Download - Migros Magazin 39 2009 d AA
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SAMMELN, SPIELEN, ENTDECKEN.
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36 DOMINOSTEINE ZUM
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Wer jetzt die 36 Lilibiggs Dominosteine sammelt, entdeckt mit Tobi, Nina und Hugo die Schweiz. Auf der Vorderseite
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Einkauf und nur solange Vorrat.
GEMEINSAM GEGEN BRUSTKREBS 14
Warum fürModeratorin LolitaMorenaund ihreMutter Präventionwichtig ist.
www.migrosmagazin.ch, vormals WIR BRÜCKENBAUER Nr. 39, 21. September 2009
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ateWernli SCHWEIZ MOBIL 50
Ausflugtipps fürInlineskater.WELTTIERTAG 71Die Migros engagiert sichund Sie profitieren.
«LA BOHÈME» EINMAL ANDERS 32
Arien in der WaschkücheOpernsängerin Maya Boog singt Puccini in einem
Berner Wohnblock und im Einkaufszentrum Westside.
Adressänderungen am Postschalter melden oder dem regionalen Kundenforum: Tel. 044 - 278 53 23 /[email protected]
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Liebe Leserin, lieber Leser
Die Migros ist für ihre Innovations
kraft bekannt. Eine der
vielen Pioniertaten im Dienst der Kundi
nnen und Kunden
ist die Entstehung der Baufachmärk
te. Mit ihnen hat die
Migros Geschichte geschrieben.
50 Jahre ist es her, seit Migros-GründerGottlieb
Duttweiler mit unternehmerischer Weitsicht das erste
Do-it-yourself-Center in der Schweiz geg
ründet hat. Von
einer Reise in dieUSA inspiriert, ha
t er mit dieser kühnen
Idee das Heimwerken in der Schweiz revolutioniert und
die Freizeithandwerkerinnen und -
handwerker begeistert.
Inzwischen finden Sie unsere Do it + Garden Migros-
Fachmärkte an gut siebzig Standorten in der ganzen
Schweiz. Die Marke hat sich läng
st etabliert und geniesst
heute höchste Bekanntheit. Sicherlich haben auch Sie
schon das eine oder andere Werkzeug oder eine gute
Idee für die Verschönerung von Heim und Garten bei
Do it + Garden Migros gefunden.
Liebe Leserin, lieber Leser, für Ihr
e Treue danke ich Ihnen
herzlich. Unter dem Motto «Wir feiern, Sieprofitieren!»
haben wir ein Stück unseres Geb
urtstagskuchensfür Sie
reserviert. Während der nächsten vier Wochen finden in
allen Do it + Garden Migros-Fachmärkten unsere
Jubiläumsfeierlichkeiten statt – zahlreiche Aktion
en und
ein attraktiver Wettbewerb mit tollen Preisen warten auf
Sie. Schauen Siein einem unserer Baumärk
te vorbei, wir
freuen uns auf Ihren Besuch.
Herbert Bolliger
Präsident der Generaldirektion de
s Migros-
Genossenschafts-Bundes (MGB)
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6 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009
Dem Neid auf der Spur 24Rolf Haubl ist eine Koryphäeauf dem Gebiet der Neidforschung.Ein Gespräch über die Unfähigkeit,zufrieden zu sein.
Gemeinsam zum Titel? 116Ruedi von Niederhäusern undsein Border Collie Flackwollendiese Woche Europameister imSchafe hüten werden.
M-Infoline: Tel. 0848 84 0848*oder Fax 0041 44 277 20 09(Ausland)[email protected];www.migros.chM-CUMULUS: Tel. 0848 850848* oder +41 44 444 88 44(Ausland)[email protected];www.m-cumulus.chRedaktion Migros-Magazin:Postfach 1751, 8031 Zürich,Tel. 044 447 37 37,Fax 044 447 36 [email protected];www.migrosmagazin.ch;*Normaltarif
Kampf dem Verdrängen
Hans Schneeberger,Chefredaktor
EDITORIAL
Eigentlich wäre die Sachlage klar: Es gibt diverse Krebserkran-kungen, bei denen die Früherkennung die Heilungschancendeutlich erhöhen würde. Bei Gebärmutterhalskrebs etwa isteine Untersuchung alle drei Jahre absolut angezeigt. BeiFrauen über 50 wäre in Sachen Brustkrebs ein jährlicherCheck beim Arzt wichtig, und auch bei Pigmentmalen aufder Haut ist eine ein- oder zweijährliche Untersuchung aufHautkrebs sehr sinnvoll. Fakt ist aber, dass sich immer nochzu wenige Menschen um die Früherkennung kümmern.
Woran liegt das? Für Ursula Zybach, Leiterin Präventions-programm der Krebsliga, sind es vor allem drei Gründe,die viele von dieser Form der Prävention abhalten: Erstensseien einige Massnahmen gar nicht sinnvoll. Ob Prostata-krebs-Früherkennung richtig ist, sei auch heute noch nichtwissenschaftlich bewiesen. Dann seien gewisse Präventions-formen eher unangenehm. Darmkrebsabklärung mitvorgängiger Darmentleerung und allenfalls eintägigemArbeitsausfall ist ein harter Eingriff. Und zu schlechterLetzt werden je nach Kanton und Krebstypus gewisseLeistungen von den Krankenkassen nicht übernommen.
Psychologische Faktoren spielen selbstverständlich auch mit:verdrängen, was Angst macht, oder bewusstes Ignorieren,weil man «eh nichts machen kann», etwa. Auf den Seiten12 bis 19 möchten wir Sie, liebe Leserin, lieber Leser, dazuermuntern, nicht zu verdrängen. Brustkrebs kann bekämpftwerden. Noch immer erkranken jährlich rund 5000 Frauenan dieser Krebsform, und dies oft weil sie der Früherkennungzu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Es wäre schön,wenn die Zahl dank unserer Anstrengungen und IhrerEinsicht im nächsten Jahr tiefer ausfallen würde.
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DIESEWOCHE | 7
MENSCHENDen Brustkrebs besiegt 12Die schockierende Diagnosetraf sie aus heiterem Himmel:Brustkrebs! Anna Walsererzählt, wie sie ihn besiegt hat.
Prominente helfen der Krebsliga 14Eiskunstläuferin Sarah Meier,Ex-Miss Christa Rigozzi und anderePromis setzen sich für eine bessereBrustkrebs-Prävention ein.
INTERVIEWDem Neid auf der Spur 24Der deutsche Psychologe RolfHaubl über Geld, Gier, Geizund Neid in unserer Gesellschaft.
NEUES AUS DER MIGROSTV-Oper: Puccini im Wohnblock 32Jubiläum: Do it + Garden feiert 39Vor 50 Jahren öffnete die ersteFiliale ihre Türen. Die Heimwerker-Kette feiert mit tollen Aktionen.Auszeichnung: Innovative Bauern 42Die KäsereigenossenschaftGantrischli erhielt den Migros-Preis«für innovative Berglandwirtschaft».
DAS BESTEMit Skates durch die Schweiz 50
Sauber mit M-Classic 56
Bibeli den Garaus machen 67
Preisgekröntes Waschmittel 68
SAISONKÜCHEDelikatesse Jakobsmuschel 78Die «Saisonküche» kocht mitTheaterproduzentin Catherine BlochJakobsmuscheln auf Broccolipüree.
Kleiner Muschel-Knigge 82«Saisonküche»-Köchin AndreaPistorius verrät, worauf man imUmgang mit Muscheln achten muss.
IHRE REGIONNeues aus Ihrer Genossenschaft 87
BESSER LEBENJapaner wissen es: Sex hält jung 95
Reisen: Die Côte de l’Atlantique 96
In Form: Positiv denken 104Leute, die sich bei der Freizeit-planung nach der Wetterprognoserichten, sind frustrierter.Familie: Teure Geburtshäuser 106
Auto: Van-Kombi Peugeot 3008 110
Garten: Zweijährige Pflanzen 113
RUBRIKENDie Migros-Woche 8
Leserbriefe 10
Auf ein Wort 21
Kolumne/Der Hausmann 22
Bild der Woche 30
Rätsel/Impressum 115
MEINE WELTRuedi von Niederhäusern 116Der Hirtenhündeler Ruedi vonNiederhäusern erklärt dem Migros-Magazin seine Leidenschaft— den Wettkampf mit Hütehunden.
Dominomania 45/73Bei der neuen Sammelaktionder Migros erhalten Kunden proEinkauf von 20 Franken gratiseinen Lilibiggs-Dominostein.
Mehr als ein Surfparadies 96Matt Rodwell ist wegen derWellen hier. Doch die Côte del’Atlantique hat mehr zu bieten.
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anderebessere
8 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009
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M-NEWS
Herbstblüten
Werbung zumSchmunzelnEine idyllische Ufer-promenade am Fluss: EineFrau auf einer Bankbekommt Besuch von einerEnte, die ihr mit demSchnabel ein Stücklein Brotin die Hand legt. Ein Mannspringt samt Kleidern insWasser, um seinem Hundeinen Stock zu bringen.Witzige Szenen aus demneusten Migros-Werbespot,der ab sofort am Fernsehenläuft. Die Botschaft:Das Unternehmen mit demorangen M teilt seineGewinne mit den Kundinnenund Kunden. Wer in derMigros einkauft, bekommtetwas zurück.
Fruttidi MareWieso denn immer Crevet-tencocktails? Damit derdelikate Geschmack vonCrevetten gut zur Geltungkommt, sollte er nicht mitMayonnaise oder deftigenSaucen überdeckt werden.Zu den rosa Eiweissbombenpassen genauso gut leichteDressings auf Joghurtbasis,Beilagen wie Grapefruit,Avocado oder auch Chorizo,Gewürze wie Chili, Ingwer,Curry oder Vanille. Tipp:Beim Kauf von frischenCrevetten stets daraufachten, dass der Panzerglänzt und die Tiere nichtnach Ammoniak riechen.
FRISCH INDER MIGROS
DER GRÜNEDAUMEN
Vermissen Sie die Farbenprachtauf Balkon und Terrasse? Dannleeren Sie jetzt die Kistchen undTöpfe und pflanzen Sie Alpen-veilchen, Eriken, Calluna undHerbstastern. Die meisten dieserPflanzen vertragen leichten Frostund blühen fast bis zu Weihnach-ten. Verwenden Sie beim Pflanzenfrische Erde. Einmal angewach-sen sind Herbstpflanzen sehrausdauernd, widerstandsfähigund pflegeleicht.
Alte BatterienzurückbringenVom 21. September bis zum11.Oktober finden dieSchweizerischen Batterie-sammelwochen statt. Siesollen die Konsumentensensibilisieren, verbrauchteBatterien umweltverträglichzu entsorgen. In jederMigros-Filiale liegenBatteriesäcke, in die Kundenzu Hause ihre Batterienhineinlegen und sammelnkönnen. Anschliessendkönnen sie diese in diegut gekennzeichnetenSammelstellen zurückbrin-gen — natürlich währenddes ganzen Jahres.
Verkehrte Welt im neuenMigros-Spot: Eine Entefüttert eine Frau mit Brot.
Preis für clevere BergbauernDie Käsereigenossenschaft Gantrischli erhält den «Preis für innovativeBerglandwirtschaft». Aussergewöhnlich wie der Name der diesjährigenPreisträger ist auch deren Projekt: Acht Bauernfamilien im freiburgischenMuscherenschlund betreiben neben ihren Höfen und einer Käserei achtkleine Bergrestaurants. Dort bieten sie ihren selbst gemachten Käse an.Ins Leben gerufen hat den Preis die Interessengemeinschaft (IG) Bergpro-dukte. Die IG ist auf Initiative der Migros gegründet worden. Präsident istder Toggenburger Bauer und SVP-Präsident Toni Brunner. Lesen Sie mehrab Seite 38.
In Siegerlaune: Käser Kari Müller und GenossenschaftspräsidentKurt Scheider neben Martin Schläpfer, Chef Wirtschaftspolitik derMigros, Nationalrat Toni Brunner und Jurymitglied Jürg Maurer (v.l.).
MIGROSWOCHE | 9
Herbstzeit ist Kartoffelzeit, denn jetzt kommen die feinen Kartoffelnauf den Markt. Versuchen Sie doch einmal die ursprünglich aus derBretagne stammende Amandine; sie ist etwas ganz Besonderes. Dienährstoffreiche, aber kalorienarme Gourmetknolle ist ein echterTausendsassa auf jedem Speiseplan. Durch ihren frischen Geschmackund einen geringen Stärkegehalt eignet sie sich bestens zur Zu-bereitung von Gschwellti, Bratkartoffeln oder Salat. Die SchweizerAmandine gibt es exklusiv in Ihrer Migros. Sie hat vom 15. bis28.September Hochsaison. Wir wünschen Ihnen einen guten Appetit!
AUS DER REGION MIGROS AARE
Die Knolle für Gourmets
Mehrfürs GeldPapeterieartikel: In der Migros gibt es sieüber 26 Prozent günstiger.
EinMbesser» lautet der Slogander Migros. Und auch einigeM’s günstiger, lässt sich spä-
testens seit Erscheinen des aktuel-len «K-Tipp» anfügen. In einemPreisvergleich von Papeterie-waren bei den Schweizer Gross-verteilern bringt es das Konsu-mentenmagazin auf den einfachenNenner: Die Migros ist mit Ab-stand am günstigsten.
Der direkte Vergleich von 30bei allen Grossverteilern erhältli-chen Papeterieartikeln zeigt, dassKundinnen undKunden bei einemEinkauf in der Migros deutlichsparen. Der «K-Tipp» hat die Prei-se von Bleistiften, Radiergummis,
Kugelschreibern, Ordnern, Notiz-blöcken und weiteren Büroarti-keln verglichen, und zwar immerdie jeweils günstigsten Angebote.Unterschiedlich grosse Packungenwurden entsprechend umgerech-net. Während der Gesamtpreisaller vom «K-Tipp» geprüften Pa-peterieprodukte bei Coop über110 Franken ausmacht, kosten dievergleichbaren Artikel bei derMigros knapp etwas mehr als 87Franken. Das entspricht einemPreisvorteil von 23 Franken und 5Rappen.Oder, wie es der «K-Tipp»in seiner aktuellen Ausgabe gleichselber formuliert: «Bei Coop zahltder Kunde 26,4 Prozent mehr.»
Papeteriewaren: In der Migros mit Abstand am günstigsten.
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«Damit unsere Sozialwerke aufeinem sicheren Fundament stehen.»
Pascale Bruderer WyssNationalrätin SP
10 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009
«Ich befürchte eine ausverkaufteHeimat für unsere Nachkommen.»
Ruth Staubli, per Mail
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«Es braucht keine Riesenstädte»MM 37: «Wir brauchen keinehöhere Geburtenrate»,Interview mit Ökonom ReinerEichenberger.
Unerwähnt bleibt, dass sich eineMasseneinwanderungs-Ökonomie nicht rechnet. Sierechnet sich nur für Private– unter der Voraussetzung, dassdie Folgekosten wie Infra-strukturausbau und Soziales wieseit den Sechzigerjahren üblichauf die Staatsschuld gebuchtwerden. Damals geriet unserLand in ein chronisches Defizit,das sich zuerst bei den Kantonenund Gemeinden zeigte unddanach auch auf den Bundübergriff. Die Ausländerfragelöste sich von selbst, würden dieKosten der Zuwanderung denGewinnen jener Unternehmenvollumfänglich belastet, die mitausländischen ArbeitskräftenProfit machen. Der Profit istbekanntlich das, was übrigbleibt, wenn man alleRechnungen bezahlt hat – wieetwa die Lohnrechnungen.
Adrian Oswald,6003 Luzern
Wie stellt sich ProfessorEichenberger die Schweiz alsZehnmillionenstadt vor? Wirsind nicht in Hongkong oderSingapore. Der Bevölkerungs-zuwachs in der Schweiz machtmir Sorgen. Ich befürchte eineausverkaufte Heimat für unsereNachkommen.
Ruth Staubli, per Mail
Dieses Interview bringt michzum Kochen! Ja, ja… es gibtwirklich viel zu viele Kinder, dieuns, wenn sie erwachsen sind,kostbaren Wohnraumwegnehmen, schliesslich habenwir alle Anrecht auf mindestenszwei eigene grosse Zimmer!Wenn nicht sogar ein Haus!Bauarbeiter sollen selbst schuldsein, wenn sie sich körperlichruinieren: Entweder bewegen siesich falsch oder arbeiten halt beider falschen Firma… Einesmuss wirklich gesagt sein:Arbeiter machen eine grossartigeArbeit – belasten den Körperaber weit mehr, als dies dieSchreibtischtäter in der Wissen-schaft tun. Susanne Caradonna,
8046 Zürich
Nach Volkswissenschafter Eichenberger gibt es zu viele Kinder.
LESERBRIEFE | 11
MM 38: «Zügeln auf vierPfoten», Artikel über denUmzug mit Haustieren.
Tiere verstehennur BahnhofNicht nur der neue Ort kannStress für unsere Vierbeinerbedeuten, sondern auch dieganze Packerei undVorbereitung. Man sollte diesedeshalb nicht unter Zeitzwangerledigen. Man kann die Packereidurch Ablenkung für das Tierauch etwas entspannen. Beieinem Hund kann man in einerSchachtel mit verknülltenZeitungen «Guddelis»verstecken, damit er mit derSuche beschäftigt ist (gehtübrigens auch bei einer Katze,die gern frisst). Die Tiere lernenso die Schachteln nicht alsBedrohung wahrzunehmen. Mankann einem Tier denbevorstehenden Umzug auch miteinem vorgängigen Gespräch inForm einer telepathischenTierkommunikation mitteilen,damit das Tier weiss, was auf eszukommt. Leider reicht es nicht,wenn man dem Tier nur mitWorten sagt, dass man umzieht.
Paloma Bärtschi-Herrera,8617 Mönchaltorf
MM 38: «Wenn Frauenkämpfen» Artikel über Frauen,die Initiativen lancieren.
Die Männer werdenkriminalisiertKein Mann der Welt wird einfachso zum Gewalttäter. Keine Frauder Welt sticht ihren Partnereinfach so nieder. Bis ein Manneine Schusswaffe als Tötungs-instrument missbraucht odereine Frau ein Messer in die Handnimmt, sind viele komplexeEntwicklungen vorausgegangen.Frau Zapfl kriminalisiert dieMänner in unfairer Weise. Vonder Präsidentin einer Frauen-organisation hätte ich mehrDifferenzierungsvermögenerwartet. Hermann Suter-Lang,
6404 Greppen.
MM 38: «Beim Lügen ertappt»,Kurzartikel über Kinderlügen.
Lügner müssenbestraft werdenWarum lügen denn Erwachsene?Schauen Sie sich die letztenMonate an. Da haben Anlage-berater nicht nur «äs bitzäli»gelogen – und dies ohne Strafe.
Hansjörg Rüedi, per Mail
MM 37: «Fluchen tut gut»,Artikel übers Fluchen.
Den Frust nichtunterdrücken!Ich war sehr einverstanden mitIhrem Artikel «Fluchen tut gut».Gefühle auszudrücken hilftSchmerzen körperlicher oderseelischer Art nicht nur besserauszuhalten, sondern sie auch zuverarbeiten. Wäre in unsererGesellschaft der Ausdruck vonGefühlen nicht so tabu, bräuch-ten wir keinen Psychiater oderkeine Medikamente, um diese zuunterdrücken.
Renate Müller,4123 Allschwil
MM 37: «Dringend gesucht:ein neues Herz», Porträt überMenschen, die durch eineOrganspende überleben.
Dank OrganspendeTod nicht sinnlosWozu brauche ich meine Organenoch, wenn ich sterbe? Ich findees tröstlich, dass diese OrganeMenschen, die sie dringendbrauchen, noch zu etwas dienenund sogar Leben rettenkönnen. So ist manch ein Tod,
den man selbst als ungerechtempfindet, für krankeMenschen, denen geholfenwerden kann, sinnvoll und eineletzte Hoffnung. Ich hoffe, dasssich auch in der Schweiz mehrGesunde zu einem Spender-ausweis entschliessen.
Ursula Handschin-Stocker,4460 Gelterkinden
MM 36: «Gaddafi ist ein totalerOpportunist», Interview mitdem umstrittenen SoziologenJean Ziegler.
Israel mutwilligdiffamiertHerr Ziegler behauptet in Bezugauf die Gaddafi-Affäre, dass dieGenfer Polizei vom israelischenGeheimdienst manipuliertworden sei. Ich möchte klarstel-len, dass diese Behauptungjeglicher Grundlage entbehrtund an der Realität vorbeigeht.Solche Anschuldigungen dienen– und Herr Ziegler ist sichdessen sicherlich bewusst –einzig und allein der Diffamie-rung und der mutwilligen Kritikan Israel auf Kosten der Realität.
Shlomit Sufa,First Secretary, Israelische
Botschaft Bern
Schreiben Sie uns: Wir freuen uns über Briefe und Mails zu Artikeln im Migros-Magazin. Je kürzer Ihr Brief, desto grösser die Chance, dass er veröffentlicht wird. Zuschriftenkönnen durch die Redaktion gekürzt werden. Per Post an Redaktion Migros-Magazin, Leserbriefe, Postfach 1751, 8031 Zürich, oder per Mail an [email protected]. Undvergessen Sie bitte nicht, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer anzugeben.
ImMM 20 vom 11.Mail 2009wurde die Liebesgeschichtevon meinemMann Roland undmir geschildert. Es hat unsenorm Spass gemacht, und dasEcho war riesig – wir kamen unsvor wie Promis. Jetzt möchtenwir Ihnen nicht vorenthalten,dass Roland dank dem Berichteine Anfrage für einen Jobals Geschäftsführer in einemVelogeschäft erhalten undangenommen hat. Der neue
Besitzer des Geschäfts hatteunsere Geschichte gelesen undsofort gewusst: «Das ist meinneuer Geschäftsführer!» Wie Siesehen, haben Sie ganz schön vielins Rollen gebracht, und dafürsind wir Ihnen unendlichdankbar! Merci für alles, undmachen Sie weiter so! Ich freuemich jeden Montag auf das MMund die vielen interessantenBerichte und Impressionen.
Andrea Schätti, 8810 Horgen
Jobvermittler Migros-MagazinMM 20: «Liebe am laufenden Band», die Liebesgeschichtedes ehemaligen Radquerfahrers Roland Schätti und seinerFrau Andrea.
Roland undAndrea
Schätti — mitRolands
neuem Jobist ihr Glück
nochperfekter.
12 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009
Anna Walser ist eine Lebens-künstlerin. Sie treibt vielSport und besucht Tanzkurse.
