Kleiner Leitfaden Blogbeitra ge
fu r Mensch und Maschine schreiben
Eine Zusammenfassung der zuletzt erschienen Beiträge auf MexxBooks
MexxBooks – MachEinBuch
www.mexxbooks.com
www.macheinbuch.de
Inhaltsverzeichnis Für wen ist der Leitfaden geschrieben? .................................................................................................. 3
Sinn und Unsinn von Suchmaschinenoptimierung .................................................................................. 4
Liebe Autoren: Gebt den Suchmaschinen eine Chance! ......................................................................... 4
Erster Schritt – etwas Verständnis und eine gute Struktur ..................................................................... 5
Die innere Struktur eines Blogbeitrages.................................................................................................. 6
Die Länge eines Blogbeitrages ............................................................................................................. 6
**Allgemeine Strukturierungsmöglichkeiten eines Beitrages ............................................................ 6
Überschriften – semantisch korrekt bitte ........................................................................................... 6
Schlagwörter [Tags] ............................................................................................................................. 7
Ankertexte und Hyperlinks im Absatz ................................................................................................. 7
Hervorhebungen ................................................................................................................................. 7
Bilder ................................................................................................................................................... 8
Neue Technologien und neue Ansätze für Suchmaschinen ....................................... 8
***Der Algorithmus findet und selektiert für den Menschen [noch] ................................................. 9
Fallbeispiele über Blogbeiträge ............................................................................................................. 11
Die scheinbare Zufälligkeit des Erfolges von Blogbeiträgen ............................................................. 11
Inhalt ist nicht Inhalt [no na aber doch wichtig] ........................................................................... 11
Kleine Anatomie der Inhalte und ihres langen Schwanzes ........................................................... 11
Die Verschwörung zum Erfolg ....................................................................................................... 11
Wie finden [Blog]Autoren und Leser zusammen? ................................................................................ 14
Yahoo Studie: Wo kommen die Besucher her? ..................................................................................... 15
Eine Studie aus den Yahoo Labs versucht eine Antwort ................................................................... 15
Suchmaschinen dominieren noch immer den Verkehr ..................................................................... 15
Für wen ist der Leitfaden geschrieben?
Mit dieser kleinen Artikelserie beginne ich eine von Badger's Fünf-[Forderungen] einzulösen und
richte mich – es werden insgesamt über die nächsten Tage 3 Beiträge erscheinen – an den Nicht-
Experten in Sachen Suchmaschinenoptimierung und dabei in erster Linie an AutorInnen von
Kurzgeschichten und Büchern, die WebSeiten und Blogs für das Marketing einsetzen wollen.
Suchmaschinenoptimierung ist gleichzeitig ein großes Geheimnis wie auch der Heilige Gral des Web-
Marketing. Geheimnis, weil weder Google noch die anderen Suchmaschinen ihre Algorithmen
verraten und damit nur geraten werden kann. Heiliger Gral deswegen, weil die Suchmaschine trotz
der sozialen Medien noch immer der wichtigste Verkehrsträger und Kurator der Web-Inhalte sind.
Eine Autorin oder ein Autor, die ihre Bücher oder Kurzgeschichten vermarkten wollen, müssen sich
daher zwangsweise diesem Thema widmen. Man will ja, dass die Bücher [Kurzgeschichten] in
Verbindung mit bestimmten Suchbegriffen gefunden werden.
Ich will hier den Versuch wagen, diesen AutorInnen einen kleinen Leitfaden zu bieten und beginne
zunächst mit einer leichten Einführung in das Thema.
Für die Issuu Edition des Leitfadens habe ich diesen noch mit anderen, kontextuell meines Erachtens
durchaus passenden Beiträgen ergänzt und damit hoffentlich ein lesbares Werk geschaffen. Feedback,
Kritik und Kommentare nehme ich gerne entgegen.
Einführende Bemerkungen
Sinn und Unsinn von Suchmaschinenoptimierung
Die Optimierung von Web-Inhalten für die Suchmaschine ist ein
derzeit heftig diskutiertes Thema. In den letzten Jahren wurde mit der
Suchmaschinenoptimierung [Search Engine Optimization –
SEO] viel Unsinn getrieben. In vielen Fällen ging es den Betreibern
von WebSeiten und deren SEO-Dienstleistern nur mehr darum, bei
möglichst vielen Suchbegriffen möglichst weit vorne in den
Suchergebnissen aufzuscheinen, um über effizientes Content
Marketing zu Klicks und über die Klicks zu Werbegeld zu
kommen.
Die Qualität der Inhalte war dabei oft eine Nebensächlichkeit. Ein
Phänomen dieser suchmaschinenoptimierten Inhalte sind die so genannten Content Farmen, wo in
einer Art Massenaufzucht möglichst viel Content möglichst effizient [billig] produziert wird. Google
hat mit seinem dem „Farmer Update“ seines Suchalgorithmus versucht, diesem Unwesen ein Ende
zu setzen.
Suchmaschinen wie Google lieben originäre Inhalte und wollen diese auch finden. Insofern können
Google & Co die besten Freunde von AutorInnen sein, wenn man ihnen eine Chance gibt.
Daraus folgt:
Liebe Autoren: Gebt den Suchmaschinen eine Chance!
Autoren von P-Books oder E-Books wollen ihre Bücher an möglichst viele interessierte Leser bringen.
Jedes P/E-Book adressiert ein bestimmtes Thema und kann daher über die Suchmaschine für dieses
Thema positioniert werden.
Zu diesem Zweck startet AutorIn also ein Blog und beginnt damit, sein Buch zu beschreiben und damit
zu bewerben. Er will sein Buch dem Leser näherbringen. Ein hervorragender Ansatz aber jetzt gilt es,
im Web von den Suchmaschinen gefunden zu werden. Man will ja nicht gleich mit bezahlter
Suchmaschinenwerbung wie Google AdWords beginnen.
