Herausgeber: Landesinstitut für Schule Abteilung Qualitätssicherung Am Weidedamm 20 28215 Bremen Kontakt: Tobias Carus Bildnachweis: Titelbild: M. Adiputra / Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Globe_of_language.png
1. Auflage Dezember 2017
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Vorbemerkung
Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,
im Frühjahr 2018 schreibt wieder eine große Zahl von Schülerinnen und Schülern eine Zentrale
Prüfung in der Herkunftssprache. Um eine Vergleichbarkeit herzustellen, werden die Prüfungen in
den Herkunftssprachen an einheitlichen Vorgaben ausgerichtet. Diese Vorgaben berücksichtigen
verstärkt zeitgemäße, kompetenzorientierte Formen der Leistungserhebung sowie die im
Bildungsplan als Standards formulierten Anforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 10 in den
Kompetenzbereichen Leseverstehen, Sprachmittlung und Schreiben.
Mit dieser Handreichung erhalten Sie einen Überblick über die Anforderungen und den Aufbau der
Prüfung. Sie finden jeweils nähere Erläuterungen zu den drei Prüfungsteilen Leseverstehen,
Sprachmittlung und Textproduktion sowie Beispielaufgaben, mit denen Sie die Schülerinnen und
Schüler auf die Prüfungsformate vorbereiten können.
Die Beispielaufgaben und Texte sind in dieser Handreichung auf Deutsch formuliert. In der Zentralen
Prüfung sind die Aufgaben und Texte in der Herkunftssprache verfasst. Nur die Aufgaben aus dem
Bereich Sprachmittlung werden auch in der Prüfung auf Deutsch formuliert sein, da die
Herkunftssprache die Zielsprache ist.
Wir bitten Sie, diese Handreichung mit Ihren Schülerinnen und Schülern durchzuarbeiten.
Liebe Schülerin, lieber Schüler,
in einigen Wochen oder Monaten wirst du in Bremen die Zentrale Prüfung in der Herkunftssprache
schreiben. Die folgenden Seiten sollen dir helfen, dich auf die Prüfung vorzubereiten. Zu jedem
Bereich gibt es mehrere Beispielaufgaben, die ungefähr dem Format und dem Schwierigkeitsgrad der
Zentralen Prüfung in der Herkunftssprache entsprechen. Zusätzlich findest du zu jedem Prüfungsteil
nützliche Tipps zur Bearbeitung der Aufgaben.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei der Prüfung!
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Aufbau der Zentralen Prüfung in der Herkunftssprache
Die Prüfung besteht aus drei Teilen:
Teil I: Leseverstehen
Teil II: Sprachmittlung
Teil III: Textproduktion (Schreiben)
Du hast insgesamt 120 Minuten Zeit für die Prüfung. Du darfst ein Wörterbuch Deutsch als
Fremdsprache in der Prüfung benutzen. Alle Aufgaben der Prüfung haben ein gemeinsames Thema
(z.B. Liebe und Freundschaft). Folgende Themen könnten in der Prüfung vorkommen:
Liebe und Freundschaft / Sport und Gesundheit / Probleme junger Menschen / Berufs- und
Arbeitswelt / Traditionen, Sitten und Gebräuche / (Soziale) Medien / Tourismus und Reisen /
Freizeit und Konsumverhalten …
Da es sich bei den Themen meist um Themen aus dem alltäglichen Leben handelt, brauchst du für die
Prüfung kein spezielles Wissen. Du musst zu jedem Thema etwas sagen bzw. schreiben können. Dafür
brauchst du eigene Ideen und einen passenden Wortschatz., z.B.:
Thema Wortschatz
Liebe und Freundschaft sportlich sein , gut aussehen, verständnisvoll sein …
ehrlich sein, befreundet sein, jemanden in schwierigen
Situationen unterstützen, sich für jemanden
interessieren, zuhören können
sich trennen, einen Streit haben
…
Teil I: Leseverstehen
Bei den Aufgaben zur Lesekompetenz musst du zwei Texte lesen, die ungefähr eineinhalb Seiten lang
sind. Du muss die wichtigen Informationen der Texte verstehen und bestimmte Einzelinformationen
herausfinden.
