Literaturhinweise zur Trainingswissenschaft
Carl, K.: Training und Trainingslehre in Deutschland. Schorndorf, 1983.
Grosser, M.: Training der konditionellen Fähigkeiten. Schorndorf, 1989.
Grosser, M./Brüggemann, P./Zintl, F.: Leistungssteuerung in Training und Wettkampf. München, 1986.
Letzelter, M.: Trainingsgrundlagen. Reinbeck, 1997.
Martin, D. (Red.): Handbuch der Trainingslehre. Schorndorf, 1993.
Literaturhinweise zur Trainingswissenschaft (II)
Schnabel, G./Harre, D./Borde, A.: Trainingswissenschaft. Berlin, 1994.
Starischka, S.: Trainingsplanung. Schorndorf, 1988.
Wasmund-Bodenstedt, U.: „Einführung in die Methodologie der Trainingswissenschaft“. In: Ballreich, R. u. a.: Trainingswissenschaft 1. Bad Homburg, 1982.
Weineck, J.: Optimales Training. Erlangen, 1997.
Werchoschanski, J. V.: Effektiv Trainieren. Berlin (DDR), 1988.
„Als Trainingswissenschaft werden Aussagesysteme
bezeichnet, die in intersubjektiv nachprüfbaren Sätzen
(oder Modellen oder Theorien) informieren, wie
sportmotorische Qualifikationen verbessert, erhalten und
wiederhergestellt werden können.“
Definition Trainingswissenschaft (Ballreich)
Definition Trainingswissenschaft
Die Trainingswissenschaft ist diejenige Teildisziplin der
Sportwissenschaft, die das sportliche Training und die
daraus resultierenden sportlichen Leistungen aus
interdisziplinärer Sichtweise analysiert und
Handlungsregeln bzw. Systeme von Handlungsregeln
erarbeitet und überprüft.
(Sportwissenschaftliches Lexikon)
Definition Training
Sportliches Training ist ein komplexer Handlungsprozess
mit dem Ziel der planmäßigen und sachorientierten
Einwirkung auf den sportlichen Leistungszustand.
(Sportwissenschaftliches Lexikon)
Trainingsprinzipien
• Übergeordnetes Trainingsprinzip: Prinzip der optimalen Relation von Belastung und Erholung (Homöostase, Superkompensation)
• Prinzipien zur Auslösung der Anpassungseffekte (Belastungsprinzipien): – Prinzip der ansteigenden (progressiven) Belastung
– Prinzip der variierenden Belastung.
• Prinzipien zur Sicherung der Anpassungseffekte (Zyklisierungsprinzipien):– Prinzip der periodisierten Belastung.
Anpassungsleistung
Ermüdung
Ausgangs- niveau
1 2 3
Trainings-zeit
1=Energieverbrauch durch Belastung 2=Wiederherstellung 3=Mehrausgleich
Die Superkompensation
Trainingsprinzipien (II)
• Prinzipien zur Steuerung der Anpassung in eine
spezifische Richtung (Spezialisierungsprinzipien):
– Prinzip der Altersgemäßheit
– Prinzip der Individualität
– Prinzip der dynamischen Übereinstimmung
Sportliche Leistung
• Die sportliche Leistung wird als mess- oder bewertbares
Ergebnis einer sportlichen Tätigkeit bezeichnet.
(Carl, 1984)
• Die sportliche Leistung ist als „Einheit von Vollzug und
Ergebnis“ einer sportlichen Handlung zu sehen, gemessen
oder bewertet an Normen.
(Schnabel, 1994)
Bedingungen sportlicher Leistung
A) apersonale Bedingungen (nicht in der Person liegend)
B) personale Bedingungen:Darunter fallen psychische, intellektuelle und motorische Leistungskomponenten.
1. Direkte Einflussgrößen (z. B. Kondition, Technik, Taktik)
2. Indirekte Einflussgrößen (z. B. Körperbau, Funktionszustand des kardio-pulmonalen Systems und des Muskelsystems, Leistungsbereitschaft).