Für Blogbetreiber sind Suchmaschinen im Regelfall immer noch die wichtigste Quelle für Besucher.
Erfahrungswerte zeigen, dass trotz Twitter und Facebook immer noch bis zu 80 Prozent der
Besucher über die Suchmaschine auf WebSeiten und Blogs finden. Insofern ist die
Suchmaschinenoptimierung natürlich für jeden Autor von höchster Priorität. Der einfachste Weg wäre
es, sich einen SEO-Experten einzukaufen aber die wenigsten Blogbetreiber haben dafür die
finanziellen Mittel. Also gilt es, selbst Hand anzulegen. Das Ziel dabei muss sein, der Suchmaschine
eine faire Chance zu geben gefunden zu werden.
Erster Schritt – etwas Verständnis und eine gute Struktur
Online-Texte sind im Regelfall mit der Hypertext Markup Language [HTML] geschrieben und als
HTML-Datei im Web verfügbar. Das ist auch der Fall, wenn es dem Autor gar nicht bewusst ist. Wer
heute ein Blogsystem wie WordPress oder Blogger verwendet schreibt üblicherweise mit dem visuellen
Editor und das Blogsystem "übersetzt" in HTML. Im übrigen sind auch E-Books in dieser Sprache oder
einem weiterführenden Dialekt davon [xHTML bei EPUB] geschrieben.
HTML-Dokumente sind die Grundlage des World Wide Web und werden von einem Webbrowser
dargestellt. Darüber hinaus enthält HTML zusätzliche Angaben in Form von Meta-Daten, die z. B.
über die im Text verwendete Sprache oder den Autor Auskunft geben oder den Inhalt des Textes
zusammenfassen.
In diesen HMTL-Dateien werden also bestimmte Teile der Inhalte über so genannte „Tags“
beschrieben bzw. ausgezeichnet. Das beginnt beim Titel über die Überschriften, den Textkörper, die
Schlagwörter, Bilder, Links und und und... Diese mittels „Tags“ erstellten Meta-Daten werden
wiederum von den Suchmaschinen genutzt. Fehlen bestimmte Meta-Daten, dann werden die Beträge
nicht gefunden oder als weniger relevant nach hinten gereiht. Der erste Schritt für Blogbetreiber
besteht als darin, diese Meta-Daten als notwendige – nicht aber hinreichende Bedingung – der
Suchmaschine zur Verfügung zu stellen. Was heißt das und wie geht das?
Wer WordPress verwendet muss einfach nur im Zuge des „Artikel erstellen“ die gegebenen Felder
sinnvoll ausfüllen. Dazu gehört:
Titel (Gib hier den Titel an): Daraus machen Wordpress & Co den „Titel Tag“, der sehr
wichtig für die Suchmaschinen ist. Der Titel sollte aussagekäftig für den Leser UND die
Suchmaschinen sein. Das bedeutet, dass Schlüsselwörter des Textes im Titel vorkommen
sollten und jedenfalls direkten Bezug zum Inhalt haben sollten.
Überschriften und Hervorhebungen: Leser wie Suchmaschine wollen wichtige Teile bzw.
Elemente des Textes hervorgehoben haben. Entweder indem man den Text in Abschnitte
gliedert und jeweils mit Überschriften versieht und/oder indem man Textteile fett oder kursiv
bzw. als Liste hervorhebt
Ankertexte und Hyperlinks: wir leben in einer Welt des kontextuellen Schreiben und
Lesens. Das bedeutet, dass es Leser und Suchmaschinen lieben, wenn ein Beitrag sie mittels
Hyperlinks zu anderen Texten und Inhalten [Quellen, weiterführende Texte, Bilder, Videos
etc] führt. Diese Hyperlinks sollten regelmäßig und nicht übermäßig über den ganzen Beitrag
verstreut werden.
Wer diese einfache Regeln der Strukturierung eines Betrages befolgt verhindert zumindest einmal
nicht, dass die Suchmaschinen den Beitrag überhaupt finden und gut bewerten. Darüber hinaus will
auch ein menschlicher Leser derartige Strukturen finden. Vor allem das „scannende Lesen“ im Web
benötigt, Überschriften und Hervorhebungen.
Die innere Struktur eines Blogbeitrages
Nachdem ich in Teil 1 der kleinen Serie über Suchmaschinenoptimierung versucht habe, die
formalen Grundvoraussetzungen für suchmaschinengeeignete Blogbeiträge darzulegen, möchte ich
jetzt die nächste Stufe erklimmen und die Anatomie des einzelnen Blogbeitrages im Hinblick auf eine
suchmaschinenoptimale Gestaltung erklären. An dieser Stelle möchte ich nochmals betonen, dass ich
kein Experte in Sachen Suchmaschinenoptimierung bin, sondern ein interessiert-intensiver
Anwender, der sich ständig mit Literatur darüber quält und hier seine eigenen Erkenntnisse
niederlegt. Was ich damit sagen will, ist, dass über das Thema ganze Bibliotheken geschrieben werden,
und ich daher nur skizzenhaft die wichtigsten Punkte aus meiner eigenen Lernkurve darlegen kann.
Aber mir helfen solche Zusammenfassungen immer, hoffentlich auch euch - also weiter jetzt.
Vorausschicken möchte ich, dass die Verwendung von Blogsystemen wie WordPress, Blogger
viele Vorteile in Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung haben, weil die Betreiber schon
viel Optimierung „eingebaut“ haben, um die sich die Betreiber von selbst entwickelten WebSeiten erst
einmal kümmern müssen.
