2 Landessportbund Berlin
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Impressum
Herausgeber: Landessportbund Berlin e. V.Dr. Heiner Brandi (verantwortlich)www.lsb-berlin.de
Fotos: Engler, camera4, Lehmann
Landessportbund Berlin, Jesse-Owens-Allee 214053 Berlin Fon (030) 30 003 0, Fax (030) 30 002 107E-Mail: [email protected]
Druck: LASERLINE Druckzentrum Berlin KG,Scheringstr 1, 13355 Berlin
Kanute Marcus Groß sorgte bei den
Olympischen Spielen in Rio de Janiero für
eine Sternstunde der Sportmetropole Ber-
lin: Er gewann Gold im Kajakzweier und -
vierer. Am Ende des Sportjahres 2016
wählten ihn die Berliner zum Sportler des
Jahres.
Foto: camera 4
Inhalt
Bericht des Präsidenten
Belastung durch Entzug von Sportstätten dauert fort 4
Bericht der Direktors
Durchbruch in der Sportförderung kann und muss jetzt gelingen 6
Leistungssport: „Weiter so” ist keine Option 8
Sportentwicklung: Der Sport ist bunt 15
Sportstätten:Wachsende Stadt mit wachsendem Sportbedarf 18
Bildung: Sport bewegt und bildet 20
Sportjugend: Vertreter für 250.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene 22
Kita-Trägergesellschaft des LSB: Kinder in Bewegung 25
Beschäftigung- und Qualifizierungsgesellschaft des LSB:
Langzeitarbeitslose unterstützen Sportvereine 25
Sportstiftung: Olympisches Jahr 2016 erfolgreich abgeschlossen 26
Marketing: Dank an unsere Wirtschaftspartner 27
Finanzen: Knappe Mittel effektiv eingesetzt 28
Zahlen und Fakten
Vorwort und Haushaltsentwurf 2018 29/30
Zuwendungen an die Mitgliedsorganisationen 31
Präsidium und Ausschüsse 33
Statistik Mitgliederentwicklung 37
Statistik Sportentwicklung 39
3Landessportbund Berlin
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Jahresbericht 2016vorgelegt zur Mitgliederversammlung am 24. November 2017
4Der Präsident
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Erneut konnte der Berliner Sport seine
Mitgliederzahlen kräftig erhöhen - dies,
obwohl mehrere Dutzend Turnhallen
der Flüchtlinge wegen über längere Zeit der
Nutzung durch die Vereine entzogen waren.
Anfangs hätte auch niemand geahnt, dass
sich dieser „Notbehelf“ über mehrere Jahre
hinziehen würde. Bei zeitweise mehr als 60
betroffenen Hallen kann man gut und gerne
von 900 Trainingsterminen ausgehen, die
den Vereinen wöchentlich verloren gingen.
Aber der Berliner Sport hat diesen Engpass
mit Geduld, Zusammenrücken und Findigkeit
vorbildlich gemeistert: Übungstermine in
noch geöffneten Hallen wurden solidarisch
mit anderen Vereinen geteilt, alternative
Räumlichkeiten kurzfristig sporttauglich ge-
macht, Trainingseinheiten auch mal ins Freie
verlegt. Die große Sorge war nur, dass dieser
Zustand über längere Zeit anhalten würde.
Immer und immer wieder haben wir uns öf-
fentlich - auch drastisch - zu Wort gemeldet
und daran erinnert, dass die Integrationslei-
stungen des Sports nur mit geöffneten Turn-
hallen möglich sind. Zu unserer großen Freu-
de haben an die 100 Vereine trotz der eige-
nen Probleme zusätzliche Sportangebote für
Flüchtlinge auf die Beine gestellt - teils in den
Unterkünften, teils im Rahmen bestehender
Vereinsgruppen. Ein Mitgliederzuwachs unter
diesen Bedingungen stellt eine ganz beson-
dere Leistung dar. Jetzt kommt es darauf an,
die notwendigen Instandsetzungen zügig zu
Ende zu bringen.
Die monatelange Überstrapazierung ging der
ohnehin schon gebeutelten Berliner Sport-
stättenlandschaft an die Substanz. Darauf ha-
ben wir permanent aufmerksam gemacht,
auch weil der LSB mit Korber-Zentrum und
Harbig-Halle diesbezüglich seine Erfahrungen
hat machen müssen.
Angesichts des ungeheuren Sanierungsstaus
bei Sportstätten in Berlin kann man nur dar-
auf drängen, dass Sportstättensanierungspro-
gramm bei nächster Gelegenheit weiter auf-
zustocken und die zur Verfügung stehenden
Jahrestranchen in enger Abstimmung zwi-
schen Senat und Bezirken auch auszuschöp-
fen. Zu gegenseitigen Schuldzuweisungen
wegen Nichtausschöpfung sollte es erst gar
nicht kommen.
Auch die weitere Entwicklung des Olympia-
parks liegt uns am Herzen. Hier haben wir
mehrfach beim Senat die Aufstellung eines
Gesamtkonzepts für das Gelände rund um
das Olympiastadion angemahnt. Aber offen-
bar will Gutding eben Weile haben.
2016 ist wieder ein Olympiajahr gewesen.
Von den Sommerspielen in Rio de Janeiro
brachten unsere Athleten elfmal Edelmetall
mit nach Hause. Mehr als ein Viertel der deut-
schen Medaillen-Gesamtausbeute wurde da-
mit von Berlinern oder Mannschaften mit Ber-
liner Beteiligung gewonnen. Die Diskussion
um die endgültige Ausgestaltung einer Lei-
stungssportreform in Deutschland hat Athle-
ten und Trainer allerdings tief verunsichert.
Der höchst erfolgreiche Berliner Olympia-
stützpunkt soll personelle und finanzielle Res-
sourcen an andere abgeben. Wir haben Wi-
derspruch dagegen angemeldet.
Unter den jährlichen Spitzensport-Veranstal-
tungen ragt das Hallen-ISTAF inzwischen be-
sonders hervor. Mit Genugtuung vermerken
wir, dass die gemeinsame Agentur von Olym-
piastützpunkt Berlin und LSB bei dieser noch
jungen Veranstaltung offensichtlich solide Ar-
beit leistet. Auch bei unserem jährlichen „Fa-
miliensportfest im Olympiapark Berlin“ - je-
weils zum Ende der Sommerferien - hat sich
ein fester Besucherstamm herausgebildet.
Die mitveranstaltenden Vereine
und Verbände lassen sich immer
wieder etwas Neues einfallen, um
noch mehr Gäste anzulocken.
Leider wurden wir bei der von uns
betriebenen Marken-Eintragung für
das Familiensportfest zunächst mit
einem Einspruch des DOSB als na-
tionalem Vertreter der IOC-Belange
konfrontiert. Das IOC hatte dem
Wortbestandteil „Olympia“ in der
Marke widersprochen und Exklusi-
vität für sich reklamiert. Nach
rechtlichen Auseinandersetzungen
hat das Deutsche Marken- und Pa-
tentamt den Widerspruch von
DOSB und IOC nun aber zurück-
gewiesen. Wenn das IOC doch
auch in anderen Fragen so hart-
näckig wäre! Zum Beispiel beim
Doping!
Zwei auf mehrere Jahre angelegte
Projekte haben 2016 so richtig
Belastung durch Entzug von Sporthallen dauert fort Mitgliederzahlen stiegen kräftig, obwohl über 60 Sporthallen als Notunterkünfte für Flüchtlinge dienten
Das ISTAF INDOOR als weltgrößtes Hallen-Meeting der Leichtathletik sorgt für magische Momente in der
Mercedes-Benz Arena Berlin.
5Der Präsident
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Fahrt aufgenommen: Der „Zukunftspreis des
Berliner Sports“, den wir mit unseren großen
Wirtschaftspartnern gemeinsam ausloben,
und „Berlin hat Talent“, ein in der Endstufe flä-
chendeckender Motorik-Test für alle Dritt-
klässler, der einerseits zu Sichtung und Nach-
wuchsgewinnung dienen, andererseits Schü-
lern mit motorischem Förderbedarf besonde-
re Bewegungsangebote unterbreiten soll.
In unserer Öffentlichkeitsarbeit haben wir so-
wohl die Leistungen als auch die Probleme
und Sorgen des Vereinssports dargestellt. Ein
zentrales Thema war die Sicherstellung von
Sporthallen als Flüchtlingsunterkünfte. In zwei
viel beachteten Pressekonferenzen und in
zahlreichen Medien-Interviews konnten wir
deutlich machen, dass der Sport in akuten
Notsituationen zur Unterstützung bereit ist,
aber als Motor der Integration die Sporthallen
braucht.
Die Integrationsleistung der Vereine war auch
Thema einer Journalisten-Rundfahrt am 18.
Juli 2016. Wir haben die Medienvertreter vor
Ort bei drei Vereinen beispielhaft darüber in-
formiert, welche Sportangebote für Flüchtlin-
ge organisiert werden und wie die Vereine auf
diesem Gebiet arbeiten.
„Öffentlichkeitsarbeit vor Ort” ist seit einigen
Jahren beim LSB ein bewährtes Format, mit
dem erfolgreich Schwerpunkte für die Be-
richterstattung gesetzt werden. Das zehnjähri-
ge Bestehen unserer Kitaträgergesellschaft
„Kinder in Bewegung” war Anlass für einen
Foto-Termin in der Kita „Brauereihof”. Ebenso
der Beginn des neuen Ausbildungsjahrgangs
für Erzieherinnen und Erzieher mit sportpäda-
gogischem Profil an der Gerhard-Schlegel-
Sportschule. Auf großes Medien-Interesse
über Berlin hinaus stieß der Beginn der bun-
desweit einzigartigen Übungsleiterausbildung
für Flüchtlinge. Journalisten folgten außerdem
unseren Einladungen zu Veranstaltungen von
„Berlin hat Talent” und berichteten, was bei
Talentiaden und Bewegungsfördergruppen
konkret passiert.
Der LSB nutzt für seine Öffentlichkeitsarbeit
nach wie vor die Printmedien „Sport in Berlin”
und die LSB-Seite in der Fußballwoche. Aktu-
elle Nachrichten gibt es immer auf www.lsb-
berlin.de und per Newsletter, der an alle Ver-
eine, Verbände und weitere Abonnenten ge-
mailt wird. Darüberhinaus hat der LSB seine
Öffentlichkeitsarbeit in den sozialen Netzwer-
ken verstärkt. Die Zahl der Follower auf Face-
Unser jährliches „Familiensportfest im Olympiapark Berlin” am Ende der Sommerferien ist ein
Besuchermagnet. Vereine und Verbände zeigen die Vielfalt des organisierten Sports.
Die LSB-Informationsfahrt für Journalisten zu dem Thema „Sportangebote für Flüchtlinge”
führte am 18. Juli zum Reitclub Grunewald, zum Ruder-Club Tegelort und zum Shaolin Kul-
turverein. Die Tour hatte ein großes Medienecho.
book (www.facebook.com/Landessport-
bundBerlin) und Twitter (@LSBBerlin) konnte
deutlich gesteigert werden. Vertreter unseres
Präsidiums leisten Unterstützung mit eigenen
Twitter-Accounts.
Der LSB wird ab 2017 als einer der ersten
Landessportbünde Motive der vom Landes-
sportbund Nordrhein-Westfalen gestarteten
Image-Kampagne „Das habe ich beim Sport
gelernt” auch in Berlin nutzen.
Für die Unterstützung des Landessportbun-
des im Berichtsjahr gilt es, Parlament, Senat
und Parteien in Berlin Dank abzustatten. Wir
danken den Förderern des Sports in der Ber-
liner Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung.
Vor allem aber danken wir den zahlreichen
Ehrenamtlichen in Verein und Verband. Sie
verdienen ganz besondere Anerkennung.
6Der Direktor
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Fördervereinbarung zur Zukunftssicherung
des Sports
Es ist dem Landessportbund Berlin in der
letzten Legislaturperiode des Senats
und unter der Großen Koalition nicht
gelungen, eine stabile Fördervereinbarung für
den Sport abzuschließen.
Eine solche Fördervereinbarung zur Zukunfts-
sicherung des Sports ist nach dem Vorbild an-
derer Bundesländer jedoch auch für Berlin
dringend notwendig, um die seit Jahren rück-
läufigen oder stagnierenden Lotto-Mittel für
den Sport auszugleichen.
Denn an dem Rückgang bzw. der geringeren
Höhe der Zweckerträge aus der Lotto-Stiftung
Berlin wird sich sehr wahrscheinlich auch in
den nächsten Jahren nichts ändern.
Bisher ist die Umsetzung des von den Bun-
desländern beschlossenen Glücksspielstaats-
vertrages (GlüStV) aus rechtlichen Gründen
gescheitert. Mit einem veränderten Vertrags-
werk sollte das Glücksspielmonopol des Staa-
tes gesichert und den staatlichen Lotteriege-
sellschaften eine stabile Zukunftsperspektive
eröffnet werden.
Dieses Ziel scheint nun in weite Ferne ge-
rückt, weil sich die politischen Verhältnisse in
einzelnen Bundesländern geändert haben
und keine Einigkeit unter den Ländern hin-
sichtlich der Umsetzung des neuen GlüStV er-
wartet werden darf.
Für die Sportförderung in Berlin sind damit
weiterhin entsprechende Abstriche bei den
Lotto-Mitteln verbunden. Die Große Koalition
hatte in ihrer Koalitionsvereinbarung eine Lö-
sung dieser Problematik versprochen. Im Er-
gebnis hat sie sich in der Realisierung jedoch
wechselseitig blockiert und das Versprechen
nicht eingelöst.
Vor diesem Hintergrund hat der Landessport-
bund Berlin seine Forderung in den Prüfstei-
nen für die Parteien zur Abgeordnetenhaus-
wahl 2016 wiederholt und mit Nachdruck
vertreten. In der Koalitionsvereinbarung von
SPD, Die Linke und Bündnis90/Die Grünen
ist nun für die laufende Legislaturperiode er-
neut die Absicht erklärt, eine solche Förder-
vereinbarung zur Zukunftssicherung des Ber-
liner Sports abzuschließen. Der Entwurf einer
solchen Fördervereinbarung ist zwischen dem
LSB und der Senatsverwaltung für Inneres
und Sport zwischenzeitlich ausgehandelt. Die
Zustimmung des zuständigen Senators und
ein entsprechender Präsidiumsbeschluss lie-
gen vor. Die Laufzeit der Fördervereinbarung
soll sechs Jahre betragen, um dem LSB und
seinen Mitgliedsorganisationen nicht nur kurz-
fristig, sondern auch mittelfristig Planungssi-
cherheit einzuräumen. Nun kommt es darauf
an, in den parlamentarischen Beratungen
zum Landeshaushalt 2018/19 auch die ent-
sprechenden Entscheidungen zur finanziellen
Deckung der Fördervereinbarung herbeizu-
führen. Die ersten Schritte in die richtige Rich-
tung sind gemacht. Es zeichnen sich zum ge-
genwärtigen Zeitpunkt Verbesserungen in der
Sportförderung ab. Allerdings gibt es bei
Drucklegung dieses Jahresberichts zwischen
Durchbruch in der Sportförderung kann und muss jetzt gelingenIn der Koalitionsvereinbarung steht erneut, eine Fördervereinbarung für den Berliner Sports abzuschließen
dem tatsächlichen Bedarf des LSB und den
bisherigen Absichtserklärungen des Senats
noch ein Delta, das im weiteren Verlauf der
parlamentarischen Haushaltsberatungen ge-
schlossen werden muss. Wir sind zurzeit ver-
halten zuversichtlich, dass dies gelingen und
damit ein Durchbruch in der Berliner Sport-
förderung erzielt werden kann.
Sanierung und Wiederherstellung des
Horst-Korber-Sportzentrum (HKS) nach
der Flüchtlingsbelegung
Nach Freizug der Sporthallen im HKS im Mai
2016 kam es zu den vom LSB befürchteten
Auseinandersetzungen über die Höhe der Ko-
sten zur einwandfreien Wiederherstellung.
Die vom Land Berlin beauftragte Berliner Im-
mobilienmanagement GmbH kam in ihrem
Gutachten auf eine Schadenssumme von rd.
1,6 Mio. Euro.
Der vom LSB bestellte und vereidigte Sach-
verständige hat in seiner Expertise eine Scha-
densumme von rd. 3,6 Mio. Euro ermittelt.
Es hat etwa fünf Monate gedauert, bis in zahl-
reichen und zähen Verhandlungsrunden zwi-
schen Senatsvertretern und dem LSB eine
vorläufig tragfähige und von beiden Seiten ak-
zeptierte Teillösung gefunden werden konnte,
Das Horst-Korber-Sportzentrum war von September 2015 bis Mai 2016 Notunterkunft für
Flüchtlinge. Nach dem derzeitigen Stand der Sanierungsarbeiten hoffen wir, die Rudolf-Har-
big-Halle Anfang Dezember 2017 und die Dreifelder-Halle Anfang 2018 wieder in Betrieb
nehmen zu können.
7Der Direktor
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
die zumindest den Start der Ausschreibungen
für die Sanierungsarbeiten ab Mitte Oktober
2016 ermöglicht hat. Diese Ausschreibungen
erfolgten nach öffentlichem Haushaltsrecht.
Der Streit über die vollständige Übernahme
der Wiederherstellungskosten durch das Land
Berlin hat sich dann noch während der Bau-
arbeiten bis zum September 2017 hingezo-
gen. Erst wenige Tage vor Abschluss dieses
Jahresberichts konnte eine endgültige Eini-
gung aller Beteiligten erreicht werden. Dabei
hat sich gezeigt, dass die Preisermittlung des
vom LSB beauftragten Sachverständigen zu
einem realistischen Ergebnis geführt hat und
die Einschätzung der Berliner Immobilienma-
nagement GmbH viel zu niedrig angesetzt
war. Nach dem derzeitigen Stand der Sanie-
rungsarbeiten hoffen wir, die Rudolf-Harbig-
Halle Anfang Dezember 2017 und die Drei-
felder-Halle Anfang des neuen Jahres wieder
in Betrieb nehmen zu können.
Instandhaltung und Modernisierung im
Haus des Sports
Das Haus des Sports in der Jesse-Owens-Al-
lee 2 ist im Jahr 1985 vom LSB bezogen wor-
den. Seither sind in der Liegenschaft über ei-
nen Zeitraum von mehr als 30 Jahren keine
größeren Modernisierungs- und Sanierungs-
arbeiten durchgeführt worden. Im Ergebnis
entspricht der bauliche Zustand an zahlrei-
chen Stellen nicht mehr den heutigen techni-
schen und ästhetischen Anforderungen.
Aus diesem Grund hat sich der LSB ent-
schlossen, angesparte Bau- und Instandhal-
tungsrücklagen aufzulösen, um eine Teilmo-
dernisierung des Gebäudes durchführen zu
können. Das bezieht sich auf die Neugestal-
tung der Eingangshalle und im Berichtszeit-
raum zudem auf die energetische, akustische
und bauliche Modernisierung des Coubertin-
saals.
Im nächsten Schritt sind Renovierungsarbei-
ten in den angrenzenden Tagungsräumen
und im Verwaltungstrakt des LSB geplant.
Zur Personalsituation im LSB
Im Berichtszeitraum haben sich zahlreiche
personelle Änderungen in der Geschäftsstel-
le des LSB ergeben. Ähnliche Entwicklungen
zeichnen sich auch für die nahe Zukunft ab,
was der Tatsache geschuldet ist, dass eine
wachsende Zahl von Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern die Rentenaltersgrenze erreicht
und in den Ruhestand geht. Bisher ist dieser
„Generationswechsel“ weitgehend komplika-
tionslos verlaufen und hat dazu geführt, dass
das Durchschnittsalter der LSB-Beschäftigten
gesunken ist.
Durch die Anlehnung des LSB an den Tarif-
vertrag des Öffentlichen Dienst im Land Ber-
lin (TV-L-Berlin) hat die skizzierte Entwicklung
zudem dazu beigetragen, dass die Personal-
kosten trotz deutlicher Tarifsteigerungen rela-
tiv stabil gehalten werden konnten und insge-
samt mit lediglich rund 2,0 Prozent keine
eklatanten Steigerungsraten aufweisen.
In dieser Hinsicht ist der Landessportbund
Berlin personell gut und zukunftsfähig aufge-
stellt.
Xiaona Shan (Foto) und Petrissa Solja kehrten mit Silber aus Rio zurück. Ihr Verein, der ttc ber-
lin eastside, gewann 2016 die Champions League, die Deutsche Meisterschaft und den Pokal.
