Reformierte KircheKanton Zug
Kirche mit Zukunft
10 / 2020
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Mein KirchenraumDiesmal: Das «Chileli» in Menzingen.
BilderskandalDer Bilderstreit in der Oberwiler Kirche Bruder Klaus wird nun künstlerisch aufbereitet.
Die Reformierte Kirche Kanton Zug wollte wissen: Welche Bedürfnisse haben Zugerinnen und Zuger, wenn es um Qualität geht ?
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2 AUFTAKT 10 / 2020
NACHRICHTEN
Zuger Reformierte spenden für Beirut
Zug. Nach der katastrophalen Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut, die am 12. August weite Teile der Stadt zerstörte, boten Nationen und Organisationen aus aller Welt umgehend Unterstützung an. Auch die Reformierte Kirche Kanton Zug reagierte rasch und spendete 10’000 Franken an das Hilfswerk Heks. Das Geld wird für Not und Wiederaufbauhilfe eingesetzt.
Corona schröpft Religionsgemeinschaften
Zürich. Die Covid19Pandemie macht allen zu schaffen, auch den religiösen Gemeinschaften. Viele von ihnen, die schon in normalen Zeiten fi nanziell nicht auf Rosen gebettet sind, kommen nun in eine noch prekärere Lage. Dies gilt besonders für staatlich nicht anerkannte Gemeinschaften, die ausschliesslich auf Mitgliederbeiträge und Spenden angewiesen sind. So nehmen zum Beispiel die islamischen Organisationen im Kanton Zürich im Fastenmonat Ramadan fast die Hälfte der jährlichen Spenden ein. Ramadan fi el dieses Jahr jedoch in die Zeit des Lockdowns: Die Moscheen blieben geschlossen, die Spenden gingen merklich zurück. Die Zürcher ÄthiopischOrthodoxen mussten sogar die Mitgliederbeiträge erhöhen, um sich fi nanziell über Wasser zu halten. Die Mieten und Personalkosten bleiben schliesslich auch ohne Einnahmen bestehen. Einige Religionsgemeinschaften wandten sich hilfesuchend an den Kanton, erhielten jedochnur beschränkt Gehör. Die Reformierte Landeskirche wäre bereit, Abklärungen über Finanzhilfen zu treffen – jedoch nur in Absprache mit den Behörden und in Zusammenarbeit mit der Katholischen Kirche.
Erschwerter Kirchenaustritt
St. Gallen. Die Kantone St. Gallen und die beiden Appenzell haben die Hürde für einen Kirchenaustritt hochgelegt. Wer aus der Katholischen Kirche austreten will, muss dafür ein amtlich beglaubigtes Austrittsschreiben einreichen. Dieses kostet 30 Franken und muss bei der jeweiligen Gemeindeverwaltung eingeholt werden. Diese in der Schweiz einmalige Austrittshürde ist in der Kirchenverfassung des Bistums St. Gallen, zu dem die drei Kantone gehören, verankert. Es soll widerspiegeln, dass ein Kirchenaustritt ein wohl überlegter Schritt sein und nicht aus einer Laune heraus passieren sollte. Schliesslich braucht es für den Schritt zurück eine schriftliche Erklärung und ein Gespräch mit einem Seelsorger, damit ein Eintritt möglich ist.
Und die Gewinnerin ist …
Zug. Das Kreuzworträtsel in der sommerlichen Doppelnummer, das den Leserinnen und Lesern von Kirche Z die Wartezeit auf das neue Heft verkürzen soll, hat Tradition. Dieses Jahr gingen62 Einsendungen mit dem richtigen Lösungswort «Singletasking» ein. Nach dem Zufallsprinzip wurde die Gewinnerin ermittelt: Brigitte Künzli aus Hagendorn. Natürlich wollte es sich Kirchenratspräsident Rolf Berweger auch unter den derzeitigen erschwerten Bedingungen nicht nehmen lassen, der Gewinnerin den Büchergutschein im Wert von 50 Franken persönlich zu überreichen. Für ein Gespräch bei einem Kaffee blieb ebenfalls Zeit. Wir gratulieren und wünschen Brigitte Künzli viel Freude an ihrem Gutschein!
Unbegreifl ich – aber real: auch für Väter
Zug. Den Tod des eigenen Kindes erfahren zu müssen, ist unglaublich schmerzlich. Seit über zwei Jahren können sich betroffene Mütter in Zug einmal im Monat treffen und austauschen. In der Gruppe erzählen die Mütter frei von ihrenErfahrungen und ihrer Trauer. Die monatlichen Treffen tun den Müttern gut: «Ich fühle mich in dieser Gruppe verstanden, ich muss mich nicht immer erklären», sagt eine Betroffene. Eine weitere Teilnehmerin ergänzt: «Für mein Umfeld vergeht die Zeit schnell. Aber meine Trauer lässtsich nicht in Jahren messen.» Es ist nicht allein der gegenseitige Austausch, der die Mütter entlastet. Über die monatlichen Treffen hinaus sind persönliche und unterstützende Kontakte geknüpft worden.Initiiert wurde dieser Treffpunkt von der reformierten Pfarrerin Anja Niederhauser und Sonya Albrecht von der Triangel Beratung in Zug. Neu begleitet Sonya Albrecht zusammen mit dem reformierten Pfarrer Andreas Maurer die monatlichen Treffen. In Absprache mit den Teilnehmerinnen geht der Treffpunkt einen Schritt auf die Männer zu: Die monatlichen Treffen stehen nun auch Vätern offen, die um ein eigenes Kind trauern.Die Treffen fi nden jeweils am ersten Dienstag im Monat statt, das nächste Mal am 6. Oktober von 17.30 bis 19 Uhr in der Triangel Beratung an der Bundesstrasse 15 in Zug. Anmeldung beimSekretariat unter 041 728 80 80.
MedientippsJugendliche und «ihr» GottJugendliche und Gott – das ist manchmal eine schwierige Beziehung. Dies zeigte auch die «Zweite Europäische Studie zur Konfi rmationszeit», der zufolge 51 Prozent der Befragten nicht an Gott glauben. In ihrer jetzt erschienenen Dissertation «Jugendliche und ihre Sprache des Glaubens» geht Muriel Koch den Daten genauer auf den Grund. Sie kommt zum Schluss, dass Jugendliche religiöse Inhalte zwar zur Sprache bringen, jedoch auf subjektive, individuelle und kritische Weise. Das Buch bietet einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung und ist
nicht nur, aber auch für Religionspädagoginnen und pädagogen eine interessante Lektüre.
Jugendliche und ihre Sprache des Glaubens. Sprachliche Identifi zie-rungspraktiken in der Konfi rmationszeitMuriel KochTVZ296 Seiten, CHF 52.90
ZwischenweltenIm Kanton Appenzell Ausserrhoden soll es mehr Heiler als Schulmediziner geben, auch weil das Gesetz einen äusserst liberalen Ansatz hinsichtlich alternativer Heilmethoden verfolgt. In seinem Dokumentarfi lm «Zwischenwelten» lässt der Appenzeller Regisseur Thomas Karrer einige Heiler zu Wort kommen, darunter einen Geistheiler, einen Aurachirurgen und einen Gebetsheiler. Doch der Film will nicht einfach porträtieren, sondern auch ergründen, was Krankheit und Gesundheit überhaupt sind und weshalb auch Heilmethoden, die jenseits des wissenschaftlich Erklärbaren verwurzelt sind, ihren Nutzen haben können.
