Jordanien
Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2017
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I. Bildung und Wissenschaft
Das Königreich Jordanien ist ein bedeutender Partner
Deutschlands in der Region des Nahen Ostens. Die bilateralen
politischen Beziehungen zwischen Jordanien und Deutschland
sind seit langem eng und freundschaftlich. So ist Jordanien ein
Schwerpunktland der deutschen wissenschaftlich-technischen
Zusammenarbeit. Auch die Entwicklungszusammenarbeit spielt
in den deutsch-jordanischen Beziehungen eine entscheidende
Rolle. Dabei liegt der Fokus auf dem Wasserbereich, Umwelt-
und Ressourcenschutz.
Da Jordanien über keine nennenswerten Rohstoffreserven
verfügt, konzentriert es sich auf die Entwicklung seines
Humankapitals. Gegenwärtig verfügt Jordanien über eines der
höchsten Bildungsniveaus und eines der am besten
qualifizierten Arbeitskräftepotentiale im Nahen Osten. Der
jordanische König Abdullah II verfolgt das ambitionierte Ziel,
Jordanien zu einem Zentrum für Informations- und
Kommunikationstechnologien in der Region zu entwickeln.
Wissenschaft, Ingenieurswesen und Technologie sind als
zentrale Treiber für ökonomischen und sozialen Fortschritt
anerkannt, seine Stabilität in einer konfliktiven Nachbarschaft
sowie seine zentrale Lage sind Faktoren, die diesen Zielen
entgegenkommen.1
Trotz des Zustroms von Flüchtlingen aus Irak und Syrien sowie
enormer Ausgaben für militärische Zwecke hat der Staat
bedeutende Fortschritte im Bildungswesen erzielt. Der
Schulbesuch ist unentgeltlich und für alle Kinder bis 14 Jahren
Pflicht. Es gibt neben den staatlichen auch private, kirchliche,
und ausländische Schulen in Jordanien, die meist
gebührenpflichtig sind. Jordanien hat die höchsten
Einschulungsraten in den Grund- und Sekundarstufen im Nahen Osten, und der
Alphabetisierungsgrad liegt bei 89,8 Prozent und wird als der höchste unter den arabischen
Ländern eingestuft.
Der Hochschulzugang in Jordanien wird durch das staatliche Board of Higher Education geregelt.
Dieses legt sowohl die Zulassungsbestimmungen, -anforderungen und -kriterien für öffentliche und
private Universitäten fest als auch das Zulassungsvorgehen bei öffentlichen Universitäten sowie
die Zahl der Studenten, die jede Universität in ihre Programme aufnehmen kann. Im Juli 2016
wurde öffentlich gefordert, den Zugang zu mehrheitlich sozialwissenschaftlichen Fächern
1 Maxmen, Amy (2. August 2017): Jordan stakes its future on science, in: nature, https://www.nature.com/news/jordan-stakes-its-future-on-science-1.22390, letzter Zugriff: 18. August 2017.
Informationszentrum Lektorate
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vorübergehend auszusetzen, da diese keine Anschlussverwendung auf dem Arbeitsmarkt finden
würden.2
Ein Bachelor dauert rund vier Jahre (in den Ingenieurwissenschaften 5 Jahre, in der Medizin 6
Jahre), ein Master rund zwei Jahre. Für eine Zulassung zu einem Masterstudiengang benötigt man
mindestens die Note „Gut“ im Bachelorabschluss und einen Nachweis für vorhandene
Englischkenntnisse.
Eine Promotion kann häufig erst nach fünf Jahren Beschäftigung an einer Universität angestrebt
werden. Die Zulassung zu einem Promotionsstudium verlangt mindestens die Note „Gut“ im
Masterabschluss.
In Jordanien gibt es 10 staatliche sowie 19 private Universitäten; die staatlichen Universitäten
bieten Bachelor- und Masterstudiengänge in vielen Fachbereichen an. Die privaten Universitäten
haben ein weit begrenzteres Angebot an Bachelorstudiengängen und i.d.R. nur wenige
Masterstudiengänge. Die Möglichkeit ein Promotionsstudium zu absolvieren existiert nur an den
staatlichen Universitäten und ist stark eingeschränkt. Neben den Universitäten bieten die 50
Community Colleges Jordaniens Kurse einer Dauer von 6 Monaten bis 3 Jahren an, die zum
Erwerb verschiedener Diplome führen, meist in technischen Feldern. Studierende mit sehr guten
Abschlüssen können anschließend eine Prüfung ablegen, die ihnen den Übergang in ein
Bachelorstudium ermöglicht. Die führenden staatlichen Universitäten sind die University of Jordan
(39.000 Studierende) und die Jordan University of Science and Technology (24.000 Studierende),
ferner auch die Yarmouk University (32.500 Studierende). Der Al-Balqa’ Applied University (33.500
Studierende) kommt darüber hinaus eine besondere Rolle zu: Ihr unterstehen 48 der 50
Community Colleges des Landes. Im Juli 2017 wurde entschieden, die Hochschulen des Landes
erstmals nach vergleichbaren Kriterien zu ranken und so Anreize zur Verbesserung von Forschung
und Lehre zu setzen.3
Die Studiengebühren variieren von Hochschule zu Hochschule; ausländische Studierende zahlen
außerdem meist deutlich höhere Studiengebühren als jordanische. Darüber hinaus kann man sich
über das so genannte „parallel system“ mit höheren Studiengebühren in Studienprogramme
einkaufen, für die der eigene GPA (Notendurchschnitt) nicht ausgereicht hätte. Internationale
Studierende zahlen für ein Bachelorstudium zwischen 13.000 und 36.000 Euro, für ein
Masterstudium zwischen 12.000 und 21.000 Euro. Für jordanische Studierende rangieren die
Gebühren sowohl für ein Bachelor-, als auch für ein Masterstudium zwischen 3.000 und 7.000
Euro. Die Diplomprogramme der Community Colleges kosten je nach Programm zwischen 1.500
und 6.000 Euro. Die Studiengebühren an privaten Universitäten sind grundsätzlich deutlich
niedriger als die der staatlichen. Die Qualität der Lehre an den meisten privaten Universitäten ist
jedoch auch deutlich schlechter. Allerdings gibt es hier auch ruehmliche Ausnahmen, wie z.B. die
Princess Subaya University of Technology.
Jordanische Universitäten verfügen nur über sehr rudimentäre Forschungsmittel.