Die Länge eines Blogbeitrages
Es gibt keine verbindliche Norm für die Länge eines Blogbeitrages aber die meisten sind zwischen 300
bis 800 Wörter lang. Meine persönlichen Peilwerte hinsichtlich der Länge sind für „normale“
Beiträge rund 500 Wörter und für „erklärende“ Beiträge rund 800 bis 1.200 Wörter. Hier gilt es auch,
die neuen Lesegewohnheiten des menschlichen Lesers nicht zu überfordern. Online sind deutlich
kürzere Texte gefragt und dabei zu berücksichtigen, dass meist nur „scannend“ gelesen wird. Der Leser
streift kurz über den Text und sucht nach Struktur und Schlüsselbegriffen. Ein zu langer Text kann da
schnell abschreckend wirken. Für die Suchmaschine dürfte hingegen die Länge keine Bedeutung
haben.
Allgemeine Strukturierungsmöglichkeiten eines Beitrages
Ein Beitrag sollte sowohl für den Leser als auch für die Suchmaschine gut strukturiert sein. Zu diesem
Zweck stehen folgende Gliederungselemente zur Auswahl:
Überschriften 2 [h2], Überschrift 3 [h3], Überschrift 4 [h4] etc
Absatz mit Formatierungen (fett, kursiv, Zitat)
Listen [ungeordnet mit Punkten oder geordnet mit Buchstaben oder Zahlen]
Zitate [blockquote]
Nachfolgend nun ein paar Details zur Formatierung bzw. Strukturierung im Detail.
Überschriften – semantisch korrekt bitte
Die Experten unter den Suchmaschinenoptimierern sind sich nicht sicher, ob ein Text in der Gunst der
Suchmaschine steigt, wenn über jeden Absatz auch eine neue Überschrift zu finden ist oder nicht (jede
Überschrift ist eine besondere Markierung, ein sogenannter Tag wie h2, h3, h4 etc). Manche
meinen, dass Google z.B. vor allem die h2 und h3-Überschriften nutzt, um den Artikel zu bewerten.
Einig sind sich die Experten aber darüber, dass es nicht schaden kann und in jedem Fall eine
Überschrift über einem neuen Absatz die wichtigen Schlagwörter und eine semantisch korrekte
Aussage enthalten sollte.
Nehmen wir also an, wir machen einen Beitrag über ein Buch, das sich mit dem Thema „Frauen im
Mittelalter“ beschäftigt. Dann sollte der Begriff "Frauen im Mittelalter" natürlich zunächst im Titel
vorkommen. Dann sind rund um das Thema geeignete Schlagworte zu finden. Diese Schlagworte
sollten sich dann auch semantisch korrekt in den Überschriften und des Öfteren im Text
finden. Dabei ist aber auch aufzupassen, dass man es nicht übertreibt.
Schlagwörter [Tags]
Jeder Blogbeitrag sollte mit den entsprechenden Schlagwörtern bzw. Tags versehen werden. Diese
Schlagwörter sollten sich am Thema des Inhaltes orientieren bzw. dieses mit einigen Worten festlegen.
Bei WordPress erscheinen die vergebenen Schlagwörter als Links unter dem Artikel, werden von der
Suchmaschine wohlwollend aufgenommen und vom menschlichen Leser zwecks Weiterklicken auf
andere Artikel geschätzt. Alle gängigen Blogsysteme bieten die Möglichkeit, diese Schlagwörter oder
Keywords manuell zu vergeben. Meist sind dabei die einzelnen Schlagwörter oder Schlagwörter-
Kombinationen mit einem Beistrich voneinander zu trennen. Ich habe für WordPress gute und
verständliche Erklärungen zur Vergabe von Schlagwörter auf Myblogtrainer gefunden.
Ankertexte und Hyperlinks im Absatz
Wir sind im Web und dieses lebt von Kontext, und dieser wird über Hyperlinks hergestellt. Diese
Links werden als Ankertexte bezeichnet und sollten sich in jedem Beitrag über die verschiedenen
Absätze verteilt finden. Hier gilt die Regel, dass diese Ankertexte regelmäßig über den Text verteilt
sein sollten. In jedem Absatz zumindest ein Link auf eine Quelle, weiterführende Lektüre oder aber auf
das Buch oder andere Texte der AutorInnen verweisen soll.
Wikipedia zur rechtlichen Situation von Links: Tim Berners-Lee, der „Erfinder“ des World Wide
Web, geht in Analogie zu Fußnoten und Querverweisen in der wissenschaftlichen Literatur davon aus,
dass das bloße Vorhandensein eines Hyperlinks keine Rechtsverletzung darstellen kann; der Autor
eines Textes mache sich durch Anbringen einer Fußnote oder eines Querverweises nicht automatisch
den Inhalt des referenzierten Dokuments zu eigen. Das Prinzip des wechselseitigen Verweisens sei für
wissenschaftliches Arbeiten grundlegend; wäre dieses Verweisprinzip illegal, würde dies jegliches
wissenschaftliche Arbeiten in unserem heutigen Verständnis unmöglich machen. [...] Verbindlich ist
dahingehend europaweit die E-Commerce-Richtlinie 2000/31/EG des Europäischen Parlaments und
des Rates vom 8. Juni 2000 und deren nationale Umsetzungen.
Insofern sollte der Text eines Beitrages wie ein gut gespickter Braten regelmäßig mit Links
durchzogen sein, was quasi den appetitanregenden Speck für die Suchmaschine darstellt. Dabei sollte
das eine oder andere Speckstückchen für Autoren unbedingt auch ein Link zu den eigenen Werken
sein. Achtung: aufpassen, dass die Links korrekt sind und nicht ins Nirvana führen, das bringt
Minuspunkte bei Leser und Suchmaschine.
