Download - Leistungsbilanz 2012 - DLRG
Leistungsbilanz 2012 Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Schleswig-HolsteinDLRG-Jugend Schleswig-Holstein
5 Jahr
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Dank(e) DIR! 2.0.13
Jubiläums-ausgabe
inhalt // impressum
100 Jahre Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft – zum
runden Jubiläum gratuliere ich, auch im Namen der
Landesregierung Schleswig-Holstein, sehr herzlich! Wir
im Land zwischen den Meeren wissen die Arbeit der
ehrenamtlichen Retterinnen und Retter besonders zu
schätzen. Die Aktiven der DLRG helfen nicht nur Baden-
den und Wassersportlern, sie sind überdies engagiert
im Katastrophenschutz, in der Jugendarbeit und natürlich
in der Schwimmausbildung. Ich freue mich deshalb
sehr, seit 2012 der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesell-
schaft als Strandpate zur Seite stehen zu können. Seien
doch auch Sie dabei und unterstützen Sie die DLRG!
Torsten Albig, Ministerpräsident
des Landes Schleswig-Holstein
5 Jahr
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Dank(e) DIR!
Impressum
Herausgeber:Deutsche lebens-rettungs-Gesellschaftlandesverband schleswig-holstein e. V.
Kontakt:Berliner straße 64, 24340 eckernfördetel.: 04351 / 71 [email protected], www.sh.dlrg.de
Redaktion: holger Fehrmann, Kai Jacobsen, Daniel runz
Mitarbeit: uwe lensch, robin Wendt, Falko thimm, arno petersen, Johanna schöckel
Gestaltung: imke peters, www.d-to-b.de
Druck: von stern‘sche Druckerei, lüneburg
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Inhaltsangabe
Gute Wünsche: 100 Jahre DLRG 2
Wasserrettungsdienst Küste 4
Wasserrettungsdienst Mobil 6
180.000 EURO für die DLRG im Norden 8
Feierstunde für freiwilligen Katastrophenschutz 8
Ehrungen für verdiente DLRG-Mitglieder 9
Fundraising: DLRG-Stiftung und Strandpaten 10
Leistungsbilanz Landesverband Schleswig-Holstein 11
Übersichtskarte Ortsgruppen in Schleswig-Holstein 12
Geschichte der DLRG: wie alles begann… 14
Leistungsbilanz DLRG-Jugend Schleswig-Holstein 18
Ehrenamtspreis 19
60 Jahre DLRG-Jugend Schleswig-Holstein 20
Rettungssport: Live Saving Cup 22
Mitbestimmung: 1. Landeskinderrat 23
Blaulicht-Kids in Itzehoe 24
Weihnachtsfeier in Schwarzenbek 24
Portrait: Werner Ziel 25
10 Jahre „Wachminis“ 25
Bädersituation 26
Schottlandreise: One World – One Family 27
Ministerpräsident Torsten Albig erhält von Karin Masannek, Vorsitzende der DLRG Eutin, seine Strandpaten-Urkunde.
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100 Jahre DLRG: Kompetenz – Humanität – Verantwortung – Zukunft
Gute Wünsche
Seit 100 Jahren leisten die Männer und Frauen der DLRG hervorragende
Arbeit. Für diesen uneigennützigen Einsatz für unsere Gesellschaft gebührt
Ihnen großer Dank und Anerkennung. Dieses vorbildliche ehrenamtliche
Engagement der DLRG benötigt verlässliche Rahmenbedingungen von
Bund, Ländern und Gemeinden, um in gemeinsamer Verantwortung die
Wasserrettung für die Menschen in unserem Land sicherzustellen. Für den
Staat allein sind diese Aufgaben nicht leistbar!
Klaus Schlie, Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages
Mit der Gründung der DLRG-Stiftung Schleswig-Holstein, der Strandpaten-Kampagne und der
Schaffung einer einheitlichen Bewerbungsstelle für den Wasserrettungsdienst an den Küsten
haben wir in den letzten fünf Jahren Weichen gestellt. Seit Jahrzehnten verfügt die DLRG auch
in Schleswig-Holstein mit ihrer Anfänger- und Jugendschwimmausbildung über den Zugang
zum Nachwuchs.
Den ehrenamtlichen Ausbildern und Gruppenleitern in den einhundert Gliederungen Schleswig-
Holsteins gelingt es daher auch in Zeiten schwieriger demographischer und finanzieller Bedin-
gungen, Ausbildungsangebote zu schaffen und für Sicherheit an und im Wasser zu sorgen.
Wir erwarten dafür allerdings zeitnah, dass eine Anerkennung unseres Engagements in den
Strukturen von Rettungsdienst und Katastrophenschutz erfolgt und die Sicherung der Bäder-
struktur ein Kernelement politischen Handelns wird.
Dr. Christoph Mager, Präsident des DLRG-Landesverbandes Schleswig-Holstein
Jubiläumsausgabe Leistungsbilanz 2012 Seite 3
Seit über 60 Jahren spielt die DLRG-Jugend in Schleswig-Holstein eine tragende
Rolle. Mit vielen kreativen Ideen und Ansätzen werden verschiedenste Veranstal-
tungen eigenverantwortlich organisiert und durchgeführt. Einige Veranstaltungen
sind über die Jahre zur Tradition geworden, bei denen sich Jung und Alt gegen-
seitig unterstützen. Gerade das Miteinander in unserem Verband macht unsere
Arbeit einzigartig. Mit unseren vielfältigen Aktionen und Bildungsangeboten zeigen
wir, dass soziales Engagement Spaß macht, etwas bewegt, lehrreich und mit-
reißend ist. Unser Jugendverband soll sich auch in den nächsten Jahren weiter-
entwickeln können und so attraktiv für neue motivierte junge Menschen bleiben.
Rena Kemski, Landesjugendvorsitzende der DLRG-Jugend Schleswig-Holstein
WasserrettunGsDienst Küste
Ausgezeichnetes Pilotprojekt
MEPPEN / KELLENHUSEN. Das Pilotprojekt des Arbeits-
kreises Rettungsschwimmen der Johannesschule in
Meppen ist der Gewinner des Publikumspreises „Helfende
Hand“ des Bundesinnenministeriums. Das vom Schul-
leiter und Projektkoordinator Georg Jansen entwickelte
Konzept zur DLRG-Nachwuchsgewinnung setzte sich
überlegen gegen 14 weitere Kandidaten mit 2.973
Stimmen durch.
Am 30. November wurde das Projekt – eine Kooperation
der Johannesschule mit der Kurverwaltung Kellenhusen
und dem DLRG-Landesverband Schleswig-Holstein –
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von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich in Berlin
ausgezeichnet. Zudem belegte das Projekt in der Kate-
gorie „Innovative Konzepte“ den vierten Rang. Schüle-
rinnen und Schüler der 10. Klasse der Johannesschule
konnten ein Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
oder Silber erwerben sowie an einer umfassenden Erste-
Hilfe-Ausbildung teilnehmen. Im Juni haben die neuen
Retter dann auf der DLRG-Rettungswache in Kellenhusen,
angeleitet von alten Hasen, erste praktische Erfahrun-
gen im Wasserrettungsdienst an der Ostseeküste ge-
sammelt.
„Acht der elf Schülerinnen und Schüler haben bereits
zugesagt, im kommenden Jahr als ‚echte Rettungs-
schwimmer‘ nach Kellenhusen zurück zu kommen und
den ehrenamtlichen Dienst für 14 Tage zu absolvieren.
Und auch für den nächsten Projektdurchgang an der
Johannesschule in Meppen liegen bereits 10 Anmel-
dungen vor“, berichtet Projektinitiator Georg Jansen.
Musterwache an der Ostsee
Pünktlich zum Start der Badesaison steht in Pelzerhaken
zwischen Strandpromenade und Dünensteg direkt am
Sandstrand die neue Rettungswache. Das Gebäude
wurde zwischen der Saison 2011 und 2012 neu errich-
tet und bietet den ehrenamtlichen Rettungsschwim-
mer/innen vom Zentralen Wasserrettungsdienst Küste
(ZWRD-K) der DLRG eine attraktive Unterkunft und
moderne Gegebenheiten, um einen professionellen
Wasserrettungsdienst zu leisten.
In Pelzerhaken ist eine der modersten DLRG-Wachen an der Ostsee errichtet worden.
Das Projekt wurde mit dem „Helfende Hand“-Publikumspreis in Berlin ausgezeichnet.
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Fit für den Strand
50PLUS. Den demografischen Entwicklungen begegnet
die DLRG in zwei Richtungen: Eine attraktive Jugendarbeit
soll die DLRG auch weiterhin für den Nachwuchs interes-
sant machen. Es gilt jedoch auch erfahrene Mitglieder zu
halten oder wieder für die DLRG-Arbeit zu reaktivieren.
DLRG-Landesberauftrage „50plus“ Lore Jessen sorgt
mit ihren Mitstreitern neben geselligen Aktionen zum
Wohlfühlen auch für Angebote, die beweisen, dass
auch ältere Rettungsschwimmer noch lange nicht zum
alten Eisen gehören. Sie geht dabei selbst mit gutem
Beispiel voran. „Um festzustellen, welche Einsatzmög-
lichkeiten für 50plus im Wasserrettungsdienst bestehen,
habe ich zweimal 10 Tage Wachdienst in Travemünde
geleistet“, berichtet Lore Jessen. Und Wachleiter Frank
Hertlein zollt der 66-Jährigen vollsten Respekt: „Lore hat
hier manchem Jungspund gezeigt, was echter Einsatz
bedeutet“. Lore Jessens Fazit: „Bei guter Einweisung
und Einarbeitung ist der Rettungswachdienst eine zu
bewältigende Herausforderung. Man fühlt sich im Krei-
se der Rettungsschwimmer angenommen, aufgenom-
men und respektiert. Das, was wir Oldies mitbringen,
vereint mit der Fitness und Energie der „Jungen“, ergibt
ein gutes Ganzes für den Wachdienst“.
In einem Pilotlehrgang Anfang des Jahres haben sich
Neulinge und Wiedereinsteiger der Generation 50plus
in die Aufgaben des Wasserrettungsdienstes einweisen
lassen. In trockenen und nassen Ausbildungseinheiten
wurden sie fachgerecht vom Ausbildungsleiter des
Landesverbandes in allen Rettungsgeräten, die zum
Einsatz kommen können, unterwiesen. Das Üben ge-
staltete sich als gar nicht so schwierig, wie man dachte.
