ist sehr kreativ ausgerichtet.“
Gesa Breuhaus (19), Restaurantfachfrau. Hotel-Restaurant Post-horn, Ühlingen: „Es ist schon klasse, wie uns die Jury und die Leute hier unterstüt-zen. Sie kümmern sich super um uns.“
Elisa Kern (19), Fachkraft im Gastge-werbe, Ausbildungs-restaurant Zum Stäf-fele, Stuttgart: „Die Jugendmeisterschaf-ten machen großen Spaß und ich bin da-bei, um eine neue Er-fahrung zu sammeln, neue Kontakte zu
knüpfen und um mich mit anderen Auszubil-denden auszutauschen.“
Duygu Atmaca (22), Fachfrau für System-gastronomie, McDo-nalds, Köngen: „Zahn-arzthel fer in war nichts für mich, da habe ich mich für die Gastronomie ent-schieden. In meinem Ausbildungsbetrieb haben wir ein sehr gutes Betriebsklima – das ist entscheidend. Die Jugendmeisterschaften sehe ich als super Prüfungsvorbereitung, weil man spontan auf die Aufgaben reagieren muss.“
Darya Avdyeyeva (24), Fachfrau für Sys-temgastronomie, Pa-norama-Catering, Künzelsau: Ich bin echt froh, dass es kei-ne Prüfung war. Bei der Präsentation war ich sehr aufgeregt – es ist eben etwas ganz anderes, ob man im
Klassenzimmer vor Mitschülern präsentiert oder vor Leuten, die man nicht kennt. Als Prüfungsvorbereitung ist das sehr gut.“
Stimmen von Teilnehmerinnen
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