Aktuelles aus dem LGL
C. Höller und C. Ertl
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Aufgaben einer Raumlufttechnischen Anlage
Regeln der Raumtemperatur und -feuchte
Austragung von Partikeln und Gasen
Verbesserung des Infektionsschutzes
Grundsatzforderung der Klimatechnik:
Der Gehalt der Zuluft an Stäuben, Bakterien, Pilzen und
biologischen Inhaltsstoffen darf den der Außenluft vor Ort
in keiner Kategorie überschreiten (VDI-Richtlinen 6022)
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Aufbau einer Raumlufttechnischen Anlage
Außenluftansaugung, Fortluftauslässe, Umgebung
Ziel: Ansaugung der am geringsten belasteten Außenluft durch die Wahl
einer geeigneten Art und Lage der Errichtung
Ansaugöffnung mindestens 3m über dem Erdboden
Kurzschlüsse zwischen Fortluft und angesaugter
Außenluft durch ausreichenden Abstand oder
technische bzw. bauliche Maßnahmen vermeiden
Äußere, möglicherweise störende Einflüsse müssen
beachtet werden (z.B. häufig starker Wind, Parkplätze, Küchenabluft)
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Aufbau einer Raumlufttechnischen Anlage - Zentralgerät
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Aufbau einer Raumlufttechnischen Anlage - Filter
1. Filterstufe
Ort: saugseitig; möglichst nah an der Außenluftansaugung und am Zuluftgebläse
Zweck: Schutz der Anlagenteile vor Verunreinigungen aus der Außenluft (grober bis feiner Staub)
Filterklasse: F5 bis F7
2. Filterstufe
Ort: druckseitig, nach Luftaufbereitung, unmittelbar vor Zuluftleitungen zu Räumen
Zweck:
• Weitestgehende Partikelfiltration, auch möglicher Kontaminationen (z.B. Aerosole aus Nassbereichen) aus Lüftungsgeräten
• Vermeidung von Partikeleintrag in Zuluftkanäle
• hohe Abscheidegrade verlängern Standzeit der Schwebstofffilter
• hygienische Zuluft für die peripheren Räume
Filterklasse: F7 bis F9
3. Filterstufe
Ort: endständig! Unmittelbar vor Zuluftauslass in den Raum
Zweck: hygienisch einwandfreie Zuluft für Räume mit hohen und sehr hohen Anforderungen an die Keimarmut
Filterklasse: H13, H14
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Aufbau einer Raumlufttechnischen Anlage - Filter
Filterklassen und Abscheidegrade in DIN EN 779 und DIN EN 1822 geregelt
Filterwechsel
- Nach Bau- und Umbaumaßnahmen, wenn dadurch Luftfilterbelastung
entstand
- Zulässige Enddruckdifferenz erreicht
- Technische und/oder hygienische Mängel
- Maximale Standzeit: 1. Filterstufe 12 Monate; 2. Filterstufe 24 Monate; 3.
Filterstufe bis zu 7 Jahre und länger
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Aufbau einer Raumlufttechnischen Anlage - Filter
Filterklassen nach DIN EN 779
Abscheidegrad in %
Filter-
klasse
Partikelgröße in µm
0,5 3 5 10
F5 15-30 70-90 90-99 >98
F7 60-75 >98 >99 >99
F9 90-95 >99 >99 >99
Filterklassen nach DIN EN 1822
Filter-
klasse
Integralwert Lokalwert
Ab-
scheide-
grad %
Durch-
lass-
grad %
Ab-
scheide-
grad %
Durch-
lass-
grad %
H12 99,5 0,5 - -
H13 99,95 0,05 99,75 0,25
H14 99,995 0,005 99,975 0,025
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Aufbau einer Raumlufttechnischen Anlage
Wärmerückgewinnung/Wärmeübertrager
Als Umluft darf nur Abluft aus dem selben Raum und aus funktionell
dazugehörigen Nebenräumen verwendet werden. (Rotations-Wärmetauscher)
Die WRG ist zuluftseitig nach der 1. Filterstufe anzuordnen.
