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Max Raabe MIT DEM
SOLO-DEBüT
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Martha Argerich LEIDENSCHAFT
UND NATüRLICHKEIT
Neujahrskonzert WIE IMMER,
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Next Generation Chopin ALICE SARA OTT
DIE WELT DES KLAVIERS
MARTHA ARGERICH | CLAUDIO ARRAU DANIEL BARENBOIM | RAFAŁ BLECHACZ CHRISTOPH ESCHENBACH | HÉLÈNE GRIMAUDFRIEDRICH GULDA | ADAM HARASIEWICZWILHELM KEMPFF | YEVGENY KISSIN LANG LANG | IVO POGORELICH MAURIZIO POLLINI | ANDRÁS SCHIFF HELMUT SCHMIDT | RUDOLF SERKINSVIATOSLAV RICHTER | JEAN-YVES THIBAUDET U.A.
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DIE KOMPLETTE EDITION INKL. BONUS CDVOL.7 LEICHTIGKEIT DES SEINS
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Andreas Kluge
Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund,
was verbindet Giovanni Battista Pergolesi, Antonio de Cabezón, Christoph Graupner, Wilhelm Friedemann Bach, Otto Nicolai, Andrea Gabrieli, Friedrich Silcher, Luigi Cherubini, Robert Schumann, Frédéric Chopin, Hugo Wolf und Gustav Mahler? Richtig, sie alle werden 2010 durch ein mehr oder weniger bemerkenswertes Jubiläum geehrt. Wenn wir ganz ehrlich sind, stehen uns dabei Pergolesi, Schumann, Chopin und Mahler weit näher als die gewiss verdienstvollen, aber zum Teil nachgerade unbekannten Herren Cabezón, W.F. Bach, Graupner und Silcher. Und während man Cherubinis gewiss in Frankreich mit großem Pomp gedenkt, dürften die HugoWolfAnhänger zumindest in seiner Geburtsstadt Windischgrätz den bekanntesten Sohn ihrer Stadt gebührend feiern. Das klingt boshaft, zeigt aber nur die individuelle Wertschätzung, welche selbst große Komponisten genießen – sei es durch sie vereinnahmende Nationen, sei es durch den subjektiven Musikgeschmack jedes einzelnen Musikliebhabers. Und darauf will ich hinaus: Natürlich hat Pergolesi mit seinem berührenden „Stabat Mater“ Musikgeschichte geschrieben; ebenso selbstverständlich gehören die Symphonien und Lieder Robert Schumanns zum Standardrepertoire jedes Konzertveranstalters; und Chopins Klavierminiaturen sind aus unserem Alltag ebenso wenig wegzudenken wie Mahlers großformatige symphonische Entwürfe. Das heißt aber beileibe nicht, dass Antonio de Cabezón, immerhin Hoforganist Karl V. und Philipp II., nicht rasend schöne Musik komponiert hat, die zu entdecken durchaus lohnt. Und Graupners fast vollständig erhaltenes Werk ist in großen Teilen gar noch unveröffentlicht. Hugo Wolfs „Spanisches“ bzw. „Italienisches Liederbuch“ wiederum gehört längst zum Allgemeingut großer Liedinterpreten – die Schwarzkopf, die Lott, FischerDieskau und Skovhus haben beiden ihren Tribut gezollt – und warten auf ihre Inbesitznahme durch ein breites Publikum. Ironischerweise liefert gerade Hugo Wolf im ersten Lied seines „Italienischen Liederbuchs“ die Quintessenz dessen, was mir hier wichtig ist: Musikalische Riesen wie Schumann, Chopin und Mahler werden mit Sicherheit gebührend „abgefeiert“ in diesem Jahr, indes: „Auch kleine Dinge können uns entzücken. Auch kleine Dinge können teuer sein.“
In diesem Sinne wünscht einen guten Start ins neue JahrIhr Andreas Kluge
Intro
4 Jubiläen2010•WeristdieSchönste…? Chopin-T-Shirt•ArtistsoftheYear
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6 Alice Sara Ott:AliceimSeelenwunderland
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10 Martha Argerich:Leidenschaftund Natürlichkeit
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200 Jahre Chopin: 12 Chopinheute14 AusdemTraumreichderPoesie15 DasVeröffentlichungsregister zumRausnehmen18 Live:AktuelleTourdaten19 PaulGuldaüberseinenVaterundChopin: Romantikeruntersich
20 MeashaBrueggergosman:SopranSurprise22 WELT-Edition:MeisterwerkefürKlavier23 Neujahrskonzert:MitWalzergehtdieWelt nichtunter24 ClaudioAbbadoimInterviewmitGiovanni BattistaPergolesi:DieSprachedesHerzens25 DerklassischeFragebogen, beantwortetvonBobSadin26 MaxRaabe:Ironiebitter,Melodiesüß
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28 AlleneuenVeröffentlichungen ausführlichvorgestellt
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30 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste Vorschau
Daniel Hope
Pierre Boulez
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Jubiläen 20102010 – das ist ein großer Komponistenjubiläumsjahrgang, wurden doch vor 200 Jahren Schumann und Chopin gebo-ren. Aber schon im ersten Quartal stehen drei Geburts-tage von Jahrhundertinterpreten an. Vor genau 100 Jah-ren erblickte die rumänische Sopranistin Maria Cebotari das Licht der Welt, sie begeisterte vor allem als Mozart- und Strauss-Sängerin die Massen. Ähnlich kultisch verehrt wurde auch der amerikanische Bariton und Verdi-Grande Sherrill Milnes, der im Ruhestand seinen 75. Geburts-tag feiern darf. Am 26. März lässt die Musikwelt schließ-lich den ewig jungen Dirigenten und Komponisten Pierre Boulez hochleben. Zu Ehren seines 85.! Und die Deutsche Grammophon gratuliert ihm mit gleich zwei CD-Boxen und seinen jeweils sämtlichen Einspielungen von Béla Bartók und Igor Strawinsky.
Wer ist die Schönste ...?Wie viele Opern seit Claudio Monteverdis „Orfeo“ komponiert und gleich noch auf die Bretter gebracht wurden, ist wohl nie mehr zu rekonstruieren. Aber zumindest in der Beletage des Repertoires lässt sich vielleicht ausmachen, welche Oper die schönste aller Zeiten ist. Und so haben die Fernsehsender ZDF Theaterkanal, 3sat und Classica ihre Zuschauer seit Mai 2009 aufgefordert, aus 30 vorsortierten Werken den Favoriten zu wählen. Im Dezember hatten es etwa Bizets „Carmen“, Wagners „Lohengrin“ und der doppelte Mozart mit „Don Giovanni“ und „Die Zauberflöte“ in die Top Ten geschafft. Um den Zuschauern und Opernfans die end-gültige Qual der Wahl zu erleichtern, wurden all diese Opern in unterschiedlichen Inszenierungen in den Sendern ausgestrahlt. Ob nun Verdis „Aida“ in der Einrichtung von Franco Zeffirelli bzw. Luca Roconi. Oder „La Bohème“ aus den Opernhäusern von Sidney und Berlin. Und am 9. Januar ist es dann so weit: In einer großen Finalshow, die von 3sat übertragen und von Stargeiger Daniel Hope moderiert wird, werben Opernstars für ihre Lieb-lingsoper – bis das Votum des Publikums feststeht.
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Erwin Schrott
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Artists of the YearTraditionell zieht auch die Klassikbranche am Ende eines Jahres Bilanz. Und weil für jeden Künstler vor allem die Gunst des Publikums zählt, ist die Auszeichnung zum „Künstler des Jahres 2009“ für die beiden Sängerstars Cecilia Bartoli und Jonas Kaufmann besonders wert- voll. Denn erstmals konnten in Frankreich die Hörer von Radio France Musique und die Leser des Fachmagazins „Diapason“ ihre Lieblingsinterpreten auswählen. Und von den 15 Persönlichkeiten, die im Klassikjahr 2009 mit Sen-sationellem auftrumpften, gingen die italienische Mezzo-sopranistin und der Münchner Tenor stimmengleich als Sieger hervor! Bartoli bekam so den „Diapason d’Or“ für ihre furiose Kastratenhommage „Sacrificium“, während Jonas Kaufmann sich mit Deutschen Opernszenen sowie Schuberts „Schöner Müllerin“ in die Herzen der Franzosen singen konnte.
Cecilia Bartoli
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Jonas Kaufmann
I Chopin T-ShirtWahre Fans des großen Komponisten können ihrer Leidenschaft nun Ausdruck verleihen: Das Chopin-Shirt gibt es ab 11. Januar im Online-Shop Bravado sowie im Handel in der figurbetonten Girlie-Variante für EUR 22,99 oder in der lässigen Herrenversion für EUR 19,99. Beide sind aus feiner Baumwolle und tragen hinten das Logo der Deutschen Grammophon, das „Chopin 200“-Logo auf dem Ärmel und nicht zu übersehen vorn das Motto des Jahres 2010: „I Chopin“. www.bravado.de/chopin
Was für eine spielfilmreife Szene. Ungemütliche Regenwolken hängen da über der Werft von Danzig. Die riesigen Kräne ragen mit ihren bewegungslos herunterhän-genden Kettenfäden gespenstisch in den Himmel. Hier und da stehen verrostete Gitterwände herum. Und selbst die Transportgleise scheinen auch schon lange ein nutzloses Dasein zu fristen. Doch mitten hinein in die Tristesse hat sich tatsächlich nicht nur ein Flügel verirrt. Auf einmal wird die lausige Kälte im hohen Norden Polens von einem tiefen, wärmenden Klavierton zerschnitten. Langsam und ruhig baut sich eine Stimmung der Schwermut auf, schält sich aus den dunklen Klangfarben schließlich eine Melodie heraus, die trostspendende Anmut besitzt. Es ist Frédéric Chopins Walzer op. 34 Nr. 2 in a-Moll, den er 1831 komponiert hatte. In jenem Jahr, in dem Chopin endgültig von seiner Heimat Ab-schied nahm, nachdem die polnischen Befreiungskämpfe gegen die russische Herrschaft gescheitert waren. Und genau diesen Lieblingswalzer von Chopin spielte nun fast zwei Jahrhunderte später die Pianistin Alice Sara Ott in der ehe-maligen Lenin-Werft in Danzig. Dort, wo 1980 die aufständische Gewerkschafts-bewegung Solidarność die ersten, aber wegweisenden Schritte wagte, die schließlich zum Untergang des kommunistischen Systems führten. Alice Sara Ott: „Hier wurde ein Traum von Freiheit wahr. Chopin konnte das zu seinen Leb- zeiten nicht mehr miterleben. Und weil man in diesem Walzer hören kann, wie tief seine Liebe zu seinem Heimatland war, wollte ich unbedingt dieses Stück hierher zurückbringen.“ Diese Reise zu diesem geschichtsträchtigen Ort wurde so für Alice Sara Ott zu einer persönlichen Referenz an einen Komponisten, dessen Klangsprache irgendwann jeden Pianisten weniger überwältigt als vielmehr einnimmt. Denn trotz der aberwitzig technischen Pirouetten und Flickflacks, die er in seine unzähligen Klavierstücke eingebaut hat, schwingt stets eine poetisch nuancenreiche Mit-teilungskraft mit. Und genau diese Doppelgesichtigkeit des Klaviervirtuosen, -sängers und -erzählers Chopin macht auch die herausfordernde Faszination für Alice Sara Ott aus. Für sie ist Chopin kein offenes Buch, stellt nicht einfach seine Gefühle zur Schau. Vielmehr bewahrt er für Ott immer seine Würde. „Es ist so, als würde er sich nur ei-ne Träne gestatten – doch hinter der Maske ist er tieftraurig.“ Erstaunlich, wie hier jemand das Wesen Chopins auf den Punkt zu bringen versteht, der noch nicht ein-mal ein halbes Pianistenleben hinter sich hat. Denn die gebürtige Münchnerin ist schließlich erst 21 Jahre jung. Und in ihren bisherigen Konzertprogrammen tauch-te der Name „Chopin“ nur vereinzelt auf, widmete sie sich stattdessen vorrangig den Werken von ausgewiesenen Chopin-Fans. Von Robert Schumann etwa oder Franz Liszt.
Nach ihrem viel gelobten Deutsche-Grammophon-Debüt mit Liszt- Etüden hat Alice Sara Ott jetzt sämtliche Walzer von Frédéric Chopin eingespielt. Und damit setzt die hübsche Deutsch-Japanerin das Chopin-Jahr 2010 ebenso leichthändig wie gedankenvoll in Bewegung.