Hervorhebungen
Neben der allgemeinen Strukturierung durch Überschriften, Listen und Zitaten ist auch die
Hervorhebung wichtiger Textpassagen durch die Anwendung von fetter oder kursiver Formatierung
wichtig. Auch das gefällt der Suchmaschine wie dem menschlichen Leser. Letzterem kommt das beim
„scannenden“ Lesen entgegen und erstere erkennt den Text dann als mehrwertig an, weil eben mit
Tags angereichert.
Auch Bilder werden gesucht
Google und die übrigen Suchmaschinen haben mittlerweile
bekanntlich eine eigene Bildersuche. Daher legen die
Webcrawler der Suchmaschinen Wert darauf, dass
man die verwendeten und in den Text eingefügten
Bilder auch beschreibt. Auch hier gilt, dass die
Beschreibung zumindest eines der festgelegten Schlagwörter
enthalten sollte. Achtung: Die Beschreibung des Bildes ist
nicht ident mit dessen Beschriftung. Letztere sieht der
menschliche Leser im Browser und erstere die
Suchmaschine als Attribut des Bildes.
Beschreibung und Beschriftung funktionieren bei allen gängigen Bloggingsystemen wie WordPress,
Blogger, Posterous etc. sehr einfach über die Funktion „Bild einfügen“ und das Ausfüllen des
entsprechenden Feldes [siehe Bild rechts]. Das hat nicht nur den Vorteil, dass damit das Bild separat
neben dem Text von der Suchmaschine gefunden werden kann, sondern auch, dass der Browser den
Text der Beschreibung hinschreibt, wenn er das Bild aus welchem Grund auch immer nicht erkennen
oder finden kann.
Im nächsten Beitrag möchte ich über generelle Möglichkeiten zur Suchmaschinenoptimierung über
Plugins bzw. die Auswahl von SEO-optimierten Themen schreiben. Über Feedback, Kritik und Fragen
freue ich mich natürlich sehr. lg Klaus
In Teil 1 und und Teil 2 dieser kleinen Serie über die Suchmaschine als Freund des Autors habe ich
mich zunächst mit der allgemeinen Struktur und dann daran anschließend mit der konkreten
Formatierung eines Beitrages auseinandergesetzt. Zusammenfassend soll nochmals festgehalten
werden, dass es von Wichtigkeit ist, dass der/die AutorIn in ihrem Beitrag eine gewisse Struktur mit
Überschriften, Absätzen und Hervorhebungen einhält und auch die entsprechenden
Bildbeschriftungen und Beschlagwortungen als Minimalanforderung durchführt. Die meisten
BlogPlattformen haben ohnehin schon einen grundlegende Suchmaschinenoptimierung als
konzeptionelle Grundlage. Heute möchte ich weitergehen und ein paar Plugins für WordPress
vorstellen, die für unsere Blogs bisher gute Dienste geleistet haben. Zuvor allerdings möchte ich ein
paar einschränkende bzw. ergänzende Bemerkungen machen.
Neue Technologien und neue Ansätze für Suchmaschinen
Ich wollte mit dem 3. Teil der Serie eigentlich schon letzte Woche
herauskommen aber bei der Entwicklung des Beitrages bin ich über
Informationen gestolpert, welche mich zur erneuten Überarbeitung
gezwungen haben. Zum Einen hat mich unser Punchliner auf mehrere
Beiträge und Vorträge auf der letztwöchigen SMX München, die letzte
Woche stattfand, aufmerksam gemacht und zum Anderen haben einige
Erfahrungswerte aus der Praxis ein weiteres Hinterfragen erfordert.
Festzuhalten ist auch, dass wir mit der Einführung von HTML5 vor einer neuen Ära des Bloggens wie
des Webs insgesamt stehen. Der neue Standard HTML5 wird von der WebSeiten- und BlogGestaltung
über die Suchmaschinenoptimierung bis hin zu den E-Book-Formaten eine Vielzahl von
Auswirkungen haben, über die zu schreiben den Rahmen dieser Serie sprengen würde. HTML5 bietet
vielfältige neue Funktionalitäten wie unter anderem Video, Audio, lokalen Speicher und dynamische
2D- und 3D-Grafiken, die zuvor nicht originär unterstützt wurden. Aber jetzt zurück zur SMX und zu
unserem Thema der Suchmaschine als Freund des Autors.
Auf der SMX München hat Maile Ohye, Developer Programs Tech Lead bei Google, einen
interessanten Vortrag über das Verhältnis der menschlichen Leser und der Suchmaschinen
gehalten. Dabei hat sie die WebSeiten- und BlogBetreiber aufgefordert, sich mehr um interessante
Inhalte zu kümmern und weniger um Suchmaschinenoptimierung.
Maile Ohye über die Aufgaben von WebSeiten- und BlogBetreibern:
Bieten Sie außergewöhnliche Inhalte oder Dienstleistungen
Schließen Sie relevante Begriffe ein
Setzen Sie smarte Tags
Ziehen Sie Links von anderen Seiten und Bewertungen an
Berücksichtigen Sie aktuelle Entwicklungen wie Social Media und ortsbezogene
Daten.
Wer kann zu diesen "no na's" schon "nein" sagen? Natürlich hat Maile völlig recht mit ihren
Forderungen und zugleich auch wieder überhaupt nicht, weil sie viel zu kurz greifen.