Folgende Aufgabenformate werden in der Prüfung verwendet:
1a Überschriften zuordnen
Beispielaufgabe:
Ordne die Überschriften den Abschnitten zu und schreibe sie in das richtige Kästchen in den Text (Abschnitt 1-4). Zwei Überschriften passen nicht!
Sie lieben Dich in jedem Look!
Sie sind ehrlich zu Dir!
Sie stehen zu Dir!
Sie hören Dir zu!
Sie können Deine Geheimnisse für sich behalten!
Sie sind immer für Dich da!
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Lesetext:
Wahre Freunde, falsche Freunde! Was den Unterschied ausmacht!
Es gibt Tage, an denen beste Freunde die einzigen Menschen sind, von denen man sich verstanden fühlt. Und das ist ganz normal. Denn selbst wenn die Familie einem super wichtig ist, bringt ein bester Freund oder eine beste Freundin noch ganz andere Qualitäten mit als die Familienangehörigen.
Falls Du mal unsicher bist, ob Du einen Freund wirklich zu Deinen besten Freunden zählen kannst, schau hier, was echt dicke Freunde verbindet oder trennt.
10 Eigenschaften, die echte Freunde auszeichnen!
Abschnitt 1:
Echte Freunde stehen auch dann noch zu Dir, wenn Du mal in Schwierigkeiten steckst, Dich allein fühlst, schlecht drauf bist oder wenn Du eine ungewöhnliche Meinung vertrittst. Denn sie sehen Deinen Kern und wissen meist, warum Du Dich wie verhältst. Wer sich gleich aus dem Staub macht, sobald Du mal etwas Nerven kostest, auf den kannst Du ruhig verzichten.
Abschnitt 2:
Du bist depressiv und brauchst jemanden, der Dir zuhört oder der Dich ablenkt? Echte Freunde lassen alles stehen und liegen, und tun was in ihren Möglichkeiten liegt, um für Dich da zu sein. Eine Antwort wie "Eigentlich wollte ich heute lieber ins Kino!" würden Dir echte Freunde nie geben, wenn Du sie brauchst.
Abschnitt 3:
Es gibt diese Menschen, die immer nur ihren Seelenmüll bei anderen abladen und dann wieder abhauen. Diese Menschen kreisen um sich selbst herum und interessieren sich wenig für andere. So ein Verhalten ist Gift für eine Freundschaft. Richtige Freunde dürfen na klar ihr Herz bei Dir ausschütten. Entscheidend ist jedoch, dass sie auch Dir zuhören, wenn Du ein offenes Ohr brauchst. Und das auch dann, wenn die Entfernung zwischen Euch eine Zeit lang mal größer ist.
Abschnitt 4:
Vor echten Freunden brauchst Du keine Show abzuziehen. Sie nehmen Dich wie Du bist und so, wie Du gerade aussiehst. Du bist schließlich kein Accessoire, mit dem sie ihre coole Clique noch cooler machen können. Dir kommt es auch auf die Beziehung untereinander an. Und das zählt. Denn Freundschaft entsteht nicht über Äußerlichkeiten.
http://www.bravo.de/dr-sommer/wahre-freunde-falsche-freunde-was-den-unterschied-ausmacht-356906.html (Stand: 27.10.17)
1b Textaussagen verstehen
Beispielaufgabe:
Kreuze an, ob die folgenden Aussagen zum Text richtig oder falsch sind.
richtig falsch
Echte Freunde erzählen nicht nur von ihren eigenen Problemen. x
Bei einer Freundschaft zählt das Aussehen. x
Sie stehen zu Dir!
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2 Fragen zum Text beantworten
Beispielaufgabe:
Lies den Text und beantworte dann die Fragen.