Lamellenabstände im Wärmeübertrager:
Erhitzer > 2,0 mm
Kühler > 2,5 mm
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Aufbau einer Raumlufttechnischen Anlage
Luftkühler/Ventilator
Luftkühler sind vorzugsweise so auszuführen, dass aufgrund der
Luftgeschwindigkeit keine Tropfenabscheider erforderlich sind
Luftkühler muss in eingebautem Zustand beidseitig einsehbar sein
Luftkühler mit Luftentfeuchtung sind vor der 2. Filterstufe anzuordnen, ohne
dass der Filter feucht werden kann.
Zuluft-Ventilatoren sind zwischen der 1. und der 2. Filterstufe so anzuordnen,
dass ein Wasserniederschlag im Ventilator ausgeschlossen ist
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Aufbau einer Raumlufttechnischen Anlage
Luftbefeuchter/Tropfenabscheider
Luftbefeuchter sind generell vor der 2. Filterstufe anzuordnen nach der
Befeuchterstrecke max. Luftfeuchte von 90%
Für OP-Abteilung ist ausschließlich die Dampfbefeuchtung zulässig
Es ist sicherzustellen, dass keine Wassertropfen von Befeuchtern oder
Luftkühlern in nachfolgende Komponenten oder Anlagenteile gelangen kann
Sie sind vor der 2. Filterstufe anzuordnen, müssen korrosionsbeständig,
reinigungsfähig und zur Reinigung herausziehbar und demontierbar sein.
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Raumlufttechnik und Infektionsschutz
Hauptsächliche Keimquellen im OP
Personal im OP
Patient als Quelle, wenn Aerosole entstehen
Die Luft spielt als Quelle keine Rolle, kann aber als Transportvehikel dienen
Zur Infektionsprävention wurde 1 evidenzbasierte Studie (Lidwell-Studie) für TAV unternommen: RLT-
Anlagen und Wundinfektionen bei Endoprothetik-OP („Joint Sepsis“)
Positiver Effekt von LAF Effekt bei TEP nachgewiesen
Antibiotikaprophylaxe hat insgesamt einen stärkeren positiven Effekt
Ohne Antibiotika Mit Antibiotika
OP (n) WI (n) WI (%) OP (n) WI (n) WI (%)
Konv. 1161 39 3,4 2968 24 0,8
LF 516 8 1,6 1279 9 0,7
LF+ bes. Kleidung 544 5 0,9 1584 1 0,1
Lidwell OM et al.: Ultraclean air and antibiotics for prevention of postoperative infection. A multicenter study of 8,052 joint replacement operations. Acta Orthop Scand
1987; 58:4-13
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Regelwerke zur Raumlufttechnik
DIN 1946 – 4:2008-12, Neufassung 2016
VDI ( 6022; 2167)
BioStoffV
Richtlinie 2000/54/EG
TRBA 100
Richtlinie der Bundesärztekammer
Leitlinie DGKH 2015
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Strömungsverlauf im OP – Laminare Strömung
aus: Lüderitz, P.: Wie sicher soll Ihr OP-Raum sein? Krankenhaushygiene up2date, 3, 2008, 373-385
=> Realitätsferne Vorstellung der Luftströmung im Schutzbereich (umfasst OP-Feld/er,
Instrumententische mit offen liegenden Sterilgütern, steril eingekleidetes OP-Team)
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Strömungsverlauf im OP – Turbulente Strömung
aus: Lüderitz, P.: Wie sicher soll Ihr OP-Raum sein? Krankenhaushygiene up2date, 3, 2008, 373-385
=> Durch die Kombination von Aufwärtsströmungen, Luftwalzen und sog. Lee-Sog
können Partikel in der Luft gehalten und in das OP-Feld getragen werden.