In ihrerWohnung läuft den ganzenTag Musik. Die Zufriedenheitmusste sich die 59-Jährige aberhart erkämpfen. Sie hatte Brust-krebs. Die linke Brust wurde ent-fernt und mit Haut und Muskelnaus demRückenwieder aufgebaut,die Lymphknoten unter dem lin-ken Arm mussten herausoperiertwerden.
Vor vier Jahren bemerkte AnnaWalser einen Knoten in der linkenBrust. Er lag direkt unter derHaut,sodass sie ihn im Spiegel sehenkonnte. Der Knoten muss ganzschnell gewachsen sein, vermutetsie. Damals ging sie nämlich regel-mässig zur Kontrolle bei ihremFrauenarzt und liess jedes Jahreine Mammografie machen, eineRöntgenuntersuchung der Brust.Als sie diesmal ihren Arzt auf-suchte, entnahm er ihr eine Gewe-beprobe. Kurz darauf kam derBescheid, dass der Knoten gutartigsei. Walser atmete zunächst auf.Im Nachhinein aber ärgert es sie,dass die Ärzte den Knoten nichttrotzdem entfernt haben: «Es hät-te nicht mehr als einen kleinenSchnitt gebraucht.»
Der Knoten wuchs weiter undwar schliesslich sogar durch dasT-Shirt zu sehen. Wenige Monatenach der Untersuchung entschiedAnnaWalser, ihn aus ästhetischenGründen entfernen zu lassen.
Zwei Tage später der Anruf ausder Frauenklinik St.Gallen: Es seietwas nicht inOrdnung, siemüssevorbeikommen. In St.Gallen danndie Diagnose: Der Knoten hattesich zu einem bösartigen Tumorentwickelt. Sie hatte Brustkrebs.«Ich habe den ganzenWeg zurückins Sarganserland geheult undmirüberlegt, wie ich das meinen Kin-dern sagen soll», erinnert sie sich.Zum Zeitpunkt der Diagnose warAnna Walser erst seit Kurzem ge-schieden. Die Tochter wohnte beiihr, während der Sohn bereits aus-
gezogen war. Walser hatte sicheine Arbeit suchen müssen, umihren Lebensunterhalt zu verdie-nen. Sie servierte in einem Caféund arbeitete so viel wie möglich.Fiel jemand aus, sprang sie ein.
«Die Chemotherapiewar der Horror»Drei Monate musste AnnaWalserwarten, bis sie in St.Gallen ope-riert werden konnte. Währendacht Stunden wurden die linkeBrust und die Lymphknoten in derAchselhöhle entfernt. Gleichzeitigwurde eine neue Brust aus eige-nemGewebe aufgebaut. «Ich habegar nicht realisiert, was mit mirgeschah.» Auf die Operation folg-ten neunMonate Chemotherapie:«Alle drei Wochen gab es einenSchub Gift.» Die zelltötendenSubstanzen wurden jeweils in dieVenen beim Ellenbogen gespritzt.Sofort spürte AnnaWalser, wie ihrKörper reagierte. «Ich hatte dasGefühl zu brennen.»
Bereits nach der ersten Be-handlung fielen ihr die Haare bü-schelweise aus. «Ich sah furchtbaraus», erinnert sie sich. Doch damitnicht genug. Ihrwurde übel, wennsie im Supermarkt die Lebensmit-tel sah. Sie ging kaum mehr unterdie Leute und schluckte jeden Tagallein gegen die Nebenwirkungenfünf oder sechs verschiedene Tab-letten. «Es war der Horror.»
Nach drei Monaten Chemo-therapie begann Anna Walsermit Kinesiologie. Die alternativeHeilmethode soll die Energien im
Körper wieder ins Gleichgewichtbringen. Dass die Methode ihrhalf, bestätigte ihr Blutbild schonbeim nächsten Arztbesuch. Ihrwurdeweniger übel, und sie fühltesich wieder fähig, etwas anzu-packen. Sie zog eine Perücke über,klebte sichWimpern auf undmal-te ihre Augenbrauen nach, die siewegen der Chemotherapie verlo-ren hatte. An vier Wochenendenbesuchte sie einenKurs für Finger-nagelkosmetik. Und gegen denRatihresArztes begann sie nach einemhalben Jahr, wieder stundenweiseim Service zu arbeiten. «Auchwenn es mir sehr schlecht ging,konnte ich nicht länger allein zuHause herumsitzen.»
Tiefer Ausschnitttrotz der NarbeAls sie noch in Behandlung war,fiel es Anna Walser schwer, überihre Krankheit zu sprechen. «Esschmerzte zu sehr.» Den Nach-barskindern, die an ihrem Gartenvorbeigingen und sie mit der Glat-ze sahen, erzählte sie, sie hätte sichden Kopf selbst rasiert, nur um zusehen, wie es sei.
Unterdessen spricht sie aberoffen über ihre Geschichte. Aneinen Rückfall in die Krankheitmag sie jedoch nicht denken. Fürden Fall, dass es sie doch treffenwürde, stellt sie eines klar: «DieÄrzte können anordnen, wassie wollen, eine Chemotherapiewürde ich nie wieder machen.»Als dieKrankheit überstandenwar,begann für AnnaWalser ein neues
«Ich heulte denganzen Weg»Brustkrebs. Mit dieser schockierenden Diagnose wird jede zehnteFrau irgendwann in ihrem Leben konfrontiert. Anna Walser trafes vor vier Jahren. Sie hat den Krebs besiegt und neu gelernt, dasLeben zu geniessen.
Brustkrebs — diehäufigste Krebsartbei FrauenIn der Schweiz erkrankenjährlich rund 5000 Frauenan Brustkrebs. DerGrossteil der Betroffenen istüber 50 Jahre alt. Vorbeugenkann man der Krankheit nicht,auch wenn der Medizin einigeFaktoren bekannt sind,die das Risiko beeinflussenkönnen. Dies sind zum BeispielKrebsfälle in der nahenVerwandtschaft, Übergewichtund unter Umständen auch dieEinnahme von Hormonen.Wichtig bei der Bekämp-fung von Brustkrebs istdie Früherkennung. DieKrebsliga empfiehlt allenFrauen, regelmässig die eigeneBrust abzutasten und einmalim Jahr zum Frauenarztzur Kontrolle zu gehen.Frauen ab 50 sollten ihreBrust zudem jährlichmittels Mammografieuntersuchen lassen.
Mehr Informationen gibt es aufder Internetsite derSchweizerischen Krebsliga. Dortkönnen Sie auch kostenlosBroschüren zum Thema Krebsbestellen:www.krebsliga.ch
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Leben.Mit einer Freundin ging sieschwimmen, Velo fahren und inden Ausgang. «Eine Nacht habenwir sogar durchgefeiert», erzähltsie. Am Morgen danach sei sieschnell nach Hause gegangen, umzu duschen, und dann direkt zurArbeit. «So etwas wäre mir frühernie in den Sinn gekommen.»
Ihr Freund hatte keinProblem mit den NarbenAnnaWalser las Bücher über posi-tives Denken und begann, das Le-ben bewusst zu geniessen. Im In-ternet suchte sie einen Tanzpart-ner, um endlich einen Tanzkursbesuchen zu können, wovon sie
schon lange träumte. Sie lerntealle möglichen Standardtänze vonWalzer über Jive bis zu Salsa undist unterdessen mit ihrem Tanz-partner gut befreundet. Jedes Jahrbesucht sie verschiedene Bälle. Sietrage jeweils tief ausgeschnitteneKleider, erzählt sie. «Vorne siehtman zwar die Narbe, aber das istmir egal.» Mit drei anderen Tanz-paaren aus dem Kurs geht sie insWellness, wandern und auch Skifahren.
Heute arbeitet AnnaWalser alsHaushälterin. Die überstandeneKrankheitmacht sich dabei immerwieder mit Schmerzen bei derNarbe amRücken bemerkbar. Ein
Jahr lang hatte sie einen festenFreund. Keine Selbstverständlich-keit, denn in der Zeit kurz nachder Operation hätte sie wegen derNarben keinen Mann an sichherangelassen. Ihr Freund hatteaber kein Problem mit den Nar-ben. Heute hat Anna Walser dieneue Brust akzeptiert. «Ich gehesogar wieder oben ohne sonnen-baden amWalensee.»
Text Lena SorgBild Jorma Müller
Alles zur Brustkrebs-Kampagnelesen Sie ab Seite 14
Seit sie geheilt ist, geniesst Anna Walser das Leben noch mehr. Sie tanzt Salsa und trägt trotz der Narbe tief ausgeschnitte Kleider.
«Eine Nachtdurchfeiern— so etwaswäremirfrüher nie inden Sinngekommen.»
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«Letztes Jahr setzte ich mich fürdie Prävention von Gebärmutter-halskrebs ein. Ich finde es toll, wennich mit dieser Kampagne dazubeitragen kann, dass die KrankheitBrustkrebs mehr Aufmerksamkeiterhält», sagt Sarah Meier. DieEiskunstläuferin hofft, dass gerade
auch die jüngere Generationwachgerüttelt wird. Denn unterjungen Frauen werde dieses Themanicht oft angeschnitten, so die25-Jährige.«Viele denkenwohl:Mich betrifft dasnicht.» Sarahs Mutter, BettinaMeier, weiss, wie wichtig das Themaist: Sie arbeitet als Allgemeinärztinin einer Landpraxis. Es sei eineschöne Abwechslung, mit ihrerMutter vor der Kamera zu stehen,sagt Sarah Meier. «Normalerweisehält sie sich in der Öffentlichkeiteher zurück. Aber bei dieser Sachewar sie sofort dabei. Als Ärztinsowieso.»Der wichtigste Rat, den BettinaMeier ihren Patientinnen gibt, ist,aufmerksam zu sein. Sorgen machtder Ärztin der vorherrschendeSchönheits- und Jugendlichkeits-wahn, der manche Frauen dazuverleitet, zu viele Hormone zu sichzu nehmen, die ein Risikofaktor fürBrustkrebs seien.
SARAH MEIER (25)EISKUNSTLÄUFERIN,MIT MUTTER BETTINA MEIER
Jede Frau ist betroffenMit ihrer neuen Kampagne will die Krebsliga Schweiz aufrütteln. Prominente Frauenappellieren gemeinsam mit ihren Müttern, Schwestern und Freundinnen an die Vernunftder Frauen: Das Wichtigste im Kampf gegen Brustkrebs ist die Vorsorge.
MENSCHENBRUSTKREBS | 15
«Gemeinsamsolidarisch»Zum dritten Mal wird derInfo-Monat Oktober zumThema Brustkrebs von einerPlakatserie begleitet. DieKrebsliga Schweiz liess fürdie Kampagne prominenteFrauen vom renommiertenZürcher Fotografen ClaudeStahel fotografieren. Neudaran: Die Botschafterinnentreten zu zweit auf. DieProminenten aus Sport undUnterhaltung zeigen sich mitFrauen, die ihnen nahe stehen:Ob Mutter, Schwester oderFreundin — bei der DiagnoseBrustkrebs halten Frauenzusammen. Die Plakatewerden in der Presse und inöffentlichen Verkehrsmitteln,zu sehen sein. Damit setztsich die Krebsliga für die
landesweite Aufklärung derFrauen über die Früherken-nung von Brustkrebs ein.
Krebstelefon: 0800 11 88 11Von Montag bis Freitag, 10 bis 18Uhr, und jedenMittwochnachmittagim Oktober von 13 bis 15 Uhrbeantwortet eine Ärztin FragenzuBrustkrebs.
SolidaritätslaufAm Sonntag, 27.September2009 findet im Rahmen desPfäffikerseelaufs der «SwissRace for the Cure® 2009» statt.www.pink-ribbon.ch
Weitere Infoswww.krebsliga.ch;www.leben-wie-zuvor.ch
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YOLANDA TAVOLI (49)EX-RENNFAHRERIN UND MODERATORIN, MIT SCHWESTERJANINE EGGER«Ich gehe auf die 50 zu. Klar, mache ich mir daGedanken über Krebs und über meine Gesundheitgrundsätzlich», sagt die Ex-Rennfahrerin. Eine guteFreundin von ihr habe Brustkrebs und sei geradein der Operationsphase. «Ich bewundere sie, wie siemit der Krankheit umgeht. Wer sie im Ausgangsieht, denkt nicht, dass sie eine schwereChemotherapie hinter sich hat.» Trotzdem hängedie Krankheit wie ein Damoklesschwert über ihr.«Meistens führt nur persönliche Betroffenheitdazu, dass man über das Thema spricht», sagtTavoli.Die bewusst positive Kampagne der Brustkrebsligahat die Moderatorin selber vor zwei Jahren dazubewogen, regelmässig eine Mammografie machenzu lassen. «Ich hoffe, dass dies möglichst vielen
Passantinnen, welche die Plakate sehen, so gehenwird.» Tavoli ist sich bewusst, dass zwischen denErkrankten und den prominenten Frauen, die aufden Plakaten zu sehen sind, eine Distanz herrscht:«Wir sind gesunde Frauen, die hinstehen fürkranke Frauen, die im Bett liegen und Angsthaben.» Sie hoffe, prophylaktisch Hilfe leisten zukönnen. «Es kann jede von uns treffen. Wenn nureine Frau gerettet werden kann, dann hat sich dieKampagne gelohnt.» Tavolis Schwester JanineEgger findet es wichtig, die Leute zu sensibilisieren,besser zu sich selber zu schauen, auf ihreGesundheit zu achten. «Wir haben, Gott sei Dank,keinen Fall von Brustkrebs in unserer Familie.Trotzdem gehe ich einmal im Jahr zur Vorsorge –das gehört einfach dazu.»
Migros-Magazin 39, 21. September 200916 |MENSCHENBRUSTKREBS
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Dass eine Miss Schweiz nichtnur nett lächeln, sondern sichauch für eine gute Sacheeinsetzen kann, beweistChrista Rigozzi, die schönsteSchweizerin des Jahres 2006.Ihr Einsatz als TessinerBotschafterin für die Krebsligaist ihr wichtig: «Wenn ich mitmeinem Image als MissSchweiz in diesem Bereich
etwas bewirken kann, ist dasdoch toll», sagt sie. «Als Fraubetrifft mich das ThemaBrustkrebs sowieso. Auchwenn ich zum Glück imVerwandten- und Bekannten-kreis nicht direkt betroffenbin.» Als Partnerin hat sichRigozzi ihre beste KolleginManuela Perna ausgewählt.«Manuela und ich habenschon eineMammografiemachen lassen und geheneinmal im Jahr zumGynäkologen.» Brustkrebsdürfe kein Tabu mehr sein,finden die Tessinerinnen.«Schon junge Frauen müssensich mit dem Themaauseinandersetzen, denn estrifft auch sie. Vielen Frauenin meinem Alter ist das nichtbewusst», so Rigozzi.«Regelmässige Kontrollemuss für alle Frauenselbstverständlich werden.»
CHRISTA RIGOZZI (26),MISS SCHWEIZ 2006UND MODERATORIN,MIT FREUNDINMANUELA PERNA
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18 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009Migros-Magazin 39, 21. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. Septepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererererer 200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200200999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999MigMigrosros-Magazgazgazin 39,39, 21. S. S. S. S. S. S. Septepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptepteptembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembembererererererererererererer 2002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002002009999999999999
LOLITA MORENA (49)MODERATORIN,MIT MUTTERANTONIA LORÉTAN
Als die Krebsliga 2003 aufBeatrice Tschanz zukam, um siezur Botschafterin zu ernennen,war die ehemalige Medien-sprecherin der Swissair sofortmit vollem Engagement mitdabei: «Ich habemeinen erstenMann an Krebsverloren undwar somitpersönlich betroffen.» «Leiderist Krebs ein Thema, das heutefast jeden durch denBekannten- oder Verwandten-kreis berührt.»Bei der Brustkrebs-Plakat-kampagne ist die umtriebigeKommunikationsfrau bereitszum dritten Mal mit dabei.«Gerade für Frauen ab 50 ist eswichtig, die Präventionernst zu nehmen.» RegelmässigeUntersuchungen undSelbstkontrolle sollten zurGewohnheit werden. «Nichtüber die Krankheit informiert zusein, das Nicht-wissen-wollen, ist
schlecht», findet Tschanz. «Wirwollen mit der Kampagneniemandem Angst vor derKrankheit machen, sondernBewusstsein schaffen.»Und Solidarität mit den Betroffe-nen zeigen: «Wer von derKrankheit betroffen ist, fällt oftin ein tiefes Loch. Zum Glückgibt es heutzutage relativ grosseÜberlebenschancen.» DieKampagne soll Aufmerksamkeiterregen. Die Bevölkerung müsseimmer wieder über dieFrüherkennung informiert, andie Krankheit erinnert werden.Ein Tabuthema, so hofft Tschanz,ist Brustkrebs heute nicht mehr.Das war nicht immer so: «Als ichjung war, hat man das WortKrebs nur hinter vorgehaltenerHand ausgesprochen.»
BEATRICE TSCHANZ (65),BOTSCHAFTERIN DERKREBSLIGA SCHWEIZ
MENSCHENBRUSTKREBS | 19
DAS SAGT DIE EXPERTIN
Barbara Iseli Sczepanski (33), mitverantwortlich fürdie Brustkrebs-Prävention bei der Krebsliga Schweiz
Welches sind die wichtigstenErgebnisse der Krebs-forschung der letzten Jahre,Barbara Iseli?Erstens die Erkenntnis, dassAlkohol ein relevanterRisikofaktor für die Entstehungvon Brustkrebs ist. Zweitens hatsich die Heilungsaussicht fürPatientinnen, deren Brustkrebsnach der Menopause aufgetre-ten ist, durch die Einführungneuer Anti-Östrogen-Therapienverbessert.Drittens kann die genaueUntersuchung des Wächter-lymphknotens bei den meistenPatientinnen eine grössereOperation in der Achselhöhleverhindern.Und viertens sind Chemo-therapien durch die Entwicklungneuer Medikamente und dengezielteren Einsatz bereitsbekannter Medikamente bessergeworden.
Wie hat sich die Krankheitentwickelt?Die Zahl der Frauen, die anBrustkrebs erkranken, nimmt zu.Aktuell wird bei rund 5100Frauen pro Jahr Brustkrebsdiagnostiziert. Die AnzahlTodesfälle liegt aktuell bei 1300Frauen pro Jahr. Brustkrebs istaber nach wie vor die häufigsteKrebstodesursache bei Frauenin der Schweiz.
Wie gross sind heute dieHeilungschancen?Wird Brustkrebs frühzeitigerkannt und behandelt, sind dieChancen gut. Fünf Jahre nachder Diagnose leben fast 80 Pro-zent der erkrankten Frauen.
Welches sind die grösstenRisikofaktorenfür Brustkrebs?Als wichtigste Risikofaktorengelten Geschlecht, Alter,
genetische Veranlagung undBrustkrebserkrankungen bei derMutter, Schwester oder Tochter.Diese Faktoren lassen sich nichtbeeinflussen. Die Früherkennungist deshalb die wichtigstelebenserhaltende Massnahme.Übergewicht, unausgewogeneErnährung und ungenügendBewegung vergrössern dasKrebsrisiko allgemein.
Die häufigsten Symptome?Frühe Stadien werden selten vonder Frau selber bemerkt. Ineinem späteren Stadium ist oftein schmerzloser Knoten in derBrust zu spüren. Die Brust und/oder die Brustwarzen könnenFarbe, Form oder Grösseverändern. Aus der Brustwarzekann auch blutiger Ausflussaustreten. Selten spannt oderschmerzt die ganze Brust — an-ders als bei der Monatsblutung.Durchschnittlich sind neunvon zehn selbst festgestelltenVeränderungen gutartig.
Wie beugt man der Krankheitam besten vor?Früherkennung geniesst beiBrustkrebs einen sehr hohenStellenwert. Die Krebsligaempfiehlt allen Frauen ab 50,das Thema Mammografie mitder Ärztin oder dem Arzt bei derregelmässigen Kontrolleanzusprechen. In den KantonenFreiburg, Genf, Jura, Neuenburg,Waadt, Wallis, dem Berner Juraund ab Ende 2009 auch imKanton St. Gallen können Frauenzwischen 50 und 69 Jahren allezwei Jahre beinahe kostenloseine Früherkennungs-Mammografie machen lassen.Frauen, deren Mutter,Schwester oder Tochter vor denWechseljahren an Brustkrebserkrankt ist, sollten sich frühund gründlich mit der Ärztin oderdem Arzt besprechen.
«Früherkennung ist das Wichtigste»
«Meine Mutter bekam vor 30Jahren die Diagnose Brustkrebs»,erzählt die ehemalige MissSchweiz, Lolita Morena, beimgemeinsamen Fotoshooting. «Dadie Ärzte den Tumor früh genugentdeckten, konnte sie gerettet
werden.» Die Kampagne liegtMorena deshalb ganz besondersam Herzen. Und ihre MutterAntonia Lorétan ist sich sicher:«Ohne Präventionwäre ichnichtmehr da. Dankguten Ärzten und derFrüherkennung bin ich nocham Leben.»Alle zwei Jahre gehtdie Tochter zur Mammografie.«Das bin ich mir wert», sagt sie.Als ihre Mutter mit 38 Jahren anBrustkrebs erkrankte, war sie 18.«Ich habe die Bedeutung derKrankheit als junges Mädchennicht verstanden.» Dass sie sichdamals zu wenig um ihre Muttergekümmert hat, wirft sichMorena heute noch vor. «Wennman jung ist, denkt man nichtdaran, dass man irgendwannstirbt.»Und immer noch gebe es Frauen,die sich nicht trauten, das Themaanzusprechen. Schlimm an derDiagnose sei für die Frauen auch
die symbolischeBedeutung der Brüste, sodie Moderatorin: «Brüsteermöglichen einer Fraueinerseits, ein Kind zuernähren, und anderer-seits ist der Busen für dieFrauen auch sexuellwichtig. Sie haben Angst,ihre Weiblichkeit undauch ihre Attraktivitätzu verlieren. Vielleichtist das Thema deshalbfür manche ein Tabu.»
Texte Sarah StähliBilder Renate Wernli
www.migrosmagazin.ch
Alle wichtigen Informationenzum Thema Brustkrebs und dieDiskussion im Forum.
Früherkeam Lebendie Toch«Das binAls ihreBrustkre«Ich habKrankheinicht vedamals zgekümmMorenaman jungdaran, dstirbt.»Und immedie sichanzuspreDiagnose
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AUF EINWORT | 21Migros-Magazin 39, 21. September 2009
FRAU DERWOCHE
VernünftigeKätLange hat es gedauert. Daserste Album «Heimatland undStärnehagel» der letzten«Music-Star»-GewinnerinKatharina Michel (21) isterschienen — und stieg letzteWoche direkt auf Platz sieben indie Hitparaden ein. Trotzdembleibt die sympathischeBrienzerin auf dem Boden undnimmt ab November eineTeilzeitstelle als Coiffeuse an.
