© AGO e.V.in der DGGG e.V. sowie Komplementäre und sowie in der DKG e.V.
Komplementäre und supportive Therapie
Ovarialkarzinom - State of the ArtAGO-Symposium
München 20.Juni 2009München 20.Juni 2009
Was denken Patientinnen, wenn sie solche Zeitungsmeldungen lesen?
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solche Zeitungsmeldungen lesen?
sowie in der DKG e.V.
Gießener Anzeiger12. Juli 2007
Unseriöse Informationsquellen -Beispiele
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Beispiele
sowie in der DKG e.V.
Was sind Komplementär- und Alternativmedizin
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Alternativmedizin
… medizinische und andere gesundheitliche sowie in der DKG e.V. … medizinische und andere gesundheitliche
Maßnahmen außerhalb der konventionellen Medizin, die noch durch wissenschaftliche Medizin, die noch durch wissenschaftliche Methoden überprüft werden müssen
Komplementär: zusammen mit konventionellerTherapie
Alternativ: anstatt konventioneller Therapie
Prävalenz von CAM in Deutschland
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44% - HB Fuhljahn & Trams 1999
20% - B Sehouli et al. 2000
36% - J Nagel et al. 2004
39% - GI Münstedt et al. 1996
36% - J Nagel et al. 2004
32% - N Kappauf et al. 2000 Nagel et al. Supp Care Cancer 2004; 12: 789-796 Nagel et al. Supp Care Cancer 2004; 12: 789-796 Münstedt et al. Arch Gynecol Obstet 1996; 258: 81-88Fuhljahn & Trams. Frauenarzt 1999; 40: 1035-1038Sehouli et al. Geburtsh Frauenheilk 2000; 60: 147-154Kappauf et al. Support Care Cancer 2000; 8: 314-322
Erkenntnisse paramedizinischen Methoden
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Methoden
1. Paramedizinische Lehren und Methoden sind existent, permanent
sowie in der DKG e.V. Methoden sind existent, permanent
und zunehmend immanent2. Verkennen paramedizinischer 2. Verkennen paramedizinischer
Methoden bedeutet Ignoranz und Arroganz - Information darüber Arroganz - Information darüber Vermehrung von Wissen
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Empfehlungen zu komplementären und alternativen Behandlungen
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und alternativen Behandlungen
1. Patientinnen sollten über CAM-sowie in der DKG e.V.
1. Patientinnen sollten über CAM-Verfahren kritisch beraten werden –Patientinnen erhalten Informationen Patientinnen erhalten Informationen über die Möglichkeiten, aber auch die Risiken der MethodenRisiken der Methoden
2. Die Auswahl möglicher Methoden muss vor einem rationalen und muss vor einem rationalen und objektiven Hintergrund erfolgen –Berücksichtigung der Entität und Berücksichtigung der Entität und Therapiesituation
Empfehlungen zu komplementären und alternativen Behandlungen - II
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und alternativen Behandlungen - II
3. Die Methoden müssen auf Sicherheit sowie in der DKG e.V.
3. Die Methoden müssen auf Sicherheit und Arzneimittelinteraktionen insbesondere in einem kurativen insbesondere in einem kurativen Setting geprüft werden.
4. Die Auswahl der Methoden sollte die 4. Die Auswahl der Methoden sollte die Regeln von EBM und der Glaubwürdigkeit der Autoren erfolgen.Glaubwürdigkeit der Autoren erfolgen.
5. Die Entscheidung über komplementäre Methoden sollte auf komplementäre Methoden sollte auf Tumorkonferenzen diskutiert werden.
Empfehlungen zu komplementären und alternativen Behandlungen - II
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und alternativen Behandlungen - II
6. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis sollte immer berücksichtigt werden.
sowie in der DKG e.V. immer berücksichtigt werden.
7. Sinnvolle Methoden in „alternativen“ 7. Sinnvolle Methoden in „alternativen“ Ansatz können in der Palliativtherapie berücksichtigt werden (Curcumin?)berücksichtigt werden (Curcumin?)
