Klimaschutz konkret:Relevant für die Insel
und den TourismusVortrag auf dem
Forum Weltnaturerbe Wattenmeer II
4. November 2011 Greetsiel Thomas Vodde Kurverwaltung Juist
Damit beschäftigt sich die Welt zur Zeit
Mit dem Klimawandel leider nicht mehr
Denn die Kosten des Klimawandels werden nach meiner Einschätzung viel höher sein.
2 Grad Celsius Ziel
Wenn wir dies erreichen wollen, dürfen wir nur noch ca. 2 t CO2 pro Jahr emittieren. Zur Zeit verbraucht jeder Deutsche ca. 11 t pro Jahr.
Verantwortung des Tourismus
Tourismus muss die Sehnsüchte der Menschen bedienen und ethische Ansprüche befriedigen. Urlaub soll in einer intakten Natur stattfinden, ohne diese zu verstören. Ja, der Tourismus soll die Natur fördern.
Tourismus als Schlüsselbranche
Der Erfahrungshunger der Reisenden drückt sich vor allem in möglichst permanenter Mobilität aus.Die Klimadebatte setzt gerade das Reisen dem Verdacht aus, ein böser Klimakiller zu sein. Ein moderner erfolgreicher Tourismus wird ein CO2-armer Tourismus sein müssen.
Was können wir tun?
Wir haben dazu auf Juist das Projekt „KlimaInsel Juist“
gemeinsam mit EWE entwickelt.
2 grundlegende Strategien
1. AnpassungsstrategieHier geht es darum, mit den bisherigen Folgen des Klimawandels umgehen zu können, also z.B. die Erhöhungen der Deiche.2. VermeidungsstrategieHier geht es darum, möglichst viele Treibhausgase zu vermeiden, damit wir die Anpassungsstrategie ermöglichen können.
KlimaInsel Juist
Bei dem Projekt KlimaInsel Juist verfolgen wir ausschließlich die
Vermeidungsstrategie.Dies haben wir bisher unternommen
Breite Verankerung im Touristischen Leitbild 2020
Absichtserklärung desJuister Gemeinderates
Der Juister Gemeinderat hat eine Absichtserklärung beschlossen, dass Juist
bis 2030 klimaneutral sein soll.Damit lehnen wir uns an die Sylter Erklärung
der Umweltminister der Niederlande, Dänemarks und Deutschlands an.
CO2-Fußabdruck von Juist
Energieverbrauch durch...● Vermietbetriebe (Hotels, Pensionen, Fewos)
● Gastronomie (Restaurants, Cafes ...)
● Einzelhandel (Lebensmittel, Textilien,...)
● Kommune (Schwimmbad,
Haus des Kurgastes,...)
● Verkehr (Fähre, Flugzeug, Fahrzeuge auf der Insel)
CO2-Emissionen Juist 2008(inkl. Vorketten)
CO2-Emissionen Juist 2008nach Energieträgern
Die wichtigsten Ansatzpunkte
1. Einbeziehung der touristischen Betriebe und der Bevölkerung inkl. Gäste.
2. Reduktionen bei den Energieträgern Strom und Erdgas
Erste MaßnahmenEnergieberatung
Erste Erfolge in 2011Im Jahr 2010 haben wir gemeinsam mit EWE 110 kostenfreie Energie- beratungen inkl. CO2-Fußabdruck für Vermietbetriebe durchgeführt. Diese haben alle ein Extra-Icon im Katalog erhalten.
Infoheft
Gemeinsam mit EWE haben wir ein Infoheft für Juister und Gäste erstellt. Dies wird soeben erneuert.
Energie- und CO2-SparheftGemeinsam mit EWE haben wir ebenfalls ein Infoheft zum Energie- und CO2-Sparen erstellt. Dieses können alle Vermieter kostenfrei für Ihre Gäste erhalten.
Gewinn bei KlimaKommunal
Für unsere Klimaschutzaktivitäten haben wir im Herbst des letzten Jahres 50.000 € erhalten. Und das haben wir damit gemacht.
Weiterführung in 2012
Im Jahr 2011 haben wir gemeinsam mit der Energie Kampagne Gastgewerbe und EWE 7 KfW-geförderte Energieberatungen durchgeführt. Die Vermieter mußten nur 260 € zahlen. Wir haben uns um alles gekümmert.