Unterstützt wird die Arbeit des Berliner Vorzeige-Klubs mit Mitteln aus dem LSB-Programm
„Bundesliga-Hilfe”, das u. a. Lotto-Mittel enthält.
Die Finalkämpfe des traditionsreichen internationalen Herrendegen-Fechtturniers „Weißer Bär
von Berlin” fanden wieder im historischen Kuppelsaal auf dem Olympiastadiongelände statt.
In Nebengebäuden wurden die Vorkämpfe ausgetragen, die viele Jahre im Horst-Korber-Zen-
trum stattfanden, das für den Sport zurzeit nicht zur Verfügung steht.
8Leistungssport
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
„Weiter so” ist keine Option Mit kluger Konzeption auf die internationale Entwicklung reagieren
Wettkampfergebnisse / Kaderbildung
Bei den Olympischen Spielen von Rio
gab es für den Berliner Sport einige
überraschende Ergebnisse. Neben be-
reits arrivierten Sportlern haben uns auch ei-
nige Sportlerinnen und Sportler mit herausra-
genden Leistungen überrascht, die so kaum
zu erwarten waren. Waren die Olympiasiege
von Marcus Groß und Karl Schulze von den
Experten durchaus vorhergesagt, so zählt der
Sieg von Christoph Harting im Diskuswerfen
ganz sicher zu den großen Überraschungen
für den Berliner Sport. Die großartigen Lei-
stungen von Lisa Unruh (Bogenschießen),
Laura Vargas Koch (Judo) und Patrick Haus-
ding (Wasserspringen) sowie die weiteren
Medaillen im Rudern, im Tischtennis, im Hok-
key und im Handball unter Beteiligung von
Berliner Sportlern zeigen wieder einmal das
große Potential unserer Athletinnen und Ath-
leten und die Vielfalt des Berliner Sports. Am
Beispiel von Robert Harting kann man sehen,
dass es nie allen Sportlerinnen und Sportlern
gelingt ihre eigenen oder die Erwartungen An-
derer im vollen Umfang zu erfüllen. Mit gro-
ßen Enttäuschungen umzugehen will ebenso
gelernt sein, wie Erfolg maßvoll zu genießen.
Gerade deshalb muss der Berliner Sport wei-
terhin vielfältige Angebote machen, um seine
starke Stellung im Deutschen Sport zu be-
haupten. Mit Anteilen an 11 Olympischen
Medaillen und insgesamt 17 Medaillenge-
winnern konnte der Berliner Sport wieder ei-
nen wesentlichen Anteil am Ergebnis der
Deutschen Olympiamannschaft leisten.
Die aufgeworfenen Fragen zur weiteren
Entwicklung des Leistungssports sind noch
nicht abschließend diskutiert. Die Entwicklung
des Nachwuchses bei Sportlerinnen und
Sportlern sowie bei Trainern sollten zukünftig
noch mehr in den Mittelpunkt der Diskussion
gerückt werden.
Im Rahmen der Diskussion um die Neu-
strukturierung des Leistungssports in
Deutschland müssen alle Verantwortlichen
bereit sein, neue Wege zu gehen. Noch im-
mer gehören unsere Sportlerinnen und Sport-
ler in einigen Sportarten zur Weltspitze. Auf
nationaler Ebene sind viele unserer Sportle-
rinnen und Sportler leistungsbestimmend. In-
ternational gelingt uns dies leider nicht mehr
wie früher.
Unsere Aufmerksamkeit richtet sich haupt-
sächlich auf die Sportlerinnen und Sportler,
die sich bereits jetzt für die Spiele 2020,
2024, 2028 im Sommer bzw.2022, 2026
und 2030 im Winter, vorbereiten.
Bei den Paralympischen Spielen in Rio wa-
ren 14 Berliner Teilnehmer in 6 Sportarten
am Start. In der Leichtathletik und im Kanu-
rennsport errangen Marianne Buggenhagen,
Thomas Ulbricht und Tom Kirey paralympi-
sches Edelmetall. Auch diese Ergebnisse zei-
gen, dass ein bloßes „Weiter so” keine Zu-
kunftsoption ist. Auch hier muss mit klugen
Konzepten auf die internationale Entwicklung
reagiert werden. Besonderer Dank gilt an die-
ser Stelle Marianne Buggenhagen die nach
nunmehr 3 Jahrzenten ihre leistungssportli-
che Karriere beendet hat.
Für die besten Leistungen bei den Eis-
schnellläuferinnen sorgte wieder einmal Clau-
dia Pechstein. Bei den Einzelstrecken Welt-
Internationale und nationale Medaillenbilanz der Fachverbände im LSB-Berlin für das Sportjahr 2016
Internationale / Nationale Gold Silber Bronze Medaillen Medaillen-
Meisterschaften 2016 Gesamt gewinner/innen
Olympische Sommerspiele (Rio) 4 3 4 11 17
Paralympics (Rio) 0 2 1 3 3
Weltmeisterschaften (WM)olympisch 2 1 3 6 6
Europameisterschaften (EM) olympisch 4 3 5 12 17
WM / EM Paralympics 4 7 5 16 5
Gesamt: Olympiade/ WM/ EM olymp./parlymp. 14 16 18 48 48
WM / EM nichtolympisch 10 12 6 28 28
Gesamt: Olympiade/ WM/ EM olymp./nichtolymp. 24 28 24 76 76
Jugend-/ Junioren-WM olympisch 5 4 4 13 15
Jugend-/ Junioren-EM olympisch 9 9 11 29 24
Jugend-/ Junioren- WM/ EM nichtolympisch 6 7 3 16 15
Gesamt: JWM und JEM olymp. / nichtolympisch 28 20 18 58 54
Gesamtbilanz: Erwachsene/ Jugend/ Junioren 52 48 42 134 130
Deutsche Jugend- und Juniorenmeisterschaften ∑ 252 234 190 676
olympische Sportarten 136 127 130 393
nichtolympische Sportarten 116 107 60 283
Laura Vargas Koch freute sich in Rio über die
Olympische Bronzemedaille im Judo.
9Leistungssport
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Kaderbildung 2016
Bundeskader männl./wbl. Landeskader männl./wbl.
A B C A - C D/C D D/C + D
Olympische 19/21 40/39 79/59 138/119 68/44 971/672 1039/716
Sportarten
Nichtolympische 10/12 39/50 38/44 87/106 49/27 285/131 334/158
Sportarten
Paralympics 2/0 4/9 2/2 8/11 0/0 0/0 0/0
Gesamt m./w. 31/33 83/98 233/236 295/230 117/71 1256/803 1373/874
Gesamt 64 181 224 469 188 2059 2247
Sicherungen der Rahmenbedingungen
Im Jahr 2016 waren 45 Landestrainer in 23 Sportarten mit Anstellung LSB und 44 mischfinan-
zierte Trainer mit Anstellung Verband bzw. OSP vorwiegend im Nachwuchs- und Anschlussbe-
reich tätig
Landestrainer Trainer Trainer Honorartrainer
LSB mischfinanziert mischfinanziert Verband
Verband OSP
(männl/weibl.) (männl/weibl.) (männl/weibl.) (männl/weibl.)
Anzahl 45 (36/9) 24 (20/4) 20 (17/3) 84 (61/23)
Sportarten 23 15 16 29
meisterschaften erreichte Sie 4.Plätze über
3000m und 5000m. Damit zählt Claudia
Pechstein noch immer zu den Großen auf
dem Eis Oval.
2016 war besonders für die BR Volleys ein
sehr erfolgreiches Jahr. Mit dem Gewinn des
Tripels aus Meisterschaft, Pokal und Europa-
cup untermauerten sie erneut ihre Sonder-
stellung für den Berliner Sport.
Erfolgreiche Konzepte bei der Entwicklung
vom Nachwuchs bis in die Spitze sind beson-
ders bei den Füchsen erkennbar. Meistertitel
in den Jugendklassen und planmäßige Ent-
wicklung junger Spieler bis in die National-
mannschaft sind besondere Merkmale der er-
folgreichen Arbeit. Insgesamt demonstrieren
die Berliner Profivereine nunmehr konstant
über viele Jahre ihre große Anziehungskraft
für das Berliner Publikum. Die Heimspiele
sind stets gut besucht und Anziehungspunkte
für viele Besucher in unserer Stadt.
Im olympischen Jahr 2016 sorgten auch
die Nachwuchssportler für beachtliche Erfol-
ge. Herausragend sind die Juniorenweltmei-
ster/innen in den Sportarten Rudern, Frede-
rick Johne, im Segeln, Phillip Kasüske, im
Kanu, Jacob Schöpf und im Wasserspringen,
Patrik Kreisel, Lou Massenberg und Elena
Wassen zu nennen. Auch in den Spielsportar-
ten errangen die Hockeyspieler bei der Euro-
pameisterschaft U18 den ersten Platz, unter
Beteiligung von 5 Berliner Talenten. Der Bo-
xer, Fabian Thieme, erkämpfte sich in der Ge-
wichtsklasse bis 80 kg den Titel Junioreneu-
ropameister in der U17. Neben diesen Sieg-
leistungen gab es eine weitere Anzahl von
Platzierungen bei internationalen Wettkämp-
fen in den noch nicht genannten Sportarten
wie Modernen Fünfkampf, Leichtathletik und
Beach-Volleyball.
Als wesentliche Voraussetzung für stabile Rahmenbedingungen im laufenden Olympiazyklus
konnte auch die Fortführung der Trainerfinanzierung für 2016 ohne Einschränkungen erreicht
werden.
Das konzentrierte Training der Kaderathleten fand überwiegend in den Trainingsstätten der 28
Landesleistungszentren (LLZ) und 19 Bundesstützpunkten statt.
Das Anerkennungsverfahren der LLZ wird durch die zuständige Senatsverwaltung sportfachlich
in der Zusammenarbeit mit der Abteilung Leistungssport fortgeführt. Die Verknüpfung des Ver-
fahrens mit Zielvereinbarungen der jeweiligen Fachverbände hat sich als richtig erwiesen.
Die Ruderer Andreas Kuffner (Foto)
und Martin Sauer holten 2016 mit dem
Deutschlandachter den EM-Titel und
die Silbermedaille bei Olympia in Rio.
10Leistungssport
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Kader an den Eliteschulen des Sports - Schuljahr 2015/16
Die sportmedizinische Betreuung für den
Nachwuchsleistungssport wurde durch das
Zentrum für Sportmedizin wiederum zuver-
lässig und auf hohem Niveau gesichert.
Auch im Jahr 2016 wurden Dopingpräventi-
onsveranstaltungen für alle Sportlerinnen und
Sportler der 8.Klassen an den Eliteschulen
des Sports durchgeführt. Insgesamt beteilig-
ten sich über 300 Schülerinnen und Schüler
an den drei Veranstaltungen. Schwerpunkt-
themen der Veranstaltungen waren u.a. die
Auseinandersetzung mit den Folgen für
den/die Sportler/in, den Sportverband und
letztendlich die Sportart bei der Einnahme
von verbotenen leistungsfördernden Mitteln
(z.B. Canabis), der Ablauf einer Dopingkon-
trolle sowie der Umgang mit Nahrungsergän-
Standorte A-Kader B-Kader C-Kader D/C-Kader D-Kader Gesamt-K. Schüleranzahl %Anteil: Kader
in den geförderten geförderter
Sportarten Schüler
Lichtenberg 1 5 82 78 520 686 1058 64,85%
SLZB
Köpenick 6 20 164 190 285 66,7%
Flatow-OS
Charlottenburg 2 28 27 212 269 445 60,4%
Sportschule
im Olympiapark -
Poelchau-Schule
Gesamt 1 7 116 125 896 1145 1788 64,0%
zungsmitteln. Durch konkrete praktische Maß-
nahmen, wie die Herstellung von themenbe-
zogenen Wandzeitungen ist es gelungen die
Schülerinnen und Schüler aktiv für das Thema
zu sensibilisieren. Die besten Plakate wurden
dann den Eltern zu den Abendveranstaltun-
gen vorgestellt. Bewährt haben sich auch die
Diskussionsrunden, die Vorbereitung und Prä-
sentation von Rollenspielen sowie die Durch-
führung eines Wissens-Quiz.
Zusätzlich hatten auch die Eltern der Elite-
schüler Gelegenheit, sich in Abendveranstal-
tungen zur Dopingprävention zu informieren.
An allen drei Standorten der Eliteschulen wur-
den Dopingpräventionsveranstaltungen in El-
ternabenden angeboten und genutzt. Hervor-
zuheben ist die erstmalige Verbindung dieser
Veranstaltung mit einem Vortrag/Diskussion
zum Thema „Gesunde, sportgerechte Ernäh-
rung“, durch eine professionelle Ernährungs-
beraterin am Standort des Schul-und Lei-
stungssportzentrums Berlin. Diese Verbin-
dung fand großen Anklang, so dass auch an
den anderen Standorten diese Möglichkeit
geprüft wird. Die gemeinsam mit den NADA-
Referenten durchgeführten dezentralen Do-
pingpräventionsveranstaltungen an den
Schulstandorten haben sich bewährt und
werden auch 2017 fortgeführt. Mit der Erar-
beitung und dem Abschluss einer Kooperati-
onsvereinbarung zwischen dem LSB Berlin
und der NADA, die ab 2017 gelten wird, soll
ein weiterer Meilenstein in der noch besseren
Zusammenarbeit zur Dopingprävention zum
Schutz unserer Nachwuchsathleten erreicht
werden.
Eliteschulen des Sports
An den drei Eliteschulen des Sports trainieren
rund 1800 Schülerinnen und Schüler. Diese
Schulen sind eine wichtige Säule im Rahmen
des langfristigen Leistungsaufbaus im Nach-
wuchsleistungssport. Besonders für die tech-
nisch, kompositorischen Sportarten wie Tur-
nen, Eiskunstlauf oder Wasserspringen sind
die Eliteschulen des Sports unabdingbar, um
die Sportler/innen auf das frühe Hochlei-
stungsalter vorzubereiten.
Die Einschulungszahlen für das Schuljahr
2016 fielen erstmalig weit unter die geforder-
ten 280 Schülerinnen und Schüler in den 23
Schwerpunktsportarten. Nur insgesamt 225
Schülerinnen und Schüler (80%) meldeten
sich an den Standorten der Eliteschulen an.
Besonders betroffen waren die Standorte in
der Sportschule im Olympiapark-Poelchau
Schule und die Flatow-Oberschule. Eine an-
schließende kritische Ursachenanalyse im
Verbundsystem Schule und Sport wurde auf
unterschiedlichen Ebenen durchgeführt und
verschiedene Maßnahmen festgelegt sowie
neue Konzepte z.B. in der Sportart Wasserball
entwickelt. Hierzu gehörten auch die Über-
prüfung der Kaderkriterien und die Betrach-
tung der Entwicklung der Sportarten. Das Re-
gionalteam Berlin, als Steuerungsinstrument
der Eliteschulen des Sports, sieht die Siche-
rung einer hohen Qualität im Einschulungs-
prozess als wichtigste Aufgabe. Die Sicherung
der Quantitativen Zielstellungen im Einschu-
lungsprozess liegt in Verantwortung des Lan-
dessportbundes mit seinen Sportfachverbän-
den unter verstärkter Einbeziehung der Bun-
desstützpunkte, damit die Spitzenverbände
ihre Richtlinienkompetenz auch für diesen
Bereich besser wahrnehmen können.
Die Grundlage der Talentauswahl und des
Sichtungsprozesses bilden auch die 95 Ta-
lentnester der Verbände/Vereine mit rund
1500 Kindern.
11Leistungssport
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Schwerpunktsportart Bundesstützpunkt Schwerpunktsportart Bundesstützpunkt
im LSB Berlin 2016 (BStP) - Nachwuchs im LSB Berlin 2016 (BStP) - Nachwuchs
(BStP-N) (BStP-N)
Basketball-männlich BStp-N Rudern BStP
Eiskunstlauf BStP Sportschießen: Bogenschießen BStP
Eisschnelllauf BStP Schwimmen BStP
Gewichtheben BStp-N Segeln BStp-N
Hockey – Damen BStP Kunstturnen - Männer BStp-N
Judo BStP Volleyball - Männer, Frauen, BStp-N
Kanu-Rennsport BStP Wasserball - Männer BStP
Leichtathletik BStP Wasserspringen BStP
Moderner Fünfkampf BStP Boxen BStp-N
Radsport – Bahn/Straße kein Stützpunktsystem Fechten BStp-N
Handball Schwerpunktsportart Volleyball - Beach BStp-N
Eishockey Schwerpunktsportart
BERLIN HAT TALENT
Seit 2013 haben sich Veränderungen in der Schwerpunktsetzung /Bundesstützpunktanerken-nung ergeben. Turnen-weiblich verlor den Status als Schwerpunktsportart, Segeln wurde Bun-desstützunkt-Nachwuchs und Handball-männlich wurde als Schwerpunktsportart anerkannt.Für das Jahr 2016 gibt es bei der Schwerpunktsetzung und Bundesstützpunktanerkennung inden Sommer- und Wintersportarten, folgendes Bild:
Leistungssportförderung
Insgesamt wurden in der Leistungssportförderung 28 Verbände in 35 Sportarten mit €
353.867,85 gefördert. Die Zuwendungen sind auf der Grundlage der Jahresplanungen bzw. von
Einzelanträgen vorrangig in die Unterstützung von Trainingslagern, Wettkämpfen und Lehrgän-
gen geflossen.
Für den Einsatz von Verbands- und Honorartrainern konnten den Verbänden im Jahr 2016 €
454.221,40 zur Verfügung gestellt werden. Die in diesen Programmen eingesetzten Trainer un-
terstützten die beim LSB angestellten Landestrainer oder sicherten in den Sportarten, in denen
keine Landestrainer angestellt werden konnten, das Training der Kaderathleten.
Das Projekt BERLIN HAT TALENT war im Jahr
2016 in insgesamt 5 Berliner Bezirken aktiv
(Lichtenberg, Treptow-Köpenick, Charlotten-
burg-Wilmersdorf, Pankow und Tempelhof-
Schöneberg). Zusätzlich wurden die sportbe-
tonten Grundschulen sowie Teilnehmer aus
dem Projekt „Profivereine machen Schule“
zahlreiche Unterstützer aus der Welt des
Sports gewinnen (u.a. Yusra Mardini, Chris
Owens, Willy Weyhrauch, Frank Hördler). Mit
dem Projekt BERLIN HAT TALENT waren wir
auf insgesamt 30 Veranstaltungen bzw.
Events vertreten, zu denen u.a. das ISTAF, das
Familiensportfest im Olympiapark, die Über-
gabe der Beraterverträge an Berlins Spitzen-
sportler oder das Hoffest des Regierenden
Bürgermeisters gehörten. Durch die Veran-
staltungen in Verbindung mit diversen Veröf-
fentlichungen in Print- und Onlinemedien
konnte eine Reichweite von über 12 Millio-
nen Kontakten generiert werden.
Unterstützt wurde das Projekt BERLIN HAT TA-
LENT auch in 2016 durch folgende drei Se-
natsverwaltungen: Senatsverwaltung für Bil-
dung, Jugend und Wissenschaft (neu: Se-
natsverwaltung für Bildung, Jugend und Fami-
lie), Senatsverwaltung für Inneres und Sport
sowie die Senatsverwaltung für Gesundheit
und Soziales (neu: Senatsverwaltung für Ge-
sundheit, Pflege und Gleichstellung). Sponso-
ren des Projekts sind weiterhin die AOK Nord-
ost und die Berliner Sparkasse. Zusätzlich wur-
den mit der Berlin Recycling GmbH (Bewe-
gungstonnen) und der Fleurop AG (Blumen)
zwei Sachsponsoren gewonnen. Die wissen-
schaftliche Begleitung wurde durch die Hoch-
schule für Gesundheit & Sport, Technik &
Kunst sichergestellt. Abschließend wurden die
ersten Gespräche über eine zukünftig enge
Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Lei-
stungssport und der Sportjugend geführt, um
die Ressourcen des Landessportbundes Ber-
lin noch effektiver zu nutzen und das Projekt
BERLIN HAT TALENT im Sinne der Nachhaltig-
keit weiter zu fördern.
aktiv eingebunden. Insgesamt beteiligten sich
124 Grundschulen, von denen ca. 7.300 Kin-
der als Auftakt den Deutschen Motorik-Test
absolvierten. Neben den 6 veranstalteten Ta-
lentiaden, auf denen wir 812 Teilnehmer/-in-
nen begrüßen konnten, wurden im Jahr 2016
auch 6 Talentsichtungsgruppen (63 regelmä-
ßige Teilnehmer/-innen) aufgebaut. Erfreuli-
cherweise ist es gelungen, insgesamt 33 Be-
wegungsfördergruppen (398 regelmäßige
Teilnehmer/-innen) für Kinder mit motori-
schem Förderbedarf an den Schulen ins Le-
ben zu rufen, welche den Spaß an der Bewe-
gung durch einen niedrigschwelligen Zugang
vermitteln.