Damit beweistsie Vernunftund läuftnichtGefahr,das letzte
Hemd fürdie Musik
zulassen.
MANN DERWOCHE
SchützenkönigDas gab es das letzte Mal vorüber achtzig Jahren: Der16-jährige Yves Miller ist derzweite Doppelschützenkönigin der Geschichte des ZürcherKnabenschiessens. DerKonstrukteurlehrling ausWeiningen ZH stach bereits2006 alleGegneraus. DerTradi-tions-anlassmitseinerüber300-jähri-gen Ge-schichtelockte diesesJahr 4979 Jung-schützen und-schützinnenzum ZürcherAlbisgüetli.
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REKORDGEWINN IM SCHWEIZER LOTTO
«Dankbare Gewinnerfreuen uns»
Willy Mesmer, wann haben Siezuletzt einen Glücklichen überseinen Lottogewinn informiert?Anfang September, es ging um7,9 Millionen Franken. Für den-jenigen, der soeben 19Millionengewonnen hat, sind die West-schweizer Kollegen zuständig.
Wie reagierte der Glückliche?Sehr dankbar und aufgeregt. Erkam mit seinem Lottoschein zuuns ins Büro von Swisslos – waseher unüblich ist–, und ich konn-te persönlich mit ihm sprechen.Ich hatte eine einfache Personvor mir, einen Menschen, dernach meiner Einschätzung imLeben noch nicht so viel Glückgehabt hatte und sich entspre-chend freute. Wenn jemand sodankbar ist, freuen wir uns mit.
Gibt es auch das Umgekehrte,dass Sie jemandem denGewinn nicht gönnen?Nein. Grundsätzlich hat jederdas Geld verdient, der einen
Lottoschein ausgefüllt und aufdie richtigen Zahlen getippt hat.Aber wenn jemand schnoddrigtut und sagt, er habe das Geld garnicht nötig, frage ich mich ins-geheim schon, ob das Geld amrichtigen Ort gelandet ist.
Wie gehen Sie vor, wenn derGewinner nicht bei Ihnenauftaucht?Wenn die Summemehr als 1000Franken beträgt, bekommt einGewinner beim Einlösen desLottoscheins eine sogenannte
Gewinneinforderung zum Aus-füllen. Dieses Formularmit allenrelevanten Daten landet bei uns,undwir kontaktieren die besagtePerson telefonisch.
Wie sind die Reaktionenauf diesen Anruf?Oft glauben die Benachrichtig-ten, es handle sich um einenScherz. Dann hängen sie auf undrufen bei Swisslos an. Somit lan-den sie wieder bei uns und kön-nen sich freuen.
Wollen die Gewinner Rat?Kaum. Die meisten tun so, alshätten sie das viele Geld sogleichim Griff. Besonders Männerreagieren eher cool, Frauenetwas emotionaler.
Wenn jemand überfordert ist?Dann rate ich ihm, das Geld ein-fach mal für eine Zeit auf demKonto zu lassen. Nichts überstür-zen, sage ich dann, niemandemvon dem Gewinn erzählen und
sich irgendwann an eineVertrauensbank – die gibtes noch – wenden. Adres-sen dürfen wir natürlichnicht nennen.
Gemäss einer neuerenStudie können Gewinner
das Geld jahrelang nichtgeniessen, weil sie es nichtmit Arbeit verdient haben.Das merke ich unseren Kundenauch manchmal an. Es kommtdann durch, dass sie fürchten, fürso viel Glück müssten sie einesTages büssen. In den Siebzigerngab es den Lottokönig Bruni, beidem alles schieflief. Das bestärk-te dieMeinung, dass es nicht gutgehen kann mit so viel Geld.
Wie sieht es in derRealität aus?
Wir verfolgen die Fälle nicht.Aber eine Studie aus England hatergeben, dass Lottogewinnerglücklicher sind als andereMenschen – vor allemwegen desfinanziellen Polsters. Dazu kom-men kleine Anschaffungen wieMöbel und ab und zu ein schönesEssen auswärts. Ich denke, das istin der Schweiz genau gleich.
Sie gehören zu der HandvollMenschen, welche die Identitätder Lottomillionäre kennen.Werden Sie um die Adressenangegangen?Wir bekommen Bettelbriefe zurWeiterleitung. Die Schreiberfindenmeist, sie hätten auch einwenig Geld zugut, da sie schonlange Lotto spielten und niegewännen. Natürlich leiten wirnichts weiter, und unsere Kun-den bleiben anonym.
Ist das überall so?Nein. Schon in der Westschweizwird publik, wo ein Gewinn-schein aufgegeben wurde. InDeutschland wirbt man aktivmit Lottomillionären. Und eineirische Gewinnerin musste aus-wandern, weil sie nicht mehrin Ruhe leben konnte.
Interview Yvette Hettinger
Über 19 Millionen SchweizerFranken gingen beim letztengrossen Lottogewinn an einenGlücklichen. Solche froheBotschaften überbringt in derRegel Willy Mesmer (53),Mediensprecher von Swisslos.Diese Gespräche sind meisterfreulich — wenn die Gewinnereinmal erkannt haben, dass essich beim Anruf nicht um einenschlechten Scherz handelt.
Über 19 Millionen Schweize
«Lottogewinnersind glücklicherals andere.»
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Mit einer Spende auf PC 60-618593-1 unterstützen Sie diese Kampagne. Danke. Überparteiliches Komitee gegen die Erhöhung der Mehrwertsteuer, Postfach 8252, 3001 Bern.
www.mwst-stop.ch
Postfach 8252, 3001 Bern.
AHV plündern -Steuern erhöhen?NEIN. Denn immer neue Prämien-und Preisaufschläge mitten in der Krisebelasten Menschen und Wirtschaftbereits jetzt im Übermass. Zum Lebenbleibt immer weniger!
NEIN. Denn die AHV darf nicht zugunstender überschuldeten Invalidenversicherungmit 5 Milliarden Franken geplündert werden.Um der IV wirklich zu helfen, muss derMissbrauch konsequent bekämpft werden.Deshalb: Hände weg von unserer AHV!
Migros-Magazin 39, 21. September 200922 | DERHAUSMANN
Jesses, nein, liebeJasmin Hutter!Kaum lag das letz-teMigros-Magazinim Briefkasten,schon taten Sie amRadio kund, Sieseien falsch ver-standen worden,
denn Siewürden ganz bestimmt aus demNa-tionalrat zurücktreten, sobald dann Ihr Kindda sei. Und mir schrieben Sie: «Also, lieberHerr Friedli: Sie bekommenmeinRücktritts-schreiben im Dezember natürlich noch per-sönlich.» Eigentlich schade. Jetzt, da Sie dankdes Babys, das bald zur Welt kommt, auf dieWelt gekommen sind, da Sie Familienpolitiknicht mehr aus dem hohlen Bauch, sondernaufgrund Ihrer eigenen Erfahrung alsMutterbetrieben hätten, bedaure ich es fast, dassSie sich aus der Politik verabschieden. AberHauptsache, es bleibt privat bei Ihrem Sin-neswandel, zu dem ich Sie letzte Woche be-glückwünscht habe, und Sie ziehen sich nichtgänzlich an den Herd zurück, sondern blei-ben entgegen früherer Beteuerungen berufs-tätig. Denn Sie sind – Ihre Worte! – «gutausgebildet» und haben in Ihrer Baumaschi-nenfirma «einen guten Job».
Ein Mami, das Bagger vermarktet — geil!Womitich nicht gefordert habe, alleMüttermüsstenarbeiten gehen. Der fünffachen Mutter ausNeuendorf, die fragt, ob sie denn als «glück-lich ausgefüllteVollzeitmutter» verspottungs-würdig sei, kann ich nur antworten: Nein!
Von mir haben Sie den Ausdruck «‹nur›Hausfrau» nie gehört. Kinder und Haushaltzu betreuen, ist die denkbar wertvollste Ar-beit.Was gibt es gesellschaftlichWichtigeres,als Kinder auf ihrem Weg zu möglichst ver-antwortungsbewussten Wesen zu begleiten?Das ist – sorry, ich wiederhole mich – dertaffste und der schönste Job der Welt. Wiefroh ich bin, amMittag da zu sein, wenn dieKinder heimkom-men – mal tränen-aufgelöst, mal spru-delnd vor Erlebnis-sen, mal übermütig,mal hilfsbedürftig.Und wenn ich nichtdaheimbin, istsmei-ne Frau. Natürlichsindwir dankbar, oh-ne Fremdbetreuung auszukommen, und alsFreundMartin SMS-elte «Du bist dieserHut-ter näher, als dir lieb ist», hatte er vermutlichrecht…WarumHausfrauenbüez jedoch rei-ne Frauensache sein soll, willmir nicht in denKopf. Und es ist jammerschade, wie viele Vä-ter das Aufwachsen ihrer Kinder verpassen.
Wir wollen doch im Jahr 2009 nicht ernsthaftdarüber diskutieren, ob es legitim sei, wennMütter arbeiten? Ohne berufstätige Frauenstünde unser Land still, und könnten Berufs-frauen keineKindermehr bekommen, stürbedie Schweiz aus – was gerade Ihre Parteischade fände, oder, Frau Hutter? Nicht jedeMutter geht in der Hausmutterrolle voll auf,manche Frauenwollen ihre Fähigkeiten auch
ausserhalb desHaushalts zumTragen bringen–meine Liebste zum Beispiel als TV-Journa-listin –, manche müssen dies schlicht tun,weil sie das Geld benötigen. Also brauchtshalt Krippen und Horte. Und es braucht Vä-ter, die daheim echt mit anpacken. IhremMann Ralf kann ich daher nur gratulierenzum Entschluss, sein Jobpensum zu reduzie-ren. «Ich freuemich auf die Zeitmit unserem
Kind, und ich freue mich, mich vor keinenBänz Friedlismehr rechtfertigen zumüssen»,haben Sie, geschätzte Baldmutter Hutter-Hutter, mir gemailt. Wissen Sie, was? Siewerden mir fehlen, irgendwie. Alles Gute!
«Nur» Hausfrau?
«Geil, einMami,das Baggerverkauft!»
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Bänz Friedli wendetsich noch mal anJasmin Hutter
Der Hausmann als BuchIn Bänz Friedlis neuem Kolumnen-band «Findest du mich dick?»steht alles über Eltern, Kinder, Paare
und Haushalt — aber keine Zeile Theorie.➔ «Findest du mich dick? Neues vom Hausmann»,Huber Frauenfeld, 240 Seiten, Fr.29.90. Jetzt imBuchhandel. Online bestellen: www.migrosmagazin.ch.➔ Buchvernissage und Lesung: 22.9., Zürich,«Kaufleuten», 20 Uhr.
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24 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009
SERIE LEBEN MIT DER WIRTSCHAFTSKRISE TEIL 8
«Geldmachtnicht satt»Menschen sind und bleiben Jäger undSammler, ist Rolf Haubl überzeugt. Heutejagen sie halt dem Geld hinterher. Und woGeld ist, sind Geiz, Gier und Neid nicht weit.Der deutsche Psychologe und Soziologeüber die «Unfähigkeit, zufrieden zu sein».
SERIE LEBEN MIT DER WIRTSCHAFTSKRISE TEIL 8
INTERVIEWROLFHAUBL | 25
Das Sigmund-Freud-Institut, einekleine Hochschule in Frankfurt.Besuchtman aber den Fachmannin Sachen Geld und Geist in sei-nem kleinen Uni-Büro, ist manvon dessen grossemWissen gera-dezu überwältigt: Rolf Haublspricht fundiert, nüchtern – lässtaber auch immer wieder vielSchalk durchblicken.
Rolf Haubl, es heisst, Geiz seigeil. Sind Sie geizig?Die Antwort meiner Frau wäre,dass ich zwar jedes Buch kaufenwürde, das ich bekommen könne.Aber wenn es um Kleidung gehe,gäbe ich dafür lieber nichts aus.Also muss sie dann für mich ein-kaufen. Ist das geizig?
Frauen beklagen sich oft überihre geizigen Männer.Ja, was versteht man denn unterGeiz? Historisch betrachtet hatGeiz einen tugendhaften Hinter-grund. Das Bürgertum gab sichsparsam, wohingegen der Adeldamit imponierte, dass er Geldund Güter verschwendete – undso eine Idee von sich selbst alsnicht arbeitende Klasse entwi-ckelte. Gegen diese Verschwen-
dung entwickelte sich die bürger-liche Idee der Sparsamkeit, ge-koppelt mit der Idee der Arbeit:Was ich hart erschaffen habe,gebe ich nicht leichtfertig aus.Verschwenden liegt nur Leuten,die nicht für Geld gearbeitet ha-ben. Geiz ist demzufolge eineFormübertriebener Sparsamkeit.Es gibt aber verschiedene Typenvon Geizigen.
Nämlich?Es gibtMenschen, die sind geizignur gegenüber sich selbst. Danngibt es solche, die freigiebig zusich selbst, aber geizig gegenüberihren Mitmenschen sind.
Wenn Männer um eine Frauwerben, sind sie freizügig. Diegrössten Ausgaben sind dannkein Problem. Weshalb?Weil das eine Investition ist, diesich unter Umständen lohnt: Ichinvestiere in eine Frau, das kannja durchaus eine Kosten-Nutzen-Kalkulation sein, die aufgeht. DerGeizige hingegen hat so etwasnicht im Kopf. Er ist nicht ge-winnorientiert, setzt sein Geldnicht ein, um zu investieren.
Sondern?Er hat eher die Vorstellung, dassihnGeldausgeben nie befriedigenkann. Das Einzige, das ihn befrie-digt, ist das Geld selbst. Das isteine interessante psychologischeKonstellation.
Denkt die Comicfigur DagobertDuck in so einer Kategorie?Ja. Der ist der klassische Horter.Aber er ist durchaus in der Lage,für seine Neffen Tick, Trick undTrack Geld auszugeben.
Aber nicht für Donald?Nein, weil der nicht arbeitet. Do-nald ist der Inbegriff des Losers,der mit Geld nicht umgehenkann. Undwenn ermal Geld hat,haut er das sofort auf den Kopf.Deshalb ist er ewig adoleszent. Erhat seine Gefühle nicht im Griff,geht bei jeder Gelegenheit an dieDecke. So, wie er seine Emotio-nen nicht im Griff hat, geht esihm auch mit dem Geld: Vergeb-lich jagt er irgendwelchen Ideennach vom grossen Geld.
Also anders als Dagobert?Ja, Dagobert ist derjenige, der dieganzen Bodenschätze der Weltim Kopf hat und demzufolgeeinen untrüglichen Riecher fürGold. Er ist auch der erste Globa-lisierer, denn er reist bis ans EndederWelt, umnoch eine nicht aus-gebeuteteMine zu finden. Damitist er sehr modern. Das Interes-sante ist dieses Bild seines Geld-speichers:Man bekommt niemit,dass Dagobert Finanzgeschäftemacht, dass er – wie man soschön sagt – sein Geld arbeitenlässt. Sondern er kommt an sei-nen Reichtum vorwiegend alsEntdecker. Deshalb ist er ein ty-pischer Kapitalist.
Müssten wir den Umgang mitGeld in der Schule lernen?Ich bin sehr dafür. Mittlerweilelernen die Jungen in der SchuleMedienkompetenz – aber vonökonomischer Kompetenz istkaum die Rede. Wenn in derSchule über Geld gesprochenwird, dann meist in dem Sinn:«Spart!» Aber wo lernt jemand inder Schule, Aktienkurse zu lesen?Wo,mit finanziellen Risiken um-
zugehen?Wowird etwa imEthik-unterricht nachgedacht, ob undwieweit die Lebenszufriedenheitmit Geld zusammenhängt?
Wo liegt der Zusammenhang?Interessant ist, dass in einigeneuropäischen Ländern darübernachgedacht wird, das Bruttoin-landprodukt alsMassstab für eineprosperierende Gesellschaft ab-zuschaffen und einenHappiness-Index einzuführen – und damitauch ganz andere Kriterien zuetablieren: Gesundheit, Bildung,Demokratie, sogar Bindungen.
Hätte es so denn die jetzigeFinanzkrise nicht gegeben?Schwierig zu sagen. Immerhinhaben Finanzdienstleister sogarmit unlauterenMitteln versucht,ihren Kunden die Hemmungenzu nehmen, hoch riskante An-lagen zu tätigen, also mit der«Gier» der Finanzwirtschaft dieGier ihrer Kunden zu wecken.
Wieso wollen alle immer nurGeld? Im bolivianischen La Pazgab ich einer hungernden Frauzwei Bananen anstatt Geld.Sie hat mir die Früchte abernachgeworfen.Sie haben ihr die Wahlfreiheitgenommen, die Geld bedeutet.
Wie lösen Sie das Problem?Ich spende Organisationen, inderHoffnung, dassmeinGeld amrichtigen Ort ankommt. Dennich weiss natürlich, dass vieleBettler hier in Frankfurt organi-siert sind. Ich bin ja nicht naiv.
Beim Geld hört Freund-schaft auf. Stimmt das?
Freud-SchülerRolf Haubl (58) schrieb dasStandardwerk der Neid-forschung: «Neidisch sindimmer nur die anderen —Über die Unfähigkeit,zufrieden zu sein» (C.H.Beck Verlag, 323 Seiten).Er ist geschäftsführenderDirektor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt/Main und lehrt dort an derJohann-Wolfgang-Goethe-Universität Soziologie undpsychoanalytische Sozial-psychologie. Der Vater einerTochter lebt mit seinerPartnerin in Frankfurt.
Dem Neid und der Gier aufder Spur: Der Soziologe Rolf Haubllebt und lehrt in Frankfurt/Main.
«Historisch betrachtet hat Geiz einentugendhaften Hintergrund.»
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INTERVIEWROLFHAUBL | 27Migros-Magazin 39, 21. September 2009
SERIE LEBEN MIT DER WIRTSCHAFTSKRISE TEIL 8
Geld ist tatsächlich etwas,das Beziehungen stören
kann.Woman das häufig sieht, istbei den Reichen: Wenn sie zumPsychiater gehen, dann oft des-halb, weil sie nicht wissen, ob sieals Mensch oder wegen ihremGeld gemocht werden. Deshalbverstecken sie ihren Reichtumlange und versuchen, ihr Gegen-über zu testen: Wie meint diesePerson Freundschaft eigentlich?
Kann man das testen?Schwierig. Indem ich nur Partnersuche, die ähnlich viel besitzen.Dadurch verpasse ich aber unterUmständen die wahre Liebe.
Eine Liebeserklärung reicht alsonicht?Alles, was Sprache ist, unterliegtder Täuschung. «Ich liebe dich»– wie das missverstanden werdenkann! Deshalb braucht es grosseAufwendungen, um dies glaubhaftzu machen. Etwa ein Flugzeugüber das Haus der Geliebten flie-gen zu lassen mit dem Spruch:«Monika, ich liebe dich!» In die-ser Hinsicht ist Geld ehrlicher. Eslügt nicht. Ein Grossteil der der-zeit diskutierten Fälle um Hoch-stapelei und Heiratsschwindel…
…wie etwa jener der BMW-Mitbesitzerin Susanne Klattenund dem SchweizerHochstapler……gutes Beispiel, die funktionie-ren auf dieser Ebene. Die superrei-che Frau, die sich alles kaufenkönnte, aber nicht die wahre Lie-be, wartet auf Signale, die ihr zei-gen: «Da geht es nicht umsGeld.»Undwenn der geschickteHeirats-schwindler auf Geld zu sprechenkommt, dann um eine angeblicheNotlage zu bewältigen oder ande-ren Gutes zu tun.
Ist nur arme Liebe wahre Liebe?(lacht) Diese Vorstellung ist ro-mantisch verklärt. Nun funktio-
nieren wir Menschen halt malemotional – also steckt da eineWahrheit dahinter: die Sehnsucht,dass nur die Liebe zählt.
Weshalb treibt Neid viele um?Neid ist etwas anderes als blossesBegehren. Es geht nicht um: «Dashätte ich auch gerne.» Die Aus-gangssituation ist: Ich sehe einbegehrenswertes Gut im Besitzeines anderen und kann nicht aufdieses Gut verzichten.
Und: Wie bekomme ich das?Verschiedene Reaktionen sinddenkbar. Die erste: Schade, dassich das nicht habe. Ich weiss auchnicht, wie ich es bekommen könn-te. Das ist der depressiv-lähmendeNeid. Solche Menschen schauenmitunter ein Leben lang mit Tun-nelblick auf das, was die anderenhaben, und vergessen darüber ihreeigenen Talente und Möglichkei-ten. Die zweite Reaktion ist:Wennich es nicht habe, solls der andereauch nicht besitzen.
Solche Missgunst kann bis zurZerstörung gehen, oder?Genau, das ist feindselig-schädi-genderNeid. Das ist der Neid, dendie Alten zur Todsünde erhobenhaben. Denn wenn eine Gesell-schaft so funktioniert, dann hatman es mit permanentem Hauenund Stechen zu tun.
Gibt es auch einen positivenNeid?Ja, den weissen Neid: Ich sehe dasGut im Besitz des anderen undstrenge mich an, es auch zu errei-chen. Das ist motivierend, dennwenn ein anderer es erreicht, kannich das auch. Die ganze Markt-wirtschaft funktioniert so. Dagibts die Konsumelite, die alle be-gehrten Güter hat und deutlichmacht: Das könnt ihr alles auchhaben. Dann fange ich an zu arbei-ten, verdiene Geld und kaufe mirdie begehrten Güter.
Das pure Glück?Na ja, ehermit einer leichten Ent-täuschung: Denn die Güter ma-chen mich nicht so glücklich, wiemir das die Werbebilder sugge-rieren. Ein weiteres Problem:Wenn ich dort bin, ist die Kon-sumelite schon einen Schritt wei-tergezogen. So dachte man sichdie Marktwirtschaft, wie ein Per-petuummobile, in einem konstan-ten Aufzug nach oben.
Wo führte das hin — zur Krise!Menschen, die glauben, Geld seiein Selbstwertmassstab, der sienicht belügt, belügen sich selbst.
Gibt es noch andere Neidformen?Ja, der empört-rechtende Neid.Dahinter steht die Frage: Warumhaben die einen mehr und die an-deren weniger? Haben sie es ver-dient?Wir favorisieren Leistungs-gerechtigkeit: Wer mehr leistet,erhältmehr und kann sich folglichauch mehr leisten. Nur denkt derNeider nicht rational, weil er dem,der mehr hat, sofort unterstellt,dass er es nicht verdient.
Wann entwickelt der MenschNeid — schon als Kind?
