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Musik in der Kita 15 • Lugert Verlag
Müll-Musik und Recycling-Tanz
Wenn Umwelterziehung erfolgreich vermittelt werden
soll, muss sie konsequent vorgelebt werden. Müllvermei-
dung und Mülltrennung sind dabei zwei Aspekte, die sich
gut für ein Kindergartenkonzept anbieten, denn Müll ist
etwas Konkretes, mit dem die Kinder tagtäglich in Kon-
takt kommen. Wenn es in der Kita noch keine Mülltren-
nung gibt, sollten unterschiedliche Mülleimer aufgestellt
werden. Gewinnen Sie auch die Eltern für eine bewusste
Müllvermeidung: So können beispielsweise Pausenbrote
und Obst in wiederverwendbaren Dosen mitgegeben
werden, anstatt sie in Frühstückstüten zu verpacken.
Bei Umwelterziehung geht es aber auch um ein verant-
wortungsvolles Umgehen mit den Ressourcen unserer
Welt. Auch Kindergartenkinder können dabei schon
die ein oder andere sinnvolle Maßnahme umsetzen. Sie
können darauf achten, elektronische Geräte, wie etwa
CD-Spieler, oder auch Fernseher auszuschalten, wenn
diese gerade nicht in Gebrauch sind, das Licht zu löschen,
wenn sie die Wohnung oder einen Raum für längere Zeit
verlassen und das Wasser während des Zähneputzens
abzudrehen. Mit den folgenden Bewegungsliedern und
Spielideen lernen die Kinder auf spielerische Weise Hand-
lungsansätze kennen, um die Umwelt zu schonen.
Elke Gulden und Bettina Scheer
Bewegung
Koordination
Sprache
Zwei Bewegungslieder für die Umwelterziehung
HB08 Ich bin der Chef vom Wertstoffhof
HB09 Unsere Welt – unsere Verantwortung
HB19 Unsere Welt – unsere Verantwortung (Playback)
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Lugert Verlag • Musik in der Kita 15
Der Start im Stuhlkreis
Eine Box mit Bausteinen
Überlegen Sie einmal gemeinsam mit den Kindern,
welche Art von Müll und wie viel davon jeden Tag
anfällt. Was wird von den Menschen alles wegge-
worfen? Lenken Sie die Gedanken der Kleinen in
bestimmte Richtungen: Was passiert, wenn wir eine
Banane oder einen Apfel essen? Kann eine ganze Pa-
prika gegessen werden? Was passiert mit den Essens-
resten, die ich mir auf den Teller genommen, aber
nicht aufgegessen habe? Was wird aus der gelesenen
Zeitung oder einem Einkaufszettel und was aus der
leeren Milchpackung oder der leeren Wasserflasche?
Wohin wandern das zerbrochene Glas, die leere Toi-
lettenpapierrolle, die Nudelverpackung?
Legen Sie für jeden genannten Gegenstand einen
Bauklotz in die Kreismitte. Nach und nach wächst der
Berg und dehnt sich in alle Richtungen aus. Machen
Sie die Kinder darauf aufmerksam, dass auf ihrem
Müllberg bisher nur eine Bananenschale oder nur
eine Zeitung liegt. Der Nachbar liest jedoch auch eine
Zeitschrift, die Oma isst ebenfalls eine Banane und
auch der Papa hat ein Joghurt verspeist. Schütten Sie
deshalb alle Bausteine zu einem noch größeren Berg
aufeinander. Um wie viel wächst der Berg, wenn Sie
alle Gruppen der Einrichtung miteinbeziehen?
Die Fortführung
Erzählen Sie den Kindern, dass die Menschen sich im
Laufe der Zeit Gedanken darüber gemacht haben,
wie sie den Müll eindämmen können, und dass so
das Recycling-System entstanden ist. Viele Stoffe
können gereinigt und wiederverwendet werden. Da-
für ist es notwendig, dass die Stoffe sauber nach ih-
ren Inhaltsstoffen getrennt werden: Glas zu Glas, Pa-
pier zu Papier, Plastik zu Plastik. Fragen Sie die Kinder,
welche Mülltonnen sie kennen, welche Farben diese
haben, welche vor dem Haus stehen und zu welchen
man den Müll hinbringen muss.
Finger- Mülltonnen
Schminke in den Farben der örtlichen
Abfalltonnen, ein dicker weicher Pinsel
Vorbereitung
Die Kinder machen mit einer Hand eine Faust, sodass
sich der Daumen oben befindet. Malen Sie nun den
Daumen mit einem langen farbigen Strich an.
Durchführung
Die Kinder schließen ihre Hände zur Faust, sodass die
farbigen Daumen nicht zu sehen sind. Überlegen
Sie nun gemeinsam, welcher Müll in welche Tonne
gehört. Die Kinder, deren Daumen die entsprechen-
de Farbe hat, dürfen ihre „Tonne“ öffnen und wieder
schließen: Sie strecken den Daumen hoch und legen
ihn dann wieder auf den anderen Fingern ab. Nen-
nen Sie am besten konkrete Gegenstände wie Milch-
tüten, Geschenkpapier oder Kartoffelschalen.