Vor allem durch die enge Zusammenarbeit
mit den Berliner Grundschulen (Präsenz wäh-
rend des Deutschen Motorik-Tests, Informati-
onsveranstaltungen, Workshops) konnte der
zweigleisige Ansatz des Projektes etabliert
werden und führte zu einer deutlich gestei-
gerten Akzeptanz. Dies spiegelte sich vor al-
lem in dem Interesse des Aufbaus von Bewe-
gungsfördergruppen wider. Neben Britta Stef-
fen, welche beispielweise bei der Übergabe
der ersten Bewegungstonne an die Alt-Lank-
witzer-Grundschule involviert war, konnten wir
Bei der Talentiade der sportbetonten Grund-
schulen am 4. Juni 2016 waren auch erfolg-
reiche Spitzensportler vor Ort, u. a. Eishockey-
Nationalspielerin Nina Kamenik von den
OSC-Eisladies.
12Leistungssport
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Sportart Anzahl der Auszahlungen
Anträge in Euro
männl./weibl.
American Football 1/0 7.000,00
Eishockey 0/1 11.800,00
Gewichtheben 1 Mix 9.000,00
Hockey, Feld 1/2 41.000,00
Radsport 1/0 4.900,00
Rugby 1/0 4.000,00
Tischtennis 0/1 10.000,00
Triathlon 0/1 4.000
Volleyball 1/2 25.300,00
Wasserball 3/0 33.000,00
10 Sportarten 16 150.000,00
Im Jahr 2016 wurden im Programm Bun-
desliga-Hilfe 16 Bundesligamannschaften
der jeweils höchsten Spielklassen (1. Bun-
desliga) in 10 Sportarten gefördert.
Deutscher Meister 2015/16: Berlin Recy-
cling Volleys (BR Volleys), Wasserballer von
Spandau 04 sowie die Tischtennismann-
schaft vom ttc eastside.
Deutscher Pokalsieger: ALBA Berlin, BR Vol-
leys, Wasserballer von Spandau 04, BR Vol-
leys und ttc eastside.
Teilnahme europäische Wettbewerbe:
ALBA Berlin (Eurocup), Füchse Berlin (EHF-
Pokal) und die BR Volleys (CEV-Cup-Sieger).
Champions-League-Teilnehmer: Die Was-
serballer von Spandau 04, BR Volleys und ttc
eastside (Platz 1).
Sieger IHF Super-Globe (Vereinsweltmei-
ster): Füchse Berlin.
Die Bundesliga-Hilfe und die Förderung laut
Spielbankengesetz erwiesen sich auch wei-
terhin für die Berliner Bundesliga-Teams von
existentieller Bedeutung.
Förderung des Jugendwettkampfsports 2016
Gewährung von Zuwendungen für die För-
derung des Jugendwettkampfsports (Dek-
kung des Fehlbedarfs, maximal 25 % der Ge-
samtausgaben und maximal 9.000,00 EUR).
Für die Durchführung von 12 Maßnahmen
wurden Bewilligungsbescheide in Höhe von
60.014,00 EUR erstellt. Nach erfolgter Prü-
fung der Verwendungsnachweise konnten fol-
gende Zuschüsse tatsächlich gewährt werden.
Davon wurden an
7 Berliner Sportvereine EUR 25.320,04
4 Berliner Sportverbände EUR 22.478,82
EUR 47.798,86
ausgezahlt.
Eine Veranstaltung wurde kurzfristig zurückge-
zogen.
Die Finanzierung für die Berliner Sportverbän-
de und die Berliner Sportvereine wurde durch
Zuwendungen der Senatsverwaltung für In-
neres und Sport realisiert.
Die Individualförderung der Berliner Sport-
hilfe versteht sich als Zuschuss für die, auf
den Leistungssport bezogenen, zusätzlichen
Aufwendungen der Sportlerinnen und Sport-
ler und soll die Bindung an den Standort Ber-
lin unterstützen. Grundlagen einer Förderung
sind die Bundeskaderzugehörigkeit, die Mit-
gliedschaft und das Startrecht für einen Berli-
ner Verein sowie erreichte Leistungen beim
internationalen Wettkampfhöhepunkt (WM,
EM). Insgesamt wurden 196 Anträge gestellt.
Davon wurden 157 Anträge von 59 Sportle-
rinnen und 98 Sportlern anerkannt. 149 An-
träge wurden abgerechnet und mit insgesamt
€ 43.730,00 bezuschusst.
Darüber hinaus erhielten 7 Sportlerinnen und
5 Sportler, die für die Olympischen Spiele no-
miniert wurden, eine Aufwandsentschädigung
von je € 1.000,00. Die nominierten 4 Sport-
lerinnen und 3 Sportler für die Paralympics er-
hielten ebenfalls eine Aufwandsentschädi-
gung von je € 1.000,00.
Die Anträge der Förderprogramme für "Zu-
wendungen für nationale und internationale
Veranstaltungen in Berlin“ wurden von der
Abteilung Leistungssport begutachtet und an-
schließend an die Senatsverwaltung zwecks
Bewilligung und Auszahlung weitergereicht.
Diskuswerfer Christoph Harting gelang in Rio
der große Wurf.
13Leistungssport
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Landesausschuss Leistungssport
Im Januar 2016 konstituierte sich der neue
Landesausschuss Leistungssport (LA-L) für
die neue Legislaturperiode 2015-2018. Ro-
bert Bartko wurde wieder als neuer Vorsitzen-
der des Ausschusses gewählt. Erstmalig ist
mit Herrn Dr. Otto auch ein Vertreter des Pa-
ralympischen Sports im LA-L tätig. Mit erhöh-
tem Zeit- und Arbeitsaufwand (zweimonatiger
Tagungsrhythmus), will der LA-L sich mehr in
den Prozess der strategischen Führung/Ge-
staltung des Nachwuchsleistungssport bis
zum Hochleistungssport einbinden.
Ein Hauptschwerpunkt in der Arbeit des LA-L
im Jahr 2016 bestand in der Erarbeitung ei-
nes Entwurfs des „Berliner Leistungssport-
konzepts 2024“. Weitere Schwerpunkte wa-
ren:
• Analyse/Auswertung der 23 geförderten
Sportarten in Berlin in Vorbereitung der Fest
legung der Schwerpunktsportarten in Berlin
im laufenden Olympiazyklus 2013-2016
und Vorbereitung/Umsetzung der DOSB-
Strukturreform des Leistungssports in
Deutschland
• Ständige Begleitung des Konzepts der Berli-
ner Eliteschulen des Sports auf der Grund-
lage aktueller Informationen aus dem Re-
gionalteam über den Stand der Umsetzung
an den Schulen sowie Erarbeitung/Fort-
schreibung eines neuen Konzepts „Haus
der Athleten“
• Haushaltsplanungen 2016 und Ansatz für
2017 der Leistungssportförderung
• Informationen zu den durchgeführten Re-
gionalteamsitzungen
• Erfahrungsaustausch/Informationen zu den
Tagungen der hauptamtlichen Referenten
im Leistungssport aller Bundesländer
• Umsetzung des Anerkennungsverfahren
Landesleistungszentren (LLZ)
• Begleitung und Weiterentwicklung des Pro-
jekts „Berlin hat Talent“
• aktuelle Beschlüsse/Konzeptionen des
DOSB Bereich Leistungssport und des Prä-
sidiums des LSB
• Vorbereitung und Durchführung von Do-
pingpräventionsveranstaltungen für die Eli
teschüler des Sports und deren Eltern
• Informationen zu herausragenden sportli-
chen Ergebnisse bei nationalen und inter-
nationalen Wettkämpfen Berliner Sportler
Bogenschützin Lisa Unruh erkämpfte bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 Silber und wurde Berliner Sportlerin des Jahres.
14Leistungssport
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Zuwendungen für die Beschäftigung von hauptberuflichen Trainern mit Schwerpunkt im
Kinder- und Jugendsport 2016
In Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport konnte für das Jahr 2016
dieses Zuwendungsprogramm wiederum zusätzlich zu den bestehenden Übungsleiterzu-
schüssen betrieben werden.
Mindestens 50 % der entstandenen Personalkosten wurden von den Vereinen selbst getragen.
Folgende Zuwendungen wurden für die Beschäftigung von Sporttrainern gewährt:
Verein Anzahl d. Trainerstellen tats. ausgezahlter Betrag
Alba Berlin 1 4.789,76 €
Allgemeiner
Turn-Verein z. Berlin 2 9.579,52 €
AFC Berlin Adler 1 4.789,76 €
Aqua Berlin 2 14.369,28 €
Berlin Baskets 1 3.193,20 €
Berlin-Brandenburger SV 1 4.789,76 €
FV Viktoria 1899 Berlin 1 4.789,76 €
Berliner Ruder-Club 1 7.184,64 €
Berliner Sport Club 2 11.974,40 €
Berliner Sport-Verein 2 9.579,52 €
BSV Eintracht Mahlsdorf 1 7.184,64 €
Berliner SV Friesen 1 4.789,76 €
Berliner SV Medizin Marzahn 1 4.789,76 €
Berliner Turn-und Sportclub 9 46.841,82 €
Berliner Turn-Verein Olympia 1 4.789,76 €
Berliner Wasserratten 1889 2 9.579,52 €
Berliner Yacht-Club 1 4.789,76 €
Eisbären Juniors Berlin 2 14.369,28 €
ECC Preussen Berlin 2 9.579,52 €
Eissportverein Berlin 08 1 7.184,64 €
Fecht-Club Grunewald 1 7.184,64 €
1. Fussball-Club Union 1 4.789,76 €
Hellersdorfer Athletik Club 1 7.184,64 €
Judo Club Berlin 1 4.789,76 €
Kaizen Berlin 1 4.789,76 €
Kampfsportschule im
Klostergarten 1 7.184,64 €
Kanuteam Berlin 1 4.789,76 €
Kinder- u.Jugend-,
Reit-u.Fahrverein Zehlendorf 1 7.184,64 €
Köpenicker Kanusportclub 1 7.184,64 €
Köpenicker Sport-Club 1 4.789,76 €
Köpenicker SV Neptun 1 7.184,64 €
Paralympischer SC Berlin 1 7.184,64 €
Polizeisportverein Olympia 5 28.738,56 €
Pro Sport Berlin 3 19.159,04 €
Potsdamer Yacht Club 1 4.789,76 €
Reinickendorfer Füchse 1 4.789,76 €
Reit-u.Fahrverein Diako.
Heiligensee 1 4.789,76 €
Ruderklub am Wannsee 1 7.184,64 €
Sport-Club Berlin 5 33.528,32 €
SC Borussia Friedrichsfelde 1 4.789,76 €
Sport-Club Brandenburg 1 4.789,76 €
Sport-Club Charlottenburg 3 15.766,31 €
Sportclub Chairs 02 1 7.184,64 €
SC Eintracht Berlin 3 21.553,92 €
SC Tegeler Forst 2 11.974,40 €
SG Rotation Prenzlauer Berg 3 11.974,36 €
Sport-und Freizeit in
Wilmersdorf 1 4.789,76 €
SV Empor Berlin 1 7.184,64 €
SV Empor Köpenick 1 7.184,64 €
SV Berlin 2000 ehem. Knorr 2 14.369,28 €
SV Preußen Berlin 1 4.789,76 €
Pfeffersport 2 11.974,40 €
SV Zehlendorfer Wespen 3 14.369,28 €
Schwimmclub Berlin 1 7.184,64 €
Schwimm-Club Wedding 1 4.789,76 €
SG Neukölln 2 11.974,40 €
Schwimm-Gemeinschaft
Schöneberg 1 7.184,64 €
SSC Bln-Reinickendorf 2 11.974,40 €
Schwimmverein Berolina 1 4.789,76 €
Turngemeinde in Berlin 1 4.789,76 €
TSV Hellersdorf 88 2 11.974,40 €
TuS Hohenschönhausen 1 4.789,76 €
TuS Neukölln 1 4.789,76 €
TSV Spandau 1 4.789,76 €
TuS Lichterfelde Basketball 1 4.789,76 €
VfB Hermsdorf 1 4.789,76 €
1 VfL Fortuna Marzahn 1 7.184,64 €
Verein Seglerhaus am
Wannsee 1 4.789,76 €
Wasserfreunde Spandau 3 16.764,16 €
69 Vereine 110 626.203,21 €
Im Jahr 2016 erfolgten Auszahlungen für das Jahr 2015 in Höhe von EUR 45.221,14
Im Jahr 2016 erfolgten Rückzahlungen in Höhe von EUR 1.824,07 für 2015
15Sportentwicklung
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Vereinsentwicklung, Gesundheitssport,
Ehrenamt, Frauen und Gleichstellung,
Integration und Inklusion – in allen Ar-
beitsbereichen der Abteilung Sportentwick-
lung stehen die Beratung und die Unterstüt-
zung der Sportorganisationen an erster Stelle.
Neben der klassischen Vereinsberatung wer-
den hierfür gezielte Unterstützungsmaßnah-
men entwickelt, Förderprogramme evaluiert
und umgesetzt, langfriste Coaching-Prozesse
initiiert und Drittmittel-Programme akquiriert.
Dabei war das Jahr 2016 zusätzlich von der
besonderen Herausforderung geprägt, die
Vereine in allen Fragen des Sports für ge-
flüchtete Menschen zu beraten und zu för-
dern.
Der Sport und die Integration
Bereits seit weit mehr als zwei Jahrzehnten
kümmert sich der Landessportbund Berlin
besonders auch um die Menschen, die neu
in Berlin ankommen und hier versuchen, eine
neue Heimat zu finden. Dabei ist das langfri-
stige Ziel, sie in die regulären Vereinsangebo-
te zu integrieren, Teil von bestehenden Mann-
schaften oder Gruppen zu werden. Diese In-
tegration läuft jedoch nicht wie ein automati-
scher Prozess ab. Deshalb setzt das bewährte
Programm „Integration durch Sport“ sehr
stark auf Beratung und Qualifizierung und be-
gleitet die Sportvereine bei ihrer Arbeit an der
Basis. Es werden programmeigene Angebote
entwickelt und unterbreitet, so in 2016 z.B.
53 Spiel- und Sportfeste, 27 regelmäßige wö-
chentliche Sport- und Bewegungsangebote,
14 Großveranstaltungen „Sport macht Schu-
le“ (in Kooperation mit dem VBKI), zehn
Streetball-Nights, Angebote im Eislaufen und
Gorodki uvm.
Im Programm kooperieren 72 Mitgliedsorga-
nisationen, von denen 64 auch finanziell ge-
fördert wurden.
Einen neuen Schwerpunkt setzte das Pro-
gramm 2016 in der Arbeit mit geflüchteten
Menschen. Im Vordergrund stand zunächst,
geeignete Sportangebote bereitzustellen. Die-
sen Prozess begleitete das Programm „Inte-
gration durch Sport“ aktiv mit. Zu Beginn der
Angebotsentwicklung wurden gemeinsam mit
den Vereinsverantwortlichen gelingende Fak-
toren für eine erfolgreiche Ansprache und Ge-
winnung der Zielgruppe herausgearbeitet. Ziel
aller Maßnahmen war es, Menschen zusam-
menzubringen, und zwar nicht deshalb, weil
sie verschieden sind, sondern, weil sie etwas
gemeinsam haben. Dies führte je nach Orga-
nisationsstrukturen, Akteuren, Kompetenzen
und Rahmenbedingungen des jeweiligen Ver-
eins zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Am Ende dieses Findungsprozesses zeichne-
ten sich sehr unterschiedliche Handlungs-
möglichkeiten ab, die alle zum Erfolg führten:
Viele Sportvereine gingen dorthin, wo sie die
geflüchteten Menschen abholen konnten - in
die Unterkünfte. Viele holten Geflüchtete zu
sich - in den Sportverein. Einige ließen sie teil-
haben - d.h. Angebote wurden partizipativ
entwickelt.
Die Tatsache, dass die Sportvereine über ganz
Berlin verteilt sind, ließ viele Menschen von
den Angeboten profitieren. Von den Jüngsten
- wie etwa beim Eltern-Kind-Turnen, über Kin-
der und Jugendliche in verschiedensten
Sportarten, bis hin zu den Erwachsenen in
Kampf- oder Reitsportgruppen ermöglichten
die Sportvereine Menschen jeden Alters die
Teilhabe an ihren Aktionen.
Darüber hinaus wurden vereinzelt geeignete
Personen gewonnen, die als Ansprechpartne-
rinnen und Ansprechpartner für Geflüchtete
vor Ort wirken. Die beteiligten Vereine gestal-
ten damit - noch mehr als bisher - das öffent-
liche Leben in ihren Bezirken mit.
Neben dem Programm Integration durch
Sport setzte der LSB sich bereits Anfang 2016
sehr stark dafür ein, auch Senatsmittel für den
Ausbau von integrativen Angeboten im Berli-
ner Sport zu erhalten, um die Arbeit intensi-
vieren zu können, was angesichts der vielen
neu entstandenen Flüchtlings(not)unterkünf-
te dringend notwendig war. Mit dem im Mai
2016 vom Senat verabschiedeten „Master-
plan Integration und Sicherheit“ wurde dafür
die Basis im Handlungsfeld „Gesellschaftliche
Teilhabe“ geschaffen. Dem LSB gelang es, mit
der Entwicklung des Programms „Sportbunt –
Vereine leben Vielfalt“ sechs Stellen für Sport-
Integrations-Coaches zu schaffen, die zukünf-
tig durch eine feste Zuständigkeit auf Bezirks-
Der Sport ist bunt Bereicherung und Herausforderung für die Vereine
Bundespräsident Joachim Gauck eröffnete am 3. Juni die Sportabzeichen-Tour 2016. Rund
1.200 Kinder kamen auf das Gelände des SC Siemensstadt.
16Sportentwicklung
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
ebene sehr eng mit den Vereinen vor Ort zu-
sammenarbeiten und dort die ehrenamtli-
chen Strukturen gezielt unterstützen können.
Das Kick-Off für das Programm fand im De-
zember 2016 statt, hier wurden die drei
Handlungsziele Förderung und Verbesserung
von Vereinsmaßnahmen und Sportangeboten
der Willkommenskultur, Förderung und Ver-
besserung der Information und Kommunika-
tion und die Schaffung von Grundlagen für
eine nachhaltige Integration der Geflüchteten
definiert und ausgearbeitet.
Das Ziel einer nachhaltigen Integration von
Menschen anderer Herkunftsländer wird im
Berliner Sport auch in
den kommenden Jahren einer der zentra-
len Handlungsbausteine bleiben.
Der LSB entwickelte für interessierte Vereine
den Praxisratgeber „Sport mit geflüchteten
Menschen“ als Leitfaden und für einen ersten
Überblick.
Vereinsentwicklung
Die Verbesserung der Situation der Sportver-
eine gehört zu den zentralen Herausforderun-
gen des Sports, besonders in einer stetig wei-
ter wachsenden Sportmetropole. Um die Ver-
eine auch strukturell für die gesellschaftlichen
Herausforderungen zu stärken, wurde die
LSB-Ehrenamtskampagne „Alle sind Gewin-
ner – Ehrenamt im Sport“ fortgesetzt. Das in
diesem Rahmen erfolgreich einführte Ver-
einscoaching startete mit folgenden Sportor-
ganisationen in seine zweite Runde: Berlin
Thunderbirds e.V., SV Rot-Weiß Victoria Mitte
08 e.V. und Berlin Tiger – Basketball in Kreuz-
berg 2009 e.V.
Die Vereine arbeiten gemeinsam mit den
Coaches ihre Ziele für den Zwei-Jahres-Zeit-
raum aus und werden in insgesamt 60
Coaching-Stunden intensiv an ihren Struktu-
ren, Werten, Zielen oder Zukunftsvisionen ar-
beiten. Die Prozessbegleitung erfolgt durch
professionelle (systemische) Coaches, die al-
lesamt Erfahrung in der Leitung oder intensi-
ven Zusammenarbeit mit Sportvereinen ha-
ben. Zweifellos ist das Vereinscoaching ein
umfangreicher Prozess, in dessen Verlauf es
auch zu Schwierigkeiten innerhalb der betei-
ligten Vereinsvorstände kommen kann. Doch
alle bisher partizipierenden Vereine empfeh-
len das Programm weiter. Eine Teilnahme
lohnt sich.