Im Sommer folgt ein Wachdienst-Praktikum am Strand
und anschließend steht dem Einsatz im Wasserrettungs-
dienst Küste nichts im Wege.
„Das vom Tourismus-Service Neustadt-Pelzerhaken-
Rettin geleistete Engagement zu diesem Neubau ist be-
merkenswert!“ lobte Hans-Hubert Hatje, Vizepräsident
der DLRG, anlässlich der Eröffnung.
Und Stephan Reil vom Tourismus-Service Neustadt-
Pelzerhaken-Rettin stellt klar: „Der Neubau und die mo-
derne Ausstattung tragen damit den entscheidenden
Notwendigkeiten zum Erhalt der Sicherheit an den
Badestränden in Pelzerhaken und Rettin Rechnung, die
sich sowohl aus dem Sicherheitsbedürfnis der Bade-
gäste als auch aus gesellschaftlichen Veränderungen
ergeben, wie zum Beispiel der steigenden Anzahl an
Nichtschwimmern und Senioren. Auch unsere Einwoh-
ner und Gäste in Pelzerhaken haben mit einer Unter-
schriften-Aktion und mit über 600 Befürwortern klar ge-
macht, dass eine Modernisierung der Rahmenbedingun-
gen für die DLRG-Retter absolute Priorität haben muss“.
DLRG-Vizepräsident Hans-Hubert Hatje (rechts) mit Aktiven der DLRG-Ortsgruppe Osnabrück.
Lore Jessen (66) aus St. Peter-Ording:
„Das soziale Gefüge passt bei der DLRG. Ich fühle
mich gut aufgenommen und treffe Gleichgesinnte.
Meine Altersgruppe ist fitter, als viele denken.
Ich stehe jetzt wieder auf dem Wachturm –
ein super Gefühl mit den jungen Leuten!“
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WasserrettunGsDienst moBil
SchnellEinsatzGruppen (SEGs)
Die DLRG bietet mehr als Schwimmkurse und Rettungs-
wachdienst – Wasserrettungsgruppen, rund um die Uhr
alarmierbar, in allen Landesteilen Schleswig-Holsteins.
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Zu finden sind Wasserrettungsgruppen in:
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Auch wenn nach der Gesetzeslage in Schleswig-Holstein vom Wasser kaum eine Gefahr für die Bevölkerung
Schleswig-Holsteins herrührt, haben mehrere DLRG-Gliederungen sogenannte SchnellEinsatzGruppen (SEGs)
für die Wasserrettung gebildet. Sie sind regelmäßig über die Rettungsleitstellen rund um die Uhr alarmierbar
und kommen außerhalb der in den Sommermonaten regelmäßig bewachten Strände zum Einsatz. Die Zahl der
Gruppen steigt dabei laufend an, derzeit arbeiten vier weitere Gliederungen intensiv an der materiellen Aus-
stattung und personellen Ausbildung einer solchen Gruppe. Ins Rettungsdienstgesetz des Landes ist die Wasser-
rettung jedoch bisher – anders als in anderen Bundesländern – nicht aufgenommen.
Wyk/Föhr
Stärke: 11 Personen, alarmierbar über Funkmeldeempfänger
Ausrüstung: Mehrzweckfahrzeug, Einsatztauchausrüstungen
Husum
Stärke: 15 Personen, alarmierbar über
Funkmeldeempfänger
Ausrüstung: Einsatzleitwagen, Krankentransportwagen,
Gerätewagen-Wasserrettung, Motorrettungsboote
St. Peter-Ording
Stärke: 20 Personen, alarmierbar über Funkmeldeempfänger
Ausrüstung: 2 x Gerätewagen Wasserrettung, Krankentransportwagen
(sämtlich geländegängig), Schlauchboote, Luftkissen-Rettungsboot
Rendsburg
Stärke: 20 Personen, alarmierbar über
Funkmeldeempfänger
Ausrüstung: Einsatzfahrzeug, Tauchgeräteanhänger,
Einsatztauchausrüstungen, Hochwasserboot
Hutzfeld-Bosau
Stärke: 8 Personen, alarmierbar über Funkmeldeempfänger
Ausrüstung: 1 Mehrzweckfahrzeug, Motorrettungsboote
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Kaltenkirchen
Stärke: 11 Personen, alarmierbar über Funkmeldeempfänger
Ausrüstung: Mehrzweckfahrzeug, Tauchgeräteanhänger,
Einsatztauchausrüstungen
Norderstedt
Stärke: 30 Personen, alarmierbar über Funkmeldeempänger
Ausrüstung: 2 x Mehrzweckfahrzeug, Gerätewagen Wasserrettung,
Krankentransportwagen, Hochwasserboot, Motor-
rettungsboote, Einsatztauchausrüstungen
Elmshorn
Stärke: 17 Personen, alarmierbar über Funkmeldeempfänger
Ausrüstung: Einsatzleitwagen, Gerätewagen Wasserrettung,
Gerätewagen Technik, Schlauchboot
Wedel
Stärke: 15 Personen, alarmierbar über Funkmeldeempfänger
Ausrüstung: Einsatzleitwagen, 2 x Gerätewagen Wasserrettung,
Luftkissen-Rettungsboot, Motorrettungsboote
Stormarn/Trittau
Stärke: 14 Personen, alarmierbar über Funkmelde-
empfänger, Rettungshundestaffel (14 Hunde)
Ausrüstung: Mehrzweckfahrzeug, 2 x Kranken-
transportwagen, Motorrettungsboote
Groß Sarau
Stärke: 6 Personen, alarmierbar über Funkmeldeempfänger
Ausrüstung: Mehrzweckfahrzeug, Motorrettungsboot (fest), Schlauchboot
Ratzeburg
Stärke: 23 Personen, alarmierbar
über Funkmeldeempfänger
Ausrüstung: Mehrzweckfahrzeug, Gerätewagen Wasserrettung,
Schlauchboot, Motorrettungsboote (fest), Einsatztauchausrüstungen
Mölln
Stärke: 20 Personen, alarmierbar über Funkmeldeempfänger
Ausrüstung: Mannschaftstransportfahrzeug, Mehrzweckfahrzeug,
Gerätewagen Wasserrettung, Schlauchboote, Hochwasserboot,
Einsatztauchausrüstungen
Büchen
Stärke: 15 Personen, alarmierbar über Funkmeldeempfänger
Ausrüstung: Gerätewagen Wasserrettung, Mannschaftstransportwagen,
LKW, Schlauchboote, Einsatztauchausrüstungen
Im Aufbau befinden sich derzeit Gruppen in 15 Niebüll 16 Stadt Flensburg 17 Kreis Schleswig-Flensburg 18 Eutin
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180.000 EURO für die DLRG im Norden
„PS-Sparen“ der Nord-Ostsee-Sparkasse stattet die
DLRG im Kreis Schleswig-Flensburg und im Kreis
Nordfriesland mit neuer Infrastruktur aus.
Am 19.10.12 fand in Solitüde an der Flensburger Förde
die Taufe der Boote NOSPA 1 und NOSPA 2 statt. Beide
Boote und die dazugehörigen Zugfahrzeuge wurden in
den vergangenen zwei Jahren in Form eines Leucht-
turmprojekts von der Nord-Ostsee Sparkasse (NOSPA)
gesponsert. Vertreter des NOSPA Vorstandes, des Lan-
desverbandes Schleswig-Holstein, sowie viele aktive
Helfer aus Flensburg, dem Kreis Schleswig-Flensburg
und aus Nordfriesland gaben der Taufe den würdigen
Rahmen. Nach der Taufe präsentierte sich die Einsatz-
gruppe aus FL/SL-FL mit einer Einsatzübung.
Im Anschluss daran hatten sowohl der Vorstand der
NOPSA als auch viele Besucher die Möglichkeit, mit der
NOSPA 2 eine Runde auf der Förde zu drehen und teil-
weise das Boot sogar selbst zu fahren. Das Boot NOSPA 1
wird in Zukunft in Niebüll (auch für Einsätze rund um
den Fährhafen Dagebüll) stationiert. Die NOSPA 2 wartet
zusammen mit dem Einsatzfahrzeug im DLRG-Lager in
Fahrensodde auf Einsätze auf der Flensburger Förde.
Beide Einsatzwagen und Boote werden von den DLRG-
Gliederungen bei größeren Unfällen oder Katastrophen
auch in den „DLRG Wasserrettungszug Nord“ eingebracht.
Feierstunde für freiwilligenKatastrophenschutz
KIEL. Für ihren verdienstvollen und uneigennützigen
Einsatz hat Innenminister Andreas Breitner allen frei-
willigen Helferinnen und Helfern des Katastrophen-
schutzes in Schleswig-Holstein im Namen der Landes-
regierung öffentlich gedankt und ihnen die Anerkennung
und den Respekt der Menschen in Schleswig-Holstein
ausgesprochen.
„Ohne das ehrenamtliche Engagement der vielen Füh-
rungs- und Einsatzkräfte aller Trägerorganisationen ist
der Katastrophenschutz in Schleswig-Holstein nicht vor-
stellbar“, sagte Breitner Ende September in Kiel. Erst-
mals hatte der Minister stellvertretend für alle ehren-
amtlichen Helferinnen und Helfer 150 Rettungskräfte
vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), dem Deutschen
Roten Kreuz (DRK), den Freiwilligen Feuerwehren, der
Johanniter-Unfallhilfe (JUH), dem Malteser Hilfsdienst
(MHD), dem Technischen Hilfswerk (THW) sowie den
Regieeinheiten aus ganz Schleswig-Holstein zu einer
Feierstunde in das Landeshaus nach Kiel eingeladen.
Gemeinsam mit Landtagsvizepräsident Bernd Heine-
mann überreichte der Minister den Repräsentanten der
Hilfsorganisationen Dankesurkunden als Anerkennung
ihres Einsatzes für die Sicherheit der Menschen in
Schleswig-Holstein.
Vertreter der DLRG beim Empfang für Ehrenamtliche im
Katastrophenschutz.
Nospa-Chef Reinhard Henseler (links) bei der Taufe der NOSPA 2.
