Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Anamnese
Exploration (Erkundung) und therapeutische Funktion (Arbeitsbündnis)
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Anamnese
Gestaltgesetz: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
griech. anamnesis = Rückerinnerung, Vorgeschichte
Informationen zur gesundheitlichen Vorgeschichte
Eigen- und Fremdanamnese
Psychodiagnostische Methode
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Anamnese
Aufzeichnungspflicht (Berufsordnung)
möglichst vollständig, eindeutig, nachvollziehbar
spätere Kontrollen einordnen
Revisionen ermöglichen
Beurteilung von Verläufen
juristische Auseinandersetzungen (Pat.; KV)
standardisierte Anamnesebögen / Untersuchungsbögen (fachgruppenspezifisch)
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Anamnese
Jede Anamnese ist eine individuelle Begegnung zwischen Patient und Arzt, bei der zunächst eine tragfähige und vertrauensvolle Beziehung aufgebaut wird. Daher ist eine der Situation angemessene Flexibilität unerlässlich.
…..trotzdem haben sich eine klare Struktur der Themen und spezifische kommunikative Techniken als effektiv erwiesen.
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Arten von Kommunkationsfähigkeiten:
• Inhaltliche Fähigkeiten (content skills)„was ich sage“
• Prozessfähigkeiten (process skills)„wie ich es sage“
• Wahrnehmungsfähigkeiten (perception skills)„was ich dabei fühle und denke“„wie ich mein Gegenüber wahrnehme“
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie
Calgary-Cambridge-Schema(dt. Übersetzung)
Einführung in die aktuelle Konsultation
Sammeln von Informationen
Körperliche Untersuchung
• Vorbereitung• Herstellen einer Beziehung zum Patienten
• Gründe für die aktuelle Konsultation
• Exploration der Beschwerden des Patienten - aus biomedizinischer Perspektive- aus Patientenperspektive- im Hinblick auf den Kontext des
Beschwerdeauftretens
Auf zeige n ei ner S
t rukt ur i m ärzt li chen H
andel n
Auf bau einer B
eziehung zum P
ati enten
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Calgary-Cambridge-Guides
Aufzeige n ei ner S
t rukt ur i m ärzt li chen H
andel n
Auf bau einer B
eziehung zum P
ati entenKörperliche Untersuchung
Erklärung und weitere Planung
Abschluss der Konsultation
• Übermittlung korrekter Information in angemessener Menge
• Hilfestellungen für ein korrektes Erinnern und ein korrektes Verständnis geben
• Herstellen eines gemeinsamen Verständnisses
• Gemeinsame Planung therapeutischer Entscheidungen
• Finden eines sinnvollen Endpunkts der Konsultation
• Planung der folgenden Schritte
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Struktur der (allg.med.) Anamnese
PsychosozialeAspekte (z. B.
Herkunft, Bildung, Arbeit/Finanzen,
Familie, Wohnung, Freizeit)
Medikamenten-anamnese
Familienanamneseund Stammbaum
Frühere Erkrankungen mit
Bezug zum Leitsymptom
Leitsymptom/e undaktuelle Anamnese
Systemüberblick
Auslösende Faktoren(inkl. Krankheits-
vorstellungendes Patienten = „Laienätiologie“)
Abgeschlossenemedizinische
Probleme
Berufsanamnese(med. relevanteExpositionen)
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Charakterisierung des Leitsymptoms
„Schmerzen im Unterschenkel“
Therapie- und Medikamenten-
anamneseLokalisation und Ausstrahlung
Qualität der Schmerzen
Schweregrad
Zeitliches Auftreten
Verstärkung/Abschwächung des Symptoms
Begleitsymptomatik
Grad der Behinderung / Beeinträchtigung
Zunächst freie Schilderung des Patienten ohne zu frühe Unterbrechung! Dann….
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie
Weitere Erkrankungen mit Bezug zum Leitsymptom und Medikation
„Schmerzen im Unterschenkel“
Therapie- und Medikamenten-
anamnese
1) Möglichst vollständige Zusammenstellung noch akuter oder vermeintlich überwundener Krankheiten: z. B. KHK, Diabetes, Sportverletzungen, onkologische Erkrankungen, neurologische Erkrankungen etc.
2) Zusammenstellung aller Medikamente (auch nicht rezeptpflichtige Medikamente), Schmerzmittel; Einnahmeverhalten, mögliche Nebenwirkungen, Wechselwirkungen etc.
3) Zusammenstellung abgeschlossener schwerwiegender medizinischer Probleme
4) Weitere Risiken: Alkohol, Nikotin, Berufsgifte, etc.
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Auslösende Faktoren (Laienätiologie)
„Schmerzen im Unterschenkel“
Therapie- und Medikamenten-
anamnese
Haben Sie selbst eine Vorstellung von den Ursachen Ihrer Erkrankung?
Gibt es Bezüge zu Ihrem beruflichen oder privater Leben?
…zu psychosozialen Belastungen?
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Systemüberblick
1) Allgemeinsymptome (Appetit, Durst, Schlaf, Gewicht, Schwitzen, Fieber….