Das Förderprogramm zur Vereinsentwicklung
wurde im Jahr 2016 von einer Arbeitsgruppe
evaluiert. Im Ergebnis wird das Programm zur
Unterstützung der Vereinsarbeit, wie den Auf-
bau neuer Sportangebote, Entwicklung von
Sporträumen, der Organisationsentwicklung
im Sportverein, oder der Erreichung neuer
Zielgruppen als bedeutsam für die zukunfts-
orientierte Sportentwicklung eingestuft. Für
die zukünftige Bearbeitung des Programms
werden die Richtlinien, die Antrags -und Ab-
rechnungsformulare einer weiteren kritischen
Betrachtung unterzogen und ggf. überarbeitet.
Gesundheitssport
Das Präventionsgesetz wurde nach vielen An-
läufen im Jahr 2015 endlich verabschiedet –
doch von einer erfolgreichen Umsetzung in
der Praxis kann leider nicht berichtet werden.
Vielmehr muss der organisierte Sport feststel-
len, dass seine Angebote zwar im Gesetz sel-
ber erwähnt werden, dass der Aufbau von
Strukturen auf der Umsetzungsebene jedoch
nicht gerade sportfreundlich ist. So wurde in
vielen Ländern der Sport bei der Entwicklung
der Landesrahmenvereinbarungen nicht mit
einbezogen. In Berlin ist im Laufe des Jahres
2016 noch gar keine Landesrahmenverein-
barung abgeschlossen worden.
Auf Seite des DOSB wurde die neue Service-
Plattform zur Implementierung des neuen
Dieser Sport-Ratgeber gibt einen Überblick über
den Vereinssport in Deutschland und enthält
viele Informationen für Geflüchtete, die am
gesellschaftlichen Leben in Berlin teilhaben
möchten oder einen Sportverein suchen.
Integration durch Sport, zum Beispiel beim Shaolin Kulturverein
17Sportentwicklung
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Antragsverfahrens für SPORT PRO GESUND-
HEIT eingeführt und der LSB hat erste Ein-
weisungen der Übungsleitungen, Vereine und
LAG-Verbände u.a. durch Info-Veranstaltung
„Neues Antragsverfahren für SPORT PRO GE-
SUNDHEIT“ am 01.12.2016 vorgenommen.
Durch das neue Verfahren können Vereine für
Präventionssportangebote mit nur einem An-
trag nicht nur das SPORT PRO GESUNDHEIT-
Siegel, sondern auch die nachweisliche Aner-
kennung der „Zentrale Prüfstelle Prävention“
(ZPP) und somit der Gesetzlichen Kranken-
kassen erhalten (Prinzip: „Ein Antrag – zwei
Siegel!“). Die Betreuung der Vereine im Rah-
men der Antragstellung bzw. der Umstellung
auf das neue System wird den LSB auch im
Jahr 2017 noch stark beschäftigen. Ziel ist es,
die Zahl der Qualitätsgesicherten Präventi-
onsangebote mit Siegel zumindest zu erhal-
ten und dann auch wieder sukzessive auszu-
bauen. Dass das Thema nach wie vor ganz
oben auf der Tagesordnung der Vereine steht,
zeigte auch das Gesundheitsforum 2016 mit
dem Titel: „Bewegung, Sport und Krebs“, bei
dem mittlerweile rund 1/3 der Teilnehmer/
innen aus der Ärzteschaft kommen, deren Zu-
sammenarbeit mit den Sportvereinen auch in
Zukunft von besonderer Bedeutung sein wird.
Auch Trendsport wird mit Hilfe des Vereinsentwicklungsprogramms gefördert. Die Tricker der
Kampfsport Vereinigung Berlin konnten sich einen neuen Airtrack anschaffen. Auf dem großen
Luftkissen absolvieren sie ohne Verletzungsgefahr ihre anspruchsvollen Trainingssprünge.
Fördermittel aus dem LSB-Vereinsentwicklungsprogramm, das mit Mitteln der LOTTO-Stiftung
Berlin finanziert wird, erhielt u. a. der Spandauer RC Friesen. Die Achter-Frauen bekamen Zu-
schuss für ein neues Boot.
Dr. Jürgen Wismach, Vorsitzender der LSB-
Gesundheitssportkommission, eröffnete das
9. LSB-Gesundheitsforum „Bewegung, Sport
und Krebs”
Übungen mit Flexibar - Thema eines Work-
shops beim LSB-Gesundheitsforum
18Sportstätten / Umwelt
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Sanierungsstau an öffentlichen
Sportanlagen
Der LSB hat sich erfolgreich dafür ein-
gesetzt, die Mittel für das Sportanla-
gensanierungsprogramm signifikant
zu erhöhen. 2016/2017 ist der Etat von neun
auf 18 Millionen Euro angehoben worden.
Das reicht allerdings bei Weitem nicht aus.
Nach wie vor ist jede dritte Berliner Sportanla-
ge sanierungsbedürftig. Hinzu kommen etwa
100 Anlagen, die aufgrund von Baufälligkeit
oder laufenden Sanierungsarbeiten derzeit
nicht genutzt werden können. Allein bei den
bezirklichen Sportanlagen belaufen sich die
Sanierungskosten auf 172 Mio. Euro. Für alle
Berliner Sportanlagen müssen insgesamt 720
Mio. Euro aufgebracht werden. Da sind 18
Mio. Euro jährlich nicht ansatzweise genug.
Auch im Sinne des barrierefreien Zugangs zu
Sportanlagen sind umfassende Erneuerungs-
und Neubaumaßnahmen zwingend notwen-
dig. Zwar plant der Berliner Senat den Umbau
des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks zu einer
Inklusionssportanlage mit Vorbildcharakter. Al-
lerdings muss auch die sprichwörtliche Sport-
halle um die Ecke barrierefrei oder zumindest
barrierearm sein, damit möglichst viele Berli-
nerinnen und Berliner Zugang zum Sport be-
kommen.
Hallenbelegungen
aufgrund der Flüchtlingssituation
Die Sicherstellung von Sporthallen durch den
Berliner Senat hat auch das Jahr 2016 be-
stimmt. Zwar wurden seit Beginn des Jahres
keine weiteren Hallen mehr beschlagnahmt,
aber bis zum Freizug der ersten Hallen sind
Monate ins Land gegangen. Auch die Ermitt-
lung der Kosten für die Sanierung hat sich
schwierig gestaltet, zumal sich Senat und Be-
zirke – und im Fall von Horst-Korber-Sport-
zentrum und Rudolf-Harbig-Halle der LSB –
auf eine Summe einigen mussten. Letztlich
konnten alle Hallen freigezogen werden, was
auch für die dort untergebrachten geflüchte-
ten Menschen eine Erleichterung war. Zwi-
schen Freizug und Sportfähigkeit allerdings
besteht ein großer Unterschied. Die Sanie-
rungen sind umfangreich und die Anzahl an
Handwerksfirmen begrenzt. Der Berliner
Sport und die über 200 betroffenen Vereine
Wachsende Stadt mit wachsendem SportbedarfBis 2030 müssen 100 zusätzliche Hallenteile und 25 neue Großspielfelder entwickelt werden
werden noch eine Weile die Nachwirkungen
dieses beispiellosen Kraftaktes spüren.
Zumindest wurde auf Druck des LSB den be-
troffenen Vereinen und Verbänden eine Aner-
kennung in Form von finanziellen Hilfen ge-
zahlt. Dass dies keine Kompensation für den
Schaden sein kann, ist allen Beteiligten be-
wusst. Jetzt gilt es: Die Hallen müssen wieder
ans Netz und die zu uns Gekommenen müs-
sen integriert werden. Beides ist machbar,
wobei der Sport ein wichtiger Motor ist.
Sportstätten in einer wachsenden Stadt
Berlin ist eine wachsende Stadt mit einem
wachsenden Sportbedarf. Die Frage, wie die
Menschen in Berlin in Zukunft Sport und Be-
wegung verstehen, hat direkten Einfluss auf
die Sportinfrastruktur. Deswegen unterstützt
der LSB die Anstrengungen in einigen Bezir-
ken, Sportstättenentwicklungspläne zu erstel-
len. Doch eine rein an Zahlen orientierte bzw.
bezirklich fokussierte Vorgehensweise reicht
noch lange nicht aus: Es braucht eine qualita-
tive Planung für ganz Berlin. Politisch steht die
Zahl schon fest: Bis 2030 müssen 100 zu-
sätzliche Hallenteile und 25 neue Großspiel-
felder entwickelt werden, um den künftigen
Sportbedarf einigermaßen zu decken. In der
2016 geschlossenen Koalitionsvereinbarung
des neuen Senates findet sich zudem die For-
derung nach einem Stadtentwicklungsplan
Sport und Bewegung, sodass auch die Stadt-
entwicklungsverwaltung den Sport direkt be-
rücksichtigen kann. Welche Konsequenzen
der zusätzliche Sportbedarf aber für den
Sportstättenbau und für das Bewegungsver-
ständnis insgesamt haben wird, ist bisher
nicht ausreichend dargelegt. Daher brauchen
wir dringend eine Planung, die das Sportver-
halten aller Berlinerinnen und Berliner be-
rücksichtigt und die Ergebnisse umsetzt. Ne-
ben den unverzichtbaren klassischen Sport-
anlagen spielen auch Grünflächen eine wich-
tige Rolle für die Zukunft von Sportvereinen.
Bezirke als wichtige Partner im Sport
Ohne die Einbindung und die Unterstützung
der Berliner Bezirke geht wenig. Der LSB hat
daher die Kommunikation mit bezirklichen
Vertretern weiter ausgebaut. Der Arbeitskreis
der Bezirkssportbünde trifft sich mehrmals im
Jahr. Die Bezirkssportbünde können so Er-
fahrungen weitergeben und den LSB bei Pro-
blemen direkt ansprechen. Umgekehrt erhält
auch der LSB Einblick in die Entwicklungen in
den Bezirken. Sportpolitisch wichtig ist auch
die verstärkte Präsenz des LSB in den bezirkli-
chen Sportausschüssen und der Kontakt zu
den Sportämtern. So konnte Ende 2016 eine
Sportamtsleiterrunde in den Räumen des LSB
organisiert werden. Auch im Hinblick auf die
neue Liegenschaftspolitik des Landes Berlin
sind die Bezirksämter relevant. Da neuerdings
keine Grundstücke mehr an Sportvereine ver-
kauft werden sollen, sind die Bezirke als Ver-
tragspartner bei Pachtangelegenheiten zu
konsultieren. Für Sportvereine gilt hier, dass
die Punkte der Koalitionsvereinbarung umge-
setzt werden und Pachtverträge zu günstigen
Konditionen und über eine Laufzeit von min-
destens 50 Jahren geschlossen werden.
Sportlärmreform
Geräusche und Lärm ausgehend von Sport-
anlagen sind in Berlin seit Jahren ein Thema.
Gemeinsam mit dem DOSB und seinen Mit-
gliedern hat sich der LSB erfolgreich für die
sportfreundliche Weiterentwicklung der Sport-
anlagenlärmschutzverordnung (SALVO) ein-
gesetzt. Berlin ist eines der am stärksten be-
troffenen Bundesländer insgesamt mit derzeit
etwa 50 Konfliktfällen an 30 Standorten. We-
gen der immer weiter heranrückenden
Wohnbebauung wird es künftig eher mehr als
weniger Herausforderungen geben, Wohnen
und Sporttreiben zu vereinbaren. Umso er-
freulicher ist die jüngst erfolgte Reform der
SALVO. Durch eine Angleichung der Lärmbe-
messungsgrenzen und die Erleichterung bei
Mittags-, Abend- und Wochenendruhezeiten
ist künftig zumindest theoretisch etwas mehr
Sportbetrieb möglich als zuvor. Leider aber
bleibt es dabei, dass Kinderlärm auf Sportan-
lagen nicht genauso beurteilt wird wie auf
Spiel- und Bolzplätzen. Die Rechtslage schafft
dabei Kinder erster und zweiter Klasse, im
Verein organisierte Mädchen und Jungen wer-
den massiv benachteiligt. In Berlin führt das
zu absurden Konstellationen, da Bolz- und
Sportplätze nicht selten in direkter Nachbar-
schaft liegen. Warum Kinder hier Lärm ma-
chen dürfen soviel sie wollen und dort z.B.
Punktspiele der F-Jugend nicht stattfinden
19Sportstätten / Umwelt
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
können, konnte bisher niemand schlüssig er-
klären. Der LSB bleibt am Ball und setzt sich
für weitere Erleichterungen bei der SALVO ein.
Denn all die Rufe nach einer Verbesserung
und einem Ausbau der Sportinfrastruktur brin-
gen nur dann etwas, wenn die Anlagen auch
effektiv genutzt werden können.
Insgesamt gilt: Lärmempfinden ist subjektiv,
ob Geräusche störend sind oder nicht, ent-
scheidet der Mensch ganz individuell und ist
abhängig davon, wie er sich dazu verhält. Der
Rat an die Sportvereine: Sprechen Sie mit Ih-
ren Nachbarn und sagen Sie Ihnen, dass eine
bewegungsfreundliche Umgebung zur Le-
bensqualität in einer Stadt gehört. Vielleicht
lässt sich nicht jeder Konflikt vermeiden, aber
in vielen Fällen lässt sich so ein gegenseitiges
Verständnis für die Bedürfnisse des anderen
entwickeln und gemeinsam nach Wegen für
einen Interessenausgleich suchen.
Energieeffizienz bei Sportanlagen
Schon seit einiger Zeit konnten soziale Ein-
richtungen und kommunale Träger Fördermit-
tel für eine energetische Sanierung an Ge-
bäuden beim Bundesministerium für Um-
welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
beantragen. Seit 2016 sind auch Sportvereine
bei der Förderung über diese Kommunal-
richtlinie direkt antragsberechtigt. Das ist ein
großes gemeinsames Verdienst von Landes-
sportbünden und DOSB, die immer wieder
auf die Notwendigkeit von Bundesfördermit-
teln auch im Sport gepocht haben. Denn bei
einem milliardenschweren Investitionsstau
bei Sportanlagen in Deutschland ist klar: Jede
Sanierung im Baubestand ist ein Schritt zu
mehr Energieeffizienz und Klimaschutz. Der
LSB begrüßt, dass nun auch Sportvereine in
die Lage versetzt werden, Bundesförderung
zu erhalten. Allerdings können die Vereine nur
bedingt von der Kommunalrichtlinie Ge-
brauch machen. So sind nur Maßnahmen in
den Bereichen Beleuchtung und Lüftungsan-
lagen förderfähig. Zudem ist die geforderte
Energieeinsparung insbesondere bei der
Lichterneuerung mit 70% gegenüber dem
vorherigen Zustand sehr hoch. Trotzdem gibt
es Berliner Vereine, die Mittel abrufen.
Zeitgleich hat der LSB das 2015 ausgelaufene
Vattenfall-Projekt evaluiert und festgestellt,
dass die beteiligten 30 Sportvereine sehr un-
terschiedliche Erfahrungen mit dem Projekt
gemacht haben. Bei einigen Vereinen wurden
etwa die in der zweiten Projektphase instal-
lierten Messzähler und die Kontrollinstrumen-
te über das Online-Portal zur Überwachung
des Energieverbrauchs rege genutzt und als
sinnvoll angesehen, bei anderen wurden,
etwa wegen Vorstandswechseln, erst auf Hin-
weis des LSB diese Messzähler bzw. die Do-
kumentation des CO2-Ausstoßes und der
Einsparmöglichkeiten wiederentdeckt.
Die Erfahrungswerte des Projektes sind aber
nur dann zu gebrauchen, wenn Sportvereine
die Möglichkeit haben, ihre Gebäude tatsäch-
lich energetisch zu sanieren. Daher wurde die
Auswertung des Projektes mit einer Beratung
über Fördermöglichkeiten verbunden. Noch
wichtiger als die Kommunalrichtlinie ist hier
das Vereinsinvestitionsprogramm nach dem
bekannten 40-40-20-Förderschlüssel (40 %
Eigenmittel, 40 % zinsloser Kredit und 20 %
nicht rückzahlbarer Zuschuss), dessen Mittel
auch 2016 schnell ausgeschöpft waren und
dessen Aufstockung dringend notwendig ist.
Wassersport
Das Jahr 2016 war geprägt von Auseinander-
setzungen um den Großen Müggelsee als ei-
nem der wichtigsten Standorte für den Berli-
ner und Brandenburger Wassersport. Von Se-
gelregatten bis zu Schwimmwettbewerben
finden hier jährlich über 60 Veranstaltungen
des organisierten Sports statt – Training nicht
mitgezählt. Die Vorbehalte der anliegenden
Vereine waren groß, als die Oberste Natur-
schutzbehörde des Landes Berlin den Müg-
gelsee zum Naturschutzgebiet erklären und
die Ausübung des Wassersports weitgehend
einschränken wollte. Die Unterschutzstellung
des Müggelsees war durch EU-Auflagen not-
wendig geworden. Die zuständige Senatsver-
waltung teilte Anfang des Jahres 2016 mit,
dass alles so bleiben würde wie es ist, der
Wassersport sei nicht eingeschränkt. Diese
Beurteilung war etwas voreilig, denn die
strengen Regeln des Naturschutzes lassen
eine Sportausübung für die Vereine kaum zu.
So wurde dann im Sommer ein Verordnungs-
entwurf vorgelegt, in dem „Veranstaltungen
jeder Art“ grundsätzlich unter einem Geneh-
migungsvorbehalt standen und das Verbot
der Wasserbefahrung auf 500 Meter vom
Ufer weg festgesetzt wurde. Die weniger
strikten Regeln des Landschaftsschutzgebie-
tes würden erst jenseits dieser Markierung
greifen.
Eine Situation, die für Kanuten, Ruderer, Seg-
ler und andere Wassersportlerinnen und -
sportler die Ausübung ihres Sports unmöglich
machen würde. Bei Segelregatten wird zu-
weilen wenige hundert Meter vor dem Ufer
getonnt, bei muskelbetriebenen Sportarten
sind die Sportlerinnen und Sportler immer
darauf angewiesen, bei Wetterverschlechte-
rungen schnell in Ufernähe kommen zu kön-
nen. Zudem wurde vom Berliner Senat auch
die Verwendung von Begleitbooten untersagt,
die für die Sicherheit des Wassersports auch
während des Trainings unerlässlich sind.
Um den Müggelsee als Wassersportrevier zu
erhalten, wurde seitens des Sports auf be-
ständige Kommunikation zwischen Sportver-
bänden und zuständigen politischen Stellen
gesetzt. In mehreren Gesprächsrunden zwi-
schen der Wassersportkommission beim LSB
und der Senatsverwaltung für Stadtentwick-
lung und Umwelt wurden die Interessen des
organisierten Sports und die Anforderungen
an den Naturschutz vermittelt.
Dabei zeigte sich schnell: Sportausübung und
Naturschutz schließen sich nicht aus, sondern
können einander sinnvoll ergänzen. Voraus-
setzung hierfür ist, dass Interessen und Anfor-
derungen klar geäußert und Vereinbarungen
verbindlich ausgehandelt werden können.
Der LSB strebt daher den Abschluss einer frei-
willigen Vereinbarung zwischen LSB, Natur-
schutzverbänden und Landes- bzw. Bezirks-
verwaltungen an, die eine Klarstellung gegen-
über dem Verordnungstext darstellen und die
Sportausübung rechtssicher und unbürokra-
tisch in einem für den Sport notwendigen
Umfang sichern soll. Der organisierte Sport
ist und bleibt hier ein verlässlicher Partner des
Umwelt- und Naturschutzes. Auch 2017.
Karikatur von Klaus Stuttmann aus der LSB-
Verbandszeitschrift „Sport in Berlin”
20Bildung
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Sportvereine bringen Menschen zusam-
men. Und diese Menschen sind es
auch, die die Entwicklung der Vereine
bestimmen. Einige leisten dazu vielleicht nur
einen kleinen Beitrag, indem sie lediglich das
Sportangebot wahrnehmen und Mitgliedsbei-
träge zahlen. Andere wiederum sind zentrale
Akteure, weil sie als Vereinsvorstände oder
Übungsleiter/-innen aktiv sind und das Ange-
bot und die allgemeine Entwicklung des Ver-
eins maßgeblich beeinflussen. Letzteren das
nötige Handwerkszeug zu vermitteln und sie
in ihren Aufgaben zu unterstützen, ist die Auf-
gabe der Gerhard-Schlegel-Sportschule. Denn
die Qualifikation der Ehren- und manchmal
auch Hauptamtlichen in den Sportvereinen ist
zentrale Bedingung für deren Erfolg.