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Jubiläumsausgabe Leistungsbilanz 2012 Seite 9
Bundesverdienstkreuz für DLRG-Schatzmeister André Tschirner
ELMSHORN/KIEL. Ministerpräsident Torsten Albig über-
reichte die Auszeichnung persönlich in Kiel. Der vierfache
Familienvater André Tschirner (44) engagiert sich seit sei-
nem 15. Lebensjahr vor allem auf Orts- und Landesebene
für die DLRG.
Angefangen hat seine ehrenamtliche Arbeit 1983 als
Ausbilder und Rettungsschwimmer in der Ortsgruppe
Elmshorn, danach folgten Tätigkeiten als Lehrgangsre-
ferent, Landesausbildungsleiter und Vorstandsmitglied
im Landesverband. Zu seinen Stärken zählt es, andere
zu motivieren und neue Ideen einzubringen. So schaff-
te er es, die Ausbildungsqualität weiter zu verbessern.
Gleichzeitig initiierte er einen Lehrgang „Oldie but
Goldie“ für Ausbilder über 50 Jahre.
André Tschirner wurde 1998 Mitglied des Kuratoriums
für das Landeszentrum und Gästehaus der DLRG in
Eckernförde. Er sorgte für eine bessere Betreuung der
internen und externen Gruppen sowie für die Erweiterung
des Landeszentrums und Gästehauses um 12 auf 72
Betten.
DLRG-Schatzmeister André Tschirner nimmt aus den Händen von
Ministerpräsident Torsten Albig das Bundesverdienstkreuz entgegen.
ehrunGenGünter Schlink (56) aus Sieverstedt:
„Richtig aktiv bin ich, seit das Freibad geschlossen
werden sollte. Unser Bad muss im Dorf bleiben, das
ist mir wichtig. Ich will dort mit meinen Enkeln
schwimmen. Ich engagiere mich gerne und habe
Verantwortung für die Gemeinschaft.“
Bernd Czysch (65) aus Neumünster:
„Bei der DLRG kommt man mit Menschen zusammen und
hat eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Wer Aufgaben übernimmt,
bleibt dabei – ich bin als Jugendlicher dazugekommen und schon
48 Jahre geblieben.“
Weitere Ehrungen
Rainer Brütt – Bundesverdienstkreuz am Bande
Birgit von Essen – Verdienstorden der BRD
Inge Carstensen – Bürgerehrenpreis Kaltenkirchen
Jürgen Wittgrefe – Bürgerehrenpreis Kaltenkirchen
Regina Block – Ehrenamtspreis Neustadt
Jochen Block – Ehrenamtspreis Neustadt
Birgit von Essen erhielt unter anderem für Ihr Engangement in der DLRG-Jugend den Verdienstor-den der BRD.
Regina und Jochen Block (Mitte) wurden in Neustadt/Holstein mit dem Ehrenamtspreis der Stadt ausgezeichnet.
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FunDraisinG
Stiftungsarbeit nimmt Fahrt auf
Die Ende 2011 neu gegründete DLRG-Stiftung entwickelt sich
gut: Erstmalig kann im Jahr 2013 aus Zuwendungen ein Projekt
gefördert werden. „Die Stiftung stellt das Preisgeld für den Eh-
renamtspreis der DLRG und der DLRG-Jugend bereit. Damit
wird der Fortbestand dieser wichtigen Auszeichnung gesi-
chert“, berichtet DLRG-Geschäftsführer Thies Wolfhagen.
Zuvor ist es der Stiftung gelungen, weitere Gelder einzuwerben
und den Kapitalstock auf über 32.000 Euro zu steigern. Thies
Wolfhagen sagt dazu: „Wir konnten Einnahmen aus Bußgel-
dern und zahlreichen Spenden für die DLRG gewinnen.“ Dieser
erfolgreich eingeschlagene Weg soll fortgesetzt werden. Ziel für
2013 ist eine Aufstockung des Stiftungskapitals auf 50.000 Euro.
Zweck der Stiftung ist die Förderung aller Einrichtungen, Maß-
nahmen und Aufgaben der DLRG im Landesverband Schles-
wig-Holstein und ihrer Gliederungen, die der Bekämpfung des
Ertrinkungstodes dienen.
Die DLRG sagt Danke: Regattabegleitfahrt bei der Kieler Woche mit Sponsoren der Stiftung und ehemaligen DLRG-Aktiven.
Die Crew der ZDF-Serie
„Küstenwache“ und
Strandparte Dirk Luther,
Sternekoch im Vital Hotel
„Alter Meierhof“ in
Glücksburg, werben für
die Kampagne.
Bekannte Gesichter werben Strandpaten
Im zweiten Jahr der DLRG-Fördererkampagne
„Strandpaten“ unterstützen mit Sternekoch Dirk
Luther und der Crew der „Albatros“ aus der ZDF-
Fernsehserie „Küstenwache“ bekannte Gesichter
die kreative Aktion.
Dirk Luther zog sich für das neue Plakat-Motiv eine
DLRG-Weste über die Kochjacke und posierte an sei-
nem „Hausstrand“ in Glücksburg. Luther ist Chef-
koch des Restaurants Meierei Dirk Luther im Vital
Hotel „Alter Meierhof“. „Wer auf der Sonnenseite
des Lebens steht, muss auch etwas zurückgeben!“
begründet Luther sein Engagement für die Strand-
paten-Kampagne und seine Fördermitgliedschaft
der DLRG Kropp.
Die DLRG als gemeinnützige Organisation finanziert
sich zum größten Teil aus den Mitgliedsbeiträgen,
aber auch aus Spenden. Durch immer weniger
Schwimmhallen im Land, gibt es immer weniger
Raum für aktive Mitglieder. Aus diesem Grund wirbt
die „Strandpaten“-Kampagne fördernde Mitglieder,
die durch ihre Patenschaft die aktiven Rettungs-
schwimmer/innen unterstützen und so für die Sicher-
heit der schleswig-holsteinischen Strände sorgen.
Strandpaten übernehmen somit eine symbolische
Patenschaft für die Sicherheit ihres Lieblingstran-
des. Weitere Infos unter www.strandpaten.de
Sven Schönke (37) aus Eutin:
„Früher habe ich viel Wach-
dienst gemacht – da wirst Du
körperlich gefordert, kommst
zu Hause raus und leistest
wertvolle Arbeit. Heute bin ich
mit meiner ganzen Familie
dabei. Die DLRG ist für alle da,
niemand wird ausgeschlossen.“
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LeistunGsbiLanz der dLrG schLeswiG-hoLstein 2012
Der DLRG Landesverband Schleswig-Holstein besteht aus 102 DLRG-Gliederungen
Schwimmprüfungen
Jugendschwimmen
Rettungsschwimmen
Anfängerschwimmen
2008 2009 2010 2011 201210.000
8.000
6.000
4.000
2.000
0
12.439 12.502 12.479 11.485 12.614Gesamt:
Wachstunden Flüsse und Seen
Frei-/Hallenbäder
Küstenwachdienst
2008 2009 2010 2011 2012250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
0
386.039 405.542 396.569 434.070 405.310Gesamt:
257.069
102.476
26.494
261.746
120.713
23.083
303.273
78.351
23.686
Hilfeleistungen im Wasserrettungsdienst 2012 Rettungen vor dem Ertrinken: 69Bergungen: 216 Hilfe für Wassersportler: 328 Erste-Hilfe: 4.930Gesamt: 5.543
32.000
31.600
31.200
30.800
Anzahl der Mitglieder:
Mitgliederentwicklung
Wachgänger Flüsse und Seen
Frei-/Hallenbäder
Küstenwachdienst
2008 2009 2010 2011 2012
Wachstationen: 113
1.600
1.200
800
400
0
4.952 5.197 4.223 4.815 4.242Gesamt:
2.000
1.842
1.541
840
2.104
1.924
787
2008 2009 2010 2011 2012
30.400
30.000
weibl. männl.
2.168
1.899
885
1.885
1.313
1.999
31.24431.022
48,26 % 51,74 %
243.697
130.272
22.600
300.041
109.864
24.165
47,27 % 52,73 % 45,92 % 54,08 %
30.716
30.490
Erste-Hilfe-Ausbildung
Teilnehmer Erste-Hilfe-Kurse
Teilnehmer Erste-Hilfe-Training
Teilnehmer Lebensrettende Sofortmaßnahmen
2008 2009 2010 2011 20122.000
1.600
1.200
800
400
0
2.184 2.644 2.765 3.109 3.399Gesamt:
480
123
1.581
705
1.735
204
816
1.631
318
1.887
903
319
2.512 2.747 2.690 2.602
3.316 3.293 3.186 2.830
6.611 6.462 6.6036.053
2.828
3.2076.579
2.319
1.158
765
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1.038
472
30.464
45,71% 54,28 %
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standorte
Hier ist die DLRG in Schleswig-Holsteinmit Ortsgruppen vertreten
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Liste
Jubiläumsausgabe Leistungsbilanz 2012 Seite 13
Kreis/Gliederung
Mit-glieder gesamt
davon Jugendl.unter 26 J.
