MARKUS FRÄGERMARKUS FRÄGERDie Gleichzeitigkeit des UngleichzeitigenDie Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen
G A L E R I E F R I E D M A N N - H A H N
DIE GLEICHZEITIGKEIT DES UNGLEICHZEITIGEN
MANN UND ZWEI MÄDCHEN (AUSSCHNITT)150 x 130 cm, Öl auf Leinwand, 2012
Dieser Katalog erscheint anlässlich der Einzelausstellung von Markus Fräger in der Galerie Friedmann-Hahn vom 27. August bis 06. Oktober 2012.
(Fred dials his number.)PHONE VOICE OF MYSTERY MAN: I told you I was here.FRED: How did you do that? MYSTERY MAN: Ask me. FRED ASKS THE PHONE VOICE: How did you get into my house?PHONE VOICE OF MYSTERY MAN: You invited me. It‘s not my habit to go where I‘m not wanted.FRED: Who are you?
(The man laughs - identical laughs - both over the phone and in person.)
PHONE VOICE OF MYSTERY MAN: Give me back my Phone!
(Fred hands him the Phone.)
MYSTERY MAN: Its been a pleasure talking to you.
MYSTERY MAN: We’ve met before, haven’t we?FRED: I don’t think so. Where was it that you think we’ve met?MYSTERY MAN: At your house. Don’t you remember.FRED: No, no I don’t.MYSTERY MAN: Of course. As a mater of fact , I’m there right now.FRED: What do you mean? You’ re there right now?MYSTERY MAN: At your house.FRED: That’s fucking crazy man.
(The Mystery Man reaches into his coat pocket, takes out a cellular phone and holds it out to Fred.)
MYSTERY MAN: Call me.
(The Mystery Man puts the phone into Fred‘s hand.)
MYSTERY MAN: Dial your number. Go ahead!
DAS GESCHENK170 x 200 cm, Öl auf Leinwand, 2012
Lost Highway - The Screenplay (Auszug)Lost Highway - The Screenplay (Auszug)
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nehmung immer auch eine individuell gemachte ist, abhängig von Erfahrungen, Genres, Mythen oder Fo-lien. Der Künstler zieht den Betrachter ins Geschehen, der entsprechend seiner Sicht nach einem Vorher und Nachher sucht. Fühlbar bleibt dabei stets eine düstere Bedrohung, die in die bürgerliche Welt einzudringen scheint.
Im „Blick Nach Innen“ macht der Maler den Betrach-ter zum Voyeur, der heimlich, durch das erleuchtete Fenster schauend, die Szenerie dahinter verfolgt. Hier ist es nicht nur die Ebene der Zeit, sondern auch die des Raumes, die ein „Außen“ und „Innen“ kreiert. Außerhalb des Geschehens bleibend, weckt das Hei-melige, das Heimliche und das Unheimliche die Neu-gier des Beobachters. Dort, im Innern, geschehen undurchsichtige Dinge, erleben Figuren Nähe und Di-stanz, Vertrautheit und Einsamkeit. So wird der Blick nach Innen zum Blick in die Seele, ins Fürchten und Bangen, Hoffen und Sehnen. Auch Bilder wie „Das Geschenk“, „Mann und zwei Mädchen“, „Zwei Kinder“
Weil Fräger sich souverän aus dem Fundus abendlän-discher Kunstgeschichte bedient, gelingt es ihm in den Kontakt mit dem Persönlichsten des Einzelnen zu treten. Zwischen cineastischem Blick auf das mensch-liche Innenleben und barocker Weltdeutung findet dieser Maler seinen figurativen Emotionsrealismus. In virtuoser Malerei dient er der, seit jeher der Kunst in-newohnenden, Erkenntnissuche; dem Forschen nach dem eigenen Selbst. Steht hier nicht auch göttliche Kraft gegen diabolische Macht? Seine Figuren laden bedingungslos ein, dem Rätsel Leben – dem Geheim-nis – nachzuspüren.
„Du hast mich eingeladen. Es ist nicht meine Art, da-hin zu gehen, wo ich nicht erwünscht bin!“
Martina Handwerker, freie Journalistin
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„You invited me. It’s not my habit to go where I’m not wanted.“
Ist es nicht das Unterbewusste, das die Dämonen ein-lädt? Markus Fräger überlässt es dem Betrachter sei-ner Bilder, das Unheimliche, das Rätselhafte zu fühlen und nach Antworten zu suchen.
Den Maler fasziniert das Gleichzeitige des Ungleich-zeitigen. Seine Szenen alltäglicher Lebenswelt, ge-staltet wie Schnappschüsse versiegelter Zeit, wirken gestört, manchmal surreal. Die Figuren bleiben hinter unsichtbaren Grenzen getrennt. In ihren Welten für sich, wirken sie distanziert gegenüber dem Geschehen und stehen doch in geheimnisvollem Kontakt mitein-ander. Das Gleichzeitige des Ungleichzeitigen spiegelt Unterbewusstsein und Bewusstsein, Traum-Phantasie und Realität, Déjà-vu und konkrete Erfahrung.
Fräger illustriert meisterhaft die relative Wahrneh-mung von Zeit. Hier wird deutlich, dass Weltwahr-
zeigen Menschen in vermeintlichen Alltagssituatio-nen. Meistens gestaltet Fräger Szenen der Begeg-nungen, zufälliger Zusammentreffen oder auch von Tischgesprächen, die er wie fotografische Moment-aufnahmen konzipiert. Darin scheint jede Person für sich realistisch und in einem absichtsvollen Verhalten abgebildet. Manche stehen im direkten Blickkontakt mit dem Betrachter, wie jemand, der in eine Kamera schaut. Andere scheinen mit sich selbst beschäftigt und wirken allein mit sich und ihren Botschaften.