Sportmotorische Fähigkeiten
• Konditionelle Fähigkeiten– Kraft
– Ausdauer
– Schnelligkeit
– Beweglichkeit
• Koordinative Fähigkeiten– Rhythmisierungsfähigkeit
– Differenzierungsfähigkeit
– Orientierungsfähigkeit
– ...
Definition konditionelle Fähigkeiten
Jener Komplex der sportlichen Leistungsfähigkeit, der in
besonderem Maße durch Aufbau und Funktion der
energieliefernden Organsysteme bestimmt ist.
(Sportwissenschaftliches Lexikon)
Literaturhinweise zum Krafttraining
Bös, K./Mechling, H.: Dimensionen sportmotorischer Leistungen. Schorndorf, 1983.
Bührle, M. (Hrsg.): Grundlagen des Maximal- und Schnellkrafttrainings. Schorndorf, 1985.
Bührle, M./Werner, E.: „Muskelquerschnittstraining der Bodybuilder“. In: Bührle (1985)
Bührle, M./Schmidtbleicher, D.: Komponenten der Maximal- und Schnellkraft. Sportwissenschaft 11 (1981).
Carl, K. (Hrsg.): Krafttraining in der sportwissenschaftlichen Forschung. Köln, 1995.
Literaturhinweise zum Krafttraining (II)
Carl/Starischka/Storck: Kraftausdauertraining. 1989
Deiß/Pfeiffer: Leistungsreserven im Schnellkrafttraining. Berlin, 1991.
Ehlenz, H./Grosser, M./Zimmermann, E.: Krafttraining. München, 1995.
Grosser, M.: Training der konditionellen Fähigkeiten. Schorndorf, 1994.
Komi, P. V. (Hrsg.): Kraft und Schnellkraft im Sport. Köln (Deutscher Ärzteverlag), 1994.
Literaturhinweise zum Krafttraining (III)
Letzelter, H./Letzelter, M.: Krafttraining. Reinbeck, 1990.
Schmidtbleicher, D./Gollhofer, A.: „Einflussgrößen des reaktiven
Bewegungsverhaltens und deren Bedeutung für die Trainingspraxis“.
In: Bührle (1985).
Steinmann, W.: Krafttraining im Sportunterricht. Ahrensburg, 1988.
Zatsiorsky; V.M.: Krafttraining – Praxis und Wissenschaft. Aachen, 2000
Definition Kraft
Kraft ist die Fähigkeit der Muskulatur, Widerstände zu überwinden, ihnen entgegenzuwirken bzw. sie zu halten.(Sportwissenschaftliches Lexikon)
Zur Systematisierung bzw. Strukturierung der Kraftfähigkeit lassen sich folgende Betrachtungsweisen heranziehen:1. Nach der Arbeitsweise2. Nach der Erscheinungsform3. Nach den hauptsächlich beanspruchten Muskelregionen
Kontraktionsformen (Arbeitsweisen) des Muskels
• Isometrische Kontraktion (statische Arbeitsweise)– Gleichbleibende Muskellänge
– Muskelspannung (Tonus) ändert sich
• Isotonische Kontraktion (dynamische Arbeitsweise)– Muskellänge verändert sich
– Muskelspannung bleibt gleich
• Auxotonische Kontraktion– Mischform bzw. Kombination von isometrischer und isotonischer
Kontraktion
Unterscheidungen der dynamischen Arbeitsweise
Terminologisch hat sich folgende Unterscheidung der dynamischen Arbeitsweise durchgesetzt:
1. Konzentrische Arbeitsweise (positiv-dynamisch)Dies meint die Überwindung eines Widerstandes bzw. das Bewegen einer Last durch aktive Muskelverkürzung.
2. Exzentrische Arbeitsweise (negativ-dynamisch)Dies meint, einem Widerstand nachgebend entgegenzuwirken (z. B. Niedersprünge, Bergablaufen). Eine ausschließlich nachgebende Tätigkeit kommt aber seltener vor. Sie ist Grundlage des reaktiven Trainings.