Grün-dungs-datum
95 Flensburg 415 277 195096 Kiel 647 353 192697 Lübeck 1.493 819 15.05.2098 Neumünster 760 569 192999 Norderstedt 1.514 1.093 14.12.63
DITHMARSCHEN1 Burg (Vorjahr) 145 106 19522 Büsum-Wesselburen 202 111 19937 Südermarsch 459 373 19643 Heide 207 88 22.09.51
103 Lunden 50 41 20055 Meldorf 218 171 k. A.6 Nordhastedt 48 364 Hemmingstedt 122 80 23.02.768 Wrohm 25 8 09.12.93
HERZOGTUM LAUENBURG10 Büchen 159 86 1952
100 Groß Sarau 73 24 14.02.7311 Mölln 350 248 194912 Pogeez-Holstendorf 251 75 195313 Ratzeburg 484 358 194915 Sachsenwald 679 541 195814 Schwarzenbek 285 182 29.03.7316 Steinhorst 201 90 1957
9 Behlendorf 67 48 28.08.98NORDFRIESLAND
25 Tönning/Eiderstedt 200 129 21.02.4824 St.-Peter-Ording 241 119 195017 Husum 736 503 194819 Ladelund 190 149 196020 Sylt 248 120 195122 Niebüll 261 198 k. A. 23 Stadum 158 110 197118 Insel Föhr 242 178 199521 Amt Süderlügum 121 80 2001
OSTHOLSTEIN26 Bad Schwartau 351 243 23.05.5227 Dahme 93 51 01.09.4828 Eutin 282 240 192929 Fehmarn 748 450 195231 Grömitz 352 299 199130 Großenbrode 198 131 k. A.32 Haffkrug-Scharbeutz 123 39 199433 Heiligenhafen 97 57 199934 Hutzfeld-Bosau 220 149 197035 Kellenhusen 40 6 k. A.36 Lensahn 203 148 197437 Lübecker Bucht 651 477 197938 Malente 315 195 194939 Neustadt 288 165 1951
PINNEBERG40 Barmstedt 446 336 196641 Elmshorn 716 450 191442 Halstenbek-Rellingen-Schenef. 681 475 195243 Helgoland 122 35 k. A. 44 Hörnerkirchen 154 119 198245 Quickborn 268 201 01.01.62
101 Pinneberg 1131 745 195346 Region Uetersen 1122 685 192747 Wedel 441 241 1936
Martina Bläse (45) aus Plön:
„Die DLRG ist für mich der perfekte Ausgleich zum
Beruf – sportlich wie menschlich. Ich kann neue Ideen
und Projekte einbringen, Stillstand gibt es nicht.
Meine beiden Jungs sind immer dabei, die DLRG
ist ein Verein für die ganze Familie.“
Kreis/Gliederung
Mit-glieder gesamt
davon Jugendl.unter 26 J.
Grün-dungs-datum
PLÖN102 Lütjenburg 117 83 1956
48 Plön 413 289 194649 Preetz 211 147 14.05.4950 Schwentinental 157 121 195851 Schönberg 232 88 195552 Selent 71 48 1988
RENDSBURG-ECKERNFÖRDE53 Aukrug-Innien 82 72 196854 Büdelsdorf 152 102 194955 Eckernförde 365 233 01.01.4856 Felde 65 40 197857 Fockbek 187 149 k. A.58 Hohn 179 160 31.03.7959 Kronshagen 250 230 195260 Nortorf 143 69 195061 Nübbel 201 174 198362 Rendsburg 446 306 k. A. 63 Schacht-Audorf 198 152 1950
SCHLESWIG-FLENSBURG64 Amt Langballig 11 7 19.05.7166 Gelting,Golsm.,Hasselb. 123 82 28.12.9565 Glücksburg 406 321 k. A.67 Harrislee 310 241 k. A.68 Holmarksee 224 141 196669 Jarplund-Weding 521 403 196470 Kappeln 260 186 195271 Kropp 192 139 197773 Norgaardholz 163 75 195275 Schleswig 606 385 194874 Sieverstedt 43 14 196276 Tarp 153 116 13.05.6677 Waldeck-Schafflund 311 223 01.06.94
SEGEBERG84 Alvesloe 33 5 201079 Bad Bramstedt 286 224 196680 Bad Segeberg 110 78 195581 Itzstedt 49 17 196278 Ellerau 127 104 19.05.7282 Kaltenkirchen 260 177 195483 Wahlstedt 294 186 1974
STEINBURG85 Glückstadt 206 144 192086 Horst 6 2 25.05.6387 Itzehoe 486 389 194988 Krempe 60 48 1954
STORMARN89 Ahrensburg 460 301 195093 Bad Oldesloe 235 173 196992 Bargteheide 225 169 20.11.4990 Barsbüttel 155 106 197791 Reinfeld 277 142 194894 Stormarn 135 77 1936
Mitgliederzahlen und Gründungsdaten
Geschichte der dLrG
Die Binzer Seebrücke im Jahr 1911.
Anlass für die Gründung der Deutschen Lebens-Ret-
tungs-Gesellschaft war ein Unglück, das sich am 28. Juli
1912 in Binz auf Rügen ereignete: Auf der über 800 Meter
langen Seebrücke drängten sich hunderte Schaulustige,
um das Ablegen des Bäderdampfers „Kronprinz Wil-
helm“ und das vor Anker gehen von Kreuzern der Kai-
serlichen Marine zu beobachten. Unter der Menschen-
menge brach plötzlich die Anlegestelle trichterförmig
zusammen. Rund hundert Personen stürzten ins Wasser.
Von diesen ertranken siebzehn, darunter sieben Kinder.
Gründung DLRG in Leipzig.
Die Rolle der Jugendlichen ist ähnlich
der Rolle der Erwachsenen.
1913
Gründung DLRG Schleswig-Holstein
Nach mündlichen Überlieferungen
ist bekannt, dass der Landesverband
Schleswig-Holstein am 08.06.1926
gegründet wurde. Der erste Landes-
verbandsleiter war Otto Asmussen
aus Kiel. Der Aufbau erfolgte
zusammen bzw. mit Unterstützung
des Deutschen Schwimmverbandes
und der Deutschen Turnerschaft.
08.06.1926
Durch die Kriegszeit
gingen sämtliche Unterlagen
verloren, so dass keine Unter-
lagen über die Zeit von
1926 - 1947 vorliegen.
Kriegszeit
100 Jahre DLRG – die Geschichte
Seebäderdampfer an der Binzer Seebrücke
Nur dem schnellen Einsatz der Kriegsschiffe, die sofort
Rettungsboote zu Wasser brachten und weniger, beherz-
ter Menschen war es zu verdanken, dass nicht erheblich
mehr Menschen den Tod fanden. Allein ein Mann, der
Sergant Richard Roemer aus Hohenlimburg, rettete un-
ter Einsatz seines Lebens zwölf Menschen vor dem Er-
trinkungstod. Was blieb, war die Erkenntnis, dass viele
Menschen nicht schwimmen konnten und noch viel we-
niger in der Lage waren, Ertrinkende vor dem „nassen
Tod“ zu retten.
Begann die DLRG mit dem Wiederaufbau
in 6 Bezirken mit damals 294 Mitgliedern.
1947
Eintrag:
DLRG Landesverband
Schleswig-Holstein
in das Vereinsregister
in Kiel.
1950
Beginn der Jugendarbeit
im Landesverband
Schleswig-Holstein.
Helmut Kelm wird als komm.
Landesjugendwart vom
Landesverband Schleswig-
Holstein eingesetzt.
1951
Ausarbeitung einer eigenen
Jugendordnung vom
07. - 09. März 1952 im
Haus Rothfos in Mözen.
1952
Jugendarbeit wird fester
Bestandteil und die DLRG-
Jugend wird Mitglied des
Landesjugendringes
Schleswig-Holstein.
1953
Erster Schulschwimm-
wettbewerb der DLRG.
1954
Helmut Kelm wird
nach Unstimmig-
keiten abgesetzt
und Harald Kracht
wird als Nachfolger
eingesetzt.
1955
Helgoland
kommt
zum Landes-
verband
Schleswig-
Holstein.
Wie alles begann…
Aufruf zur Gründung der DLRG
Das Drama von Binz war der Auslöser für die Gründung der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Am 19. Oktober 1913 wurde sie
im Saal des Kaufmännischen Vereins in Leipzig ins Leben gerufen.
Ihre Aufgabe: Sie sollte „eine weiteste Verbreitung sachgemäßer
Kenntnisse und Fertigkeiten in Rettung und Wiederbelebung Ertrinken-
der herbeiführen“.
Im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens setzte sich die DLRG besonders
für die Schulschwimmausbildung und Rettungsschwimmausbildung
ein, denn nur fünf Prozent der Bevölkerung konnten schwimmen. Im
Jahr 1922 ertranken allein 8000 Menschen.
Nach drei Jahrzehnten hatte die DLRG eine Million Rettungsschwim-
mer ausgebildet und acht Millionen Wachstunden an Küsten, Seen und
Flüssen geleistet. Durch die ausschließlich ehrenamtliche Arbeit sank
die Zahl tödlicher Ertrinkungsunfälle um ein Drittel.
Erster Schulschwimm-
wettbewerb der DLRG.
Helmut Kelm wird
nach Unstimmig-
keiten abgesetzt
und Harald Kracht
wird als Nachfolger
eingesetzt.
1955
Der 1. Landesjugendtag
unter Harald Kracht
(Landesjugendwart)
findet in Lübeck statt.
1957
Ein Antrag des Landesverbandes
Schleswig-Holstein zur Bundes-
tagung auf Einführung einer
Jugendarbeit auf Bundesebene
wird abgelehnt.
1959
Die Stadt Eckernförde bietet Harald Kracht
(Landesjugendwart 1955 - 1961)
überraschend zwei von vier Tennisplätzen
zur sofortigen Bebauung mit späterer
Option auf die restlichen zwei Plätze an.
Also dort, wo heute das Jugend- und
Schulungsheim der DLRG Schleswig-
Holstein steht.
1960
Eine Mannschaft des Landesver-
bandes Schleswig-Holstein vertritt
die DLRG bei Internationalen
Wettkämpfen der FIS in Spanien.
Einweihung des Landesjugend-
und Schulungsheimes in
Eckernförde.
DLRG-Einsatz während der
Sturmflut an der Nordseeküste.
1962
Bundestagung in Lübeck-
Travemünde: Der Landesverband
Schleswig-Holstein wiederholt
seinen Antrag auf Einführung
einer Jugendarbeit auf Bundes-
ebene mit Erfolg. Harald Kracht,
Landesjugenwart aus Schleswig-
Holstein, wird kom. Bundes-
jugendwart.
Aufbau einer ehrenamtlichen
Einsatzleitung für den
Küstenwachdienst.
1965 1972 1973
DLRG-Boote übernehmen
Sicherung der olympischen
Ruder- und Segelregatten
in Kiel.
Hauptamtliche
Einsatzleitung
für die Küste wird
unter Leitung
des DLRG-Präsidiums
installiert.
DLRG-Boote übernehmen
Sicherung der olympischen
Ruder- und Segelregatten
in Kiel.
Ein Jahr nach der Gründung der Bundesrepublik
Deutschland hatte die DLRG 28.000 Mitglieder in elf Lan-
desverbänden. Inzwischen zählt die DLRG fast 600.000
Mitglieder und ist somit die größte freiwillige Wasserret-
tungsorganisation der Welt!