Lesetext: Warum die Hälfte der Freunde gar keine Freunde sind
Von Naemi Goldapp | Veröffentlicht am 11.05.2016 Quelle: Die Welt
Wie viele Menschen sind wahre Freunde? Forscher des Massachusetts Institute of Technology und der Universität Tel Aviv haben herausgefunden: Es sind weitaus weniger, als wir glauben. Knapp die Hälfte der Menschen, die wir zu unseren Freunden zählen, erwidert unsere Freundschaft nicht. Jedenfalls, wenn man die Daten der Forscher auf die Allgemeinheit überträgt.
Für die Studie wurden 84 Studenten der israelischen Universität im Alter von 23 bis 38 Jahren befragt, die vor ihrem ersten Abschluss im Fachbereich Angewandtes Management standen. Sie sollten auf einer Skala von null bis fünf einschätzen, welche Beziehung sie zu ihren Mitstudierenden haben. Null stand dabei für „Ich kenne diese Person nicht“, drei für „Freund“ und fünf für „einer meiner besten Freunde“. Zudem sollte jeder Teilnehmer einschätzen, wie die andere Person zu ihm steht. Die Ergebnisse veröffentlichte das Team in der internationalen Online-Zeitschrift der Public Library of Science „Plus One“.
Die Studenten erwarteten bei denjenigen, die sie als Freunde bewerteten, dass die Freundschaft auf Gegenseitigkeit beruhte, schreiben die Autoren. In 94 Prozent der Fälle seien die Teilnehmer davon ausgegangen. Doch die Realität sah anders aus: Nur 53 Prozent aller Freundschaften bestanden wechselseitig.
Die Zahl der Studienteilnehmer ist zwar im Vergleich zu anderen Untersuchungen relativ klein, doch die Ergebnisse sind den Forschern zufolge signifikant und auch mit anderen vergleichbar. Das heißt für das echte Leben: Wahrscheinlich will die Hälfte der Menschen, die man selbst als Freunde bezeichnet, gar nicht mit einem befreundet sein.
Lösung: (1) 84 Studenten/Personen; (2) zwischen 23 und 38 Jahren
Tipp Lesen:
Lies den Text einmal zügig durch. So weißt du schnell, worum es überhaupt geht.
Es ist nicht schlimm, wenn du nicht alle Wörter im Text verstehst. Nicht jedes Wort ist für die
Beantwortung der Aufgabe wichtig.
Schaue dir die Aufgaben an und lies den Text ein zweites Mal. Überlege gut, welche
Informationen du aus dem Text brauchst.
Markiere wichtige Stichwörter (Nomen, Verben, Jahreszahlen usw.) im Text.
(1) Wie viele Personen haben an der Studie teilgenommen?
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(2) Wie alt waren die TeilnehmerInnen der Studie?
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Teil II: Sprachmittlung
In der Sprachmittlungsaufgabe musst du wichtige Informationen aus deutschen Texten in deine
Herkunftssprache übertragen. Dies ist keine Übersetzungsaufgabe! Du musst die wichtigen Aspekte
erkennen und diese in die Herkunftssprache übertragen.
Du bekommst zwei oder drei Ausgangstexte in deutscher Sprache, z.B.:
Beschreibungen von Ausflugszielen in Bremen und Bremerhaven
Werbetexte für bestimmte Aktivitäten oder Produkte
Beschreibungen von Computerspielen
Inhaltsangaben von Filmen.
Deine Aufgabe ist es, einer Freundin oder einem Freund, der / die deine Herkunftssprache spricht,
ein oder zwei Angebote zu empfehlen. Die Aufgabenstellung sagt dir genau, welche Informationen
du in deiner Herkunftssprache weitergeben musst. Du sollst der Freundin / dem Freund eine E-Mail
oder einen Brief schreiben.
Beispielaufgabe:
Deine Freundin / dein Freund aus …(Herkunftsprachenland) möchte dich bald in Bremen besuchen.
Sie / Er war bereits mehrmals in Bremen und möchte nun auch Bremerhaven kennenlernen. Du hast
im Internet zwei interessante Ausflugziele gefunden, über die du deiner Freundin / deinem Freund
kurz per E-Mail berichten möchtest.
Gib nur die Hauptinformationen wieder (mindestens 3 relevante Aspekte pro Text).
Übersetze nicht Wort für Wort. Schreibe vollständige Sätze.