Erscheinungsformen der Kraft
Als zweite Betrachtungsweise zur Strukturierung der Kraft
kann man Erscheinungsformen der Kraft heranziehen.
Solche sind:
• Maximalkraft
• Schnellkraft
• Kraftausdauer
Definition Maximalkraft
„Maximalkraft ist die höchstmögliche Kraft, die das
Nerv-Muskelsystem bei maximaler willkürlicher
Kontraktion auszuüben vermag.
(Martin, 1993)
Definitionen Schnellkraft
Mit Schnellkraft wird die Fähigkeit des neuromuskulären
Systems bezeichnet, einen möglichst hohen Kraftstoß bzw.
Impuls in der zur Verfügung stehenden Zeit zu
produzieren.
(Sportwissenschaftliches Lexikon)
Schnellkraft ist die Fähigkeit, optimal schnell Kraft zu
bilden.
(Martin, 1993)
Definition Kraftausdauer
„Kraftausdauer ist die Fähigkeit, bei einer bestimmten
Wiederholungszahl von Kraftstößen innerhalb eines
definierten Zeitraumes die Verringerung der Kraftstöße
möglichst gering zu halten.“
(Martin, 1993)
+ -
Wenig Zeit und Geräte- Frühe Stagnation des aufwand Kraftzuwachses
Überall durchführbar Kapillarisierung?
Gefahr der Pressatmung
Zunächst rascher Kraftzuwachs
Isometrisches Training
Übergeordnete Zielsetzung des Krafttrainings
1. Die Erweiterung des Energiepotentials der Muskulatur mit dem Hauptziel: Steigerung der Absolutkraft
Stichwort: Hypertrophie.
Eine Erweiterung des Energiepotentials hängt vor allem von der Erhöhung des Muskelquerschnitts ab.
2. Die Verbesserung der Innervationsfähigkeit der Muskulatur.
Stichwort: willkürliche Aktivierungsfähigkeit.
Sie schafft auch die Grundlage für Schnellkraftleistung
Hypertrophietraining
Standardmethode IKonstante Lasten
Standardmethode IIProgressive ansteigende
LastenKontraktionsform konzentrisch konzentrischIntensität:- Belastungshöhe- Geschwindigkeit
80%zügig
70-80-85-90%zügig
Umfang:- Wiederholungen- Serien
8-103
10, 10, 7, 51, 1, 1, 1
Serienpause 3-5 min. 3-5 min.
Reaktivkraft
„Als reaktives Bewegungsverhalten bezeichnet man die Fähigkeit des Organismus aus einer abbremsenden (exzentrischen) Bewegung heraus, in kürzester Zeit einen möglichst hohen konzentrischen Kraftstoß realisieren zu können.“(Schmidtbleicher, 1985)
„Reaktivkraftfähigkeit ist die Kraftfähigkeit, die in einem verstärkten Kraftimpuls im Verlauf eines Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus zum Ausdruck kommt.“(Schnabel)
Krafttraining in der Schule
Einschränkungen bezüglich des Krafttrainings im Schulsport (in Anlehnung an Frey)
1. Maximalkraft sollte erst nach der Reifung trainiert werden.
2. Überkopfarbeit mit Hanteln ist problematisch (Wirbelsäule).
3. Keine sehr starke Fremdbelastung (z. B. Partnerübungen)
4. Länger ausdauernde statische Belastungen sind zu vermeiden.
Literaturhinweise zur Ausdauer
Dickhuth/Schlicht: „Körperliche Aktivität in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“ In: Sportwissenschaft 1/1997
Heck, H.: Energiestoffwechsel und medizinische Leistungsdiagnostik. Studienbrief 8 der Trainerakademie Köln (o. J.)
Neumann, G.: „Metabolische Regulation bei Langzeitausdauerleistungen“. In: Medizin und Sport 1983 (Heft 6)
Reiß, M./Pfeiffer, U.: Leistungsreserven im Ausdauertraining. Berlin, 1991
Literaturhinweise zur Ausdauer (II)
Shephard, R. J./Astrand, P.-O. (Hrsg.): Ausdauer im Sport.