Die DLRG trat dem Spitzenverband dem Deutschen
Sportbund (DSB) bei. Seit 1993 ist sie Gründungsmit-
glied des neuen Weltverbandes der Wasserrettungsor-
ganisationen, der International Life Saving Federation
(ILS).
Die DLRG ist anerkannte Organisation der Erste-Hilfe
Ausbildung und Mitglied in der Bundesarbeitsgemein-
schaft Erste Hilfe (BAGEH).
Unser Wappentier im Wandel
Die Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer sorgen
mit jährlich zwei Millionen Wachstunden an über 5000
Badestellen an Küsten, Seen und Binnengewässern so-
wie in Bädern für sichere Wasserfreizeit.
Landesverbandsleiter
Dr. Gülsdorf wird
Vizepräsident der
DLRG (bis 1980).
1974
Landesverbandshaupttagung mit
Festakt „50 Jahre DLRG Landesverband
Schleswig-Holstein“ in Kiel.
1975
Bundesjugendtreffen und
Bundesmeisterschaften im
Rettungsschwimmen mit
fast 2.500 Teilnehmern in
Weißenhäuser Strand.
1980
Die „Boje“ erscheint
erstmalig als Mitglieder-
magazin der DLRG-Jugend
Schleswig-Holstein.
1981
Bundesjugendtreffen
und Bundesmeisterschaften
im Rettungsschwimmen
mit fast 3.000 Teilnehmern
in Damp.
1985
Landesjugendtreffen und
Landesmeisterschaften im
Rettungsschwimmen mit
750 Teilnehmern in Göteborg.
1979
Einweihung des Neubaus des DLRG-Jugend-
und Schulungsheims in Eckernförde.
1987
Zentrale Einsatzleitung
Küste wird Bestandteil
des Landesverbandes
Schleswig-Holstein.
1988
Rescue in Lübeck-
Travemünde.
1990
Beginn der Umstruk-
turierung des
Landesverbandes.
1991
Abschluss der Umstruktu-
rierung des Landesverbandes:
Aus 23 Bezirken mit
96 Ortgruppen werden
100 eingetragene
Gliederungen (e. V.).
1992
DLRG-Jugend
Schleswig-Holstein
startet das Projekt
„Umweltmobil“.
1996
Hauptamtliche
Einsatzleitung
für die Küste wird
unter Leitung
des DLRG-Präsidiums
installiert.
Beginn der Umstruk-
turierung des
Landesverbandes.
Abschluss der Umstruktu-
rierung des Landesverbandes:
Aus 23 Bezirken mit
96 Ortgruppen werden
100 eingetragene
Gliederungen (e. V.).
DLRG-Jugend
Schleswig-Holstein
startet das Projekt
„Umweltmobil“.
Jubiläumsausgabe Leistungsbilanz 2012 Seite 14-17
30 Millionen Menschen haben bei ihr Schwimmen und
Retten gelernt.
Zehntausende Ausbilder haben dazu beigetragen, daß
Deutschland weltweit den höchsten Standard in der
Schwimmausbildung hat.
Andere Mitglieder arbeiten als Bootsführer, Taucher,
Sprechfunker, in der Erste Hilfe-Ausbildung und im Kata-
strophenschutz.
Andere betreiben Rettungsschwimmen als Breiten- und
Leistungssport.
Weit über 10.000 Mitglieder sorgen für ein vitales Ver-
einsleben als Vorsitzende, Schatzmeister, Geschäftsfüh-
rer oder in der Öffentlichkeitsarbeit.
Jugendarbeit wird in der DLRG groß geschrieben. 60%
aller Mitglieder sind Kinder und Jugendliche.
Der organisatorische Aufbau der DLRG entspricht im
Prinzip der Aufbauorganisation unseres Bundesstaates.
Es gibt auch bei der DLRG eine Bundesebene. Den Bun-
desländern entsprechen die Landesverbände. Die Kreise
und kreisfreien Städte spiegeln sich wider in den Bezir-
ken, Kreis- oder Stadtverbänden. Last but not least haben
die Gemeinden und kreisangehörigen Städte ihr Pendent
in den Ortsgruppen bzw. Ortsvereinen.
Die Binzer Seebrücke heute
Gründung der Arbeitsgemeinschaft
„Erste Hilfe“ in Schleswig-Holstein
zusammen mit DRK, ASB,
JUH und MHD.
1997
Bundestagung der DLRG
in Lübeck-Travemünde.
1998
Bundesweite
Eröffnung der
Wachsaison in
Grömitz.
1999
Landesverbandshaupttagung
mit Festakt „75 Jahre DLRG
Landesverband Schleswig-
Holstein“ in Burg auf Fehmarn.
2001
08./09.2009
Einweihung Erweiterungsbau: DLRG
Landeszentrum und Gästehaus in Eckernförde.
2009
60 Jahre DLRG-Jugend
im Landesverband Schleswig-Holstein.
Festakt parallel zum Landesjugendrat
in Eckernförde.
2012
27./28.4.2013
Landesjugendtag und
Landesverbandshaupttagung
in Kiel. Festveranstaltung
100 Jahre DLRG „DLRG 2.0.13“
2013
19.10.2013
Festakt
„100 Jahre DLRG“
in Berlin.
2013
2.0.13
2011
Gründung der
DLRG-Stiftung
Schleswig-Holstein
1. Mitglieder-entwicklung DLRG-Jugend
2. Verhältnis von weiblichen und männlichen Mitarbeitern
7. Wir schaffen Anreize für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen durch…
8. Wir erreichen folgende Zielgruppen
9. Unsere Angebote werden genutzt von…
männl.52%
(10.646)
weibl.48%(9784)
5. Wir finanzieren unsere Jugend-arbeit aus…
Zuschuss vom Stammverband
Teilnehmerbeiträge
Öffentliche Zuschüsse
Sponsoren
Stiftungen
6. Entwicklung der Zuschüsse des Landes Schleswig-Holstein für die Jugendarbeit der DLRG
32%
28%14%
17%
9%
21.200
21.600
20.800
20.400
20.000
2008 2009 2010 2011 2012Jahr:
Anzahl der Mitglieder:
20.89020.99920.684
20.456
3. Mitgliedszahlen Jugendverbände in Schleswig-Holstein
4. Wir bieten unseren Mitgliedern folgende Veranstaltungen
Jugendgruppe Schwimm-und Sport-
veranstaltungen
Freizeiten und
Tagesfahrten
Seminare und
Lehrgänge
Info- undVorbereitungs-
treffen
0
500
1.000
347 209
690
1.071
490
Finanzierung von Seminaren
(teilweise) Finanzie- rung von Materialien (z.B. aus DLRG-Material- katalog, etc.).
Offizielle Ehrungen (z.B. Verdienst- abzeichen der DLRG)
Essen / Ausflüge /Veranstaltung oder Feier als Dankeschön
Erwachsene (über 26 Jahre)
Junge Erwachsene (20-26 Jahre)
Jugendliche(16-19 Jahre)
Teenager(12-15 Jahre)
Kinder(bis 11 Jahre)
Menschen mit Behinderungen (körperlicher und/oder geistiger Art)
Menschen mit Migrationshintergrund
Menschen mit sozialen und finanziellen Benachteiligungen
Quelle: Landesjugendring, 31.12.2012
Sportjugend
DLRG-Jugend
Jugendfeuerwehr
DBG-Jugend
Evangelische Jugend
366.679
98.094
20.430
13.384
11.558
30.000
35.000
40.000
45.000
50.000
EUR
2011 2012 2013
-1.439 EUR(-3,2%) -5.230 EUR
(-12%)
LeistunGsbiLanz dLrG-JuGend schLeswiG-hoLstein 2012
Hinweis: Es wurden 102 Gliederungen in Schleswig-Holstein befragt; alle DLRG-Mitglieder bis 26 Jahre sind Mitglieder der DLRG-Jugend; alle hier aufgeführten Mitarbeiter/ innen arbeiten ehrenamtlich.
-0 EUR(-0%)
26%
21%21%
32%
8%
17%
24%
24%
23% 33%
27%40%
20.430
Seite 18
Jubiläumsausgabe Leistungsbilanz 2012 Seite 19
ehrenamtspreisSarah Zabel (20) aus Ratzeburg:
„Wenn Kinder in der Jugendgruppe ein Lächeln
zurückgeben – dann ist das eine tolle Motivation für
mich. Bei der DLRG gibt es viele Erfolgserlebnisse
dieser Art. Meine Freunde sehe ich bei der DLRG
und wir machen oft was zusammen.“
3. Verleihung Ehrenamtspreis der DLRG-Jugend Schleswig-Holstein
Die DLRG-Jugend Schleswig-Holstein verlieh das dritte Jahr in Folge den „Ehrenamtspreis“ an Ehrenamtliche, die die Jugendarbeit im Verein aktiv mitgestalten.
In der Kategorie „Einzelperson bis 27 Jahre“ wurden die Nominierten von Dritten vorgeschlagen. Allein die Nomi-nierung ist bereits eine Anerkennung im Verein, die stark motiviert. Und das ist es, was die DLRG-Jugend Schleswig- Holstein mit diesem Preis erreichen will: Wertschätzung und Anerkennung des Ehrenamtes und der Ehrenamtlichen, sowie Motivation, die wertvolle Arbeit fortzuführen. Als Team oder mit einem Projekt der Sonderkategorie 2012 „Bewegende Teamarbeit“, konnten die Jugendlichen sich selbst bewerben.
Und der Ehrenamtspreis 2012 ging an:
Nico Scheerer – DLRG Itzehoe e.V. (Einzelperson bis 27 Jahre),
DLRG Sachsenwald e.V. mit dem Projekt „Kooperation DLRG-Jugend + Jugendfeuerwehr Reinbek“ (Gruppe),
DLRG Insel Föhr e.V. mit dem Projekt „Hier bewegt sich was“ Ihr für uns – Wir für euch
„Engagierte Jugendleiter/innen sind sehr wichtig für die DLRG-Jugend und sie sollen wissen, dass ihre Arbeit wertge-schätzt wird! Außerdem können andere Ortsgruppen von den guten Ideen und Projekten profitieren, die durch den Ehren-amtspreis bekannt geworden sind“, berichtet Rena Kemski Landesjugendvorsitzende der DLRG-Jugend Schleswig- Holstein.