Fakultätsmitglieder sind daher dazu angehalten, sich um Forschungsstipendien zu bemühen. Des
Weiteren verfügen der Scientific Research Fund und der Higher Council for Science & Technology
über Budgets, für die sich die Universitäten bewerben können, aber auch hier sind die Mittel
äußerst begrenzt. Die meisten jordanischen Professoren beschränken sich daher auf die Lehre.
2 Ohne Autor (28. Juli 2016): Agency calls for freezing stagnant majors at public universities, in: The Jordan Times. www.jordantimes.com/news/local/agency-calls-freezing-stagnant-majors-public-universities, letzter Zugriff: 19. April 2017. 3 Azzeh, Laila (6. Juli 2017): New system approved to rank universities locally, in: The Jordan Times, www.jordantimes.com/news/local/new-system-approved-rank-universities-locally, letzter Zugriff: 18. August 2017.
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II. Internationalisierung und Bildungskooperationen
Zwar kann man in Jordanien in fast jedem Fachbereich promovieren, aber nicht in jeder
Spezialisierung. Außerdem dauert die Promotion länger als in Deutschland und ist sehr teuer. Bei
der Anstellung von Dozenten legen jordanische Hochschulen sehr viel Wert auf
Auslandserfahrung; nicht selten werden zwei Abschlüsse aus dem Ausland gefordert. Aus diesen
Gründen wird der größte Teil der für den Professorennachwuchs vorgesehenen Studenten auf
Kosten der jordanischen Universitäten mit einem Promotionsstipendium ins Ausland geschickt, v.
a. in die USA, nach Kanada und Australien, seltener nach Deutschland oder Frankreich. Von den
derzeit insgesamt ca. 800 Masterkandidaten bzw. Doktoranden mit einem Auslandsstipendium der
staatlichen Universitäten Jordaniens studieren weniger als 50 in Deutschland, überwiegend in den
Fachbereichen Medizin und Naturwissenschaften. Hier liegt also ein großes Potenzial für die
Anwerbung von graduierten Selbstzahlern bzw. Kandidaten mit Heimatstipendium. Die Attraktivität
Deutschlands als Zielland ist in den letzten Jahren gestiegen. Insbesonders hoch angesehen sind
ingenieurwissenschaftliche und medizinische Studiengänge, weniger Interesse besteht an Geistes-
bzw. Gesellschaftswissenschaften.
Die zunehmenden Angebote an englischsprachigen Studiengängen und Promotionsmöglichkeiten
sind ein weiterer Pull-Faktor. Als problematisch gilt, dass in Deutschland Promovierte weniger
Lehrerfahrung haben, schlechter Englisch sprechen und sehr spezialisiert sind, also eher zu
Forschern als zu generalistischen Dozenten ausgebildet werden. Angesichts des guten
Renommees, das die deutsche Forschung in Jordanien genießt, und des ausgeprägten Wunsches
nach einer engeren Zusammenarbeit mit deutschen Partnern bestimmter Wissenschaftsbereiche
wie z. B. Biomedizin, Informations- und Umwelttechnologie bemüht sich der DAAD darum, einen
größeren Anteil der Doktoranden für eine Ausbildung in Deutschland zu gewinnen.
Im Jahr 2016 studierten ingesamt 22.295 Jordanier im Ausland, in Jordanien selber beträgt der
Anteil internationaler Studierender 12,9% oder 40.378 Personen. Die Top-Herkunftsländer sind die
Palästinensischen Gebiete, Syrien, Irak, Kuwait und Malaysia.4
Im Sinne grenz-übergreifender wissenschaftlicher Kooperation in einer volatilen und
strukturschwachen Region beheimatet Jordanien das einige Synchrotron – eine Anlage zur
Untersuchung von Materialproben – im Nahen Osten. Beteilt im Bau des 90 Mio. EUR teuren
internationalen Forschungszentrums waren neben Jordanien noch 23 weitere Länder aus der
Region, aber auch aus Europa, Nordamerika, Asien und Südamerika. Weil an der Anlage auch
Israelis, Palästinenser, Araber und Iraner gemeinsam forschen werden, könnte sie auch einen
wichtigen Beitrag für den Friedensprozess im Mittleren Osten liefern, so die Hoffnung.5
Seit 1974 fördert der DAAD ein Lektorat an der University of Jordan (UoJ, zunächst über einen
Ortskraftlektoren, seit 1979 mit einem entsandten Lektoren), das 2007 den Status eines
Koordinationslektorats bekam. Um den gestiegenen Anforderungen im Bereich des Marketings für
den Studienstandort Deutschland besser gerecht werden zu können, wurde das
Koordinationslektorat mit Beginn des Wintersemesters 2012 in ein DAAD-Informationszentrum (IC)
umgewandelt. Das neue Zentrum befindet sich auf dem ehemaligen GJU-Campus im Norden
Ammans und wurde im Mai 2013 feierlich eröffnet. Im Zusammenhang mit dem vom AA 4 UNESCO Institute for Statistics: Global Flow of Tertiary-Level Students. Jordan, http://uis.unesco.org/en/uis-student-flow, letzter Zugriff: 18. August 2017. 5 Lindinger, Manfred (18. Mai 2017): Brillantes Licht für den Frieden, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, www.faz.net/aktuell/wissen/physik-mehr/synchrotron-sesame-ist-in-jordanien-eingeweiht-worden-15021222.html, letzter Zugriff: 18. August 2017.
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finanzierten und sehr stark nachgefragtem Programm „Leadership for Syria“ wurde eine
Erweiterung des IC in Amman (JOSY-Desk – Jordanians and Syrians) eingerichtet.
Zusätzlich zum Lektorat wird jährlich mindestens eine Sprachassistenz an die UoJ vermittelt. Seit
dem Studienjahr 2010/11 hat zudem ein Fachlektor für Archäologie seine Tätigkeit an der UoJ
aufgenommen. An der Deutsch-Jordanischen Universität (GJU) unterrichten eine Lektorin im
Bereich Deutsch als Fremdsprache, ein Fachlektor auf dem Gebiet der Übersetzungswissenschaft
sowie ein Fachlektor auf dem Gebiet Film & Design. Die GJU und die UoJ sind derzeit die einzigen
jordanischen Hochschulen, die Deutsch in einem nennenswerten Umfang anbieten.