Deutscher Ärzte-Verlag Köln, 1993.
Verchoshanskij, I. V.: Ein neues Trainingssystem für
zyklische Sportarten. München, 1992.
Zintl, F.: Ausdauertraining. München, 1994.
Definitionen Ausdauer
Ausdauer ist die Fähigkeit, eine bestimmte Leistung über einen möglichst langen Zeitraum aufrechterhalten zu können.(Martin, 1993)
Schnabel bezieht noch Erläuterungen über die Leistung ein. Grosser will noch die Erholungsfähigkeit einbeziehen.
Aerobe Ausdauer: Ausreichend Sauerstoff zur oxydativen Verbrennung der Energieträger vorhanden.
Anaerobe Ausdauer:Verbrennung der Energieträger erfolgt anoxydativ, da Sauerstoffzufuhr unzureichend ist.
Umfang der beanspruchten Muskulatur
Art der Energiebereitstellung
Arbeitsweise der Muskulatur
Zeitdauer der Beanspruchung
Zusammenhang mit anderen konditionellen Fähigkeiten
Bedeutung für eine Sportart
Differenzierung der Ausdauerfähigkeit
Schwellen der Energiebereitstellung
Vm/s
Aerob-anaerober Übergang
2
4
Aerobe Schwelle
Anaerobe Schwelle
Laktatmmol
Laktatschwellen
Aerobe Ausdauer:
Ausreichend Sauerstoff zur oxydativen Verbrennung der
Energieträger vorhanden.
Anaerobe Ausdauer:Verbrennung der Energieträger erfolgt anoxydativ, da
Sauerstoffzufuhr unzureichend ist.
Aerobe und anaerobe Ausdauer
Sprint-und Schnelligkeits-ausdauer unter 35s
Kurzzeitausdauer 35s bis 2min
Mittelzeitausdauer
2 - 10 Minuten
LZAI 10-35 Minuten
LZA II 35-90 Minuten
LZA III 90-360 Minuten
LZA IV über 360 Minuten
Trainingsmethoden der Ausdauerfähigkeit
1. Dauermethode:Belastungen, die nicht durch Pausen unterbrochen werden. Intensität eher gering, Umfang eher hoch.
2. Wechselmethode und Fahrtspiel:Überwiegend im aeroben Bereich. Durch Tempowechsel bzw. Veränderung des Geländes kommt es zu kurzen anaeroben Phasen.
3. Wiederholungsmethode:Für die Erarbeitung der speziellen Ausdauerfähigkeit. Hohe (bis maximale) Intensität und vollständige Pause.
Trainingsmethoden der Ausdauerfähigkeit (II)
4. Intervallmethoden:kennzeichnend für das Intervallprinzip: Belastung - unvollständige (lohnende) Pause - Belastung
4.1 „Extensive“ Intervallmethode(überwiegend aerobe Ausdauerfähigkeit)Mittlere Intensität (60-80%)Belastungsdauer bei unterer Grenze: 8-15 MinutenBelastungsdauer bei oberer Grenze: 2-8 Minuten
4.2 „Intensive“ Intervallmethode(anaerobe Ausdauerfähigkeit)
Submaximale Intensität (80-90%)Belastungsdauer etwa 20-60 Sekunden
Literaturhinweis zu Schnelligkeit und Technik
Bauersfeld, M./Voss, G.: Neue Wege im Schnelligkeitstraining. Münster, 1992.
Grosser, M.: Schnelligkeitstraining. München, 1991.Mechling, H.: „Zur Theorie und Praxis des Techniktrainings“
In: Leistungssport, 1988.Munzert, J.: „Schema-Repräsentationen bei der
sensumotorischen Regulation“. In: Sportwissenschaft, 1987.
Nitsch, J. (Hrsg.): Techniktraining. Schorndorf, 1997.Oliver, N.: Techniktraining unter konditioneller Belastung.