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Luftverteilung - Grundprinzipien
Turbulenzarme
Verdrängungsströmung
Verdrängungsluftführung
<10KBE/m3
Mischströmung,
turbulent
Mischlüftung (Verdünnung)
>200KBE/m3
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Einteilung und Grundmerkmale von
Lüftungskonzepten (DGKH-Leitlinie 2015)
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Regelwerke – DIN 1946 Teil 4 (Dezember 2008)
Geltungsbereich:
Krankenhäuser,
Tageskliniken,
Arztpraxen mit Eingriffsraum,
ambulante OP-Zentren/-einrichtungen,
Dialysezentren,
„ZSVA“ intern/extern,
Apotheken/Medikamentenherstellung
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DIN 1946-4 Einteilung in Raumklassen
Zuordnung medizinisch genutzter Räume zu den Raumklassen I und II
Raumklasse I:
OP-Räume mit Luftführungssystemen mit turbulenzarmer Verdrängungsströmung (TAV) zur Erzielung eines Schutzbereiches, in dem die Operation stattfindet und die Instrumententische positioniert sind (Raumklasse Ia)
OP-Räume mit Luftführungssystemen mit Misch- oder Verdrängungsströmung (Raumklasse Ib)
Raumklasse II:
alle medizinisch genutzten Räume, Flure oder Bereiche, die nicht RKL Ia oder Ib zugeordnet werden
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DIN 1946-4 – OP-Räume und Zuordnung von Eingriffen
Operationen der Raumklasse Ia sind zum Beispiel:
Neurochirurgische Eingriffe mit besonders hohem Infektionsrisiko
Gynäkologie (z. B. Mammaprothesen)
Allgemeinchirurgie (z. B. Hernien-Netzimplantate)
Transplantationen (z. B. ganzer Organe)
Tumoroperationen mehrstündig, mit großflächig-offenem Operationsfeld
Operationen mit besonders hohen Zeitsummen (aus Richtzeit, Lagerungszeit
offenen Instrumentariums sowie Schnitt-Naht-Zeit)
Operationen der Raumklasse Ib sind zum Beispiel:
Kleinere Implantate (z.B. coronare Stents)
Invasive Angiographie
Herzkatheterisierung
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DIN 1946-4 Anforderungen an Raumklasse Ia
Luftführungssysteme zur Erzeugung einer turbulenzarmen
Verdrängungsströmung im gesamten Schutzbereich
Mindest-Zuluftgeschwindigkeit
Raumlufttemperatur, die höher ist als die vom Nutzer bestimmte
Zulufttemperatur
Vertikale Einströmung über Schwebstofffilter
in den Schutzbereich gegebenenfalls
mit Strömungsstabilisatoren
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DIN 1946-4 Anforderungen an Raumklasse Ia
Berücksichtigung der Effekte möglicher Störgrößen (z. B. durch OP-Leuchten
und -Satelliten, Deckenversorgungseinheiten wie Tragearme und
Geräteträger, Monitore, Heizflächen usw.)
Größe des Schutzbereichs 3,2 x 3,2m
Zulufttemperatur < Abluft(Raum)temperatur
Berechnung der Außenluftströme:
150 m³/h bei Gasnarkose
Mindestens jedoch 1.200 m³/h
>40m3 pro Stunde und Person
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DIN 1946-4 Anforderungen an Raumklasse Ib
Zuluft über endständige Schwebstofffilter
Zuluft weitgehend partikel- und bakterienfrei
Wegen der Luftführung (meist Zulufteinlässe an den Wänden (deckennah))
keine Partikelverdrängung, sondern Verdünnung
Wirkung abhängig von Ausrichtung des OP-Tisches zum Lufteinlass
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DIN 1946-4 Anforderungen sonstige Räume - Raumklasse II
Zuluftversorgung der an den OP-Raum angrenzenden Räume durch
Überströmung aus dem OP-Raum und gegebenenfalls den Sterilgutlager-
Räumen
OP
Angrenzender
Raum
Zuluft
Abluft
Overflow
Positive Lüftungsbilanz im OP = statische Abschirmung bzw. Schutzdruckhaltung
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Prüfung von RLT-Anlagen – Abnahmeprüfung und
Anlagenqualifizierung
Abnahmeprüfung:
Hygieniker und Fachingenieure überprüfen die vertraglich zugesicherten
technischen und hygienischen Eigenschaften der fertigen Anlage
entsprechend dem Projektpflichtenheft und den anerkannten Regeln der
Technik
Sämtliche Abweichungen werden dokumentiert, bewertet und erforderliche
Maßnahmen zur Sicherstellung der Anforderungen festgelegt.