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Mittelalterliche Sakristei gefunden
London. Bei Grabungen in der Nähe der Westminster Abbey kam Überraschendes zum Vorschein: Archäologen fanden eine Sakristei aus dem 13. Jahrhundert und die sterblichen Überreste von Hunderten von Mönchen. Die Sakristei wurde um 1250 von Heinrich III. erbaut; er liess die um 1050 am selben Ort von Eduard dem Bekenner errichtete Abtei nachbauen. In der Sakristei bewahrten die Mönche ihre Gewänder, Altartücher, Kelche und andere Accessoires auf. Zuvor diente der Ort offenbar als Begräbnisstätte. Nach der Auswertung der Funde wird aus dem einstigen Friedhof eine Baustelle: Es soll ein neues Eingangsgebäude für Besucher errichtet werden.
Sensationsfund am Hadrianswall
Bardon Mill. Der Hadrianswall war ein römisches Grenzbefestigungssystem in der Nähe der heutigen schottischenglischen Grenze von rund 120 Kilometern Länge. Das dazu gehörige römische Hilfstruppenkastell Vindolanda gehört zu den wichtigsten Ausgrabungsstätten Europas – zuRecht, wie ein kürzlicher Fund beweist. Archäologen entdeckten einen Kelch aus dem 5. Jahrhundert, der mit allerlei christlichen Symbolen verziert war. Es ist das älteste Beispiel dieser Art in Grossbritannien. Der aus Blei gegossene Kelch zeigt Kreuze, ChiRhos, Engel, eine Priesterfi gur, Fische, einen Wal und Schiffe. Allerdings hat der Kelch die Zeiten nicht gut überstanden: Er ist in 14 Fragmente zerbrochen. Welchem Zweck derKelch einst diente, ist noch unklar.
(Quellen: ref.ch, srf.ch, reformiert.info, FM1 Today, Unicef, The Guardian)
Zweites Leben für Computer
Merenschwand. Auch in der hochtechnisierten Schweiz ist nicht jeder Haushalt mit einem Computer ausgerüstet – ein Zustand, der in Zeiten von Homeoffi ce und Fernunterricht zu Problemen führen kann. Der Student Tobias Schär möchte mit seinem Projekt «Wir lernen weiter» Abhilfe schaffen. Über die Website wirlernenweiter.ch können alte Laptops gespendet werden. Diese werden in freiwilliger Arbeit neu aufgesetzt oder – wenn sie nicht mehr laufen – für Ersatzteile ausgeschlachtet. Ebenfalls über die Website können Hilfeanfragen gestellt werden. Diese werden geprüft und führen bei einempositiven Bescheid zu einem GratisLaptop. Mehrere Hundert Laptops wurden auf diese Weise seit Beginn der Covid19Krise wieder fl ottgemacht und vermittelt.
Kriens erhält UnicefAuszeichnung
Kriens. Der «Child Friendly Cities Inspire Award»des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) zeichnet Projekte auf der ganzen Welt aus, die sich für die Rechte von Kindern auf lokaler Ebene einsetzen und das Leben von Kindern und Jugendlichen in ihren Gemeinschaften verbessern. Diesmal ging die Auszeichnung nach Kriens, an das Projekt Freizeitanlage Langmatt. Bei der Entwicklung der Anlage konnten Kinder ihre Wünsche äussern und bei der Planung mitwirken. Die Realisierung der Anlage erfolgte schliesslich unter Mitwirkung von Bewohnern und Bewohnerinnen des Quartiers. Diese sind auch in den Betrieb und Unterhalt der Freizeitanlage eingebunden. Das Projekt in Kriens setzte sich gegen 225 Mitbewerber aus 36 Ländern durch.
Auszeichnung für Mission21Partnerorganisation
Indonesien. Dem Jugendnetzwerk Jakatarub, einer indonesischen Partnerorganisation des evangelischen Hilfswerks Mission 21, wurde kürzlich eine grosse Ehre zuteil. Der indonesische Präsident Joko Widodo verlieh dem Jugendnetzwerk eine «Auszeichnung von nationalem Rang», wie es in einer Mitteilung heisst. Jakatarub setzt sich für interreligiöse Verständigung und ein friedliches Miteinander der Kulturen undReligionen ein. Die Organisation veranstaltet regelmässig Jugendcamps für Mitglieder aller Religionen, schafft Begegnungen und hilft mit, Vorurteile abzubauen.
Unsere Gesellschaft ist das Ergebnis ihrer Geschichte. Eine Epoche, die uns bis heute besonders prägt, ist die Aufklärung. PersönlicheFreiheit, Bildung, Bürger und Menschenrechte oder die Akzeptanz wissenschaftlicher Erkenntnisse haben starke Wurzeln in jenem gesellschaftlichen Projekt, das etwa von 1650 bis 1800 dauerte. Auch die moderne Demokratie ist ein Kind der Aufklärung.Ich zitiere nicht gern Prominente, weil das immer danach klingt, als könne man selber nichts Gescheites sagen – doch einen Satz des französischen Aufklärers Voltaire fi nde ich sehr bedenkenswert: «Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äussern dürfen.» Der martialischen Idee, sein Leben für seine Überzeugung hinzugeben, hänge ich nicht an. Aber die Gesinnung, die hinter Voltaires Aussage steckt, teile ich: Der Widerstreit der Ideen ist für die Entwicklung jeder Gesellschaft essentiell, und darum darf es keine Meinungen geben, die es nicht geben darf. Im Gegenteil: Dank des Gegenarguments kann ich meine eigenen Ansichten überprüfen und allenfalls schärfen. Oder über den Haufen werfen, was manchmal auch nicht schlecht ist.Ich bin kein Schwarzmaler, aber das hohe Ideal, auch Anders und gar Danebendenkenden Raum zu lassen, scheint mir massiv unter Druck. Nicht nur in den USA, wo politische Konfl ikte mittlerweile mit Waffen ausgetragen werden. Der Absolutismus im Denken nimmt auch beiuns in eindrücklichem Tempo zu. Dabei waren wir doch so stolz auf unsere Kompromissfähigkeit, um die wir vom Ausland oft beneidet wurden. Kompromiss bedeutet, auch einmal zu akzeptieren, dass man sich nicht durchsetzen kann. Und vor allem bedeutet er auch ein grosses Stück Gelassenheit. Warum buhen Studierende einen Referenten aus der Universität, wenn ihnen dessen Meinung nicht passt? Was bringt Menschen dazu, ihr Zeitungsabonnement zu kündigen, weil diese Zeitung einem Andersdenkenden eine Plattform geboten hat? Sind die eigenen Haltungen denn so kümmerlich schwach, dass sie kein bisschen Widerspruch ertragen? Wie kommenLeute zum Beispiel dazu, andere als Covidioten zu bezeichnen? Oder den Bau eines Fussballstadions mit jedem Kniff zu bekämpfen, obwohl schon mehrmals darüber abgestimmt wurde? Ich brauche auch kein Stadion, aber wenn die anderen eines wollen – jä nu, daran wird die Welt nun wahrlich nicht zugrunde gehen. Man kann den anderen doch auch einmal etwas gönnen. Sogar eine Meinung, die man selber dumm fi ndet. Und für Biodiversität sind wir ja alle – warum nicht auch bei den Menschen?Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden. Auch diese Aussage stammt nicht von mir, sondern von Rosa Luxemburg. Wenn wir frei sein, in einer freiheitlichen Gesellschaft leben wollen, müssen wir diesen Leitsatz zum Denkprinzip machen.Wie gesagt, ich bin kein Schwarzmaler. Aber manchmal bin ich mir nicht sicher, ob wir wirklich noch in einer freien Gesellschaft leben wollen.