Schorndorf, 1996.
Literaturhinweis zu Schnelligkeit und Technik (II)
Rieder, H./Lehnertz, K.: Bewegungslernen und
Techniktraining. Schorndorf, 1997.
Roth, K.: „Ein neues ABC für das Techniktraining im Sport“.
In: Sportwissenschaft, 1990.
Roth, K.: Taktik im Sportspiel. Schorndorf, 1989.
Schmidt, R. A.: Motor control and learning. Champaign
(USA) 1988.
Definition Schnelligkeit
„Schnelligkeit bei sportlichen Bewegungen ist die
Fähigkeit, auf einen Reiz bzw. ein Signal hin
schnellstmöglich zu reagieren und/oder Bewegungen bei
geringen Widerständen mit höchster Geschwindigkeit
durchzuführen“.
(Martin, 1993)
Grundschnelligkeit
Handlungs-schnelligkeit
azyklischeBewegungs-schnelligkeit
Beschleunigungs-fähigkeit
zyklischeBewegungs-schnelligkeit
Beschleunigungs-fähigkeit
Reaktions- schnelligkeit
Komplexschnelligkeit
Koordinations-schnelligkeit
Auffassung zur Schnelligkeit von Bauersfeld/Voss
Schnell ausgeführte Bewegungen seien programmgesteuert. Es existieren jeweils zwei „Zeitprogramme“ für azyklische und zyklische Bewegungen. Nämlich ein kurzes und ein langes Zeitprogramm.
Was ist unter einem Zeitprogramm zu verstehen?
Bauersfeld/Voss: „Das Zeitprogramm beinhaltet die zeitlich abgestimmte neuromuskuläre (elektrische) Impulsfolge des Muskeleinsatzes der für die entsprechende Bewegung notwendigen Muskeln, die Dauer und das Anstiegsverhalten der bioelektrischen Aktivität“.
Definition (sportliche) Technik
Die sportliche Technik ist eine spezifische Folge von
Bewegungen oder Teilbewegungen beim Lösen von
Bewegungsaufgaben in Sportsituationen.
(Sportwissenschaftliches Lexikon)
„Unter Techniktraining wird die systematische,
anforderungsspezifische Optimierung der
Bewegungskoordination unter Berücksichtigung
der konkreten Person-, Aufgaben- und
Umweltmerkmale verstanden.“
Nitsch/Neumaier 1997
Techniktraining (Definition)
Techniktraining II
Zur Systematisierung des Techniktrainings kann man von der Anforderungsstruktur ausgehen: geschlossene und offene Fertigkeiten. Daraus lassen sich vier Fertigkeitstypen (bzw. Aufgabentypen) ableiten.
Unter Berücksichtigung des Lern- und Anwendungsaspektes kann unterschieden werden in :
• Technikerwerbstraining• Technikanwendungstraining• Technikergänzungstraining
Aufgabentyp 1:Relativ geschlossene Fertigkeiten mit stabilerAusführungsstruktur (z.B. Laufen, Radfahren,Würfe in der Leichtathletik etc.)
Aufgabentyp 2:Relativ geschlossene Fertigkeiten, die zu einerGesamtleistung verbunden werden müssen(z.B. Wasserspringen, Turnkür etc.)
Aufgabentypen
Aufgabentyp 3:Relativ „offene“ Fertigkeiten, also Bewegungen, die untersich verändernden Bedingungen ablaufen, aber insgesamteine stabile (konstante) Grundstruktur aufweisen(z.B. Alpiner Skisport, Skispringen etc.)
Aufgabentyp 4:„Offene“ Fertigkeiten, die bereits isoliert beherrscht seinsollen, die aber durch die von Gegnern oder Mitspielernhervorgerufenen Situationsveränderungen variabeleingesetzt werden(Beispiele: Zweikampfsportarten, Sportspiele)
1. Üben unter vereinfachten und standardisierten
Realisierungsbedingungen.
2. Üben unter niedrig und hoch variablen Bedingungen,
die aber beide noch vorhersehbar sind.