Tipp: Wenn Sie die Möglichkeit haben, machen Sie
mit den Kindern einen Besuch im örtlichen Wertstoff-
zentrum oder laden Sie einen Fachmann in Ihre Ein-
richtung ein.
Zur Einführung kann der folgende Vers gesprochen
werden:
Wir trennen den Müll, das ist doch klar,
was anderes wär’ wirklich sonderbar.
Rohsto$e zum Wiederverwenden,
soll’n in der gelben Tonne enden.
Alles, was sich natürlich zersetzt,
wird in die grüne (braune) Tonne gefetzt.
Papier %iegt in die große Blaue,
der kleine Rest kommt in die Graue.
Nennen Sie nun konkrete Gegenstände, wie bei-
spielsweise Sahnebecher, Milchtüten, Geschenkpa-
pier etc. Gemeinsam wird sich für die richtige Tonne
entschieden:
Deckel auf – und Zeitung rein,
Deckel zu – so soll es sein.
Deckel auf – und (Obst-)Schale rein,
Deckel zu – so soll es sein.
Finger-Müllto
örtlichen
Pinsel
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Musik in der Kita 15 • Lugert Verlag
Ich bin der Chef vom Wertstoffhof
HB08 Text: Elke Gulden und Bettina Scheer,
Musik: Ralf Kiwit
aus:
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chen
Vorbereitung Spielkarten mit „Müllbildern“,
eine kleine Box
Drucken und schneiden Sie die Vorlagen unter
dem Link http://bit.ly/2rmxCie aus, oder ma-
len Sie mit Ihrer Gruppe im Vorhinein Bilder, auf
denen die Arten von Abfall zu sehen sind, die
in dem Liedtext vorkommen. Für mehrmaliges
Verwenden lohnt es sich, die Kärtchen zu lami-
nieren.
Durchführung
Nun erhält jedes Kind eine Karte und stellt sich
frei im Raum auf, Sie stehen mit der Box in der
Mitte. Besonders schön ist es, wenn Sie anstelle
einer Box große Bilder von den entsprechenden
Tonnen hochhalten. Auf diese Weise erkennen
die Kinder frühzeitig, welcher Müll in der nächs-
ten Strophe besungen wird. Spielen Sie nun das
Hörbeispiel ab, und die Kinder führen dazu die
folgenden Bewegungen aus.
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Lugert Verlag • Musik in der Kita 15
Refrain
1. Strophe
Leute kommen mit großen Taschen,
voll mit Glas und bunten Flaschen.
Weiße, grüne und auch braune
sortier ich schnell, schau zu und staune.
Refrain
2. Strophe
All die vielen Plastiksorten,
die die Menschen sorglos horten,
werd’n sortiert, ob weich, ob hart,
ganz genau nach Herkunftsart.
Refrain
3. Strophe
Elektroschrott wird viel gebracht,
von mir persönlich überwacht.
Ob Fernseher, ob EDV,
wohin das kommt, weiß ich genau.
Refrain
4. Strophe
Papier und Pappe kommt zusammen,
da sie aus einem Rohstoff stammen.
Es wird gerüttelt und gepresst,
damit sich noch mehr stauen lässt.
Refrain
5. Strophe
Bauschutt nehm ich gerne an,
weil ich dann viel sortieren kann.
Holz, Stein, Fliesen und Metalle
trennen wir in uns΄rer Halle.
Refrain
› Die Kinder hüpfen im Takt frei durch den Raum, am
Ende des Refrains bleiben alle Kinder stehen.
› Alle Kinder mit Karten, auf denen Glas zu sehen ist,
kommen in der Raummitte zusammen. Sie zeigen
der Erzieherin ihre Karte und legen diese in die Box.
Anschließend zieht sich die Erzieherin zurück und die
Kinder bilden einen Kreis.
› Die „Glaskinder“ fassen sich an den Händen und tan-
zen im Kreis, alle anderen hüpfen frei im Raum.
› Die „Glaskinder“ verteilen sich wieder, dafür kommen
nun alle Kinder mit Artikeln für den Gelben Sack zu-
sammen und legen ihre Karte ab.
› s. o.
› s. o.
› s. o.
› s. o.
› s. o.
› s. o.
› s. o.
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Musik in der Kita 15 • Lugert Verlag
MUSIKUnsere Welt – Unsere Verantwortung
HB09, HB19 Text: Elke Gulden und Bettina Scheer,
Musik: Marco Wasem
© L
ug
ert V
erla
g
2. Strophe
Uns’re Welt, auf der wir leben, ist ganz ehrlich nicht immun
gegen das, was wir tagtäglich hier so tun.
Verschmutzen ihren schönen Wald,
doch ich rufe jetzt laut „Halt!“
Halt die Bäume grün und rein,
denn das kann ganz einfach sein:
3. Strophe
Uns’re Welt, auf der wir leben, ist ganz wirklich wunderbar,
doch verschmutzt sie mehr und mehr mit jedem Jahr.
Das Wasser wird sehr viel verschwendet,
doch was ist, wenn es mal endet?
Halt es außerdem auch rein,
denn das kann ganz einfach sein: Tipp: Ein Video mit einer Umset-
zungsmöglichkeit für den Gruppen-
raum sowie eine Alternative für eine
Aufführung finden Sie im YouTube-
Kanal des Lugert Verlags (Kita 15).
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