Der Algorithmus findet und selektiert für den Menschen [noch]
Eine WebSeite bzw. ein Blog hat eben zwei Arten von Lesern
die maschinellen, algorithmusbasierenden Suchmaschinen und
Menschen
Auch wenn Erstere versuchen, Letztere zu simulieren oder zu emulieren gibt es doch einen
wesentlichen Unterschied. Die Menschen finden einen Beitrag über die Suchmaschinen erst, wenn ihn
zuvor die Suchmaschine gefunden und gut bewertet hat [diesbezüglich verweise ich auch auf den
Beitrag der Internetkapitäne im Hinblick auf Googel 1+]. Da die Suchmaschinen noch immer bis
zu 90 Prozent der Besucher auf die "normalen", nicht von Medienunternehmen mit starkem
Markennamen betriebene WebSeiten und Blogs führen, muss also sehr wohl auf diese bedacht
genommen werden. Die sozialen Medien wie Facebook sind derzeit (!) im Hinblick auf ihre Funktion
als Verkehrs- und Impulsgeber noch deutlich hinter Google & Co.
Die Anforderungen von Mensch und Maschine an einen Beitrag sind über weite Strecken durchaus
ident. Letztlich versuchen die Suchmaschinen ja, sich in die Lage des suchenden Menschen zu
versetzen und dessen Suchanfrage mit den bestmöglichen Suchergebnissen in Einklang zu bringen.
Aber wie gesagt, das ist nur eine allmähliche, asymptotische Annäherung an die sprachliche Semantik.
Nur bei einer perfekten Simulation des menschlichen Verhaltens durch Algorithmen wären die
Anforderungen von Suchmaschinen und Menschen ident. Aber davon reden wir vielleicht in 20 oder
50 Jahren aber nicht heute.
Tipps für Plugins für WordPress
Wir haben auf unseren Blogs einige Plugins installiert, die uns in Bezug auf
Suchmaschinenoptimierung helfen bzw. diese aktiv unterstützen sollten. Diese darf ich kurz vorstellen.
Wordpress Related Posts by Category Widget: Ein Plugin, das menschlichen und
algorithmischen Lesern gut gefällt, weil es dem Leser eines Beitrages verwandte Beiträge
anzeigt. Dabei erfolgt die Herstellung des Kontexts über die Kategorien, denen ein Artikel
zugeordnet ist. Das Plugin hat diesbezüglich entsprechend einstellbare Parameter und hat uns
am besten gefallen. Die Suchmaschinen lieben es, wenn man von einer WebSeite auf andere
Seiten verlinken kann. Das macht dieses Plugin automatisch.
Wordpress Popular Posts: dieses Plugin zeigt dem menschlichen Leser in der Seitenleiste
die am häufigsten gelesenen Artikel und Beiträge an. Für diesen ist das eine gute
Orientierungshilfe und sorgt zudem für eine längere Verweildauer auf der Seite. Die
Suchmaschine hingegen sieht darin eine weitere Verlinkung und bewertet damit die Seite
zumindest nicht schlecht!
WordPress SEO: das ist ein wirklich mächtiges SEO-Tool, das einem dabei unterstützt, das
gesamte Blog wie auch die einzelnen Beiträge für die Suchmaschine zu optimieren. So können
eigene SEO Titel und SEO Kurzbeschreibungen vergeben werden. Ebenso legt dieses Plugin
eine Art SEO-Mantel über alles, was man so mit Meta-Daten in einem Blog beschreiben kann.
Genau in dieser Allmächtigkeit liegt auch etwas meine Befürchtung, was passiert, wenn Google
& Co ihre Spielregeln ändern. Bisher haben wir mit diesem Plugin gute Erfahrungen gemacht
aber wie gesagt, ich muss dieses Plugin erst gedanklich durchdringen (was mir wahrscheinlich
gar nicht gelingen wird). Also nur eine bedingte Empfehlung, nicht weil es technisch schlecht
oder nicht gut konzipiert wäre, sondern weil es eben so [zu?] mächtig ist.
SEO Content Controll: dieses Plugin von Martin Schwartz haben wir gut gefunden, weil es
auf einfache Weise die offensichtlichen Schwachstellen des Blogs prüft. Fehlende
Beschreibungen von Kategorien und Tags beispielsweise, und die führen dann wieder zu einer
schlechteren Bewertung durch die Suchmaschinen.
So, das wären ein paar Plugins, mit denen wir im Hinblick auf Suchmaschinenoptimierung gute
Erfahrungen gemacht haben. Und damit möchte ich diese kleine Serie über die Suchmaschine als
Freund des Autors abschließen. Dies aber nicht, ohne nicht nochmals erwähnt zu haben, dass diese
lediglich als ein Erfahrungsbericht zu werten ist und keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder
Richtigkeit in jeder gegebenen Situation erhebt. Allerdings konnte mir dieses Gefühl bisher ohnehin
auch kein SEO-Experte vermitteln ;) Mir sind Erfahrungen allemal lieber als theoretische
Ausführungen. Das neue soziale Web ist halt auch ein Empfehlungsweb!
Fallbeispiele über Blogbeiträge
Die scheinbare Zufälligkeit des Erfolges von Blogbeiträgen
Inhalt ist nicht Inhalt [no na aber doch wichtig]
Inhalte sind die Königsdisziplin des Webs. Binsenweisheit oder? Aber Inhalt ist nicht gleich Inhalt, so
wie Auto nicht Auto ist. Der Begriff Inhalt bezeichnet für mich in diesem Zusammenhang ohne weitere
Spezifizierung lediglich eine Ansammlung von Bits und Bytes, die auch von Menschen lesbar ist. So
wie sich beispielsweise ein Smart von einem Range Rover in Preis, Aussehen und Einsatzzweck
unterscheidet und außer 4 Rädern kaum etwas gemeinsam hat, können sich Inhalte hinsichtlich Zweck
[was will er vermitteln], Aussehen [Format, Text, Bild, Video] und Lebensdauer unterscheiden und
damit unterschiedliche Bedürfnisse der Leser befriedigen. Das zu wissen und zu berücksichtigen ist
vor allem in den neuen Medien mit ihren neuen Vermittlungs- und Konsumationsmöglichkeiten von
hoher Wichtigkeit für die Herausgeber von Inhalten. Soweit zum Profanen und Selbstverständlichen
(das ich trotzdem immer wieder vergesse).