(in Herkunftssprache:) Liebe/r …, ich freue mich schon sehr auf deinen Besuch in Bremen. Du wolltest
ja gern mal für einen Tag nach Bremerhaven fahren und ich habe zwei interessante Angebote
gefunden:
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Was meinst du? Was würdest du lieber in Bremerhaven machen? Bis bald, …
Sprachmittlungsaufgabe: einem Freund / einer Freundin aus dem Herkunftssprachenland eine
E-Mail oder einen Brief schreiben und den Inhalt deutschsprachiger Texte in die
Herkunftssprache sinngemäß übertragen
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HIER GEHT'S RUND. UM DIE WELT.
WILLKOMMEN IM KLIMAHAUS
Das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost ist eine
einzigartige Wissens- und Erlebniswelt zu den
Themen Klima, Klimawandel und Wetter. Entlang
des 8. Längengrades gehen Sie auf Weltreise und
erleben die Klimazonen der Erde auf spannende und
beeindruckende Weise hautnah. Sie durchqueren fünf
Kontinente und neun Orte. Sie werden schwitzen,
frieren, staunen und lachen - und vor allem Menschen
aus aller Welt treffen, die aus ihrem Alltag erzählen
und berichten, wie das vorherrschende Klima ihr
Leben beeinflusst.
Die Reisestationen befinden sich auf fünf
verschiedenen Kontinenten. Die jeweilige
Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit sind den
örtlichen Bedingungen angepasst. Die Station
Antarktis weist im Klimahaus eine Temperatur von
ca. -6 Grad Celsius auf, die Station Niger hingegen
hat eine Temperatur von rund 35 Grad Celsius. Jede
Reisestation ist mit aufwendigen Landschaften,
Klängen, Gerüchen und den jeweiligen klimatischen
Bedingungen inszeniert. Ein beeindruckendes
Erlebnis für alle Sinne. Durchstreifen Sie die Berge
der Schweiz, spüren Sie die Hitze in der Wüste
Afrikas, erleben Sie den Regenwald bei Nacht und
entdecken Sie das Eis der Antarktis. Im Wetterstudio
können Sie sich als Wettermoderator ausprobieren.
Unser Restaurant „Längengrad“ und das "Cafe
südwärts“ bieten warme Speisen, Snacks, Eis und
Getränke zu moderaten Preisen an.
Öffnungszeiten:
Mo - Fr: 10 - 18 Uhr
Sa - So, feiertags: 10 - 18 Uhr
Bildnachweis: Langer / Klimahaus
DEUTSCHES AUSWANDERERHAUS
BREMERHAVEN
Eine spannende Zeitreise für große und kleine
Geschichtsfreunde
Im Deutschen Auswandererhaus begeben Sie sich
auf die Spuren der mehr als sieben Millionen
Menschen, die über Bremerhaven in die USA,
nach Argentinien, Australien oder Brasilien
auswanderten.
Modernste Museumstechnik und realistisch
gestaltete Räume (z.B. die Kaje) erlauben in dem
Erlebnismuseum eine emotionale Zeitreise durch
die Migrationsgeschichte. Sie können die
Erfahrungen, aber auch Ängste und Träume der
Auswanderer hautnah miterleben.
Tauchen Sie in die Geschichte ein und erfahren Sie
mehr über die verschiedenen Stationen eines
Auswanderers: vom Abschied von der alten
Heimat, der Überfahrt, der Ankunft in der Neuen
Welt und vom Einleben in der Fremde. Eine
Brücke führt Sie schließlich in den zweiten
Ausstellungsteil – und damit zurück nach
Deutschland: Sie befinden sich jetzt im Jahr 1973
und begeben sich auf eine persönliche
Spurensuche:
Sie lernen die bewegenden Familiengeschichten
von Einwanderern kennen, die seit dem
17. Jahrhundert nach Deutschland gekommen sind.
In der Familienrecherche können Sie nach eigenen
ausgewanderten Familienmitgliedern suchen.