8. Aufklärung und Dokumentation sind Pflicht!Pflicht!
9. Durchführung und Teilnahme an StudienStudien
10. Erfahrungen sollten publiziert werden.
Alternativmedizin
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- Alternativmedizinische Behandlungskonzepte für die Primärtherapie für das Ovarialkarzinom sind sowie
in der DKG e.V. die Primärtherapie für das Ovarialkarzinom sind bisher nicht evaluiert worden
- Entsprechend sind die Methoden (Hamer‘s Germanische Medizin, Dr. Rath Vitamine, Germanische Medizin, Dr. Rath Vitamine, Homöopathie nach Wurster u.v.a.m.) in dieser Situation nicht zu empfehlenSituation nicht zu empfehlen
CAM-Methoden bei Ovarialkarzinom -USA
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USA
sowie in der DKG e.V.
Problematik der Forschung komplementärer Methoden beim
Ovarialkarzinom© AGO e.V.
in der DGGG e.V. sowie
Ovarialkarzinom
− Nur eine Erhebung zur Anwendung von sowie in der DKG e.V.
− Nur eine Erhebung zur Anwendung von CAM aus den USA
− Meist Methoden-orientierte Darstellung− Meist Methoden-orientierte Darstellung− Selten Entitäts-spezifische Darstellung− Keine Definition der Therapiesituation− Keine Definition der Therapiesituation− Keine Analyse von Kontrollvariablen− Keine optimale Qualität der Studien− Keine optimale Qualität der Studien
Misteltherapie beim Ovarialkarzinom
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− Häufigstes Verfahren in Deutschland− Unterscheidung von anthroposophischem
sowie in der DKG e.V. − Unterscheidung von anthroposophischem
und lektin-normierten Behandlungsansatz Keinerlei Untersuchungen zum Keinerlei Untersuchungen zum anthroposophischen Ansatz
− Kritisches Review aller randomisierten Studien zur Misteltherapie bei verschiedenen Studien zur Misteltherapie bei verschiedenen Entitäten ohne Vorteil in Bezug auf das Überleben, fraglich bessere Lebensqualität unter Chemotherapie (Horneber et al. 2008). unter Chemotherapie (Horneber et al. 2008).
Horneber MA et al. Mistletoe therapy in oncology. Cochrane Database Syst Rev. 2008 Apr 16;(2):CD003297.
Misteltherapie beim Ovarialkarzinom
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Misteltherapie beim Ovarialkarzinom
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Stadienabhängiges Gesamtüberleben(Daten der UFK Giessen)
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Grüner Tee
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In-vitro Evidenz – Direkte Wirkung I
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In-vitro Evidenz – Direkte Wirkung II
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In-vitro Evidenz – Direkte Wirkung II
sowie in der DKG e.V.
In-vitro Evidenz –Wirkungsverstärkung von Cisplatin
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Wirkungsverstärkung von Cisplatin
sowie in der DKG e.V.
Klinische Analyse
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− Prospektive Kohortenstudie mit 254 Patienten mit Ovarialkarzinom. sowie
in der DKG e.V. Ovarialkarzinom. − Follow-up > 3 JahreAnalyse im Hinblick auf die
Anwendung von grünem Tee unter Berücksichtigung der Kontrollvariablen Alter, BMI, Parität, FIGO-der Kontrollvariablen Alter, BMI, Parität, FIGO-Stadium, Grading, Aszites, postoperativer Resttumor und Chemotherapie
− Signifikanter Überlebensvorteil für Teetrinkerinnen − Signifikanter Überlebensvorteil für Teetrinkerinnen p < 0,001)
− Wirkungssteigerung bei höherem Konsum− Hazard Ratio Teetrinker = 0,55 (95% CI = 0,34-0,90) − Hazard Ratio Teetrinker = 0,55 (95% CI = 0,34-0,90)
vs. HR Konsum von 2 g grüner Tee/d = 0,38 (95% CI = 0,15-0,97)
Zhang M et al. Green tea consumption enhances survival of epithelial ovarian cancer. Int J Cancer 2004; 112: 465-9
Anteil überlebender Patientinnen (Zeitpunkt des Interviews)
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(Zeitpunkt des Interviews)
Relative Häufigkeit [%]sowie in der DKG e.V.