Kleine Anatomie der Inhalte und ihres langen Schwanzes
In den letzten Tagen und Wochen haben wir einige Beiträge über die Lebensdauer von Inhalten in
den verschiedenen Mediasphären [Web bzw. Suchmaschine, Facebook, Twitter], deren
Konsumationspreferenzen und ihre Attraktivität für die Besucher- und Lesegewinnung
gebracht. Wir machen das weniger in belehrender Absicht als in suchender und verstehender. Dabei
haben wir diverse Studien gefunden, die gezeigt haben, dass manche Artikel oder Inhalte sehr kurze
Lebens- bzw. Halbwertszeiten und andere wieder sehr lange haben. Die Aktualität von Artikeln, die
sich auf aktuelle Nachrichten beziehen, zerfällt regelmässig binnen 24 Stunden wohingegen
analysierende Artikel oft jahrelang leben können.
Grafisch dargestellt ergibt das eine Kurve mit einem dominanten "Kopf" und einem langen "Schwanz",
wenn auf der Y-Achse die Anzahl der Zugriffe und auf der X-Achse die
Zeit eingetragen wird. Ein ähnlich "langer Schwanz" ergibt sich z.B.
auch, wenn man auf der Y-Achse Suchbegriffe/Themen abgestuft
nach Popularität und auf der X-Achse die Anzahl der Zugriffe
einträgt. Der "lange Schwanz" ist das Kurvenmodell es Webs.
Für die Richtigkeit des "langen Schwanzes" möchte ich heute einen kurzen aber schlagenden Beleg
abliefern, der in mir selber Erstaunen hervorruft.
Die Verschwörung zum Erfolg
Der von mir verfasste Artikel handelt über eine
Verschwörungstheorie in Verbindung mit den Erdbeben in
Japan. Verantwortlich dafür waren zwei Kommentare zu einem
eigentlich wenig beachteten Beitrag über die Erdbeben in Japan. Ein
Kommentar verwies auf angebliche Hinweise auf eine Erdbebenwaffe,
welche für die Erbeben in Japan verantwortlich gewesen sein könnte
worauf der nächste Kommentar sehr ärgerlich einging und meinte,
dass es diese Verschwörungstheorie rund um ein Projekt namens
HAARP schon lange gäbe.
Ich habe mir das kurz angesehen und dann so nebenbei die Fakten gesammelt und einen Beitrag
geschrieben. Mit den Beiträgen über Japan haben wir eigentlich nur im Eigeninteresse begonnen, um
uns selbst angesichts der Angst, die uns beschlich, etwas Transparenz zu verschaffen. Wir haben
gesucht und geschrieben, was wir selber wissen wollten.
Der Beitrag über die Verschwörung gegen Japan war dann auch überhaupt nicht reisserisch oder
sensationslüsternd verfasst worden, sondern eher in ironisierender Absicht. Was soll ich sagen: der
Beitrag ging ab wie eine Rakete, zog die Besucherzahlen des gesamten Blogs hoch und hält sich seither
noch immer jeden einzelnen Tag unter den Top 5-Artikeln. Im März 2011 hat dieser Artikel knapp 15
Prozent aller Besucher angezogen und dort eine durchschnittliche Besuchszeit von über 7
Minuten verursacht!
Aus einer Zufälligkeit entstanden, nicht wirklich ernst gemeint und trotzdem schulden wir diesem
zufälligen Beitrag den Vormarsch in den Rankings. Wir betreiben eine noch relativ junge WebSeite
[knapp 6 Monate] und da kann so ein Artikel tatsächlich wie ein Raketenantrieb wirken. Der kann
dann auch nachhaltig wirken, wie mir die Suchmaschinenexperten bestätigen werden. Mein
persönliches Problem damit: das Hinaufklettern der Besucherzahlen einem Artikel über eine obskure
Verschwörungstheorie zu schulden, der nicht wirklich als zentrales Thema [vorsichtig formuliert] der
WebSeite bezeichnet werden kann. Ich bin mir aber fast sicher, dass sich dieser Artikel in der
statistischen Endabrechnung 2011 ganz weit oben befinden wird.
Theorie und Moral des Erfolges
Die theoretische Erklärung dieses Phänomens habe ich dann in den beiden wirklich exzellenten
Studien von Yahoo gefunden. Inhalte mit Analysen und Hintergrundinformationen haben "einen
langen Schwanz", d.h., dass sie über einen relativ langen Zeitraum ihr Publikum finden und das auch
in fast jedem noch so skurillem Thema.
Die Moral von der Geschicht'? Die Ursache des Erfolgs von morgen kennst du heut' meist nicht! Und:
ab und an kann ein [thematischer] Seitensprung fruchtbar sein!
Eine Facebook-Zeitung für die digitalen Natives
Einleitung in das Fallbeispiel
Wir haben in den letzten Wochen immer wieder Berichte über die Herkunft der Besucher von
WebSeiten - Suchmaschine oder soziales Web - gebracht und darüber, wie die Suchmaschine ein
Freund von Autoren [Suchmaschinenmarketing] und WebSeiten [Social Media Marketing] sein
kann. Soweit, so oft, so bekannt! Was vielleicht weniger bekannt ist: wir arbeiten seit drei Wochen auf
kleiner Flamme an der Schwesterseite Planet Mexx News, die als Facebook-Zeitung für die digitalen
Natives positioniert werden soll. Das ist jene Generation, die erst knapp vor oder nach der Einführung
des Webs geboren wurde und daher keine Welt ohne Web mehr kennt. Für diese Generation ab dem
Jahr 1990 aufwärts ist wiederum Facebook das wahrscheinlich wichtigste Sozialisierungsmedium.