Marius Leutenegger, Redaktor Kirche Z
Meine MeinungDurchatmen
10 / 20204 FOKUS
Ratio und Spiritualität zusammenbringen
Die Reformierte Kirche Kanton Zug befragte Zugerinnen und Zuger nach ihren spirituellen Bedürfnissen. Die Ergebnisse wurden dem Grossen Kirchgemeinderat in seiner Sitzung Anfang September präsentiert.
Der Auftrag, den die Reformierte Kirche Kanton Zug vor zwei Jahren an die Kommunikationswissenschaftlerin Brigitte Gasser vergab, war mutig und in der Schweiz wohl einzigartig: Eine Mitgliederbefragung sollte dem kirch
lichen Slogan «Kirche mit Zukunft» eine Richtung geben. Dabei ging es nicht einfach darum, eine Liste mit Checkboxen zu erstellen und ausfüllen zu lassen. Es war auch nicht das erklärte Ziel des Projekts, statistisch relevante Datensätze zu liefern. Denn solche Ansätze geben nur Antworten auf Probleme, die man bereits kennt. Die Befragung sollte deshalb einen
qualitativen und ergebnisoffenen Ansatz verfolgen. Sie sollte nicht ans Licht bringen, was die Reformierte Kirche Kanton Zug richtig oder falsch macht, sondern aufzeigen, welche Bedürfnisse in Bezug auf Glaube, Werte und Spiritualität vorhanden sind; eine
Basis für künftige Entscheidungen einer Kirche mit Zukunft schaffen.
Viele InterviewsGrundlage der Mitgliederbefragung waren Interviews mit Mitarbeitenden der Reformierten Kirche Kanton Zug. «Diese Interviews zeigten deutlich, wie engagiert die Mitarbeitenden sind», sagt Brigitte Gasser. «Alle sind in ihren jeweiligen Bereichen sehr aktiv und arbeiten akribisch an ihren Angeboten.» Allerdings zeigte sich bei den Interviews der eigentlichen Mitgliederbefragung, dass diese Angebote nicht im Zentrum des Interesses stehen. Was die befragten Personen im Hinblick auf die Kirche interessierte, waren vielmehr die grossen Fragen, welche die Gesellschaft und den modernen Menschen beschäftigen: Umwelt, Reichtum und Armut, Spiritualität und so weiter. Die interne und die externe Sicht der Dinge scheinen also verschieden zu sein. Oder wirtschaftlich formuliert: Die Kirche führt ein Angebot, für das wenig Nachfrage besteht. «Ich denke, es besteht eine Déformation professionelle», so Brigitte Gasser, «und diese lenkt die Aufmerksamkeit in einer Art Tunnelblick so sehr auf Internes, dass das Externe aus dem Blick gerät.»
Sind dann mal weg – aber nicht für immerEin Thema, das nicht nur die Zuger Reformierten, sondern alle Landeskirchen der Schweiz beschäftigt, ist die Zahl der Kirchenaustritte. «Es hatten
sogar sehr treue Mitglieder Verständnis für Menschen, welche die Kirche verlassen», sagt Brigitte Gasser. Allerdings zeigte die Befragung, dass Ausgetretene nicht automatisch für immer verlorene Schäfchen sind. Vielmehr sehen die Befragten die Kirchenzugehörigkeit als einen Prozess: In manchen Lebensphasen wollen sie dabei sein, in anderen nicht. «Personen, die aus der Kirche austreten, sind Suchende», erklärt die Kommunikationswissenschaftlerin. «Wenn sie das, was sie suchen, nicht in der Kirche finden, suchen sie es eben woanders. Aber das heisst nicht, dass sie Jahre später, wenn sie andere spirituelle Bedürfnisse haben, nicht auch wieder in die Kirche eintreten.» Man ist heute weder ein ganzes Leben lang kirchenfern noch kirchennah. Die herausfordernde Aufgabe der Kirche müsse es aber sein, genau dann präsent zu sein, wenn die Menschen das Bedürfnis nach Kirchennähe haben.
Wunsch nach BerührendemWas der Interviewerin auffiel: Niemand der 15 Befragten nutzte die Gelegenheit, um seinem Ärger über die Kirche Luft zu machen. Niemand sah die Kirche als Feindbild – aber es herrschte gleichzeitig Ratlosigkeit darüber, wie die Kirche denn idealerweise sein soll. «Leider stand am Ende der Befragungen keine Liste mit 10 Angeboten, welche die Reformierte Kirche unbedingt einführen müsste, um attraktiv für die Zukunft zu sein», sagt Brigitte Gasser. Deutlich wurde immerhin, dass den
«Wenn sie das, was sie suchen, nicht in der Kirche finden, suchen sie es eben woanders. Aber das heisst nicht, dass sie Jahre später, wenn sie andere spirituelle Bedürfnisse haben, nicht auch wieder in die Kirche eintreten.»
5FOKUS
keinen idealen Zeitpunkt gibt, an dem ein Gottesdienst automatisch mehr Besuchende anziehen würde», sagt Brigitte Gasser. Ein ebenfalls häufig präsentes Thema war in den Befragungen der Spagat zwischen aufgeklärtem Denken und der Akzeptanz des wissenschaftlich Unerklärbaren. «Man könnte durchaus sagen, dass die Befragten beides brauchen: die Ratio und das Spirituelle», so die Leiterin der Befragung. «Bei einigen konnte man spüren, dass dies zu Spannungen führt – besonders, wenn es darum geht, Kindern Religion zu erklären.» Einigkeit bestand unter den Befragten darin, dass die Kirche einen Bildungsauftrag haben müsse. Der Religionsunterricht müsse daher unbedingt bestehen bleiben. «Aber auch bei gesellschaftlichen Diskussionen muss sich die Kirche nach Ansicht der Befragten stärker oder überhaupt einbringen», sagt Brigitte Gasser. «Der Wunsch, dass die Kirche eine Meinung haben und diese auch nach aussen vertreten müsse, kam in den Interviews deutlich heraus.»
Wie weiter ?Was sollen die Verantwortlichen der Reformierten Kirche Kanton Zug nun mit diesen Resultaten anfangen? «Patentlösungen wurden leider keine aufgezeigt», sagt Brigitte Gasser. Einen einfachen, klar ersichtlichen Weg in eine erfolgreiche Zukunft hat die Befragung nicht ergeben. Eine grosse Chance liege kurzfristig sicherlich darin zu überlegen, wie man für die
Befragten Spiritualität wichtig ist und dass die Kirche beim Thema Spiritualität irgendwie einen Teil beansprucht. Dasselbe gilt jedoch auch für Erfahrungen mit der Natur und der Musik, Yoga, Meditation und vieles mehr. Spiritualität ist heutzutage offenbar eine facettenreiche, individuelle Mischung – «auch wenn Kirche und Musik sehr oft miteinander assoziiert wurden». Die Menschen wollen einfach auf irgendeine Weise spirituell berührt werden. «Und hatten die Befragten einen Wunsch an die Kirche, dann war es der, seelisch und geistig stärker berührt zu werden», fasst Brigitte Gasser zusammen. Die Befragung wurde vor der Covid19 Pandemie durchgeführt, die solche Berührungsmöglichkeiten seit Monaten einschränkt. Die Kommunikationswissenschaftlerin vermutet deshalb, dass der Wunsch nach spiritueller Berührung in dieser Zeit noch gewachsen ist.