Alice im Seelenwunderland
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Pendlerin zwischen Welten: Die Deutsch-JapanerinAlice SArA Ott
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Ihr Ziel ist innerer Frieden:Alice SArA Ott
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„Mir geht es genau wie Chopin: Nur in der Musik fühle ich mich wirklich zuhause.“
Liszt wählte sie auch für ihre erste diskographische Visiten- karte, als sie seine fingerbrechenden „12 Études d’exécution trans-cendante“ Anfang 2009 verblüffend für die Deutsche Grammophon einspielte. Nun also der Jubilar von 2010. Pünktlich zum 200. Geburtstag von Frédéric Chopin hat Alice Sara Ott sämtliche seiner Walzer auf-genommen. Diese 19 Stücke, die zu seinen bekanntesten Werken zählen. Die aber zugleich auch in ihrer Ausdrucksweite von brillant bis sanft, von kokett bis schwerblütig eine Gestaltungsreife erfor-dern, um sie bloß nicht zu rundum eleganten Piècen verkümmern zu lassen. Dass Alice Sara Ott von den klassischen Chopin- Klischees nicht viel hält, belegt sie denn sogleich beim allerersten Stück auf ihrer CD, beim „Grande valse brillante“ op. 18. Natürlich besitzt er jetzt das belcantistisch Leichte. Und auch die Salon-noblesse steht ihm gut zu Gesicht. Doch es sind eben diese Ruba-ti und die oftmals ins Halbdunkel eingetauchten Farben, mit denen Ott immer wieder dem von Sehnsuchtsschüben geplagten Chopin den Puls fühlt. Kein Wunder, dass daher dem nicht weniger be-rühmten „Minutenwalzer“ op. 61 Nr. 1 jeder Anflug von prahlerischer Raserei fehlt. Bei Ott ist stattdessen kantable Deutlichkeit und feine Intimität Trumpf. Schließlich ist Ott grundsätzlich bei den Walzern der festen Überzeugung, dass pure „Virtuosität die ihnen eigene Melancholie verschleiern würde.“. Dass Alice Sara Ott sich heute über das Innen- und Außenleben von Chopins Walzern aber überhaupt so ihre Gedanken machen kann, verdankt sie zuallererst ihrer angeborenen Dickköpfigkeit. Denn ohne die wäre ihr Weg vielleicht doch anders verlaufen. Schon als Dreijährige wollte die Tochter einer Japanerin und eines Deut-schen Pianistin werden, nachdem ihre Eltern sie zu einem Klavier-konzert mitgenommen hatten. Ihre Mutter, die selbst als Konzert- pianistin die Höhen, aber auch Tiefen einer Karriere miterlebt hat, war zwar zunächst von dem Wunsch nicht unbedingt begeistert. Aber mit vier Jahren bekam Alice Sara Ott dann doch endlich den ersten Klavierunterricht. Und prompt bestätigten die ersten Wett-bewerbserfolge etwa bei „Jugend musiziert“, dass es sich bei diesem blutjungen Nachwuchs- um ein Naturtalent handelte. Den eigentlichen Schliff, den man für eine Pianistin mit Zukunft benötigt, bekam sie sodann 2000, als sie mit zwölf Jahren ans Salz-burger Mozarteum in die Klasse von Karl-Heinz Kämmerling wech-selte. Bei ihm lernte Ott die Kunst des musikalischen Verstehens und Begreifens, denn „er kann durch seine Worte Vorstellungen er-schaffen und dadurch sehr viel vermitteln.“. Und der legendäre Kla-vierprofessor sollte bei seiner Schülerin ganze Arbeit leisten. Nach weiteren Wettbewerbstrophäen ist Ott längst in den internationalen Konzertsälen angekommen, hat sie genauso mit dem Tonhalle- Orchester Zürich zusammengespielt, wie sie als begeisterte Kam-mermusikerin beim Spannungen-Festival von Lars Vogt gastierte. Und nach ihrem jüngsten Debüt in der Philharmonie ihrer Heimat-stadt München sind für 2010 nicht nur Recitals in der Berliner Phil-harmonie, in Paris und Madrid geplant. Auf dem Tourplan stehen
auch Auftritte in Japan, wo Alice Sara Ott längst eine Berühmtheit ist, seit sie erstmals 2004 im Geburtsland ihrer Mutter auftrat und 2005 mit Tschaikowskys 1. Klavierkonzert den Durchbruch schaff-te. Obwohl Ott eine eher asiatisch gefärbte Erziehung genossen hat, musste sie sich jedoch damals mit der japanischen Mentalität erst einmal anfreunden. Und noch heute fühlt sie sich mit ihren unter-schiedlichen Wurzeln als Wanderin zwischen den Kulturen. Genau das ist auch, was sie so eng mit Chopin und seinen Wal-zern verbindet: „Diese Walzer zeigen seine gespaltene Persönlich-keit – zwischen Polen und Frankreich hin- und hergerissen, war Chopin Zeit seines Lebens auf der Suche nach seiner Identität. Ge-nauso geht es mir mit Japan und Deutschland. Nur in der Musik fühle ich mich wirklich zuhause.“ Um den Seelenschwingungen ge-rade von Chopin so nahe wie möglich zu kommen, hat sie daher ausschließlich die Autographen der Walzer studiert, da diese den düsteren Geist seiner Musik genauer widerspiegeln als die moder-nen Notenausgaben. Und so wie es Chopin von seinen Schülern gefordert haben soll, eins mit der Musik zu werden, setzt sich Alice Sara Ott oftmals abends, nach all den Proben und dem stundenlan-gen Üben, ans Klavier. In vollkommener Dunkelheit, um vollends in der Musik zu versinken. In solchen Momenten, in denen es nichts anderes gibt als nur das Hören, tankt sie dann auch die nötige Energie für bevorstehen-de Schlachtrösser des Konzertrepertoires. Doch bevor sich Alice Sara Ott in den kommenden Monaten aufmachen wird, um sich von Stockholm bis Cincinnati erneut in die ersten Klavierkonzerte von Tschaikowsky und Liszt zu werfen, muss eine Frage noch schnell beantwortet werden. Angesichts ihrer aktuell intensiven Liaison mit Chopin: Welcher ist denn nun ihr Lieblingswalzer? Der steht jetzt ganz am Schluss ihrer Einspielung und ist der Walzer a-Moll ohne Opuszahl. „Er ist schlicht, hat aber Momente tiefer Traurigkeit. Da-mit kann ich – und das Publikum – den inneren Frieden finden. Und das ist mein Ziel.“ Frédéric Chopin und Alice Sara Ott – da scheinen sich zwei gesucht und gefunden zu haben.Guido Fischerwww.alicesaraott.de www.chopin-200.de
Alice Sara Ott live 12.01. Braunschweig, Stadthalle 16.01. Kiel, Schloss 09.02. Zürich, Tonhalle 25.03. München, Prinzregententheater
Alice Sara Ott, KlavierVeröffentlichung: 15. Januar
Frédéric chopinSämtliche Walzer
Deutsche Grammophon cD 477 8095
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Alice Sara Ott im TV15.01. Radio Bremen, 3nach915.01. ZDF, aspekte
Interview
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Martha Argerich, KlavierVeröffentlichung: 22. Januar
Frédéric ChopinArgerich spielt
Chopin – Die Rundfunkaufnahmen
Deutsche Grammophon CD 477 7557 F
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Vulkan am Klavier:MArthA ArGeriCh
Anlässlich des Chopin-Geburtstags hat Deutsche Grammophon nach noch nie zu-vor veröffentlichten Mitschnitten der sich so rarmachenden Martha Argerich gesucht – und ist in den Archiven von WDR und Deutschlandradio fündig geworden. Die CD, mit klanglich liebevoll auf den neuesten Stand gebrachten Aufnahmen aus den Jah-ren 1959 und 1967, enthält als CD-Premie-ren die Ballade Nr. 1 g-Moll, Mazurken aus den Opuszahlen 24, 33, 41 und 63 sowie die Etüde op. 10 Nr. 4. Hinzu kommen zwei Nocturnes sowie die Klaviersonate Nr. 3 und die Mazurken op. 59, mitgeschnitten 1967, in jenem Jahr also, in welchem Martha Argerich diese Werke auch für Deutsche Grammophon eingespielt hat. Im Rahmen ihrer Aufnahmetätigkeit ist Martha Argerich wahrscheinlich niemand nähergekommen als Heinz Wildhagen, der bis 1983 jede ihrer Aufnahmen als Tonmeis-ter betreut hat. Wildhagen, geboren 1928, gilt in der Szene als Urgestein, als Legende. Nehmen Sie irgendeine klassische Aufnah-me der Deutschen Grammophon zur Hand, die Chancen stehen gut, dass im Impres-sum sein Name steht. Heinz Wildhagen, ein Spezialist für Soloaufnahmen und Kam-mermusik, war ab 1951 als „recording en-gineer“ weltweit für das Label unterwegs, 200 Tage pro Jahr. Mehr als 3500 Titel hat er in dieser Zeit festgehalten. Besonders en-ge berufliche Beziehungen pflegte Wild- hagen, der sich heute, mit 81 Jahren, um die Wiederauflage audiophiler Klassikschall-platten kümmert, zu drei Großen des Pia-nos: Svjatoslav Richter, Arturo Benedetti Michelangeli und Martha Argerich. An seine erste Begegnung mit der impulsiven Argen-tinierin erinnert sich Heinz Wildhagen im Interview, als sei es gestern gewesen:
Heinz Wildhagen: Martha Argerich kam 1961 zu ihrer ersten Schallplattenproduktion zu uns in den Beethoven-Saal der Stadthal-le Hannover, als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht. Von Anfang an eine un-gemein freundliche, nette und natürliche Person, dabei aber total präsent. Und da-mals schon erschien sie mit ihrem „Seelen-verwandten“, dem Pianisten Nelson Freire, mit dem sie heute ihre Duokonzerte spielt. Freire muss damals so 16 oder 17 Jahre alt gewesen sein. Der saß dann in einem ande-ren Raum, in dem sich auch ein Flügel be-fand, und spielte dieselben Stücke, die Martha mit uns aufnahm.KlassikAkzente: Wie hat sich Martha Ar-gerich für ihre Aufnahmen vorbereitet?Wildhagen: Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Ich glaube, sie kam einfach von zuhause, hat sich hingesetzt und Klavier gespielt. Arturo Benedetti Michelangeli, der sie in Meisterklassen unterrichtet hat, hat mal zu mir gesagt: „Martha Argerich ist wie ein Vul-kan. Die setzt sich ans Klavier und geht los.“KlassikAkzente: Welche Gedanken hat sie zu Chopins Musik geäußert?Wildhagen: Chopin ist die Musik, die nach meiner Meinung ihrer ganzen Mentalität am meisten entgegenkommt. Aber ich muss sagen, dazu hat sie sich nie geäußert. Ge-nerell ist meine Erfahrung, dass Musiker ei-gentlich kein Interesse daran haben, über ihren Zugang zu einem Komponisten oder einem Musikstück zu diskutieren. Das habe ich eigentlich nie erlebt. KlassikAkzente: Sie haben viele Weltklas-se-Pianisten als Chopin-Interpreten hautnah erlebt. Was macht die Art, wie Martha Arge-rich Chopin spielt, einzigartig? Wildhagen: Ihr Spiel ist immer unglaublich aufregend. Technisch so beherrscht, man
hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass ihr das, was sie da tut, irgendwelche Schwie-rigkeiten bereiten könnte. Gleichzeitig aber komplett intuitiv vorgetragen. Ich habe an-dere, fraglos ebenso bedeutende Pianisten erlebt, die stundenlang an winzigen Details feilen konnten. Das hätte Martha Argerich nie gemacht. Sie kam herein, setzte sich ans Instrument und legte los. Sie spielte un-mittelbar und direkt, jeweils auch abhängig von ihrer momentanen Gefühlslage. Ent-sprechend konnte dasselbe Stück unter ih-ren Händen am nächsten Tag vollkommen anders klingen. Aber beeindruckend war sie immer.KlassikAkzente: Wer sind für Sie heute die legitimen Nachfolger, die als Chopin- Interpreten in Argerichs Fußstapfen treten könnten?Wildhagen: Es gibt eine ganze Menge guter junger Pianisten, die aber aus meiner Sicht oft nicht langfristig genug gefördert werden, um in eine solche Rolle hineinzuwachsen. Eine Platte, vielleicht eine zweite, wenn sich dann nicht der definitive Erfolg eingestellt hat, lässt man den Künstler fallen. Das ist nicht nachhaltig genug gedacht. Um Martha Argerichs Debüt haben sich die Leute sei-nerzeit auch nicht gerade geschlagen, das sollte man sich vor Augen halten. Allerdings waren die guten Leute ihrer Generation als junge Pianisten gemeinhin weiter entwickelt in Bezug auf den vielleicht wesentlichsten Aspekt des Klavierspiels: Ich meine die Fähigkeit, den Charakter eines Stückes zu treffen und herauszuarbeiten. Heute gibt es mehr junge Pianisten, die hauptsächlich perfekt die Finger bewegen können. Das irritiert mich sehr.Das interview führte harald reiter.www.marthaargerich.de
Leidenschaft und NatürlichkeitOhne Frage ist Martha Argerich eine der bedeutendsten Chopin-Pianistinnen der letzten 50 Jahre. Im Frühjahr wird sich anlässlich des 200. Geburtstags des großen Polen der kostbare Katalog der Chopin-Aufnahmen Martha Argerichs um einige Weltpremieren erweitern.