Ja, der Neid basiert auf einemsozialen Vergleich. Neid machtsoziale Ungleichheit zum Thema.Das liegt in unserer Natur, wir le-ben in einer Gesellschaft, die aufNeid aufgebaut ist.
Eine Frage der Erziehung?Ja, ob jemand eine grosse Neid-bereitschaft hat. Nehmen Sie eineFamiliemit zwei Kindern. Da gibtsoft ein einziges Anerkennungs-merkmal: Erfolg in der Schule.Der Ältere ist gut, der Jüngere we-niger. Obwohl er ein liebenswer-ter und fürsorglicher Mensch ist,sozial Gruppen zusammenhält –und wunderbar Witze erzählt.Aber wenn er konstant nur an sei-ner schulischen Leistung gemes-sen wird, wird er so erzogen, dasser nur darauf schaut, wofür manAnerkennung bekommt. Denn fürdas, was er gut kann, erhält er kei-ne Anerkennung…
…und Geld. Gibts den Zustand,einmal genug Geld zu haben?Nein, aber das liegt im System.Weil Geld selbst nichts anderesbietet als Möglichkeiten. Sie kön-nen sichmit Geld alle nur erdenk-lichen Lebensmittel in Hülle undFülle kaufen, davon aber immernur begrenzt essen. Diesen Sätti-gungsmechanismus gibt es beimGeld nicht. Geldmacht nicht satt,in keiner Hinsicht.
Interview Mathias HaehlBilder Gaby Gerster/LAIF
«Wir leben in einer Gesellschaft,die auf Neid aufgebaut ist.»
Rolf Haubl schriebdas Standardwerkder Neidforschung.
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30 |BILD DERWOCHE Migros-Magazin 39, 21. September 2009
Bilder
LukasLehm
ann,
Keystone
Vom Ständerat zum Bundesrat: Im vierten Wahlgang hat es endlich geklappt. Der 49-jährige Neuenburger Ständerat Didier Burkhalter wird112. Bundesrat und somit Nachfolger von Pascal Couchepin. Am 16.September 2009 um 10.11 Uhr vereidigt ihn die Bundesversammlung in Bern.Burkhalter rettet den zweiten FDP-Sitz; die wochenlangen Spekulationen um die Zusammensetzung der Landesregierung haben ein Ende. Nur:Nach der Wahl ist vor der Wahl. Spätestens wenn Parteikollege Hans-Rudolf Merz seinen Rücktritt ankündigt, geht das Taktieren von vorn los.
«ICH SCHWÖRE VOR GOTT DEM ALLMÄCHTIGEN»
ZITAT DERWOCHEFRAGE DERWOCHE
Gibt es bald schon Wegfahrsperrenfür alkoholisierte Autolenker?Antwort:Wenn ein Alkoholsünder seinen Ausweis aufunbestimmte Zeit abgeben muss, soll er nur nochAutos mit einer Wegfahrsperre, verbunden mit einemAtemtest, fahren dürfen. Diesen Vorschlag wird dasBundesamt für Strassen in das Strassensicherheits-programm Via sicura einbringen. Die dazu nötigeTechnologie wird in der Schweiz von der deutschenFirma Dräger vertrieben. Das sogenannte IgnitionInterlock Device (IID) fordert den Fahrer beimBetätigen der Zündung zum Atemtest auf. Beipositivem Ergebnis lässt sich der Wagen nicht starten,die Daten werden gespeichert. Manipulationen sindlaut Hersteller nicht möglich. In Schweden wird eineähnliche Technologie seit zwei Jahren erfolgreich vonSaab getestet — die Skandinavier wollen die Sperre ab2012 sogar in jeden Neuwagen einbauen.
«Das können Sievüredsi undhindersi rechnen,wie Siewollen:Die Grünengehören inden Bundesrat.»Der Berner GP-Nationalrat Alec vonGraffenried lässt auf DRS1 für dieZukunft keine Zweifel aufkommen.
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32 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009
Wer das «Westside» in Bern-Brünnen betritt, fühlt sichin die Zukunft versetzt.
Die schneeweissen Wände desEinkaufs- und Freizeitzentrumsscheinen übernatürlich zu leuch-ten. Durch kristallförmige Glas-kuppeln flutet selbst bei trübemWetter viel Licht ins Gebäude. AufSchritt und Tritt ist die Hand-schrift des New Yorker Stararchi-tekten Daniel Libeskind zu erken-nen: schiefe Mauern, dreieckigeFenster, überall spitze Winkel.
An diesem kühlen September-tag ist das Westside besonders gutbesucht: Familienmit prall gefüll-
ten Einkaufstaschen schweben aufRolltreppen durch die Hallen.Eine Gruppe Teenies diskutiert,ob sie sich imMultiplexkino eherden Klamauk «The Hangover»oder den Science-Fiction-Knüller«District 9» ansehen soll.
Dochmitten imWestside stehteine elegante Dame, die nichtin die futuristische Freizeitweltpasst. Die Frau ist im Stil dervorletzten Jahrhundertwende ge-kleidet: Ein Korsett betont ihreschlanke Taille. Darüber trägt sieein seidenes Jäckchen, dessen Kra-gen mit Samt eingefasst ist. Dergestreifte Leinenrock hat eine
Schleppe. Die vermeintliche Be-sucherin aus der Vergangenheitist die Zürcher Sopranistin MayaBoog. Für die Fotos des Migros-Magazins hat sie schon malein historisches Kostüm angezo-gen, wie sie es in der Fernseh-inszenierung der Oper «La Bohè-me» tragen wird.
Live-Spektakel aufvier FernsehsendernAm29.September zeigen SF1 unddrei weitere Sender live den 1896uraufgeführten Klassiker vonGiacomo Puccini. Drei Stundenlang gibts zur besten Sendezeit
Oper. Maya Boog spielt Mimi,eine sterbenskranke Schönheit,die den Künstlern im PariserQuartier Latin den Kopf verdreht.Der arme Poet Rodolfo, der seineeiskalte Mansarde mit Manus-kripten heizen muss, erobert dasHerz der Frau.
Dieses Stück sendet das Fern-sehen aus dem Westside und auseinem mächtigen Wohnblockim Berner Gäbelbachquartier.Während die Solisten und der65-köpfige Chor singen, gehen imHintergrund Leute mit Einkaufs-taschen durchs Bild, bleibenSchaulustige stehen. Vorbild ist
NEUES AUS DER MIGROS | 33
Opermitten im
LebenAm 29.September sendet SF 1 live Puccinis
Oper «La Bohème» mit StarsopranistinMaya Boog in der Hauptrolle.
Die Aufführung findet nicht in einemKonzertsaal, sondern im Berner
Einkaufszentrum Westside und in einemWohnblock statt.
diepreisgekrönteTV-Inszenierungvon «La Traviata» im ZürcherHauptbahnhof.
«Was genau am 29.Septembergeschehen wird, lässt sich nichtvoraussehen», sagtMaya Boogmitstrahlendem Lächeln, so als ge-niesse sie das Unberechenbare.«Im Idealfall ergeben sich magi-sche Begegnungen zwischenOperund Alltagswelt. Wir alle müssenperfekt vorbereitet und zugleichoffen für Reaktionen sein.» Diesportlich wirkende Sopranistinhat beste Voraussetzungen, sichbei dem Fernsehexperiment zubewähren. Eine Saison lang hat sie
am Theater Basel die Hauptrollein «La Bohème» gespielt. Als Mi-mi begeisterte sie das Publikum.«Diese Heldin ist eine Femmefragile – eine zerbrechliche Frau,die aber von inneremFeuer erfülltist», erklärtMaya Boog. In diesemAugenblick ist zu spüren, welcheLiebe die Sängerin für PuccinisWelt und besonders für Mimiempfindet. «In dieser Rolle fühleichmich ganz stark verankert, unddas gibt mir Kraft für die Heraus-forderung der TV-Inszenierung.»
An Schwierigkeitenwird es am29.September nicht fehlen. Sowird das 70-köpfige Orchester in
einer Westside-Halle spielen. DieDarsteller befinden sich teilweiseaber an ganz anderen Orten, zumBeispiel in der Waschküche desWohnblocks. «Das heisst, dass ichnur über Funk und einen Mini-kopfhörer mit demOrchester ver-bunden bin», erklärt Maya Boog.
Superkamera klettert wieeine Spinne über FassadenZwanzig Kameras halten das Ge-schehen fest, darunter auch einesogenannte Spidercam. DiesesHigh-Tech-Gerät macht seinemNamen alle Ehre, denn es wird anDrahtseilen bewegt und kann sich
flink wie eine Spinne in allenRichtungen über die Fassade desWohnblocks bewegen.
Der ganze Aufwand ist nötig,weil die Inszenierung ihren Reizden gegensätzlichen Spielortenverdankt. Da ist einerseits dasWestside, das von Libeskind alsTeil der Landschaft konzipiertwurde. Die Fassade aus unbehan-deltem Robinienholz reagiert aufWind undWetter, sie wirdmit denJahren einen silbernen Glanz be-kommen. Der andere Schauplatzist einer der Wohnblöcke des Gä-belbachquartiers, die wieBauklötze eines Riesen-
Sprung ins Ungewisse: «Was geschehen wird, lässt sich nicht voraus-sehen», sagt Opernstar Maya Boog. Im Einkaufszentrum Westside wirdsie nur über Funk und Minikopfhörer mit dem Orchester verbunden sein.
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NEUES AUS DERMIGROS | 35
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Eggenberger, der Produzent derOpernsendung, ist auch ein Fandieser Gebäude: «In der Nachtleuchten sie wunderbar, fast wierechteckige Kristalle.»
Für Maya Boog sind die Ge-sangsproben in derWaschkücheund in drei Parterrewohnungendes Blocks ein neues Klang-erlebnis. Zugleich fühlt sich dieSopranistin von der TV-Insze-nierung, die vom Westside undvom Migros-Kulturprozent un-terstützt wird, auch an ihre Ver-gangenheit erinnert. Als jungeFrau gewann sie nämlich einStipendium des Kulturprozents,das es ihr ermöglichte, ihr
Musikstudium ohnemateriellenDruck abzuschliessen. «ZweiJahre lang bekam ich monatlich1000 Franken», erzählt die Sop-ranistin, die heute einOpernstarist. «Das war fürmich einewich-tige Starthilfe.Man könnte sogarfast sagen, dass ich ein Migros-Kulturprozent-Kind bin.»
Text Michael WestBilder Vera Hartmann, Daniel Rihs
«La Bohème im Hochhaus» läuft am29.September ab 20.05 Uhr auf SF1,TSR1, RSI 1 und Arte. Alle Infos zumTV-Event unter www.laboheme.sf.tvIm Westside sind vor Ort nurBruchstücke der Oper zu erleben.Wer die ganze Inszenierung sehen will,muss sie am Fernsehgerät verfolgen.
Ihr Wohnblock wird zurFernsehkulisseDie 35-jährige Fabienne Peter spielt in «La Bohème» eine Statis-tenrolle. Die Dekorateurin stellt zudem ihre Parterrewohnung imelfstöckigen Block B im Berner Gäbelbachquartier als Schauplatzzur Verfügung. «Mein Sofa und mein verchromter Papiereimerkommen am Fernsehen», sagt sie lachend.Die verwitwete LehrerinAnnemarie Lehnherr (82), die ebenfallseine Statistenrolle hat, meint über das Gäbelbachquartier: «Hierwohnen Menschen aus zwanzig Nationen friedlich zusammen. DerStadtteil hat es verdient, am Fernsehen eine Hauptrolle zu spielen.»
Spielen als Statistinnenin der Oper mit: Anne-marie Lehnherr (links)und Fabienne Peter.
1. Tag, Sa 26. Dez.: Schweiz–Baden-Baden. Anreise nach Greffernbei Baden-Baden und Einschiffung auf unser Flussschiff MS Sound ofMusic. Am späten Nachmittag Fahrt mit dem Bus zu unserem erstenmusikalischen Höhepunkt:
Weltklasse in Baden-Baden, 18.00 Uhr«Der Nussknacker» – Ballet von Peter Tschaikowsky
Mit dem Mariinsky Ballet & Orchesteraus St.Petersburg
2. Tag, So 27. Dez.: Heidelberg–Speyer. Am Morgen erreichen wirKarlsruhe. Von hier aus unternehmen wir einen Ausflug mit dem Busnach Heidelberg. Besondere Sehenswürdigkeiten sind die Brücke mitden Zwillingstürmen und das ehrwürdige, aus rotem Sandstein erbauteSchloss. Die 1386 gegründete Universität ist die älteste Deutschlands.Geführte Stadtbesichtigung. Am Nachmittag besuchen wir die StadtSpeyer mit ihrem prächtigen Kaiserdom aus dem 11. Jahrhundert. Erwurde 1981 in die Liste der Unesco-Welterbestätten aufgenommen undist das grösste erhaltene und bedeutendste romanische Bauwerk Euro-pas. Geführter Stadtrundgang mit Aussenbesichtigung des Domes. An-schliessend Zeit zur freien Verfügung.3. Tag, Mo 28. Dez.: Mainz. Mainz, gegenüber der Mündung desMains am Rhein gelegen, ist Landeshauptstadt und zugleich die grössteStadt des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Beeindruckende Gebäude,Denkmäler und Museen zeugen von 2000 Jahren Mainzer Stadtge-schichte. Die Römer weihten den Göttinnen Isis und Mater Magna einenTempel. Barocke Prachtbauten, Adelspaläste und der mächtige Dom er-zählen Geschichten aus kurfürstlichen Zeiten. Auf einer geführten Be-sichtigung wird uns die Stadt und ihre Vergangenheit nähergebracht.Nachmittag zur freien Verfügung. Gegen Abend Fahrt zu einem weiterenmusikalischen Leckerbissen:
Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 19.30 Uhr«Il Trovatore» – Oper von Giuseppe Verdi
Neuinszenierung von Cesare LieviItalienische Sprache mit deutschen Übertiteln
4. Tag, Di 29. Dez.: Mainz–Düsseldorf. Den heutigen Tag ver-bringen wir an Bord der MS Sound of Music. Wir passieren die roman-tische Rheinstrecke mit ihren unzähligen Schlössern, Burgen und Ruinenund den sagenumwobenen Loreley-Felsen und erreichen am Abend Düs-seldorf.5. Tag, Mi 30. Dez.: Düsseldorf: Fakultativer AusflugZeche Zollverein. Am Morgen erleben wir den gesamtenProduktionsablauf von der Förderung über die Aufbereitung bis zur Verla-dung des «schwarzen Goldes» im Unesco Weltkulturerbe Zollverein inEssen. Der Weg führt uns durch das Gelände und die Übertageanlagen
Preise pro Person Fr.
2-Bett-Kabine Hauptdeck 2095.–2-Bett-Kabine Mitteldeck 2495.–2-Bett-Kabine MitteldeckDeluxe vorn 2645.–2-Bett Kabine mit frz. Balkon,Oberdeck 2795.–– Reduktion Kabine hintenund Mitteldeck vorne – 100.–ZuschlägeFahrt im Königsklasse-Luxusbus 240.–2-Bett-Kab. zur Alleinbenützung,Hauptdeck 295.–
2-Bett-Kab. zur Alleinbenützung,Mittel- & Oberdeck 895.–
Datum 2009/201026.12.–02.01. Samstag–Samstag
Unsere Leistungen
■ -Luxusbusbzw. Komfort-Fernreisebus
■ Schifffahrt in der gebuchten Kabine■ Vollpension an Bord■ Gebühren, Hafentaxen■ Willkommenscocktail, Kapitänsdinner■ Alle aufgeführten Ausflüge undBesichtigungen(ausg. fak. Ausflug Zollverein am 5. Tag)
■ Stadtführungen in Heidelberg, Speyer,Mainz und Köln
■ Musikprogramm Kartenpaket Kat. 3■ Erfahrene Reisebegleitung
Nicht inbegriffen Fr.■ Kartenzuschläge Kartenpaket(pauschal für alle 4 Vorstellungen)Kat. 1 120.– Kat. 2 60.–
■ Fakultativ Konzert André RieuKat. 1 130.– Kat. 2 20.– Kat. 3 110.–
■ Fakultativer Ausflug Zollverein 45.–■ Komb. Annullations- &Extrarückreiseversicherung 49.–
AuftragspauschaleUnsere Auftragspauschale von Fr. 20.– proPerson entfällt für Mitglieder im Excellence-Reiseclub oder bei Buchungüber www.twerenbold.ch
Abfahrtsorte09:15 Wil ,09:30 Burgdorf ,09:40 Winterthur,10:00 Zürich-Flughafen ,10:20 Aarau,11:00 Baden-Rütihof ,12:00 Basel
Jetzt buchen:
056 484 84 84 oderwww.twerenbold.ch
Mit Musik ins neue Jahr
Silvesterfahrt mit der «MS Sound of Music» auf dem Rhein
des einstmals modernsten und leistungsstärksten Steinkohlebergwerksin Europa. (Dieser fakultative Ausflug muss bei der Buchung reserviertwerden). Am Nachmittag Zeit zur freien Verfügung in Düsseldorf. GegenAbend Busfahrt nach Duisburg:
Deutsche Oper am Rhein Theater Duisburg, 19.30 Uhr«Cavalleria Rusticana»
Melodrama von Pietro Mascagni und«Pagliacci»
Drama von Ruggero LeoncavalloItalienische Sprache mit deutschen Übertiteln
6. Tag, Do 31. Dez.: Köln. «Köln ist ein Gefühl», so lautet das Mottovon Köln Tourismus. Treffender könnte die Kunst-, Universitäts- und Me-dienstadt wohl kaum beschrieben werden. Nicht nur der Kölner Dom, einMeisterwerk der Hochgotik, und die sehenswerten Altstadtgässchenzeichnen Köln aus. Es ist vielmehr auch die fröhliche, ausgelassene Le-bensart und Herzlichkeit der Kölner, die im Alltag beim geselligen Bei-sammensein in einem der Brauhäuser und ganz speziell in der fünftenJahreszeit, dem Karneval, zum Vorschein kommt. Morgens geführteStadtbesichtigung und Nachmittag zur freien Verfügung. Gegen AbendBustransfer:
Kölner Philharmonie, 18.30 Uhr«Silvesterkonzert»
Gürzenich Orchester Köln unter der Leitungvon Markus Stenz, Generalmusikdirektor
Eine Kooperation mit der Kölner Philharmoniemit einer Palette von beschwingten Melodien
Rückkehr auf die MS Sound of Music und Gala-Silvester-Abendessen mitanschliessender Musik- und Silvesterunterhaltung.7. Tag, Fr 1. Jan.: Köln.Wir beginnen das neue Jahr mit einem Brunch.Am Nachmittag fakultativer Transfer:
FakultativLanxess Arena Köln-Deutz, 16.00 Uhr«Neujahrskonzert mit André Rieu»
mit seinem Johann Strauss Orchester.Beschwingte Melodien aus Operetten, Musicals,
Walzerträume zum Neuen Jahr.(Karte muss bei der Buchung reserviert werden)
8. Tag, Sa 2. Jan.: Köln–Schweiz. Ausschiffung und Rückfahrt in dieSchweiz zu den Einsteigeorten.
Programm- und Fahrplanänderungen vorbehalten.
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MS Sound of Music****+ — Ihr Hotelschiff
Ihr Reiseprogramm
Festspielhaus Baden-Baden
«Der Nussknacker»von Peter Tschaikowsky
Mariinsky-Theater St.Petersburg–––––
Hessisches Staatstheater Wiesbaden
«Il Trovatore»Oper von Giuseppe Verdi
–––––Theater Duisburg
«Cavalleria Rusticana»von Pietro Mascagni
–––––Kölner Philharmonie
«Silvesterkonzert»Gürzenich Orchester
–––––Lanxess Arena Köln
«Neujahrskonzert 2010»André Rieu und sein Orchester
Musikprogramm
Schloss HeidelbergSchloss Heidelberg
Auf dieser Silvesterflussfahrt rheinabwärts mit der «MS Sound of Music» erwarten Sie ausgewählte musikalischeLeckerbissen. Als touristische Highlights besichtigen wir die alte Universitätsstadt Heidelberg, Speyer mit demgotischen Dom, die bischöfliche Reichsstadt Mainz, die Domstadt Köln sowie ein fakultativer Ausflug in die ZecheZollverein in Essen, einstmals modernstes Steinkohlebergwerk in Europa und heutiges Unesco Weltkulturerbe.
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38 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009
Dass dieses Tal im freiburgi-schen Sensebezirk etwasAussergewöhnliches ist, sagt
schon sein Name: Muscheren-schlund. Das alpineWandergebietbei Plaffeien, wo die Muscheren-sense entspringt, hat es vielenWildtieren angetan. Hier leben
nicht nur Gämsen, Murmeltiere,Rothirsche und Rehe, sondernauch Luchs undWolf. ImMusche-renschlund wirkt aber auch dieKäsereigenossenschaft Gantrisch-li: Acht Bauernfamilien betreibenvon EndeMai bis Ende Septemberacht Alpen und in den Alphütten
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Hier ist der Hirtauch WirtMelken, käsen, wirten: Die Käserei-genossenschaft Gantrischli imfreiburgischen Muscherenschlund erhältden diesjährigen Preis für innovativeBerglandwirtschaft. Der von der Migrosgestiftete Preis honoriert dasaussergewöhnliche Projekt von achtBauernfamilien.
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acht Buvettes. Das sind kleineBergrestaurants, die lokale Spezia-litäten anbieten.
Auf einer der Alpen, der AlpGantrischli, stellt die gleichnami-ge Alpkäserei sieben Sorten Käsesowie Ziger, Butter, Bratbutterund Rahm her. «Wir setzen alles
im Direktverkauf auf den Alpen,in den Buvettes und auf lokalenMärkten ab», sagt Käser KariMüller.
Die Hirten der acht Alpen hü-ten und melken insgesamt 130Milchkühe, die sie von ihrenHeimbetrieben unten im Tal in
denMuscherenschlund hinaufge-trieben haben. «Diese Tiere gabenletztes Jahr 220000 Liter Milch»,sagt GenossenschaftspräsidentKurt Schneider. Käser Müller ver-arbeitete 174000 Liter Milch zu17,5 Tonnen Käse, was rund 7000Laibe ergab. Neben den Kühensömmern die Hirten 700 StückJungvieh und halten Alpschweine,die sich an der Schotte laben.
Auf den Alpen imMuscheren-schlund wurde während Jahrhun-derten gekäst. Dann gab es einenUnterbruch. «2001 haben wir dieKäserei auf der Alp Gantrischli ge-baut und wieder mit dem Käsenbegonnen», erzählt Schneider.