Projekttag „Schlauer als der Power-Klauer“ im Kindergarten
Einen Tag lang wurden unsere Kindergarten-Kinder durch BEKS über Energie- und CO2-Sparen informiert und dazu motiviert.Über die Kinder wollen wir die Eltern erreichen.
Projekttage in der Inselschule
Bei den Projekttagen in der Schule ging es um Energie- und CO2-Sparen, aber auch um regenerative Energien und die Folgen des Klimawandels.
Kinderanimation
Am Strand haben wir gemeinsam mit den NaPa-Haus eine Animation für Gästekinder zum Thema Energie- und CO2-Sparen, sowie regenerative Energien durchgeführt.
KinderuniversitätVom 14. Juli – 31. August haben wir gemeinsam mit dem NaPa-Haus zum ersten Mal eine Kinder-universität zum Thema „Klimawandel“ inkl. einer Ausstellung durchgeführt.
Donnerstag ist „Veggietag“
Mit Beginn der Saison haben wir uns der Aktion „Donnerstag ist Veggie-Tag“ angeschlossen und versuchen auf diesem Weg eine Menge CO2 zu sparen und auf das Problem der Fleisch-produktion aufmerksam zu machen.
CSR-Zertifizierung mit Green Globe
Im letzten Monat hat sich die Kurverwaltung Juist als eine von sehr wenigen Destinationen zertifizieren lassen.Damit werden wir durch GreenGlobe erstmals einen CSR-Bericht erhalten.
www.klimainsel-juist.de
Zur Zeit bauen wir eine Internetseite nur zu unserem Projekt „Klimainsel Juist“ auf. Selbstverständlich ist der Server CO2-frei.
Gemeinsam mit Norden, Norderney und Baltrum
Wechselwelle Bei der Wechsel- welle möchten wir möglichst viele Menschen motivieren auf Grünen Strom umzusteigen und ganz nebenbei etwas für das Töwerland zu tun.
FutourisAm 18. Oktober wurden wir zum Branchenprojekt von Futouris gekürt. Hier gibt es Gästebe-fragungen, klimaneutraler Fährverkehr, klimaneutrale Bahntickets usw.
Das machen wir bereits...
Seit 5 Jahren verbraucht die Gemeinde grünen Strom.Seit 2 Jahren drucken wir fast alle Druckerzeugnisse klimaneutral.Katalog- und Postversand geschieht mit GoGreen.Solartrocknungsanlage beim Klärwerk.
Das machen wir bereits...
Solarabsorberanlage für das Meerwasser- Erlebnisbad. Angebot der klimaneutralen Anreise mit der Bahn durch das RIT-Umweltplus-Ticket. Kompensation der verbrauchten Erdgasmenge in 2010. 90 % unserer Straßenbeleuchtung geschieht durch LED's.
Das Marketingkonzept dazu...
Unser Mindsystem
Quelle: Hans-Georg Häusel:Think Limbic.
Urlaubsentscheidungen im Mindsystem
Quelle: Hans-Georg Häusel:Think Limbic.
Limbic-TypesMit den Harmonisierern, den Traditionalisten und den
Disziplinierten werden 64 % der Limbic-Types vom größten Teil des Deutschlandtourismus (auch Juist)
angesprochen.
Quelle: Hans-Georg Häusel:Think Limbic.
Wo stecken die LOHAS
LOHASEine 100% Zuordnung
ist nicht möglich
Quelle: Hans-Georg Häusel:Think Limbic.
Aber, die meisten LOHAS sindPerformer
LOHAS sind Lifestyle-Avantgarde, sind Trendsetter.Wollen an der Spitze einer Bewegung stehen.
Das ist typisch für PerformerDas ist typisch für LOHAS
Quelle: Hans-Georg Häusel:Think Limbic.
Zielgruppe LOHASZielgruppe Performer
Über die LOHAS können wir die Zielgruppe der Performer erreichen,
was bisher nicht möglich war.
Das macht sie für uns aus Sicht des Marketings so interessant.