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The Art of ChopinDeutsche Grammophon 2 CDs 480 3405
Argerich • Ashkenazy • BarenboimBlechacz • Freire • Gulda • Horowitz
Lang Lang • Ott • Pogorelich • Pollini u.a.Veröffentlichung: 22. Januar
Aus seinem Herzen sprießen Blüten in aller Farbe und Pracht, zwitschernde Vögelchen und farbenfrohe Schmetterlinge um-flattern das Gesicht des Kom-ponisten – so sieht Frédéric Chopin im Jahr 2010 aus. Je-denfalls in den Augen von Olaf Hajek. Der Berliner Illustrator entwarf diese Chopin-Impres- sion im Auftrag der Deutschen Grammophon, welche nun die Jubiläumsedition „The Art of Cho pin“ schmückt. Die Doppel-CD ist die Hom-mage zum 200. Geburtstag des polnischen Klaviergenies. Die beliebtesten und interessantes-ten Werke Chopins sind dort in einer raffinierten Kollektion ver-eint, die neben Polonaisen, Wal-zern, Préludes und Études auch Nocturnes, Impromptu-Fantasi-en und Klaviersonaten aneinan-der reiht. So unterschiedlich die Ausdrucksformen auch sind: Chopins Werke sind immer im höchsten Maße gefühlvoll und intim und konzentrieren sich auf das Klavierspiel. Mit diesem Instrument er-spielte sich der Komponist die Welt der Musik schon als Klein-kind. Als er im Alter von sieben Jahren seine ersten Polonaisen schrieb, war abzusehen, dass er als Wunderkind mit einzigar-tigem Talent das Klavier zu sei-nem lebenslangen Begleiter ma-chen würde. Sein Weg führte ihn über Warschau nach Wien
und schließlich Paris. In den Kul-turmetropolen Europas konnte er auf die Erfolge im Heimatland Polen aufbauen und sich Ruhm als Konzertpianist erspielen. Pa-ris, „die schönste aller Welten“, wie er die Stadt in einem Brief nannte, wurde seine Wahlhei-mat, hier verbrachte er am Ende auch seinen Lebensabend. Chopins Werdegang war geprägt von emotionalen Hö-henflügen und Talfahrten. Auch wenn sich Chopin selbst nie-mals programmatische Ideen in seinen Kompositionen zuge-standen hätte, spiegeln sie doch seine sehr unterschiedlichen Lebensphasen und Gefühlszu-stände wider. Daher ist auch die Wahl der Interpreten auf „The Art of Chopin“ breit gefächert, um den vielen Facetten und Nuan-cen des Klaviergenies gerecht zu werden. Auf beiden CDs wer-den Chopin-Kompositionen von zurückhaltend-melancholisch bis extrovertiert-aufbrausend auf sehr individuelle Art gespielt, aber immer steht die Kom bina ti-on aus perfektionierter Technik und freiem Gefühlsausdruck im Vordergrund. Neben großen Preisträgern des Chopin-Wettbewerbes wie Maurizio Pollini, Martha Argerich und Rafał Blechacz, jeweils Ge-winner des ersten Preises, findet sich Vladimir Ashkenazy, der sich den zweiten Preis erspielte, sowie Ivo Pogorelich, der wäh-
rend des Wettbewerbes die Wertschätzung der damaligen Jurorin Martha Argerich gewon-nen hatte. Pogorelich ist be-kannt für seine sehr eigenwil-ligen, starken Interpretationen. Während Pollini mit der Barca-rolle op. 60 einen nach innen ge-kehrten Chopin zeigt, spielt ihn Martha Argerich mit feurigem Elan. Gefühlvoll und melancho-lisch interpretiert Rafał Blechacz die Prélude in e-Moll op. 28/4. Die wilde, aufbrausende Seite des Klaviervirtuosen veranschau-licht Vladimir Ashkenazy in tech-nischer Brillanz mit der „Revolu-tions-Étude“, in welcher Chopin seiner aufbrausenden Wut über die blutige Niederschlagung des polnischen Novemberaufstan-des im Jahre 1830 Ausdruck verlieh. Drei der berühmtesten Wer-ke Chopins, die Polonaise „Hé-roique“, das „Regentropfen-Pré-lude“ und der „Minutenwalzer“, eröffnen das Doppelalbum „The Art of Chopin“. Überraschend frisch überzeugt die Interpretati-on des Chopin-Walzers op. 64 von Alice Sara Ott, der Ausnah-me-Pianistin, die schon jetzt von der Presse als „Teufelspianis- tin“ gefeiert und der nachgesagt wird, den „wahren Duft“ von Chopins Walzern zu enthüllen (Seite 6). Neben derartigen Neu-entdeckungen und altbekannten Schätzen findet auch eine CD-Weltpremiere ihren Platz: die Auf-
nahmen des 11. und 20. Pré-lude aus den 24 Préludes op. 28 mit Friedrich Gulda. Die Ein-spielungen von Weltklasse-Pia-nisten wie Lang Lang, Hélène Grimaud und Vladimir Horowitz runden die Kollektion zu einer Edition ab, die den Meister der Klavierkomposition zum Jubilä-um angemessen würdigt. Deshalb musste auch das Cover der Edition die besondere Wertschätzung versinnbildlichen. Da ist die Wahl des Illustrators Olaf Hajek, der sich als einer der bekanntesten Deutschen seines Fachs einen Namen gemacht hat, nicht zu tief gegriffen: Ha-jeks Werke wurden international schon mehrfach ausgezeichnet und in Publikationen wie „The New York Times“, „SZ Magazin“ und „Cicero“ veröffentlicht. Sein Bild von Chopin mit blutendem Herz, aus dem es zwitschert und blüht, und auf dessen Antlitz Sonne, Wolken und Regenbögen gleicherma-ßen Platz finden, ist die perfekte Einladung für ein musikalisches Kennen- und Liebenlernen des vielseitigen und gefühlvollen Chopins, der uns die Freude an Höhen und Tiefen, an sanfter Emotion und wilder Leidenschaft und an vollendeter Schönheit der Klaviermusik auch im Jahr 2010 zu erwecken vermag.Katrin Haase
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CHOPIN HEuTEMusikrezeption heute macht auch vor den Augen nicht halt. Für eine besonders schöne Compilation bat die Deutsche Grammophon den Illustrator Olaf Hajek um ein besonders schönes Cover.
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Lyrik und Melancholie:FréDériC CHopin
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Geklärt ist es bis heute zwar immer noch nicht, ob Frédéric Chopin nun am 22. Februar oder doch am 1. März geboren wurde. Sicher ist dagegen, dass er vor 200 Jahren das Licht der Welt erblickte und ein Klavierwerk hinterlassen hat, das zum Weltkulturerbe zählt. Genau das steht jetzt zu Ehren des Polen im Mittelpunkt von zwei gewichtigen CD-Boxen.
Aus dem Traumreich der Poesie
Alle fünf Jahre gilt’s. Dann ringen Pianisten um die Gunst einer der weltweit anspruchsvollsten Klavier-Jurys. und wenn man die Siegerliste des Warschauer Chopin-Wettbewerbs Revue pas sieren lässt, durften sich die auch zukünftig Allerbesten den Lorbeerkranz aufsetzen. Ob nun der moderne Analytiker Maurizio Pollini, die feurige Argentinierin Martha Argerich oder die beiden Chopin-Landsmänner Krystian Zimerman und Rafał Blechacz. Auch, wer nicht den 1. Preis er-rungen hatte, konnte sich erst in den Wettbewerbs annalen und dann in der Interpretationsge-schichte verewigen. Zwar über-ließ 1955 kein Geringerer als Vladimir Ashkenazy dem Gewin-
ner Adam Harasiewicz den Vor-tritt. Doch Ashkenazy sollte über zwanzig Jahre später mit seiner chronologisch angelegten Ein-spielung des gesamten Klavier-werks von Chopin eine grandios schwerblütig-russische Alterna-tive bieten – zu der ebenfalls kompletten Sichtweise des Cho-pin-Edelmanns Adam Harasie-wicz. Allein mit den Aufnahmen der in Warschau angetretenen Wettbewerbsteilnehmer ist so-mit das Chopin-Feld glänzend bestellt. Man denke da nur an Pollinis fulminant durchdachte Etüden und an Zimermans Ele-ganz und Klarheit in den Klavier-konzerten. Aber nicht nur in den Archivtresoren der Deutschen Grammophon, sondern auch in
denen der Decca und von Philips Classics lagern eben noch zahllos weitere, diskogra-fische Chopin-Juwelen. und so hat man gleich zwei labelüber-greifende CD-Pakete geschnürt, um den 200. Geburtstag des sehnsuchtsvollen Klaviersängers Chopin adäquat auf Drei-Sterne-Niveau zu feiern. Die 10-CD-Box in der Reihe Eloquence bietet ei-nen großen wie repräsentativen Querschnitt durch Chopins Welt der Mazurken und Nocturnes, der Scherzi, Balladen und Sona-ten. Mit der Argerich, aber auch mit dem Grandseigneur Claudio Arrau, dem unsentimentalen Klavier-Orpheus Emil Gilels so-wie mit dem Super-Ästheten Arturo Benedetti Michelangeli.
Zu dieser erlesenen Interpreten-schar gesellen sich aber bei der 17 CDs starken „Chopin Edition“ dann noch Meistercellist Mstis-law Rostropowitsch, die Sopra-nistin Elzbieta Szmytka und das Beaux Arts Trio hinzu. Immerhin ist in dieser Werkschau der Komponist Chopin lückenlos vertreten – mit all seinen Klavier-werken wie seinen Liedern und Kammermusikstücken. Wie hat-te nicht schon Heinrich Heine von Chopin geschwärmt: „Er stammt aus dem Lande Mo-zarts, Raffaels, Goethes, sein wahres Vaterland ist das Traum-reich der Poesie.“reinhard Lemelle
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Frédéric ChopinKlavierwerke
Decca 13 CDs 478 2282
Vladimir Ashkenazy, Klavier
Frédéric ChopinKlavierkonzerte & Klavierwerke solo
(Jubiläumsedition) Deutsche Grammophon
10 CDs 480 3365
Argerich • Arrau • Ashkenazy • BarenboimBenedetti Michelangeli u.a., Klavier
Veröffentlichung: 5. Februar
Ehre, wem Ehre gebührt:VLaDimir asHKenazy
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DG
Magazin
Alle Neuerscheinungen von Januar bis März 2010
EinzelveröffentlichungenGiovanni Battista pergolesi
Stabat Mater
archiv produktion CD 477 8077
orchestra mozart • Dirigent: Claudio Abbado
Giovanni Battista pergolesi
Messa di San Emidio
archiv produktion CD 477 8463
orchestra mozart • Dirigent: Claudio Abbado Veröffentlichung: 5. Februar
Giovanni Battista pergolesi
Dixit Dominus
archiv produktion CD 477 8465
orchestra mozart • Dirigent: Claudio Abbado Veröffentlichung: 5. märz
Frédéric Chopin
The Nocturnes
Decca CD 478 2182
orch Nelson Freire, Klavier Veröffentlichung: 5. märz
Frédéric Chopin
Argerich spielt Chopin – Die Rundfunkaufnahmen
Deutsche Grammophon CD 477 7557
Martha Argerich, Klavier Veröffentlichung: 22. Januar
Frédéric Chopin The Art of Chopin
Deutsche Grammophon 2 CDs 480 3405
Argerich • Ashkenazy • Barenboim • Blechacz • Freire • Horowitz • Ott
Gulda • Lang Lang • Pogorelich • Pollini u.a. Veröffentlichung: 22. Januar
Frédéric Chopin Chopin-Edition – sämtliche Werke
Deutsche Grammophon 17 CDs 477 8445
Argerich • Ashkenazy • Blechacz u.a., Klavier
London symphony orchestra • Dirigenten: Zimerman • Inbal
Alma Mater – Musik aus dem Vatikan
Geffen CD 271 9619 • super Deluxe Box 476 3666
Deluxe Book 476 3665 • CD & DVD 476 3664
Benedikt XVI., Gesang und rezitation • royal philharmonic orchestra
Béla Bartók Pierre Boulez conducts Bartók sämtliche DG-aufnahmen
Deutsche Grammophon 8 CDs 477 8125
Berliner philharmoniker • London symphony orchestra u.a.