Umsetzungsfristen für notwendige Änderungen werden in Abhängigkeit von
deren hygienischer Bedeutung festgesetzt
Erteilte Abnahme = Gefahrenübergang vom Anlagenhersteller zum Auftraggeber!
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Prüfung von RLT-Anlagen – Abnahmeprüfung und
Anlagenqualifizierung
Anlagenqualifizierung:
1. Installationsqualifikation
Alle zugesicherten Komponenten kontrolliert und funktionstüchtig, Mängel
behoben, bereit zum Einschalten
2. Funktionsqualifikation
Inbetriebsetzung einzelner Komponenten, Sicherheitsfunktion, Filtertest
3. Leistungsqualifikation
Zuluftvolumenstrom je Raum, Behaglichkeitsparameter im Raum
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Prüfung von RLT-Anlagen – Technische Abnahmeprüfung
Prüfgegenstand Parameter Prüfart
Projektunterlagen Vollständigkeit, Abweichun-
gen von Projekt-Pflichtenheft
Sichtung, Prüfung
Außenluft, Zuluft Raumlufttemperatur, -gesch-
windigkeit, rel. Luftfeuchte,
Außenluftrate
Messung
Luftleitungen Anforderungen nach Projekt-
Pflichtenheft
Prüfung der Unterlagen,
Inspektion
RLT-Geräte, Komponenten Anordnung, Ausstattung,
Funktion, Zugänglichkeit,
makroskop. Sauberkeit
Prüfung der Unterlagen,
Inspektion
Schwebstofffilter Anordnung, Dichtsitz,
Leckfreiheit
Prüfung der Unterlagen,
Inspektion, Prüfung nach
DIN EN ISO 14644-3
TAV-Auslässe Zuluftgeschwindigkeiten,
Zulufttemperaturen, Wert
und Verteilung Raumluft-
temperaturen
Messung 10cm unter
Verteiler, Messrate ≤30cm,
Mittelwertbildung der
Raumluft bei Raumlast
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Prüfung von RLT-Anlagen – Hygienische
Abnahmeprüfung
Durch Krankenhaushygieniker nach erfolgter technischer Abnahme
Reihenfolge der Abnahme:
1. Prüfung für OP-Räume der Raumklasse Ia
- Visuelle Vorprüfung (Qualitative Prüfung)
- Schutzgrad- oder Turbulenzgradmessung
2. Prüfung für OP-Räume der Raumklasse Ib
- Recovery-Test in turbulent belüfteten Räumen
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Prüfung von RLT-Anlagen – Hygienische
Abnahmeprüfung
Prüfgegenstand Methode Anforderungen
Raumklasse I
Hygienebegehung Sichtung aller RLT-Geräte
und von ihnen versorgte
Räume
Erfüllung der Kriterien für
RLT-Komponenten
Prüfung Luftströmungen Prüfung der
Strömungsrichtung jeder
Zugangstür mit Prüfaerosol
bei geöffnetem Spalt (1cm)
Jeder OP-Raum muss
positive Luftbilanz zur
Umgebung aufweisen
Raumklasse Ib
Prüfung der Erholzeit
Reduktion der Partikel in
turbulent belüfteten
Räumen
DIN EN ISO 14644-3 Reduktion der
Partikelkonzentration um
99% binnen 25min
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Prüfung von RLT-Anlagen – Hygienische
Abnahmeprüfung
Prüfgegenstand Methode Anforderungen
Raumklasse Ia (mit TAV-Auslass)
Strömungsvisualisierung
des Abströmverhaltens
unter TAV-Auslass
Keine Leuchten unter TAV-
Auslass
Prüfaerosol muss glm. –
ohne Störungen und
Inhomogenitäten – 1,2m
abströmen
Mit Leuchten und
Satelliten
Aerosol muss 50cm und
1,50m unter Leuchten
emittiert werden
Prüfaerosol muss glm. –
ohne Auftrieb – über
Objekte abströmen
Strömungsvisualisierung
der Abschirmung des
Schutzbereichs
Aerosol 80cm außerhalb