Nicht der ganze Käse lagert aufder Alp. In einem Käsekeller inPlaffeien liegen rund 2500 Laibe.Die Käsereigenossenschaft bautediesen 2005. «Es gab allerdingsProbleme mit der Kühlung», sagtSchneider. Da kam die Ausschrei-bung des Preises für innovative
Berglandwirtschaft der IGSchwei-zer Bergprodukte gerade recht.Die Genossenschaft meldete ihrProjekt an und gewann den vonder Migros gestifteten Preis. DasPreisgeld wurde für die bessereKühlung imKäsekeller verwendet.«Für uns alle ist das eine Riesen-erleichterung», so der Präsident.«Wir finden es toll, dass die Mi-gros solche Projekte unterstützt»,lobt er.
Weshalb ging der Preis in denMuscherenschlund? «Wir von derIG Schweizer Bergprodukte sindbeeindruckt vom Unternehmer-geist und der Arbeit dieser Bau-ern», erklärt JürgMaurer, Jurymit-glied und stellvertretender LeiterderWirtschaftspolitik beimMGB.«Wir honorieren damit, dass dieGenossenschaft dank Eigeninitia-tive und der Kooperation etwasAussergewöhnliches zustande ge-bracht hat.» Text Daniel Sägesser
Bilder Fabian Unternäher
Die Bauernfamilien aus dem Muscherenschlund betreiben neben ihren Höfenund einer Käserei acht kleine Bergrestaurants, in denen sie auch ihrenKäse anbieten. Käser Kari Müller (Bild Mitte) mit einem von rund 7000Laiben, die er im vergangenen Jahr für die Genossenschaft produzierte.
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NEUES AUS DERMIGROS | 43Migros-Magazin 39, 21. September 2009
Streichen, Teppiche verlegenundHolzböden zimmernodergleich den ganzenGarten um-
gestalten: Gab es früher zu Hauseetwas zu basteln, musste derHandwerker antraben – oder zu-mindest jemand, der über die nö-tigen Werkzeuge und Utensilienverfügte. Denn diese waren da-mals teuer und nur schwer für denEigengebrauch zu finden.Da nütz-ten auch die besten Heimwerker-kenntnisse wenig.
Duttweiler revolutionierteHeimwerken in der SchweizDank derMigros und ihremHeim-werkermarkt Do it + Garden istdies seit 50 Jahren nicht mehr der
Fall. Seither gilt nämlich der Vor-satz: selber machen. Als der Mi-gros-Gründer und Pionier Gott-lieb Duttweiler vor mehr als 50Jahren von einer USA-Reise zu-rückkehrte, hatte er eine Idee: Erwollte das Heimwerken in derSchweiz revolutionieren. Denn inden Staaten war die Heimwerker-tradition bereits sehr verbreitet.
So läutete er am 1.September1959 das Do-it-yourself-Zeitalterein: Wie Mann einen Pneu wech-selt und wo Frau den Ölstandmisst, lernte die Schweiz imAuto-technikkurs. Ob Rasenmäher fürdas kleine Portemonnaie, Disper-sionsfarbe für den frischen An-strich oder eine Modelleisenbahn
zum Selberbauen: Migros Do ityourself verkaufte es. Mit dembreiten Angebot des erstenmoder-nen schweizerischen Do-it-your-self-Centers konnte fortan jederselbst anpacken.
Nageln um eine MillionCumulus-PunkteJetzt feiert der Migros-Fachmarktsich selbst. Unter demMotto «Wirfeiern – Sie profitieren» erhaltendie Kundenwährend der nächstendrei Wochen zahlreiche Spezial-angebote mit bis zu fünfzig Pro-zent Rabatt. Zu den Highlightszählt ein Nagelwettbewerb, beidem es insgesamt eine MillionCumulus-Punkte zu gewinnen
gibt. In jeder Filiale gilt es, einenNagel möglichst elegant in einenHolzstrunk zu hämmern. Aus al-len Teilnehmendenwerden späterdrei Gewinner ausgelost. Dieseteilen sich die Million Cumulus-punkte imGesamtwert von 10 000Franken. Cinzia Venafro
50 Jahreselber machenDo it + Garden Migros feiert den 50.Geburts-tag: Mit dem ersten Do-it-yourself-Centerwurde die Schweiz zur Heimwerkernation.
1969: Bilder aus dem damaligen«Migros Do it yourself»-Katalog.Zehn Jahre nach der Lancierungwar der Heimwerkermarkt festerBestandteil der Schweiz.
2009: 70 Mal in der ganzen Schweiz. Wie schon der Name sagt, ist dieGartenabteilung im Do it + Garden prominent vertreten.
50 Kerzenfür Do it:Der Pionierim Heim-werkermarktfeiertGeburtstag.
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NEUES AUS DERMIGROS | 45Migros-Magazin 39, 21. September 2009
F ast jeder weiss, wie dasMatter-horn aussieht. Die meistenkennen die Kapellbrücke in
Luzern. Aber wie sieht dasWappendes Kantons Waadt aus? Und auswelchem See schiesst eine impo-sante Fontäne, die unter demNamen «Jet d’ eau» berühmt ist?Mancher japanische Tourist weissmehr über die Wahrzeichen unse-res Landes als viele Schweizer. Hierschafft die Dominomania Abhilfe.Die neue Sammelaktion der Mi-gros sorgt dafür, dass niemand dasBundeshaus in Bern mit einer Kir-che in Zürich verwechselt.
Spielend die SchweizentdeckenSammeln und dabei auf spieleri-sche Art und Weise die Schweizentdecken – das verspricht Domi-
nomania, ein Dominospiel derbesonderen Art. Keine langweili-gen Augenzahlen, sondern sämtli-che Kantonswappen und diverseSehenswürdigkeiten, wie etwa dieKapellbrücke oder der Rheinfall,
zieren die Dominosteine. Auchdie Lilibiggs sind mit von der Par-tie: Sie sind auf der Rückseite derDominosteine abgebildet. Hugo,Nina und Tobi geben sich dabeitypisch schweizerisch – beispiels-
weise beim Fahnenschwingen, inWilhelm-Tell-Pose oder beim Fon-due essen. Einmal ist Nina als Hel-vetia zu sehen – und zwar auf dembegehrten Jokerstein, der jederzeitim Dominospiel eingesetzt wer-den kann (siehe Box).
Ein altes Spiel wirdneu lanciertDieHerkunft des Dominospiels istunklar. Angeblich stammt es ausChina und wurde vonMarco Polonach Europa gebracht. Nun greiftdieMigros dieses alte Spiel wiederauf und sorgt in der ganzenSchweiz für Spiel- und Sammel-fieber. Vom22.September bis zum2.November erhalten Konsumen-ten pro 20 Franken Einkauf in je-der Migros-Filiale einenDominostein gratis.* Ein
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NEUES AUS DERMIGROS | 47Migros-Magazin 39, 21. September 2009
Sammelbrett ist in den Fi-lialen oder online unter
Leshop.ch erhältlich. Auf derRückseite der Verpackung findendie Sammel- und Spielwütigenverschiedene Spielmöglichkeiten.Und damit keiner der Dominostei-ne verloren geht, werden Sammel-beutel abgegeben. Einfach denBon aus diesem Umhefter schnei-den und an der Kasse abgeben.
Wer seinDominospielmit demFotoapparat festhält und dasschönste und originellste Bildunter www.migros.ch/dominomania_fotowettbewerb hochlädt,kann dabei diverse Preise gewin-nen. Die zwanzig besten Bilderwerden in einer Online-Galeriegezeigt. Am Ende der Domino-mania stimmen die Domino-maniacs selber ab, welches Bildden ersten Preis gewinnt.
Text Christoph PetermannBild Sonja Ruckstuhl
*Nur so lange Vorrat.
Das Spiel im Internet
Dominomania im Überblick
Aufwww.dominomania.ch kannman sich registrieren und bei dergrossen Tour de Quiz mitmachen —allein oder mit der Familie undFreunden. Das Onlinequiz bestehtaus 26 Fragen zu den Kantonen undzehn Minispielen zu Sehenswürdig-keiten der Schweiz. Ziel ist es,spielerisch 36 virtuelle Domino-steine zu sammeln. Wer alle Fragenund Spiele richtig löst, erhält denexklusiven Joker-Dominostein alsGeschenk per Post direkt ins Haus.Die Tour de Quiz kann man übrigensauch auf der InternetplattformFacebook spielen.
Ausserdem gibt es auf www.dominomania.ch Informationenzur Dominomania-Tourmit Spielen und verschiedenenAttraktionen sowie denTauschbörsen, die in derganzen Schweiz stattfinden.
So sind Sie dabei!Pro 20 Franken Einkauf wird einDominostein abgegeben. Beijedem Einkauf gibts maximal zehnStück. Das Sammelbrett erhältman für 9.90 Franken in denMigros-Filialen. Dominobegeister-te sollten sich den 7.Oktober inihrer Agenda rot ankreuzen. Andiesem Tag gibts für jeden Einkaufvon 20 Franken die doppelteMenge Dominosteine, maximal20 Stück. Und am 14.Oktoberfindet der Domino-Jokertagstatt. Bei einem Einkauf ab 60Franken erhalten die Kunden einenJokerstein, verpackt in einerkleinen roten Dose mit SchweizerKreuz.
Wo sind Dominosteine erhältlich?Dominosteine gibt es in allenMigros-Filialen, Do it + Garden,M-Electronics, Micasa, SportXXinklusive Outdoor und auf
Um die virtuelle Domino-sammlung zu ver-vollständigen, braucht esneben Wissen über dieSchweiz auch Geschickund Schnelligkeit.
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Familienmitglied übt mehrereSportarten aus, und zwar regel-mässig. Das ist typisch für unser
Land: Laut Bundesamt für Statis-tik sind die Schweizer polysportiv– sie betreiben im Schnitt dreiverschiedene Sportarten. Überein Drittel der Bevölkerung gibtan, regelmässig Velo zu fahren,
dicht gefolgt von denjenigen, diezu Fuss unterwegs sind.
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Migros-Magazin 39, 21. September 2009 DAS BESTE AUS DERMIGROS | 53
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mitglieder. Heute ent-scheiden sich MamaAndrea (35) und Maurin(12) für ein Teilstück des«Zentralschweiz Skate»von SchweizMobil. VaterBenedikt und Tochter Liviawollen biken. Die Detailsüber die Velotour erfahrenSie in der nächsten Ausgabedes Migros-Magazins. DieVerpflegung für unterwegsgibts in der Migros – für et-was Power oder den kleinenGluscht: Von Farmer-Stän-geln, überChips und Schoggibis zu den Früchten, nichtsdarf fehlen. Und nun: bonneroute!
Anna-Katharina Ris
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Zentralschweiz SkateZug—Beckenried, Nr. 66Der Zentralschweiz Skate ist einelandschaftlich reizvolle undinsgesamt eher anspruchsvolleRoute vom Zuger- an den Vier-
waldstättersee. Die Abschnitteden Seen entlang sind auch fürFamilien geeignet und könnenzudem mit dem Schiff kombiniertwerden. Die ganze Länge beträgt59 Kilometer.Die Route besteht aus zweiEtappen, die sich auch gut alsTagesausflüge eignen: von Zugnach Luzern und von Luzern nachBeckenried.
Mehr Infos: www.schweizmobil.choder www.skatingland.ch
Basel P Speyer b Basel
1. Tag Basel Ind. Anreise nach Basel,
Anlegestelle St. Johann. Einschiffung
ab 16.00 Uhr. Besuch des bezaubern-
den Basler Weihnachtsmarktes. Abend-
essen an Bord.
2. Tag Basel –Breisach/Colmar Am
Nachmittag ab Breisach Fahrt zum
Weihnachtsmarkt Colmar. Lassen Sie
sich vom Flair der Colmarer Altstadt
und dem Charme der elsässischen Weih-
nacht verzaubern. Abendessen an Bord.
Bummeln Sie am Abend durch das hüb-
sche Breisach oder geniessen Sie den
Abend an Bord.
3. Tag Breisach–Strasbourg Bis zur
Ankunft im elsässischen Strasbourg
gegen 11.00 Uhr wird Ihnen ein aus-
giebiger Brunch serviert (kein Mittag-
Mit MS Britannia***+ ab Basel zu Weihnachtsmärkten
Basel, Colmar, Strasbourg und Speyer
essen). Besuch des berühmten «Christ-
kindelsmärik», einem der ältesten
Weihnachtsmärkte Frankreichs. Ab-
fahrt in Richtung Speyer gegen 20.00
Uhr. Das Abendessen wird im eleganten
Restaurant serviert.
4. Tag Speyer–Basel Bis zur Ankunft
um 11.00 Uhr in Speyer wird ebenfalls
ein ausgiebiger Brunch serviert. Aus-
schiffung (das Gepäck bleibt bis zur Ab-
fahrt des Busses an Bord). Der Besuch
des zauberhaften Weihnachtsmarktes
in Speyer bildet den Abschluss der Rei-
se. Busfahrt um 16.00 Uhr nach Basel.
Ankunft in Basel SBB ca. 19.15 Uhr.
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Wo essen Sie am liebstenauswärts?Ich kenne einige sehrgute Restaurants.Spitzenreiter ist aber das«Segreto» in St.Gallen.Segretos Kochkunst, eineKombination aus franzö-sischen und japanischenDelikatessen, ist reineHarmonie für Auge undGaumen.
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Mehr zum Thema Brustkrebs und zurPräventionskampagne ab Seite 12.
56 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009er 20092002002009
Im Leben von Domenico Simone dreht sichalles um Fussball. Der Assistenztrainer vomFC Döttingen steht fast täglich auf dem Platzund gibt auch nach dem Schlusspfiff vollenEinsatz. Beim Waschen der Trikots kann erauf M-Classic zählen.
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Migros-Magazin 39, 21. September 2009 DAS BESTE AUS DERMIGROS | 67
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68 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009Migros-Magazin 39, 21. September 2009Migrosrosros-Magazgazgaz 39,39,39, 21. S. Septepteptembembembemberer 2002002009
Durch unddurch einChampionDie neuste Waschmittelgeneration aus demHause Migros lässt sich sehen. Bei minimalerUmweltbelastung bringt sie maximale Leistung.Ein Grund, weshalb Total minimax — kaum imRegal — bereits eine Auszeichnung ergatterthat. Schon ab 20 Grad entfaltet das Mittel seineganze Waschkraft, was den CO2-Ausstossmerklich reduziert.
DAS BESTE AUS DERMIGROS | 69| 69
Waschmittel ist nicht gleichWaschmittel. Das beweistdie neuste Total-Technolo-
gie.Woherkömmliche Pulver- undFlüssigwaschmittel bisher vorallem die Wäsche sauber und duf-tend erstrahlen liessen, schontTotal minimax auch die Umwelt,ohne dabei an Waschqualität zuverlieren. Dank seiner konzent-rierten Rezeptur wird wenigerWaschmittel pro Waschgang be-nötigt, was die Belastung des Ab-wassers imVergleich zu herkömm-lichenMitteln nachweislich senkt.Zudem kann mit Total minimaxzwei Temperaturstufen tiefer ge-waschen werden. Damit wird70 Prozent Energie gespart.
Wäsche regelmässig bei 20Grad waschen schont aber nichtnur nachhaltig die Umwelt, son-dern auf die Dauer auch denGeld-beutel. Die gute Umweltverträg-lichkeit hat neben der effizientenWaschkraft auch dazu beigetra-gen, dass die vier neuen Total-minimax-Produkte bereits eineerste Auszeichnung erhalten ha-
ben: Sie sind zu CO2-Championsgekürt worden.
Was ist ein CO2-Champion?Die unabhängige OrganisationClimatop erstellt innerhalb einervergleichbaren Produktegruppedie Klimabilanzen von einzelnenProdukten. Bilanziert wird derenTreibhausgasemission von derRohstoffgewinnung bis zur Ent-sorgung und dem Abbau. ZumCO2-Champion erkoren wird einProdukt, wenn es einen mindes-tens 20 Prozent geringeren CO2-Ausstoss verursacht als ein ver-gleichbarer Artikel. Bevor es mitdem Label «approved by clima-top» ausgezeichnet wird, werdendie Testergebnisse von einer zwei-ten unabhängigen Stelle geprüft.
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Migros-Magazin 39, 21. September 2009 DAS BESTE AUS DERMIGROS | 71
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Nicki ist verschmust und ganzoffensichtlich in Pflegerlehr-ling Mauro Attanasio (23)
vernarrt. Die Liebeleien des klei-nen Hundes werden von Appen-zeller-Mischling Cindy mit laut-starkem Bellen kommentiert.Gänzlich unbeeindruckt bleibthingegen der Berner SennenhundCäsar, während Orion, ein York-shire-Mischling, so schnell wie einFussball über die Wiese wetzt.
Hier im Tierheim in Untersig-genthal AG haben die Vierbeinerein vorübergehendes Zuhause ge-funden. Es ist eins der Heime, dievon den jährlichen Spendeak-tionen derMigros profitieren. DieSpenden fliessen unter anderemin einen Fonds für alte und schwervermittelbare Heimtiere derSchweizer-Tierschutz-Sektionen.Und dazu zählen auch Orion undseine Freunde. NOMehr Infos: www.migros.ch/tierwelt
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Migros-Magazin 39, 21. September 2009 DAS BESTE AUS DERMIGROS | 73
Freie Wahl für kleine Gourmets
Für die fünfjährigen ZwillingeNiccolò und Giosuè aus Lo-carno ist es jedesMal ein Fest,
nach dem Grosseinkauf ins Mi-gros-Restaurant zu gehen.Wie dieGrossen dürfen sie dort ihr Lili-biggs-Menü frei aus dem aktuellenAngebotzusammenstellen.«Stopp,stopp», lacht Mutter Alexia Ron-
Dürring (34), «einWörtchen redeich da auch mit. Natürlich dürfendie beiden Pommes frites oderChickenNuggets wählen, aber da-zu gibt es Salat oder Gemüse.»Zum Glück braucht es hierzukeine grossenÜberredungskünste.So schön, wie die Salate und dasGemüse am Buffet präsentiert
werden, langen die Kinder gernezu. Bei jedem Lilibiggs-Menü istein frei wählbares Getränk ausdem Offenausschank inbegriffen.Zur grossen Freude von Niccolòund Giosuè gibt es jedes Mal einMonatsspielzeug und ganz aktuelleinen Dominostein dazu. Diefröhlichen Jungs sind schon jetzt
dem Dominomania-Fieber ver-fallen undwollen imRekordtempodas komplette Set zusammenhaben. Kein Problem, denn in denMigros-Restaurants werden auchTauschbörsen durchgeführt. DH
Im Migros-Restaurant wird das Essen zum Erlebnis: Denn die Kinder dürfen ihr Lilibiggs-Menünach Lust und Laune selber zusammenstellen.
Gesundes, ausgewogenes Essen: Lilibiggs-Menüs überzeugen MamaAlexia Ron-Dürring genauso wie ihre Zwillinge Niccolò und Giosuè.
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In den nächsten Wochen: DominomaniaAuch die Migros-Restaurants machen bei derDominomania mit. Zu jedem Lilibiggs-Menüà Fr.6.50 oder bei einem Einkauf ab Fr.20.—erhalten die Kinder — solange Vorrat — einenLilibiggs-Dominostein. Parallel zur Aktion gibtsauch Tauschbörsen: www.dominomania.chMehr zur Dominomania lesen Sie auf Seite 45.
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Fast 15000 Leserinnen und Leser habenabgestimmt. Ihre Favoritin bei derMiss-Schweiz-Wahl 2009 ist ValentinaParente (20) aus Dottikon AG mit 2582 Stimmen.Zweiter Platz: Linda Fäh mit nur 33 Stimmenweniger. Es wird also spannend am 26.September in Genf. Léger, die leichte Marke derMigros, ist als Sponsor mit dabei.Léger Yogurt Drink Mokka, 500 ml, Fr. 1.70Léger Minitaler, Fr. 1.95 per 100 gLéger Konfi Himbeer, 325 g, Fr.2.60Die Voting-Rangliste finden Sie unter www.migros.ch/leger,weitere Bilder der Kandidatinnen unter www.migrosmagazin.ch.
Valentina Parenteliegt knapp vor Linda Fäh
LESERWÄHLENIHRE MISS
78 | Migros Magazin 39, 21. September 2009
Die Küche — Ort der Kraft und RuheIhr Beruf ist Hektik pur. Ruhe findet die erfahrene PR-Frau Catherine Bloch in ihrer Bonsaï-Küche. Hier atmet sie durch, nähDoch für einmal ist sie nicht die Alleinherrscherin in ihrem Reich. Im Duo mit der «Saisonküche»- Köchin bereitet
HAUPTDARSTELLER dieserraffinierten Vorspeisesind die Jakobsmuschelnund der Broccoli.IN FORM von Nocken bringtman das Broccolipüree mit zweiSuppenlöffeln.DIE JAKOBSMUSCHELNwerdenin Butter mit Knoblauchund Thymianzweigen auf jederSeite kurz angebraten.
SAISONKÜCHE | 79
Kochbücher verschlingtCathe-rine Bloch (33) wie Krimis.Ohne Elfie Casty oder Jamie
Oliver geht sie nie ins Bett.Kochen ist für die eidgenössischdiplomierte PR-Beraterin Leiden-schaft und Entspannung zugleich,was man jedem ihrer Gerichtesofort anmerkt. Jedenfalls betenihre Freunde innigst, dass siewieder einmal von Catherinezum Essen eingeladen werden.Da sie beruflich viel unterwegsist, nützt das Beten aber oft nichtviel. Denn nicht all ihre Freundehaben es so gut wie die «Rocker-buebe».
«Rockerbuebe»? Mit Schau-spieler und Geschäftspartner Ste-fanGubser hat sie das erfolgreiche
Die Küche — Ort der Kraft und RuheIhr Beruf ist Hektik pur. Ruhe findet die erfahrene PR-Frau Catherine Bloch in ihrer Bonsaï-Küche. Hier atmet sie durch, nährt und stärkt sich.Doch für einmal ist sie nicht die Alleinherrscherin in ihrem Reich. Im Duo mit der «Saisonküche»- Köchin bereitet sie zarte Jakobsmuscheln zu.
Kochen mit der «Saisonküche»Kochen mit der «SaisoCatherine Bloch und«Saisonküche»-KöchinAndrea Pistoriusfachsimpeln angeregtüber die Formschönheitvon Broccoli-Nocken.