Genau für diese Menschen versuchen wir die Facebook-Zeitung Planet Mexx News zu machen. Und
das mit Menschen aus dieser Generation.
Planet Mexx News ist noch ein Entwicklungs- und Ausbildungsprojekt
Wir sind mit dem Projekt ganz langsam und leise gestartet, reden laufend mit Facebookern, die wir als
Facebook-Journalisten einbinden wollen. Dazu zählen z.B. auch meine eigenen Kids. In den letzten
Tagen haben wir dann begonnen, die Seite Planet Mexx News mit Inhalten allmählich zu füllen. Dabei
stand und steht natürlich auch das Lernen der Novizen im Umgang mit den Systemen - in diesem Fall
WordPress, Facebook, Twitter, YouTube und deren integrative Ansätze - im Vordergrund und noch
weniger die konkreten Inhalte und die Besucher. Gestern haben wir beispielsweise lernend den Video
Kanal Planet Mexx mit der Serie "Leo's Talk60" gestartet. Dabei haben wir YoutTube in
Aufbau- und Ablauforganisation unserer WebSeite integriert. Planet Mexx News ist also zur Zeit noch
ein Organisations-, Ausbildungs- und Entwicklungsprojekt. Daher kümmern wir uns noch weniger um
die Besucher, sondern um die jungen Autoren, deren Ausbildung und etwas Organisation dahinter.
Dann kommen zwei nackte Österreicher und bringen Besucher
Wir hatten das Ziel, unseren jungen Autoren den Umgang mit den Suchmaschinen und den sozialen
Plattformen an des Themas "Royal Wedding" näherzubringen. Das betrifft Suchmaschinenmarketing
und Suchmaschinenoptimierung [SEO] ebenso wie Social Media Marketing.
Es war klar, dass das Thema Royal Wedding sowohl auf den Suchmaschinen wie auch auf Facebook
und Twitter in den nächsten Wochen trendig werden wird. Dazu brauchte man keine besonderen
Prognosefähigkeiten. So ist es denn auch gekommen. Nach und nach steigen alle analogen und
digitalen Medien in das Thema ein, um sich ihren Anteil an den nach Informationen, Klatsch und
Tratsch hungernden Lesern und damit am Werbekuchen zu holen. Auflagen und Besucherfrequenz der
Medien werden in den nächsten Wochen massiv von diesem Thema bestimmt. Ein Beispiel dafür ist
Yahoo, dass für seine Besucherstatistik im April 2011 nachdrücklich auf Royal Wedding setzt. Im
letzten Monate haben die Suchbegriffe um mehr als 1.500 Prozent zugenommen. Alle wollen
oder müssen davon profitieren.
Das dachte sich auch der österreichische
Radiosender Hitradio Krone und ließ daher
zwei Österreich nackt heiraten. Dieses Ereignis
wurde in den letzten Wochen ausführlich über
das Radio wie auch über die WebSeite des
Radiosenders zelebriert.
Heute haben die beiden dann tatsächlich geheiratet, nackt, wie man auf der WebSeite des Radios
erfährt. Wir haben auf der jungfräulichen Planet Mexx News einen kurzen Beitrag darüber
gebracht [in Verbindung mit dem zentralen Thema Royal Wedding]. Resultat: heute sind plötzlich die
Zugriffsraten von einem sehr niedrigem Niveau weg explodiert. Ganz Österreich suchte nach der
nackten Hochzeit und ein Teil davon hat auch unsere WebSeite gefunden.
Fazit: Ein schöner Beleg dafür, dass man das Besucher- und Zugriffskonzept über Social Media
Marketing und Suchmaschinenmarketing für eine WebSeite in großen Zügen sehr wohl rational
planen und umsetzen kann. Wir haben mit unseren jungen Autoren konsequent rund um das Thema
Royal Wedding geschrieben und das Thema dann auch langsam in Randbereiche wie beispielsweise
die Nackthochzeit transportiert. Tatsächlich haben wir dann in den letzten Tagen auch langsam einige
Besucher angezogen. Wir haben auch damit kalkuliert, dass die Nackthochzeit ein Thema in
Österreich sein wird und insofern überrascht uns die kurzfristige Eruption der Besucher nicht. Es gilt
jetzt, diese Erfahrung weiter auszubauen und bis zum Abschluss des Royal Weddings ausgebildete
junge Autoren und eine stabile Besucherbasis zu haben.
Jetzt würde uns natürlich eure Meinung dazu interessieren, vielen Dank für eure Kommentare!
Wie finden [Blog]Autoren und Leser zusammen?
Ich habe in den letzten Tagen mit einer kleinen, auf insgesamt 3 Beiträge ausgelegten Serie über
Buchmarketing und die Suchmaschine als Freund des Autors begonnen. Dabei ist die Idee,
den Autoren meine Erfahrung über den Umgang mit Suchmaschinen und das Gefundenwerden
darüber näherzubringen. Natürlich wissend, dass die sozialen Medien wie Facebook dabei eine
zunehmend wichtigere Funktion einnehmen aber im Vergleich mit Google & Co noch immer
wesentlich weniger bedeutend für die Anzahl der Besucher bzw. Leser bestimmter Inhalte sind.