Das Museumsrestaurant „Speisesaal“ lädt zum
entspannten Verweilen direkt am Neuen Hafen ein
und bietet Ihnen US-amerikanische und
norddeutsche Spezialitäten.
Öffnungszeiten:
März - Oktober: 10 - 18 Uhr
November - Februar: 10 - 17 Uhr
Bildnachweis: Deutsches Auswandererhaus / Stefan Volk
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Beispiellösung:
Hallo Natasha, ich freue mich schon sehr auf Deinen Besuch in Bremen. Du wolltest ja gern mal für
einen Tag nach Bremerhaven fahren und ich habe zwei interessante Angebote gefunden.
Wir könnten zum Beispiel das Klimahaus besuchen. Dort kann man eine Art Weltreise machen und
die unterschiedlichen Klimazonen der Erde erleben. Es gibt verschiedene Stationen, die man
durchlaufen muss. Eine Station ist z.B. die Antarktis. Dort ist es richtig kalt, -6 Grad, an der Station
Niger ist es dagegen 35 Grad heiß. Man erfährt auch viel über die Menschen, die dort leben. Klingt
super, oder?
Das Deutsche Auswandererhaus ist auch richtig interessant. Dort kann man sehr viel über
Auswanderer lernen, die über Bremerhaven in die USA eingewandert sind. Man erfährt zum Beispiel
etwas über die Überfahrt der Auswanderer und wie sie sich in der Neuen Welt eingelebt haben. Das
Erlebnismuseum verwendet moderne Technik – ist also nicht so langweilig wie andere Museen.
Was meinst du? Was würdest Du lieber in Bremerhaven machen?
Bis bald,
Vladimir
Tipp Sprachmittlung
Lies die Aufgabe genau durch. WEM? (deinem Freund/deiner Freundin) sollst du WAS? (zwei
Ausflugsvorschläge in Bremerhaven) WARUM? (er/sie kommt bald zu Besuch und möchte
Bremerhaven kennenlernen) in der Herkunftssprache schreiben?
Du musst aus den deutschen Texten nur die wichtigsten Informationen heraussuchen.
Überlege genau, was deine Freundin oder dein Freund über die Angebote/Ausflugsziele
unbedingt erfahren sollte. Unwichtige Einzelheiten lasse einfach weg.
Übersetze niemals Wort für Wort! Verwende deine eigenen Worte, wenn du die
Hauptinformationen der deutschen Texte in deine Herkunftssprache überträgst.
Denke daran, dass du eine E-Mail oder einen Brief an einen Freund / an eine Freundin
schreibst. Schreibe kurze, einfache und vollständige Sätze, die du sinnvoll miteinander
verknüpfst.
Keine Angst, wenn du nicht alle Wörter in den deutschen Texten kennst! Du musst nur die
Hauptinformationen der Texte verstehen.
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Teil III: Textproduktion (Schreiben)
In der Schreibaufgabe musst du einen längeren und klar strukturierten Text schreiben.
In der Schreibaufgabe wird dir ein Beitrag aus einem Internetforum oder ein Auszug aus einer E-Mail
präsentiert. Beantworte dann eine oder mehrere Fragen aus der E-Mail oder dem Forumsbeitrag.
Dein Text sollte 200 Wörtern haben.
Beispielaufgabe 1 – Beitrag aus einem Internetforum:
Du möchtest auf einem …sprachigen Internetforum in Deutschland einen kurzen Beitrag zu folgendem Thema verfassen:
Herzlich willkommen in unserem Forum! Hey Leute! Es ist an der Zeit, einen kleinen Schreibwettbewerb für alle Mitglieder unseres Forums zu veranstalten. Für den Gewinner gibt es natürlich einen Preis, aber lasst Euch überraschen. Das Thema lautet:
Wahre Freunde, falsche Freunde! Uns würde interessieren, was Jugendliche, die noch nicht lange in Deutschland leben, unter “Wahrer Freundschaft” verstehen. Welche Eigenschaften mögt ihr an euren Freunden? Wie muss eurer Meinung nach ein echter Freund sein? Gibt es überhaupt noch echte Freunde? Wurdet ihr schon mal von einem Freund enttäuscht? Schreibt uns einfach, was ihr über das Thema denkt!
