Organisationale Rahmenbedingungen
Trends der Zukunft1
„Alles ist jetzt ultra. Niemand kennt sich mehr, niemand begreift das Element, worin er schwebt und wirkt. Junge Leute werden im Zeitstrudel fortgerissen; Reichtum und Schnelligkeit ist es, was die Welt bewundertund wonach jeder strebt. Alle möglichenErleichterungen der Kommunikation sind es, worauf die gebildete Welt ausgeht, sich zu überbieten.“
Johann Wolfgang von Goethe in einem Brief an den Komponisten Zelter, 1825
Quelle: Klein, Stefan: Zeit, Der Stoff aus dem das Leben ist. Eine Gebrauchsanleitung. Frankfurt: S. Fischer 2006, S. 165
Einige bahnbrechende Erfindungen
1950
1900
1850
1800
1750
1700
Kokshoch
ofen
Fotogra
fieLoko
motiv
ePuddle
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Teleg
rafie
Glühla
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KunstdüngerTel
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Benzi
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1922 1928
1. Zyklus 2. Zyklus 3. Zyklus 4. Zyklus 5. Zyklus 6. Zyklus
DampfmaschineTextilindustrie
StahlEisenbahn
ElektrotechnikChemie
AutomobilPetrochemie
Informations-technik
PsychosozialeGesundheit
Bio-Tech
Bekleidung Transport Massen-konsum
IndividuelleMobilität
InformationKommunikation
Gesundheit
1800 1850 1900 1950 1990 20XX
Die Kondratieffzyklen
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Arbeitsplätze der Zukunft
Quelle: www.globalisierung.insm.de
Historische Transformationsdynamik nach Perich
MerkmalPrä-industrielle
GesellschaftIndustrielle
GesellschaftPost-industrielle
Gesellschaft
DominanterWirtschaftssektor
Agrarsektor Industriesektor Dienstleistungssektor
Ressourcenbasis Rohstoffe (Boden) Energieträger Information, Zeit
ProduktionsweiseExtraktive Produktion
(extensive)Güterproduktion
(fabricating)
VerarbeitendeProduktion
(processing)
Technologiearbeitsintensiv,
Handwerkszeugekapitalintensiv,
Mechanisiserungwissensintensiv,
Computerisierung
Entwicklungsschübe: Denaturisierung Deintentionalisierung
Quelle: Geißler, Harald: Organisationspädagogik. München: Vahlen 2000, S. 74-82
Rahmenbedingungen nach Geißler
Steigerung an wirtschaftlicher Komplexität
1
Dynamik
2
Steigerung an gesellschaftlicher Komplexität
3
Flexibilisierung4
Quelle: Geißler 2000, S. 61-64
Tendenzen postindustrieller Organisationen
Weltweite Präsenz/Globalisierung1
Durchlässigkeit2
Beschleunigung/temporäre Relevanz
3
Steigende Turbulenz
4
Demassifizierung
5
Quelle: Geißler 2000, S. 64
Tendenz zur Globalisierungnach Geißler
Zwei wesentliche Klassen: lokal/regionale oder international agierende Unternehmen
1
Polyzentrische Infrastrukturen unabhängiger Organisationseinheiten
2
Wechsel von lokal zu international
3
„Jeder gegen jeden“ vs. hin zu globalen, strategischen Partnerschaften
4
Quelle: Geißler 2000, S. 64
Tendenz zur Durchlässigkeit nach Perich
… hin zu hoher Funktionsintegration, hohe Kopplungsintensität zwischen organisationalen Bereichen
1
Weniger Grenzziehungen, organisationale Entgrenzung
2
Weg von starker Zergliederung (hohe Arbeitsteilung und Spezialisierung) …
3
Autonomieverlust, Zusammenwachsen organisierter Weltgesellschaft
4