Bühnenstück um gealterte Rock-sänger produziert, mit dem dieseab November durch die Schweiztouren. Und als ihre «Buebe»entpuppen sich neben StefanGub-ser die Schauspieler HanspeterMüller-Drossaart, Laszlo I. Kishund Andrea Zogg. Sie alle schwär-men in den höchsten Tönen vonBlochs Kochkünsten. Für ihr zar-tes Wienerschnitzel mit dem sei-den glänzenden und lauwarm ser-vierten Kartoffelsalat geht AndreaZogg vor ihr sogar auf die Knie.«Na ja, typisch Schauspieler. Nei-gen zur Übertreibung», hört man«Saisonküche»-Köchin AndreaPistorius aus dem Hintergrundlaut denken. «Bei den Profis istKochen halt Alltag», murmelt sielächelnd vor sich hin.
Kleine Küche, grosser Bratenund viele Gäste«Obwohl es inmeiner Küche sehreng ist, habe ich hier schon fürzwölf Freunde ‹Brasato al Barolo›gekocht», beantwortet CatherineBloch Andrea Pistorius’ kritischenBlick beim Anblick der Bonsaï-Küche. «Also werden Jakobs-muschelnmit Broccolipüreewohllocker machbar sein», ergänzt sielachend.
Gesagt, getan. Das Kochduoarbeitet Hand in Hand, und nochbevor die halbe Stunde vorüberist, wird die erste Flasche geköpft,der Wein in die Gläser einge-schenkt, das Baguette auf denTisch gelegt, angerichtet und ser-viert. Beim Essen erzählt Cathe-rine Bloch von ihrer kurzweiligenTätigkeit in derWelt der Kulturen.Begonnen hat alles im Elternhaus.Ihr Vater, Peter AndréBloch, gilt in Olten als der
ge«SPilaKoläc
Kun
Nachgefragtbei Catherine Bloch
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Tomaten, Mozzarella, gutes Olivenöl,
eingelegte Artischocken, schöne, gelbe
Zitronen und viel grünes Gemüse
➔ Wie oft kochen Sie selbst pro Woche?
Je nach Arbeitsbelastung, das kann aber
schon 14 Mal sein.
➔ Kochen ist für Sie…
…Leidenschaft, Entspannung und immer
wieder eine Reise der Sinne.
➔ Was würden Sie nie im Leben in den
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essen gehen?
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SAISONKÜCHE | 81Migros Magazin 39, 21. September 2009
Kulturpapst schlechthin.Die Kunstschaffenden ge-
hen im Hause Bloch ein und aus,was Catherine schon immer fas-ziniert und nie losgelassen hat.Nach diversen Zwischenstationenlandete die ausgebildete Lehrerinin Biel an der Expo 2002. Dort hatsie ihre Sporen bei Adrian Steinerund David Dimitri, den Erfindernund Machern von «Das Zelt»,abverdient.
«Eine aufregende Zeit, die ichnicht missen möchte und in derImprovisieren zur Tagesordnunggehörte. Übrigens auch beim Ko-chen», schildert Bloch ihre blei-benden Eindrücke. Nach der Expoist siemit dem«Zelt» auf Tourneegegangen, hat Kabarettisten undSchauspieler kennengelernt, sichimPR-Bereichweitergebildet, sichin die Selbständigkeit entlassenund ihre Kommunikations- undPR-Agentur in Zürich gegründet.Mit Glück, Fingerspitzengefühl,Können und guten Freunden hatsie es geschafft. Der Rest ist Ge-schichte.
Spezielle Freude hat sie alsKommunikationsleiterin bei derwohl verrücktesten Theatertruppeder Schweiz, Karl’s kühne Gassen-schau, diemit ihremStück«Silo8»seit zwei Jahren in Blochs Heimat-stadt Olten grosse Erfolge feiert.Und mittendrin Catherine Bloch,die viel lieber im Hintergrundagiert, als sich in den Mittelpunktzu stellen.
Legendär: Ihr Rindsbratenmit KartoffelstockNur in ihrer Küche steht sie gerneim Mittelpunkt. Hier will sieuneingeschränkt die Chefin sein.Sie kocht nach Lust und Laune,was und wie es ihr gefällt. Daskann ein Lachstatar, ein Spargel-gratin oder ihr berühmter Rinds-braten mit Kartoffelstock «undSeeli» sein. Und wenn sie keineZeit für den eigenen Herd hat,erweitert sie ihr Kochrevier undsetzt sich als Genussmensch gernein ihre Stammbeiz «Kreis 6», inder sie sich zurücklehnt und ge-niesst. Text Martin Jenni
Bilder Charles Seiler
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ZUTATEN3 EL Pinienkerne
300 g Broccoli2 dl Gemüsebouillon
4 EL OlivenölSalz, Pfeffer
4 Muschelschalenzum Anrichten
1 Knoblauchzehe2 EL Butter
4 Zweige Thymian8 Jakobsmuscheln
ZUBEREITUNG1 Backofen auf 200 °C vorheizen. Pinienkerne in einer beschichtetenPfanne ohne Fett rösten. Broccoli in kleine Röschen teilen, in Gemüse-bouillon ca. 8 Minuten kochen, abgiessen. In einem Cutter zusammenmit den Pinienkernen und der Hälfte des Olivenöls pürieren. Mit Salzund Pfeffer würzen. Püree zu Nocken formen und in die Muschelschalenverteilen.
2 Knoblauch in Scheiben schneiden. Butter und restliches Öl in einerBratpfanne erhitzen. Knoblauch und Thymian dazugeben. Muschelnbeidseitig kurz anbraten. Jeweils 2 Muscheln auf das Püree setzen.Im Ofen 5 Minuten garen lassen.
3 Vor dem Servieren die Butter nochmals aufschäumen und über dieMuscheln träufeln. Mit Thymianzweiglein dekorieren.
TippsDazu passt knuspriges Baguette.Anstelle der Muschelschalen kleine Gratinförmchen benützen.
Jakobsmuscheln auf Broccolipüree
Vorspeisefür 4 Personen:Zubereitungca. 35 MinutenPro Personca. 9 g Eiweiss, 21 g Fett,5 g Kohlenhydrate,1000 kJ/240 kcal
82 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009
Muscheln sind seit Men-schengedenken ein belieb-tes Nahrungsmittel. Ein
gesundes übrigens auch, denn dieSchalentiere sind reich an Eiweiss,Mineralstoffen und Vitaminen,dafür arm an Fett. Und sie sindsehr schmackhaft, was die Men-schen seit je animierte, raffinierteRezepte auszutüfteln – wie diesezum Beispiel:
Sautierte Jakobsmuscheln20 Jakobsmuscheln mit wenigMehl bestäuben, mit 1 EL Zitro-nensaft, 1 Prise Cayennepfefferund Salz würzen. 2 Knoblauch-zehen und 1 kleiner Bund Peter-silie fein hacken. 20 g Butterund 1 EL Olivenöl erhitzen. Mu-scheln von jeder Seite 1 Minutebraten. Knoblauch und Petersiliedazugeben. Weitere 4 Minutenbei kleiner Hitze garziehen las-sen und mit Reis oder Gemüseservieren.
Spaghetti alle vongole1 kg Venus- oder Herzmuschelnvorbereiten (siehe unter «Genussohne Gefahr»). 1 Peperoncinoentkernen und in Ringe schnei-den, 1 Knoblauchzehe in Schei-ben schneiden. 1 Bund glattePetersilie hacken. 3 EL Olivenölerhitzen, Peperoncino und Knob-lauch dünsten. Muscheln dazu-geben und mit 2 dl trockenemWeisswein ablöschen. Mit ge-schlossenem Deckel auf kleinerFlamme köcheln, bis sich dieMuscheln öffnen. Muscheln, diesich nicht öffnen, wegwerfen.MitPetersilie unter die im Salzwasseral dente gekochten Spaghettimischen.
Genuss ohne GefahrAnders als die JakobsmuschelnkommenMies-, Venus- undHerz-muscheln in ihrer Schale in denVerkauf. Hier muss man wissen:Für eine grosse Portion braucht esrund ein Kilo Miesmuscheln, wasetwa 150 Gramm Muschelfleischergibt.
Frische Muscheln müssen ge-schlossen sein. Bereits offene oderbeschädigte Muscheln wegwer-fen. Schalen mit einer Bürsteputzen. Vor dem Kochen dieMuscheln am besten für 3 bis4 Stunden in gesalzenes Wasserlegen, damit sie eventuell vorhan-denen Sand ausscheiden. Nach2 bis 3 Minuten in kochendemWasser öffnen sich die Schalen.Muscheln, die sich nicht öffnen,ebenfalls wegwerfen.
Die berühmten R im MonatFrüher durften Muscheln in denMonaten ohne ein R im Namen,also von Mai bis August, nichtkonsumiert werden. Denn imSommer konnte eine durchgehen-de Kühlkette nicht garantiert wer-den, und im aufgewärmtenMeer-wasser vermehren sich Bakterienund Algen, welche die Muschelselbst nicht schädigen, beimMen-schen aber unliebsameWirkungenauslösen. Heute allerdings stam-men die meisten Muscheln ausMuschelgärten, in denen dasWas-ser ständig auf Bakterien undKrankheitskeime untersucht wird.Deshalb können die Schalentierebedenkenlos das ganze Jahr geges-sen werden, wobei die Punkte un-ter «Genuss ohne Gefahr» trotz-dem eingehalten werden müssen.
HerzmuschelnIhren Namen verdanken diese Muscheln ihrerherzförmigen Schale mit den beiden gleich grossenKlappen. Herzmuscheln werden an derAtlantikküste der Niederlande, vor Grossbritannien,Frankreich, Spanien und Portugal gefischt.Vor allem im Mittelmeerraum sind sie alswohlschmeckende Zutat auf Pizza, zu Spaghettioder in Paella sehr beliebt.
Muscheln sind Delikatessen des Meeres.Doch der Umgang mit ihnen will gelerntsein. Tipps und Tricks von «Saison-küche»-Köchin Andrea Pistorius.
KLEINE KÜCHENKUNDE
Genuss in Schale
SAISONKÜCHE | 83
AUFGEGABELT
Martin Jenni, Food-Redaktor
Mössiö Dupont«Es war einmal…» – sobeginnen Märchen. UndMonsieur Dupont undseine Beiz «Du Soleil»waren wie aus einemMärchen. Er ein Charmeurmit leuchtenden Augen,sanftem Lächeln undkleinem Bauch. Sie die Beizmit Bollerofen, Holz-boden und viel Patina.Einmal im Jahr fuhr er mitdem VW-Bus vom elsässi-schen Biederthal querdurch Frankreich ins nord-französische Boulogne,um in seiner alten Heimatfrische Muscheln zukaufen. Das konnte dauern,da er auf ein Glas oderzwei mit seinen Bekanntenüber alte Zeiten redenmusste. Ob er wollte odernicht, wobei Mössiöimmer wollte. Gestärktnahm er so den Heimwegin Angriff. AmWochen-ende gabs dann im«Soleil» Moules et Frites,die Kartoffelstäbchennatürlich «faites maison»,zugeschnitten vonMadameDupont. Zur Verdauunggabs nach der Schlemme-rei einen Wacholder. Abereben «Es war einmal…».Wie für so viele Beizen imSundgau, die für immergeschlossen haben. KeineDuponts, keine Moulesmehr. Wo finde ich sie mitfrischen Frites? Haben Sieeine Idee: [email protected]
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MiesmuschelnSie ist die wohl bekannteste Muschelart undan ihrer blauschwarzen Schalenfarbe und amorangen Fleisch gut zu erkennen. Sie lebt innördlichen atlantischen Küstenregionen, imMittelmeer sowie in der Nord- und Ostsee,stammt heute aber vor allem aus Aquakulturen,da sie leicht zu züchten ist. Während dieNordamerikaner Miesmuscheln roh essen,ziehen es die Europäer vor, sie in einemGemüsesud mit viel Kräutern zu dämpfen.
VenusmuschelnSie schmecken so göttlich, dass sie nach der Göttin der Liebe benanntwurden. Besonders die Italiener wissen sie in ihrem klassischenGericht, den Spaghetti alle vongole zu schätzen. Das zarte, geschmack-lich hervorragende Muschelfleisch eignet sich zum Dämpfen undschmeckt an einer Kräuter-Weisswein-Sauce oder in der Fischsuppegleichermassen gut.
Jakobs-muschelnDiese grossschaligeMuschel ist imgesamten Mittelmeersowie an der Atlantik-küste von Spanien,Portugal und Marokkozu finden. Am bestenschmecken sie kurzin Butter gebratenoder vom Grill. Siekönnen aber auch inder Schale gratiniertwerden. Jakobs-muscheln vertragennur kurze Garzeiten,sonst werden sie zäh.
Wer an morgen denkt,setzt heute auf Tetra Pak
Die Zukunft gehört Rohstoffen, die nachwachsen! Endliche Ressourcen wie Kohle, Erdöl undErdgas sind schon bald ausgeschöpft. Wir setzen deshalb bei der Produktion unserer
praktischen Tetra Pak Getränkekartons konsequent auf den nachwachsenden Rohstoff Holz.Und dies nicht erst, seit das Thema Nachhaltigkeit aktuell ist.
Seit über 50 Jahren haben wir uns einnachhaltiges Engagement für die Um-welt und den verantwortungsvollenUmgang mit den Ressourcen unsererErde auf die Fahne geschrieben. Undauch unsere Ökobilanz zeigt: Geträn-kekartons von Tetra Pak sind vorteilhaftfür die Umwelt.
Wie wir uns täglich für Natur und Nach-haltigkeit einsetzen? Diese Beispielezeigen es:
Holznachhaltig und klimaschonendUnser Engagement beginnt bereitsbeim Rohstoff. Das Holz für die in Eu-ropa eingesetzten Tetra Pak Verpa-ckungen stammt aus skandinavischenNutzwäldern, die verantwortungsvollbewirtschaftet und konsequent wiederaufgeforstet werden. Ein echtes Plusfür die Umwelt – denn Bäume in derWachstumsphase wandeln besondersviel schädliches CO2 in wertvollenSauerstoff um. So hilft ein verantwor-tungsvoll bewirtschafteter Wald mit,den Treibhauseffekt zu reduzieren unddas Klima zu schützen.
Ausserdem ist es unser Ziel, bis 2015sämtliches Holz aus FSC- oder ver-gleichbar zertifizierten Wäldern zu be-ziehen. Die Organisation Forest Ste-wardship Council (FSC) engagiert sichweltweit für eine umweltgerechte undnachhaltige Waldwirtschaft.
«Climate Saver»der Countdown läuftDoch wir wollen noch mehr: Ein wei-teres Umweltziel ist es, den weltweitenCO2-Ausstoss bis 2010 um 10 Prozentgegenüber 2005 zu senken. Für diesesEngagement hat uns der WWF als welt-weit elftes Mitglied in sein «ClimateSaver»-Programm aufgenommen.
CO2-Fussabdruckeine Vision für die ZukunftNeue Wege beschreiten wir auch mitdem «Product Carbon Footprint»-Pi-lotprojekt, das u. a. vom WWF unter-stützt wird. Ziel ist es, eine global ein-heitliche und verbindliche Methode zuentwickeln, um den CO2-Fussabdruckeines Produktes über seinen ganzenLebenszyklus hinweg zu ermitteln – vonder Rohstoffgewinnung über die Pro-duktion bis hin zur Entsorgung.
Rundum-Schutzseit mehr als 50 JahrenDie Tetra Pak Verpackungen gehörenseit über 50 Jahren zum Alltag. Undebenso lange setzen wir auf umfas-senden Schutz – der Umwelt und derProdukte. Unsere praktischen Karton-verpackungen sind nicht nur besondersumweltfreundlich. Sie schützen auchden Inhalt vollständig vor äusseren Ein-flüssen wie Licht, Sauerstoff, Bakterienund Keimen und erhalten so den Ge-halt an Vitaminen und Nährstoffen so-wie den guten Geschmack der Ge-tränke. Zudem sind die Produkte dankdes von Tetra Pak entwickelten asep-tischen Abfüllverfahrens auch ohneKühlung lange haltbar – und dies ohneZugabe von Konservierungsmitteln.
Wer also schon beim Einkaufen vonMilch, Saft oder Eistee eine nachhal-tige Entscheidung treffen will, wählteine umweltfreundliche Verpackungwie die bekannten Tetra Pak Getränke-kartons.
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InterMezzoKürzlich kam die Anfrage einesGymnasiasten an die MigrosAare um Unterstützung totalunbeholfen daher. Weil keineAnfrage einfach gelöscht wird,nimmt sich der Verantwortlichejede Menge Zeit, dem jungenMann «lang und breit» aufzuzei-gen, wie man eine Anfrage anmögliche Sponsoren eigentlichabschicken sollte. Zudembekommt der Absender eine
lange Checklis-te, worauf manbeim Organisie-ren einerVeranstaltungachten sollte.Weil nach zweiWochen nochkeine Antwort
vorliegt, wird nachgefragt, obdie E-Mail angekommen ist. Istsie, der junge Mann hat abergerade Stress. Weiter hat er niemehr etwas von sich hörenlassen. Schade.
Sechs renommierte Orchestergastieren in der Saison2009/10 in Bern. Mit dem
Orchestra Sinfonica di MilanoGiuseppe Verdi erlebt die Konzert-reihe amDienstag, 29. September,einen fulminanten Auftakt. Unterder Leitung von Roberto Abbadoerklingen die virtuosen Variatio-nen für Klarinette und Orchestervon Gioacchino Rossini, die Bel-canto-Romanzen von GiuseppeVerdi – gesungen vom italieni-schen Startenor Marcello Giorda-ni – und die eindrucksvollen «Bil-der einer Ausstellung» von Mo-dest Mussorgski in der Or-chestration von Maurice Ravel.
Neue Förderplattform fürSchweizer TalenteDas Migros-Kulturprozent bietetin dieser Saison mit der neuenFörderplattform «Ouverture»Schweizer Talenten die einzigarti-ge Gelegenheit, ihr Können demPublikum vorzustellen, begleitetvon nationalen und internationa-len Orchestern. Das erste dersechs Talente, die 2009/10 imRahmen dieser Plattform auftre-tenwerden, ist der Schweizer Kla-rinettist und Komponist MatthiasMüller.
Grosse Bühne fürSchweizer TalenteSaisonauftakt der Migros-Kulturprozent-Classics in Bern.
KonzertdatenBern, Kultur-CasinoDienstag, 29. September,20 UhrOrchestra Sinfonica di MilanoGiuseppe VerdiRoberto Abbado, LeitungMarcello Giordani, TenorMatthias Müller, Klarinette
Matthias Müllertritt im Rahmen
der Förder-plattform
«Ouverture» auf.
88 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009
BESICHTIGUNG
FrischeplattformSchönbühlDie Frischeplattform istdas eigentliche Kernstückder Migros Aare, täglichwerden rund 120 Super-märkte und über 50Migros-Restaurants in denKantonen Aargau, Solothurnund Bern mit Frischeartikelnbeliefert.
Was es an Organisation undLogistik braucht, damit dieFilialen täglich und inrichtiger Menge beliefertwerden, wie die noch grünankommenden Bananentermingerecht ausgereiftwerden, was mit denAbfällen aus den Filialenpassiert und vieles mehrerfahren Interessierte aufeinem Rundgang durch dieFrischeplattform.
➔ Die kostenlosenBesichtigungen finden vonMontag bis Freitag statt,beginnen um 9.30 Uhr unddauern ca. zwei Stunden. DieRundgänge werden nachtelefonischer Voranmeldungund ab 8 bis max. 30Personen durchgeführt, dasMindestalter für die Teilnah-me beträgt 12 Jahre.
➔ Anmeldung: Migros Aare,Kommunikation + Kulturelles,Barbara Siegenthaler,Telefon 058 565 86 83
Eine Vielzahl von Aus- undWeiterbildungen werden vonder Berufs-, Fach- und Fort-
bildungsschule (BFF) Bern ange-boten. So können auch Beklei-dungsgestalterinnen und -gestal-ter mit Fachrichtung Damenbe-kleidung dort ihre dreijährigeLehre absolvieren. In den fünfCouture-Ateliers an der BernerKapellenstrasse entwerfen undfertigen die Lernenden unter An-leitung von Fachpersonen Klei-dungsstücke verschiedensterArt.
Statt den Auftrag zur Einklei-dung der achtDamen an eine gros-se Bekleidungsfirma zu vergeben,haben sich die Verantwortlichender Migros Aare dazu entschlos-sen, mit der BFF Bern zusammen-zuarbeiten. Rosemarie Dellsper-ger, Leiterin eines der Couture-Ateliers, ihre Kolleginnen und die
Auszubildendekleiden Hostessender Migros einDie Damen, die regelmässig Besuchergruppen durch die Frische-plattform in Schönbühl führen, wurden durch junge Lernende derBerufs-, Fach- und Fortbildungsschule Bern eingekleidet.
Anne-Sophie Raemy beim Entwerfen der verschiedenenModelle.
Das Schnittmuster ist erstellt, und Joana Carla Schertenleibist daran, den Stoff zuzuschneiden.
angehenden Bekleidungsgestalte-rinnen haben Grosses geleistet.Von der ersten Kontaktaufnahmebis zur Ablieferung der gefertigtenBekleidung vergingen gerade ein-
mal dreiMonate. Eswurden Stoffeofferiert, Modelle gezeichnet undMass genommen. Die FotografinderMigros Aare hat den Auszubil-denden bei der Arbeit über die
Freuen sich über den erfolgeichen Abschluss des Auftrags:Rosemarie Dellsperger (vorne links) mit ihren Kolleginnen und denAuszubildenden der BFF, die am Projekt beteiligt waren.
Die Frischeplattform sorgtjeden Tag für frischeProdukte in der Migros.
IHRE REGION MIGROS AARE | 89
Das Schnittmuster ist erstellt, und Joana Carla Schertenleib Ana Prljevic gibt dem Modell für die Hostessen die erste Form —und zwar von Hand .
Maria Kessler stellt in der Zwischenzeit die Foulards mit derMaschine fertig.
Schultern geschaut und Teile derProduktion festgehalten.
Rosemarie Dellsperger, welcheArt von Aufträgen führen Sie inIhrem Atelier sonst noch aus?Wir können eine breite Palette anKundenaufträgen ausführen, vomeinzelnen Jupe über Hosen undOberteile bis zum aufwendig ver-arbeiteten Hochzeitskleid. Klein-serien und Aufträge grosser Fas-nachtscliquen ergänzen unsereindividuellen Kundenaufträge.Wir fertigen auf Wunsch auch
Herren- und Spezialbekleidung.Unsere angehenden Bekleidungs-gestalterinnen und Bekleidungs-gestalter erlernen ihren Beruf amindividuellen Kundenauftrag.
Wie viele Auszubildende habenam Auftrag der Migros mitgear-beitet, resp. wie wurden dieeinzelnen Arbeiten aufgeteilt?Die Hosen und die Jupes fertigtendie Lernenden des 1. Lehrjahrs,die Jacken wurden in unseremAtelier von Lernenden im 3. resp.2. Lehrjahr hergestellt. Jedes Klei-
dungsstück für dieHostessenwur-de von einemLernenden vonA bisZ hergestellt.