Beantworte die Fragen und begründe deine Meinung. Schreibe mindestens 200 Wörter.
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Beispielaufgabe 2 – Auszug aus einer E-Mail:
Dies ist ein Teil einer E-Mail, die du von einem Freund/einer Freundin erhälst. Schreibe ihm/ihr eine
E-Mail. Beantworte seine/ihre Fragen und begründe deine Meinung. Schreibe mindestens 200 Wörter.
Liebe/r …
bin zurzeit total im Stress, denn ich muss für die Schule einen Aufsatz zum Thema „Wahre Freunde,
falsche Freunde“ schreiben. So richtig weiß ich noch nicht, worüber ich schreiben werde. Vielleicht
hast du ja ein paar gute Ideen. Welche Eigenschaften magst du an deinen Freunden? Was bedeutet
für dich wahre Freundschaft? Wie muss deiner Meinung nach ein echter Freund sein? Wurdest du
schon mal von einem Freund enttäuscht?
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Schreibaufgabe: einen Beitrag für ein Internetforum oder eine E-Mail zu einem bestimmten
Thema schreiben (200 Wörter)
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Sammle vor dem Schreiben Ideen und Einfälle zu dem Thema. Beachte die gestellten Fragen. Das
könnte z.B. wie folgt aussehen:
Begriff „Wahre Freundschaft“:
sehr selten
wahre Freunde lassen mich nicht im Stich
akzeptieren mich, wie ich bin
einen wahren Freund kann ich zur Not auch mal nachts anrufen
Vertrauen, gegenseitige Akzeptanz ist wichtig …
…
Eigenschaften, die ich an meinen Freunden schätze
sind immer da für mich, wir machen viel gemeinsam
hören mir zu
reden nicht schlecht über mich
…
Echter Freund
sehr selten, meist nur eine Person
kann ich blind vertrauen
steht immer hinter mir
unterstützt mich, wenn ich Hilfe brauche
…
Verwende Wörter und Wendungen, die deinem Text Struktur geben, z.B.:
Meinungsäußerung Meiner Meinung nach … Ich finde, dass
Aufzählung Einerseits … andererseits … Zuerst … / zunächst … / dann …
Beispiele Zum Beispiel … Beispielsweise …
Ergänzungen Außerdem … … auch …
Gegenargumente / Einschränkungen Obwohl … Trotzdem … / allerdings … / jedoch …
Begründungen Deshalb … … weil …
Denke daran, dass du bei einer E-Mail einen Anredesatz (z.B. Lieber …) und einen Schlusssatz (z.B. Bis
bald!) schreiben musst. Bei einem Beitrag für ein Internetforum kannst du deinen Text in drei Teile
gliedern:
Einleitung: Hier erfährt der Leser, worum es in deinem Text geht.
Hauptteil: Dieser Teil enthält die Details (Argumente, Beispiele, Fakten usw.) zu deinem
Thema.
Schlussteil: Dies kann eine Zusammenfassung von dem sein, was du in deinem Haupteil
geschrieben hast, oder auch eine persönliche Äußerung.
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Tipp Schreiben
Lies die E-Mail / den Beitrag aus einem Internetforum aufmerksam durch und markiere
das Thema, über das du schreiben sollst, z.B.: Wahre Freunde, falsche Freunde!
Beachte unbedingt die Fragen, die in der E-Mail oder im Forumsbeitrag gestellt werden,
z.B.: Welche Eigenschaften findet ihr an euren Freunden gut? Wie muss eurer Meinung
nach ein echter Freund sein? usw.
Schreibe nicht sofort los. Notiere zuerst deine Ideen und Einfälle zu jeder Frage auf
einem Extrablatt. Die Notizen helfen dir später, deinen Text zu strukturieren.
Verwende Verbindungswörter (z.B. da, weil, außerdem usw.), um deine Sätze und Ideen
miteinander zu verknüpfen.
Verwende unterschiedliche Verben und Adjektive, damit dein Text abwechslungsreich
wird.
www.lis.bremen.de