des Schutzbereichs in
einer Höhe von 1,50m
emittieren
Kein sichtbarer Eintrag des
Aerosols in Schutzbereich
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Prüfung von RLT-Anlagen – Schutzgradmessung
Nach erfolgter Strömungsvisualisierung
Quantitative Bewertung der Schutzwirkung vor Lasteintrag von außen und von
innen in den Schutzbereich unter Berücksichtigung von Strömungsstörkörpern
und Kühllasten im Schutzbereich
Raumklasse Ia
Messung der Partikelkonzentration und Behaglichkeit
Aufbau / Messmethodik aufwendig
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Prüfung von RLT-Anlagen – Turbulenzgradmessung
Ziel der Turbulenzgradmessung ist die Überprüfung der Schutzwirkung
des TAV-Auslasses durch turbulenzarme Luftströmung im Schutz-
bereich mit Hilfe einer Rastermessung
Ohne OP-Tisch, Instrumententisch und Lampen
Messung von Strömungsgeschwindigkeit, Temperatur, Turbulenzgrad
Periodische Prüfung
Projektion der Messpunkte auf den
Boden
Systemprüfung
Auf den Boden unterhalb des TAV-Auslasses
werden 121 Prüfpositionen projiziert
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Einteilung, Grundmerkmale und Prüfung von
Lüftungskonzepten (DGKH-Leitlinie 2015)
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Prüfung von RLT-Anlagen – Übersicht Periodische
Prüfungen
Prüfung Prüfperiode
Technische Prüfungen (siehe
Technische Abnahme)
mind. alle 36 Monate
Raumklasse Ia
Prüfung der Strömungsrichtung mind. alle 12 Monate
Mikrobiologisches Monitoring mind. alle 12 Monate
Strömungsvisualisierung mind. alle 12 Monate
Raumklasse Ib
Recovery-Test in turbulent belüfteten
Räumen
mind. alle 24 Monate
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Nachtabschaltung nach DGKH-
Leitlinie 2015
Vollständige Abschaltung nachts möglich
Nachlaufzeit von ca. 30 Minuten nach Betriebsende und
Schließen sämtlicher OP-Türen ist ausreichend
Der rechtzeitige Neustart der Anlagen ist zu gewährleisten
Es ist sicherzustellen, dass die Freispülzeit vor OP-Beginn
erreicht wird
Aus organisatorischen oder technischen Gründen kann es
sinnvoll sein, einzelne OP-Räume als Notfallräume
durchgängig lüftungstechnisch zu versorgen
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Stellungnahme KRINKO
Mitteilung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektions-prävention (KRINKO)
„Die Studienlage zum infektionsprophylaktischen Effekt von raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) mit turbulenzarmer Verdrängungsströmung zeigt gegenwärtig (Stand 12/2009) keinen Vorteil in Bezug auf die Prävention von postoperativen Wundinfektionen/ Infektionen im Operationsgebiet (Kategorie III, keine Empfehlung, ungelöste Frage). Eine Differenzierung in Raumklasse I a und I b ist somit unter diesem Gesichtspunkt nicht gerechtfertigt.“
„Das im Anhang F (normativ) aufgeführte Mikrobiologische Monitoring ist für die Bewertung der einwandfreien Funktion der RLT-Anlage weder notwendig noch zielführend.“
(aus: Epidemiologisches Bulletin Nr. 4 vom 1. Februar 2010)
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Bewegungen im OP
Operationsart Anzahl
Ops
Durchschn.