Erfreulicherweise verzeichnet das Goethe-Institut (GI) einen Zuwachs bei den
Deutschlernerzahlen: Im Zeitraum 2012-2013 waren 2.053 KursteilnehmerInnen in 161 Kursen mit
136.799 Unterrichtseinheiten eingeschrieben, im Vergleich zu knapp 1.900 TeilnehmerInnen im
Zeitraum 2011-2012. Dieser Trend hat sich auch 2014 mit 2.430 DaF-Lernern am GI fortgesetzt.
(Verfasser Kapitel I & II: DAAD Bonn, Nora Sinemillioğlu - Leiterin des IC Amman bis Dezember
2016)
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320
562
Geförderte 2016
Deutsche
Jordanier
III. DAAD-Aktivitäten 6
Jordanien ist für die Programmarbeit des DAAD das
zweitwichtigste Land in der Region (nach Ägypten). Analog zu
den anderen arabischen Ländern machen deutlich mehr
Ausländer als Deutsche von den Angeboten des DAAD
Gebrauch. 2016 ermöglichte der DAAD 320 deutschen
Studierenden, Graduierten, Wissenschaftlern und
Hochschullehrern einen Aufenthalt in Jordanien. Außerdem
konnten 562 Jordanierinnen und Jordanier in Deutschland
oder in ihrem eigenen Land studieren, lehren und forschen. Allein zwischen 2013 und 2016 sind
die Förderzahlen für Jordanien um 34% gestiegen. Der Trend einer zunehmenden Kooperation mit
Jordanien liegt zu Teilen sicherlich auch darin begründet, dass das Königreich in einer
krisengeschüttelten Region eines der wenigen stabilen und sicheren Länder ist.
Schwerpunkt der DAAD-Arbeit ist zum einen die Deutsch-Jordanische Universität (German
Jordanian University, GJU), die seit 2005 existiert. Die GJU ist eine staatliche jordanische
Universität, die nach dem deutschen Fachhochschulmodell die Studierenden vor allem in
ingenieurwissenschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Fächern ausbildet. Die Universität wird in
Deutschland vom DAAD und der federführenden Partnerhochschule Magdeburg-Stendal in
Zusammenarbeit mit weiteren rd. 100 Hochschulen unterstützt.
Zum anderen ist die DAAD-Arbeit in Jordanien in den letzten Jahren jedoch auch stark den
Bürgerkrieg in Syrien beeinflusst worden. So wurde das IC zu einer Schaltstelle bei der
Durchführung der Programme „Leadership for Syria“ und „New Perspectives for Young Jordanians
and Syrians“. Doch auch andere Flüchlingsprograme von EU und AA sind von hoher Relevanz für
Jordanien und werden zu guten Teilen aus dem Land heraus gesteuert:
In Reaktion auf die Flüchtlingsbewegungen in der Region hat der DAAD mit Mitteln der EU und
des AA 2016 begonnen, neue Aktivitäten aufzulegen, die studierfähigen Geflüchteten die
Möglichkeit geben sollen, ein Studium in ihren aktuellen Gastländern aufzunehmen. Sie sollen
damit qualifiziert und weitergebildet werden, um beim Wiederaufbau der Krisengebiete mitwirken
zu können. Im Rahmen des HOPES-Projekts (Higher and Further Education Opportunities
and Perspectives for Syrians) ist der DAAD Konsortialführer in einem Zusammenschluss mit
British Council, Campus France und EP-NUFFIC, der zwischen 2016 und 2019 syrischen
Flüchtlingen Bildungsangebote in Jordanien, Libanon, Türkei, Ägypten und Irak unterbreitet.
Finanziert wird HOPES über den EU Regional Trust Fund in Response to the Syrian Crisis, den
Madad Fund. Zusätzlich hat das Auswärtige Amt ebenfalls über den Zeitraum 2016-2019 Mittel zur
Verfügung gestellt, damit geflüchtete Menschen die Möglichkeit für ein Hochschlstudium
erhalten; gut 140 werden an deutschen Studienangeboten im Ausland (TNB) in der Region
(Deutsch-Türkische Universität, German University Cairo, German-Jordanian University, TU-
Berlin-Campus El Gouna und weitere TNB-Projekte in Ägypten und Jordanien) studieren können
(s. III.B. Projektförderung). Weitere 60 Personen sollen in zwei Studiengängen in Ägypten
(deutsch-ägyptischer, englischsprachiger Masterstudiengang „Heritage and Site Management“)
und Jordanien („Conservation Studies Cultural Heritage and Built Environment“ an der GJU)
gefördert werden, die sich mit dem architektonischen Wiederaufbau und dem Erhalt des
Kulturerbes in der Region befassen.
6 Alle statistischen Angaben zu den DAAD Förderungen beziehen sich auf 2016
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A. Personenförderung
Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der Personenförderung 120 Jordanier und 36 Deutsche
gefördert – weitere 37 Deutsche bekamen ein Stipendium im Rahmen des Programms PROMOS,
welches die Hochschulen in die Lage versetzt, eigene Schwerpunkte bei der Auslandsmobilität zu
setzen und den Studierenden aus einem Bündel von verschiedenen Förderinstrumenten passende
Mobilitätsmaßnahmen anzubieten.
Bei der Stipendienvergabe an Jordanier liegt der Schwerpunkt auf der Förderung des
Hochschullehrernachwuchses, vornehmlich durch Promotionsstipendien. Da Jordanier selten im
Heimatland promovieren, wurden bisher fast ausschließlich Stipendien zur Vollpromotion in
Deutschland beantragt, weniger Kurz- oder Sandwichstipendien.
Aufgrund des guten Bildungs- und Hochschulsystems und verlässlicher Strukturen wurde
Jordanien als erstes Aufnahmeland für das BMZ-geförderte Drittlandprogramm der Region
auserkoren. Jährlich bekommen ca. 20 Palästinenser/innen und bis zu 15 Jemeniten/innen ein
DAAD-Stipendium für ein Masterstudium in Jordanien. Das Programm wurde seit seiner
Entstehung mehrfach sehr gut evaluiert und bietet ausgezeichnete Chancen für eine akademische
Qualifikation, einen angemessenen beruflichen Einstieg in den Heimatländern oder eine
anschließende Promotion in Deutschland.