Dirigent: Pierre Boulez Veröffentlichung: 8. Januar
igor strawinsky Pierre Boulez conducts Stravinsky
Deutsche Grammophon CD 477 8730
Berliner philharmoniker • Chicago symphony orchestra • ensemble
intercontemporain u.a. • Dirigent: Pierre Boulez Veröffentlichung: 8. Januar
Night and Dreams
Deutsche Grammophon CD 477 8101
Measha Brueggergosman, sopran
Justus Zeyen, Klavier Veröffentlichung: 12. Februar
Johann sebastian Bach
Die 6 Brandenburgischen Konzerte
Decca 2 CDs 478 2191
Gewandhausorchester Leipzig • Dirigent: Riccardo Chailly
Fauré Quartett Popsongs
songs von Feist • pet shop Boys • a-ha • peter Gabriel u.a.
Deutsche Grammophon CD 476 3610
Fauré Quartett
Frédéric Chopin
Friedrich Gulda: Chopin
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 8724
Friedrich Gulda, Klavier Veröffentlichung: 19. Februar
Anna – The Best of Anna Netrebko
Deutsche Grammophon CD 480 3103
Anna Netrebko, sopran • staatskapelle Dresden
Wiener philharmoniker u.a. • Dirigenten: Abbado • Noseda • Weigle u.a.
ravel • mussorgsky
Recomposed by Carl Craig & Moritz von Oswald
Deutsche Grammophon Lp 272 4750
Berliner philharmoniker • Dirigent: Herbert von Karajan
Frédéric Chopin
Sämtliche Walzer
Deutsche Grammophon CD 477 8095
Alice Sara Ott, Klavier Veröffentlichung: 15. Januar
Ombre de mon amant – French Baroque Arias
archiv produktion CD 477 8610
Anne Sofie von Otter, mezzosopran
Chœur et orchestre Les arts florissants • Dirigent: William Christie
Johann strauß Neujahrskonzert 2010
Decca 2 CDs 478 2113 • DVD 074 3376
Wiener philharmoniker
Dirigent: Georges Prêtre
Übers Meer
Decca CD 476 3753
Max Raabe, Gesang
Christoph Israel, Klavier Veröffentlichung: 22. Januar
Voce d’angelo puccini, Verdi, Cilea u.a.
Decca 2 CDs 478 2200
Renata Tebaldi, sopran
Verschiedene orchester und Dirigenten Veröffentlichung: 8. Januar
WELT-EditionFrédéric Chopin WELT-Edition: 1 – Polnische Seele im Exil
Deutsche Grammophon CD 480 3306
Lang Lang • Blechacz • Grimaud • Pogorelich u.a., Klavier
Wiener philharmoniker • Dirigent: Zubin Mehta
W. a. mozart WELT-Edition: 2 – Wunderkind mit Witz und Esprit
Deutsche Grammophon CD 480 3279
Serkin • Gulda • Eschenbach, Klavier • London symphony orchestra
Dirigent: Claudio Abbado
L. van Beethoven WELT-Edition: 3 – Revolution der Wiener Klassik
Deutsche Grammophon CD 480 3307
Arrau • Barenboim • Kempff, Klavier • staatskapelle Dresden
Dirigent: Sir Colin Davis
J. s. Bach WELT-Edition: 4 – Zwischen Himmel und Klavier
Deutsche Grammophon CD 480 3267
Schiff • Richter • Gulda • Schmidt u.a., Klavier
Chamber orchestra of europe • Hamburger philharmoniker
Liszt • schubert • schumann
WELT-Edition: 5 – Leidenschaft & Tragik der Romantik
Deutsche Grammophon CD 480 3184
Richter • Kissin • Pollini, Klavier • Dirigent: Kyrill Kondraschin
Tschaikowsky • mussorgsky
WELT-Edition: 6 – Klang der russischen Seele
Deutsche Grammophon CD 480 3308
Argerich • Pogorelich, Klavier • Dirigent: Charles Dutoit
WELT-Edition: Meisterwerke für Klavier (1–6 + Bonus-CD)
Deutsche Grammophon 7 CDs 480 3326
Lang Lang • Argerich • Pollini u.a., Klavier
Register
www.KlassikAkzente.de 15
Collectors Edition Veröffentlichung: Februar
Johann sebastian Bach
Orgelwerke
Deutsche Grammophon 14 CDs 477 8628
Simon Preston, orgel
Ludwig van Beethoven 9 Symphonien
Deutsche Grammophon 5 CDs 477 8643
orchestre révolutionnaire et romantique
Dirigent: Sir John Eliot Gardiner
Wolfgang amadeus mozart
Streichquartette
Deutsche Grammophon 6 CDs 477 8680
Amadeus Quartet
Franz Liszt
Sämtliche Tondichtungen
Decca 4 CDs 478 2309
London philharmonic orchestra • Dirigent: Bernard Haitink
antonín Dvořák
Symphonien • Ouvertüren
Decca 6 CDs 478 2296
London symphony orchestra • Dirigent: Witold Rowicki
Frédéric Chopin
Klavierwerke
Decca 13 CDs 478 2282
Vladimir Ashkenazy, Klavier
sergej prokofieff
Opern
Decca 14 CDs 478 2315
Kirov-oper und -orchester • Dirigent: Valery Gergiev
Gustav mahler
Symphonien
Deutsche Grammophon 11 CDs 477 8668
Wiener philharmoniker u.a. • Dirigent: Leonard Bernstein
zoltán Kodály
Orchesterwerke • Háry János
Decca 4 CDs 478 2303
London symphony orchestra • Dirigenten: Antal Doráti • István Kertész
EloquenceDie erfolgreiche Klassikserie reflektiert
die ganze Welt der Klassik in überragenden Aufnahmen
von Deutsche Grammophon und Decca.
Giuseppe Verdi La traviata (Querschnitt, ital.)
Decca CD 480 2983
Angela Gheorghiu, sopran u.a. • Chorus and orchestra of the
royal opera House, Covent Garden • Dirigent: Sir Georg Solti
Giacomo puccini La Bohème (Gesamtaufnahme, ital.)
Decca 2 CDs 480 2941
José Carreras, Tenor u.a. • Chorus and orchestra of the
royal opera House, Covent Garden • Dirigent: Sir Colin Davis
Johann strauß Die Fledermaus (Querschnitt)
Decca CD 480 3104
Hilde Gülden, sopran • Waldemar Kmentt, Tenor u.a.
Wiener philharmoniker • Dirigent: Herbert von Karajan
Frederick Loewe My Fair Lady (Querschnitt, engl.)
Decca CD 480 3146
Kiri Te Kanawa, sopran u.a. • Jeremy Irons
London symphony orchestra • Dirigent: John Mauceri
Geistliche Arien
Deutsche Grammophon CD 480 3156
Anne Sofie von Otter, mezzosopran
Wiener philharmoniker u.a. • Dirigenten: Gardiner • Pinnock • Solti u.a.
Johann sebastian Bach
Klavierkonzerte BWV 1053, 1054, 1055, 1056, 1058
Decca CD 480 3160
András Schiff, Klavier • Chamber orchestra of europe
antonio Vivaldi Cellokonzerte
Decca CD 480 2988
Heinrich Schiff, Cello • Ton Koopman, Cembalo u.a.
academy of st martin in the Fields • Dirigent: Iona Brown
Frédéric Chopin
Romantische Klaviermusik
Deutsche Grammophon CD 480 3155
Argerich • Ashkenazy • Pletnev u.a., Klavier
Panis Angelicus
Festliche Klänge für panflöte und orgel
Decca CD 480 3121
Gheorghe Zamfir, panflöte • Diane Bish, orgel
Festliche Barockmusik
Deutsche Grammophon CD 480 3172
Berliner philharmoniker • i musici u.a.
Dirigenten: Goebel • Karajan • Pinnock u.a.
Frédéric Chopin Klavierkonzerte & Klavierwerke solo (Jubiläumsedition)
Deutsche Grammophon 10 CDs 480 3365
Argerich • Arrau • Ashkenazy • Barenboim
Benedetti Michelangeli u.a., Klavier Veröffentlichung: 5. Februar
Classical Choice Veröffentlichung: 29. Januar
Erlesene klassische Musik in ihrer ganzen Vielfalt und in
einem klaren, modernen Design.
Wolfgang amadeus mozart
Symphonien Nr. 40 & 41 „Jupiter“
Deutsche Grammophon CD 480 2860
Berliner philharmoniker • Dirigent: Herbert von Karajan
Johann sebastian Bach
Violinkonzerte Nr. 1 & 2 u.a.
Decca CD 480 2574
Viktoria Mullova, Violine • François Leleux, oboe • The mullova ensemble
Johann sebastian Bach Brandenburgische Konzerte Nr. 1–3
Deutsche Grammophon CD 480 3337
Berliner philharmoniker
Dirigent: Herbert von Karajan
Johann sebastian Bach Brandenburgische Konzerte Nr. 4–6
Deutsche Grammophon CD 480 3338
Berliner philharmoniker
Dirigent: Herbert von Karajan
Frédéric Chopin Klavierkonzerte Nr. 1 & 2
Deutsche Grammophon CD 480 3428
Argerich • Pogorelich, Klavier • London symphony orchestra
Chicago symphony orchestra • Dirigent: Claudio Abbado
Classics for the Road – Gut gelaunt auf reisen
Deutsche Grammophon CD 480 3336
Berliner philharmoniker • Chicago symphony orchestra
Wiener philharmoniker u.a. • Dirigenten: Abbado • Levine • Karajan u.a.
Register
16 www.KlassikAkzente.de
Winterzauber – musik zum aufwärmen
Deutsche Grammophon CD 480 3339
academy of st martin in the Fields • Berliner philharmoniker • London
symphony orchestra u.a. • Dirigenten: Gardiner • Marriner • Ozawa u.a.
Best of Gregorian Chant
Deutsche Grammophon CD 480 3408
zisterziensermönche vom stift Heiligenkreuz • Choralschola des Klosters
montserrat u.a.
Frédéric Chopin Best of Chopin
Deutsche Grammophon CD 480 3404
Argerich • Ashkenazy • Benedetti Michelangeli
Blechacz • Freire • Luisada • Pires • Pogorelich u.a.
Originals Veröffentlichung: 15. Januar
Mit ihren Höhepunkten der Aufnahmegeschichte aus den
Archiven von Deutsche Grammophon und Decca ist diese
Serie längst selbst schon ein Mythos geworden.
Ludwig van Beethoven
Klaviersonaten Nr. 8, 23, 14 u.a.
Decca CD 478 2132
Claudio Arrau, Klavier
Gustav mahler
Symphonie Nr. 9
Deutsche Grammophon CD 477 8620
Berliner philharmoniker • Dirigent: Leonard Bernstein
Johannes Brahms
Liebeslieder-Walzer op. 52 & 56 • Drei Quartette op. 64
Deutsche Grammophon CD 477 8619
Mathis, sopran • Fassbaender, alt • Fischer-Dieskau, Bariton u.a.
Johannes Brahms Ein deutsches Requiem op. 45
Decca CD 478 2119
orchestre révolutionnaire et romantique
Dirigent: Sir John Eliot Gardiner
White Nights – romantic russian showpieces
Decca CD 478 2122
Kirov-opernchor und -orchester • members of the royal Dutch
marine Band • Dirigent: Valery Gergiev
Le Parnasse français
Deutsche Grammophon CD 477 8624
musica antiqua Köln
Dirigent: Reinhard Goebel
robert schumann
Symphonien Nr. 1–4
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 8621
Berliner philharmoniker • Dirigent: Rafael Kubelik
Henry purcell Dido and Aeneas (Gesamtaufnahme, engl.)
Decca CD 478 2121
Jessye Norman, sopran u.a. • english Chamber orchestra
Dirigent: Raymond Leppard
Beethoven • schumann • Chopin Klaviersonate Nr. 32 c-Moll op. 111
Symphonische Etüden u.a. • Nocturnes
Deutsche Grammophon CD 477 8618
Ivo Pogorelich, Klavier
George Gershwin Rhapsody in Blue • Ein Amerikaner in Paris u.a.
Decca CD 478 2120
Sir André Previn, Klavier • pittsburgh symphony orchestra
Dirigent: Sir André Previn
HERZZERREISSEND
STERNSTUNDEN DER OPER
Die beliebtesten Opern in umjubelten Aufführungen vereint in einer hochkarätigen DVD-Edition,
exklusiv ausgewählt vom stern und Arthaus Musik.