Gottesdienste und ein BildungsauftragNach wie vor werden Gottesdienste als fester Bestandteil dessen gesehen, was die Kirche ausmacht. Allerdings ist er den Befragten ganz unterschiedlich wichtig. Während einige den Gottesdienst als gegeben ansehen, ohne sich wirklich dafür zu interessieren, können andere nachvollziehen, dass die Kirchen am Sonntagmorgen nach einer anstrengenden Arbeitswoche leer bleiben. «Gleichzeitig herrscht aber auch die Meinung vor, dass es
Menschen gerade während der Pandemie Möglichkeiten zur spirituellen Berührung schaffen kann. «Langfristig könnte sich die Kirche als eine Art Plattform etablieren», schlägt die Kommunikationswissenschaftlerin vor. Viele, vor allem ältere, Menschen würden gern Kurse, Diskussionsrunden oder andere Veranstaltungen selbst organisieren, haben aber weder die Räumlichkeiten noch das Material dafür. Hier könnte sich die Kirche als der Ort und die Organisation positionieren und etablieren, wo Menschen etwas für Menschen auf die Beine stellen können. Ein Ort der Begegnung und des Miteinanders, auch wenn der Impuls dazu von ausserhalb der Kirche selbst kommt.
Erik Brühlmann
Brigitte Gasser führte die Befragung im Auftrag der Reformierten Kirche Kanton Zug durch. Foto: zVg
«Der Wunsch, dass die Kirche eine Meinung haben und diese auch nach aussen vertreten müsse, kam in den Interviews deutlich heraus.»
Die Zuger Reformierten wollten die spirituelle Stimmung ausloten, um die «Kirche mit Zukunft» in die Zukunft zu führen.
10 / 20206 KURZREPORTAGE
Seelsorge im Café
Ein neues ökumenisches Projekt will für das Thema «Einsamkeit» in der Zuger Bevölkerung sensibilisieren und der Einsamkeit entgegenwirken. Das Projekt kommt im Dezember vor die Kirchgemeindeversammlung.
Seelsorge im Café? Die Idee ist zwar nicht generell neu, aber sie ist neu für Zug. Aus verschiedenen Gründen hat die Pfarrhaustür an Bedeutung verloren. Gefragt sind neue Angebote, die persönliche Kontakte zu Seelsorgepersonen und Sozialarbeitenden ermöglichen. Ein ökumenisches Angebot spricht kirchenferne Menschen eher an.
Offene BauhütteIn der Bauhütte gegenüber der St.Oswald Kirche soll ein «Café für Begegnung und Beratung» betrieben werden. Unabhängig von Alter, Beruf und Interessen, ob allein
oder als Gruppe, treffen sich Menschen in der Bauhütte. Sei es, um zu plaudern, um sich auszuruhen, um im Garten ein Buch zu lesen, um nicht allein zu sein oder um ein Anliegen zu besprechen. Grundsätzlich besteht Bedarf nach einem solchen Angebot: Ein Workshop mit den zehn wichtigsten sozialen Institutionen der Stadt Zug hat klar aufgezeigt, dass es in Zug viel Einsamkeit gibt. Die Konsumation im Café ist freiwillig. Wer gern einen guten Kaffee oder ein alkoholfreies Getränk geniesst, bekommt die Erfrischung von der Gastgeberin oder vom Gastgeber serviert. Man kann auch einen Kaffee verschenken: einen «Caffè sospeso». Das Prinzip ist,
im Voraus einen Kaffee zu spendieren, damit irgendwann jemand davon profitieren kann, der sich keinen leisten kann.
ÖkumenischNeben einer Gastgeberin oder einem Gastgeber ist während der Öffnungszeiten auch eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger für ein persönliches Gespräch vor Ort. Das Angebot ist unabhängig von der religiösen Zugehörigkeit. Ein Gespräch soll jederzeit unkompliziert und niederschwellig möglich sein. Sowohl die Katholische als auch die Reformierte Kirche verfügen über eine hohe seelsorgerische Kompetenz und bilden deshalb die ökumenische Trägerschaft
des Projekts. Das Angebot will alle Menschen ansprechen. Die Bauhütte mit der gemütlichen Atmosphäre und dem idyllischen Charme eignet sich ganz besonders dafür. Bei schönem Wetter lädt der tolle Garten zum Verweilen ein.
Rundherum praktischMit diversen Buslinien bis zum Kolinplatz ist die Bauhütte gut an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Das Café soll von Dienstag bis Freitag von 9.30 bis 16.30 Uhr betrieben werden. An Wochenenden und an Abenden bleibt genügend Raum für den Kirchenkaffee nach den Gottesdiensten und für anderweitige Nutzungen wie Sitzungen, Apéros oder andere gesellschaftliche Anlässe. In der Bauhütte ist praktisch alles vorhanden, was es für einen gelungenen Start des Cafés benötigt. Da es sich beim Projekt vorerst um eine dreijährige Probephase handelt, sollen keine grossen Investitionen getätigt werden.
Susanne Klass-Auf der Maur, Mitglied Projektleitung
In der Bauhütte soll bald ein ökumenisches Seelsorgeangebot entstehen. Foto: zVg
7KURZREPORTAGE
Aus den Augen …
Bilderstreit in Oberwil ? Was reformatorisch klingt, entzweite die katholische Gemeinde vor 60 Jahren. Jetzt werden die Ereignisse künstlerisch aufbereitet.
Mitte der 1950erJahre war die Vorfreude im katholischen Oberwil gross: Die geplante Pfarrkirche Bruder Klaus sollte zum Zentrum der neuen Pfarrei Oberwil werden. Endlich musste man nicht mehr wie bin anhin zum sonntäglichen Gottesdienst nach Zug gehen ! Doch nachdem die Kirche 1956 gebaut war, machte sich bereits Ernüchterung breit. Denn das «Zelt Gottes» von Hanns Anton Brütsch und Alois Stadler aus Zug war vielen zu modern und avantgardistisch. Die Stimmung kippte endgültig, als Ferdinand Gehr (1896–1996) mit der Arbeit an den Fresken begann. Sie lösten einen fast schon reformatorisch anmutenden Bilderstreit aus.
Weg damit ?«Für so manchen waren die Fresken wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte», sagt Boris Schlüssel, Vikar der Pfarrei Bruder Klaus. Da half es auch wenig, dass Ferdinand Gehr schon damals ein renommierter Künstler war. Ironie der Geschichte: Heute gilt er gar als einer der wichtigsten Schweizer Kirchenmaler des 20. Jahrhunderts. Die Gemälde – rechts die Eucharistie als Hingabe, links die Eucharistie als Mahl und ein Chorwandbild mit dem Namenspatron Bruder Klaus – lösten über die Landesgrenzen hinaus einen regelrechten Kunstskandal aus. Dabei ging es unter anderem um die Positionierung von Christus und der abstrahierten Engel, die Kritikern als Ausdruck von Ehrfurchtslosigkeit erschien. Andere störten sich
an den immensen Ausmassen oder dem stilistischen Ausdruck. Zwar sagte Architekt Hanns Anton Brütsch über die Arbeiten des Künstlers: «Einmal an ihrem Ort, sind sie nicht wegdenkbar.» Doch das sah ein Teil der Pfarrei, der katholischen Schweiz und sogar der Kunst und Architekturszene anders. Im November 1957 – Gehr war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht fertig – wurde eine Motion bei der Kirchgemeindeversammlung eingereicht. Sie verlangte, die Arbeiten einzustellen und die bereits gemalten Bilder zu entfernen. Die Kirchgemeinde stimmt dem Antrag 1959 knapp zu.