Ausgewählte Programme im Rahmen der Individualförderung sind:
AA
Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und Nachwuchs-
wissenschaftler
DAAD-Stipendien bieten ausländischen Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern die
Möglichkeit, in Deutschland zu forschen und sich weiter zu bilden. Es bestehen
Förderangebote für unterschiedliche Qualifizierungsphasen und Karrierestufen. Das
Programm Forschungsstipendien gehört zu den ältesten des DAAD und wird weltweit
angeboten.
Geförderte D: / A: 34
Fach- und Sprachkurse
Diese Stipendien für Studierende und Graduierte sind zum Besuch von sprach- und
landeskundlichen sowie fachsprachlichen Kursen bestimmt, die von staatlichen bzw.
staatlich anerkannten deutschen Hochschulen und den Hochschulen angeschlossenen
Sprachkursanbietern angeboten werden.
Geförderte D: / A: 7
Stipendien im Rahmen der Transnationalen Bildungsangebote
Die Deutsch-Jordanische Universität wird mit Mitteln des BMBF im Programm „TNB-
Studienangebote deutscher Hochschulen im Ausland“ gefördert (GJU – s.u.). Des Weiteren
werden über das AA Mittel für Stipendien (Sur Place, Drittland, Deutschlandaufenthalte
resp. Deutschlandjahr) und den Masterstudiengang M.A. DaF sowie für Lektorate zur
Verfügung gestellt.
Geförderte D: / A: 116
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BM
BF
Wassermanagement: Masterstipendien für ausländische Graduierte,
Promotionsstipendien für ausländische Doktoranden
Der Programmteil „Studien- und Forschungsstipendien für Ausländer“ bietet
hochqualifizierten Studierenden und Doktoranden bestimmter Länder, u.a. aus Jordanien,
die Möglichkeit, in fachlich einschlägigen ausgewählten englischsprachigen Master-
Programmen deutscher Hochschulen zu studieren bzw. eigene Promotionsvorhaben in
bestimmten Themenfeld in Deutschland durchzuführen. Zusätzlich absolvieren alle
Stipendiaten einen 4-monatigen vorgeschalteten Sprachkurs sowie im Anschluss ein 3-
monatiges Pflichtpraktikum.
Geförderte D: / A: 7
Semesterstipendien für Arabisch in Jordanien
Das vorher in Kairo angesiedelte DAAD-Sonderprogramm „Semester-Vollstipendien für
Arabisch“ wird seit Wintersemester 2014/15 in Zusammenarbeit mit dem
Landesspracheninstitut Bochum (LSI) an der Deutsch-Jordanischen Universität in Amman
(GJU) angeboten. Der DAAD bietet deutschen Bachelorstudenten aus den Fachbereichen
Islamwissenschaft, Orientalistik und/oder Arabistik zunächst 13 Teilnehmerplätze an, in den
Folgejahren wird sich die Anzahl auf min. 15 Stipendiaten erhöhen.
Geförderte D: 18 A: /
Reisebeihilfen und Kurzstipendien für integrierte Auslandspraktika deutscher
Studierender
Ziel des Programms ist es, praxisbezogene Auslandsaufenthalte von Studierenden aller
Fachrichtungen zu unterstützen.
Geförderte D: 4 A: /
BM
Z
New Perspectives for Young Jordanians and Syrians
Im Zuge des anhaltenden Krieges in Syrien kommt es zu einem massiven Aufwuchs der
DAAD-Aktivitäten in Amman. So wurde 2014 in Kooperation mit der Gesellschaft für
internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) für den Zeitraum 2015 – 2019 auch das
Programm „New Perspectives for Young Jordanians and Syrians" aufgesetzt, welches Sur-
Place Stipendien für ein Master-Studium an einer von vier jordanischen
Partneruniversitäten vorsieht: University of Jordan (UoJ), German-Jordanian University
(GJU), Jordan University of Science and Technology (JUST), Yarmouk University.
Das Programmziel besteht darin, Jordaniern und jungen syrischen Flüchtlingen in Jordanien
neue Zukunftsperspektiven zu eröffnen, indem sie ihre Fachkompetenz über ein
Masterstudium erhöhen.
Für den Zeitraum 2015 – 2019 sind zwei Intakes mit jeweils 40 Stipendiaten vorgesehen.
Nach Verhandlungen zwischen der jordanischen und der deutschen Regierung werden die
Stipendien paritätisch an syrische und jordanische Stipendiaten vergeben.
Um den syrischen StipendiatInnen den Übergang in das jordanische Hochschulsystem zu
erleichtern, Wissenslücken zu schließen und Englischkenntnisse aufzubessern, ist für sie
die Teilnahme an einem dem Studium vorgeschalteten dreimonatigen Propädeutikum an
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der German-Jordanian University (GJU), das spezifisch auf das Programm zugeschnitten
ist, verpflichtend.
Der zweite Jahrgang nimmt im Wintersemester 2016 sein Master-Studium an einer der
Partneruniversitäten auf.
Geförderte D: / A: 42
Schwellenlandprogramm
Im Rahmen der gemeinsamen bildungs- und entwicklungspolitischen Bemühungen von
BMBF und BMZ wird im Rahmen des Schwellenlandprogramms seit 2010 unter Beteiligung
des ägyptischen Bildungsministeriums (MoHE) der Deutsch-Arabische Masterstudiengang
„Integrated Urbanism and Sustainable Design – IUSD“ (Universität Stuttgart/Ain Shams
University Cairo) gefördert. Der viersemestrige Studiengang sieht Ausbildungsabschnitte
sowohl im Schwellenland als auch in Deutschland vor. Studierende aus Deutschland,
Ägypten und den MENA-Ländern absolvieren in einer interkulturellen Lernumgebung ein
praxisorientiertes Studium zu einem für die EZ bzw. WTZ relevanten Themenbereich.
Geförderte D: / A: 3
Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge (EPOS)
Der DAAD fördert Graduierte aus Transformations- und Entwicklungsländern, die bereits
über eine zweijährige Berufserfahrung verfügen, und ermöglicht ihnen durch die Vergabe
von Stipendien, einen international konkurrenzfähigen Abschluss in ausgewählten
Postgraduiertenstudiengängen mit enger Praxisverbindung zu erwerben.
Geförderte D: / A: 9
B. Projektförderung
Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der Projektförderung 2847 Deutsche und 442 Jordanier
gefördert, davon 12 Jordanier im STIBET-Programm. Mit STIBET werden deutschen Hochschulen
Mittel für die Vergabe von Stipendien und für die fachliche und soziale Betreuung ausländischer
Studierender zur Verfügung gestellt. So wird ein Beitrag zur Verbesserung des Studienerfolgs
ausländischer Studierender geleistet.