Die Schlussphase der Fertig-stellung der Kleider lief sozusa-gen parallel zu den Abschluss-prüfungen. Wie sind die jungenDamen mit der Doppelbelas-tung umgegangen?Die in den Auftrag involviertenLernenden im 3. Lehrjahr sind gutmit der Belastung vor den Lehrab-schlussprüfungen klargekommen.Mit demAuftrag konnten sich alle
noch den letzten Schliff für diepraktische Prüfung holen undnochmals wichtige Verarbeitungs-techniken trainieren.
Herzlichen Dank für die tolleZusammenarbeit und allen fürdie Zukunft weiterhin viel Erfolgund alles Gute! si
BFF Bern, Berufs-, Fach- und Fort-bildungsschule, Monbijoustr. 21, Postfach,3001 Bern, Telefon: 031 384 33 00,[email protected], www.bffbern.ch. DieBFF ist eine Institution des Kantons Bern.
Das Hostessenteam der Migros Aare im neuen Outfit, (hinten v.l.n.r.): Beatrix Lang, Brigitte Guggisberg, Monika Mumenthaler und Ruth Stucki.(vorne v.l.n.r.) Andrea Lauber, Yolanda Schmied, Eveline Schindler und Eliane Schenk.
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Migros-Magazin 39, 21. September 2009 BESSER LEBENMIX | 95
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TIEREFettpolster für diegrosse ReiseBald machen sie sich wiederauf die grosse Reise: dieZugvögel. Damit sie auf demoft mehrere Tausend Kilometerweiten Flug nicht völlig abma-gern, haben die Tiere ausgeklü-gelte Strategien entwickelt.
Forscher beobachteten zumBeispiel die Mönchsgrasmü-cken (Bild) und stellten fest,dass die Vögel ihre Körpertem-peratur um bis zu neun Gradabsenken, wenn sie Zwischen-halte zur Nahrungsaufnahmeeinlegen. Durch das Herunter-fahren des Stoffwechselskönnen sie sich in der kurzenZeit, die sie für die Zwischen-halte haben, grössere Fett-reserven anfressen, da wenigerEnergie in Form von Körper-wärme verloren geht. DiesenMechanismus nutzen auch Tiereim Winterschlaf.
Neue Frage auf www.migrosmagazin.chWie wichtig ist Sex für Sie?➔ Sex regiert die Welt ➔ Sex ist die beste Medizin ➔ Sex wird generellüberbewertet
ONLINE-UMFRAGE: SEX & LIEBE
Sexhormone halten jungMenschen, die bis ins hohe Alter Sex haben, bleibenkörperlich und geistig vital. Diese alte Volksweisheitwurde jetzt durch eine japanische Studie mit Frauen undMännern im Alter von über siebzig Jahren bestätigt:Je grösser die Konzentration der Sexualhormone im Blutder Testpersonen war, umso reger waren sie geistigund umso grösser war ihre Fähigkeit, die Verrichtungendes Alltags noch gut zu bewältigen. Aber nicht nur das:Sex gilt als einer der vielseitigsten Jungbrunnenschlechthin. Zum Beispiel auch, indem er die Immun-abwehr aktiviert oder als milder Blutdrucksenker wirkt.
IN FORM
Im Marathondurch die KriseMit extremen Sportarten kann manaus schweren Lebenskrisen finden.
Nicht umsonst nehmen immermehr Menschen die Stra-pazen eines Marathons auf
sich:Andie persönlicheLeistungs-grenze zu gehen ist offenbar eineQuelle für neue Lebensenergie.
Nun haben Psychologen an derUni Frankfurt am Main nach-gewiesen, dass Marathonläufer in
ihrem Leben häufiger Enttäu-schungen zu verkraften hatten als«normale» Sportler. Je mehr Be-lastungen sie bewältigen musstenund je mehr sie darunter litten,umso intensiver liefen sie.
Eine Begründung dafür liefertdie Zeitschrift «Psychologie heu-te»: In besonders schweren Krisen
würden andere Bewältigungsfor-men blockiert.Wer viel laufe, kön-ne negative Gefühle besser regu-lieren. Und: extremer Ausdauer-sport baue das Selbstbewusstseinauf. Denn wer Marathon läuft,bekommt viel Anerkennung.
Daniel Schifferle
Bilder
corbis/rdb
(2),AG
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perle
96 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009
Den Sommer amAtlantik verlängernDie französische Côte de l’Atlantique ist bekannt für ihre endlosen Sandstrände, duftendenKiefernwälder, verträumten Inseln und kulinarischen Leckerbissen. Und: Im Gebietzwischen Spanien und La Rochelle herrschen noch bis November angenehme Temperaturen.
Mit seinem weissen Brett,das sich farblich nur unwe-sentlich von der Gischt des
Atlantiks abhebt, reitetMatt Rod-well über die meterhohenWellenvor Hossegor bei Capbreton. Dererst 17-Jährige aus Cornwall ge-hört zur Surfergemeinde, die jähr-lich zur wilden Côte d’Argent pil-gert. «Ich trainiere hier für dieWeltmeisterschaften im Dezem-
ber auf Hawaii», sagt Matt. Wel-lenreiten ist sein Hauptberuf.
Abends sind die Lokale an derneu gestalteten Promenade desSeebads Hossegor im SüdwestenFrankreichs voll von Surfern ausaller Welt. Die Esstische werdenzur Seite gestellt, um die Tanz-flächen zu vergrössern. Draussenzeigt das Thermometer Ende Sep-tember über 20 Grad an.
Die Côte d’Argent, die sichnördlich des mondänen Biarritzüber 106 Kilometer Sandstrandbis nach Arcachon erstreckt, hates auch Thomas (50) und SusanBinder (52) angetan. Das Ehepaarzieht die Zeit nach Oktober vor,wenn diemeisten Surfer fast zeit-gleich mit den Zugvögeln ausflie-gen. «Dann sind die Strändemen-schenleer. Wir geniessen stun-
denlange Spaziergänge mit unse-ren beiden Labradors», sagt SusanBinder.
Passanten sind so seltenwie schlechtes WetterDas kinderlose Ehepaar ist 2006aus der Ostschweiz nach Cau-penne ausgewandert und hatim 400-Seelen-Dorf ein Schlossaus dem 17. Jahrhundert gekauft.
Surferparadies Hossegor:Matt Rodwell, ein Star der Szene,bereitet sich auf die WM vor.
BESSER LEBENREISEN | 97
Caupenne ist 60 Kilometer vomMeer und 615 Kilometer von Parisentfernt, was im zentralistisch re-gierten Frankreich eine wichtigeAngabe ist.
«Wir waren auf der Suchenach einem Ort mit mildemKlima. Und so kamen wir nacheinemTipp ins Departement Lan-des, wo der Spätsommer bis inden November reicht», berichtet
Thomas Binder. Das Château deCaupenne hat eine Wohnflächevon800QuadratmeternundeinenUmschwung von sechs Hektaren.Es ist umgeben von Maisfeldern,Kiwiplantagen, Reben und Hü-geln, die nicht höher als 130 Me-ter über Meer ragen. Die Wegesteigen kurvenreich über die An-höhen, Passanten sind so seltenwie schlechtesWetter. Die Landes
erinnernmit den Kiefernwäldernund den Heiden imMorgennebelan eine Märchenlandschaft.
Wöchentlich verbindet dasEhepaar den Grosseinkauf miteinemAusflug und fährt beispiels-weise nach Mugron zu Jean-Jac-ques Duboscq. Er ist stolz darauf,dass er mit seiner selbst gemach-ten Foie gras amPariser ConcoursGénéral Agricole eine Silber- und
eine Bronzemedaille nach Hausegebracht hat. Die Landes sindeineHochburg für dieDelikatesse:Von den 37 Millionen EntenFrankreichs leben dort 11 Mil-lionen.
Biscarrosse im Norden derLandes, 10000 Einwohner imWinter, 120000 im Sommer,macht die tosendenWellenvon Hossegor vergessen.
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BESSER LEBENREISEN | 99Migros-Magazin 39, 21. September 2009
Der Atlantik führt sich hieretwas braver auf, und weil
zusätzlich zwei Seen zur Auswahlstehen, gilt Biscarrosse-Plage mitden endlos scheinenden Sand-stränden, die sich hinter Dünenund Kiefernwäldern verstecken,als idealer Badeort für Familien.
In dieser dünn besiedeltenUmgebung der Landes hat sichPhilippe Pascutto (47) den Traumvom eigenen Haus erfüllt. SeitJuni hat er Paris gegenBiscarrosse-Plage eingetauscht, wo er dasChambres d’hôtes Côte & Dunemit fünf Zimmern betreibt. «Nach26 Jahren wollte ich ein neuesLeben am Strand beginnen.»
In Arcachon isst manAustern wie BratwürsteSein neues Zuhause eignet sich alsAusgangspunkt zum Entdeckender Attraktionen: In derNähe vonArcachon türmt sich die Sand-düne von Pilat 110 Meter hochauf. Sie ist wie ein Stück Saharazwischen Atlantik und dem vonNapoleon III. angelegten Kiefern-wald. Gleich dahinter befindetsich die 155 Kilometer grosseBucht von Arcachon, wo Wellengänzlich ausbleiben und sich imseichtenWasser Familien vergnü-gen. Doch Frankreich wäre nichtFrankreich, wenn nicht auch an
Foie gras und Sauternes:Jean-Jacques Duboscq mitlokalen Köstlichkeiten.
Philippe Pascuttohat sich den
Traum vom eigenenHaus in Biscarrosse-
Plage erfüllt.
Capbreton:Thomas und
Susan Binderhaben eine
neue Heimatgefunden.
Foie gras und Sauternes:
der Bucht von Arcachon, 50 Kilo-meter südwestlich von Bordeaux,lukullische Genüsse lockten: Hierproduzieren 350 Betriebe jährlich9000 Tonnen Austern – fast drei-mal so viel wie ganz Spanien. Aberauch Arcachons Züchter leidendarunter, dass 80 Prozent derJungaustern an einer mysteriösenKrankheit sterben. Trotzdem ge-niessen Einheimische und Be-sucher die Muscheldelikatesse sohäufig und unaufgeregt, als ob essich um Bratwürste handelte.
DieWelt der Austern setzt sichin der Region Poitou-Charentes
fort. Sie ist die Heimat der InselnOléron und Ré, deren Namen wieeine Foie gras auf der Zunge zer-gehen.
Auf Oléron herrscht Sommer-frische à la française – versteckteStrände sowie Velowege durchWälder, Sumpflandschaften undSalzgärten. Wer durch den Ort LeChâteau zum Markt schlendert,spürt, dass der Lebensrhythmusauf der Insel ausserhalb derHoch-saison (Mitte Juli bis Mitte Au-gust) wie ein Entschleunigungs-mittel wirkt. An der Nordspitzepfeift einem der Wind um die
Ohren, und er sorgt für ein Rau-schen in den Rebblättern.
Diemit 85Quadratkilometernknapp halb so grosse Insel Ré istein beliebtes Ziel des Jetsets. Dasäussert sich bereits bei der Anreiseüber die Brücke vom sechs Kilo-meter entfernten La Rochelle. DieGebühr beträgt in der Saisonmehrals 16 Euro. Das für seine Meeres-früchte bekannte Restaurant M inRivedoux führt auf der Weinkarteeinen Château Pétrus 1996 für1650 Euro. Doch nicht alles auf Réist teuer: Die über 300 Jahrealte Festungsanlage des Ar-
100 |BESSER LEBENREISEN Migros-Magazin 39, 21. September 2009
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Die Côte de l’Atlantique: Perle im Südwesten Frankreichs➔ Anreise: Mit TGV via Paris nachBiarritz (Zugfahrt ab Zürich gut elfStunden; Bahnhofwechsel in Paris!)oder La Rochelle (zehn Stunden).Easy Jet fliegt dreimal wöchentlichab Basel direkt nach Bordeaux.➔ Reisezeit: Dank dem Golfstromganzjährig bereisbar, Hauptsaisonist von Mai bis Oktober.➔ Unterkünfte: Château deCaupenne von Susan und ThomasBinder: Ferienwohnung im Schlossab 120 Euro/Nacht ohne Mahlzeiten(www.chateau-caupenne.com);Côte & Dune in Biscarrosse-Plage(www.cotedune.fr); Jardins Aliénormit nur vier Zimmern auf der InselOléron ab 87 Euro/Nacht (www.lesjardinsdalienor.com, gleichzeitigein Gourmetrestaurant) oder Vue
sur cour beim alten Hafen von LaRochelle ab 115 Euro/Nacht mitFrühstück (www.vuesurcour.fr).➔ Delikatessen: Foie Gras J.J.Duboscq, rue Jean Darcet 2,Mugron, Tel. 0033 5 58 97 90 90(im Laden in der Nähe von Cau-penne gibts Foie gras, Gewürze,regionale Weine, Champagner undArmagnac); Le Taste Vin im Marktund an der Rue du Temple 22 vonLa Rochelle, Tel. 0033 5 46 41 02 78(Weine, Cognacs und Liköre).➔ Allgemeine Informationen:Maison de la France, Rennweg 42,8021 Zürich, Tel. 044 217 46 00,www.franceguide.com, www.landes-ferien.com, www.poitou-charentes-urlaub.com (über LaRochelle, Cognac und die Inseln).
chitekten Vauban vor der Insel-hauptstadt Saint Martin, seitgut einem Jahr auf der Liste desUnesco-Weltkulturerbes, kann gra-tis besichtigt werden. Hier befin-det sich auch der grösste Arbeitge-ber der Region: das Gefängnis.
Christine Messmer ist vor 19Jahren zusammen mit ihrem bre-tonischenMann aus demZürcherOberland nach La Rochelle ausge-
wandert. Im Restaurant Les Flotsbeim alten Hafen der 80000 Ein-wohnerzählendenStadt schwärmtsie: «Die Ile de Ré hat mit 2700Sonnenscheinstunden einen derhöchsten Werte Frankreichs.» AnLa Rochelle schätzt sie das kultu-relle Angebot und die Tatsache,dass auch imWinter etwas los ist.Tatsächlich: DerMarkt in derma-lerischen Altstadt ist ein Schlaraf-
fenland. Hier gibt es Käse, Enten,Meeresfrüchte, Gemüse, Obst,Weine sowie Gewürze.
Die ansteckende BegeisterungMessmers erinnert an das EhepaarBinder. Die drei Schweizer schei-nen an der französischen Atlantik-küste das Paradies auf Erden ge-funden zu haben. Text Reto E. Wild
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Die Insel Ré hatüber 100 KilometerVelowege. Ein Tipp:das Restaurant M.
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Migros-Magazin 39, 21. September 2009104 | BESSER LEBEN IN FORM
Sonniges Gemüt schütztgegen Wind und WetterViele Menschen planen nichts, ohne einen prüfenden Blick auf dieWetterprognose zu werfen. Ihre Laune steigt und sinkt mit der Anzahlder Sonnenstunden. Doch Wetterabhängigkeit macht nicht glücklich.
Wollen wir die zweitägigeWanderung wirklichunter die Füsse
nehmen, auch wennderWetterbericht un-sicher ist? Soll ich dasPicknick nicht bes-ser verschieben,weil es eh reg-nen wird? Sol-che Gedankentauchen häufigauf, wenn es umdie Planung derkostbaren Freizeitgeht. Dabei bringtman sich geradedann umden Spass,wenn man sich zustark vomWetter ab-hängig macht.
«Nur wenige Menschen ge-hen gerne bei jedemWetter nachdraussen», weiss Psychothera-peutin Marianne Tobler. DiegrosseMehrheit ist vom schönenWetter abhängig. Das kommtnicht von ungefähr, denn bei
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Wer Familie,Haushalt und Jobunter einen Hutbringen muss,kämpft mit Mehr-fachbelastung. Tipps von HerbertKubat, Fachpsychologe fürPsychotherapie FSP, Spiegel BE.
Das A und O beiMehrfachbelastung➔ Versuchen Sie, nicht mehrunter den Hut zu bringen, alsdort Platz hat.➔ Erkennen Sie erste Über-lastungssignale (Kopfschmerzen,Schlafstörungen, Verdauungs-beschwerden, Gereiztheit,Stimmungstiefs länger als zweiWochen, sozialer Rückzug).➔ Holen Sie Hilfe (zum Beispielbei Ihrem Arzt, einem Coachfür Stressmanagement oder demSozialdienst Ihrer Gemeinde)➔ Sprechen Sie mit IhrenVorgesetzten. Wo könnte er odersie Ihnen entgegenkommen,um Beruf und Familie besserauszugleichen?➔ Überprüfen Sie IhrenLeistungs- und Perfektions-anspruch.➔ Delegieren, planen undorganisieren Sie bewusster.➔ Schaffen Sie sich«Erholungsinseln».www.stressnostress.ch
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Sonnenschein fühlen wir unsfitter: Die Produktion des Schlaf-hormons Melatonin wird ge-bremst, es gelangen vermehrtglücklichmachende Endorphinein den Kreislauf. Fehlen diese,fällt die Laune in den Keller. ImNordosten der USA sprach mandiesen Frühsommer angesichtsdes Dauerregens gar von «rainrage», Regenwut.
Sich auf den Anlass, nicht aufdasWetter konzentrierenWer sich zu sehr vom Wetter-bericht abhängig macht und beidüsteren Aussichten frustriert ist,tut gut daran, sein Freizeitverhal-ten grundsätzlich zu überdenken.Allerdings darf das nicht dazuführen, die Freizeit nur noch inüberdachten Einkaufs- und Ver-gnügungszentren zu verbringen.
Denn eigentlich fühlen wir unsgut, wenn wir den innerenSchweinehund überwinden unduns an der frischen Luft aktiv be-tätigen. Und was ist erfrischen-der, als nach einem Gewitter diesaubere Luft einzuatmen?
Mutig wäre es, bei der Pla-nung der nächsten Freizeitaktivi-tät dieWetterfrösche links liegenzu lassen, allwettertauglicheKleider einzupacken und sich aufden Anlass selbst statt auf dieRahmenbedingungen zu fokus-sieren. Wie sonst hätten an derletzten Street Parade Zehntau-sende im strömenden Regenstundenlang fröhlich abtanzenkönnen? Text Martina Novak
Illustration Christian Lindemann
So oder so geniessen➔ Ärgern Sie sich nicht überDinge, die Sie sowieso nichtändern können.➔ Denken Sie positiv: FreuenSie sich über überraschende
Wetterwechsel. Stehen Siewährend des Regensunter ein Dach undlauschen Sie den Tropfenoder tanzen Sie durch den
Regen.➔ Wer auch bei schlechtemWetter etwas unternimmt,hat am nächsten Tagetwas zu erzählen.Denn alle anderen sindzu Hause geblieben.
➔ Geniessen Sie es,zu Hause zu sein, wennsdraussen trüb ist. ZündenSie eine Kerze an, lesenSie, nehmen Sie ein Bad, oderbacken Sie einen Kuchen.
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FRAUEN AUFGEPASST!viva wächst rasant mit Figurstudios – speziell für Frauen
Die Abnehmwelle rollt. Immer mehr Stu-dios bieten ihre Konzepte auf dem schnellwachsenden Markt an. viva Figurstudiosfür Frauen sind die erfolgreichsten derSchweiz. Die nächsten 20 Studio-Standortewerden nun auf den Jahresanfang 2010vergeben. von Alexandra Levy
Abnehmen und die Figur straffenDas sind Ziele der meisten Frauen.Genau da setzen die viva Figurstudiosfür Frauen an. Mit einem einfachenaber hochwirksamen 30 Minuten Trai-ning, kombiniertem Ernährungscoa-ching und monatlichen Kochschulun-gen sind die Erfolge der Kundinnensehr schnell sicht- und messbar. Über12 000 Frauen sind schon bei vivaangemeldet und täglich werden esmehr. Die Studioleiterinnen sind prak-tisch durchwegs Quereinsteigerinnenzwischen 30 und 60 Jahren, welche dasZiel verfolgen, in ihrem Leben etwasBesonderes zu machen und anderenFrauen zu helfen, ihr Körpergewichtwieder in den Griff zu bekommen.
Über 50 Studios in der Schweiz55 viva Figurstudios gibt es mittler-
weile schon schweizweit und mo-natlich kommen neue hinzu. viva istdie Alternative zum Fitness Club. Die-ses Abnehm- und Straffungsprogrammist auf die Bedürfnisse der Frauen zu-geschnitten und macht vor allem Frau-en Spass, die vorher wenig sportlichaktiv waren, denn das Training ist ein-fach und doch sehr effektiv. viva wirddarum auch von Fachpersonen emp-fohlen sowie von vielen Krankenkassenunterstützt.
«Vor 19 Monaten er-öffnete ich mein ers-tes eigenes viva Figur-studio für Frauen inSpiez.Mittlerweile binich am Aufbaumeinesdritten viva Studios in
Thun» sagt uns Jeanine Rolli. Wer sichin der Figurbranche auskennt, wundertsich nicht über diesen Erfolg.
Abnehmen und die Figur straffen – spe-ziell für Frauen – ein sehr wirkungsvol-les 30 Minuten Bewegungskonzeptkombiniert mit einfachem Ernährungs-coaching. Das schätzen Frauen. DasSchweizer Franchisingunternehmengehört zu den schnellstwachsendenKetten und ist Marktleader in derSchweiz. «Den Frauen zu helfen, ihr
Figurziel zu erreichen, macht mir riesigSpass» sagt Jeanine Rolli.
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BESSER LEBEN FAMILIE | 107Migros-Magazin 39, 21. September 2009
Zangengeburt für dieGeburtshäuserDie Anzahl teurer Kaiserschnitte nimmt zu, und die Kassen bezahlenanstandslos. Frauen, die in einem Geburtshaus entbinden, müssenhingegen nach wie vor einen grossen Teil der Kosten selber tragen.
Der 4. Juni 2008 war ein Freu-dentag für Esther Schmid ausZürich. ImGeburtshaus Del-
phys brachte sie Janick zur Welt.«Weil eine Geburt im Spital nichtmeinen Vorstellungen einer na-türlichen Geburt entspricht, ent-schied ichmichmit meinem Part-ner für das Geburtshaus.» DieGesamtkosten beliefen sich auf5300 Franken. Davonmussten dieSchmids 2600 Franken selber zah-len, denn die Grundversicherungder Krankenkasse bezahlt blossdie Kosten für dieHebamme.Hät-te Esther Schmid in einem Spitalentbunden, wäre diskussionslosder volle Betrag erstattet worden.