Verhüllung zur DeeskalationDas Ende der strittigen Kirchenkunst ? Von wegen ! Denn ein Rechtsgutachten kam zum Schluss, dass der Kirchenrat die alleinige Verfügungsgewalt über die künstlerische Ausgestaltung der Kirche habe. Es rumorte in der Gemeinde, der Kunstknatsch entzweite Oberwil zu beinahe gleichen Teilen in Kritiker und Befürworter. Es soll sogar so weit gekommen sei, dass man manchmal besser beraten war, das leidige Thema gar nicht erst anzusprechen. An der Kirchgemeindeversammlung im März 1960 fand man schliesslich einen gangbaren
Kompromiss: Gehr sollte seine Malereien zu Ende bringen, danach würde man sie für fünf Jahre mit Wandbehängen verdecken. Erst dann sollte eine end gültige Entscheidung gefällt werden.
Ende gut, alles gutDie Verhüllung war eine taktische Meisterleistung – und machte die Oberwiler Kirche regelrecht berühmt. «Es kamen und kommen immer wieder Auswärtige und ganze Kunstklassen mit ihren Lehrern, um die Kirche und die Malereien zu betrachten», sagt Boris Schlüssel. Auch als Hochzeitskirche erfreute sich die «Skandalkirche» plötzlich grosser Beliebtheit bei Paaren im ganzen Land. Für einen kleinen Obolus wurden dann sogar die Wandbehänge kurz entfernt. Die Kirchgemeinde beendete den Freskenstreit 1966 endgültig: Bei einer Abstimmung wurde mit 122 zu 83 Stimmen beschlossen, die Bilder zu enthüllen und die Malereien unangetastet zu lassen.
Multimediale GeschichteWeil der Bilderstreit mittlerweile in Vergessenheit geraten ist, hat sich das Projekt «Enthüllt» des Themas angenommen. Die IG Kulturspot unter Leitung von Daniel Christen entwickelte eine multimediale Inszenierung mit Projektionen, Licht, Musik, Film Ton und Stimme – und zwar vor Ort in der Kir che Bruder Klaus. Für die Dramaturgie und die künstlerische Leitung zeichnet Michael von Orsouw verantwortlich. Bei der Inszenierung geht es jedoch nicht einfach um eine dramatische Nacherzählung der Ereignisse. Es sollen auch neue Sichtweisen aufgetan und eine moderne Auseinandersetzung mit Grundsätzlichem ermöglicht werden. Ferdinand Gehr, der für seine klare Formgebung und eindrückliche Farb gestaltungen bekannt ist, hätte an der Aufführung vermutlich seine helle Freude !
Erik Brühlmann
VerhülltDonnerstag 12. November, 20 UhrFreitag 13. November, 18 und 20 UhrSamstag 14. November, 18 und 20 UhrSonntag 15. November, 18 und 20 Uhr
Dauer: ca. 60 MinutenOrt: Kirche Bruder Klaus, 6317 Oberwil bei Zug
Es gelten die aktuellen Covid-19-Richt-linien des Bundes und des Kantons Zug. Falls die Anzahl Plätze wegen der Covid-19-Pandemie eingeschränkt werden muss, sind Zusatzvorstellungen am 16. und 17. November geplant.
Tickets unter www.verhuellt.ch
Videoprojektion aus der Probenacht in der Kirche Bruder Klaus in Oberwil. © 2020 Daniel Christen
Ferdinand Gehr bei der Arbeit. © Ferdinand Gehr Stiftung
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und Wüste, leblos und ohne Vegetation. Die mittlere Linie ist die Linie der Hoffnung. Wir alle sind Hoffende. Die oberste Linie ist die göttliche Linie, die alles miteinander verbindet.»
Symbolischer KerzenständerEin Detail in unserem Chileli gefällt mir auch sehr gut: Unser Kerzenständer für die Osterkerze, hergestellt aus Holz von Peter Häsler. Die Grundfläche ist quadratisch. Viereckig. Das Viereck erinnert an die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer. Sie symbolisieren unser Leben auf dieser Erde. In der Antike nahm man an, dass diese vier Elemente die Grundsubstanzen seien, aus denen alles gebildet wurde, was auf Erden ist. Auch wenn die moderne Wissenschaft eine andere Erklärung für das Leben liefert, sind die vier Elemente als Symbol für das irdische Leben geblieben. Gegen oben wandelt sich die Form, sie wird dreieckig. Wie die Dreieinigkeit. Vater, Sohn und Heiliger Geist. So wird der einfache Kerzenständer zu einem Lehrmeister: sich auszurichten im Leben auf
8 SERIE
Gerade auffällig ist es nicht, das Chileli in Menzingen. Bei all den Kirchen und Kapellen im Dorf ist es leicht zu übersehen. Und doch habe ich es lieb gewonnen. Mit dem neuen Eingang fand die Aufwertung zu einem richtigen Gotteshaus statt. Glaube – Liebe – Hoffnung. Mit diesen Worten werden Besucher und Besucherinnen empfangen. Bei sonnigem Wetter gleich doppelt, weil das Licht die Worte noch einmal auf den Boden zeichnet.
Jesus in Rio und MenzingenDie Glastür weist mit den drei farbigen Linien auf den Gottesdienstraum hin. Augenfällig dann das grosse Wandbild von Sepp von Rotz. Ich stehe gern am einfachen Abendmahlstisch für den Gottesdienst. Jesus steht dann mit der Segensgeste genau hinter mir. Es sind zwar die Menzinger Hügel, die dargestellt sind. Trotzdem erinnert mich der segnende Christus – der Heiland, wie Sepp von Rotz ihn nennt – sehr an den Christo von Rio. So, wie dieser unermüdlich mit offenen Armen über der Stadt steht, so unermüdlich empfängt unser Christus alle, die den Raum betreten. Sepp von Rotz hat sein Bild folgendermassen beschrieben: «Das Werk ist in drei Tafeln aufgeteilt. Die mittlere Tafel symbolisiert den Himmel. Auf dem gelben Berg steht Jesus mit ausgebreiteten Armen und sagt: ‹Bei mir hat es Platz für alle Menschen, alle sind bei mir willkommen.› Daneben steht ein Engel: der Schutzengel, unsere tägliche Begleiterin. Durch alle Tafeln ziehen sich horizontal drei Hauptlinien. Die unterste Linie ist die Line des Lebens. Sie symbolisiert mit ihrer Farbe das Wasser. Ohne Wasser wäre unsere Welt nur Stein
Mein Kirchenraum
Jede Pfarrperson assoziiert etwas anderes mit dem Begriff Kirchenraum. Für den einen ist es einfach die Kirche, für die andere gleich der ganze Bezirk. In unserer Jahresserie erzählen die Zuger Pfarrpersonen, was ihnen ihr persönlicher Kirchenraum bedeutet. Diesmal lässt Barbara Baumann das «Chileli» in Menzingen zu Ehren kommen.