In seinen filmisch anmutenden Arbeiten setzt Frä-ger auf den dramaturgischen Einsatz kräftiger Hell-Dunkel-Kontraste und auffälliger Schattenbilder. Das erinnert sowohl an das Genre „Film noir“, das eher düstere Stimmungen transportiert, als auch an die barocke Bildsprache mit ihren kontrastreichen Farben und ihrer spektakulären Lichtführung. Damit lässt er seine Bilder zwischen den episodenhaften Szenen ei-nes Caravaggio und der mediendurchfluteten Gegen-wart des 21. Jahrhunderts oszillieren.
BLICK NACH INNEN I220 x 150 cm, Öl auf Leinwand, 2012
DAS GESTREIFTE KLEID100 x 80 cm, Öl auf Leinwand, 2012
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MÄDCHEN VOR BLAUER WAND80 x 100 cm, Öl auf Leinwand, 2012
BELEHRUNG130 x 170 cm, Öl auf Leinwand, 2011
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LEITPLANKEN70 x 100 cm, Öl auf Leinwand, 2012
FRAU MIT ROTER JACKE40 x 50 cm, Öl auf Leinwand, 2012
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ZWEI PORTRAITS60 x 50 cm, Öl auf Leinwand, 2012
MANN AM FENSTER130 x 140 cm, Öl auf Leinwand, 2011
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DIE ZUSCHAUER120 x 100 cm, Öl auf Leinwand, 2012
24 25MANN IN UNTERHALTUNG60 x 80 cm, Öl auf Leinwand, 2012
MANN UND ZWEI MÄDCHEN150 x 130 cm, Öl auf Leinwand, 2012
26 27 KIND MIT METALLSCHLÜSSEL80 x 60 cm, Öl auf Leinwand, 2012
O.T. (PERSONEN IN DUNKLEM RAUM)000 x 130 cm, Öl auf Leinwand, 2011
3534 MANN MIT HUND UND MÄDCHEN100 x 80 cm, Öl auf Leinwand, 2012
WARTEN AUF VERGELTUNG140 x 170 cm, Öl auf Leinwand, 2011
TATOOED GIRL000 x 130 cm, Öl auf Leinwand, 2011
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48 49 FRONTLICHTER VERKEHRSZEICHEN60 x 80 cm, Öl auf Leinwand, 2012
AUTOBAHN 60 x 80 cm, Öl auf Leinwand, 2012
52 53 LONG BLACK LIMOUSINE180 x 130 cm, Öl auf Leinwand, 2010
AUTOBAHN40 x 50 cm, Öl auf Leinwand, 2012
BLICK NACH INNEN II170 x 130 cm, Öl auf Leinwand, 2012
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AUSSTELLUNGEN (Auszug)
2012 Galerie Friedmann-Hahn, Berlin | Galerie Reitz e.K. Stephané Bisenbach, Köln | Galerie Michael Heufelder, München (GA)2010 Galerie Mühlfeld & Stohrer, Frankfurt am Main | Museum Stadt Borken2009 Hoesch-Museum, Düren (Jahresgaben 2009 - GA) | Galerie Gundolf Roy, Zülpich | Städtische Galerie, Speyer (GA) | Museum Coesfeld, Kolvenburg Billerbeck2008 Galerie Mühlfeld & Stohrer, Frankfurt am Main2007 Galerie Hubertus Melsheimer, Köln | Galerie Mühlfeld & Stohrer, Frankfurt am Main2006 Museum Stadt Bergkamen2005 Galerie Gordon Pym & Fils, Paris2004 Galerie Hubertus Melsheimer, Köln2003 Kunsthalle Koblenz2002 Mittelrhein Museum Koblenz2001 Bloxham Galleries, London1997 Galerie Eickelmann, Essen | One Room Gallerie, Zürich
ARBEITEN IN ÖFFENTLICHEN SAMMLUNGEN (AUSZUG)
Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart; Mittelrhein Museum, Koblenz; Museum am Dom, Würzburg; Sammlung Rowe, Tokio; Mittelrhein Museum, Koblenz; Städtisches Museum, Miltenberg; Ines und Jürgen Graf Stiftung für Kunst, Kultur, Industriedesign, Köln; Vatikanische Museen Vatikan, Vatikanstadt
BIOGRAFIE
1959 geboren in Hamm, Westfalen1979 Aufnahme an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig1980 Studium der Kunstgeschichte und Archäologie an der Wilhelms-Universität Münster1986 bei Professor Kaufmann und Professor Fuchs1993 Hanns-Sprung-Förderpreis der Arbeitsgemeinschaft bildender Künstler am Mittelrhein e.V. Lebt und arbeitet in Köln.
Herausgeber: G A L E R I E F R I E D M A N N - H A H N © 2012
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[email protected] www.galeriefriedmann-hahn.com
Konzept: Alexander Friedmann-Hahn, Eileen Ranft
Text: Martina Handwerker
Fotograf: Dirk Hansen | www.dirk-hansen-foto.de
Gestaltung: Manu Wolf | www.manuwolf.com
Druck: Ruksaldruck GmbH & Co. KG, Berlin Aufl age: 1250, davon 100 signiert und nummeriert
Dieser Katalog erscheint anlässlich der Einzelausstellung von Markus Fräger in der Galerie Friedmann-Hahn vom 27.08. bis 06.10.2012. Danach können Sie sich auf unserer Internetseite unter Ausstellung / Rückblick die komplette Hängung viruell anschauen. Die Bildrechte der Abbildungen verbleiben bei dem Künstler. Der Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung gestattet.
DIE GLEICHZEITIGKEIT DES UNGLEICHZEITIGEN