3. Üben unter niedrig und hoch variablen Bedingungen,
die jetzt aber nicht mehr voraussehbar sind.
Methodische Reihung im Techniktraining(in Anlehnung an Roth)
Variability of Practice Hypothese
Schema-Theorie
„closed-loop-Modelle“
„open-loop-Modelle
Generalisierte Motorische Programme (GMP)
Literaturhinweise zur Taktik
Mahlo, F.: Theoretische Probleme der taktischen Ausbildung in den Sportspielen. In: Theorie und Praxis der Körperkultur, 1965/1966.
Roth, K.: Taktik im Sportspiel. Schorndorf, 1989.
Schmidt, G.: Wahrnehmungs- und Reaktionsleistungen von Sportspielern. Ahrensburg, 1987.
Stiehler, G./Konzag, I./Döbler, H.: Sportspiele. Berlin, 1988.
Wessels, M. G.: Kognitive Psychologie. München, 1990.
Westphal, G./Gasse, M./Richtering, G.: Entscheiden und Handeln im Sportspiel. Münster, 1987 (Trainerbibliothek Bd. 25).
Definition Taktik
„Im Sport bezeichnet Taktik ein System von
Handlungsplänen und Entscheidungsalternativen, das unter
begrenzter Zielvorstellung einen kurzfristigen
Handlungszusammenhang so zu regeln gestattet, dass ein
optimaler sportlicher Erfolg gegenüber dem (den)
Gegner(n) möglich wird.“
(Sportwissenschaftliches Lexikon)
Grundstruktur einer taktischen Handlung (Mahlo 1965)
1. Die Wahrnehmung und Analyse der Wettkampfsituation mit dem Ergebnis: Erkennen der Situation.
(Es handelt sich dabei nicht nur um eine Photographie der Situation, sondern eben auch um eine Analyse)
2. Die gedankliche Lösung der Aufgabe mit dem Ergebnis: Vorstellung über den Lösungsweg.
3. Die motorische Lösung der taktischen Aufgabe mit dem Ergebnis: praktische Lösung
Modell der Handlungsregulation von Stiehler/Konzag/Döbler
1. Orientierungsregulation(sensorischer Abschnitt - Wahrnehmung)
2. Antriebs- und Entscheidungsregulation
3. Ausführungs- und Kontrollregulation
Lösung komplexer Entscheidungsprozesse
Wie kann man die Fähigkeit zur Lösung komplexer
Entscheidungsprozesse fördern?
1. Die Automatisation von Entscheidungsprozessen.
2. Die Reduktion von Entscheidungsanforderungen
(z. B. Antizipation).
3. Wahrnehmungsschulung.
Methodik des Taktiktrainings
Bei der Methodik des Taktiktrainings sollte man von
folgenden zwei Gesichtspunkten ausgehen:
1. Alle Techniken in den Sportspielen sind immer auf
konkrete Spielsituationen in Angriff und Verteidigung zu
beziehen.
2. Taktik ist im Grunde immer situatives
Entscheidungshandeln.
Methodik des Taktiktrainings (II)
Hinweise zur Methodik der Taktikschulung:
• Problem Teilmethode vs. Ganz-Teil-Ganz-Methode
• Didaktische Reduktion im Sinne von Vereinfachungen und
Lernerleichterungen (z. B. Verdeutlichungsprinzip,
Überzahlsituationen).
Literaturhinweise zur Trainingssteuerung
Hohmann, A.: Grundlagen der Trainingssteuerung im Sportspiel. Ahrensburg, 1994.
Letzelter, H./Letzelter, M.: „Die Struktur sportlicher Leistungen als Gegenstand der Leistungsdiagnostik in der Trainingswissenschaft.“ In: Sportwissenschaft, 1982 (12).
Martin u.a.: Handbuch Trainingslehre. Schorndorf, 1993.Matwejew, L. P.: Periodisierung des sportlichen Trainings.