Ausgewählte Programme im Rahmen der Projektförderung sind:
AA
Transformationspartnerschaften
Seit 2011 begleitet Deutschland im Rahmen einer Transformationspartnerschaft die
politischen Umbrüche in der arabischen Region. Mit Mitteln des Auswärtigen Amtes
unterstützt der DAAD vor diesem Hintergrund die akademische Kooperation mit
ausgewählten Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens. Im Zuge politischer und
gesellschaftlicher Umbrüche soll mit der Transformationspartnerschaft die akademische
Ausbildung gestärkt und die wissenschaftliche Innovationsfähigkeit der Zielländer gefördert
7 In der Gefördertenzahl sind 38 PROMOS-Stipendien eingerechnet, die in der offiziellen DAAD-Statistik der Projekt-förderung zugeordnet sind.
DAAD Seite 11
werden. In der Zusammenarbeit zwischen deutschen und arabischen Hochschulen steht
besonders die Modernisierung der Lehre, der Strukturausbau in Forschung und Management
sowie die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen im Mittelpunkt der
Kooperationsprojekte.
Der DAAD hat seit 2012 sukzessive vier neue Programmlinien für unterschiedliche
Förderformate etabliert: Deutsch-Arabische Hochschulpartnerschaften (1), Deutsch-
Arabische Kurzmaßnahmen (2), Gemeinsame Masterstudiengänge (3 - 2016 ausgelaufen)
und Deutsch-Arabische Forschungspartnerschaft - Al Tawasul (4). Vereinzelte Projekte
laufen auch mit Jordanien.
In der Programmlinie 1 (Hochschulpartnerschaften) gibt es ein Kooperationsprojekt der TU
Hamburg mit der University of Jordan und der German Jordanian University (Master
"Renewable Energies" in deutsch-jordanischer Kooperation) sowie ein multilaterales Projekt
u.a. mit der Universität Magdeburg und der University of Jordan (Kooperationsprojekt
„Akademische Innovation in der Sportwissenschaft im Netzwerk“) und ein weiteres u.a. mit
der TU Berlin, der German Jordanian University und der Princess Sumaya University for
Technology (Salinity in Transformation). Weiterhin wird ein Projekt der Universität Bonn mit
der Sana‘a University im Jemen gefördert (Academic Approaches to Peace-Building and
State-Building in Yemen), das aufgrund der Sicherheitslage im Land seit 2016 in Jordanien
durchgeführt wird.
In der Programmlinie 2 (Kurzmaßnahmen) wird aktuell ein Projekt mit Jordanien gefördert. Es
kooperieren die Hochschule Würzburg-Schweinfurt mit der German Jordanian University
(Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften). Zwei weitere Projekte wurden für eine
Förderung 2017 ausgewählt.
Darüber hinaus werden in Programmlinie 4 (Forschungspartnerschaften) aktuell drei
Deutsch-Arabische Forschungspartnerschaften mit Beteiligung jordanischer Hochschulen
gefördert. Zum einen ein Kooperationsprojekt des „Leibniz-Institut für Analytische
Wissenschaften-ISAS-e.V.“ (Dortmund) mit der German Jordanian University (Novel
polymeric membranes for heavy metal removal from waste waters), ein weiteres der
Universität Tübingen mit der Philadelphia University Jordanien (Genetic causes of ARID in
Jordan) sowie ein Projekt der Technischen Universität Braunschweig mit der German
Jordanian University (Inertial focusing for continuous nanoparticles separation).
Geförderte Projekte: 11 D: 110 A: 158
Hochschuldialog mit der islamischen Welt
Seit mehr als 10 Jahren fördert der DAAD mit dem Programm Hochschuldialog mit der
islamischen Welt den Kulturdialog und das interkulturelle Verständnis im akademischen
Umfeld. Dieses Programm widmet sich dem Dialog mit Studierenden, Lehrenden und
Wissenschaftlern aus der islamisch geprägten Welt, geleitet durch das gemeinsame
Forschungs- und Erkenntnisinteresse. Durch den fachlichen Austausch machen die
Teilnehmer interkulturelle Erfahrungen, die das Verständnis für andere Kulturen erhöhen und
dabei gleichzeitig einen wissenschaftlichen Gewinn versprechen. Wenngleich sich die
Zielregion des Programms seit seinem Beginn stark erweitert hat und inzwischen auch
Südost- und Zentralasien einschließt, bleibt die arabische Welt weiterhin die am stärksten
vertretene Zielregion.
DAAD Seite 12
Aktuell laufen sieben Projekte unter Beteiligung jordanischer Hochschulen, vier davon in
2016. Seit 2015 wird ein Projekt des KIT im Fach Sportwissenschaften mit der jordanischen
Al Yarmuk University und Partnern aus Ägypten, Tunesien und Israel gefördert. Desweiteren
sind seit 2015 zwei trilaterale Projekte mit jordanischen und libanesischen bzw. iranischen
Hochschulen in der Förderung. Die HS Furtwangen kooperiert im Fach Maschinenbau mit
der German-Jordanian University und der iranischen Shiraz University of Technology. Die
Universität Bochum kooperiert im Fachbereich Entwicklungspolitik mit der University of
Jordan, der Lebanese American University und dem Carnegie Middle East Center Beirut.
Ebenfalls seit 2015 wird ein bilaterales Projekt der TU Dortmund und der German Jordanian
University im Fach Raumplanung gefördert.
Geförderte Projekte: 4 D: 32 A: 44
AA
AA
AA
AA
Im November 2016 wurden zudem drei weitere Projekte mit jordanischen
Kooperationspartnern für die Förderung ab 2017 ausgewählt. Die TU Hamburg-Harburg
kooperiert im Fachbereich Verfahrenstechnik mit der University of Jordan mit dem Ziel des
Aufbaus eines gemeinsamen Doktorandenprogramms. Die HTW-Dresden kooperiert mit der
German Jordanian University (GJU) und zwei usbekischen Universitäten im Fach
Betriebswirtschaft. Zudem befindet sich seit 2017 ein Projekt der BAU Berlin mit der Princess
Sumaya University of Technology Amman, der Jordan University of Science and Technology
und drei weiteren türkischen Partneruniversitäten zum Thema „Erschließung digitaler
Zugänge in die islamische Kunst und Kultur“ in der Förderung.