Das lange Warten auf dieÜbernahme der KostenDer 24.September 2007 war einFreudentag für die Geburtshäuser.Die Bundesversammlung nahmsie ins revidierte Krankenversi-cherungsgesetz (KVG) auf, das per
1. Januar 2009 in Kraft getretenist. Das heisst, die Krankenkassenmüssten sich an den Kosten einer
Entbindung imGeburtshausbe-teiligen. Dochbis das Geldendlich fliesst,zahlen Allge-meinversicher-te nach wie vorbis zur Hälfteselber. Und dassind schnell ein-mal einige Tau-send Franken.
Wie heutebereits bei denSpitälern, wer-den die Kanto-ne verpflichtet,sich auch anden Kosten derGeburtshäuserzu beteiligen.«Das war die
Bedingung der Krankenkassen fürdie Zustimmung zur Aufnahmeder Geburtshäuser ins Kranken-versicherungsgesetz», erklärt PaulRhyn, Sprecher des Krankenkas-senverbands Santésuisse.
Spätestens 2012 mussdas Geld fliessenDie Kantone finanzieren die Ge-burtshäuser aber nur mit, wenndiese in die kantonale Spitallisteaufgenommenwerden – einewei-tere zeitraubende Hürde. Denndie Aufnahme neuer wie auch dieStreichung bisheriger Dienstleis-ter aus der Spitalliste provoziertoft langwierige Rekurse. Auch des-halb dürfte das Warten der Ge-burtshäuser auf Beiträge noch eini-ge Zeit weitergehen. Im ungüns-tigsten Fall bis Anfang 2012. Dennsicher ist nur eines: Spätestens am1. Januar 2012muss das neue KVGumgesetzt sein. Beat Matter
Ohne Zusatzversicherung geht gar nichtsJe nach Aufwand, Aufenthaltsdauer und Standort der Klinik kosteteine Spitalgeburt zwischen 2500 und 6000 Franken, ein Kaiser-schnitt durchschnittlich 7000 Franken. Diese Kosten sind durch dieGrundversicherung gedeckt. Wer aber im Geburtshaus entbindet,erhält von der Grundversicherung bisher lediglich den Aufwandfür die Hebamme erstattet. Nur mit einer entsprechenden Zusatz-versicherung sind auch die übrigen Kosten gedeckt.
Das passende Geburtshaus finden➔ Das nächstgelegene Geburtshaus finden Sie in einer Übersichtunter www.geburtshaus.ch.➔ Informieren Sie sich beim Geburtshaus Ihrer Wahl nach Informa-tionsanlässen, die laufend angeboten werden.➔ Vor der definitiven Entscheidung für das Geburtshaus folgt einAufnahmegespräch, in dem alle Fragen — auch diejenigen zurKrankenkasse — detailliert besprochen werden.
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1. Tag Schweiz–Berlin Bahnfahrt imICE nach Berlin Spandau. Transfer zumSchiff und Einschiffung.2. Tag Berlin – Brandenburg Bustransfer zum Kudamm. Bis Mittag Zeitzur freien Verfügung. Schifffahrt überden Wannsee nach Brandenburg.3. Tag Brandenburg Bummeln Sie amMorgen durch Brandenburg. Schifffahrtdurch das Havelland über Plauer See, ElbeHavelKanal und Mittellandkanal.4. Tag Wolfsburg–Hannover AmMorgen futuristische Autostadt in Wolfsburg. Schifffahrt auf dem Mittellandkanal nach Hannover.5. Tag Hannover Besuch der Innenstadt am Vormittag auf eigene Faust.Weiterfahrt auf dem Mittellandkanal.6. Tag Münster (Westf) Schifffahrtauf dem DortmundEmsKanal. Bus
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110 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009
FAMILIE MOSER-STIFEL TESTET DEN PEUGEOT 3008
Ein Familienfreund mit inneren WertenMit dem 3008 gelang Peugeot eine Kreuzung aus SUV und Kombi. Von den Migros-Magazin-Autotestern Michael Moser und Monika StFünftürer neben Lob auch einiges an Kritik einstecken.
Mit ihren 18 Monaten kannsich Nina noch nicht sorecht ausdrücken. «Aber
den Spass am Autofahren merktman ihr jedesMal an», meint ihreMutterMonika Stifel. Gemeinsammit ihrem Ehemann MichaelMoser und ihrer älteren TochterZora hatte sich die 38-Jährigebeim Migros-Magazin als Test-familie für den Peugeot 3008 be-worben.
In den sechs Testtagen fandZora vor allem am Glasdach desFamilienmobils Gefallen. AuchMichael Moser notierte es alsPlus: «Der Innenraum wirkt soviel grosszügiger.» Punkto Platz-angebot und Komfort zeigte sichdie vierköpfige Familie ebenfallszufrieden. Als positive Merkmaleverbuchte sie die erhöhte Sitz-position für guteÜbersicht imVer-kehr, die sehr bequemen Leder-sitze und die edle Anmutung.Zudem klappte die Bedienung desCockpits nach kurzer Umgewöh-nung vom gewohnten Mittel-klassekombi auf den Peugeotproblemlos.
Ruckzuck, und der Peugeotwird zum TransporterAber: «Hinten wird die Kopffrei-heit für Erwachsene wegen derabfallenden Dachlinie knapp»,sagtMichael. Insgesamtwirke dieInstrumententafel durch die zahl-reichen Knöpfe und Tasten über-laden; die massive Mittelkonsoleenge auch etwas ein. «Da wärewenigermehr», bestätigtMonika.Dafür gefallen der Lehrerin dieintegrierten Sonnenrollos.
Weitere Pluspunkte sammelteder Fünfsitzer beimThemaKoffer-raum. Der variable Gepäckraummit in der Höhe verstellbaremLadeboden lässt sich ganz einfachvergrössern: Einfach an den Grif-fen im Heck ziehen, und schon
klappen die Rücksitzlehnen um.«Praktisch», findet Michael. DieHecktür ist in eine Klappe undeine Art Ladepritsche unterteilt.Deshalb müssen schwere Lastenwie die Gemüsekiste vom elterli-chen Bauernhof beim Einladennicht so hoch gehoben werden.
Ein Velo passt aber nicht indenGepäckraum. «Dasmacht un-ser Kombi besser», sagt Monika.Die Optik des Peugeot verdientesich jedenfalls nur befriedigende
Noten: «Etwas unentschlossenwirkt er», meint Michael – vonvorne aggressiv, von hinten abereher beliebig. Und Monika emp-findet ihn als «zu gross und zuprotzig». Ausserdem könne mandie Vorderkante der Motorhaubenicht sehen – beim Rangieren seiman daher auf die vorderen Park-sensoren angewiesen.
Als Architekt pendelt MichaelMoser ständig zwischen Büro undBaustelle und legt so im Jahr rund
NEWS
Der Trabi feiertein ComebackDer Kleinwagen Trabantwar geradezu ein Symbolfür die ehemalige DDR.Jetzt kehrt er zurück — imRetrodesign, aber mitmoderner Technik. An derInternationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurtstellt der deutsche Fahr-zeugbauer Indikar derzeitden Concept-Car Trabant nTvor. Ein Lithium-Ionen-Akkuermöglicht dem mit Elektro-antrieb betriebenen Autoeinen Aktionsradius von biszu 160 Kilometern.
Harnstoff machtsaubererKünftig wird auchMazdaDieselmotoren mit Abgas-nachbehandlung mittelsHarnstoff anbieten. Dabeiwird die Harnstofflösungaus einem separaten Tankfein zerstäubt ins Abgasgespritzt. Eine chemischeReaktion wandelt dabei rund40 Prozent der schädlichenStickstoffemissionen (NOx)in harmlosen Stickstoff um.Zunächst soll der über-arbeitete Mazda-SUV CX-7mit einem entsprechenden173-PS-Diesel-Triebwerkausgerüstet werden.
Smarter fahrenmit StromAb 2012 wird es den SmartFortwo auch mit Elektro-antrieb geben. Ein 41 PSstarker Elektromotor auf derHinterachse wird ihn in6,5 Sekunden auf Tempo 60beschleunigen. Die nötigeEnergie für bis zu 115Kilometer Reichweite liefertein Lithium-Ionen-Akku, derzwischen den Achsenplatziert wird. Damit bietetder Innenraum ebensoviel Platz wie in einem Smartmit Verbrennungsmotor.
BESSER LEBENAUTO | 111
Ein Familienfreund mit inneren WertenMit dem 3008 gelang Peugeot eine Kreuzung aus SUV und Kombi. Von den Migros-Magazin-Autotestern Michael Moser und Monika Stifel aus Langnau BE muss der
13000Kilometer zurück. Entspre-chend wichtig ist ihm der Ver-brauch. «Die Autoindustrie solltesich diesbezüglich deutlich mehrengagieren», findet der 39-Jährige.
Wenn man Grösse und Gewichtdes Peugeot berücksichtige, geheein Testverbrauch von 6,2 l/100km aber noch in Ordnung. Fahr-verhalten und -komfort sieht er
wie auch seine Ehefrau ohne Fehlund Tadel. Auch der kräftige, aberlaufruhige Turbodiesel wusste zugefallen.
Nicht nur die Vernunft, auchEmotionen sind wichtigDennoch vermochte der 3008die Familie insgesamt nicht restloszu überzeugen – sie würde sichauch künftig eher wieder für einenklassischen Kombi entscheiden.«Ausserdem weckt die Optik desPeugeot zu wenig Sehnsüchte»,ergänzen Monika und Michael.Und beim Autokauf gehe esschliesslich nicht nur um Ver-nunft, sondern auch umEmotionen. Text Andreas Faust
Bilder Oliver Lang
STECKBRIEFPeugeot 3008Motor/Antrieb: 4-Zylinder-Turbodiesel, 1997 cm³, 150 PS,manuelles 6-Gang-Getriebe, Frontantrieb.Fahrleistungen: 0—100 km/h in 9,7 s, Spitze 195 km/h.Abmessungen: L xBxH = 4,37 x 1,84 x 1,64 m, Kofferraum 434 bis1243 l, Gewicht: 1604 kg.Verbrauch: 5,7 l/100 km (Werksangabe). Energieeffizienz-Kat. A,CO2-Ausstoss (Werksangabe) 149 g/km.Preis: ab 35850 Franken.
Michael, Monika, Nina und Zora (vonlinks): Auf dem Bauernhof von Michaels
Eltern wird der Kofferraum immergut gefüllt. Praktisch: die in der Türintegrierten Sonnenrollos (rechts).
EXPERTEKurt Egli,Umweltberater
Öko-Check: Dieselohne FeinstaubDieselpartikelfilter entziehendem Abgas 99 Prozent derkrebserregenden Russ-partikel. Vor neun Jahren botPeugeot im 607 den Filtererstmals serienmässig an.Seit dem 1.September istnun die verschärfte Abgas-norm Euro 5 in Kraft. Alleneu zugelassenen Dieselmüssen mit Filtertechnologieausgerüstet sein. Aber: BisEnde 2010 dürfen filterloseNeuwagen weiter verkauftwerden. Wer sauber fahrenund keinen Abschlag beimWiederverkaufswertriskieren will, achtet beimKauf auf den Russfilter.
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Peugeot 3008 2.0 HDI
Bis 2012 sollen Neuwagen in derEU im Schnitt nur noch 120 g/kmCO2 ausstossen. Geht man voneiner kontinuierlichen Senkungder CO2-Emissionen aus,bedeutet dies für das Jahr 2009einen Richtwert von 161 g/km.Unser Testwagen liegtmit 149 g/km klar darunter.Weitere Infos zum Bewertungssystem:www.migrosmagazin.ch
CO2-RICHTWERTE
2008 2009 2010 2011 2012
175
161
147134
120
149 g/km
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Migros-Magazin 39, 21. September 2009
BrauchenSie Siro als Beschützer?Da, wo wir heute wohnen, nichtmehr. Aber da, wo ich früher joggenging, standen manchmal seltsameGestalten herum. Ich fühlte michals Frau unwohl. Wenn Siro dabeiwar, verschwanden diese Leute.
Dann ist Ihr Hund genauso fitwie Sie?So könnte man sagen. Gehe ichaber drei Wochen ohne Siro insTrainingslager, gerät er ein wenigin Rückstand. Danach holt er mitein paar Läufen schnell wieder auf.
Was macht Ihnen besondersSpass mit Siro?Siro ist ein super Goalie. Er ver-teidigt sein Tor effizient und gibtden Ball nicht mehr her, wenn erihn einmal erwischt hat. Oderwenn man «Mach den Touristen»sagt, legt er sich auf den Rückenund streckt den Bauch der Sonneentgegen.
Hilft er Ihnen beim Training?Wenn ich die Joggingschuhehervorhole, ist Siro Feuer undFlamme — egal, welches Wetter
herrscht oder wie meine Laune ist.Er macht aus lauter Freudeeinen riesen Radau, das motiviertmich.
Was gibt er Ihnen emotional?Wahnsinnig, was ein Tier vermittelnkann. Ein Hund kann so viel geben.Und er hat soziale Aufgaben, etwabei älteren oder einsamen Men-schen. Daher bedaure ich, dassMenschen wegen der vielen neuenVorschriften vielleicht zögern,einen Hund zu sich zu nehmen.
Interview Dagmar Steinemann
BESSER LEBENGARTEN&TIER | 113
Ganz schönlangsamSeptember ist der beste Zeitpunkt, um zweijährigePflanzen zu setzen. Damit man sich im Jahr darauf anihrer Farben- und Formenfülle freuen kann.
Zweijährige Pflanzen wachsenim Schneckentempo undzwingen Gartenfreunde vor-
auszudenken. Ihr Name ist aller-dings irreführend: Sie brauchennicht zwei volle Jahre bis zurBlüte, sondern nur zwei Vegeta-tionsperioden. Ausgesät werdensie je nach Sorte im späten Früh-jahr oder im Frühsommer ineinem Frühbeet oder auch inTöpfen. Während der heissenMonate entwickeln sie sich zukräftigen Setzlingen, die ab An-fang September dann an Ort undStelle in den Garten umgepflanztwerden.
Zu den attraktivsten Zwei-jährigen gehört der Fingerhut, dermit seinen pastellfarbenen Blüten
auf hohen Stängeln den Frühsom-mer einläutet. Zusammenmit denGlockenblumen (Campanula me-dium) mit ihren riesigen Blüten-glocken in Rosa, in Weiss oder inBlau setzen die beiden einen hüb-schen Akzent im Blumenbeet. Et-was später im Jahr erfreuen unsdie Bartnelken mit ihrem Farben-spiel von Weiss über Rosa bis zudunklem Purpurrot. Sie sind be-sonders ausdauernd und blühenwochenlang.
Nicht alle wollenso hoch hinausAuch die beliebten Stockrosen(Malven), die bis zu zweieinhalb-Meter hoch werden können,gehören zu den Zweijährigen.
ZWEI FREUNDE
«Mein Siro ist ein super Goalie»Die erfolgreiche Triathletin Natascha Badmann hat in ihrem Hund Siro einen idealen Trainingspartner gefunden.Der achteinhalbjährige Beauceron steht immer bereit, wenn sie joggen geht.
Nicht alleLangsament-wickler wol-
len aber so hoch hinaus. Auch dasVergissmeinnicht und die Stief-mütterchen werden im Vorjahrgesetzt und blühen erst im nächs-ten Frühling auf.
Zweijährige Pflanzen brau-chen keinen Winterschutz, sieüberleben die Kälte problemlos.Und noch etwas macht sie sosympathisch: Viele versamen nachder Blüte selber, Jungpflanzenwachsen heran. Diese kann manimHerbst wiederum auspflanzen.So hat man mit etwas Glück aufJahre hinaus eigene Nachkömm-linge im Garten.
Haia Müller
Eingespielte Trainingspartner:Natascha Badmann und Siromotivieren sich gegenseitig.
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Vergissmein-nicht: Das
Blümchen mitder hohen
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GEWINNRÄTSEL | 115Migros-Magazin 39, 21. September 2009
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IMPRESSUMMIGROS-MAGAZINvormals:Wir BrückenbauerWochenblatt des sozialen KapitalsOrgan des Migros-Genossenschafts-Bundeswww.migrosmagazin.chBeglaubigte Auflage:1 579 796 Exemplare(WEMF Oktober 2008)Leser: 2 344 000 (WEMF,MACH Basic 2009-2)
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(HB), Ursula Bickel (UB), AnnaBürgin (AB), Ruth Gassmann (RG),Tina Gut (TG), Dora Horvath (DH),Martin Jenni (MJ), Fatima Nezirevic,Nicole Ochsenbein (NO),Anna-Katharina Ris (AKR),Layout:Daniel Eggspühler (Leitung),Diana Casartelli, Marlyse Flückiger,Werner Gämperli, Nicole Gut,Bruno Hildbrand, GabrielaMasciadri, Tatiana VergaraLithographie: René Feller, MartinFrank, Reto MainettiPrepress: Peter Bleichenbacher,Marcel Gerber, Felicitas HeringBildredaktion: Tobias Gysi(Leitung), Anton J. Erni, PénélopeHenriod, Franziska Ming, Susanne
Oberli, Olivier Paky,Ester UnterfingerKorrektorat: Heinz StockerOnline: Reto MeisserSekretariat: JanaCorrenti (Leitung),ImeldaCatovic, Cornelia Kappeler,SylviaSteiner (Honorarwesen)
Geschäftsbereich Verlag:Bernt Maulaz (Leitung),Simone [email protected]: 044 447 37 70Fax: 044 447 37 34Marketing: Jrene Shirazi (Leitung)Anzeigen: Reto Feurer (Leitung),Nicole Costa, Verena De Franco,Silvia Frick, Yves Golaz,Janine Meyer, Janina Prosperati,
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116 | Migros-Magazin 39, 21. September 2009
Name: Ruedi von Niederhäusern(44)Sternzeichen: SkorpionWohnort: 1789 Joressen FRWieso leben Sie hier?Wegen dem tollen Blick aufNeuenburger- und Murtensee.Und ich arbeite beimSchweizerischen Nationalgestütin Avenches gleich ums Eck.Wowürden Sie gerne leben?Irland. Konstante Temperaturen,alles grün und Schafe ohne Ende.Beruf und Lebenslauf:Ich bin Bauer und habe vor 23Jahren im Nationalgestüt alsPferdepfleger angeheuert. Heutebin ich dort Produktemanagerfür Biodiversität und Ausbildung.Mein Ziel bei der EM:Eine Finalqualifikation. 2005 inDänemark haben Flack und iches auf Platz neun geschafft.Unsere grösste Konkurrenz:Die Teams aus Schweden undHolland.Mein Lebensmotto:«Gring abe u seckle!» Dabei denKopf aber nur so tief halten, dasses noch zum Denken reicht.Was ich mag:Die Ruhe in der Natur. Das Multi-Kulti-Treiben an den internatio-nalen Hundesportanlässen.Was ich nicht mag:Schlampige Organisation.Was ich an mir mag:Mein Einfühlungsvermögen, beider Arbeit mit Tieren ein Muss.Was ich an mir nicht mag:Ich kann manchmal recht stursein – der Berner Gring halt.Mein peinlichster Moment:Eine Hütevorführung inCrans Montana. Ein Hund ausdem Publikum hat die Schafe sokopflos gemacht, dass sie alle insVIP-Zelt geflüchtet sind.
Text Almut BergerBilder Daniel Winkler
Infos: www.continental2009.ch
MEIN FLUCHTORTDie 250-jährigen Eichen auf den Hengstweiden des National-gestüts. Hier nehme ich mir jeweils eine kurze Auszeit vonder täglichen Hektik im Betrieb. Arbeiten ist neben «Hündele»meine zweite Sucht: 60-Stunden-Wochen sind normal.
MEIN UNTERSATZEin Nissan Navara, ein Pick-up.Vorher hatte ich einen Kombi —
und weiss seither, wie un-glaublich penetrant Hunde
stinken können.Auf dem Bild zu sehen sind von
links Flack, der langhaarigeBen (5), die Tricolor-Hündin
Floss (3) und Flacks Sohn E.T.,mit sieben Monaten der jüngste
meiner Hundebande.
MEIN DINGMeine Schäfer–stöcke. Der Knaufist traditionell ausSchafshorngeschnitzt, derStock aus Hasel.Jeder Hund hatseinen eigenen.
MEINETROPHÄENNeben Pokalen gibtes an den Wettkämp-fen häufig geschnitz-te Tafeln zur Erinne-rung. Diese von derSchweizer Meister-schaft 2000 hängtüber meinemKüchentisch.
des National-uszeit von
ben «Hündele»normal.
MEIN DINGMeine Schäfestöcke. Der Knist traditioneSchafshorngeschnitzt, deStock aus HaJeder Hundseinen eigen
Ruedi von NiederhäusernWenn dieses Wochenende im Bernischen Haselhof bei Kerzers die Europameisterschaft der Hütehunde über dieBühne geht, werden auch Ruedi von Niederhäusern aus Joressen FR und sein Border Collie Flack mit an den Startgehen. Auf den beiden ruht die Medaillenhoffnung der Schweizer Equipe.
MEINEWELT | 117
MEIN CHAMPIONMein Border Collie Flack von Wilteroltigen(9). Ihn vor acht Jahren zu kaufen war meinbester Entscheid. Flacks Züchter musste ihnvon seinem ersten Besitzer zurücknehmen,und ich habe sofort gesehen, was er für einPotenzial für die Arbeit mit Schafen hat.
MEINE LEKTÜREDie englischsprachigen«SheepDogNews» sowie«Schafzucht», eindeutsches Magazin fürSchaf- und Ziegenhalter.
UNSERETRAININGSPARTNERMeine 70 Schafe. Ich dirigiereFlack mit vier verschiedenenPfiffen — links, rechts, lauf,stopp —, über die Körperspra-che und durch Zurufen. Hunde-führer und Hund können abernoch so gut aufeinandereingespielt sein — wenn es mitden Schafen nicht passt, dannist die EM gelaufen.
MDi«S«SdeSc
MEIN VORBILDDer irische Hunde-Crack Toddy Lamb.Die Sicherheit, die eran den Wettkämpfenausstrahlt, istbewundernswert.Mit seiner ruhigenArt ist er das pureGegenteil von mir!
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01.10. – 03.10.09 MMM La Verrerie, Monthey
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08.10. – 10.10.09 MM Gäupark, Egerkingen
08.10. – 10.10.09 MMM Paradies, Allschwil
14.10. – 17.10.09 MMM Rheinpark, St.Margrethen
15.10. – 17.10.09 MMM Surseepark, Sursee
15.10. – 17.10.09 Bülach-Süd Fachmarkt
21.10. – 24.10.09 MMM Marin-Centre
21.10. – 24.10.09 MMM Crissier
22.10. – 24.10.09 MMM Wynecenter, Buchs
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oder Wilhelm Tell verkleiden. Such
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