Sinus-Milieus
Quelle: Müller-Friemauth, F. / Klein-Reesink, N. /Harrach, C. 2009: Lohas: Mehr als Green-Glamour
Sinus-Milieus in der BevölkerungSinus-Milieu Erklärung Anteil
Traditionelles Milieu Ordnungsliebende Kriegs- und Nachkriegsgeneration, kleinbürgerlich, der Arbeiterwelt verhaftet
Hedonistisches Milieu Spaß- und erlebnisorientiert, verweigert sich den Konventionen und Leistungserwartungen der Gesellschaft
Bürgerliche Mitte Leistungs- und anpassungsbereiter Mainstream, bejaht die gesellschaftliche Ordnung, strebt nach beruflicher und sozialer Etablierung sowie nach Sicherheit und Harmonie
Konservativ-etabliertes Milieu Klassisches Establishment mit Exklusivitäts- und
Führungsanspruch, Tendenz zum Rückzug
Prekäres Milieu Um Teilhabe bemühte Unterschicht, Zukunftsangst und Ressentiments
Adaptiv-pragmatisches Milieu Zielstrebige, junge Mitte der Gesellschaft mit ausgeprägtem
Lebenspragmatismus und Nutzenkalkül
Sozialökologisches Milieu Idealistisch, konsumkritisch, globalisierungsskeptisch, besitzt ausgeprägtes ökologisches und soziales Gewissen
Liberal-intellektuelles Milieu Aufgeklärte Bildungselite, liberale Grundhaltung, postmaterielle Wurzeln, starker Wunsch nach Selbbestimmung
Milieu der Performer Effizienz-orientierte Leistungselite, denkt global, hohe IT-Kompetenz, stilistische Avantgarde
Expeditives Milieu Unkonventionelle, kreative Avantgarde, individualistisch, sehr mobil, digital vernetzt, sucht nach Grenzen
15 %15 %14 %
10 %
9 %9 %7 %7 %7 %6 %
Typische Sinus-Milieus für den Deutschlandtourismus bisher
7 Sinus-Milieus mit 72 % der Bevölkerung haben
wahrscheilich eine Affinität zum Deutschlandurlaub.
Quelle: Müller-Friemauth, F. / Klein-Reesink, N. /Harrach, C. 2009: Lohas: Mehr als Green-Glamour
Sinus-Milieus für Lohas
Mit dem Milieu des Performer und dem expeditiven Milieu werden mit großer Wahrscheinlichkeit Lohas angesprochen. Das sind 13 % der deutschen
Bevölkerung, die bisher schwer für den Deutschlandtourismus zu gewinnen waren.
Auch das sozialökologische Milieu istüber diesen Weg erfolgversprechender anzusprechen.
Quelle: Müller-Friemauth, F. / Klein-Reesink, N. /Harrach, C. 2009: Lohas: Mehr als Green-Glamour
Ist die Zielgruppe „Lohas“ für uns in Zukunft wichtig??
NEIN
Zukunft der LohasLohas als Performer haben keine Zukunft.Die Werte der Lohas (Nachhaltigkeit, Gesundheit, soziale Verantwortung usw.) wandern in die Mitte der Gesellschaft und sind dort fast schon angekommen.Die Nachhaltigkeitsorientierung wird damit noch mehr an Bedeutung gewinnen.Es geht um die eigene Gesundheit, um Vertrauen in Hersteller/Dienstleister und um Glaubwürdigkeit in der Kommunikation.
Neues Marketing
Es geht also nicht um eine Zielgruppe, sondern um Werte und Grundüber-zeugungen, die in der der Zwischenzeit in der Mitte der Gesellschaft verankert sind.Wir sollten uns aus diesem Grund hin zu einem „Trust-Design“ entwickeln und den „ethischen Konsum“ ernstnehmen und für uns nutzbar machen.
Ethischer Konsum
Quelle: Otto Group Trendstudie 20113. Studie zum ethischen Konsum
Ethischer Konsum ist viel mehr als „Bio“
menschenwürdige Arbeitsbedingungen (92%)soziale Verantwortung (85%)umweltfreundliche Herstellung (89%)fairer Handel (87%)Recycelbarkeit (83%)Regionalität (77%)....