Und, was soll ich sagen, es ist wie immer, wenn mann/frau sich eine schön umrissene und eigentlich
gut abgegrenzte Arbeit vorgenommen hat. Es gesellen sich dann oft exogene Faktoren dazu, welche die
schönsten Pläne über den Haufen werfen. Im Fall meiner kleinen Serie war das zunächst das neue
Google +1, das vor drei Tagen angekündigt wurde wie auch eine [von mir versuchsweise
interpretierte] Studie von Yahoo über die Auswirkungen der sozialen Netzwerke auf die Besuche
von WebSeiten, Blogs und Inhalten. Da ich ein eher langsamer Denker bin brauche ich jetzt etwas Zeit,
um den neuen Input für den 3. Teil der Serie verarbeiten zu können. Daher erlaube ich mir, die
nachfolgende Infografik [im Entwurf] als Zwischenschritt einzuschieben. Diese ist eine Denkhilfe und
eigentlich dafür gedacht, etwas Struktur in die Welt der neuen Formate, Kurations- und
Such/Findemechanismen zu bringen. Über euer Feedback würde ich mich freuen. lg Werner
Yahoo Studie: Wo kommen die Besucher her?
Eine Studie aus den Yahoo Labs versucht eine Antwort
Ich habe hier vor ein paar Tagen einen Bericht über die von Yahoo durchgeführte Studie über die
Lebensdauer von Inhalten gebracht und wollte dann in diesem Zusammenhang wissen, wo die
Besucher der WebSeiten und Blogs herkommen und ob es diesbezüglich Zusammenhänge zwischen
Herkunftsquelle und bestimmten Typen von Inhalten gibt.
Auf der Suche nach Antworten habe ich eine andere Studie von Yahoo gefunden: The Like Log
Study [Das Video dazu findet sich hier]. Dabei hat sich Yury Lifshits als Verfasser der Studie im
Dezember 2010 angesehen, was wir als Medienbetreiber vom Verhalten der Facebook Benutzer auf
unseren Blogs und WebSeiten lernen können. Auf die Studie wird bereits an verschiedensten Stellen
verwiesen, so etwa auch von der Zeit Online oder dem FAZ.net. Es ist meine Erfahrung, dass eine
oft zitierte Studie nicht wirklich oft gelesen, sondern über andere Quellen interpretiert wird. Also habe
ich mir die 15 Seiten Studie selber durchgelesen und darf hier die hoch interessanten Ergebnisse
darbringen:
Untersucht wurden jeweils 20 Artikel von verschiedenen Sourcen: Online Zeitungen wie
New York Times, Washington Post oder Huffington Post, Online-News-Services wie Yahoo
News, MSNBC und Blogs wie TechCrunch, Mashable, Gizmodo oder Engagdet.
Im Schnitt hatte jeder Artikel 901 Facebook-Aktion, 221 ReTweets auf Twitter und 901 Clicks
über Bit.ly.
Soziale Interaktionen über Facebook, Twitter und Bit.ly [Soziale Signale] erfolgen zu 80
Prozent binnen der ersten 24 Stunden nach Erscheinen.
Die Online-Zeitungen hatten mehr Facebook-Aktivitäten und die Blogs mehr
Twitter-Aktivitäten zu verzeichnen. Die Leserschaft der Blogosphäre ist tendenziell eher
dem Twitter zugeneigt.
Facebook ist Mainstream: In Schnitt kommt pro 10 Facebook-Aktivitäten ein ReTweet auf
den Online-Zeitungen und Online-News-Seiten. Hingegen haben die Blogs mehr ReTweets als
Facebook-Aktivitäten
Originärer Content ist besser für Soziale Signale als übernommener Content. Diese
Erfahrung hat auch die Huffington Post gemacht, wo orignäre, von den Journalisten und
Redakteuren der Huffington kreierte Artikeln häufiger über über Facebook, Twitter und Bit.ly
verteilt wurden als lediglich aggregierte und neue kuratierte Inhalte.
Konversionsrate: im Schnitt werden 10 PageViews [Seitenaufrufe] benötigt, um eine
Facebook-Aktivität [z.B. ein "gefällt mir"] zu bekommen. Die höchsten Konversionsraten
haben interessanterweise nicht die Top-Geschichten, sondern die durchschnittlichen
Geschichten. Die Korrelation zwischen PageViews und den sozialen Signalen ist noch sehr
niedrig.
derzeit sind die sozialen Netzwerke offensichtlich noch nicht annähernd so wichtig
für die Anzahl der Besucher wie die Suchmaschinen. Das gilt vor allem für die
Blogosphäre.
Suchmaschinen dominieren noch immer den Verkehr
Eine wesentliche Schlussfolgerung der Studie ist, dass die sozialen Medien als
Optimierungsinstrument für die Verbesserung der Inhalte bzw. die Kuration genutzt werden sollten.
Die abgegebenen oder nicht abgegebenen "gefällt mir" und ReTweets sind letztlich Feedback der
menschlichen Leser darüber, dass ein Artikel gefallen hat und ein anderer weniger oder nicht. Eine
Rate von weniger als 1-2 sozialen Signalen pro 100 PageViews von einzelnen Artikeln, Seiten oder
Kategorien sollte Anlass zum Überdenken geben.
Es muss dabei berücksichtigt werden, wie in der Zeit Online
richtigerweise festgehalten wird, dass wir mit den sozialen
Medien erst am Beginn einer Erfahrungskurve stehen und vor
allem hier in Deutschland erst knapp 20 Prozent der
Bevölkerung Facebook und weniger als 1 Prozent Twitter nutzen.
In den USA nutzen über 50 Prozent der Bevölkerung Facebook
und knapp 8 Prozent Twitter. Daher halten sich auch bei den gut etablierten Medien wie der Bild.de
die Zugriffe von Facebook mit unter 10 Prozent noch im begrenzten Rahmen. Die Facebook-
Zugriffe der übrigen Zeitungen liegen deutlich unter 6
Prozent.
Heute sind noch immer die Suchmaschinen der
Verkehrsträger #1 aber über die nächsten Jahre könnte sich
das deutlich zu Gunsten von Facebook und Twitter
verschieben. Bis dahin sollten wir tatsächlich versuchen, die
Feedbacks von sozialen Signalen zur Optimierung unserer
Inhalte einzusetzen.