Förderung von DaF-Studiengängen zur Unterstützung deutscher Hochschulen im
Ausland („DaF-Export“)
Der durch den Aufbau deutscher Hochschulen im Ausland entstehende Nebeneffekt der
starken Zunahme von Deutschlernern soll durch dieses Programm begleitet werden. Schon
aus Kostengründen kann der Bedarf an Lehrpersonal an den einzelnen Standorten nicht
allein durch Muttersprachler gedeckt werden. Die Gastländer verfügen in der Regel nicht
über die nötigen Kapazitäten, um eine der Quantität und Qualität des Bedarfs entsprechende
Deutschlehrerausbildung anzubieten. Um dem absehbaren Lehrkräftemangel
entgegenzuwirken, werden an geeigneten Hochschulstandorten Studiengänge für Deutsch
als Fremdsprache (DaF) eingerichtet. Das Programm unterstützt Partnerschaften zwischen
deutschen Hochschulen im Ausland und fachlich ausgewiesenen Fakultäten in Deutschland
bei der Einrichtung solcher Studiengänge.
An der German Jordanian University (GJU) wird seit 2006 der Masterstudiengang „Deutsch
als Fremdsprache“ mit DAAD-Förderung angeboten. Ziel des Studiengangs ist es,
Dozentinnen und Dozenten auszubilden, die Deutsch als Fremdsprache an den deutschen
Hochschulen im Ausland, d.h. hier vor allem in den TNB- und Kooperationsprojekten der
MENA-Region, unterrichten können. Innerhalb der GJU gibt es aufgrund des obligatorischen
Deutschlandjahres und des damit verbundenen intensiven studienbegleitenden
Deutschunterrichts einen großen Bedarf an kompetenden Deutschlehrkräften, sodass mit
Hilfe des Masterstudiengangs der Nachwuchs im eigenen Haus ausgebildet und generiert
werden kann.
Geförderte Projekte: 1 D: 3 A: 5
DAAD Seite 13
Sonderprogramm Sur-Place-Stipendien für Flüchtlinge
Geflüchtete Menschen mit Aufenthaltsort Jordanien können über Stipendien an zwei
Studiengängen teilnehmen, die von der German-Jordanian-University (GJU) angeboten
werden und die ihnen die Möglichkeit geben, qualifiziert und weitergebildet zu werden, um als
Führungskräfte beim späteren Wiederaufbau der Krisengebiete mitwirken zu können: 11
Studierende begannen im Herbst 2016 ein Master-Studium in Fach Computer Engineering,
14 weitere im Master-Studiengang Social Work.
Geförderte D: / A: 25
Im Masterstudiengang Architectural Conservation hat die erste Studienkohorte mit 15 Stipendiaten im Februar 2017 mit ihrem Studium begonnen.
BM
BF
Hochschulprojekte im Ausland - Transnationale Bildung (TNB)
Transnationale Bildungsangebote (TNB) umfassen sowohl Studienmodule und
Studienprogramme als auch Hochschulgründungen im Ausland, für die eine deutsche
Hochschule die wesentliche akademische Verantwortung trägt. Sie richten sich an
Studierende des jeweiligen Ziellandes oder der jeweiligen Zielregion.
Die deutschen Hochschulen setzen bei ihren transnationalen Bildungsangeboten auf
kooperative Modelle. Aufbauend auf bestehenden Hochschulpartnerschaften werden
Studienprogramme und Hochschulvorhaben gemeinsam entwickelt und durchgeführt. Mit
ihren langfristig angelegten Aktivitäten im TNB-Bereich sind die deutschen Hochschulen in
der Lage, die ausländische Bildungslandschaft nachhaltig zu bereichern. Gleichzeitig
befördern sie die Reputation des Studien- und Forschungsstandorts Deutschland.
Transnationale Bildungsprojekte sind ein wichtiges Element der strategischen
Internationalisierung einer deutschen Hochschule.
Hochschulgründung in Jordanien: Deutsch-Jordanische Universität in Amman (GJU)
Die German Jordanian University (GJU) hat mit erheblicher Förderung aus Deutschland und
durch den DAAD im Oktober 2005 den Lehrbetrieb aufgenommen. Die GJU ist nach der
GUC in Kairo die zweite vom DAAD geförderte deutsch-arabische Universität in der Region
und genießt für das BMBF und die deutsche Botschaft sehr hohe Priorität. Die Projektleitung
liegt auf deutscher Seite bei der Hochschule Magdeburg-Stendal, die mittlerweile über ein
Netzwerk von rd. 100 Partnerhochschulen in Deutschland verfügt. Die GJU ist nach dem
Modell der deutschen Fachhochschulen mit praxisorientierten Studieninhalten im v.a.
technisch-ingenieurwissenschaftlichen Bereich aufgebaut. Mit dem für Jordanien innovativen
Praxisbezug orientiert sich die GJU mit ihrem Lehrangebot konkret an den Bedarfen der
Wirtschaft und Industrie und ermöglicht so die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte für den
jordanischen Arbeitsmarkt. Der Deutschland- und Praxisbezug der GJU wird neben dem
obligatorischen studienbegleitenden Deutschunterricht noch dadurch verstärkt, dass alle
Studierenden aus den Bachelorstudiengängen in ihrem vierten Studienjahr ein Semester an
einer deutschen Hochschule studieren und danach für ein weiteres Semester ein Praktikum
in einem deutschen Unternehmen absolvieren müssen.
Seit 2006 werden an der GJU auch vom DAAD geförderte Studiengänge mit regionalem
Einzug aufgebaut. Im Herbst 2006 wurde eine DAAD-Lektorin an die GJU entsandt, um dort
den Masterstudiengang DaF zur regionalen Ausbildung von Deutschlehrern aufzubauen. Alle
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Studierende dieses zweijährigen Studiengangs, die die sprachlichen und fachlichen
Voraussetzungen erfüllen, absolvieren ebenfalls ein Semester an einer deutschen
Partnerhochschule.
Der Präsident der GJU ist seit Juni 2013 Prof. Natheer Abu Obeid. Der Gründungspräsident
der GJU, Herr Labib Khadra, war zwischen März 2015 und Mai 2016 Hochschulminister des
Haschemitischen Königreichs Jordanien.