Quelle: Otto Group Trendstudie 20113. Studie zum ethischen Konsum
Ethischer Konsum gewinnt an Bedeutung
Quelle: Otto Group Trendstudie 20113. Studie zum ethischen Konsum
Wenig Vertrauen in Unternehmen oder Dienstleister
8 von 10 Befragten geben an, dass sie gezielt bei Unter-nehmen kaufen, wenn sie mitbekommen, dass diese ethisch handeln und Verantwortung übernehmen. Quelle: Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Konsumenten entwickeln ein neues Werte-Verständnis
SicherheitNäheGesundheitAuthentizitätFairnessVerantwortung....
Ethischer Konsum gewinnt auch in der Krise
Fast jeder dritte Befragte kauft gezielt Produkte von bestimmten Unternehmen, wenn klar ist, dass diese viel Wert auf ethisch korrekte Herstellung legen.Diese Werthaltung bezieht sich auf eine ganzheitlich-verantwortungsvolle Perspektive und eine tieferliegende Werthaltung.
Quelle: Otto Group Trendstudie 20113. Studie zum ethischen Konsum
Vertrauen schafft Sicherheit
77 % der Befragten geben an, das ökologisch hergestellte Produkte ihnen die Sicherheit geben, die richtige Wahl getroffen zu haben.93 % geben, einem Unternehmen treu zu bleiben, wenn sie gute Erfahrungen gemacht macht haben.Gütesiegel spielen bei der Vertrauens-gewinnung eine große Rolle. Quelle: Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Problem der Überforderung
61 % fühlen sich beim Versuch ethisch zu konsumieren überfordert.zu viele GütesiegelEs geht darum den Verbrauchern nicht noch mehr Informationen zu liefern, sondern die Informationen besser aufzubereiten. Denn das Gegenteil von Vertrauen ist in diesem Fall nicht Misstrauen, sondern Unsicherheit.
Quelle: Otto Group Trendstudie 20113. Studie zum ethischen Konsum
Vertrauen in ...
91 % vertrauen engen Freunden und Verwandten. 31 % vertrauen in Kontakten in sozialen Netzwerken, Blogs usw.Jenseits des eigenen Netzwerks sind unab- hängige Institutionen wie NGO's oder Test-institute die großen Vertrauensschaffer.
Quelle: Otto Group Trendstudie 20113. Studie zum ethischen Konsum
Wenig Vertrauen in Unternehmen oder Dienstleister...
aber 77 % bringen Unternehmen, die ethisch korrekte Produkte/Dienst- leistungen erbringen, ein starkes Grundver-trauen entgegen.
Quelle: Otto Group Trendstudie 20113. Studie zum ethischen Konsum
Ökonomischer Erfolg durchethische Kriterien
Unternehmen, die durch biologische Herstellung, klimafreundliche Pro-dukte, faire Arbeitsbe-dingungen und gerechte Entlohnung verantwort-lich handeln, können Vertrauenskapital aufbauen und in ökonomische Erfolge umsetzen.
Quelle: Otto Group Trendstudie 20113. Studie zum ethischen Konsum
Gemeinsame Werte bilden die Vertrauensbasis
Die Basis, auf der Vertrauen entsteht, sind gemeinsame Werte. Die Werte zu definieren und glaubhaft nach innen und außen zu leben, wird zur zentralen Herausforderung.Hier geht es um eine Unternehmens-philosophie. Es steht nicht mehr nur im Vordergrund wie eine Leistung aussieht und erlebt wird, sondern auch wie sie erbracht wurde.
Wir müssen Lösungen auf der Wert-Ebene anbieten
Mit unseren Produkten und Dienstleistungen sollten wir Lösungen für die derzeitigen und zukünftigen Probleme anbieten, also z.B. einen CO2-armen Urlaub.
Je klarer, deutlicher und glaubwürdiger unser Handeln ist, desto eher sind die Menschen bereit, uns ihr Vertrauen zu schenken.Wenn wir eine klare Werthaltung vertreten, bieten wir eine Identifikationsmöglichkeit an, sich unseren Werten anzuschließen.
Hoffnung
Wir müssen nicht alle Menschen, Rats- oder Aufsichtsratsmitglieder usw. überzeugen. Es gibt einen Schlüsselwert: Wenn wir es schaffen 40 % zu überzeugen, kippt die Meinung.Sie könnten der Nächste sein, um die 40 % voll zu bekommen.
Quelle: Trend Update.Ausgabe 10 2011
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Kontakt:Thomas VoddeNordseeinsel JuistStrandstr. 526571 JuistTel. 04935 [email protected]