In einem festlichen Rahmen wurden die Preisträgerinnen und Preisträger während des Landesjugendrates in Eckern-förde bekanntgegeben.
Die fünfköpfige Jury, bestehend aus Edeltraud Dietz-Stang (Unterstützerin des Ehrenamtspreises), Dr. Christoph Mager (Präsident des DLRG-Landesverbandes), Rena Kemski (Landesjugendvorsitzende der DLRG-Jugend S.-H.), Alina Weckelmann (Kreisjugendbeauftragte der DLRG-Jugend S.-H., Kreis Plön), Birgit von Essen (Projektgruppe Ehren-amtspreis), fand, dass sich die Projekte und die Arbeit der Einzelpersonen durch Innovation und hohes ehrenamtliches Engagement auszeichneten.
Die jungen Preisträger/innen, die im Herbst 2012 für ihre Arbeit, ihr Ideenreichtum und/oder ihr Engagement geehrt wurden, sind nur ein kleiner, wenn auch bedeutender Teil der DLRG-Jugend in Schleswig-Holstein. Viele Ehrenamt- liche leisten im Verborgenen ebenfalls tolle Arbeit.
2013 wird der Ehrenamtpreis erwachsen. Auf der Haupt- tagung in Kiel wird erstmals ein gesamtverbandlicher Ehren-amtspreis verliehen.
Seite 20
JuBiläum
Birte Kakeldey (35) aus Niebüll:
„Ich organisiere und koordiniere gerne.
Ich kann auf allen Ebenen helfen – bei kleinen
und großen Veranstaltungen. Die Mischung
macht Spaß. Es ist schön zu sehen, wie
Kinder heranwachsen – irgendwie sind
wir alle familiär verbunden.“
halb der DLRG-Jugend S.-H. abgerundet haben. An dieser Stelle schon einmal vielen Dank an Euch!
• Ein Wettkampfhighlight im Sommer war der Live-Saving Cup mit dem Young-Star Cup am Eckernförder Strand.
• Unsere Abschlussveranstaltung fand im Rahmen des Landesjugendrates im November statt. Hier freuten sich alle Anwesenden, ehemalige und derzeit aktive Ehren-amtliche, besonders über den Besuch von Harald Kracht, den ersten Landesjugendwart der DLRG-Jugend S.-H. Eine große Geburtstagstorte und alkoholfreie Cocktails durften natürlich nicht fehlen.
Heute ist die DLRG-Jugend durch das ehrenamtliche Engagement ihrer über 20.000 jugendlichen Mitglieder zum drittgrößten Jugendverband in Schleswig-Holstein geworden.
An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Danke-schön an alle! Denn ohne Euch wären wir auch nie 60 Jahre alt geworden und könnten nicht auf so viele schöne, tolle und erfolgreiche Jahre zurückblicken!
Euer jetziger Landesjugendvorstand
Foto
s: D
lrG
sh
, priv
at
2012 – 60 Jahre DLRG-Jugend in Schleswig-Holstein
„60 Jahre und kein bisschen leise“ – mit diesem Motto sind wir in unser Geburtstagjahr gestartet. Mit vielen unter-schiedlichen Seminaren, Veranstaltungen, Aktionen und Wettkämpfen haben wir gewaltig „Krach“ gemacht. Hier ein kleiner Rückblick auf unser Geburtstagsjahr:
• Pünktlich zum Start 2012 haben wir erstmalig einen Taschenkalender mit allen Terminen und Informationen der DLRG-Jugend S.-H. für unsere Mitglieder herausge-bracht.
• Auf unserem Landesjugendrat im Frühjahr haben wir eine Podiumsdiskussion mit allen politischen Parteien durch-geführt. Es wurde kontrovers diskutiert.
• Auf dem Landesjugendrat kam unsere Wanderausstel-lung zum 60. Geburtstag zum ersten Mal zum Einsatz.
• Auf dem Landesjugendtreffen mit den Landesmeister-schaften im Rettungsschwimmen wurde vor allem im Rahmen der Feierstunde auf 60 Jahre DLRG-Jugend per Bildershow zurückgeblickt.
• Das Landeskindertreffen am Brahmsee fand unter dem Motto „Dilly und die drei ??? – auf der Suche nach der verschwundenen 60“ statt. Auch die ehemaligen Ehrenamtlichen haben beim gemütlichen Kaffee gemein-sam mit uns gefeiert.
• Außerdem gab es viele Aktionen und Wettkämpfe, die von den einzelnen Gliederungen vor Ort angeboten und durchgeführt worden sind und somit das Angebot inner-
Jubiläumsausgabe Leistungsbilanz 2012 Seite 21
ker/innen unter der Moderation von Jürgen Evers intensiv über Themen, wie zum Beispiel soziale Gerechtigkeit, finan-zielle Unterstützung sowie schulische und außerschulische Bildung.
Die 70 anwesenden Jugendlichen meldeten zurück, das es sehr spannend war die Politiker und Politikerin mal hautnah zu erleben. Jedoch seien sie ein wenig enttäuscht darüber, dass sie sehr wenig klare Aussagen auf ihre Fragen bekom-men haben.
„Es war eine rundum gelungene Aktion. Es waren alle Parteien des Landtages vertreten, was uns sehr gefreut hat“, sagte Rena Kemski. „Die Vertreterinnen und Vertreter der DLRG-Jugend haben verschiedene Fragen stellen können, nur leider nicht immer konkrete Antworten bekommen. Verbindlichkeit ist der DLRG-Jugend sehr wichtig für eine weitere Planungssicherheit. Die Frage, ob es weitere Kürzungen im Jugendbereich zu ver-zeichnen gäbe, konnte allein Serpil Midyatli mit einem klaren NEIN beantworten. Es wäre schön, wenn auch die übrigen Parteien Möglichkeiten finden würden, die notwendigen Einspa-rungen im Landeshaushalt nicht im Jugendbereich zu suchen.“
Die Beteiligung Jugendlicher an politischen Gestaltungs- prozessen ist fester Bestandteil der DLRG-Jugendarbeit. Mit der Durchführung des Landesjugendrates und der inte-grierten Podiumsdiskussion hat die DLRG-Jugend Schleswig- Holstein dazu beigetragen die Partizipation von Jugend-
lichen zu fördern und Demokratie zu stärken.
„Politik – auch ein Thema für die DLRG-Jugend? Wir sagen ganz klar: JA!“
Unter dem Motto „Politik – Auch ein Thema für die DLRG- Jugend? Wir sagen ganz klar: JA! “ lud die DLRG-Jugend SH im Frühling zu einer Podiumsdiskussion nach Eckernförde ein.
Im Zuge der Landtagswahl wurde den jugendlichen DLRG- Mitgliedern auf ihrer Delegiertenversammlung – dem Lan-desjugendrat – die Möglichkeit gegeben, gemeinsam aktiv mit Politikern und Politikerinnen in Austausch zu treten.
Aufgrund der einschneidenden finanziellen Kürzungen im Bereich der Jugendverbandsarbeit im Jahr 2011 und 2012 brannten der DLRG-Jugend vor allem die Fragen wie wich-tig denn ehrenamtliches Engagement in Schleswig-Holstein wirklich sei? und ob das Ehrenamt noch eine Chance hat?, unter den Nägeln.
Serpil Midyatli (SPD), Hans Hinrich Neve (CDU), Uli Schip-pels (DIE LINKE), Flemming Meyer (SSW), Andreas Tietze (Bündnis 90/ Die Grünen) und Stefan Joachim Dohm (FDP) stellten sich den Fragen der Anwesenden.
Gemeinsam mit der Landejugendvorsitzenden der DLRG- Jugend Rena Kemski und dem Präsidenten des DLRG- Landesverbandes Christoph Mager diskutierten die Politi-
rettunGssport
15 Jahre LiveSavingCup und 10 Jahre
YoungStarCup bedeutet in Zahlen:Pressebericht LiSa 2012
Ski Race, Board Race, Tube Rescue Race, Board Rescue Race, Beach Flags, Oceanwoman oder Oceanman heißen die Diszipli-nen, die die 280 Rettungsschwimmer/innen aus ganz Deutsch-land beim LifeSavingCup im August absolvieren mussten und damit den „Eckernförder Hauptstrand“ zum wahrscheinlich sichersten Badestrand Deutschlands machten.
Aus Schleswig-Holstein haben die Teams aus Bad Bramstedt, Eckernförde, Fockbek, Glücksburg, Kappeln, Norderstedt, Ue-tersen, Rendsburg und Wedel ihr Talent unter Beweis gestellt und zeigten, dass sie sowohl im Wasser, als auch am Strand fit für den Notfall sind.
Platz 1 bis 3 in der Gesamtwertung des LifeSavingCups 2012 sicherten sich die Teams aus Harsewinkel, Glücksburg 1 und Hamburg Altona. In der Einzelgesamtwertung konnten sich Daniel Pischik aus Leipzig und Juliane Wendel aus Luckenwalde die Goldmedaille erschwimmen.
Beim LiveSavingCup zeigen Retterinnen und Retter über 16 Jah-ren, was sie können. Die DLRG hat aber auch viele talentierte Rettungsschwimmer/innen, die jünger sind. Darum gibt es seit 2003 den YoungStarCup, bei dem die Jüngeren in den gleichen Disziplinen gegeneinander antreten wie die Älteren.
In den Altersklassen 9, 10/11, 12/13 und 14/15 Jahre konnten die Jungen und Mädchen ihre Sieger ermitteln. Dabei haben sich Lynn Heinrichsmeier (Langenberg), Mika Bunjes (Lüneburg), Loreen Quinke (Langenberg), Timo Zembold (Bad Bramstedt), Insa Petersen (Rendsburg), Tom Seidewitz (Norderstedt), Alica Gebhard (Rendsburg) und Nils Petersen (Rendsburg) in ihrer je-weiligen Altersklasse auf den ersten Platz gekämpft.
In 15 Jahren LiveSavingCup und 10 Jahren YoungStarCup starteten insgesamt 2688 Teilnehmer/innen. Außerdem wurden in dieser Zeit 1935 Medaillen vergeben. Und im Jahr 2013 werden am
17. August wieder einige dazukommen.
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Am Sonntag wurden die erarbeiteten Ergebnisse dem gleichzeitig tagenden Landesjugendrat vorgestellt. Die kreativen Ideen, die von den Kindern präsentiert wurden und das Engagement der „Kleinen“ stießen auf große Begeisterung.