Die Zahl der Studierenden beläuft sich aktuell auf rd. 4.000 in insgesamt 25 Studiengängen.
Geförderte Projekte: 1 D: 56 A: 2
Bachelor Plus
Das Bachelor Plus-Programm dient der Einrichtung vierjähriger Bachelor-Studiengänge,
deren Ziel es ist, die internationale Mobilität der Studierenden zu erhöhen und den fachlichen
und interkulturellen Gewinn des Auslandsstudiums zu steigern. In 2016 förderte der DAAD
Bachelor Plus-Projekte der Universität Göttingen, der Universität Marburg, der TU Berlin, der
Hochschule Biberach sowie der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, in denen Jordanien eines der
Partnerländer ist.
Geförderte D: 17 A: 8
BM
Z
Dialogue on Innovative Higher Education Strategies (DIES)
DIES ist ein gemeinsam von DAAD und HRK implementiertes Programm zur Stärkung von
Hochschulmanagementstrukturen und –kompetenzen an Hochschulen in
Entwicklungsländern. DIES-Trainingskurse sind kompakte und praxisorientierte
Fortbildungsangebote für Leitungs- und Führungskräfte an Hochschulen in
Entwicklungsländern. Sie reagieren bedarfs- und zielgruppenorientiert auf
Herausforderungen, denen sich Hochschulmanager auf Verwaltungs- oder
Fachbereichsebene gegenübergestellt sehen. Die Themen der Trainingskurse reichen von
Fakultätsmanagement über Internationalisierung und Qualitätssicherung bis zu
Projektmanagement und Drittmitteleinwerbung.
Aktuell ist eine DIES Hochschulpartnerschaft zwischen der Hochschule Aschaffenburg und
der GJU in der Förderung mit dem Projekt „Establishing Career Service Structures and
Processes at GJU.“
Geförderte Projekte: 1 D: 14 A: 3
Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit - exceed
Das Programm Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit – exceed stärkt
deutsche Hochschulen und ihre Partnerhochschulen in Entwicklungsländern in den
Bereichen Lehre, Forschung und Dienstleistung. Ziel ist der Aufbau weltweiter Netzwerke, die
durch wirkungsvolle und innovative Beiträge im Rahmen der Post-2015 Agenda zur Lösung
entwicklungspolitischer Herausforderungen beitragen. Es befinden sich fünf Projekte in der
Förderung, zwei davon mit jordanischer Beteiligung:
- International Network on Sustainable Water Management in Developing Countries
(SWINDON)
TU Braunschweig - University of Jordan in Amman, Jordanien sowie weitere Partner
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in Afrika Subsahara, Nordafrika, Nahost, Asien und Lateinamerika
- Center for Natural Resources and Development (CNRD)
FH Köln - Mutah University und University of Jordan in Jordanien sowie weitere
Partner in Ägypten, Vietnam, Mexiko, Äthiopien, Chile, Brasilien, Nepal, Indonesien,
Kenia, Bangladesch, Sudan
Geförderte Projekte: 2 D: 2 A: 23
Fachbezogene Hochschulpartnerschaften mit Entwicklungsländern
Das Programm „Fachbezogene Partnerschaften mit Hochschulen in Entwicklungsländern"
gibt deutschen Hochschulen die Möglichkeit, mit einer oder mehreren Hochschulen in
Entwicklungsländern zur Strukturbildung beizutragen. Dies kann geschehen durch Curricula-
oder Modulentwicklung, wie auch die Einrichtung internationaler Studiengänge oder die
gegenseitige Anerkennung von Universitätsabschlüssen.
- Kath. Hochschule NRW - Philadelphia University (Jordanien), Universität Bethlehem
Palästinensische Gebiete
Projekttitel: Universities and NGOs together towards a Civil Society, Fachbereich
Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- FH Köln – University of Jordan und weiteren Hochschulen aus Äthiopien und dem
Sudan
Projekttitel: Enquiry-Based Learning in the Curricula of Master-Level Courses in the
Water and Land Nexus (EBL-Nexus).
Geförderte Projekte: 2 D: 2 A: 7
Dialog fördernde Fachstudiengänge
Im Nahen Osten herrscht ein Mangel an gut qualifizierten Wissenschaftlern und
Führungskräften, deren Dialogfähigkeiten religiöse oder politische Grenzen überschreiten.
Dialogfördernde Fachstudiengänge sollen helfen, dies zu ändern.
Im Masterstudium „European Studies“ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf liegt der
Schwerpunkt auf der europäischen Integration als Friedensprojekt. Die Studierenden setzen
sich mit dem normativen Selbstverständnis der Europäischen Union in Hinblick auf
Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit etc. auseinander. Die Studierenden kommen aus Israel,
Palästinensische Gebiete und Jordanien. Der Studiengang befindet sich seit 2015 in der
Förderung. Seit dem Sommersemester 2015 wurden insgesamt 38 Stipendien an
Studierende aus den Palästinensischen Gebieten und Jordanien vergeben.
Geförderte Projekte: 1 D: / A: 9
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C. Veranstaltungen, Alumniaktivitäten, Marketing
Das DAAD Informationszentrum Amman veranstaltet monatliche Infoseminare zum Thema
„Studieren und Forschen in Deutschland“ in Amman, die jedes Mal bis zu 70 Interessierte anzieht.
Über das Jahr hinweg finden auf Anfrage bis zu 10 weitere Infoveranstaltungen an den
verschiedenen Universitäten, z.T. auch Schulen des Landes statt. Zum Empfang der Deutschen
Botschaft in Amman anlässlich des Tags der Deutschen Einheit ist der DAAD jährlich mit einem
Infostand präsent. Aufgrund der Krisensituation in den umliegenden Ländern berät das IC auf
seinen Infoveranstaltngen und in seinen Sprechstunden neben jordanischen Studieninteressierten
und Stipendienbewerbern auch solche aus Syrien, Palästina, Irak und Jemen, die nach Jordanien
geflüchtet sind.
• Stipendiatentreffen für jemenitische und palästinensische Stipendiaten des
Drittlandstipendienprogramms, Amman, voraussichtlich Anfang Dezember 2017 (tbc)
Rund 50 jemenitische und palästinensische StipendiatInnen, die in Jordanien ihr
Masterstudium absolvieren, sollen hier mit DAAD-Vertretern zusammenkommen.