Direktkontakt Produzent und Konsument (Prosument), z.B. Homebanking
5
6
Hierarchie vs. Lean Management, mehr Beweglichkeit, Virtuelle Führung
Quelle: Geißler 2000, S. 64-65
Tendenz zur Demassifizierung nach Perich
Massenproduktion vs. „mass customizing“
1
Quantität vs. Qualität (Verschachtelung dezentraler, kleiner, autonomer Geschäftseinheiten)
2
Standardisierung vs. Individualisierung
3
Interne Wachstumsstrategien vs. Externe Strategien (Mergers&Akquisitions)
4
Quelle: Geißler 2000, S. 65
Quelle: Geißler 2000, S. 65
Tendenz zur Beschleunigung nach Geißler
Kostenwettbewerb (Produktion) vs. Zeitwettbewerb (time to market – F&E -> Distribution)
1
Angebotsorientiertes Push-System vs. Nachfrage- und „just-in-time“-orientierte Pull-Systeme
2
Kommunikations-, Transport- und Produktionstechnologien -> Zeit wird zu der (!) knappen Ressource
3
Bewahrungslogik (Kontinuitätsmanagement) vs. Innovationsmanagement (KVP)
4
5 Koordination durch hierarchische Autorität vs. Koordination durch Marktmechanismen (virtuelle Organisation, Netzwerke, Hybridorganisationen)
Quelle: Geißler 2000, S. 66
Tendenz zu steigender Turbulenz nach Geißler
Lange Vorbereitungszeiten vs. hoher Unmittelbarkeits- bzw. Handlungsdruck
1
Vorhersehbarkeit vs. Unsicherheit, verkürzende Planungshorizonte
2
Routine vs. Variation und Neuartigkeit
3
Quelle: Geißler 2000, S. 66
Beispiel Automobil
GlobalisierungDurchlässigkeit
BeschleunigungSteigende Turbulenz
Demassifizierung
2 RahmenbedingungGlobalisierung
Weltweiter Handel – globale Vernetzung
Quelle: Index der ETH Zürich misst dabei in 25 Einzelindikatoren die ökonomische, politische, soziale und kulturelle Verflechtung von 122 Ländern in der Weltwirtschaft (www.globalisierung.insm.de)
Kapitalismus siegt über den Sozialismus
Asien boomt
Quelle: www.globalisierung.insm.de
Weltweiter Handel – globale Vernetzung
Quelle: www.globalisierung.insm.de
Je freier, desto mehr Wohlstand
Quelle: www.globalisierung.insm.de
Angst vor der Zukunft
Quelle: www.globalisierung.insm.de
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Ratlosigkeit oder Zukunfshoffnungen?
Quelle: www.globalisierung.insm.de
Entmaterialisierung und Entfremdung: Die Angst vor der unbeherrschbaren Maschine (1936)
Westworld (1973)
Terminator (1984)
I, robot (2004)
Matrix Reloaded (2003)
„Deutsche“ im Ausland
Quelle: www.globalisierung.insm.de
Kaufkräfte
Quelle: www.globalisierung.insm.de
Heimische Produkte
Die Neue Arbeitswelt3
Zukünftig „fluide“ Produktionsfaktoren
traditionell
Arbeit
Kapital
zukünftig
Wissen
Ideen
Virtualisierung und Entmaterialisierung – Beispiel Geld
Quelle: www.globalisierung.insm.de
Die klügsten Köpfe weltweit
Beispiel Information
Virtuelle Cyberidentität
Youtube - Videodatenbank
Musicload - Musikdatenbank
Maxdome - Moviedatenbank
Xing - Onlinebeziehungsnetz
Open-Source-Software
Softwaredownloads
Voice-over-IP-Telefonie
Synlife - Lebensplanung
Secondlife-Identität (Avatar)
Wikipedia - Enzyklopädie
Das Open Source-Unternehmen und Peer Production
Quelle: Tapscott: Wikinomics. Rob McEwen (Goldcorp Inc.)
Employability Management4
Quelle: Rump, J. / Eilers, S. (2005), S. 47.
Was ist „Employability“?