Op-Dauer
(min)
Durchschn.
Zahl der
Tür-
Öffnungen
Durchschn. Zahl der
Tür-Öffnungen/min
Gesamt 116 119,5 83,2 0,69
Primär-OP 80 92 60 0,65
Revisions-Op 36 160,7 134,8 0,84
Panahi et al., Clinical Orthopaedics and Related Research, 2012
Zeitpunkt Primär-OP
(%)
Revisions-OP
(%)
Gesamt (%)
Vor dem Erstschnitt 39,5 31 36,9
Nach dem Erstschnitt 60,5 69 63,1
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Grund und Häufigkeit für die Türöffnungen im OP
Panahi et al., Clinical Orthopaedics and Related Research, 2012
Grund Häufigkeit Häufigkeit (%)
Pause/
Schichtwechsel
146 1,5
Probenabholung 45 0,5
Information 1125 11,5
Beobachtung 132 1,3
Dokumentation 293 3,0
Reinigung 777 7,9
Soziale Gründe 103 1,0
Versorgung 2291 23,3
Durchgangsverkehr 261 2,7
Unbekannt 4640 47,3
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Überblick und Fazit
Raumlufttechnik hat im OP und der ZSVA eine notwendige
arbeitsphysiologische und technische Bedeutung (Abfuhr von Wärmelasten
und schädlichen Emissionen)
Im OP ist die Kontamination des OP-Feldes durch die Raumluft belegt, die
infektionsprophylaktische Wirkung der Raumlufttechnik aber nur bei
Operationen mit großen Implantationen
Es fehlt an Studien, um aus Evidenz eine evidenzbasierte Empfehlung zu
machen
KRINKO-Empfehlungen Basis für Maßnahmen zur Infektionsprävention
Durch Personaldisziplin und guten Organisation kann das OP-Feld vor
Keimeinträgen geschützt werden
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Schwerpunktaktion der GÄ 2016/ 2017
1. Personalabfrage
2. Reinigung im Krankenhaus
3. Profilabfrage wahrscheinlich erst 2017
1. Personalabfrage
Tabelle wie 2015
Neu: Angabe des Ansprechpartners im KH
Namentliche Auflistung des Hygienefachpersonals
(HFK und Ärzte)
Ergebnis der Abfrage 2015 derzeit im Landtag
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Reinigung im Krankenhaus
Anlass
Zunehmend Ausbrüche gemeldet, bei denen mangelhafte Reinigung zu
beobachten war
Fokus der Aktion
Struktur der Reinigungsorganisation
Externer/ interner Reinigungsdienst
Vertragssituation mit KH
Fachliche Qualifikation des Reinigungspersonals
QM-Konzept des Reinigungsdienstes
Leistungszahlen
Begehung des Aufbereitungsraumes
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Sonstiges
IfSG: Übergangsfrist bis 31.12.2019 verlängert (§ 23 Abs.8, Nr.3)
Hygiene-Förderprogramm des Bundes verlängert bis 31.12.2019
Curriculum für ABS-beauftragten Arzt von BÄK (40 h) verabschiedet
KRINKO-Empfehlungen Händehygiene und Krankenhaushygieniker in der
Länderanhörung
Curriculum für hygienebeauftragte MFA erstellt
Diverse Merkblätter zum Thema Asyl auf LGL-Homepage
Antibiotikatherapieleitfaden für Niedergelassene in Bearbeitung
Antibiotikaresistenzdatenbank für Bayern: Projektbeginn Januar 2016
Schwimmbadstudie zum Vorkommen von MRE in Krankenhäusern →
Freiwillige dringend gesucht!
www.lgl.bayern.de Raumlufttechnische Anlagen/Cora Ertl/10.04.2014 45
Veranstaltungen des LGL
BAKT-Symposium, Erlangen, 19. September 2016
„Bauen in medizinischen Einrichtungen- eine interdisziplinäre
Herausforderung“, Universität Würzburg, 27.September 2016
LARE-Symposium, Oberschleißheim, 7.Dezember 2016
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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