100
Relative Häufigkeit [%]
60
80
20
40
Teetrinkerinnen Nicht-Teetrinkerinnen0
20
Zhang M et al. Green tea consumption enhances survival of epithelial ovarian cancer. Int J Cancer 2004; 112: 465-9
Selen
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− Serumspiegel korreliert mit dem Verlauf und der Prognose der sowie
in der DKG e.V. Verlauf und der Prognose der Erkrankung (n = 40) (Sundstrom et al. 1984)
− In-vitro Untersuchungen weisen auf − In-vitro Untersuchungen weisen auf Verstärkung der Wirksamkeit u. a. von Adriamycin und Paclitaxel hin (Vadgama et al. 2000)(Vadgama et al. 2000)
− Einzige klinische Studie bei 31 Patientinnen unter Chemotherapie positive Wirkungen im Hinblick auf positive Wirkungen im Hinblick auf Hämatologie, Haarverlust, abdominale Schmerzen, Schwächegefühl, Appetitverlust Schwächegefühl, Appetitverlust (Sieja & Talerczyk 2004)
Selen
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- Postulierte Wirkmechanismen der Anti-Tumor-Wirkung von Selen sowie
in der DKG e.V.von Selen - Antiandrogene Aktivität- Wachstumshemmung via p53 - Antioxidative Funktion- DNA Schädigung- DNA Schädigung
- Wahrscheinlicher Mechanismus über Beeinflussung der Apoptose - Mitochondriale Wirkmechanismen- Mitochondriale Wirkmechanismen- Proteinkinasen- TNF- Aktivierung von Caspase
- Wirkungsverstärkung von Paclitaxel und Doxorubicin in - Wirkungsverstärkung von Paclitaxel und Doxorubicin in vitro
Sanmartin C et al. Selenium compounds and apoptotic modulation: a new perspective in cancer therapy. Mini Rev Med Chem 2008; 8:1020-31perspective in cancer therapy. Mini Rev Med Chem 2008; 8:1020-31
Vadgama JV et al. Effect of selenium in combination with Adriamycin or Taxol on several different cancer cells. Anticancer Res 2000; 20: 1391-414
Diäten
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− Analyse von 609 Frauen mit Ovarialkarzinom in Australien (1990 – 1993)
sowie in der DKG e.V. Australien (1990 – 1993)
− Hoher Konsum von Gemüse, insbesondere von Kreuzblütlern (Broccoli, Blumenkohl, Kohl, Kreuzblütlern (Broccoli, Blumenkohl, Kohl, Rosenkohl, Grünkohl) – bessere Prognose (HR = 0,75, 95% CI = 0,57-0,98, p = 0,03)
−− Hoher Konsum von Fleisch (rot und weiß) –schlechtere Prognose
Nagle CM et al. Dietary influences on survival after ovarian cancer. Int J Cancer 2003; 106: 264-9
Sport
© AGO e.V.in der DGGG e.V. sowie - 11 randomisierte oder kontrollierte sowie in der DKG e.V.
- 11 randomisierte oder kontrollierte Studien
- Ergebnis eines systematischen - Ergebnis eines systematischen Reviews: Sport/körperliche Bewegung ist eine gute Möglichkeit der ist eine gute Möglichkeit der Behandlung der Fatique unter der onkologischen Therapieonkologischen Therapie
Labourey JL. Physical activity in the management of cancer-related fatigue induced by oncological treatments. Ann Readapt Med Phys 2007; 50: 445-454
Zusammenfassung – Komplementäre und Alternative Medizin
© AGO e.V.in der DGGG e.V. sowie
und Alternative Medizin− Alternative Methoden sind in der Primärtherapie
abzulehnen.sowie in der DKG e.V.
abzulehnen.
− Ein Großteil der komplementären Maßnahmen sind beim Ovarialkarzinom nicht geprüft und haben auch beim Ovarialkarzinom nicht geprüft und haben auch sonst kaum überzeugt. Auch einige wissenschaftliche Publikationen sind mit problematisch.problematisch.
− Möglicherweise sinnvolle Maßnahmen sind Diäten mit Kreuzblütler-Gemüse, grüner Tee und mit Kreuzblütler-Gemüse, grüner Tee und Selensupplementation bei Mangelsituation sowie Sport.
− Komplementäre Konzepte sollten näher erforscht werden.