K a b u s , T . , W i e h l e . , I . 2015
Brackensee Kurzbeschreibung und Informationen der Dauerbeobachtungsflächen der Ökosystemaren Umweltbeobachtung in den Biosphärenreservaten Brandenburgs
Informationen zur Monitoringfläche Flächenname Brackensee
Flächenschlüssel (ÖUB) SC-S002
Ökosystemtyp Primär eutroph-subneutraler Kesselsee
Landkreis, Gemeinde Uckermark, Angermünde
TK10-Kartenblatt 3049 NW
Naturräumliche
Gliederungseinheit
Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte,
Uckermärkisches Hügelland
Flächengröße 6,4 ha
Ersteinrichtung 2001
Besonderheiten FFH-Gebiet: Grumsiner Forst/Redernswalde
SPA-Gebiet: Schorfheide-Chorin
Im FFH-Gebiet „Grumsiner Forst / Redernswalde“ liegt
der Brackensee ca. 2,4 km nördlich von Groß Ziethen.
Der Flachsee (ca. 5 m tief) ist 7 ha groß. Durch die
ausgebildeten Steilufer wird der zu- und abflusslose See
neben dem Niederschlagswasser mit Hangablaufwasser
gespeist.
Der Brackensee wurde in allen drei bisherigen
Untersuchungen als hocheutroph klassifiziert (2001,
2005 und 2011). Die Sichttiefe war im Vergleich der
Jahre 2001 und 2005 kaum verändert (1,2 bzw. 1,3 m
im Jahresmittel), lag 2011 jedoch deutlich niedriger (0,8
m). Die Stickstoff-Konzentrationen waren mit 1,6 bzw.
1,8 mg/l (in 2005 bzw. 2011) höher als unter natürlichen
Bedingungen zu erwarten.
Hinsichtlich seines Säure-Basen-Status zählt der
Brackensee zu den basen- und kalkarmen
Weichwasserseen. So kanbn z.B. die Leitfähigkeit mit
Werten zwischen 50 und 65 µS/cm als sehr niedrig
gelten, wobei die niedrigsten Messwerte in 2011
gemessen wurden. Der pH-Wert war in allen Jahren
alkalisch und betrug zwischen 7,1 und 9,1 – das heisst
er schwankte sehr stark, was aufgrund des geringen
Pufferungsvermögens zu erklären ist.
Ähnlich wie bei der Limnochemie, so konnten auch bei
der Makrophytenbesiedlung deutliche Veränderungen
festgestellt werden. Daten liegen für 2005 und 2011 vor.
In beiden Jahren wurde das Transekt 1 von Teichrosen
geprägt. Hervorzuheben ist allerdings, dass 2005
submers häufig die Biegsame Glanzleuchteralge (Nitella
flexilis) vertreten war, die 2011 fehlte. Transekt 2 war in
beiden Jahren vor allem von Schwimmblattfluren
dominiert, die 2011 in der Dichte weiter zugenommen
haben. Besonderheit war auch hier das Auftreten von
Nitella flexilis in 2005, wenn auch nur in geringer Menge.
Diese Armleuchteralge wurde in 2011 nur noch
vereinzelt im Flachwasser nachgewiesen
(Zwischenstation 2), zusammen mit dem Lebermoos
Ricciocarpos natans. Der Brackensee war daher 2011
submers weitestgehend kahl. Er entspricht daher heute
wieder dem Zustand aus Anfang der 1990er Jahre
(MAUERSBERGER & MAUERSBERGER 1996).
Der Brackensee wurde 2006 und 2013 im Rahmen der
ÖUB befischt. Dabei sind 2006 Barsch und Rotfeder
sowie Plötze und Hecht als dominante Arten gefangen
worden. Schon hier fiel das ungleich ausgeprägte
Räuber Beuteverhältnis von 35 % zu 65 % auf, das sich
2013 bestätigte. Hechte und Barsche konnten 2013
nicht mehr nachgewiesen werden. Es wurden Plötze,
Rotfeder und Karausche gefangen, sowie ein Blei. Die
meisten gefangenen Fische sind leicht Verbuttet.