CARMEN • DIE FLEDERMAUS • DIE ZAUBERFLÖTE
FIDELIO • LA BOHÈME • WERTHER
DER BARBIER VON SEVILLA • TANNHÄUSER
LA TRAVIATA • ELEKTRA
Mit den größten Stars der Klassikszene: Bartoli – Domingo – Kaufmann – Pavarotti u. v. m.
Jetzt im Handel oder unter www.stern.de/oper erhältlich.
Arthaus und das Arthaus Symbol sind eingetragene Markenzeichen der Kinowelt Gruppe, Deutschland
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einzeln je 14,90 €(empf. VK)
Live Eine Auswahl. Aktuelle Tourdaten wie immer auf www.klassikakzente.de/termine
Anne Sofie von Otter
08.01. Wien (A), Theater a. d. Wien 16./18./20./24.01. Basel (CH), Theater 27.03. Salzburg (A), Großes Festspielhaus
René Pape
08./09.01. München, Philh. im Gasteig 24./28.02. Berlin, Staatsoper 05./07./21./26./28./31.03. Berlin, Staatsoper
Maurizio Pollini
20.01. Frankfurt/M., Alte Oper 24.01. Berlin, Philharmonie 28.01. München, Herkulessaal 03.02. Baden-Baden, Festspielh. 10./11./13./14.03. München, Philh. im Gasteig
Thomas Quasthoff
05./06.01. Dresden, Semperoper 24./25.01. Hamburg, Laeiszhalle 15.02. Dresden, Semperoper 18.02. Wien (A), Musikverein 20.02. Köln, Philharmonie 22.02. Berlin, Philharmonie 24.02. Hamburg, Laeiszhalle 27.02. Baden-Baden, Festspielh. 28.03. Salzburg (A), Großes Festspielh. (mit M. Kožená)
Max Raabe
11.04. München, Prinzregententh. 20.04. Düsseldorf, Schauspielh. 21.04. Neubrandenburg, Konzertkirche 22.04. Stendal, Theater 23.04. Hamburg, Laeiszhalle 24.04. Heide, Tivoli 26.04. Erfurt, Kaisersaal 27.04. Leipzig, Gewandhaus 28.04. Dessau, Anhaltisches Theater 30.04. Elmau, Schloss
András Schiff
19.01. Berlin, Philharmonie 18.03. Berlin, Philharmonie
Andreas Scholl
25.01. Salzburg (A), Mozarteum 25./26.02. München, Herkulessaal 27.02. München, Prinzregententh.
Mitsuko Uchida
14./15.01. Bamberg, Konzert- und Kongresshalle 03./04./09./10./13./14./18.–20.02. Berlin, Philharmonie
Yuja Wang
14./15.03. Frankfurt/M., Alte Oper 16.03. Düsseldorf, Tonhalle 18.03. Homburg, Kulturzentrum Saalbau 19.03. Salzburg (A), Mozarteum
Krystian Zimerman
30.03. Luzern (CH), KKL
Fauré Quartett
09.02. Basel (CH) 10.02. Frankfurt/M., Holzhausenschlösschen 23.02. Innsbruck (A) 25.02. Stuttgart, Liederhalle 14.03. Aschaffenburg 17.03. Hamburg, Laeiszhalle 20.03. Fürstenfeldbruck 22.03. Coburg
Julia Fischer
24.02. München, Philh. im Gasteig 26./27.02. Wien (A), Konzerthaus 02./03.03. Hamburg, St. Katharinen 05./06.03. Baden-Baden, Festspielh. 12./14.03. Zürich (CH), Tonhalle 16./17.03. Frankfurt/M., Alte Oper
Elīna Garanča 13./14.02. Dresden, Semperoper
Hélène Grimaud
08.–10.01. Berlin, Philharmonie 13.01. Mannheim, Rosengarten 23.03. Bielefeld, Rudolf-Oetker-Halle 25.03. Wiesbaden, Kurhaus 27.03. Aachen 30.03. Heidelberg, Stadthalle
Hilary Hahn
05.02. Baden-Baden, Festspielh. 09.02. München, Philh. im Gasteig 10.02. Wien (A), Konzerthaus 25./26.02. Stuttgart, Liederhalle 25.03. Köln, Philharmonie 26.03. Hamburg, St. Katharinen
Daniel Harding
28.01. Salzburg (A), Mozarteum 20.03. Dresden, Frauenkirche 25.03. München, Herkulessaal 28.03. Luzern (CH), KKL
Daniel Hope
15.01. Elmau, Schloss 26.02. St. Gallen (CH), Tonhalle 01.03. Braunschweig 02.03. Hamburg, Laeiszhalle 03.03. Berlin 10.03. Zürich (CH), Tonhalle 11.03. Chur (CH), Theater 12.03. München
Janine Jansen
17.01. Wien (A), Musikverein 18.01. Hamburg, Laeiszhalle 19.01. Wuppertal, Stadthalle 20.01. Nürnberg, Meistersingerh. 22.01. München, Prinzregententh. 24./25.03. Wien (A), Musikverein
Jonas Kaufmann
07./11./13./18./21.02. Zürich (CH), Opernhaus 30.03. Salzburg (A), Großes Festspielhaus
Magdalena Kožená
02.02. Neumarkt, Festsaal Reitstadel 28.03. Salzburg (A), Großes Fest- spielhaus (mit Quasthoff)
Pierre-Laurent Aimard
10.01. Köln, Philharmonie 11.01. Ludwigshafen, BASF- Feierabendhaus (Festsaal)
Roberto Alagna
20./24.03. Berlin, Deutsche Oper
Marcelo Álvarez
10./14./17.01. Zürich (CH), Opernhaus
Cecilia Bartoli
02.03. Stuttgart, Liederhalle 04.03. Frankfurt/M., Alte Oper 06.03. Bremen, Die Glocke 08.03. Dresden, Frauenkirche 10.03. Nürnberg, Meistersingerh. 13.03. Linz (A), Brucknerhaus 15.03. Wien (A), Musikverein 17.03. Graz (A), Stefaniensaal 24.03. Luzern (CH), KKL
Rafał Blechacz
29.03. Zürich (CH), Tonhalle
Pierre Boulez
13.03. Köln, Philharmonie19.–21.03. Wien (A), Musikverein 24.03. Linz (A), Brucknerhaus26./27.03. Wien (A), Musikverein
Measha Brueggergosman
09.03. Dortmund, Konzerthaus 15.03. Bonn, Arithmeum 19.03. München, Prinzregententh. 25.03. Heidelberg, Schloss
Joseph Calleja
03./06./11./15.02. München, Nationaltheater (Bayerische Staatsoper) 06./09.03. Frankfurt/M., Alte Oper
Riccardo Chailly
07./08./09./28./29./30.01. Leipzig, Gewandhaus 04./05./07.02. Leipzig, Gewandhaus (mit Nelson Freire) 11.–13.02. Leipzig, Gewandhaus 25./26.03. Leipzig, Gewandhaus
Ildebrando D’Arcangelo
28.02. Graz (A), Stefaniensaal 01.03. Graz (A), Stefaniensaal
Plácido Domingo
23.03. Zürich (CH), Opernhaus27./30.03. Berlin, Staatsoper
Emerson String Quartet
08.03. Berlin, Philharmonie 09.03. Köln, Philharmonie 10.03. Freiburg, Hochschule für Musik12./13.03. Wien (A), Konzerthaus
Mojca Erdmann
10.01. Stuttgart, Staatstheater 16.02. Wien (A), Konzerthaus 21.02. Recklinghausen 26./27.02. Berlin, Philharmonie 01.03. Köln
Lang Lang
14./15.01. München, Philh. im Gasteig 16.01. Wien (A), Musikverein 07.02. Zürich (CH), Tonhalle 10.02. Bad Kissingen, Regentenbau 12.02. Bern (CH), Kultur-Casino 16.02. Hamburg, Laeiszhalle 18.02. Köln, Philharmonie 20.02. München, Philharmonie im Gasteig 23.02. Berlin, Philharmonie 26.02. Baden-Baden, Festspielh. 28.02. Wien (A), Musikverein 14.03. Berlin, Philharmonie 15.03. Berlin, Konzerthaus
Mischa Maisky
19.01. Zürich (CH), Tonhalle 21.01. Bern (CH), Kultur-Casino 22.01. Genf (CH) 23.01. St. Gallen (CH), Tonhalle 07.02. Wien (A), Musikverein 08.02. Viersen, Festhalle 09.02. Köln, Philharmonie 10.02. Hamburg, Laeiszhalle 11.02. Berlin, Philharmonie 27./28.02. Nürnberg, Meistersingerh. 28.03. Bern (CH), Kultur-Casino 30.03. Basel (CH), Stadt-Casino
Albrecht Mayer
22.01. Luzern (CH), KKL 05.02. Dortmund, Konzerthaus 05./06.03. Frankfurt/M., hr-Sendesaal 12.03. Nürnberg, Opernhaus 17.03. Heidelberg, Stadthalle
Münchener Kammerorchester
31.01. Berlin, Radialsystem 18.03. München, Prinzregententh.
Anne-Sophie Mutter
18.03. Köln, Philharmonie 19.03. Essen, Philharmonie 20.03. Baden-Baden, Festspielh. 21.03. Mannheim, Rosengarten 22.03. München, Philh. im Gasteig 24.03. Hamburg, Laeiszhalle 25.03. Hannover, HCC 26.03. Dortmund, Konzerthaus
Anna Netrebko
29.03. Berlin, Staatsoper (mit Daniel Barenboim)
Danielle de Niese & Il Giardino Armonico
20.01. Berlin, Konzerthaus 24.01. Wien (A), Theater a. d. Wien 30.01. Frankfurt/M., Alte Oper
Alice Sara Ott
12.01. Braunschweig, Stadthalle 16.01. Kiel, Schloss 09.02. Zürich (CH), Tonhalle 25.03. München, Prinzregententh.
18 www.KlassikAkzente.de
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Friedrich Guldas Sohn Paul über das besondere Verhältnis, das sein Vater zu Chopin hatte.