Berlin, 1978 (3. Aufl.).Matwejew, L. P.: Grundlagen des sportlichen Trainings.
Berlin, 1981.Werchoschanski, J. V.: Effektiv trainieren. Berlin, 1988.
Definition Trainingssteuerung
Trainingssteuerung bezeichnet zusammenfassend die gezielte (kurz- oder längerfristige) Abstimmung aller Maßnahmen der Trainingsplanung, des Trainingsvollzugs (Durchführung), der Wettkampf- und Trainingskontrollen und der Trainings- und Wettkampfauswertung zur Veränderung des sportlichen Leistungszustandes im Hinblick auf das Erreichen sportlicher Leistungen und Erfolge.
(Sportwissenschaftliches Lexikon)
Zielplanung Sportartenanalyse
Anforderungsprofil BelastungsprofilStruktur-planung
Ablaufplan
Trainingsplan
Für eine Trainingssteuerung muss man wissen, wie der innere Aufbaueiner sportlichen Leistung ist und wie es um die Wechselbeziehungenihrer Elemente steht.Im Grunde geht es dabei um folgende Punkte:1. Das Herausfinden leistungsbestimmender Einflussgrößen.2. Die Gewichtung dieser leistungsbestimmenden Einflussgrößen.Letzelter/Letzelter haben in der Zeitschrift „Leistungssport“ (1982) hierzu einen Dreischritt vorgelegt, wie eine solche Analyse aussehen kann.A) Hierarchisierung von Merkmalsgruppen, die für die Leistung wichtig sind.B) Ordnung interner Beziehungen.Diese interne Ordnung der Leistungsstruktur zeigt einerseits auf, welche „Feinstziele“ einem „Feinziel“ unterzuordnen sind und welche Qualifikationen (zumindest teilweise) simultan trainiert werden können und welche nur isoliert.C) Priorisierung nach der Einflusshöhe.Bei dieser Priorisierung geht es auch um die sehr wichtige Identifikation solcher Merkmale, die maximiert werden müssen und um solche, die nur optimiert werden müssen.
Mehrjahrestrainingsplan
Jahrestrainingsplan
Makrozyklusplan
Wochentrainingsplan
Trainingseinheitenplan
langfristig
kurzfristig
allgemein
speziell
Periodisierungsmodell (Werchoschanski, 1988)
Werchoschanski geht von einer Blockstruktur des Trainings aus.Dieses Modell ist zunächst einmal geprägt von einer relativ langen Vorbereitungsperiode (18-22 Wochen). Innerhalb dieser Vorbereitungphase sollen inhaltlich verschieden pointierte - sogenannte „monogerichtete“ Belastungsblöcke - verknüpfend aneinandergereiht werden. Monogerichtet meint hier eine eng spezialisierte Belastung auf ein einzelnes Element der Trainingsstruktur.Grundgedanke dabei ist, dass man für die Ausbildung einzelner Schwerpunkte optimale Bedingungen schaffen will. Dies soll so erfolgen, dass die Anpassungsreserven vertieft und längerandauernd ausgeschöpft werden.
Ziele des Periodisierungsmodells
Werchoschanski strebt also einen hohen und
langanhaltenden Trainingsgewinn an, der aber erst nach
Abschluss mehrerer solcher Blöcke eintritt.
Dieses Modell zielt also auf einen mittel- bzw.
langfristigen Trainingsgewinn. Werchoschanski spricht
daher auch vom „langfristig verzögerten Trainingseffekt.“
Die wellenförmige Dynamik von Belastungsumfang (- - - -) undBelastungsintensität ( ) in einem einjährigen Trainingsprozess(Matwejew 1978, 95)
Wellenförmige Dynamik (Umfang und Intensität)
1. Trainingsformen mit aerober Energiebereitstellung und einer Energiegewinnung überwiegend aus Fetten
2. Trainingsformen mit aerober Energiebereitstellung und einer Energiegewinnung überwiegend aus Kohlenhydraten
3. Trainingsformen mit aerob/anaerob gemischter Energie-bereitstellung
4. Trainingsformen mit anaerob-alaktazider Energiebereitstellung
5. Trainingsformen mit anaerob-laktazider Energiebereitstellung
Trainingsformen
Kontrollverfahren
• Unter Leistungskontrolle versteht man Methoden, mit denen man Informationen über den aktuellen Leistungszustand der Sportlerinnen und Sportler und/oder die Trainingsdurchführung zum Zwecke der Trainingssteuerung gewinnt.