Ganz nach dem Motto:
Vielen Dank für den tollen Landeskinderrat mit den „kleinen Großen“ der DLRG!
mitBestimmunG
„Kinder an die Macht“ – 1. Landeskinderrat
Wie Ihr vielleicht wisst, ist die DLRG-Jugend mit über 20.000 Mitgliedern der drittgrößte Jugendverband in Schleswig-Holstein. Doch wusstet Ihr auch, dass mehr als 50 Prozent dieser Mitglieder unter 12 Jahre alt sind?
In unserem Leitbild sagen wir: „Wir sind… demokratisch! Denn die Mitbestimmung der/des Einzelnen wird in der DLRG-Jugend aktiv gefördert.“
Genau das wollen wir tun. Für die „Großen“ gibt es auf Landesverbandsebene verschiedene Möglichkeiten wie z.B. den Landesjugendrat, um ihren Verein zu gestalten und mit-zubestimmen. Wir möchten aber auch unseren kleinen DLRG’lern und DLRG’lerinnen eine Stimme geben.
Aus diesem Grund haben wir unter dem Motto „Kinder an die Macht“ 2012 einen Landeskinderrat ins Leben rufen. Parallel zum Herbst-Landesjugendrat am 10.-11. November 2012 in Eckernförde fand der 1. Landeskinderrat statt. Am Samstagmorgen reisten die 14 teilnehmenden DLRG-Kinder im Alter von 6-12 Jahren aus ganz Schleswig-Holstein mit vielen Fragen und Ideen im Gepäck in Eckernförde an.
Gemeinsam mit dem Landeskinderrats-Team kamen die Kinder während der 2 Tage spielerisch ins Gespräch und tauschten sich über ihre Ideen und Wünsche zur Gestaltung der DLRG aus.
Die anwesenden Kinder wollten sich aber nicht nur austau-schen, sondern auch die Meinung anderer wissen. Mit einem selbstgestalteten Fragebogen gingen die Kinder auf die Straße und stellten den Passanten und Passantinnen z.B. die Frage: „Sollen Kinder an Entscheidungen beteiligt werden?“ 53 der 54 Befragten sind der Meinung, dass die Mitbestim-mung der Kinder unabdingbar sei. „Kinder sind die Großen von Morgen. Es ist wichtig, dass wir sie mit entscheiden lassen“, meinte ein Umfrageteilnehmer.
Benjamin Neeske (24) aus Halstenbek:
„Zur DLRG bin ich 2000 durch einen Kumpel
gekommen. Ich bin hängen geblieben, weil es
spannend und vielfältig ist. Mir gefällt vor allem
der Wasserrettungsdienst an der Küste. Da kann
ich etwas Gutes für die Menschen tun.“
„Gebt den Kindern das Kommando.Sie berechnen nicht, was sie tun.Die Welt gehört in Kinderhände.
Dem Trübsinn ein Ende.Wir werden in Grund und Boden gelacht.
Kinder an die Macht.“
(Herbert Grönemeyer)
Die Teilnehmer/innen des 1. Landeskinderrates
Jubiläumsausgabe Leistungsbilanz 2012 Seite 23
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aus Den orstsGruppen
der Feuerwehr, dem THW und dem DRK. Mit gemeinsamen Übungen und Dienstabenden sowie einer einheitlichen Öffentlichkeitsarbeit sind die Hilfsorganisationen für den Nachwuchs noch attraktiver geworden.
Von der neuen Kooperation profitiert vor allem die örtli-che Ganztagsschule: Von Februar bis Juni gestalteten die vier Organisationen jede Woche mehrere Unterrichts-stunden zum Thema „Ehrenamtliches Engagement in Hilfsorganisationen“.
Vom Feuerlöscher bis zur Trage und vom Dreibein bis zum Rettungsbrett wurde mit den teilnehmenden Mädchen und Jungen vieles ausprobiert. Die Präsenz an den Schulen kam gut an, deshalb soll die Aktion fortgesetzt werden. Nico Scheerer von der DLRG Itzehoe: „Für uns ist die Zu-sammenarbeit mit den anderen Organisationen schon selbst-verständlich geworden.“
Itzehoe: DLRG-Blaulicht-Kids im Einsatz
Moderne Traditionen, die Freude machen…
REINBEK/SCHWARZENBEK. Es gibt Bilder, die brauchen keinen Text – so bei diesem Artikel. Keine Worte können
die Kreativität, die Liebe, die Freude und das Engagement
angemessen wiedergeben, die in dieser Weihnachtsfeier
stecken. Zehn Jahre lang mussten die Schwarzenbeker
warten, bis sie nach der Hallenbadschließung endlich
wieder eine Weihnachtsfeier am neuen Standort im Frei-
zeitbad Reinbek ausrichten können.
Bilder, die keine Worte brauchen: Weihnachtsfeier der DLRG Schwarzenbek im liebevoll geschmückten Freizeitbad Reinbek.
Der Einladung folgen neben dem Bürgervorsteher aus
Schwarzenbek, der Badleitung und Sponsoren über 140
Mitglieder und Freunde. Dicht gedrängt warten alle ge-
meinsam erwartungsvoll am Beckenrand, als endlich der
Weihnachtsmann mit seinen Engeln das Bad betritt und
seinen Wolkenschlitten besteigt. Begleitet von musikali-
schen Klängen des Sachsenwald Blasorchesters fährt er
an den Kindern vorbei, um dann am hell leuchtenden Tan-
nenbaum alle zu grüßen und jedem ein Geschenk zu bringen.
Am Ende des Tages steht schnell fest: Die Aktion war ein
voller Erfolg – Wiederholung ausdrücklich gewünscht.
Blaulicht-Kids: Einmalige Kooperation zur Nachwuchsförderung
ITZEHOE. Sie nennen sich „Blaulicht-Kids“, sind zwi-schen zwölf und 18 Jahren alt, helfen gerne und haben einfach nur Spaß an der gemeinschaftlichen Arbeit. Seit Anfang 2012 gehört das Jugend-Einsatz-Team der DLRG Itzehoe e.V. zu den Blaulicht-Kids, einer Kooperation mit
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Portrait: Werner Ziel
SCHWARZENBEK. In Schwarzenbek ist man stolz auf
ihn. Werner Ziel ist mit seinen 77 Jahren immer noch
aktiv im Wasser dabei.
Jeden Montag zieht er gemeinsam mit einer großen
Gruppe Erwachsener (Altersgruppe 50Plus) seine Bahnen
im Schwimmbad. Aber Schwimmen allein ist dem ehe-
maligen Vorsitzenden nicht genug. Er sucht die Heraus-
forderung. Nun hat er bereits zum 2. Mal seine Wieder-
holungsprüfung zum Rettungsschwimmer Silber mit
Erfolg abgelegt.
Ob es nun das Schwimmen mit Klamotten, das Tauchen
oder auch Abschleppen ist. Werner – wie er allgemein
genannt wird – hat es allen gezeigt. Auch die vorgegebe-
nen Zeiten konnte er locker einhalten. Für Werner ist das
Rettungsschwimmen ein besonderes Anliegen. Er möch-
te damit zeigen, dass es für alle möglich ist, diese Ausbil-
dung erfolgreich zu absolvieren. „Für die DLRG Schwar-
zenbek ist es eine Erfolgsgeschichte, einen der ältesten
Rettungsschwimmer im Land in ihren Reihen zu haben“,
berichtet der Vorsitzende Burkhard Wenzel stolz.
Werner Ziel (77) zählt zu den ältesten aktiven
Rettungsschwimmern im Land und hat gerade
sein Rettungsschwimmabzeichen Silber
erfolgreich wiederholt.
Werner Ziel (77) aus Schwarzenbek:
„Im Schwimmverein nur Bahnen zu ziehen war
mir zu langweilig, da habe ich mich für die DLRG
entschieden. Jetzt bin ich schon über 20 Jahre
Ausbilder. Überzeugt hat mich auch die Vielfalt
der DLRG und die gute Kameradschaft.“
10 Jahre Wachminis in Plön. Ein innovatives und erfolgreiches
Projekt der DLRG.
10 Jahre „Wachminis“
PLÖN. Seit Oktober 2002 wird der Nachwuchs in Plön auf besondere Weise gefördert: In dem Projekt „Wachmini“ werden Kinder ab 10 Jahren altersgerecht und behutsam an die Arbeit der DLRG herangeführt.
Die Ausbildung dauert drei Jahre. In dieser Zeit werden die Kinder in den Bereichen Schwimmen, Erste Hilfe und Bootswesen ausgebildet. „Wir haben in dieser Zeit rund 40 Wachminis ausgebildet, die zum großen Teil bei uns geblieben sind“, berichtet Martina Bläse von der DLRG Plön stolz. Das Projekt wird fortgesetzt: Im Jubiläumsjahr 2013 gibt es
insgesamt 12 aktive Wachminis.
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aus Den orstsGruppen
PINNEBERG
Hallenbad gerettet – Preise erhöht
Vor einem Jahr haben die Pinneberger um ihr Schwimmbad gekämpft
– im Ergebnis erfolgreich. „Das Thema Schließung ist vom Tisch, darüber
freuen wir uns sehr“, berichtet DLRG-Chef Lutz Kallies. Allerdings gibt
es ein neues Abrechnungssystem mit deutlich höheren Eintritts-
geldern: „Für uns haben sich die Gebühren fast verdoppelt. Das geht
zu Lasten der Familien, hier muss die Zumutbarkeit im Auge behalten
werden“, erklärt Lutz Kallies. Aber er zeigt auch Verständnis: „Die Stadt
Pinneberg ist fast pleite. Wir akzeptieren die Sparmaßnahmen und sind
bereit, unseren Beitrag zu leisten.“ Hallenbad in Pinneberg
Bädersituation
Die DLRG Schleswig-Holstein behält weiterhin die Situation der Bäderlandschaft im Auge.