Die Sportschule versteht sich als zentraler
Bildungsanbieter für die Mitgliedsorgani-
sationen, der Menschen für ihre Aufgaben
im organisierten Sport qualifiziert. Dabei
gilt es, Lehrgänge und Fortbildungen anzubie-
ten, die auf die Bedürfnisse der Vereine und
Vereinsmitglieder zugeschnitten sind, aktuelle
Entwicklungen berücksichtigen sowie innova-
tiv und an wissenschaftlichen Erkenntnissen
orientiert sind. Dies gilt für die sportprakti-
schen Ausbildungen (Übungsleiter/-in-
nen) ebenso, wie für die Vereinsmana-
ger/-innen. Daher werden die Angebote der
Gerhard-Schlegel-Sportschule für Aus- und
Fortbildungen vor dem Hintergrund aktueller
Herausforderungen ständig angepasst. Der-
zeitige Entwicklungen wie beispielsweise
• der demographische Wandel,
• das (zum Teil migrationsbedingte) Bevölke-
rungswachstum in Berlin und
• die damit verbundene Mitgliederzunahme
in den Berliner Sportvereinen,
• veränderte Erwartungshaltungen von Ver-
einsmitgliedern,
• eine sich wandelnde Bereitschaft zum Eh-
renamt,
• ein rasanter technologischer Fortschritt
fließen in unsere Ausbildungen ein, damit gut
ausgebildete Übungsleiterinnen und Übungs-
leiter qualitativ hochwerte Angebote machen
können und Vorstände ihre Vereine kompe-
tent führen können. Qualitativ hochwertige
Angebote waren ein stetes Anliegen des lang-
jährigen Leiters der Abteilung Bildung, Frank
Kegler. Sein Nachfolger, Dr. Christian Habe-
recht, der im Oktober 2016 die Abteilung
übernommen hat, wird diese Tradition fort-
führen.
Das Jahr 2016 zeichnete sich insbesonde-
re dadurch aus, dass mehrfach zusätzliche
Ausbildungen für besondere Zielgruppen
aufgelegt wurden. Denn immer häufiger tre-
ten auch Institutionen und Organisationen mit
der Bitte an die Gerhard-Schlegel-Sportschu-
le heran, spezielle Ausbildungen für ausge-
wählte Mitarbeiter/-innen bzw. Schüler/-in-
nen anzubieten. Diese Ausbildungen sind auf
besondere Bedürfnisse inhaltlich zugeschnit-
ten und schließen in der Regel mit einem
Zertifikat ab. Sie können aber auch ergänzt
und an die bewährten Lizenzausbildungen
angepasst werden, um eine DOSB-Lizenz zu
ermöglichen.
Eine besondere Zielgruppe bestand dabei
aus Menschen mit Fluchthintergrund, für de-
ren gesellschaftliche Integration der Sport ei-
nerseits viel tun, von denen er aber anderer-
seits auch sehr profitieren kann. Ein Highlight
stellte 2016 daher das Vorbereitungszertifi-
kat für Übungsleiterinnen und Übungslei-
ter mit Fluchthintergrund dar. Dieses führte
die Sportschule von Januar bis April 2016 im
Rahmen des Projektes „Start 3+3“ gemein-
sam mit einem Wirtschaftspartner und der
gemeinnützigen Gesellschaft für sozial-kultu-
relle Arbeit mbH (GskA gGmbH) durch. Hier-
bei absolvierten die 16 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer (davon drei Frauen), neben den
zwei Tagen pro Woche Übungsleiterausbil-
dung in der Sportschule, an drei Tagen in der
Sport bewegt und bildetQualifikation der Ehren- und Hauptamtlichen ist zentrale Bedingung für den Erfolg der Vereine
Woche ein Berufspraktikum in einem Berliner
Unternehmen. Für einige Teilnehmende er-
gab sich aus diesem Praktikum gar ein Anstel-
lungsverhältnis oder ein Ausbildungsplatz. Die
gesammelten Erfahrungen werden auch
2017 in die Übungsleiterqualifizierung für
Menschen mit Fluchthintergrund im Rahmen
des Projekts „Sportbunt“ einfließen.
Die Abteilung Bildung war zudem bis Oktober
2016 für die Abwicklung des Förderpro-
gramms „Sportangebote für geflüchtete
Menschen“ im Rahmen des Teilhabepro-
gramms 2016 zuständig.
Eine zweite besondere Zielgruppe waren
Sportlerinnen und Sportler mit Hörschädi-
gung, für die ein zusätzlicher Basislehrgang
angeboten wurde. Diese Ausbildung wird
2017 fortgesetzt, so dass diese Sportler eine
allgemeine Breitensport-Lizenz erwerben kön-
nen. Der Basislehrgang startete mit zwölf Teil-
nehmenden, wovon zehn die Abschlussprü-
fung bestanden. Acht setzen die Ausbildung
2017 fort. Aufgrund der hohen Dolmetsch-
Kosten sind solche Angebote im gesamten
Bundesgebiet sehr selten, konnten allerdings
Dank Unterstützung der „Aktion Mensch“
möglich gemacht werden.
Neue Wege beschritt die Gerhard-Schlegel-
Sportschule auch mit dem Angebot einer B-
Lizenz-Ausbildung Prävention „Gesundes
Training“. Damit soll die Lücke zwischen
Sportartentraining und Gesundheitssport
geschlossen und dem gesellschaftlichen
Trend, gesund Sport treiben zu wollen, Rech-
nung getragen werden. Die Ausbildungsinhal-
te sind in der jeweiligen Sportart für sehr un-
terschiedliche Zielgruppen umsetzbar, so dass
die ausgebildeten Lizenzinhaberinnen und Li-
zenzinhaber in vielfältigeren Bereichen tätig
werden können.
Die Übungsleiter-Ausbildungen sind das
Kerngeschäft der Sportschule – aber nicht
das einzige Betätigungsfeld. Auch die Ver-
einsmanager-Ausbildung wird jedes Jahr
angeboten. Denn auch wenn die Berliner
Sportvereine alle ihre Ziele, ihre Traditionen
und ihr eigenes Selbstverständnis pflegen,
was die Vielfalt des organisierten Sports aus-
macht, stehen sie doch vor vergleichbaren
Herausforderungen: Ehrenamtliches Engage-
Bundesweit einzigartiges Pilotprojekt an der
Gerhard-Schlegel-Sportschule: das Vorberei-
tungszertifikat für Übungsleiterinnen und
Übungsleiter mit Fluchthintergrund.
21Bildung
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
ment geht zurück, die Ganztagsschule okku-
piert Kinder in Zeiten, die früher dem Vereins-
sport offen standen, der demographische
Wandel macht sich bemerkbar, sie sollen die
neuesten Entwicklungen im Steuerrecht für
Vereine kennen, sich im Gesundheitsbereich
und Rehabilitationssport engagieren usw. –
die Anforderungen wachsen stetig, wie auch
der aktuelle Sportentwicklungsbericht belegt.
Erfolgreiche Vereine unterscheiden sich von
eher schwächelnden dadurch, dass sie den
Wandel der Zeit annehmen und auf ihn rea-
gieren, beispielsweise durch Versuche, Ge-
flüchtete für den Verein zu gewinnen oder
durch die Nutzung so genannter neuer Me-
dien oder durch innovative Ideen für die Ge-
jährlich Schulsport- Fortbildungen für Lehre-
rinnen und Lehrer an. Zur 14. Fachtagung
mit dem Thema „Sportlehrkräfte stärken“
kamen 120 Lehrerinnen und Lehrer der über
600 Grundschulen in Berlin. Prof. Detlev
Kuhlmann aus Hannover gab Impulse, Anre-
gungen und Literaturhinweise und eröffnete
den Tag, bevor die Kollegen sich selbst aus-
probieren und das vielseitige Programm aus
den Themenfeldern des Curriculums Sport
wahrnehmen konnten. Zahlreiche Fachver-
bände wie Schwimm-, Behindertensport-,
Leichtathletik-und Fußballverband nutzten die
Gelegenheit, ihre Sportart vorzustellen und
zeigten methodische Wege auf, wie man Kin-
dern im Grundschulalter diese freudvoll ver-
mitteln kann. Darüber hinaus bieten – koordi-
niert durch die Sportschule und die für Schu-
len zuständige Senatsverwaltung – 15 Fach-
verbände und Einzelvereine ein Jahrespro-
gramm an, welches speziell für Lehrerinnen
und Lehrer konzipiert ist. Hier können sich
Lehrkräfte Ideen und methodisches Hand-
werkszeug für einzelnen Sportarten und
Trends abholen (Radsport, Rollstuhltanz, Ball-
sportarten, Wassersport, Rückschlagspiele
u.a.). Einsehbar ist das Programm unter:
www.berlin-sport.de/schulsport/fortbildung
Sieben Sportler mit Hörschädigung haben
an der Gerhard-Schlegel-Sportschule des
LSB die DOSB-Übungsleiter-C Lizenz im
Breitensport absolviert. Unterstützt wurde
das Projekt von der „Fürst-von-Donners-
marck-Stiftung“ und der „Aktion Mensch“.
Das Bildungsprogramm der
Gerhard-Schlegel-Sportschule des
LSB auf einen Blick in dieser Bro-
schüre, die jedes Jahr erscheint,
oder online: www.lsb-
berlin.de/angebote/sportschule
winnung Ehrenamtlicher. Vereine, die über
die Fähigkeit verfügen, umzudenken, sich neu
zu orientieren, die bereit sind, sich zu verän-
dern, zu öffnen und damit zu entwickeln, bil-
den die Leuchttürme im organisierten Sport.
Denn sie ergreifen die Chancen, die der ge-
sellschaftliche Wandel für die Vereine bietet
und beherrschen die entsprechenden Risi-
ken. Die Sportschule möchte die Vereine auf
dem Weg in die Zukunft unterstützen und das
nötige Rüstzeug in Form von Fachwissen und
Methoden vermitteln. Im Berichtsjahr ent-
schlossen sich 20 Repräsentant/-innen der
Berliner Sportvereine dazu, die Vereinsmana-
ger-C-Ausbildung (120 LE) anzugehen.
Sport findet aber nicht nur in Vereinen statt.
Der Großteil der Berliner Schulen sind mittler-
weile Ganztagsschulen, in denen die Schüle-
rinnen und Schüler die meiste Zeit ihres Ta-
ges verbringen. Das hat gravierende Konse-
quenzen für Kinder, Schulen und Sportverei-
ne. Aus Sicht des organisierten Sports wird
die Ganztagsschule damit zu einem wichtigen
Betätigungsfeld. Zugleich besteht ein großes
Interesse an gut ausgebildeten und dem or-
ganisierten Sport zugewandten Sportlehrkräf-
ten, daher bietet die Sportschule des LSB
Internationale Kontakte
Seit 1969 finden im Rahmen der Partnerschaft zwischen dem LSB Berlin und der Stadt-
sportverwaltung Jerusalem regelmäßig mehrere Jugendbegegnungen pro Jahr statt. Auf
Basis des gemeinsamen Sports knüpfen die jugendlichen Teilnehmer und Teilnehme-
rinnen nicht nur Freundschaften, sondern setzen sich mit der gemeinsamen Geschichte aus-
einander. Auch 2016 nahmen wieder drei Jugendgruppen aus verschiedenen Berliner Verei-
nen an dem Austauschprogramm teil.
Im Mai fuhren die Judokas vom Steglitzer Randori (Foto) nach Israel. Die zehntägige Reise
mit einem vollen Programm aus Sport, Kultur und Geschichte war für die Jugendlichen sehr
eindrucksvoll. Besonders die Freude über das Wiedersehen mit den im Jahr zuvor in Berlin
kennengelernten Austauschpartnern war groß.
Kurz vor den Sommerferien Anfang Juli kam eine Akrobatik-Gruppe aus Israel zu Besuch und
wurde von Jugendlichen vom VfL Zehlendorf und der Turngemeinde in Berlin 1848 herzlich
aufgenommen. Neben gemeinsamen Trainingseinheiten stand vor allem der Besuch von
Schauplätzen der deutsch-israelischen Geschichte im Vordergrund. Ein ähnliches Programm
war auch Bestandteil der dritten Begegnung: Der Köpenicker Schwimmsportverein Neptun
Berlin von 1889 empfing im Oktober eine israelische Schwimmergruppe und freut sich auf
den Gegenbesuch 2017.
22Sportjugend
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Vertreter für über 250.000 Kinder und JugendlicheSportjugend unterstützt Jugendarbeit in den Vereinen und betreut Projekte in sozialen Brennpunkt-Gebieten
Die Sportjugend ist die Interessenver-
tretung für über 250.000 Kinder, Ju-
gendliche und junge Menschen in
rund 2.400 Berliner Sportvereinen sowie Trä-
ger von Projekten und Einrichtungen des
Sports, der Jugendsozialarbeit, Freizeitpäd-
agogik und außerschulischen Jugendbildung.
Die Sportjugend wird vom Berliner Senat, ins-
besondere von der Senatsverwaltung für Bil-
dung, Jugend und Familie, aus Mitteln der Ju-
gendförderung unterstützt.
Die Sportjugend Berlin gibt Unterstützung für
junge Menschen auf zweierlei Weise. Zum ei-
nen fördert sie die Jugendarbeit in Sportverei-
nen und Sportverbänden und unterstützt die
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter. Zum anderen gibt sie jungen Men-
schen in schwierigen Lebenslagen direkt Un-
terstützung. Mit Projekten in sozialen Brenn-
punkten werden Kinder und Jugendliche er-
reicht, die bisher nicht den Weg in einen
Verein gefunden haben, aber Hilfe brauchen.
Vor dem Hintergrund aktueller bildungs-,
jugend- und sportpolitischer Herausforde-
rungen setzt die Sportjugend Berlin Ar-
beitsschwerpunkte in folgenden Hand-
lungsfeldern:
Bildung – Kooperation von Sport, Jugendhil-
fe, Schule und Kindertagesstätten sowie au-
ßerschulische Bildung
Soziale Integration – Förderung der Lebens-
kompetenzen und Teilhabe von benachteilig-
ten Kindern und Jugendlichen sowie von jun-
gen Menschen mit Migrationshintergrund.
Gesundheitliche Prävention – Bewegung
und Sport im Lebensalltag von Kindern und
Jugendlichen
Stärkung der demokratischen Zivilgesell-
schaft und des bürgerschaftlichen Engage-
ments – Gewinnung und Qualifizierung jun-
ger Menschen für freiwilliges, ehrenamtliches
Engagement
Gewaltprävention – Vorbeugung und Inter-
vention bei Jugendgruppengewalt und sexu-
eller Gewalt im Sport
Internationale Jugendarbeit und Interkultu-
relle Bildung
Mein bewegter Sommer in Berlin 2016
In den Sommerferien 2016 startete die Sport-
jugend Berlin in Kooperation mit engagierten
Sportvereinen und Einrichtungen der Gesell-
schaft für Sport und Jugendsozialarbeit (GSJ)
das Pilotprojekt „Mein bewegter Sommer in
Berlin“.
Das von der Senatsverwaltung für Bildung, Ju-
gend und Familie geförderte Projekt ermög-
lichte es 140 Kindern im Alter von 6 bis 12
Jahren, zwei erlebnis- und bewegungsreiche
Ferienwochen zu erleben.
Ziel des Projektes „Mein bewegter Sommer in
Berlin“ war der Aufbau und die Umsetzung ei-
ner verlässlichen Tagesbetreuung für Berliner
Grundschulkinder in den Berliner Sommerfe-
rien zur Entlastung von Familien und Ein-El-
tern-Familien. Im Fokus stand dabei die Si-
cherstellung von attraktiven, erlebnisreichen,
bewegungsorientierten Angeboten für diese
Kinder. Im Vordergrund stand das zentrale
Motto „Ferienspaß für Grundschulkinder“.
Durch dieses Projekt sollten den Berliner Kin-
dern neue und bekannte Bewegungs-, Erleb-
nis- und Erfahrungsräume im Sozialraum, im
Berliner Stadtgebiet und ggf. im Berliner Um-
land eröffnet werden.
In den insgesamt sieben Ferienfreizeiten war-
teten auf die jungen Teilnehmenden viele
sportliche, kulturelle und auch kreative Ange-
bote. Um den Kindern ein abwechslungsrei-
ches Ferienprogramm zu bieten, ließen sich
die Veranstalter so Einiges einfallen. Von klas-
sischen Sportdisziplinen wie Fußball, Tisch-
tennis, Schwimmen, Badminton oder Tennis
über Abenteuer- und Erlebnissportangebote
(z. B. Klettern) bis hin zu Trendsportarten wie
Stand Up Paddling war für jeden Geschmack
etwas dabei.
Neues gab es auch im Rahmen von kreativen
und kulturellen Angeboten zu entdecken.
Beim Ausflug ins Technik-Museum konnte
beispielsweise Papier selbst geschöpft wer-
den, in Kreativwerkstätten entstanden Aqua-
relle, Kunstdrucke, Bilder in Serviettentechnik,
Hüte oder selbst gestaltete Schuhe. So konn-
ten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer so-
gar das eine oder andere selbst gefertigte Er-
innerungsstück mit nach Hause nehmen.
23Sportjugend
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Bundesfreiwilligendienst
mit Flüchtlingsbezug
Seit Ende 2015 haben einheimische Freiwilli-
ge sowie Asylberechtigte und Asylbewer-
ber/innen mit guter Bleibeperspektive erst-
mals die Gelegenheit einen Bundesfreiwilli-
gendienst mit Flüchtlingsbezug (BFDmF) in
Trägerschaft der Sportjugend Berlin zu absol-
vieren. Die Bundesregierung hat hierfür
deutschlandweit ein Sonderkontingent mit
zusätzlich 10.000 Plätzen errichtet. In Berlin
nahmen im ersten Durchlauf 15 Freiwillige
aus Syrien, Afghanistan, Ruanda, Iran, Brasi-
lien und Deutschland teil und die Freiwilligen,
die Sportvereine und die Sportjugend Berlin
blicken auf ein gelungenes Jahr 2016 zurück.
Hamid Azizi ist einer der 15 Bundesfreiwilli-
gen in Berlin und seit einem Jahr im SportJu-
gendClub Prenzlauer Berg aktiv. Er ist Sozial-
arbeitern, die Jugendliche - unter ihnen Ha-
mid - der benachbarten Flüchtlingsunterkunft
zu den Angeboten des SJC begleiteten, durch
seine tatkräftige und unterstützende Weise
aufgefallen. Der Club machte ihm darauf hin
den Vorschlag, einen BFDmF im SJC Prenz-
lauer Berg zu absolvieren. Seitdem ist Hamid
verantwortlich für die Organisation der Sport-
angebote für die Geflüchteten, fungiert als
Sprachmittler, unterstützt bei der Organisation
von Workshops in Zusammenarbeit mit Schu-
len zu Teambildung, Antirassismus, Antidiskri-
minierung und engagiert sich bei einem Fuß-
ballturnier im Rahmen einer internationalen
Jugendbegegnung. Neben dem Einsatz in der
Einrichtung stehen den Freiwilligen Bildungs-
seminare zur Verfügung, die u. a. eine Füh-
rung durch das Olympiastadion, ein Besuch
im Niedrig- und Hochseilgarten sowie einen
Austausch über interkulturelle Kompetenzen
beinhalten.
Der BFDmF stellt einen Gewinn für alle Betei-
ligten dar: er schafft einen geregelten Alltag
für die Freiwilligen, unterstützt geflüchtete
Menschen, fördert die gesamtgesellschaftli-
che Integration geflüchteter Menschen und
das Zusammenleben aller Menschen in Ber-
lin. Mit dem BFDmF gelingt es, Menschen mit
und ohne Flüchtlingserfahrung über Sport zu-
sammen zu bringen und den Austausch und
die Verbundenheit untereinander zu stärken.
Bildungsstätte der Sportjugend Berlin –
Einrichtung der außerschulischen Jugend-
bildung und Qualifizierungszentrum für
die Jugendarbeit im Sport
Zentrale Aufgabe der Bildungsstätte ist die
außerschulische Jugendbildung. Mit einem
umfassenden Programmangebot erhalten Ju-
gendlichen ab 12 Jahren die Gelegenheit,
sich intensiv mit gesellschaftlich relevanten
Themen sowie mit zentralen Fragestellungen
aus ihrer Lebenswelt zu beschäftigen. Ein wei-
terer Aufgabenbereich ist die Qualifizierung
von Multiplikatoren aus dem Jugendbe-
reich des Sports sowie von pädagogischen
Fachkräften aus Kindertagesstätten und
Schulen.