Besucherinnen und Besucher werden beim neuen Eingang im Chileli in Menzingen willkommen geheissen. Foto: zVg
Klein, aber symbolbeladen: der hölzerne Kerzen - ständer von Peter Häsler. Foto: Erik Brühlmann
Auch im kleinen Chileli kann eine feierliche Stimmung entstehen. Foto: Erik Brühlmann
Das Wandbild von Sepp von Rotz bestimmt die Stirnseite des Raums. Foto: Erik Brühlmann
Gott. Die Füsse auf der Erde, den Kopf zum Himmel. Oder wie schon beim Eintreten ins Chileli andere drei uns ermutigen, unser Leben zu gestalten: Glaube, Liebe, Hoffnung. Wie ist es möglich, Liebe zu lernen? Wie vertraue ich Gott mitten im irdischen, schweren und schönen Leben? Wohin wende ich meinen Blick, dass ich die Hoffnung nicht verliere?
Vielseitig !Dreht man sich um, steht man plötzlich in einem Schulzimmer. Die hintere Wand ist ausgestattet mit einer Wandtafel und einem Monitor. Im kleinen Chileli findet eben viel statt: Religionsunterricht und Sitzungen; Menschen begegnen einander am Mittagstisch; KIKKinder verbringen aufregende Tage im Frühling oder proben ab Herbst für das Krippenspiel; andere Kinder lauschen den Geschichten im Advent. Und alle, die das Chileli wieder verlassen, werden verabschiedet mit der Aufschrift: Glaube, Liebe, Hoffnung.
Barbara BaumannPfarrerin Zug-Nord und Menzingen
9PORTRÄT
Musik liegt in der Luft
Pfarrer Michael Sohn aus Cham gehört zu den altgedienten Mitgliedern des Kirchenrats der Reformierten Kirche Kanton Zug.
Michael Sohn hat, wie er selbst sagt, «den christlichen Glauben und die Kirchlichkeit mit der Muttermilch aufgesogen». Der 55Jährige wuchs in Bad Wildbad, einem Kurort im Nordschwarzwald, in einer christlich geprägten Familie auf. Das Beten, Singen und der Kirchgang gehörten zum selbstverständlichen Alltag. «Glaube braucht drei Quellen», sagt der Theologe, «das Gefühl, die Selbstverständlichkeit und die intellektuelle Suche. Alle drei bekam ich zu Hause mit.» Die Mutter – eine Diakonin – sang zum Einschlafen christliche Lieder. «Und ich kann sie immer noch vom Fleck weg auswendig vortragen», sagt er, «sie haben mich stark geprägt.» Dass Glau
ben selbstverständlich und nicht etwas Aufgesetztes ist, spürte der Theologe unter anderem, weil in der Kinderkirche nicht nur der Pfarrer biblische Geschichten erzählte, sondern zum Beispiel auch ein Schreiner oder ein Schuhmacher.
Die Kinderkirche sorgte für erste intellektuelle Impulse, ebenso wie der Religionsunterricht – «versetzungspflichtig, mit Noten!» – und der elterliche Hauskreis, wo Texte diskutiert wurden.
Religion statt NaturwissenschaftenDer berufliche Weg scheint bei einer solchen Basis vorgezeichnet. Doch es hätte auch anders kommen können. Michael Sohn: «Als Leistungskurse beim Abitur belegte ich Religion und Physik – das, was ich am liebsten mochte.» In Physik sei er noch ein bisschen besser gewesen als in Theologie. «Der Physiklehrer trug fast Trauer, als ich mich gegen die Naturwissenschaften entschied», erzählt Michael Sohn schmunzelnd. Doch er wollte nicht in die Wirtschaft, und auch eine Akademikerlaufbahn habe ihn nie gereizt. Unbewusst begleitete ihn die Physik aber doch noch eine lange Zeit. «Irgendwann merkte ich, dass sich ein Teil von mir 15 Jahre meines Pfarrerdaseins gegen dieses Pfarrerdasein wehrte», gesteht er. «Erst dann wurde mir wirklich bewusst, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen hatte.»
Ein Schweizer PfarrerDieser Weg führte den angehenden Theologen zunächst an die kirchliche Hochschule Neuendettelsau in der Nähe von Nürnberg. «Eine ganz wichtige Zeit für mich», sagt Michael Sohn, «weil dort ein echtes Zusammenleben und Miteinander stattfand.» Nachdem ihm ein
Stipendium zugesprochen worden war, setzte er sein Studium am Evangelischen Stift in Tübingen fort. Dort waren auch schon Hölderlin und Hegel tätig. «Ehrlich gesagt: eine arrogante Kiste», findet der Theologe. Da er sich dort nicht wohl fühlte, ergriff er nach vier Semestern die Gelegenheit zu einem Auslandsaufenthalt in Bern. Aus den ursprünglich geplanten drei Semestern wurde schliesslich der Rest des Studiums. Er heiratete die Schweizerin Anna Raaflaub, absolvierte das Vikariat in Konolfingen und wurde in Biel ordiniert. «Deswegen fühle ich mich auch als Schweizer Pfarrer», sagt er, «die Schweizer Mentalität liegt mir sehr.»
In leitender FunktionSeine erste Anstellung als Pfarrer erhielt Michael Sohn in Grindelwald, danach zog die Familie mit ihren zwei Töchtern für einige Jahre nach Möhlin. In dieser Zeit absolvierte er eine ManagementZusatzausbildung. «Dann bekam
ich im Jahr 2000 das Angebot eines Stuttgarter Oberkirchenrats, an einem kirchlichen Internat zu unterrichten und gleichzeitig konzeptionelle Arbeit über den kirchlichen Schulbetrieb zu leisten.» Er nahm das Angebot an und zog mit der Familie in die Nähe von Tübingen. Nach zwei Jahren wurde er mit einer grossen Umstrukturierung in der württembergischen Landeskirche beauftragt. Zehn Jahre lang wirkte er erst als Projektleiter, dann als pädagogischer Geschäftsführer für alle kirchlichen Schulbetriebe in Württemberg. «Eine total spannende und faszinierende Zeit», wie er sagt. Doch es kam der Punkt, an dem Michael Sohn das Gefühl bekam, das Ende dieses Wegs sei erreicht. Er bewarb sich 2012 für die frei gewordene Stelle in Cham und wurde genommen. «Ich wollte in die Kirche zurück, in der ich mich zuhause fühlte», erklärt er den Schritt.
Macht Musik!Seit sieben Jahren ist Michael Sohn Mitglied des Kirchenrats, unter anderem ist er dort zuständig für die Kirchenmusik. «Das passt zu mir, ich mache auch selbst gern und viel Musik», sagt er. «Musik und Lieder können Gefühle erwecken, und das ist mir ein grosses Anliegen.» Umso mehr betrübt ihn das oft stiefmütterliche Dasein der Kirchenmusik. «Wir brauchen mehr als nur die Orgel, und wir brauchen mehr als nur traditionelle Lieder», findet er. «Wir müssen mit der Musik die Herzen der Menschen bewegen – auch die der Pfarrpersonen.» Weg vom Verkopften, hin zum Gestalten von Stimmung. Ein Vorsatz, der zuweilen ein Kampf gegen Windmühlen ist, der aber, wenn er gelingt, zu bereichernden Momenten führen kann.