Die Libellen im Brackensee wurden im Rahmen der
ÖUB 2005 und 2011 untersucht. Zusätzlich wurden
Altdaten von R. Mauersberger zur Verfügung gestellt.
Daraus ergibt sich eine Anzahl von insgesamt 15
bodenständigen Arten über alle Jahre betrachtet. Als
strukturarmer Flachsee besteht im Brackensee daher
eine relative Libellenarmut seit Beginn der
Untersuchungen im Jahr 1991. Die einzige Besonderheit
ist das Vorkommen der Rote-Liste-Art Epitheca
bimaculata, die alljährlich im See reproduziert.
Standortbeschreibung
Brackensee SC-
S002
Untersuchungsprogramm
SC-
S002 Brackensee
Untersuchungskomplex Parameter
Limnochemie Sichttiefe, Sauerstoffgehalt und –sättigung, pH- Wert, Gesamt- Phosphor, Gesamt-
Stickstoff, Gesamthärte, Chlorid, Chlorophyll- a, Elektrische Leitfähigkeit, Ortho-Phosphat,
Nitrat-, Nitrit- und Ammonium-Stickstoff, Alkalinität
Vegetation Makrophyten (Artenzahl, Deckung) in Transekten und Zwischenstationen
Fauna Libellen (Odonata) Relative Häufigkeitsklassen, Bodenständigkeitsnachweis
(Exuvien, Jungtiere, Eiablagebeobachtungen)
Fische (Pisces) Artenzahl, Größe, Gewicht, Quantität (E-Fischerei,
Multimaschennetze)
Weiterführende Literatur
Webseite der ÖUB: http://lanuweb.fh-eberswalde.de/oeub/index.html
LUTHARDT ET AL. (2016): Lebensräume im Wandel. Umfassender
Forschungsbericht zu allen Beobachtungsflächen der ökosystemaren
Umweltbeobachtung im Zeitraum 1999-2014. HNE Eberswalde.
veröffentl. als pdf auf http://lanuweb.fh-eberswalde.de/oeub/
LUGV (HRSG.) 2015:Lebensräume im Wandel - Ökosystemare
Umweltbeobachtung in den Biosphärenreservaten Brandenburgs .
Broschüre, Potsdam, 120 S.
Der Brackensee befindet sich in einem Buchenwald, hier bei der
Frühjahrsaufnahme im April (Walter 2011)
Fische Zeitreihe
I II
Jahr 2006 2013
Artenzahl 4 4
RL-BB 0 0
Zeitreihe
I II III IV
Jahr 2000 2005 2007 2011
Sichttiefe (m) 1,0 1 - 0,8
TN (mg/l) - 1,6 - 1,8
TP (mg/l) 0,06 0,06 - 0,06
pH-Wert 7,7 7,6 - 7,8
Trophie e2 e2 - e2
2014
Aufnahmereihen der Monitoringfläche
Limnochemie (Probetiefe in 0,5 m)
Fauna
Libellen Zeitreihe
I II
Jahr 2005 2011
Artenzahl 18 22
RL-BB 2 3
Primärer ökol. Seentyp eutroph- subneutral (eu-sub.)
Primärer hydrol. Seentyp Kesselsee
Größe ziemlich klein
Tiefe flach
Untersuchungsturnus sechsjährig
o oligotroph
m1 schwach mesotroph
m2 stark mesotroph
e1 schwach eutroph
e2 hocheutroph
p1 polytroph
p2 polytroph
h hypertroph
Brackensee SC-
S002
Seentyp
Der Brackensee wurde und wird zunehmend durch Huminstoffe
braungefärbt, hier im August 2011 (Walter 2011)
RL-BB 2000 nur Gefährdungskategorien 1,2,3
RL-BB 1998
Schwimmblattzone im Ostteil des Sees (Mauersberger 2005)
Freigefallene
Uferzone
(Mauersberger
2005)
Die Gemeine
Heidelibelle
(Sympetrum
vulgatum) wurde
am Brackensee
2005 als
bodenständig
kartiert (Brauner
2005)
Makrophyten
Zeitreihe
I II III
Jahr 2005 - 2011
Artenzahl 7 11
RL-BB 3 4