Kitas auf dem Weg zu
Eltern-Kind-Zentren 24.11.2014
Aus der Perspektive eines Jugendamtes
Rückblick: (Beginn, Verlauf, Bewertung)
Vorschläge: (Elternarbeit, Einsatz von
Mitteln, Kooperation)
Rückblick
Der Beginn
● Ach ja, schon wieder ein Projekt !?
Aber:
Ein Projekt von dem wir Kenntnis
haben und ein Projekt, das auf den
ersten Blick interessant erscheint.
Rückblick In Erfurt haben sich 3 Kitas/Träger für das
Projekt Eltern-Kind-Zentrum beworben.
Ausgangssituation und Auswahlkriterien für das Projekt bzw. Standort waren:
> Kein ausgesprochener sozialer Brennpunkt
> Armutslage (Sozialleistungen) zwischen 10 %
und 20 %
> Migrationshintergrund zwischen 3 % und 15 %
> Multiproblemfamilien (mit HzE-Leistungen)
zwischen 5 % und 8 %.
Rückblick
> Erwartung von Verbesserungen (z.B. verbesserte
Erziehungsverantwortung in der Familie oder bessere Kooperation im Sozialraum oder Synergieeffekte zu anderen Aufgaben der Jugendhilfe)
> Einschätzung der bisherigen Zusammenarbeit zwischen Kita und Jugendamt
• Zuschlag erhielt die Kita mit:
> Höheren Anteil an Multiproblemfamilien
und Familien mit Migrationshintergrund
> Erwartung von Verbesserungen, z.B.
bessere Kooperation im Sozialraum
Rückblick
Der Verlauf • Analyse der bisherigen Elternarbeit • Teammotivation • Fortbildung (Haltung pädagogischer Fachkräfte) • Information und Einbeziehung des Elternbeirats
bzw. der Elternschaft • Schaffung niederschwelliger Angebote, Kita als
Begegnungsstätte • Stärken der Kompetenzen der Fachkräfte im
Umgang mit Familie
Rückblick
Die Bewertung
• In Kitas gehen fast 100 % aller Kinder, d.h. wir
können hierüber fast 100 % aller Eltern erreichen, es können vor allem die „richtigen“ Eltern erreicht werden.
• Niederschwelliger Zugang, Kindergarten ist ähnlich wie die Familienhebammen ein Begriff der positiv besetzt ist (Türöffner) das sollten wir uns zu Nutze machen.
Rückblick
• Kontinuität und Nachhaltigkeit in der Elternarbeit, das Kind bleibt längere Zeit in der Kita
• Zwischen dem Eltern-Kind-Zentrum und dem Familienzentrum am Anger gab es eine gute Kooperation
• Das Eltern-Kind-Zentrum wurde in der Fachöffentlichkeit kaum wahrgenommen
Vorschläge
• Kita-Sozialarbeit Die soziale Lage für einige Familien wird von
Fachkräften vor Ort und einigen Kitas als kritisch eingeschätzt (hohe Zahl von Migrantenkinder, Kinder mit hohem Förderbedarf, verschuldete Familien usw.)
Wir haben Schulsozialarbeiter, Problemlagen von Familien entstehen aber nicht erst wenn das Kind in die Schule geht.
Durch Kita-Sozialarbeit könnte, da schon früher im Einsatz Probleme in der Schule minimieren.
Wir brauchen, nicht flächendeckend, aber in einigen Kitas Sozialarbeiter. Diese Arbeit kann von den Erziehern nicht geleistet werden.
Vorschläge
• Jugendhilfeplanung
> Stärkere Vernetzung der Eltern-Kind-Zentren
und allen Kitas mit den Familienzentren, den
Einrichtungen und Diensten der erzieherischen
Hilfen, den Grundschulen usw.
> Ressourcen des Sozialraums nutzen,
> Alternative Projekte, wie z.B. Welcome, der
Großelterndienst usw. müssen mit einbezogen
werden.
Vorschläge
• Änderung Landesrecht in § 19 Abs. 4 ThürKitaG
Landeszuschüsse nicht nur für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf sondern auch für Kitas in sozialen Brennpunkten, Kinder aus Multiproblemfamilien usw.
(Vorsicht: keine Stigmatisierung)
und Erhöhung dieses Zuschusses
• Änderung bzw. Wegfall des Begriffs Eltern-Kind-Zentrum. Jede Kita sollte ein Eltern-Kind-Zentrum sein und dies inhaltlich ausgestalten.