2) Kopf und Hals (Schmerzen, Schwindel, Sehen, Schlucken, Zähne,…)
3) Lymphknoten (Schwellungen,…)
4) Thorax und Brust (Atem, Herz, Husten, etc.)
5) Abdomen (Stuhlgang, Schmerzen,…)
6) Harntrakt (Wasserlassen, Urin,…)
7) Geschlechtsorgane (Periode, Beschwerden, ED,…
8) Skelett (Gelenke, Wirbelsäule,…)
9) Neurologie (Gefühlsstörungen, Lähmungen, Anfallsleiden)
10) Haut
„Damit nichts übersehen wird,….“
Abschluss: „Wurde etwas vergessen?“
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Psychosoziale Anamnese
1) Herkunft
2) Ausbildung / Schulbildung
3) Beruf und berufliche Belastungen
4) Partnerschaft, Familie, Kinder
5) Wohnsituation
6) Freizeit und Interessen
7) Aktuelle psychische Belastungen
„Ich möchte etwas mehr über Sie und Ihr Leben erfahren,….“
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie
Allgemeine Anmerkungen zum Verständnis und zur Anwendung:
Dies ist ein Leitfaden, der in Abhängigkeit von den Gründen einer Konsultation nicht notwendigerweise Punkt für Punkt abgearbeitet werden muss.
Die vorgegebene Struktur sollte jedoch weitestgehend eingehalten werden.
Die im Leitfaden gelisteten Punkte sind Grundlage für die praktische Prüfung nach dem Ende des Moduls.
Zentrale kommunikative Fertigkeiten(Calgary-Cambridge-Schema, dt. Übersetzung)
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie
Einführung in die aktuelle Konsultation (Initiation-Phase)
Herstellen einer Beziehung zum Patienten:
1. Patient wird begrüßt, sein Name wird erfragt.
2. Arzt stellt sich vor, erklärt den Zweck und Verlauf der Konsultation, holt die Zustimmung zu bestimmten Vorgehensweisen/ evtl. Untersuchungen ein sofern notwendig.
3. Arzt zeigt Respekt und Interesse; nimmt Anteil an der Situation des Patienten.
Zentrale kommunikative Fertigkeiten(Calgary-Cambridge-Schema, dt. Übersetzung)
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie
Zentrale kommunikative Fertigkeiten(Initiation-Phase, Forts.)
Herstellen einer Beziehung zum Patienten:Gründe für die aktuelle Konsultation
4. Identifikation der Beschwerden oder die Themen, welche der Patient ansprechen möchte durch angemessene Einstiegsfragen
5. Arzt hört sich die Einstiegsäußerungen des Patienten an, ohne zu unterbrechen oder den Äußerungen eine Richtung zu geben
6. Bestätigt die Themen und Präferenzen des Patienten und geht auf mögliche weitere Probleme und Beschwerden ein.
7. Vereinbarung einer „Themenliste“, die sowohl die Wünsche des Patienten als auch des Arztes einschließt.
nach: Calgary-Cambridge-Schema
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Zentrale kommunikative Fertigkeiten
Exploration der Beschwerden des Patienten
8. Der Patient wird ermutigt, die Geschichte seiner Symptome in eigenen Worten zu schildern;
9. Arzt verwendet offene und geschlossene Fragetechniken;
10. Arzt hört aufmerksam zu, ermöglicht dem Patienten, seine Schilderungen ohne Unterbrechung zu beenden;
11. Erleichtert die Äußerungen den Patienten verbal und nonverbal, z.B. durch Ermutigung, Schweigen, Wiederholung, Zusammenfassung oder Interpretation;
12. Arzt nimmt verbale und nonverbale Äußerungen auf;
13. Klärt nicht ausreichende oder nicht ausreichend betonte Äußerungen des Patienten;
nach: Calgary-Cambridge-Schema
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie Zentrale kommunikative Fertigkeiten
Exploration der Beschwerden des Patienten
14. Arzt fasst periodisch die Äußerungen des Patienten zusammen, um das eigene Verständnis der berichteten Beschwerden zu klären und um die eigene Interpretation abzusichern;
15. Arzt benutzt präzise und leicht verständliche Fragen und Kommentare, vermeidet oder erklärt fachsprachliche Ausdrücke;
16. Arzt präzisiert und setzt Zeitpunkte sowie die Reihenfolge von eingetretenen Ereignissen und Symptomen.
nach: Calgary-Cambridge-Schema
Modellstudiengang
MedizinPsychologie/SoziologiePsychologie/Soziologie
Kommunikationsfähigkeiten in der ärztlichen Kommunikation:Leitfaden zum Vorgehen beim ärztlichen Gespräch(Übersetzung des Calgary- Cambridge- Schemas)
Zusätzliche Fertigkeiten und Kenntnisse zum Verstehen der Patientenperspektive
17. Aktive Exploration…- der Ideen des Patienten (z.B. subjektive
Krankheitstheorien) - Besorgnisse des Patienten hinsichtlich der
berichteten Beschwerden- Erwartungen des Patienten- Auswirkungen der berichteten Beschwerden auf
den Alltag des Patienten
18. Arzt ermutigt den Patienten, seine Gefühle zu äußern