24Sportjugend
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Berlin entdecken – Politik, Kultur,
Geschichte - Abenteuer City Bound
Berlin: die Stadt in der wir leben, der Kiez, der
unser Zuhause ist. Aber Berlin ist mehr: Re-
gierungssitz, Weltstadt, Kulturmetropole, Tou-
ristenmagnet. Was wissen in Berlin geborene,
jedoch oft stark „bezirksverortete“ Schüler/-in-
nen von diesem Berlin?
Eine siebte Sekundarschul-Klasse aus Berlin-
Schöneberg nahm in diesem Seminar die
Chance wahr, in spannenden City-Bound-Ak-
tionen die vielfältigen Facetten Berlins kennen
zu lernen. Konfrontiert mit alltagsfremden
und Mut erfordernden Aufgaben ging die
Lerngruppe in der Stadt auf Entdeckungstour.
Dabei trainierten die Teilnehmenden im Pro-
zess der Lösung dieser Aufgaben ihren Orien-
tierungssinn, ihre Teamfähigkeit sowie ihre
Kommunikations- und Problemlösungskom-
petenz. In der Auswertungsrunde äußerten
die Schüler/-innen, dass sie viel Neues über
Berlin und viel Gutes für den Umgang mitein-
ander in der Klasse gelernt hätten. Auch die
begleitenden Lehrpersonen waren von der
positiven Entwicklung der Klassengemein-
schaft überrascht und nahmen sich vor, diese
gute Entwicklung in der Schule weiter zu för-
dern - wie auch an die Erkenntnisse zur Ge-
schichte, Politik und Kultur Berlins durch In-
formationen an die Lehrer/-innen in den ent-
sprechenden Schulfächern anzuknüpfen.
Fit in die Ausbildung –
Pilotprojekt in Kooperation
mit der Handwerkskammer Berlin
„Fit in die Ausbildung“ - unter diesem Motto
trafen sich in Kooperation mit der Hand-
werkskammer Berlin junge Auszubildende
aus dem Handwerk für eine Seminarwoche
in der Bildungsstätte der Sportjugend Berlin.
Die Gruppe beschäftigte sich mit Fragen zum
Zusammenhang zwischen Gesundheit, Er-
nährung und Sport im Hinblick auf ihre Aus-
bildung. Wer Sport treibt, insbesondere im
Verein, orientiert sich an Werten und Zielen,
die auch für die Ausbildungszeit im Handwerk
bedeutsam sind: körperliche und geistige Fit-
ness, Teamgeist und Gemeinschaftssinn, Aus-
dauer und Durchhaltevermögen, Verlässlich-
keit, Organisiertheit, Leistungswille und Kon-
fliktfähigkeit.
Die Erprobung von verschiedenen Team-
Sportarten sowie die Kooperation als Team
im Niedrigseilgarten der Bildungsstätte stan-
den u.a. am Programm. Da Gesundheit auch
das seelische und soziale Wohlbefinden um-
fasst, wurde während des Seminars zudem
der konstruktive Umgang mit Konflikten trai-
niert - im Umgang mit Kunden oder bei Pro-
blemen im Team. In Rollenspielen konnten
alltagstaugliche Lösungen gefunden werden.
Auch der Themenbereich „Gesunde Ernäh-
rung“ wurde in Theorie und Praxis „erlebt“.
Eine Fortsetzung des Pilotprojekts für das Jahr
2017 ist geplant.
Soziales Lernen im Ganztag
Bei dem zweitägigen Seminarangebot, das
auch als Pflichtseminar zum Erwerb der
DOSB-B-Lizenz Übungsleiter/-in Sport im
Ganztag der Sekundarstufe I gilt, standen ne-
ben der Vermittlung von theoretischen Infor-
mationen zum sozialen Lernen insbesondere
praxisorientierte Übungen und Spiele zur För-
derung von Kooperation und Kommunikation
sowie zur Teambildung im Vordergrund. Mit
Interaktions- und Kooperationsaufgaben wur-
de ein kurzweiliger Einstieg in das Thema „So-
ziales Lernen“ geboten. Ein weiterer Themen-
schwerpunkt des Seminars war der Umgang
mit schwierigen Schülerinnen und Schülern.
Hier lernten die Teilnehmer/-innen verschie-
dene Interventionsideen und Konfliktlösungs-
strategien für ihre pädagogische Arbeit ken-
nen. Durch die Bearbeitung von Fallbeispielen
aus der täglichen Arbeit wurde das Seminar
handlungs- und praxisorientiert gestaltet. Mit
besonderem Interesse wurden auch alterspe-
zifische Angebote für Kinder und Jugendliche
mit verzögerter sozialer Entwicklung hinter-
fragt. Auch der gegenseitige Erfahrungsaus-
tausch des sehr heterogenen Teilnehmer-
kreises (Übungsleiter/innen, Lehrkräfte von
Grund- und Oberschulen sowie Erzieher/-in-
nen bzw. Sozialpädagoginnen und –pädago-
gen) spielte eine zentrale Rolle im Seminar-
verlauf und wurde von den Teilnehmer/-in-
nen sehr geschätzt.
25Kinder in Bewegung / Sport für Berlin
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Kinder in Bewegung Kindertagesstätten in Trägerschaft des Berliner Sports
Landessportbund und Sportjugend Berlin
haben 2004 die »Kinder in Bewegung
gGmbH« (KiB) – gemeinnützige Kinder-
garten-Trägergesellschaft des Berliner Sports
gegründet. Damit wurde das Ziel verfolgt, das
Konzept der sport- und bewegungsorientier-
ten Kindertagesstätten auch in Berlin zu ver-
wirklichen. Unter dem Dach der Kinder in Be-
wegung gGmbH werden gegenwärtig 21 Kin-
dertagesstätten in insgesamt sieben Bezirken
betrieben und im Durchschnitt 2500 Kinder
pro Jahr betreut. Unter Beteiligung von päd-
agogischen Fachkräften aller Kindergärten ist
ein gemeinsames Trägerleitbild formuliert und
verabschiedet worden.
Die 21 Einrichtungen arbeiten auf Grundlage
des Berliner Programms für Kitas und Kinder-
tagespflege. Mit dem Leitmotiv „Bewegung
als pädagogisches Prinzip“ haben die KiB-Ki-
tas im Bildungsbereich »Gesundheit« ein be-
sonderes Profil entwickelt, das eng mit der all-
tagsintegrierten Sprachbildung verzahnt ist.
Außerdem gehört eine gesunde, ausgewoge-
ne Ernährung zum Konzept jeder Einrichtung,
das in den hauseigenen Küchen nach den
KiB-Qualitätsstandards „Gesunde Ernährung“
umgesetzt wird.
Die Kindertagesstätten arbeiten in ihrem je-
weiligen Einzugsgebiet mit benachbarten
Sportvereinen zusammen, um Brücken zwi-
schen Kitas und Sportvereinen wachsen zu
lassen. Die Qualität der Bildungs- und Betreu-
ungsarbeit sowie die sportfachlichen Qualifi-
kationen der pädagogischen Fachkräfte wer-
den durch kontinuierliche Fort- und Weiterbil-
dungsangebote gesichert. Neben trägerinter-
nen Angeboten geschieht dies in Kooperation
mit der Bildungsstätte der Sportjugend Berlin,
die sich auf ihre langjährigen Erfahrungen mit
Bildungsangeboten im Bereich der Bewe-
gungserziehung und Psychomotorik für den
Elementarbereich berufen kann.
Jährlich überprüfen die Kindergärten ihre päd-
agogische Arbeit nach dem Berliner Bildungs-
programm und nutzen dafür standardisierte
Verfahren. Alle fünf Jahre unterziehen sie sich
einer externen Evaluierung. Nachdem alle 21
Einrichtungen das Verfahren erfolgreich
durchlaufen haben, begann im Jahr 2016 die
zweite Auflage. Neben einer qualitativ hoch-
Langzeitarbeitslose unterstützenSportvereine
Die Beschäftigungs- und Qualifizie-
rungsgesellschaft (BQG) des LSB ver-
mittelte 2016 über 100 arbeitslose
Menschen in über 60 Berliner
Sportvereine. Dort unterstützten
sie die ehrenamtliche Tätigkeit
der Übungsleiterinnen und
Übungsleiter bzw. der Vorstände.
Vor dem Hintergrund des sinken-
den ehrenamtlichen Engage-
ments bei gleichzeitig steigenden
Mitgliederzahlen sind diese Un-
terstützungsleistungen für viele Vereine wei-
terhin ein wichtiger Faktor zur Qualitätssiche-
rung des Übungs- und Trainingsbetriebes.
Für die arbeitslosen Menschen stellt diese
Form der Beschäftigung - in der Regel 30 Wo-
chenstunden – einen wichtigen Schritt zur
Wiedereingliederung in die Arbeitswelt und
soziale Zusammenhänge dar.
2016 erhielten wiederum fünf Prozent der
von der BQG betreuten Beschäf-
tigten eine feste, sozialversiche-
rungspflichtige Tätigkeit.
Aufgrund des erfreulichen Rück-
gangs der Arbeitslosigkeit wur-
den die Fördermittel der Jobcen-
ter in den vergangenen Jahren
sukzessive zurückgefahren. Für
viele Trägergesellschaften be-
deutete dies das Ende. Aufgrund des beson-
deren Profils und der speziellen Aufgaben-
stellung konnte die BQG ihre Arbeit trotz der
erschwerten Ausgangslage 2016 in einem
leicht gestiegenen Umfang fortsetzen.
wertigen Arbeit nach dem nunmehr aktuali-
sierten Berliner Bildungsprogramm wurde ih-
nen allen ausnahmslos bestätigt, dass der be-
wegungspädagogische Ansatz mit den Kin-
dern spürbar gelebt wird. Im Jahr 2017 wur-
den die „Qualitätsstandards Kinderrechte und
Kinderschutz“ verabschiedet, die in allen KiB-
Kindergärten gelten.
Informationen: www.kib-online.org
Die Kita „Brauereihof” gehört zur Kita-Träger-
gesellschaft „Kinder in Bewegung”, die der
LSB vor über zehn Jahren ins Leben gerufen
hat. Aus diesem Anlass weilte eine LSB-Dele-
gation mit Präsident Klaus Böger vor Ort in
Spandau.
26Sportstiftung
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Die am 11. Juni 2004 errichtete Sport-
stiftung Berlin ist eine rechtsfähige
Dachstiftung zur Förderung des
Sports und Dach von drei Unterstiftungen. Sie
ermöglicht die gesonderte treuhänderische
Verwaltung von Zustiftungen Dritter. Dies nut-
zen zurzeit drei Unterstiftungen für die Berei-
che Leichtathletik, Rudersport, Schwimmen
und Wasserball. So hat die Sportstiftung Ber-
lin einschließlich ihrer drei Unterstiftungen mit
ihrem Stiftungsvermögen 2016 ein Stiftungs-
kapital von über 1 Mio. Euro bewirtschaftet.
2016 galt das Hauptaugenmerk der Stiftung
der Unterstützung unserer Nachwuchsathle-
tinnen und -athleten in Vorbereitung auf die
Olympischen Spiele und die Paralympics
2016 in Rio der Janeiro. Wir rechneten im
Vorfeld damit, dass aus dem Kreis der Geför-
derten sieben Athletinnen und Athleten an
den Olympischen Sommerspielen und drei
Athletinnen an den Paralympics teilnehmen
würden. Tatsächlich waren es dann acht Ath-
letinnen und Athleten, die für die Olympi-
schen Sommerspiele in Rio nominiert wur-
den. Die Zahl der Teilnehmerinnen an den
Paralympics blieb unverändert. Mit den Er-
gebnissen waren die ehrenamtlichen Mitar-
beiter der Sportstiftung in jeder Hinsicht zu-
frieden.
Lisa Unruh errang die Silbermedaille im Bo-
genschießen, Laura Vargas Koch errang die
Bronzemedaille im Judo, Annika Schleu wur-
de Fünfte im Modernen Fünfkampf und Theo
Reinhardt wurde Fünfter in der Radsport-
Mannschaftsverfolgung. Damit erreichte die
Hälfte der nominierten Athletinnen und Ath-
leten einen Platz unter den ersten Fünf. Dar-
über hinaus wurden Julia Fischer Neunte im
Diskuswurf der Damen und Lucas Jakubczyk
erreichte den gleichen Platz mit der 4x 100m-
Staffel in der Leichtathletik.
Bei den Paralympics wurde Daniela Schulte
Fünfte über 400m Freistil und Siebte über
200m Lagen. Katharina Krüger wurde Neun-
te im Rollstuhltennis.
Weitere herausragende Ergebnisse der geför-
derten Athletinnen und Athleten auf interna-
tionaler Eben im Jahr 2016 können sich
ebenfalls sehen lassen. Elena Richter errang
die Bronzemedaille mit der Mannschaft bei
den Europameisterschaften im Bogenschie-
ßen, Lisa Unruh wurde Hallenweltmeisterin
und bei den Europameisterschaften im Einzel
und mit der Mannschaft jeweils Dritte im Bo-
genschießen. Bente Kraus erreichte im Eis-
schnelllauf über 5000m den siebten Platz bei
den Weltmeisterschaften, Conrad-Robin
Scheibner wurde bei den U23-Kanurenn-
sport-Weltmeisterschaften Vierter im Zweier-
Kanadier über 1000m und Fünfter im Kana-
dier-Vierer über 500m. Julia Fischer errang ih-
ren bisher größten internationalen Erfolg mit
einem zweiten Platz im Diskuswurf bei den
Europameisterschaften in der Leichtathletik
und Lucas Jakubczyk wurde bei den Europa-
meisterschaften Dritter mit der 4x 100m-Staf-
fel (Leichtathletik). Im Modernen Fünfkampf
errang Annika Schleu die Goldmedaille bei
den Weltmeisterschaften mit der Staffel und
die Bronzemedaille mit der Mannschaft und
Alexander Nobis wurde bei den Europamei-
sterschaften Dritter mit der Mannschaft. Hen-
ry Gebauer, ebenfalls Moderner Fünfkämpfer
wurde bei den Europameisterschaften der Ju-
gend A Dritter mit der Staffel. Theo Reinhardt
war mit seinem sechsten Platz mit dem
Bahnvierer bei den Radsportweltmeister-
schaften nicht ganz zufrieden. Anders erging
es Maria Kurjo, die gemeinsam mit My Phan
im Wasserspringen Europameisterin im Syn-
chronspringen vom Turm wurde. Daniela
Schulte errang bei den Europameisterschaf-
ten der Paralympics im Schwimmen die Sil-
bermedaille über 100m Rückenschwimmen
sowie die Bronzemedaillen über 200m Lagen
und 400m Freistil.
Die Sportstiftung freut sich, dass sie die vor-
genannten Athletinnen und Athleten bei ihrer
sportlichen Karriere, aber auch in ihrer weite-
ren schulischen bzw. beruflichen oder stu-
dentischen Entwicklung unterstützen konnte.
Athletenstimmen zu den Effekten der Arbeit
der Sportstiftung finden Sie unter
www.sportstiftung-berlin.de
Da einige der geförderten Athletinnen und
Athleten internationale Spitzenpositionen er-
reicht haben, endet die Förderung für diese
mit dem Ende des Jahres 2016. Neue Talen-
te werden in die Förderung der Stiftung auf-
genommen. Dabei ist die Zielsetzung eine
Perspektive für die Olympischen Winterspiele
2018 oder die Olympischen Sommerspiele
2020. Neun junge Athletinnen und Athleten
wurden in Zusammenarbeit mit dem Olym-
piastützpunkt Berlin und der Abteilung Lei-
stungssport des Landessportbundes Berlin
ausgewählt und in die Förderung ab dem 1.
Januar 2017 aufgenommen. Es sind Talente
aus den Sportarten Bogenschießen, Eis-
schnelllauf, Karate, Leichtathletik, Moderner
Fünfkampf, Rudern und Wasserspringen. Die
Stiftung wird die Sportler bei ihrer schuli-
schen, studentischen, beruflichen und sport-
lichen Entwicklung für die nächsten Jahre be-
gleiten.
Aufgrund der schwierigen Verhältnisse auf
dem Kapitalmarkt ist die Stiftung mehr
und mehr auf Förderer und Spender ange-
wiesen. So gilt der Dank der Sportstiftung
Berlin der Gegenbauer Holding SA, der TOP
Sportmarketing Berlin GmbH, dem Verein
Berliner Kaufleute und Industrieller sowie
dem Manager der Berlin Recycling Volleys,
Herrn Kaweh Niroomand, die die Sportstif-
tung im vergangenen Jahr mit Spenden groß-
zügig unterstützt haben. Insgesamt nahm die
Stiftung seit ihrer Gründung über 300.000
Euro an Spenden ein. Über diese Zeit wurden
fast 90 Athletinnen und Athleten in ihrer be-
ruflichen und sportlichen Entwicklung unter-
stützt. Die Hälfte von Ihnen errang Medaillen
bei Europa- oder Weltmeisterschaften bzw.
Olympischen Spielen. Welche Bedeutung die
nachsportliche Betreuung und Unterstützung
ehemaliger Hochleistungssportlerinnen und -
sportler oder auch aktueller Sportler hat, wird
in vielen Briefen der Athletinnen und Athleten
an die Sportstiftung Berlin deutlich (www.
sportstiftung-berlin.de). Insofern leistet die
Sportstiftung Berlin einen wichtigen Beitrag
zur Unterstützung des Berliner Hochlei-
stungssports und damit der Sportmetropole
Berlin.
Norbert Skowronek
Vorstandsvorsitzender
der Sportstiftung Berlin
Olympisches Jahr 2016 erfolgreich abgeschlossen Sportstiftung förderte seit Gründung fast 90 Athleten in beruflicher und sportlicher Entwicklung
27Marketing
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Dank an unsere WirtschaftspartnerMit Vermarktungserlösen zusätzliche Mittel für den Sport bereitgestellt
Berliner Bäder-Betriebe
Dr. Herrmann Touristik
Berliner Stadtreinigungsbetriebe
REMONDIS
Wolanski Versandservice
Sport Thieme
A&O Hostels and Hotels
Defendo Assekuranzmakler
Es ist immer schön, wenn ein Plan auch
immer wieder funktioniert. Das gilt auch
für die Umsetzung des LSB-Marketing-
plans im Jahr 2016. Das Ziel, mit Vermark-
tungserlösen der Sportförderung zusätzliche
Mittel bereitstellen zu können, ist erreicht. Ins-
gesamt freuen wir uns über rund 165.000
Euro, die dem LSB-Haushalt nach Abzug aller
vertraglich vereinbarten Honorare und Provi-
sionen zufließen (Stand: Dezember 2016).
Den Großteil der Summe stellen die Sponso-
ren zur Verfügung, die von der TOP Sportmar-
keting GmbH akquiriert wurden. Im Namen
des Berliner Sports geht an dieser Stelle ein
großes Dankeschön an unsere Wirtschafts-
partner:
Laserline Druckzentrum
ASS – Athletic Sport Sponsoring
Getränke Hoffmann.
LOTTO-Stiftung Berlin
AOK Nordost
Berliner Sparkasse.
Feuersozietät Berlin Brandenburg
degewo
LSB und Feuersozietät Berlin-Brandenburg würdigen Ehrenamtliche: Preisträger, Laudatoren
und Gäste bei der großen Ehrenamtsgala am 30. September 2016 im Olympiastadion Berlin.
Angesichts der positiven Entwicklung und der
starken Zuwächse – in einem schwieriger
werdenden Marktumfeld – strebt der LSB
auch für 2017 ein ähnliches Niveau an. Dabei
haben wir mit der degewo AG einen neuen
Partner an unserer Seite und mit dem dege-
wo Schülertriathlon ein neues Projekt.
Die genannten Sponsoren steuerten bis Ende
Dezember 2016 zum Ergebnis Finanzmit-
tel/Sponsoringeinnahmen in Höhe von
140.500 Euro (netto) und Sachleistungen im
Gegenwert von 15.000 Euro bei. Im Bereich
Anzeigenakquisition für die LSB-Broschüren
wurden 5.813 Euro erzielt. Für die Veranstal-
tung „Sport im Olympiapark“ konnten weitere
Sponsorenmittel in Höhe von 13.200 Euro
gewonnen werden.
Für den Zukunftspreis des Berliner Sports flie-
ßen 25.000 EURO an Geldmittel an die Ge-
winner.
Zielstellung für die Zukunft ist es, bestehende
Vermarktungsprojekte des LSB erfolgreich
fortzuführen und neue Projekte zu entwik-
keln, um die Höhe der bisherigen Einnahmen
zu stabilisieren und mittelfristig zu erhöhen.
(Stand Dezember 2016).