„Employability ist die Fähigkeit, fachliche, soziale und methodische Kompetenzen unter sich wandelnden Rahmenbedingungen zielgerichtet und eigen-verantwortlich anzupassen und einzusetzen, um eine Beschäftigung zu erlangen oder zu erhalten. Damit wird deutlich, dass Employability auch Einstellungen und Mentalitäten tangiert. Employability wird häufig auch synonym mit Beschäftigungsfähigkeit sowie Arbeits-marktfähigkeit, Berufsbefähigung und Arbeitsmarkt-fitness verwendet“.
Quelle: Rump, J. / Eilers, S. (2005), S. 47f.
Initiative
Eigenverantwortung
Unternehmertum
Engagement
Lernbereitschaft
Teamfähigkeit
Kommunikationsfähigkeit
Einfühlungsvermögen
Belastbarkeit
Konfliktfähigkeit
Offenheit
Reflexionsfähigkeit
Veränderungsbereitschaft
Frustrationstoleranz
Fähigkeiten der Zukunft
Ausgeprägtheit von Employability
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Betrieb Person
Arbeits-organisation
reale Spielräume, Abwechslung, Transparenz, Planbarkeit, Störungsfeiheit Veränderungsbereitschaft, aktives Beteiligung
Qualifikation Weiterbildung, Aufstieg, Budges, Lernzeit Lernbereitschaft
Arbeitszeit Erreichbarkeit, Überstunden, Planungen Planung, Selbsteinschätzung, Grenzsetzung
Arbeitsleistung Anreize, Führung, Steuerungsysteme, Rückkopplung Selbsteinschätzung, work-life-balance
Arbeitsort Telearbeit, mobile Arbeit, desk-sharing Klarheit der Priorität
Unternehmens-kultur
Beteiligungsorientierung, Gesundheitsschutz, Kommunikation, Vorbilder, Überlastungsschutz
aktives Mitgestalten
Betriebs- undFührungsklima
Austausch, Transparenz, persönliche Gespräche Kontaktpflege
Technik,Büro
Leistungsfähige Technik, hochwertige Ausstattung individuelle Anpassung
Individuelle Auswirkungen von New Work
New Work
Chancen Mehr Handlungsspielräume Mehr Verantwortung Berufliche Herausforderungen Interessante, qualifizierte Aufgaben Lernen und Entwicklung Soziale Integration in Gruppen Mehr Wahlmöglichkeiten zur individuellen Lebensgestaltung bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie Höheres Einkommen bei hoher Leistung
Risiken Ökonomischer Rahmen verengtdie neuen Spielräume faktisch Steigender Zeit- und Leistungsdruck Selbstausbeutung, Überforderung Konkurrenz, Konflikte in Teams Überlange Arbeitszeiten Einkommensverluste bei Leistungsschwächen Ökonomische Unsicherheiten Abnehmende Stabilität der sozialen Einbindung im Unternehmen, Vereinzelung
Chancen und Risiken von New Work
Biografische Selbstverantwortung (Selfness)
Mobiles und flexibles Engagement in Projekten
Aufhebung von zeitlichen und örtlichen Grenzen der Arbeit (Entgrenzung der Arbeit)
Reduzierung der "alten" verlässlichen, aber auch vorgegebenen und starren Strukturen
eigenverantwortliche Steuerung von Berufsarbeit, Freizeit und Lebensphasen
Horst Opaschowski (Stiftung für Zukunftsfragen): Vertrauen, Freiheit, Fortschritt. Die Zukunftshoffnungen der Deutschen.
Was dem Leben in Zukunft Sinn und Inhalt gibt
Haltungen zu lebenslangem Lernen
Quelle: Deutsche Standards und Handelsblatt: Umfrage „Unternehmerische Verantwortung“, Frühjahr 2005, N=152 Unternehmen (DAX, M-DAX, S-DAX, KMU), veröffentlich in: Handelsblatt, 27.04.2005
Weiterbildung und Vereinbarkeit besonders wichtig