Dabei erkennt die DLRG an, dass es sich die Kommunen mit Schließungsgedanken nicht leicht
machen. Allein höhere Eintrittspreise wirken sich jedoch eher kontraproduktiv aus. Das Schwimm-
badforum in Sieverstedt 2012 zeigt, dass sich die Betreiber von Schwimmbäder mehr aus-
tauschen sollten um von erfolgreichen Konzepten zu lernen.
Bleibt offen und preiswert: Das Quickborner Freibad
erfreut sich im Sommer großer Beliebtheit.
QUICKBORN
Ungewöhnliches politisches Bekenntnis zum Freibad
Die Quickborner Politik steht auch in Zeiten leerer öffentlicher Kassen
zu ihrem attraktiven Freibad im Herzen der Stadt: Kürzung der Öff-
nungszeiten oder deutliche Preiserhöhungen – alle Horrorvorschläge
sind vom Tisch. Ein Rekorddefizit von rund 330.000 Euro im vergan-
genen Jahr 2012 schockierte die Politik zwar, brachte sie aber nicht
vom Weg ab: „Dieses Angebot muss auch in Zeiten knapper Kassen un-
bedingt erhalten bleiben“, erklärt CDU-Pressesprecher Bernd Weiher.
Die anderen Fraktionen sehen es ähnlich und sprachen sich einmütig
nur für moderate Preissteigerungen und interne Optimierungen aus.
Bleibt zu hoffen, dass diese Solidarität nicht nur dem Wahlkampf
geschuldet ist.
+++ Ratzeburg: Genossenschaftsmodell soll Aqua Siwa retten +++ Heide: Wasserwelt reduziert Öffnungszeiten und erhöht
Eintrittpreise, Gutachten soll Spar-Potenziale aufzeigen +++ Flensburg: Stadtwerke übernehmen Campusbad vom insolventen
Betreiber +++ Bokel: See wird verkauft, Strandbad abgerissen +++ List auf Sylt: Wohnungsbauprojekt stellt Zukunft der
ehemaligen Marineschwimmhalle in Frage +++ Lübeck: Neues Schwimmbadkonzept soll mehr Gäste locken und Geld ein-
sparen +++ Rendsburg: Stadtwerke-Chef schlägt Schließung des Freibades vor +++
Stefan Arendt (45) aus Elmshorn:
„Seit 28 Jahren bin ich Betreuer beim Landes-
kindertreffen am Brahmsee. Der Umgang mit
Kindern macht mir immer noch Spaß und hält
mich jung. Aufhören? Das kann ich gar nicht.
Die DLRG ist für mich Heimat und
wie ein Stück Familie.“
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Jubiläumsausgabe Leistungsbilanz 2012 Seite 27
Der Wachdienst am Strand von Aberdeen war ein eher
ruhiger Dienst. In der Zeit, die ich dort verbracht habe,
mussten wir nur ein einziges Mal ein Pflaster verwen-
den. Weitere Hilfeleistungen blieben aus. Das liegt wohl
auch daran, dass das Wasser im hohen Schottland eher
kühl und das Wetter oft regnerisch ist.
Wenn wir mal nicht so viel zu tun hatten, sind wir mit
den Rettungsbrettern vor den Hafen gepaddelt, wo uns
des Öfteren Delfine begrüßt haben. An einem Abend
haben wir einen deutschen Abend gemacht, wo wir
Bratwürstchen gegrillt haben und ich eine kleine Prä-
sentation über die DLRG gehalten habe. Ich habe viele
nette Leute kennengelernt und die Gemeinschaft war
genauso super wie hier in Deutschland bei der DLRG.
Also: wenn ihr im Ausland seid, sprecht die Jungs und
Mädels an, die freuen sich.
Denn: wir sind eine Familie
One World – One Family
Robin Wendt, Rettungsschwimmer aus Elmshorn, ist
in Schottland auf gastfreundliche Kameradinnen und
Kameraden gestoßen und berichtet an dieser Stelle
von seinen Erlebnissen dort:
One World – One Family. Dieses Motto stimmt wirklich,
wenn man Kontakt zu anderen Gruppen weltweit sucht.
Rettungsschwimmen verbindet. Dies durfte ich im letz-
ten Jahr selbst erfahren. Ich war im Sommer 3 Monate
beruflich in Schottland und habe dort Kontakt zu den
örtlichen Rettungsschwimmern gesucht.
Diese haben mich sofort freundlich aufgenommen und
ich habe mit ihnen zwei Tage die Woche trainiert. An
den Freitagabenden ging es immer ins Schwimmbad
zum Schwimmtraining und sonntags war Training am
Strand. Im Juli und August habe ich das Team auch tat-
kräftig an den Samstagen und Sonntagen beim Wach-
dienst unterstützt.
Mein schönstes Erlebnis war die Absicherung eines
Schwimmwettkampfes im Loch Ness (bekannt durch
das „Monster“ Nessie) mit dem Wasserrettungsteam
des Red Cross.
Victoria Gärtner (16) aus Norderstedt:
„Bei der DLRG bin ich seit ich mein Seepferdchen
gemacht habe. Mein Schwimmtraining ist toll –
hier kann ich mich mal richtig auspowern.
Der Umgang mit Gleichaltrigen und meinen
kleinen Schwimmkindern macht viel Spaß.“
Madlen Kottysch (24) aus Rendsburg:
„Bei der DLRG komme ich mit netten Leuten
zusammen, bin viel unterwegs. Ohne DLRG geht es
nicht – da würde ich mich langweilen, ich bin schon
seit dem Grundschulalter dabei. Mein Kind kann
einfach mitkommen, das passt gut.“
Vision
Information zur DLRG-Saison 2063
Bevor nun die Wachsaison des Jahres 2063 startet
, müssen wir noch so einiges vorbereiten.
Da sind zum Beispiel die über 25.000 ehrenamtlic
hen Wachgänger, die im ganzen Norden nicht
nur an den Küsten sondern auch an den Binnenge
wässern auf die Sicherheit der Badegäste
achten. So ziemlich jede Badestelle ist mit Wach
gängern besetzt, von Anfang März bis Ende
Oktober, da sich nach der Klimaveränderung auch
die Wachsaison anpassen musste. Ein biss-
chen stolz können wir auf uns schon sein, dass w
ir mit unseren Wachgängern nicht nur alle
möglichen Sprachen der Gäste berücksichtigen kön
nen, sondern auch viele verschiedene Fähig-
keiten der freiwilligen Helfer nutzen können. Hi
erzu gehören technische, medizinische und
psychologische Kenntnisse, die sich in der Rett
ungsarbeit an den Badestellen des Nordens
bezahlt machen. Aber das läuft auch fast von al
leine, die für die Abschnitte verantwort-
lichen Leiter haben alles im Griff.
In der Wintersaison (so man sie denn so nennen k
ann) haben wir ca. 43.000 Schwimmprüfungen
abgenommen. Wieder einmal mehr als im Vorjahr,
was aber durchaus daran liegen mag, dass
die meisten Jugendlichen nach ihren Anfängerschw
immprüfungen in der Schule bis zum Platin-
Abzeichen weitermachen. Zusätzlich nehmen wir
die Basisprüfungen (dazu gehören Bronze-,
Silber- und Gold-Seepferdchen und das Tümmler- s
owie Buckelwal-Abzeichen – seit nunmehr 15
Jahren die Anfängerprüfungen für Erwachsene) bei
immer mehr Besuchern aus dem europäischen
Ausland ab. Seit den 2040er Jahren lernen alle K
inder schon in der Grundschule schwimmen.
Hier hat die Politik auf wissenschaftliche Studi
en reagiert, die gezeigt haben, dass Sport
(und im besonderen Schwimmen) die mentale und
körperliche Leistungsfähigkeit steigert.
Dadurch sind wir in den letzten 20 Jahren die gefragteste Institution in Bezug auf
Schwimm- und auch Rettungsschwimmausbildung gew
orden.
Im letzten Jahr konnten wir einen neuen Abnehmer
für den steigenden Energieüberschuss der
Schwimmbäder gewinnen, die unter unserer Verwalt
ung stehen. Erfreulich ist auch, dass wir
dadurch in der Lage sind, den Gästen freien Eint
ritt zu gewähren und den weiteren Gewinn
in neue innovative Projekte zu investieren. Nach
dem wir von der damaligen Regierung gebe-
ten wurden, neue Schwimmbäder zu bauen (und na
türlich bedingt durch den technologischen
Fortschritt u.a. in der Sonnen-Energiegewinnun
g) konnten wir vor einem Monat das 500.
Schwimmbad in Schleswig-Holstein mit positiver E
nergiebilanz eröffnen.
Apropos Innovationen: Ich bin froh, Ihnen mittei
len zu dürfen, dass wir den Probelauf des
Projekts „MuRF“ (Multifunktionales-Rettungsfahr
zeug) abgeschlossen haben. Alle Rettungs-
basen an Küste und Binnengewässern erhalten i
n den nächsten Wochen die Fahrzeuge. Für
diejenigen, die nicht mit dem letzten Stand ver
traut sind: Mit MuRF können zwei Einsatz-
kräfte Rettungseinsätze zu Wasser und zu Land d
urchführen. Die intelligente Navigations-
automatik ermöglicht es, dass sich die Fahrzeu
ge den zu rettenden Personen nähern (ohne
diese oder andere zu gefährden) und die beste Po
sition für eine gefahrlose Bergung einneh-
men. Dieses Projekt trägt sich komplett aus de
n Mitteln des Energieverkaufs. Unser Dank
gilt hier Herrn Prof. Friedrichsen für die Entwi
cklung des MuRF.
Diese kurze Mitteilung ist als Informationen g
edacht, um Sie auf den neuesten Stand zu
bringen. Ich möchte mich auf diesem Wege auch f
ür Ihre ehrenamtliche Mitarbeit bedanken.
Nur durch Sie sind wir in der Lage, alle Aufga
ben, die wir einerseits aufgrund unserer
Ausrichtung und andererseits aufgrund der Aufgab
endefinition durch die Bevölkerungsschutz-
richtlinie von 2023 übernommen haben, zu erfülle
n. Vielen Dank.
Ein erfolgreiches und ausgefülltes Jahr 2063 wün
scht Ihnen
Ihr Vorsitzender des Aufsichtsrates des DLRG-Lan
desverbandes Schleswig-Holstein VmbR*
*: Verein mit besonderen Rechten