Weitere Einnahmen, die zum Gesamtergeb-
nis i.H.v. 284.513 EUR beigetragen haben,
sind
• Einnahmen für den Sportabzeichen-Wettbe-
werb i.H.v. 20.000 EUR
• Private Einnahmen für das Projekt „Berlin
hat Talent“ i.H.v. 55.000 EUR
• Einnahmen für die Kampagne „Ehrenamt
im Sport“ i.H.v. 10.000 EUR
28Finanzen und Verwaltung
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Auch im Jahr 2016 hat der LSB Berlin
seine Anstrengungen fortgesetzt, um
die finanziellen Rahmenbedingungen
zu stabilisieren. Es wurden im LSB weiterhin
Einsparungspotenziale geprüft, um mit den
vorhandenen knappen Mitteln effektiv umzu-
gehen. Es zeigte sich deutlich, dass der orga-
nisierte Sport eine Grundsicherung benötigt,
um auch weiterhin seine gesellschaftlich
wichtigen Aufgaben erfüllen zu können.
Rechnungswesen
Die PricewaterhouseCoopers Aktiengesell-
schaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüfte
die Jahresrechnung des Landessportbundes
Berlin für das Jahr 2015 in den Monaten April
bis Juni 2016 und erteilte dem LSB ein un-
eingeschränktes Testat. Die Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen des Referates haben damit
erneut bewiesen, dass verantwortungsvoll mit
den Senats-, DKLB-, Dritt- und Verbandsmit-
teln umgegangen wird. Des Weiteren beglei-
tete das Referat die Arbeit der gewählten LSB-
Prüfer. Zusätzlich führte das Finanzamt im
Jahr 2016 eine Lohnsteueraußenprüfung und
eine Prüfung der Körperschaft-. Gewerbe-
und Umsatzsteuer durch.
Prüfstelle und Mitgliederverwaltung
Ein Aufgabenschwerpunkt des Referates stell-
te die Mitgliederbestandserhebung 2016 der
LSB-Mitgliedsorganisationen (Verbandsstati-
stik) und zusätzlich die der förderungswürdi-
gen Sportvereine (Sportvereinsbericht) in Ko-
operation mit der für den Sport zuständigen
Senatsverwaltung und dem Amt für Statistik
Berlin Brandenburg dar. Zum 1.1.2017 hat
der LSB rund 642.000 Gesamtmitglieder in
77 Mitgliedsverbänden und mehr als 2.400
Sportorganisationen. Erfolgreich wurde die
Einführung der jahrgangsweisen Erhebung
von Mitgliederbestandsdaten gemäß DOSB-
Beschluss aus dem Jahr 2010 zum Stichtag
1.1.2016 durchgeführt. Auf der Grundlage
der sich jährlich aktualisierenden Bestandsda-
ten werden vielfältige Verwaltungsaufgaben
wie die Berechnung der LSB-Verbandsbeiträ-
ge, die Kalkulation von DKLB-Verbandszu-
wendungen, inklusive der Sportlichen Aufga-
ben vorgenommen.
In den Monaten Juli bis September 2016
wurde durch die PricewaterhouseCoopers Ak-
Knappe Mittel effektiv eingesetztSchwarze Zahlen geschrieben
tiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesell-
schaft die ordnungsgemäße Verwendung der
DKLB-Mittel für das Jahr 2015 geprüft. Die
Prüfung der Verwendung von Zuwendungen
aus der Zweckabgabe an die DKLB-Stiftung
sowie die Prüfung der zweckgebundenen,
sparsamen und wirtschaftlichen Verwendung
von Zuwendungen der DKLB-Stiftung bei un-
seren Mitgliedsorganisationen und deren Ver-
einen wird jährlich von einer unabhängigen
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorgenom-
men.
Das Prüfvolumen umfasste 20 Maßnahmen
in Höhe von 2.028.025,37 Euro. Dazu zähl-
ten 8 LSB-Mitgliedsorganisationen, 8 Sport-
vereine und 2 Berliner Athleten, die Zuwen-
dungen aus Mitteln der Berliner Sporthilfe er-
hielten. Im Blickpunkt der umfänglichen Prü-
fungshandlungen standen die an unsere
Verbände gewährten DKLB-Verbandszuwen-
dungen und Leistungssportmaßnahmen und
Sportfördermaßnahmen im Bereich der
Sportvereinsentwicklung.
Dem LSB Berlin konnte von Seiten der Wirt-
schaftsprüfungsgesellschaft wiederholt im
Prüfbericht das Urteil testiert werden, dass so-
wohl die Allgemeinen als auch Besonderen
Verwendungsrichtlinien und deren Ausfüh-
rungsvorschriften beachtet worden sind und
die ausgereichten Mittel aus der Zweckabga-
be an die DKLB-Stiftung zweckgebunden,
sparsam und wirtschaftlich verwendet wor-
den sind.
Im Zentrum des ganzjährigen Geschehens
steht neben den vorgenannten „Brennpunk-
ten“ jedoch die Koordination sämtlicher Akti-
vitäten in Zusammenhang mit der Mitglieder-
verwaltung des LSB Berlin. Für die Admini-
stration des LSB nimmt das Referat Mitglie-
derverwaltung und Prüfstelle eine zentrale
Dienstleistungsfunktion ein. Registrierungen
von neuen Sportorganisationen, Stellungnah-
men gegenüber der Senatsverwaltung für In-
neres und Sport im Zuge des An- und Aber-
kennungsverfahrens gemäß § 3 (Abs. 2) Satz
3 des Sportförderungsgesetzes.
Ferner sind Fusionen von Sportvereinen aber
auch Liquidationen Gegenstand der Routine-
aufgaben bis hin zur Klärung von Grundsatz-
fragen im Bereich der sportlichen Förde-
rungswürdigkeit, deren Anliegen auch in ei-
nem seit 2003 errichteten Beirat (SenInn-
Sport u. LSB Berlin) erörtert werden.
Wir können feststellen, dass die förderungs-
würdigen Berliner Sportorganisationen nicht
nur ihren Sport erfolgreich, sondern auch auf
der Grundlage einer ordnungsgemäßen Ge-
schäftsführung den notwendigen Verwal-
tungsaufwand mit Unterstützung und verläss-
lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Abteilungen und Referate im LSB sicher mei-
stern.
Liegenschaften
Das Referat koordinierte die Überlassung von
Seminar- und Tagungsräumen für über 600
Sitzungen, Tagungen und Veranstaltungen.
Horst-Korber-Sportzentrum
Der Freizug des Horst-Korber-Sportzentrum
und der Rudolf-Harbig-Halle begann am 9.
Mai 2016. Bis Ende Oktober 2016 dauerten
die Verhandlungen mit dem Land Berlin zur
Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen.
Erst Ende Oktober 2016 konnte mit den Aus-
schreibungen zur Sanierung begonnen wer-
den.
Wir hoffen, dass die Sanierung der Rudolf-
Harbig-Halle bis Ende November 2017 abge-
schlossen ist. Die Sanierung der Dreifelder-
halle wird im Januar 2018 abgeschlossen
sein. Wir gehen davon aus, dass nach der Sa-
nierung wieder ein uneingeschränkter Sport-
betrieb möglich ist.
26. Schatzmeistertagung
Am 13.10.2016 fand in den Räumlichkeiten
des Landessportbundes Berlin die 26. Tagung
der Schatzmeister und Kassenwarte der Ver-
bände und Großvereine statt. Der Einladung
sind 72 Vereins- und Verbandsvertreter und
Ehrengäste gefolgt. Folgende Themen wur-
den behandelt:
• Ordnungsgemäße Geschäftsführung/
Sportfördergesetz - Antje Balshai, Senats-
verwaltung Inneres und Sport
• Beitragstreue - Heiner Lohmann, LSB-Prü-
fer
• Allgemeine Abrechnung von Zuwendun-
gen/Geschäftsbeziehungen zu nahe ste-
henden Personen aus der Sicht der Prü
fer- Jan Witing, PWC Wirtschaftsprüfungs-
gesellschaft
• Haushalt 2017/Beitragsberechnung/Zu-
wendungen - Reinhard von Richthofen,
LSB-Vizepräsident
29Finanzen
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Der Haushalt 2018 des Landessport-
bundes Berlin (LSB) hat ein Gesamt-
volumen von 31.016 T€. Er setzt sich
zusammen aus eigenen Einnahmen, Lotto-
mitteln, Zuwendungen der Senatsverwaltung
für Inneres und Sport sowie den Senatsmit-
teln auf Grundlage der neuen Förderverein-
barung „Zukunftssicherung Sport“. Letztere
hat das Ziel, schwankende Einnahmen aus
Lotto abzusichern und gleichzeitig die Sport-
förderung der Höhe nach auf solide Grundla-
gen zu stellen. Wenn die Zukunftssicherung
Sport im Dezember 2017 im erwarteten Um-
fang im Abgeordnetenhaus beschlossen wird,
ist es uns gelungen, die Herausforderungen
des organisierten Sports finanziell abzusi-
chern. Wir wollen die Zuwendungen an unse-
re Mitgliedsorganisationen erhöhen und da-
mit die wichtige Arbeit der Verbände unter-
stützen. Wir haben das Ziel, Verbände zusätz-
lich unterstützen, die sich der Förderung von
Kindern, Jugendlichen und Frauen widmen.
Vorwort zum Haushalt 2018
Neu werden wir unsere Verbände bei den
Herausforderungen einer digitalisierten Ge-
sellschaft unterstützen.
Gleichzeitig ist es aber auch geplant, das Ver-
einsentwicklungsprogramm um 166 T€ zu
erhöhen und zusätzlich Vereine mit 70 T€ zu
unterstützen die Vereinsentwicklung in bela-
steten Quartieren fördern.
Wir werden mit Unterstützung des Landes
Berlin zusätzlich 340 T€ in der Finanzierung
der Übungsleiter und Jugendtrainer einsetzen.
Das Programm Hauptberufliche Verwaltungs-
kräfte wird um 71 T€ erhöht, damit können
voraussichtlich die Fördersummen wieder
entsprechend den Richtlinien gewährt wer-
den.
Die Vergütung der beim Landessportbund an-
gestellten Landestrainer/innen soll entspre-
chend der Qualifikationen der Landestrainer/
innen erhöht werden, um den steigenden An-
forderungen an die Landestrainer/innen ge-
recht zu werden. Das Programm „Berlin hat
Talent” wird aus Mitteln des Senats um 100
T€ erhöht und weiterentwickelt. Im Haushalt
2018 ist es aber auch beabsichtigt, den Inve-
stitionsstau im Bereich der Liegenschaften
und im IT-Bereich teilweise abzubauen. Einen
Schwerpunkt wird hierbei das Portal des LSB
bilden. Hier unterstützt das Land Berlin mit 90
T€. Die Personalrisiken wurden berücksichtigt
und eingeplant. Rücklagen werden nur für
Personalkosten bei ausscheidenden Mitarbei-
tern/innen verwendet. Im Jugendferienpark
Ahlbeck werden im Haushaltsjahr 2018 Inve-
stitionen und Instandhaltungen in Höhe von
100 T€ getätigt, um das Angebot für Kinder
und Jugendliche, insbesondere aus den Ber-
liner Sportvereinen, auszubauen. Für die Sa-
nierungsmaßnahmen im Horst-Korber-Sport-
zentrum sind 800 T€ eingestellt. Wir werden
in 2018 mit der Sanierung der Stützwand der
Dreifelderhalle beginnen und die Sanierung
in 2019 abschließen. Der Sportbetrieb wird
durch diese Baumaßnahme nicht beeinträch-
tigt.
Reinhard von Richthofen
Vizepräsident des Landessportbundes Berlin
Integration durch Sport: Ein neuer Arbeitsschwerpunkt 2016 war die Schaffung von Sportangeboten für geflüchtete Menschen.
30Finanzen
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Haushaltsplanung 2018 - Ausgaben und Mittelverwendung (in T Euro)
31Finanzen
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Gesamtzuwendungen an die Mitgliedsorganisationen (in Euro) für das Jahr 2018 aus den Mitteln der DKLB-Stiftung und Verbandsmitteln
(Fortsetzung auf Seite 32)
33Zahlen und Fakten
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Präsidium
Klaus Böger
Präsident
Sportpolitik, Medienpolitik
Claudia Zinke
Vizepräsidentin Sportentwicklung,
Breiten- und Freizeitsport,
Koordinatorin für Sportentwicklung,
Breiten- und Freizeitsport
Robert Bartko
Vizepräsident Leistungssport,
Koordinator für Leistungssport
Reinhard Freiherr von Richthofen
Vizepräsident Finanzen, Koordinator für
Finanzen und Versicherungsangelegenheiten
Irene Schucht
Vizepräsidentin Bildung und Wissenschaft
Koordinatorin für Wissenschaft, Bildung und
Internationale Kontakte
Sally Julian Rothholz
Vizepräsident Wirtschaft und Marketing
Koordinator für Wirtschaftskontakte und
Marketing
Marlies Wanjura
Vizepräsidentin für Frauen und Gleichstel-
lung im Sport,
Koordinatorin für Frauen und Gleichstellung
im Sport - bis Nov. 2016
Kirsten Ulrich
Vizepräsidentin für Frauen und Gleichstel-
lung im Sport,
Koordinatorin für Frauen und Gleichstellung
im Sport - ab Nov. 2016
Isko Steffan
Vizepräsident für Rechts- und
Satzungsfragen, Koordinator für Rechts- und
Satzungsfragen sowie Gesundheitssport
Tobias Dollase
Vizepräsident Jugend, Vorsitzender der
Sportjugend Berlin, Koordinator für Jugend
und Sozialangelegenheiten
– bis 28.10.2016
Dr. Heiner Brandi
Direktor
Leiter der Verwaltung
Ehrenmitglieder
Peter Hanisch
Ehrenpräsident
Dr. Dietrich Gerber
Ehrenmitglied
Joachim Günther
Ehrenmitglied
Werner Hannemann
Ehrenmitglied
Margot Schramm
Ehrenmitglied
Norbert Skowronek
Ehrenmitglied
Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper
Ehrenmitglied
Wolf-Dieter Wolf
Ehrenmitglied
Gabriele Wrede
Ehrenmitglied
Beschwerdeausschuss
Gunter Hochgräber
TSV GutsMuths
Hans-Werner Müller
Berliner Hockey-Verband
Markus Roscher-Meinel
SV Stern-Britz 1889 e.V.
Dr. Manuel Kopitz
Schwimmverband
Dr. Steffen Lask
Triathlon Union
Jürgen Pufahl
Fußball-Verband
Hans-Joachim Fenske
Bezirkssportbund Charlottenburg-Wilmersdorf
Prüfer
Heiner Lohmann
Hockeyverband
Thorsten Süfke
Tanzsportverband
Sabine Zehe
Landes-Kanu-Verband
Beauftragte
Doris Krönig
Hörfunkrat des DeutschlandRadios
Irene Schucht
Beauftragte Sportkontakt Jerusalem
Gabriele Wrede
Seniorensportbeauftragte und
Beauftragte Kirche und Sport
Manfred Nippe
Beauftragter für sporthistorische Angelegen-
heiten
Dr. Elke Wittkowski
Mitglied des Landesschulbeirats
Die Ausschüsse im LSB Berlin
Landesausschuss Sportentwicklung und
Breitensport
Claudia Zinke
Vorsitzende, Präsidium
Daniel Endres
ALBA BERLIN Basketballteam
Karl-Heinz Flucke
Berliner Leichtathletik-Verband
Gina Martin
Berliner Turn- und Freizeitsportbund
Kira Metzenthin
Berliner Sport-Verein 1892
Anke Nöcker
LSB-Verwaltung
Michael Pape
TSV Spandau 1860
Kirsten Ulrich
Sporttreff Karower Dachse
Dr. Klaus-Peter Walter
Tennis-Verband Berlin-Brandenburg
Thomas Wehling
Landestanzsportverband
Janina Wilm
Sportjugend Berlin
Dr. Jürgen Wismach
Kommission Gesundheitssport
Kommission Gesundheitssport
Dr. Jürgen Wismach
Vorsitzender, Berliner Sportärztebund
Isko Steffan
stellv. Vorsitzender, Präsidium
Christoph Stegemann
LSB-Verwaltung
Präsidium und Ausschüsse des Landessportbundes Berlin 2016
34Zahlen und Fakten
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Frank Kegler – bis 20. 9. 2016
LA-Bildung
Dr. Christian Haberecht – seit 29.11. 2016
LA-Bildung
Tanja Hammerl
Sportjugend
Dr. Johannes Bruns
Berliner Ärztekammer
Dr. Eike Hoff
Externer Berater
Ständiger Gast: Anke Nöcker
LSB Verwaltung
Landesausschuss Frauen und
Gleichstellung im Sport
Marlies Wanjura
Vorsitzende, Präsidium
Thorsten Süfke
stellv. Vorsitzender
Landestanzsportverband
Annemieke Bayer-de Smit
Segler-Verband
Heike Brömse
Turn- u. Freizeitsport-Bund
Antje Engel
Berliner Karate Verband
Sophia Kogge
Sportjugend Berlin
Franziska Berger
Verwaltung
Christine Lehmann
Fußball-Verband
Ute Steffen
DLRG Berlin
Ständiger Gast: Anke Nöcker, Verwaltung
Landesausschuss Leistungssport
Robert Bartko
Vorsitzender, Präsidium
Dr. Harry Bähr
Trägerverein Olympiastützpunkt
Frank Schlizio
stellv. Vorsitzender, LSB-Verwaltung
Karsten Finger
Landesruderverband
Jens-Uwe Kunze
Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund
Jürgen Stein
Sportjugend Berlin
Dr. Ralf Otto
Behinderten- und Rehabilitations-
Sportverband Berlin
Annika Schleu
Aktivensprecherin
Andreas Kuffner
Aktivensprecher
Ständiger Gast:
Karin Molkenthin
Senatsverwaltung für Inneres und Sport
Gabriele Freytag
Senatsverwaltung für Inneres und Sport
Landesausschuss Sportstätten
Thomas Härtel
Vorsitzender, Präsidium
Martin Weiland
Schwimmverband
Dr. Wolfgang Grothaus
Wassersportkommission
David Kozlowski
LSB-Verwaltung
Michael Hehlke
Landesruderverband
Detlef Röder
Fußball-Verband
Gudrun Seeliger
Hockeyverband
Jörg Paulick
Bezirkssportbund Pankow
Roderich Wegener-Wenzel
Golfverband Berlin-Brandenburg
beratendes Mitglied: Bernd Holm
Senatsverwaltung für Inneres und Sport
Wassersportkommission
Dr. Wolfgang Grothaus
Vorsitzender, Landes-Kanu-Verband
Winfried Wolf
Seglerverband Berlin
Gabriela Brahm
Landesruderverband
Christian Petersdorf
Motoryachtverband Berlin
Thomas Härtel
Präsidium
Udo Rosentreter
DLRG
Christian Wehner
Landestauchsportverband Berlin
Stefan Wörpel
Berlin-Brandenburger Wasserski-Verband
David Kozlowski
LSB-Verwaltung
Joachim Nolte
Bezirkssportbund Treptow-Köpenick
Gäste: Norbert Baron, Bezirkssportbund
Spandau, Dr. Heinz Viertel, Bezirkssport-
bund Steglitz-Zehlendorf
ständiger Gast:Wilfried Heydebreck, LSB
Brandenburg
Landesausschuss Bildung
Irene Schucht
Vorsitzende, Präsidium
Frank Kegler
stellv. Vorsitzender, Leiter der Sportschule –
bis 13.10. 2016
Dr. Christian Haberecht, Leiter der Sport-
schule, ab 13.10. 2016
Ronald Friedemann
Sportjugend
Bernd Wagner-Staacke
Berliner Hockey-Verband
Dr. Elke Wittkowski
Deutscher Sportlehrer-Verband, LV Berlin
André Kjulbassanoff
Landesruderverband
Kathrin Bischoff
Hochschulsport TU Berlin
Marlies Marktscheffel
Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund
Ausschuss für Rechts- und
Satzungsfragen
Dr. Joachim Börner
Vorsitzender, Landestauchsportverband
Isko Steffan
stellv. Vorsitzender, Präsidium
Cornelia Köhncke
LSB-Verwaltung
Rolf Bähr
Berliner Segler-Verband
Siegfried Gießler
Tennis-Verband Berlin-Brandenburg
Hans-Werner Müller
Zehlendorfer TSV von 1888
Patrick Nessler
Betriebssportverband Berlin
Stefan Kolbe
VfL Tegel 1891 e.V.