Romantiker unter sichDass mein Vater ein Mensch und Musiker war, der extreme Gegensätze, Gegenpole in sich vereinte, dürfte Verehrern sowie Kritikern schon lang klar gewor-den sein. Größter Disziplin und Strenge, gerade bei Texttreue und Rhythmus in den Klassikern von Bach bis Beethoven, stand ein sich immer wieder Bahn bre-chender Freiheitsdrang gegen-über: Die frühe Begeisterung für Jazz zeugt dafür, der Mut, Ka-denzen und Ornamente etwa bei Mozart auch im Konzert im-mer neu zu gestalten, nicht zu-letzt seine ausgedehnten Aus-flüge in die radikal freie Improvi-sation, und zum Schluss auch in die Musik der Discoclubs der 1990er. In gelöster Laune konnte er einnehmend witzig, geistvoll und redselig werden, sein Schwei-gen aber eisige Distanz vermit-teln; beißende Attacken auf den Musikbetrieb wechselten mit heiterer Geberlaune und hinrei-ßenden, rattenfängerischen Mo-derationen im Konzertsaal. Dass er als Mensch ebenso hart und kompromisslos wie weich und verletzlich sein konn-te, versteht sich nach alldem fast von selbst. Das verinnerlichte Idealbild von der Ausgewogenheit der Klassiker, wie er es in seiner Lehrzeit an der Wiener Akade-mie vermittelt bekam, hat er, bei diesen Voraussetzungen gera-
dezu unausweichlich, in einem ausgreifenden Artikel in der Wie-ner „Presse“ von 1969, anläss-lich seiner letzten zyklischen Aufführung der Beethoven’schen Klaviersonaten, als unzeitgemäß in Frage gestellt, ja verneint. Seine Antwort zu dieser Zeit bestand in einer nachgerade musterhaften Schallplattenversi-on des Zyklus, die bis heute als Referenzaufnahme gewertet wird, und dem Versuch, bei der Liveaufführung jegliche Schran-ken zu durchbrechen – ein Ver-such, der ihn wohl auch nicht befriedigen konnte: Die Konse-quenz war das Abenteuer „Freie Musik“, begonnen 1971. Nun, dieser Ausweg stand Gulda mit seinen jahrelangen Jazzerfahrungen und seinem Freigeist offen: Andere Pianis-ten hätten und haben sich, vor ähnliche Fragen gestellt, dem 19. Jahrhundert zugewandt, et-wa Schumann, Liszt, Mendels-sohn, die den Verlust der „klas-sischen Ausgewogenheit“ jeder auf seine Weise beantwortet ha-ben. Vor diesem Hintergrund darf ich die bevorstehende Veröffent-lichung als besonders spannend ankündigen: Chopin ist derjeni-ge Romantiker, dem mein Vater in seinem Repertoire den weit-aus größten Platz eingeräumt hat, dies vor allem zu Beginn seiner Karriere in den 50ern; zu dem er aber auch 1986 und so-
gar bei seinem letzten Solo-abend 1999 noch einmal zu-rückkehrte, trotz immer wieder betonter Skepsis gegenüber der Romantik ingesamt. und Chopin selbst hat eben jene Fragen nach Bändigung der Form und Subjektivität des Inhalts in seinem Œuvre immer wieder neu aufgeworfen: Den Großformen der Konzerte, der Sonaten stehen die Miniaturen Mazurken, Etüden, Préludes zur Seite, und als faszinierende Mischformen die Balladen. und war nicht Chopin der begnadete Improvisator, als den ihn Zeitge-nossen beschreiben – und zu-gleich der detailgenaue, uner-müdliche Redakteur seiner Wer-ke, der jegliche Skizzen und Vor-stadien zu vernichten trachtete? Eine große Rolle dürfte Cho-pin in Vaters Wiener Lehrjahren bei Prof. Seidlhofer nicht ge -spielt haben: Gerade 15 Minu-ten machen die paar Stücke aus, die auf den „First Recordings“ (Decca) enthalten sind. Binnen kurzem erweitert der kaum 20-Jährige sein Repertoire um die Préludes, die Balladen, das 1. Konzert, die Sonaten opp. 35 und 58, zwei Polonaisen. Die Bemerkung in einem Interview mit Joachim Kaiser 1986, er ha-be „als Junger auch Chopin ge-spielt, wie man eben alles spie-len muss“, will ich da nicht ganz ernst nehmen; und erst recht er-innere ich mich an Vaters Be-
geisterung für diese Musik aus meinen unterrichtsstunden bei ihm: „Ritterlich“ und „Großartig, dieser Atem!“ sind nur zwei der hervorstechenden Bemerkun-gen, die er dem Gestus dieser Stücke beimaß. Es war im April 1949, als sich der 18-jährige Friedrich Gul-da mit einem Chopin-Abend vor das Wiener Publikum wagte: 1. Konzert, Sonate op. 35 und die Préludes standen auf dem Programm. Jörg Demus und Alexander Jenner, beide später Pianisten und Pädagogen von Graden, im Publikum. So be-eindruckt waren sie, dass sich Jenner noch heute erinnert, wie Kollege Demus äußerte: „Wir können alle einpacken …“ Aber kehren wir zu der Fra-ge zurück, die ich am Anfang gestreift habe: Was Friedrich Gulda in Chopins Musik gefun-den haben mag, den Klassizis-ten oder den Romantiker? Das einzige eingestandene Pianis-ten idol meines Vaters in seiner Jugend war ausgerechnet der streng lehrende, aber unver-gleichlich frei spielende (und den Noten gegenüber äußerst groß-zügige!) Alfred Cortot … Hören Sie selbst, anhand von Studioaufnahmen, aber auch von spannungsgeladenen Live-aufnahmen aus dem privaten Archiv.paul Guldawww.friedrich-gulda.de
Fo
to:
DG
Mut zur Vielfalt:FrieDriCH GuLDa
Frédéric ChopinFriedrich Gulda: ChopinDeutsche Grammophon 2 CDs 477 8724
Friedrich Gulda, KlavierVeröffentlichung: 19. Februar
Magazin
20 www.KlassikAkzente.de
Bestimmt, wo’s langgeht:measHa BrueGGerGosman
Fo
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Der Titel war Programm: Mit ih-rer „Surprise“, ihrer Debüt-CD bei der Deutschen Grammo-phon, sorgte die kanadische Sopra nistin Measha Bruegger-gosman für die Überraschung des Jahres 2008. Nun hat sie nachgelegt und diesmal ist das Repertoire noch origineller, rafft dreihundert Jahre Musikge-schichte aus Europa und Süd-amerika spannend zusammen. „Night & Dreams“ vibriert gera-dezu, denn hier sind 21 sehn-suchtsvolle, poetische und durchaus auch erotische Pretio-sen vereint. Alle drehen sich um die Nacht. Von Mozarts melan-cholischer „Abendempfindung“, über Franz Schuberts anrüh-rendes „Nachtstück“ und das parfümierte „Chanson triste“ des Henri Duparc bis zur lasziven „L’heure exquise“ des Geheim-tipps Reynaldo Hahn (1874–1947) und des zeitgenössischen Brasilianers Francis Hime. Sein „Anoiteceu“ ist fragiler Jazz vom Feinsten, den dieser vokale Vul-kan ebenso virtuos bewältigt wie „Die Nacht“ von Richard Strauss. „Nacht ist doch eine wunderbare Analogie für Ge-
heimnis, Sinnlichkeit, Rätselhaf-tigkeit“, sprudelt es aus Measha heraus, „es geht um Schlaf, aber auch Tod. Die Nacht ist eine sehr produktive Phase, für mich die einzige Zeit, die ich für mich al-leine habe“, gesteht sie. Sind di-ese Lieder nun Lullabys für Ver-liebte oder Flitterwöchner? „Ich stelle mir verknallte Paare vor, die mit einer Flasche Rotwein auf einem Fell vor dem Kamin-feuer lümmeln“, grinst sie. „Aber es ist nicht nur für Paare, dass kann man genauso gut hören, wenn man etwas melancholisch alleine ist.“ Melancholie ist bei dieser Powerperson kaum vorstellbar. Die 32-Jährige verkörpert einen völlig neuen Prototoyp der klas-sischen Opernsängerin: mit glit-zerndem Nasenpiercing, steiler Lockenkrause, gutturalem La-chen und entwaffnender, spon-taner Natürlichkeit. Ein erotischer Kobold, allerdings mit Modell-maßen. Keine stereotypen Ant-worten, kein Zaudern oder Ab-wägen. Sie gibt bevorzugt Solo-abende – „Ich und das Piano, da bestimme ich alles“ –, hat privat keine Freunde aus der
Opernwelt, hört nie klassische Musik. „Meine Sorbets zum Frischhalten: Musik von Boston oder Journey!“ Auf meine Frage, ob das Namen von Bands seien, bricht sie in gutturales Geläch-ter aus: „Okay, aber Queen ken-nen Sie doch?“, sie singt einige Takte aus „Barcelona“ und strahlt dann: „Das war doch sooo cool!“ Trotz ihrer Opern-Allergie hat sie sich von Gerard Mortier – „Ich liebe ihn!“ – überreden las-sen und wird in diesem Jahr im Teatro Real Madrid die „Jenny“ in „Mahagonny“ singen. 2011/12 steht sie dann in Houston in Ver-dis „Don Carlos“ und „Dead Man Walking“ von Jake Heggie auf der Bühne. So facettenreich wie sie als Person wirkt, so breit gefächert ist das Repertoire die-ser Sängerin mit dem zungen-brecherischen Namen. Ihre Kar-riere zeigt dennoch steil nach oben und Measha lässt sich ga-rantiert auch zukünftig in kein Kästchen pressen. Christa Hasselhorstwww.measha-brueggergosman.de
Measha Brueggergosman live 09.03. Dortmund, Konzerthaus 15.03. Bonn, Arithmeum 19.03. München, Prinzregententheater 25.03. Heidelberg, Schloss03.08. Rheingau Festival, Kammermusiksaal, Schloss Johannisberg
Sopran SurpriseBei ihren Fans meldet sie sich mit Videos über das Internet, privat hört sie gar keine Klassik und auch sonst ist Measha Brueggergosman immer für eine Überraschung gut.
Night and DreamsDeutsche GrammophonCD 477 8101
Measha Brueggergosman, sopranJustus Zeyen, KlavierVeröffentlichung: 12. Februar
WELT-Edition: Meisterwerke für Klavier
Deutsche Grammophon
(1–6 + Bonus-CD) 7 CDs 480 3326
Lang Lang • Argerich • Pollini u.a., Klavier
Als Königin der Instrumente gilt gemeinhin die Orgel. Doch jen-seits der Kirche und des gele-gentlichen Gebrauchs im Kon-zertsaal hatten ihr im musika-lischen Alltag immer schon das Klavier und sein Vorgänger den Rang abgelaufen. Die Geige hol-te inzwischen ordentlich auf, ins-besondere wegen der vielen hübschen Violinistinnen. Aber deren hohe Frequenzen sind nicht jedermanns Sache, im Klangspektrum der 88 schwar-zen wie weißen Elfenbeintasten fühlt man sich hingegen akus-tisch rundum geborgen. Das Klavier kann zwar nicht gehen, aber auf ihm geht fast al-
les. Seien es Bachs metaphy-sische und dabei sehr geerdete Zahlenspiele zu Ehren Gottes, die wilden Pianorasereien der Romantik oder die kostbar zer-stäubenden Klangnebel der fran-zösischen Frühmoderne. Die se Wunderwelt der sonoren wie se-riösen, der irrwitzigen wie beru-higenden Tastenspielereien will die neue WELT-Edition in knap-per, doch reichhaltiger Form ver-fügbar machen. Dabei konnte sich deren Musikredaktion aus dem reichen Fundus von Deut-scher Grammophon und Decca bedienen. und so finden sich hier nicht nur bei den Kompo-nisten Überflieger und Wunder-
kinder, schrille Genies und Klan-gesoteriker, auch die Interpreten erweisen sich als gelungener Mix aus Altmeistern und Jungs-tars, aus Klassikern und Aufrütt-lern. Was sie alle verbindet? Das Besondere, die sich von der bra-ven Normalität abhebende Be-gabung und die daraus resultie-rende Sicht auf die Musik – als schaffende wie nachschöpfe-rische Künstler. Das ordnende Prinzip dieser sieben Folgen, die jeweils einem Komponisten oder einer Epoche gewidmet sind und die es ein-zeln oder als Komplettbox zu kaufen gibt: Jede CD enthält ein typisches Werk, welches das
Klavier im Dialog mit dem Or-chester als wahrhaft königliches Instrument vorstellt, sowie meh-rere Solowerke, wo es seine Möglichkeiten ganz individuell entfalten kann. Lang Lang und Wilhelm Kempff, Ivo Pogorelich und Martha Argerich, Friedrich Gulda und Claudio Arrau lassen ihr Können spielen, und sogar ein deutscher Ex-Bundeskanzler huldigt Bach. Einziger Wermuts-tropfen: Für Brahms war kein Platz mehr. Aber vielleicht beim nächsten Mal. manuel Brugwww.welt-edition.de
Forte fürs PianoAuf der neuen WELT-Edition huldigen Weltstars den 88 Tasten auf sieben CDs.