Erik Brühlmann
Michael Sohn, KirchenratRessort Theologie, Kirchenmusik, Spezialseelsorge
Aufgabenbereiche Kirchenmusik, Erwachsenenbildung, Spitalseelsorge, Seelsorge für Menschen mit Behinderung
Delegationen Liturgie- und Gesangbuchkonferenz
Besondere Aufgaben im Kirchenrat Kommission für Personalfragen, Begleit - kommission Seelsam, Spitalkommission, Kommission für Erwachsenenbildung
«Wir müssen mit der Musik die Herzen der Menschen bewegen – auch die der Pfarrpersonen.»
Seine Freizeit verbringt Michael Sohn gern in freier Natur. Foto: zVg
Gottesdienste
10 ÜBERBLICK 10 / 2020
10 Uhr
CHAMPfarrerin Rahel AlbrechtOrgel: Mi-Sun WeberMusik: Ramona Weinberger und Vanesssa Schöpfer
10.15 Uhr
HÜNENBERGPredigt-GottesdienstPfarrerin Aline KellenbergerOrgel: Silvia Affentranger
10.15 Uhr
STEINHAUSENGottesdienst «klassisch»Pfarrer Walter AlbrechtMusik: Andrea Forrer
5.30 p.m.
ZUGZug Anglican ChurchFamily Service in English
FREITAG,16. OKTOBER17 Uhr
HÜNENBERGLager-Schluss-GottesdienstPfarrerin Aline Kellenberger, Sozialdiakonin, Sabine Bruckbach Hanke mit Lager- kindernOrgel: Silvia Affentranger
SONNTAG,4. OKTOBERKollekte:Multiple-Sklerose-Gesell-schaft ZürichDas Leben mit Multipler Sklerose fordert Betroffene und Angehörige stark. Es gibt keinen Standard; milde Verläufe sind ebenso möglich wie äusserst schwere, Betroffene und ihre Familien müssen sich immer wieder mit neuen Situationen ausein- andersetzen. Die MS-Gesell-schaft ist Anlaufstelle.
9.30 Uhr
ZUGPfarrer Andreas HaasOrgel: Hans-Jürgen Studer
9.30 Uhr
MENZINGENPfarrerin Irène SchwynOrgel: Roman Deuber
9.30 Uhr
BAARPfarrer Peter DettwilerOrgel: Johannes Bösel
10 Uhr
ÄGERIPfarrer Matthias StaufferE-Piano: Veronica HvalicAnschliessend «Bliib no echli»; Anmeldung bis 1. Oktober an [email protected] oder 041 750 56 17
10.15 Uhr
STEINHAUSEN / CHAMEnnetsee-GottesdienstReformierte Kirche SteinhausenGottesdienst «klassisch»Pfarrerin Lilian GächterOrgel: Andrea ForrerKein Gottesdienst in Cham
10.15 Uhr
ROTKREUZ / HÜNENBERGKirche Rotkreuz Pfarrerin Aline KellenbergerOrgel: Natali GretenerKein Gottesdienst in Hünenberg
19.30
WHATSAPP GOTTESDIENSTWas für ein Vertrauen!Anmeldung bis am 4. Oktober / 12.00 Uhr bei 079 606 83 24 Stichwort: «WhatsApp-Gottesdienst» Pfarrerin Barbara Baumann, Sozialdiakonin Tabea Iten
DONNERSTAG,8. OKTOBER
8.30 Uhr
HÜNENBERGGemeinsam den Tag begrüssenPfarrer Andreas MaurerAnschliessend gemütliches Kaffeetrinken
SAMSTAG,10. OKTOBER15 Uhr
BAARSchwedischer Gottesdienst
SONNTAG, 11. OKTOBERKollekte:Christian Solidarity International SchweizSeit 1977 setzt sich Christian Solidarity International (CSI) als christlich-humanitäre, interkonfessionelle Menschen- rechtsorganisation für Reli- gionsfreiheit ein. Basis der
Arbeit bildet die Überzeugung, dass Gott alle Menschen als seine Ebenbilder geschaffen hat. Daraus resultiert die Menschenwürde, die durch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen konkretisiert wird. Hilfe wird etwa in Syrien, Irak, Ägypten, Südsudan, Nigeria, Pakistan, Indien, Nicaragua, Peru und Lettland geleistet. Sie umfasst humanitäre Hilfe wie Hilfspakete für Vertriebene, medizinische Betreuung für Opfer von Terroranschlägen, Entwicklungshilfe für margi- nalisierte Dorfgemeinschaften, Unterstützung von Bildungs-einrichtungen und juristischen Beistand.
9.30 Uhr
ZUGPfarrer Andreas HaasOrgel: Johannes Bösel
9.30 Uhr
BAARPfarrerin Vroni StähliOrgel: Astrid Renner
10 Uhr
ÄGERIPfarrer Mathias StaufferOrgel: Christian Lübbert
11ÜBERBLICK
IMPRESSUMMitgliederzeitung der Reformierten Kirche Kanton Zug und angeschlossener Bezirkskirchen, erscheint elfmal pro JahrHERAUSGEBER: Reformierte Kirche Kanton Zug, Bundesstrasse 15, 6300 Zug, 041 726 47 47, [email protected]: Andrea Joho, Kirchenrätin; Thomas Hausheer, Kirchenrat; Pfarrerin Vroni Stähli; Maria Oppermann, Leiterin Kommuni- kation; Marius Leutenegger und Erik Brühlmann, Textbüro LeuteneggerLAYOUT UND DRUCK: Kalt Medien AG, ZugAUFLAGE: 12’000www.ref-zug.ch
10.15 Uhr
STEINHAUSENÖkumenischer Gottesdienst zur ChilbiPfarrer Hubertus KuhnsPfarreileiter Ruedi Odermatt
10.15 Uhr
WALCHWILPfarrer Hans-Jörg RiwarOrgel: Bertina AdameZuger Kammerchor, Leitung Johannes Meister
10.30 Uhr
ÄGERI«Praise» – bewegte Botschaft10 Uhr Beginn mit Zopf und KaffeePfarrerin Inge RotherPiano: Veronica HvalicEvi Huonder, Kantorin mit Vorsinggruppe
SONNTAG,18. OKTOBERKollekte: Asian University of Women, BangladeshDie Universität entstand als eine Folge der schrecklichen Brände in Textilfabriken in Bangladesh. Sie ermöglicht besonders talentierten Frauen aus armen Familien, die sonst nur in der Textil-industrie eine Anstellung zu miserablen Bedingungen finden, ein Universitätsstudium. Die Entwicklung der Universi- tät seit 2000 ist eine Erfolgs- geschichte: 130 Studentinnen aus sieben asiatischen Ländern haben bereits abgeschlossen, sie sind Multiplikatorinnen und Vorbilder für viele andere.
9.30 Uhr
ZUGPfarrerin Irène SchwynOrgel: Oliver Riesen
9.30 Uhr
BAARDialekt, TaufePfarrerin Vroni StähliOrgel: Johannes Bösel
10 Uhr
ÄGERIFamiliengottesdienst Abschluss FamilienlagerPfarrer Jürg RotherPfarrerin Inge RotherSozialdiakonin Suzie BadenhorstE-Piano: Veronica Havlic
10.15 Uhr
ROTKREUZ / HÜNENBERG Kirche RotkreuzPfarrerin Aline KellenbergerOrgel: Natali GretenerKein Gottesdienst in Hünenberg
10.15 Uhr
STEINHAUSENGottesdienst «klassisch»Pfarrer Josef HochstrasserMusik: Andrea Forrer
19 Uhr
CHAMGottesdienst am AbendVersöhnungsgottesdienstPfarrer Michael Sohn-RaaflaubOrgel: Mi-Sun Weber
20 Uhr
HÜNENBERGTaizé-GebetMargot und Konstantin Beck
SONNTAG,25. OKTOBERAchtung: Zeitumstellung !