Ausschuss für Sozial- und
Versicherungsfragen
Hans-Werner Müller
Vorsitzender, Zehlendorfer TSV von 1888
35Zahlen und Fakten
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Reinhard von Richthofen
Präsidium
Dr. Bernhard Klose
Schwimmverband
Jens Krüger
LSB -Verwaltung
Finanz- und Wirtschaftsausschuss
Reinhard von Richthofen
Vorsitzender, Präsidium
Sally Rothholz
Präsidium
Dr. Heiner Brandi
LSB-Direktor
Jens Krüger
LSB -Verwaltung
Wolfgang Rabensdorf
Berliner Segler-Verband
Externer Berater: Dr. Hartmann Kleiner
Ausschuss für die Vergabe von Sporthilfe
Robert Bartko
Präsidium
Frank Schlizio
LSB-Verwaltung
Andreas Kuffner
Vertreter der Aktiven
Annika Schleu
Aktivensprecherin
Emil Steinke
Berliner Segler-Verband
Cornelia Leukert
OSP-Laufbahnberaterin
Andreas Hülsen
OSP-Laufbahnberater
Kommission Sport und Umwelt
Thomas Härtel
LSB-Präsidium
Rainer Gebel
Deutscher Alpenverein, Sekt. Berlin
Michael Hehlke
Landesruderverband Berlin
Tilmann Heuser
Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Natur-
schutz (BLN)
Ralph Rose
Sportjugend
David Kozlowski
LSB-Verwaltung
Bettina Longardt
Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und
Landschaftpflege (DGGL)
Dr. Christoph Schlüter
Berliner Segler-Verband
beratende Mitglieder: Bernd Holm, Senats-
verwaltung für Inneres und Sport, Ursula
Renker, Senatsverwaltung für Stadtentwick-
lung und Umwelt
Bauausschuss
Rainer Eder
Vorsitzender, Handball-Verband Berlin
Reinhard von Richthofen
Präsidium
Dr. Heiner Brandi
LSB-Direktor
Jens Krüger
LSB -Verwaltung
Wissenschaftliche Kommission
(bisher nicht neu berufen)
Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper
Vorsitzende
Prof. Dr. Barbara Baerns
Prof. Dr. Sebastian Braun
Prälat Dr. Bernhard Felmberg
Prof. Dr. Gertrud Höhler
Prof. Dr. Klaus Hüfner
Frank Kegler
Prof. Dr. Heike Tiemann
Arbeitskreis der Bezirklichen Sportarbeits-
gemeinschaften/Bezirkssportbünde
Elisabeth Korte-Hirschfeld
Vorsitzende
Bezirkssportbund Tempelhof-Schöneberg
Christian Schenk
Bezirkssportbund
Charlottenburg-Wilmersdorf
Dr. Christian Haberecht
Bezirkssportbund Friedrichshain-Kreuzberg
Thomas Härtel
Präsidium
David Kozlowski
Verwaltung
Frank Schoenberner
Bezirkssportbund Berlin-Mitte
Norbert Baron
Bezirkssportbund Spandau
Dr. Walter Kaczmarczyk
Bezirkssportbund Treptow-Köpenick
Ursula Röhr
Bezirkssportbund Lichtenberg
Dr. Wolfgang Kiecke
Bezirkssportbund Berlin Marzahn-Hellersdorf
Joachim Leschnitzer
Bezirkssportbund Reinickendorf
Jörg Paulick
Bezirkssportbund Pankow
Hans-Jürgen Schön
Bezirkssportbund Steglitz-Zehlendorf
Michael Steinke
Sportarbeitsgemeinschaft Neukölln
Mitglieder des Präsidiums und
Ehrenmitglieder in Gremien des interna-
tionalen Sports
Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper als Ehrenmit-
glied und Ehrenpräsidentin des Weltrates für
Sportwissenschaft und Leibes-/Körpererzie-
hung (International Council of Sport Science
and Physical Education); Mitglied der IOC-
Kommissionen „Women in Sport“ und
„Olympic Education“, Mitglied des Auswahl-
gremiums des IOC Olympic Studies Centre
für das „Postgraduate Research Grant Pro-
gramme“.
Mitglieder des Präsidiums und Ehrenmit-
glieder in Gremien des Deutschen Sports
Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper als Vizepräsi-
dentin Bildung und Olympische Erziehung
des DOSB, als Vorstandsvorsitzende der
Deutschen Olympischen Akademie Willi
Daume; Vorstandsmitglied der „Stiftung
Deutscher Sport“, Stellvertr. Vorsitzende des
Deutschen Sport & Olympia Museums und
Vorsitzende des Kuratoriums des DOSB-
Ethikpreises
Peter Hanisch als Mitglied des Empfeh-
lungsausschusses für die Verleihung der
Sportplakette des Bundespräsidenten
Norbert Skowronek als Vertreter des Deut-
schen Sports in der Vertreterversammlung
der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft
(VBG) und Vorsitzender des Finanzaus-
schusses der Vertreterversammlung der VBG
Gabriele Wrede als DOSB-Delegierte im
Deutschen Frauenrat
36Zahlen und Fakten
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Übersicht über
Berlin/Brandenburger Verbände
Im Berichtsjahr waren folgende Berliner Ver-
bände gleichzeitig Mitglied im Landessport-
bund Brandenburg:
• Aikido-Verband Berlin-Brandenburg
• American Football und Cheerleading Ver-
band Berlin-Brandenburg
• Badminton-Verband Berlin-Brandenburg
• Bahnengolf-Verband Berlin-Brandenburg
• Baseball- und Softballverband Berlin-Bran-
denburg
• Dartverband Berlin-Brandenburg
• Floorball-Verband Berlin-Brandenburg
• Golfverband Berlin-Brandenburg
• Berlin Brandenburger Kick-Box Union
Berlin-Marathon – ein weltbekanntes Markenzeichen unserer Sportmetropole
• Landesverband Pferdesport Berlin-Bran-
denburg
• Schützenverband Berlin-Brandenburg
• Tennis-Verband Berlin-Brandenburg
• Berlin-Brandenburger Wasserski-Verband
• Gehörlosen-Sportverband Berlin-Branden-
burg
• Evangelische Sportarbeit Berlin-Branden-
burg
• Landesverband Freikörperkultur Berlin-
Brandenburg
• Special Olympics Deutschland in
Berlin/Brandenburg
• Sportärztebund Berlin-Brandenburg
37Statistik
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Die dem Landessportbund Berlin
angeschlossenen 77 Mitgliedsor-
ganisationen mit ihren 2.443
Sportvereinen integrieren mittlerweile ins-
gesamt 642.225 Mitgliedschaften (Vor-
jahr 2015 = 630.548). Der Zuwachs von
11.638 Mitgliedschaften (+ 1,85%) führ-
te zu einem neuerlichen absoluten
Höchststand in der Geschichte des Berli-
ner organisierten Sports. Der Mitgliederzu-
strom in der Bundeshauptstadt hält seit
nunmehr zehn Jahren ununterbrochen
an. Berlin als Sportmetropole wuchs in-
nerhalb dieser Zeitspanne um 94.538
Mitgliedschaften an (+ 17,261%).
Die vom Amt für Statistik Berlin - Bran-
denburg (AfS) bekanntgegebenen Ein-
wohnerdaten belegen einen kontinuierli-
chen Anstieg der Bevölkerung Berlins. In
Relation zur Einwohnerzahl von
3.670.622 (Vorjahr 3.610.156 melde-
rechtlich registrierte Einwohner am Ort der
Hauptwohnung), die gegenüber dem Vor-
jahreszeitraum um 60.466 Bürger gestie-
gen ist, beträgt der Organisationsgrad au-
genblicklich konstant 17,5%.
Bei einer bis zum Jahr 2030 prognosti-
zierten stetigen Zuwanderung von ca.
250.000 bis 350.000 Personen, stehen
dem gemeinnützig orientierten Berliner
Sport weitere Entwicklungspotenziale of-
fen. Mit seinem bunten Blumenstrauß an
vielfältigen Sportangeboten könnte der or-
ganisierte Sport in Berlin unter Berück-
sichtigung des genannten Organisations-
grades schätzungsweise mehr als 50.000
Neumitgliedschaften erreichen.
Der Berliner Fußball-Verband meldete
eine um 4.516 Personen angewachsene
Gesamtmitgliederzahl mit insgesamt
150.959 Mitgliedschaften in 408 Sport-
vereinen bzw. Abteilungen (+ 3,1 %).
Hertha BSC zählt als größter Sportverein in
Berlin aktuell 34.299 Mitglieder. Allein der
Anteil des BFV innerhalb des organisierten
Sports in Berlin beträgt 23,51%.
Eine außerordentlich positive Mitglieder-
entwicklung führt beim Berliner Turn- und
Freizeitsport-Bund1 zu einer Bestmarke
an 95.603 (Vorjahr 92.451) Mitglied-
schaften in 329 Mitgliedsvereinen. Der
Mitgliederentwicklung 2016 Größte Verbände Mitglieder
Fußball-Verband 150.959
Turn- und Freizeitsport-Bund 95.603
Studentensportverband 62.783
Tennis-Verband 33.677
Berlin-Brandenburg
Schwimm-Verband 29.084
Behindertensportverband 27.933
Betriebssportverband 20.212
Landesverband Berlin des 19.978
Deutschen Alpenvereins
Segler-Verband 14.435
Golfverband Berlin-Brandenburg 12.121
Größte Vereine Mitglieder
Hertha BSC 34.299
Deutscher Alpenverein 16.314
Sektion Berlin
1. FC Union Berlin 14.056
Förderverein des Golfverbandes 7.409
Berlin-Brandenburg
SC Charlottenburg 6.956
Pro Sport Berlin 24 6.589
SC Siemensstadt 6.481
Sport-Gesundheitspark Berlin 6.250
Turngemeinde in Berlin 1848 6.074
Turn- und Sportverein Spandau 1860 5.172
Verbände mit den größten Zuwächsen
Fußball-Verband +4.516
Turn- und Freizeitsport-Bund +3.152
Landesverband Berlin des
Deutschen Alpenvereins +1.775
Basketball-Verband +1.242
Behinderten- und Rehabilitations-
Sportverband +1.131
Leichtathletik-Verband +983
Schwimm-Verband +637
Tennis-Verband +488
Kleinste Sportfachverbände Mitglieder
Aikido Verband Berlin-Brandenburg 66
Berlin-Brandenburger Wasserski-Verband 152
Bahnengolf-Verband Berlin-Brandenburg 173
Dartverband Berlin-Brandenburg 446
Verband für Modernen Fünfkampf 483
Verbände mit den meisten Mädchen/Frauen
Reitsport 89 %, Moderner Fünfkampf 71 %,
Turnen 61,7 %, Reha- und Behindertensport
60 %, Tanzsport 59,3 %, Wandern 58,6 %,
Eissport 51 %, Volleyball 51 %, Schwimmen
50,6 %
Anstieg um 3.152 Mitgliedschaften inner-
halb nur eines Jahres entspricht 3,4 % ge-
genüber dem Vorjahr!
Der Kinder- und Jugendsport registriert
178.009 (Vorjahr 175.568) Vereinsmit-
gliedschaften. Das diesjährige Ergebnis
von absolut 2.441 Kindern- bzw. Jugendli-
chen entspricht einem prozentualen Zu-
wachs von 1,39%.
Zum 31.12.2016 weist die Einwohnersta-
tistik Berlins 606.971 Jugendliche aus.
(Stand 31.12.2015 waren es 586.695 Ju-
gendliche) Der demographische Wandel
in unserer Gesellschaft lässt sich u. a. dar-
an gut verdeutlichen, dass noch vor mehr
als 20 Jahren (1996) insgesamt 658.523
Jugendliche in unserer Stadt lebten. Der
Bevölkerungsanteil Jugendlicher verringer-
te sich innerhalb dieses Zeitraumes zu-
nächst bis 2010 bis auf 518.306 und
steigt seitdem wieder kontinuierlich an.
Im Sport organisierte Jugendliche in den
Altersgruppen bis unter 19 Jahren absolut
178.009 (Vorjahr 175.568) entsprechen
in Relation zur gleichaltrigen Einwohner-
zahl 29,33% (Vorjahr 29,92%). Wesentli-
chen Anteil daran hat jedoch die Alters-
gruppe der 7 bis 14-jährigen, die 44,71 %
am Bevölkerungsaufkommen ausmacht.
Der Berliner Seniorensport entwickelte
sich erwartungsgemäß. Größere Mitglie-
derzuwächse gab es bei den 51 bis 60-
jährigen (+ 3.859 bzw. 5,37 %) und ins-
besondere bei den 61jährigen und älter
(+ 2.229 bzw. 1,98 %). Kumuliert ragt
diese Entwicklung von insgesamt 6.088
neuen Mitgliedschaften im Seniorensport
heraus (plus 3,30%). Die auf ältere Men-
schen ausgerichteten Sportangebote und
nicht zuletzt das stetig gewachsene ge-
sundheitliche Bewusstsein in der Bevölke-
rung befördern weiterhin den Trend.
Diese Entwicklung wird sich mit an Sicher-
heit grenzender Wahrscheinlichkeit vor
dem Hintergrund des prognostizierten de-
mographischen Wandels in den kommen-
den Jahren verstärkt fortsetzen. Insgesamt
114.964 (Vorjahr 112.735) Vereinsmit-
glieder im Seniorenalter 61 Jahre und äl-
ter sind dafür der beste Beleg. In der Re-
trospektive zeigen die Datenanalysen der
38Statistik
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
vergangenen 20 Jahre (01.01. 1996 ver-
zeichneten wir 35.386 Personen für das Jahr
1996) sehr deutlich auf, dass zwischenzeitlich
79.578 Seniorinnen und Senioren (+
224,89%) für die Bewegungsofferten des
Berliner Vereinssports gewonnen werden
konnten.
Unter Berücksichtigung der gemeldeten Mit-
gliederzahlen der beim Landessportbund Ber-
lin angeschlossenen Sportfachverbände wur-
den insgesamt 44 Berliner Sportvereine mit
mehr als 2.000 Vereinsmitgliedern ermittelt.
Diese repräsentieren summa summarum
208.522 Aktive und Passive!
Mit 32,47 % (absolut 208.522 m/w) reprä-
sentieren 44 Berliner Großsportvereine fast
1/3 aller Sportvereinsmitgliedschaften
(642.225 m/w)
Nach Hertha BSC mit 34.299 (Vorjahr
32.427) Mitgliedern als größtem Berliner
Sportverein, dessen Zuwachs 1.872 Personen
bzw. 5,77 % ausmacht, betreut der Deutsche
Alpenverein Sektion Berlin als zweitgrößter
Sportverein nunmehr 16.314 (Vorjahr
14.655) Mitglieder. 1.659 neue Mitglieder
(+ 11,32 %) ließ die Anzahl der Klettersport-
ler deutlich steigen.
Der 1. FC Union Berlin meldete über 14.056
(Vorjahr 12.486) Mitgliedschaften. Prozentu-
al macht die Zuwachsrate 12,57% und abso-
lut 1.570 aus.
Der Förderverein des Golfverbandes Berlin -
Brandenburg verzeichnete 721 Mitgliedschaf-
ten weniger und rangiert mit einer Mitglieder-
zahl von 7.409 (Vorjahr 8.130) auf Platz 4 der
Top 10.
Der Sport Club Charlottenburg verzeichnet
6.956 Mitglieder (+ 217 bzw. 3,22 %). Beim
Sportverein „Pro Sport Berlin 24“ wurden ins-
gesamt 6.589 Mitgliedschaften ermittelt (+
Mitgliederzahlen per per per
1.1.2015 1.1.2016 1.1.2017
Erwachsene, männlich 278.782 284.307 291.396
Erwachsene, weiblich 165.931 170.712 172.820
Jugendliche, männlich 112.638 110.899 112.624
Jugendliche, weiblich 62.997 64.669 65.385
Gesamt: 620.348 630.587 642.225
Mitgliederzahlen per per per
1.1.2015 1.1.2016 1.1.2017
Verbände 66 66 66
Bezirkssportbünde 11 11 11
Vereine 2.323 2.443 2.520
Entwicklung der LSB-Mitgliederzahlen
31 bzw. 0,47%). Der Sport Club Siemens-
stadt Berlin meldete inzwischen 6.481 Sport-
treibende (+ 146 bzw. + 2,30%), während
der Sport-Gesundheitspark Berlin 6.250 Mit-
glieder betreut (+ 136 bzw. + 2,22%).
Des Weiteren sind unter den „TOP TEN“:
• Turngemeinde in Berlin 6.074 (+ 186 bzw.
3,16%)
• Turn- und Sportverein Spandau 1860 mit
5.172 Mitgliedern (./. 455 bzw. ./. 8,09%)
39Statistik
Landessportbund Berlin - Jahresbericht 2016
Zahlen, Daten, Fakten
Vereinsentwicklungsprogramm
Mit dem Vereinsentwicklungspro-
gramm fördert der LSB zukunftsori-
entierte Initiativen und Projekte von
Vereinen und Verbänden. 2016 gingen insge-
samt 47 Anträge unter anderem zur Förde-
rung von Organisationsentwicklungsmaßnah-
men, Anschaffungen von Sportgeräten, bauli-
che Maßnahmen, Einrichtung oder Wieder-
herstellung von Sporträumen, Aufbau von
Vereinsstrukturen, Erprobung oder Einführung
neuer Sportarten, etc. ein. 19 Vereine konn-
ten erfolgreich am Förderprogramm partizi-
pieren, es wurden insgesamt 79.179,22 EUR
ausgezahlt.
Übungsleiter-Zuschüsse
Im Kalenderjahr 2016 wurden Restzahlungen
für 2015 in Höhe von EUR 312.547,90 für
Übungsleiter vorgenommen. Rückzahlungen
ergaben eine Summe von EUR 4.802,45.
Im Kalenderjahr 2016 wurden ebenfalls 80%
des Bewilligungsbescheides 2016 in Höhe
von EUR 1.454.233,55 an 660 Vereine zur
Auszahlung gebracht.
Die Restzahlung für die ÜL-Zuwendungen
2016 erfolgt nach Einreichen der Verwen-
dungsnachweise (Abrechnungen) ab Februar
2017 für 660 Zuwendungsbescheide.
Insgesamt wurden im Kalenderjahr 2016
EUR 1.766.781,45 ausgezahlt.
.
Zuschüsse für Übungsleiter wurden gemäß
der Sportförderrichtlinien Übungsleiter – SFR
ÜL – vom 16.02.1993 in der Fassung vom
24.08.2001 und in der neuen Fassung vom
28.11.2003 von der Senatsverwaltung für In-
neres und Sport gewährt, für das Kalenderjahr
2016 abrufbar 80% von EUR 1.817.900,00
=1.454.320,00 und die restlichen 20% =
EUR 363.580,00 für das darauf folgende Jahr
2017.
Personalkostenzuschüsse
Für die Beschäftigung von hauptberuflichen
Verwaltungskräften in Sportvereinen und -ver-
bänden wurden Personalkostenzuschüsse in
Höhe von insgesamt EUR 442.066,00 ge-
währt.
Davon wurden an
• 23 Verbände 158.915 EUR
• 4 Sport-AGs 25.041 EUR
• 35 Vereine 258.110 EUR
442.066 EUR bewilligt und ausgezahlt.
Auch im Jahr 2016 konnten, wie bereits seit
erstmals im Jahr 2009, keine 100 % (€
9.000,00) pro Verein/Verband ausgezahlt
werden, da mehr Anträge gestellt wurden, als
Zuwendungsmittel zur Verfügung standen. Für
das Jahr 2016 mussten 85,61 % von €
9.000,00 als Grundlage zur Bewilligungsbe-
rechnung genommen werden.
Die Finanzierung für die Berliner Sportverbän-
de und die Berliner Sportvereine wurde kom-
plett von der Senatsverwaltung für Inneres
und Sport übernommen. Auch für das Jahr
2017 findet die Finanzierung (Verbände und
Vereine) über die Senatsverwaltung für Inne-
res und Sport statt.
Deutsches Sportabzeichen
Tag des Sportabzeichens
417 Teilnehmer
275 Sportabzeichen
Tour-Stopp
1408 Teilnehmer
150 Sportabzeichen
Schulwettbewerb gemeinsam mit der
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend
und Wissenschaft
103 Schulen
16.241 Sportabzeichen
Vereinswettbewerb
71 Vereine
3.400 Sportabzeichen
Familienwettbewerb
57 Familien
Bundeswehr
310 Abnahmen
Polizei
500 Abnahmen
Betriebssportgemeinschaften
248 Abnahmen
Unter Behinderten-Bedingungen
368 Abnahmen
Insgesamt 17.505 Jugendsport
abzeichen
Insgesamt 3.650 Sportabzeichen
für Männer und
Frauen
Insgesamt 21.155