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Noch Jungstar oderschon Altmeister?LanG LanG
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Johann straußNeujahrskonzert 2010
Decca 2 CDs 478 2113
DVD 074 3376
Wiener philharmonikerDirigent: Georges Prêtre
Dirigiert heuer das Neujahrskonzert:GeorGes prÊTre
Am Anfang eines jeden Jahres steht der Vorsatz: Nie mehr rau-chen! Mehr Sport treiben! Ge-sünder leben! Das Jahr beginnt mit: Veränderung. So sind die Menschen. Natürlich stört es sie nicht sonderlich, wenn sich die Vor-sätze spätestens im Februar oder März allmählich im Sande verlaufen, wenn sie vergessen und verdrängt werden. Es gibt ja einen Trost: Bald beginnt schon wieder ein neues Jahr. und da können die alten Vorsätze ruhig noch einmal herhalten. Das Schizophrene an Neu-jahr ist der Wunsch nach Verän-derung und die gleichzeitige Sehnsucht nach Wiederkehr – der Beruhigung, dass alles so bleibt, wie es ist. und weil wir Menschen ganz sichergehen wollen, dass die Welt mit einem
neuen Jahr nicht untergeht, ha-ben wir uns einige amüsante Ri-tuale angewöhnt. Silvester wird „Dinner for One“ geschaut, der Smoking an-gezogen, geknallt, getanzt und Champagner getrunken. und am Neujahrsmorgen wird der Fern seher eingeschaltet und der Kater im Angesicht des golde-nen Musikvereinssaals in Wien weggehört: mit Dreivierteltakt und großer Klassik. Das ist bele-bender als jede Aspirin! Das Neujahrskonzert ist so etwas wie die letzte große Si-cherheit in einer sich ewig wan-delnden Welt. Regierun gen kom-men und gehen, Kriege werden geführt und beendet, die Klima-katastrophe und die Schwei-negrippe sorgen für Globalpanik – aber solange die Wiener Phil-harmoniker uns nach der Zeit-
wende mit einem „Prosit Neu-jahr!“ begrüßen, ist alles nur halb so schlimm. Die Zeiten ändern sich, doch die procedure is the same as every year! Jedes Neujahr wird Wien für anderthalb Stunden zur wal-zernden Wiege der Welt: Millio-nen Zuhörer weltweit erfreuen sich an Donauwalzer und Musik der Strauß-Dynastie. Ohne Neu-jahrskonzert kann ein neues Jahr nicht beginnen. Ohne Walzer ist die Welt nur halb so schön. Doch so sicher das Konzert der Wiener Philharmoniker ist, so sehr es die Stabilität der Welt abbildet, so deutlich zeigt es auch, dass die Menschheit na-türlich nicht stehenbleibt. Zu er-kennen ist das – woran sonst? – am Ton! und der wird von den großen Dirigenten geprägt: Her-bert von Karajan hat die neuen
Jahre der goldenen 80er einge-läutet, der musikalische Denker Claudio Abbado die Neujahre nach dem Fall der Mauer, der große Carlos Kleiber hat 1992 gezeigt, wie lustig der Ernst im Walzer sein kann, Nikolaus Harnoncourt hat die 2000er Jah-re durch seine musikalisch be-schwingte Interpretation definiert und Daniel Barenboim hat sich letztes Jahr als Entertainer he-rausgestellt, für den die Musik selbst ein Vorsatz für ein besse-res Leben ist. 2010 empfängt Georges Prêtre seine Zuhörer im neuen Jahr – das hat er bereits 2008 sehr schwungvoll getan. und eines ist schon jetzt ganz sicher: Es wird wie immer, nur ein biss-chen anders.axel Brüggemannwww.das-neujahrskonzert.de
Mit Walzer geht die Welt nicht unterDas Neujahrskonzert ist so etwas wie der klingende Beweis, dass die Welt nicht untergehen wird. Millionen Zuschauer lassen sich von den Wiener Philharmonikern im neuen Jahr begrüßen – „Prosit Neujahr!“
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KlassikAkzente: Signore Per-golesi, dürfte ich Sie bitten, den Mundschutz abzunehmen. Ich kann Sie sonst sehr schlecht verstehen …Giovanni Battista Pergolesi: Bitte haben Sie dafür Verständ-nis. Denn nach der für mich fol-genschweren Tuberkulose bin ich vorsichtig geworden. und ich will mich jetzt nicht unbe-dingt an der influenza di porco, an der Schweinegrippe, anste-cken.KlassikAkzente: Nach Ihrem allzu frühen Tod 1736 mit nur 26 Jahren haben Sie mächtig für Aufsehen in der Musikwelt ge-sorgt …Pergolesi: Ich habe davon gehört. Besonders mein komi-sches Opern-Intermezzo „La serva padrona“ soll ja in Paris einen regelrechten Opernkrieg ausgelöst haben. Als sich nach einer Aufführung 1752 die Ver-fechter der höfischen franzö-sischen Oper und die der bür-gerlichen Opera buffa fast die Köpfe einschlugen.KlassikAkzente: Immerhin hat-ten Sie beim berühmten Buffo-nis tenstreit mit Jean-Jacques Rousseau einen prominenten Fürsprecher, der gerade Ihre Kunst der melodischen Einfach-heit und Natürlichkeit pries.Pergolesi: Wie Sie vielleicht wis-
sen, hat Rousseau zudem die Eröffnungstakte meines „Stabat Mater“ als die „vollkommensten und ergreifendsten aus der Fe-der irgendeines Musikers“ be-zeichnet. Das ehrt mich schon. KlassikAkzente: Das „Stabat Mater“ gilt als Ihr Schwanenge-sang und bis heute bekanntes-tes Meisterwerk.Pergolesi: Schon im 18. Jahr-hundert war es das am häufigs-ten gedruckte Musikstück über-haupt. Schade nur, dass ich den auch finanziellen Erfolg nicht mehr miterleben konnte. Dafür haben sich zweitklassige Kom-ponisten mit meinem Namen ei-ne goldene Nase verdient. um es deshalb einmal klarzustellen: Von den 150 Werken, die in der vor 60 Jahren veröffentlichten Pergolesi-Gesamtausgabe ver-zeichnet sind, sind 30 Stücke wirklich von mir. Schließlich blie-ben mir nach dem Ende meiner Konservatoriumszeit in Neapel gerade mal sechs Jahre, um hauptsächlich für die Oper und die Kirche zu komponieren.KlassikAkzente: Die geistlichen Werke, mit denen Claudio Ab-bado und das Orchestra Mozart Ihnen zum 300. Geburtstag gra-tulieren, stammen aber von Ihnen …Pergolesi: Eindeutig: Sì! Bereits Signore Abbados feingeistige
und fließende Interpretation des „Stabat Mater“ hat mir sehr gut gefallen. und ich bin sicher, dass er mit seinen tollen Sängern in meiner römischen „Messa di San Emidio“ von 1734, aber auch in den Salve-Regina-Verto-nungen all die Empfindsamkeit und zarten Melodielinien ganz in meinem Sinne einfangen wird. Jetzt, wo sich Abbado intensiv mit der historischen Aufführungs-praxis beschäftigt hat.
KlassikAkzente: Eine letzte Fra-ge noch. Rousseau hat Ihre Musik mal als die „Sprache des Herzens“ bezeichnet. Während Vincenzo Bellini Sie einen „Ange-lico maestro“ nannte. Welches Lob gefällt Ihnen am besten?Pergolesi: Beide finde ich sehr schön.Das interview führte reinhard Lemelle.
www.claudio-abbado.de
Die Sprache des HerzensNur 26 Jahre alt wurde der Barockmeister Giovanni Battista Pergolesi. Doch allein mit seinem „Stabat Mater“ hat er sich unsterblich gemacht. 2010 feiert man Pergolesis 300. Geburtstag. Claudio Abbado gratuliert dem Kirchenmusikkomponis-ten dazu mit drei Neueinspielungen. Und den KlassikAkzenten ist es gelungen, Pergolesi für ein kurzes Interview aus dem ewigen Schlaf zu wecken.
Giovanni Battista pergolesiMessa di San Emidio
archiv produktionCD 477 8463
orchestra mozartVeröffentlichung: 5. Februar Dirigent: Claudio Abbado
Giovanni Battista pergolesiDixit Dominus
archiv produktionCD 477 8465
orchestra mozartVeröffentlichung: 5. märz Dirigent: Claudio Abbado
Giovanni Battista pergolesiStabat Mater
archiv produktion CD 477 8077
orchestra mozartDirigent: Claudio Abbado
Abbado-Fan:GioVanni BaTTisTa
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Guillaume de machautArt of LoveDeutsche GrammophonCD 474 1952
Brad Mehldau • Natalie MerchantMilton Nascimento • Madeleine Peyroux u.a.Leitung: Robert Sadin
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Musik ist eine heilige Kunst, oder …?Ich glaube, alles Leben ist heilig. Musik, weil sie uns so tief berührt, umso heiliger.
Welchem Maler aus der Vergangenheit oder Gegenwart hätten Sie gern einmal Modell gesessen?Ich wünschte, Mark Rothko hätte länger gelebt und gemalt … dem hätte ich nicht mal Modell sitzen müssen.
Welches war Ihre musikalisch aufregendste Begegnung?Die kann man gar nicht alle aufzählen. Ich bin kein großer Freund von Superlativen.
Doch ein besonderes Erlebnis war eine Filmaufnahme des späten Toscanini, der das Tristan-Prélude dirigierte. Aber da die Aufregung am größten ist, solange wir jung sind, würde ich sagen: „Tutti Frutti“ von Little Richard.
Wie sähe Ihr ideales Publikum aus?Wenn einer Seelenverwandt-schaft mit dem Gehörten spürt … das genügt.
Welches Musikstück treibt Ihnen den Schweiß auf die Stirn?Auch eine schwierige Frage … aber wenn Ernst Busch in „Los cuatros Generales …“ vom Spanischen ins Deutsche
wechselt, besonders wenn er singt: „Doch deiner treuen Söhne brauchst dich nicht zu schämen.“
Welchen Komponisten der Vergangenheit würden Sie bitten, ein Stück für Sie zu kom ponieren?Nicht für mich … aber Debussys Opernfassung des „untergang des Hauses usher“ wäre ein Erlebnis gewesen, hätte er sie beenden können. (Ebenso der Rest der sechs Sonaten …)
Könnten Sie wählen, in welcher Zeit hätten Sie gern gelebt?unsere Zeit braucht unsere Hilfe so nötig, dass ich es als
Pflichtverletzung empfinden würde, mich in die Vergangen-heit zu verkrümeln.
Könnte man Ihnen in einem Sportstadion begegnen?Nicht so oft wie früher.
Welcher Komponist bzw. welches Werk wird Ihrer Meinung nach heutzutage überschätzt bzw. unterschätzt?Ich weiß nicht, ob es beson-ders unterschätzt wird, aber ich wünschte, Strawinskys „Agon“ würde öfter aufgeführt.
Welches Buch liegt neben der Stimmgabel und welches auf Ihrem Nachttisch? „Lorelei“ von Sylvia Plath in ih-rem Gedichtband „The Colos-sus“ … was für ein Gedicht: „Stone, stone, ferry me down there.“
Mit welcher Märchengestalt würden Sie sich identifizieren?Ich würde sagen, am meisten mit den Gebrüdern Grimm, Märchen an versteckten Orten zu suchen (und ganz nebenbei Lautwechsel zu verfolgen!).
Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist ihr nachzugeben, sagte Oscar Wilde. Was sagen Sie?Wilde … was für ein Typ. Das Wilde-Zitat, mit dem ich am meisten anfangen kann, ist allerdings: „Patriotismus ist die Tugend der Boshaften.“
Der klassische Fragebogen beantwortet von Robert Sadin
Die 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts, jene kurze Zeit-spanne zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg, wa-ren geprägt von Revolution und Bürgerkrieg, von Inflation und Massenarbeitslosigkeit, rasan-tem technischen Fortschritt und dunklem Hinterhofelend. Vor allem die sprichwörtlich „gol-denen“ 20er Jahre im Deutsch-land der Weimarer Republik schienen geradezu zerrissen zwischen sozialen Kämpfen und glamouröser Boheme, zwischen einander bekämpfenden poli-tischen Ideologien und einer künstlerisch-fiebrigen Atmo-sphäre, in der Film, Musik und Theater gediehen wie nie zuvor. So entwickelte sich parallel zum verhängnisvollen Aufstieg von Hitlers Nazi-Partei ein Klima ebenso verspielter wie frech-waghalsiger Kreativität, das Ber-lin für einige Jahre zur geheimen Kulturhauptstadt Europas wer-den ließ. Wie es die bittere Ironie der Geschichte wollte, war die Mehrheit all der einfallsreichen Librettisten und Komponisten, Regisseure und Komödianten, die die unzähligen Cabarets und Varietés mit immer neuen Schla-gern und Couplets belieferten, jüdischen Glaubens. Gerade auf dem Gebiet der angeblich „leich-ten Muse“ dominierten jüdische Texter, Sänger und Schriftsteller, die nach Hitlers „Machtergrei-
fung“ am 30. Januar 1933 prak-tisch ausnahmslos ins Ausland fliehen mussten – unter ihnen auch die Comedian Harmonists. Außergewöhnlich produktive Künstler wie Fritz Rotter, Hans May, Robert Gilbert, Walter Jurmann, Austin Egen, Walter Reisch und Werner Richard Heymann, die tausende Lieder geschrieben hatten, emigrier-ten über Wien, Paris und Lon-don in die uSA. Einige hatten noch Glück im unglück und machten Karriere in Hollywood. Nicht wenige kehrten später nach Deutsch-land zurück. Mögen ihre Namen heute kaum noch bekannt sein – ihre Melodien gehen einfach nicht aus dem Ohr, über alle Ab-gründe und Zeitenbrüche hin-weg: „Irgendwo auf der Welt“, „Die Männer sind alle Verbre-cher“, „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“, „Ein Freund, ein guter Freund“, „Mein kleiner grü-ner Kaktus“, „Lieber guter Herr Gerichtsvollzieher!“, „Ein Lied geht um die Welt“, „Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder“ … Die geniale Mischung aus Melancholie und Ironie, tiefster Traurigkeit und unverschämter Lebenslust bleibt das bis heute unerreichte Erbe einer Kultur, deren einzigartiger, romantisch gefärbter Esprit sich traum-wandlerisch sicher zwischen Dur und Moll bewegte, zwischen
dem Kleinen und dem Großen, dem Le i ch t en und dem Schweren, zwischen Witz und Wahnsinn des Lebens. „Ganz dahinten, wo der Leuchtturm steht, wo das weite Meer zu Ende geht, dort blieb ein Stück von meinem Glück zu-rück“, sang einst Hans Albers mit rauer Seemannsstimme die fast schmerzhaft anrührende Komposition von Allan Gray und Walter Reisch. Nun aber, mit „Übers Meer“, dem ersten Solo-Studioalbum von Max Raabe und seinem Pianisten Christoph Israel, kehrt ein Stück von die-sem Glück tatsächlich wieder zurück – ins Jahr 2010. Es sind überwiegend nicht die ganz großen Gassenhauer, die Max Raabe ausgesucht und teils von alten Schellackplatten abgeschrieben hat, sondern kleine, feine, beinah intime Stü-cke, die sich, seien wir ehrlich, am Ende doch immer um eine einzige, aber äußerst kompli-zierte Angelegenheit drehen, um Mann und Frau, um Yin und Yang, um Hin und Her – beispiel-haft im maliziösen Couplet von Max Hansen: „Sag ich blau, sagt sie grün – Erst sagen Sie ja, dann sagen Sie nein/Ihr Herz weiß leider nicht recht, ob es was will, ob es was möcht’“. Am Ende möcht’ es dann freilich doch etwas, aber natürlich führt das sogleich zu neuen Proble-men – und zu neuen Liedern.