Workshops zu akademischem Schreiben, Q&A Sessions, Bewerbungstrainings, sowie
Vernetzungs- und Austauschrunden soll die StipendiatInnen bei ihrem erfolgreichen
Studium begleiten.
• Offizielle Stipendienvergabezeremonie für den 2. Intake der „new perspectives“-
Stipendiaten (in Kooperation mit GIZ), 11. Oktober 2016, Amman
In Anwesenheit von Vertretern der Deutschen Botschaft, Präsidenten und Dekanen der vier
jordanischen Partneruniversitäten und weiteren Projektpartnern des Stipendienprogramms
werden 40 StipendiatInnen, 20 SyrerInnen und 20 JordanierInnen, ihre Stipendienurkunden
feierlich übergeben. Sie werden in den kommenden zwei Jahren ein Masterstudium in den
Ingenieur-, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften absolvieren und dabei intensiv vom
DAAD Informationszentrum und dem GIZ-Büro in Amman durch Sprachkurse,
akademische Schreibtrainings und Vernetzungsworkshops unterstützt.
• Stipendiatentreffen und Orientierungsseminar für 1. und 2. Intake der „new
perspectives“-Stipendiaten (in Kooperation mit GIZ), 4./5. September 2016, Amman
Rund 80 StipendiatInnen, 40 SyrerInnen und 40 JordanierInnen, Vertreter der DAAD-
Zentrale, des DAAD Informationszentrums Amman und der GIZ kamen zu einem
Vernetzungstreffen und Orientierungsseminar mit den Stipendiaten zusammen, die ihr
Masterstudium im 1. bzw. 2. Jahr in Jordanien absolvieren. Ziel war es neben einem
Austausch zu Fragen rund um das Studium und Stipendium die StipendiatInnen
untereinander besser zu vernetzen und hinsichtlich ihrer Masterarbeiten und Pläne im
Anschluss an das Studium zu coachen und zu stärken.
• GJU Career Fair, 13. April 2016, Amman – Job- und Hochschulmesse der Deutsch-
Jordanischen Universität
Die „GJU Career Fair“ ist eine Berufsmesse der Deutsch-Jordanischen Universität (GJU),
die sich gezielt an die Studierenden der eigenen Universität richtet. Die Messe fand zum 6.
Mal statt und zog mehrere hundert Studierende an. Am DAAD-Infostand informierten sich
knapp 100 Interessierte, mehrheitlich Bachelor-Studierende; weitere Studierende nahmen
an einer gesonderten Informationsveranstaltung des DAAD zum Studium in Deutschland
teil.
DAAD Seite 17
• Zehn Jahre Deutsch-Jordanische Universität, 3.-5. Mai 2015, Amman
Im Rahmen eines Festakts anlässlich des zehnjährigen Bestehens der GJU wurde die
Erfolgsgeschichte der Hochschule mit hochrangigen Ehrengästen wie dem Premierminister
Jordaniens, Abdullah Ensour, der Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof.
Johanna Wanka und DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel gefeiert.
Alumni-Maßnahmen
• Großes Alumnitreffen im Mai 2018
Zu dem Treffen mit dem Arbeitstitel „Meeting the Challenges in the Region - what can
Internationl/Regional Academic Co-operation contribute?” werden im Mai 2018 120-150
Alumni aus Jordanien, Palästina und Jemen erwartet.
• Alumniseminar im Rahmen der von der deutschen Botschaft in Amman organisierten
deutschen Woche in Amman, voraussichtlich 20. September 2017 (tbc)
Rund 100 jordanische Alumni sollen zu einer Veranstaltung eingeladen werden, bei der sie
sich je nach Fachbereich zu unterschiedlichen Themenfeldern austauschen (in parallell
stattfindenden Workshops) und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse diskutieren.
Marketing-Maßnahmen
Nachdem im Jahr 2015 bereits 11 Maßnahmen im Informationszentrum Amman umgesetzt werden
konnten, hat sich die Nachfrage in 2016 auf 22 Aktivitäten verdoppelt. Die Nachfrage kam, neben
drei TU, besonders von Universitäten und Fachhochschulen. Neben der Anzeigenschaltung auf
der Webseite und im Newsletter des Informationszentrums gab es einen Rechercheauftrag für die
International Psychoanalytic University Berlin und vier Bewerbertests, die u.a. für die Charité Berlin
und die Uni Bremen durchgeführt wurden.
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IV. Statistische Anlagen
DAAD-Geförderte Jordanien, 2007-2016
129
71
31
3 2
76
44Sprach-, Kultur- und Geisteswissenschaften
Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Mathematik und Naturwissenschaften
Humanmedizin
Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- undErnährungswissenschaften, ÖkologieIngenieurwissenschaften
Kunst, Musik und Sportwissenschaften
Studienfach übergreifend / nicht zugeordnet
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1000
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Insgesamt
Jordanier
Deutsche
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
85
76
106
24
12
244
13
2
Fächeraufteilung geförderte Deutsche 2016
85
220
100
149
24
657
24
4
Jordanische Studierende in Deutschland, 2007-2016 Fächeraufteilung 2016
Fächeraufteilung geförderte Jordanien 2016
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Quellen: DAAD, Statistik
DESTATIS – Statistisches Bundesamt, Wissenschaft Weltoffen
Statistisches Bundesamt, Studierendenstatistik
The World Bank
The World Bank, Data
The World Bank, World Development Indicators
UNESCO, Institute for Statistics
OECD Statistics
V. Kontakt
DAAD-Ansprechpartnerin in Jordanien DAAD-Ansprechpartner in der Zentrale
Gabriele von Fircks Informationszentrum Amman UoJ 2nd Investment Building (4th floor) next to the University of Jordan, North Gate Ahmed Al-Tarawneh Street Jubeyha, Amman Postadresse: DAAD Information Center Amman University of Jordan P.O. Box 13464 Tel: 00962 79 562 06 79 11942 Amman Jordanien [email protected] www.daad-jordan.org www.facebook.com/daad.jordan
Felix Wagenfeld Referat Koordinierung Regionalwissen – S21 Afrika | Nahost DAAD - Deutscher Akademischer Austauschdienst Kennedyallee 50 53175 Bonn Tel.: +49 (0)228 882-136 Fax: +49 (0)228 882-9136 [email protected]
Weitere Informationen zum Land und nähere Hinweise zu den einzelnen Programmen sowie den zuständigen Ansprechpartnern finden Sie unter:
www.daad.de/laenderinformationen/jordanien