Kollekte: Neo for Namibia – helping babies surviveDie in der Schweiz basierte Non-Profit-Organisation will die Überlebensraten von Neugeborenen in Namibia erhöhen – mit einfachen medizinischen Massnahmen: Beschaffung von essentiellen Ausrüstungsgegenständen wie Wärmebetten, Monitoren und Geräten zur Atemunter-stützung; regelmässiger Wei- ter- und Fortbildung von ein- heimischen Ärzten und Ärztin- nen und Pflegeleuten so wie mit der Weiterentwicklung von Behandlungsrichtlinien.
9.30 Uhr
ZUGPfarrer Andreas HaasOrgel: Christian Lübbert
10 Uhr
BAARJazz-GottesdienstDie letzten Jahre hat der Jazz-Gottesdienst mit Brunch und Kunst immer auf eine schöne Art das Winterhalbjahr eingeläutet. Das Schutzkon-zept für Gastronomie erlaubt dieses Jahr keinen Brunch im Stil wie bisher, sodass wir darauf verzichten und damit ebenfalls auf die Kunstaus-stellung. Was aber bleibt: die berührende Musik von Roberto Bossard, Gitarre, und Marcel Thomi, Piano, und ein paar hörenswerte Worte von Pfarrerin Vroni Stähli.
10 Uhr
CHAMGottesdienst für Gross und KleinBegrüssung der Kinder der 2. KlassenPfarrerin Rahel AlbrechtOrgel: Mi-Sun Weber
10.15 Uhr
HÜNENBERGPredigt-GottesdienstPfarrer Andreas MaurerOrgel: Oliver Riesen
5.30 p.m.
ZUGZug Anglican ChurchFamily Service in English
Reformierte KircheKanton Zug
Kirche mit Zukunft
VeranstaltungenA
ZB
6300
Zug
Musikgenuss mit dem Duo RomanticaReformiertes Kirchenzentrum Hünenberg
Freitag, 6. November, 14–17 Uhr
Leider können wir aufgrund der Corona-Regeln keine Tanzveranstaltung durchführen. Wir hören deshalb einfach der Musik zu und geniessen die Stimmung. Getränke und kleine Snacks können im Foyer gekauft werden.Informationen und Anmeldung bis 30. August: Yasemin Ünal, [email protected], 041 780 86 78Kosten: keine
Zuger TrauerCafé – der Trauer Raum gebenReformiertes Kirchenzentrum, Bundesstrasse 15, Zug
Freitag, 2. Oktober, 16–18 Uhr (jeden ersten Freitag im Monat)
Kontakt: Palliativ Zug, 041 729 29 20; Andreas Maurer, 078 765 77 59Anmeldung/Kosten: keine
Unbegreiflich – aber real Ein Raum für Mütter und Väter zum Austausch nach dem Tod des eigenen KindsTriangel Beratung,Bundesstrasse 15, Zug
Dienstag, 6. Oktober, 17.30–19 Uhr (jeden ersten Dienstag im Monat)
Anmeldung: Sekretariat der Triangel Beratung, 041 728 80 80
Café des Amis
Treffpunkt für Angehörige von Menschen mit DemenzPflegezentrum Baar, Landhausstrasse 17
Mittwoch, 28. Oktober, 15–17 Uhr
Demenz, die Krankheit des Verges - sens, stellt die Angehörigen jeden Tag vor neue Herausforderungen.Informationen: Pflegeexpertin Elisabeth Reutimann, 041 767 51 51, [email protected]; Karin Hardmeier, Fachentwicklung Demenz Spitex, [email protected], 041 729 29 29; Daniela Bigler Billeter, Geschäftsleitung Alzheimer Zug, 041 760 05 60Anmeldung/Kosten: keine
Winterferien 55+ für aktive Alleinstehende
Hotel Cresta, Flims23.–30. Januar 2021Das gehört dazu: Gemeinschaft, täglicher Input, grössere und kleinere Wanderungen, Ausflüge, Raum für individuelle Tages-gestaltung, Kennenlernabend und Schlusstreffen.Leitung und Informationen: Sozialdiakonin Eveline Kohler, [email protected], 041 780 89 50; Christoph Hofer; www.ref-zug.ch/huenenbergEinzelzimmer mit Bad oder Dusche, WC, HP: 1090 Franken.Zusätzliche Kosten: Anreise, Bergbahntickets, Zwischenmahl-zeiten und Getränke
CityKircheZugTheos OffenBarBauhütte, Kirchenstrasse 9, Zug
Samstag, 17. Oktober, 19–21 UhrBar geöffnet ab 19 Uhr, Gesprächsbeginn 19.30 Uhr
Theos OffenBar ist ein Dialograum für offene Gespräche über Gott und die Welt. Es geht um Begeg-nungen zwischen Menschen, ums Kennenlernen und ums Lernen überhaupt. Theos OffenBar steht allen Interessierten offen, unabhängig von Konfession und Religion. Theos OffenBar findet jeweils am 17. des Monats statt.Anmeldung/Kosten: keine
In der Fremde sprechen die Bäume arabischLesung und Gespräch mit Usama al ShahmaniReformierte Kirche Zug
Mittwoch, 21. Oktober, 20 UhrUsama Al Shahmani, geboren 1971 in Bagdad und aufgewachsen in Qalat Sukar, hat arabische Sprache und moderne arabische Literatur studiert. Er publizierte drei Bücher über arabische Literatur, bevor er 2002 als Flüchtling in die Schweiz kam. Heute arbeitet er als Buchautor, Dolmetscher und Kulturvermittler und übersetzt ins Arabische, etwa «Fräulein Stark» von Thomas Hürlimann. «In der Fremde sprechen die Bäume arabisch» ist sein erster Roman. Usama Al Shahmani lebt mit seiner Familie in Frauenfeld. Musikalisch wird der Abend begleitet von «Baobab Vibes», einer jungen Band aus Konstanz, die einen fruchtigen Cocktail aus Swing, Blues, Reggae, African Jazz und Pop serviert.
Kontradiktorisches Podium zur KonzernverantwortungsinitiativeReformierte Kirche ZugMittwoch, 28. Oktober, 20 UhrNach einem einführenden Referat werden auf dem Panel die Positionen aufgezeigt und zur Diskussion gebracht. Theologisch-ethisches Impulsreferat: Dr. Thomas Wallimann-Sasaki, Wirtschaftsethiker. Podium: Anna Bieri, Kantonsrätin CVP in Zug; Prof. Hans-Ueli Vogt, Nationalrat SVP; Martin Fasser, Präsident Zug Commodity Association. Musik: Jonas Inglin und Maurus Twerenbold, Posaunen.
Lunchkonzert Herbst – mit Solisten der Zuger SinfoniettaReformierte Kirche ZugFreitag, 30. Oktober 2020, 12.15–13 UhrProgramm: Georg Friedrich Händel, Triosonate F-Dur HWV 405 und Triosonate d-Moll HWV 381; Johann Sebastian Bach, Auszüge aus «Dreistimmige Sinfonien BWV 790-796»; Gordon Jacob, Partita für Fagott Solo. Künstler: Sabina Novak, Oboe; Peter Vögeli, Oboe; Manuel Beyeler, Fagott; Yvonne Ritter, Cembalo. Maskenpflicht.