Das Meer ist bei alldem nur eine Metapher für die roman-tischen untiefen des Lebens. Max Raabe durchmisst die Hö-hen und Tiefen der verwirrenden Gefühlswelt mit Einfühlsamkeit, Souveränität und jenem Quan-tum Witz, ohne das auch das wahre Drama des Lebens nicht auszuhalten ist. In überwiegend leisen Tö-nen geht es um Liebe und Sehn-sucht, ums Weggehen und An-kommen, um Heimat und Fern-weh. Variantenreich moduliert die ebenso voluminöse wie hoch-sensible Baritonstimme den me-lodramatischen Bogen – heiter, elegisch und melancholisch zu-gleich. Übers Meer: Den schil-lernden musikalischen Zyklus in-terpretiert Raabe mit seltener Präzision und einem zerbrech-lichen Glanz, der frei ist von Seelenkitsch und unbekömm-licher Süßlichkeit. Im Sommer 2009 wurden die fünfzehn Lieder im legendä-ren Osloer Rainbow Studio von Jan Erik Kongshaug aufgenom-men und gemischt. Die Solo-Konzerttournee „Übers Meer“ feiert am 11. April 2010 in München Premiere. Noch ein Grund, sich auf den Frühling zu freuen.reinhard mohrwww.maxraabe.de
Ironie bitter, Melodie süß„Übers Meer“, Max Raabes erstes Solo-Studioalbum, bringt aus dunklen Zeiten Glück ins Haus.
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Blickt auf seine Metapher:max raaBe
Übers MeerDeccaCD 476 3753
Max Raabe, GesangChristoph Israel, Klavier
Max Raabe live 11.04. münchen, prinzregententheater20.04. Düsseldorf, schauspielhaus21.04. neubrandenburg, Konzertkirche22.04. stendal, Theater23.04. Hamburg, Laeiszhalle24.04. Heide, Tivoli26.04. erfurt, Kaisersaal27.04. Leipzig, Gewandhaus28.04. Dessau, anhaltisches Theater30.04. elmau, schloss
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Renata Tebaldi, Sopran Verschiedene Orchester und Dirigenten
Puccini • Verdi • Cilea u.a.Voce d’angelo
Decca 2 CDs 478 2200
Die EngelsstimmeRenata Tebaldi war eine der größten Sängerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie war berühmt für ihren legendären „Sängerwettstreit“ mit der ein Jahr jüngeren Maria Callas, ein Konflikt, der sich mit allem, was dazugehört, während der ersten Hälfte der 1950er Jahre an der Mailänder Scala abspielte. Zwei junge Diven, beide Jahrhunderttalente, am selben Opernhaus – das konnte nicht gutgehen, zumal die Protagonistinnen einander absolut nicht mochten. „Tigerin“ gegen „Engel“ titelte der Blätterwald. Die Callas hatte viel mehr Ausdruckskraft, Renata Tebaldi aber hatte die schönere Stimme, eine Stimme, deren klare und reine Schönheit wohl unerreicht ist. Unter ihrer weltweiten Anhängerschaft wird die italienische Sopranistin deshalb noch heute als „Engelsstimme“ tituliert. „Voce d’angelo“ ist also ein passender Titel für das streng limitierte Dop-pelalbum, mit dem Decca jetzt an Renata Tebaldi erinnert. Repertoireschwerpunkt sind die klassischen Verdi- und Puccini-Rollen, mit denen La Tebaldi ihre größten Erfolge feierte. • HR www.renata-tebaldi.de
Orchestre Révolutionnaire et RomantiqueDirigent: Sir John Eliot Gardiner
Ludwig van Beethoven 9 Symphonien
Deutsche Grammophon 5 CDs 477 8643
Im Beethoven-Zyklus:
SiR JOhn ELiOt GaRDinER
Der Callas’ größte Rivalin:
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Alles auf AnfangDie Boxen der Collectors Edition haben sich in den letzten Jah-ren zu heimlichen Bestsellern gemausert. Kein Wunder, denn in dieser Serie fanden und finden wahre Sammler, aber auch Ent-decker, die tiefer ins Repertoire vorstoßen wollen, Aufnahmeklas-siker aus früheren Jahrzehnten. Neues Mastering, ansprechende und platzsparende Verpackungen und ein moderates Preisni-veau für komplette Aufnahmezyklen von Größen wie Michelange-li, Horowitz oder Bernstein – wer will dazu nein sagen? Zumal im Rahmen der Collectors Edition nicht selten lange Vermisstes wie-der das Licht der Verkaufsregale erblickt. Jetzt erfährt die Serie einen kompletten Neustart, gestalterisch wie inhaltlich, in den auch das Decca-Repertoire einbezogen wird. Highlights der zehn im Februar erscheinenden Titel sind Sir John Eliot Gardiners re-volutionärer Beethoven-Zyklus, Vladimir Ashkenazys komplette Chopin-Einspielungen, die pünktlich zum Chopin-Jubiläum er-scheinen, sowie die wohl noch immer unerreichte Gesamtauf-nahme sämtlicher Mahler-Symphonien unter Leonard Bernstein.Zehn weitere Titel sind für den kommenden August angekündigt. • HR www.klassikakzente.de/collectorsedition
Kirov-Oper und -OrchesterDirigent: Valery Gergiev
Sergej ProkofieffOpernDecca
14 CDs 478 2315
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Anne Sofie von Otter, Mezzosopran Chœur et orchestre Les arts florissantsDirigent: William Christie
Ombre de mon amantFrench Baroque Arias
archiv Produktion CD 477 8610
Starke Frauen, verführerische MusikSeit sie 2002 im Rahmen einer Rameau-Gala in Paris „Quelle plainte en ces lieux m’appelle“ sang, das letzte Stück auf ihrer jetzt erscheinenden CD „Ombre de mon amant“, hat sie „eine an-dauernde Liebesaffäre mit der französischen Barockoper“, sagt Anne Sofie von Otter. „Die Orchesterfarben bei Rameau sind magisch und ich finde die Ornamentierung extrem attraktiv. Sei-ne Musik ist verführerisch, elegant und sehr tänzerisch.“ Genug Gründe, dieser Stilrichtung ein komplettes Album zu widmen, zumal es zu den Markenzeichen der schwedischen Mezzoso-pranistin zählt, Jahr für Jahr neues Repertoire zu erschließen. Sämtliche Stärken, die Anne Sofie von Otter auszeichnen, kom-men im Rahmen der französischen Barockoper auf ideale Weise zum Tragen: Temperament, glasklare Diktion, Wärme, Gestal-tungsintelligenz. Den Schwerpunkt des Albums bilden zwei klassische starke Frauenfiguren, Jean-Philippe Rameaus Phädra aus sei ner Oper „Hippolyte et Aricie“ und Marc-Antoine Charpen-tiers „Médée“ (Medea). Über Anne Sofie von Otters Interpretation dieser Rolle schwärmte „The Guardian“: „Ihre Medea grenzt an ein Wunder.“ • hR www.vonotter.de
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Frankophil:annE SOfiE VOn OttER
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Nährende MutterDem Album Alma Mater liegt die Idee zu Grunde, die Ver-ehrung der Jungfrau Maria zu feiern, eine Verehrung, die gläubigen Christen seit 2000 Jahren von Herzen kommt. Wir fanden, dass sich Litaneien, Kirchenlieder und Gebete, die Seine Heiligkeit auf seinen Pilgerfahrten an Marienstät-ten in aller Welt rezitiert, besonders gut für eine solche Feier eignen. Diese Litaneien, Lieder und Gebete, die alle-samt erleuchtet sind vom Genius ihrer Verfasser, lassen uns in jene Atmosphäre eintauchen, die zu erfahren uns Christen nur in wenigen Momenten der Gnade vergönnt ist. In einem der drei wichtigsten Momente seines Lebens hat sich Papst Benedikt XVI., der wohl bedeutendste Theologe unserer Zeit, unter die Gläubigen vor der Marien-säule in München begeben, um zu beten. Dies hat uns be-rührt und zu diesem Projekt inspiriert. Darum stellt es sich voll und ganz in den Dienst des Geistes jener Pilgerfahrt, die der Heilige Vater gleich zu Beginn seines Pontifikats unternommen hat, um sich an dieser herausragenden Stätte der Marienverehrung mit Gläubigen im Gebet zu ver-binden.• Don Giulio neroni, Gesellschaft vom Hl. Apostel Paulus, Rom www.musik-aus-dem-vatikan.de
Momente der Gnade:
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Benedikt XVI., Gesang und Rezitation Royal PhilharmonicOrchestra
Alma Mater Musik aus dem Vatikan
Geffen CD 271 9619
Super Deluxe Box 476 3666
Deluxe Book 476 3665 CD & DVD 476 3664
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Die nächsten KlassikAkzente erscheinen Ende März mit folgenden Themen:
ImpressumKlassikAkzente wird herausgegeben von
UNIVERSAL MUSIC Classics & Jazz • Stralauer Allee 1 • 10245 BerlinTelefon: 030/520 07 01 • E-Mail: [email protected] • www.klassikakzente.deÖsterreich: Universal Music GmbH • Schwarzenbergplatz 2 • A-1010 Wien • Telefon +43/1/811 212 07
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Anzeigen: Runze & Casper Werbeagentur GmbH • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Fax 030/280 [email protected] • www.runze-casper.de
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Bryn TeufelAuf der Bühne kennt man ihn in der Regel als einen der Guten: Don Giovanni, Figaro, Leporello gehören zu Bryn Terfels Repertoire. Privat bezeichnet er sich als Taxifahrer, der seine drei Kinder zu Chorproben, Fußball-, Rugby- und Schwimmtraining kutschiert. Er engagiert sich in der Obdachlosenhilfe und in einem Therapiezentrum für Kin-der mit Kinderlähmung. Irgendwann muss der knuddelige Waliser aber seine dunkle Seite entdeckt haben, vielleicht als er in einer konzertanten Fassung Sweeney Todd sang, den teuflischen Barbier, der seinen Kunden die Kehle durchschnitt. Auf den Geschmack gekommen, hat er jetzt eine ganze CD mit Bösewichten aufgenommen, „Bad Boys“. Im nächsten Heft erzählt er, ob wir uns in Zukunft von Bryn Terfel in Acht nehmen müssen.
Friedrich Gulda zum 80.Zum 10. Todes- und 80. Geburtstag des genialen pianisten hat die Deutsche Grammophon ihr Archiv geöffnet und bisher auf CD unveröffentlichte richard-strauss-Aufnahmen in digitaler Qualität neu abgemischt.
Außerdem: Anne-Sophie Mutters Brahms-Violinsonaten und Anna Netrebko mit Daniel Barenboim und russischen Liedern in Salzburg
1_SacrificiumDecca Limited Deluxe Edition 478 1521
Cecilia Bartoli, Mezzosopran
Il Giardino Armonico • Dirigent: Giovanni Antonini
2_Classic RomanceDeag Music CD
David Garrett, Violine
3_Das legendäre Berliner Konzert 18.Mai 1986Sony Classical 2 CDs 88697573532
Vladimir Horowitz, Klavier
4_Air – A Baroque JourneyDeutsche Grammophon CD 477 8094
Daniel Hope, Violine
5_Franz Schubert
Impromptus • Moments MusicauxVirgin Classics CD 5099969448904
David Fray, Klavie
6_Hofmann • Haydn • Mozart
CellokonzerteRCA Red Seal CD 88697523552
Sol Gabetta, Cello
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