• Die Leistungskontrolle (Analyse des Leistungszustandes) erfolgt mit standardisierten Verfahren, mit denen man die aktuelle Ausprägung individueller aber auch disziplinspezifischer konditioneller, technischer und taktischer Qualifikationen feststellen kann.
Der sportmotorische Test
Der sportmotorische Test ist ein standardisiertes Verfahren, bei dem ein konkreter Bewegungsvollzug zum Zweck der Leistungsregistrierung dient.
• Die schriftlich gebundene Spielbeobachtung (die auch Tonbandaufzeichnungen mit einschließt)
• Die graphisch gebundene Spielbeobachtung
• Die filmisch gebundene oder videogestützte Spielbeobachtung
• Die video- und computergestützte Spielbeobachtung
Literaturhinweise zu Kontrollverfahren
Bös, K.: Handbuch sportmotorischer Tests. Göttingen, 1987 (hier auch Angaben zu den Gütekriterien häufig verwendeter Tests).
Grosser, M./Starischka: Konditionstests. München, 1986.
Grosser, M./Neumaier, A.: Kontrollverfahren zur Leistungsoptimierung. Schorndorf, 1988.
Martin, D. u.a.: Handbuch Trainingslehre. Schorndorf, 1993.
Neumaier, A.: Sportmotorische Tests im Unterricht und Training. Schorndorf, 1988.
Hauptgütekriterien eines Tests
1. ObjektivitätGrad der Unabhängigkeit des Untersuchungsergebnisses vom Untersucher oder situativen Bedingungen.
2. ReliabilitätMeint den Grad der Genauigkeit, mit dem ein Verfahren ein Merkmal misst. (Test-Retest-Methode, Paralleltestmethode, Testhalbierungsmethode)
3. ValiditätGrad der Genauigkeit, mit dem ein Verfahren tatsächlich das Merkmal erfasst, das es erfassen soll. (Inhaltliche Validität, kriteriumsbezogene Validität, Konstruktvalidität)
Fragen bzw. Aspekte, die im Zusammenhang mit Training und Schulsport relevant sind
1. Warum sollen Schüler überhaupt trainieren?2. Was soll trainiert werden?3. Nach welchen Gesetzmäßigkeiten vollzieht sich das
Training?4. Wie soll trainiert werden?5. Was muss aus der Sicht der kindlichen und jugendlichen
Entwicklung beachtet werden?6. Welche Einschränkungen sind aufgrund der speziellen
Situation in der Schule (oder einer entsprechenden Altersgruppe im Verein) auch im Bezug zur Entwicklung zu machen?
Literatur zu Training im Schulsport
Baur, J./Bös, K./Singer, R.: Motorische Entwicklung. Ein Handbuch. Schorndorf, 1994.
Frey, G.: Training im Schulsport. Schorndorf, 1981.
Frey,G./Hildenbrandt, E.: Einführung in die Trainingslehre, Teil 2: Anwendungsfelder (Sport und Sportunterricht). Schorndorf, 1995.
Martin, D.: Handbuch Kinder- und Jugendtraining. Schorndorf, 1999.
Sensible Phasen ???
• Eine sensible Phase wäre ein Zeitraum in der Ontogenese,
in dem äußere Einwirkungen (hier: Trainingsreize)
intensiver und mit höheren Entwicklungseffekten wirken
als davor oder danach.
• Eine kritische Phase wäre ein begrenzter Zeitraum, in dem
äußere Einwirkungen unbedingt erfolgen müssen, um in
einem bestimmten bereich Entwicklungseffekte zu
erreichen.