Meinungen, Analysen, Fakten
Nr. 16 / 17.12.2013
Volkswirtschaft special Meinungen, Analysen, Fakten
Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken · BVR · Volkswirtschaft/ Mittelstandspolitik Verantwortlich: Dr. Andreas Bley · Schellingstraße 4 · 10785 Berlin · Telefon: (030) 20 21 – 15 00 Telefax (030) 20 21 – 1904 · Internet: http://www.bvr.de · [email protected]
Deutsche Konjunktur: Solides Wachstum dank anziehender Investitionen
- Zum Jahresende 2013 zeigt sich die deutsche Wirtschaft weiterhin in einer guten konjunkturel-
len Verfassung. Trotz der zuletzt verhaltenen Entwicklung der Industrieproduktion deuten
Stimmungsindikatoren wie der ifo Geschäftsklimaindex oder das GfK-Konsumklima auf ein
überdurchschnittlich starkes Wirtschaftswachstum im Winterhalbjahr 2013/2014 hin.
- Aufgrund der schwachen Entwicklung vom vorangegangenen Winter dürfte das preisbereinig-
te Bruttoinlandsprodukt Deutschlands im Jahresdurchschnitt 2013 nur um 0,5 % über den Vor-
jahresstand steigen. In 2014 ist mit einem höheren Anstieg von 1,8 % zu rechnen. Damit wird
die Wachstumseinschätzung gegenüber der Prognose vom Juli 2013 im Wesentlichen beibehal-
ten.
- Das gesamtwirtschaftliche Wachstum wird 2014 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich nicht
nur an Tempo gewinnen, sondern auch auf einer breiteren Basis erfolgen. Neben den Konsum-
ausgaben dürften die Investitionen zunehmend zur zweiten Wachstumsstütze werden. Der Bei-
trag des Außenhandels zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung dürfte hingegen leicht negativ
bleiben. Zwar ist 2014 mit einer merklichen Belebung der deutschen Exportaktivitäten zu rech-
nen. Die Importe dürften aber, gestützt durch die hohe Binnennachfrage, noch stärker zulegen.
- Zu den Annahmen dieser Prognose gehört, dass sich die Wirtschaft des Euroraums in 2014 wei-
ter erholt und die Weltkonjunktur insgesamt an Fahrt aufnimmt. Sollte es aber zu wiederauf-
keimenden Zweifeln an der Tragfähigkeit der Schuldenlast in den europäischen Krisenländern
kommen oder eine Eskalation im US-Haushaltsstreit eintreten, dürfte das Wirtschaftswachstum
Deutschlands deutlich geringer ausfallen.
Meinung
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Deutsche Konjunktur: Solides Wachstum dank
anziehender Investitionen
Die deutsche Wirtschaft befindet sich zum Jahres-
ende 2013 weiterhin in einer Phase soliden Wachs-
tums. Trotz der zuletzt verhaltenen Entwicklung
der Industrieproduktion (siehe Seite 18 dieser Aus-
gabe von „Volkswirtschaft special“) signalisieren
Stimmungsindikatoren wie der ifo Geschäfts-
klimaindex oder das GfK-Konsumklima, dass sich
die gesamtwirtschaftliche Produktion im Vergleich
zum Sommer beschleunigt hat. Aufgrund der
schwachen Entwicklung vom vorangegangenen
Winter dürfte das preisbereinigte Bruttoinlands-
produkt (BIP) Deutschlands im Jahresdurchschnitt
2013 aber nur um 0,5 % über den Vorjahresstand
steigen. In 2014 ist mit einem höheren BIP-Wachs-
tum von 1,8 % zu rechnen. Damit wird die Wachs-
tumseinschätzung gegenüber der Prognose vom
Juli 2013 im Wesentlichen beibehalten.
Kräftiger BIP-Zuwachs zum Jahresende
Schätzungen des BVR, die auf der Kombination
von Zeitreihenmodellen (VAR-Modelle) basieren,
lassen erwarten, dass das preis-, saison- und kalen-
derbereinigte BIP Deutschlands im vierten Quartal
2013 gegenüber dem Vorquartal um 0,7 % steigen
wird. Zuvor, im Sommerquartal, war das BIP noch
mit einer Verlaufsrate von 0,3 % expandiert. Da die
Wirtschaftsleistung aber infolge der Wachstumsdel-
le vom vierten Quartal 2012 (-0,5 %) mit einem
Unterhang in das Jahr 2013 gestartet ist und zu-
dem die Entwicklung im ersten Quartal witte-
rungsbedingt stagnierte (0,0 %), wird das preis-
bereinigte BIP im Jahresdurchschnitt 2013 voraus-
sichtlich nur um 0,5 % zunehmen (arbeitstäglich
bereinigt +0,6 %).
Wirtschaftswachstum wird 2014 hoch bleiben
Den Zeitreihenmodellen zufolge wird sich das kräf-
tige Wirtschaftswachstum vom Jahresendquartal
2013 im ersten Quartal 2014 mit einer BIP-Ver-
laufsrate von 0,6 % fortsetzen. In den darauffol-
genden Quartalen ist dann mit einem Anstieg zu
rechnen, der in etwa der Wachstumsrate des Po-
tenzialwachstums entspricht (0,3 %). Das Potenzi-
alwachstum ist die Rate, mit der das BIP auf Dauer
maximal zunehmen kann, ohne dass es zu einem
höheren Druck auf das allgemeine Preisniveau
kommt.
Im Jahressdurchschnitt wird das preisbereinigte BIP
Deutschlands gemäß der vorliegenden Prognose
um 1,8 % steigen (in originärer und kalenderberei-
nigter Rechnung). Anders als in 2013, in dem der
Unterhang des Vorjahres den BIP-Anstieg um
0,3 Prozentpunkte verminderte, wird in 2014
wieder ein Überhang das Wachstum stützen. Der
Überhang bzw. Unterhang berechnet sich aus dem
Verhältnis des preis-, kalender- und saisonbereinig-
ten BIP-Wertes vom vierten Quartal eines Jahres
zum entsprechenden BIP-Jahresdurchschnittswert.
In 2014 dürfte der Überhang des Vorjahres mit
0,9 Prozentpunkten zum BIP-Anstieg beitragen
und damit etwas höher ausfallen als im Durch-
schnitt der letzten zehn Jahre (0,5 Prozentpunkte).
Das Wirtschaftswachstum wird 2014 gegenüber
Meinung
3
dem Vorjahr voraussichtlich nicht nur an Tempo
gewinnen, sondern auch auf einer breiteren Basis
erfolgen. Neben den Konsumausgaben dürften die
Investitionen zunehmend zur zweiten Wachstums-
stütze werden. Der Beitrag des Außenhandels zur
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung dürfte hinge-
gen leicht negativ bleiben. Zwar ist 2014 mit einer
merklichen Belebung der deutschen Exportaktivitä-
ten zu rechnen. Die Importe dürften aber, gestützt
durch die hohe Binnennachfrage, noch stärker
zulegen.
Die Prognose beruht auf der Annahme, dass sich
die Wirtschaft des Euroraums in 2014 weiter erholt
und die Weltkonjunktur insgesamt an Fahrt auf-
nimmt. Ferner wird angenommen, dass die EZB
ihren ausgesprochen stimulierenden Kurs bis Ende
2014 beibehalten wird. Darüber hinaus wird unter-
stellt, dass der Euro-Wechselkurs gegenüber den
wichtigsten Handelspartnern stabil bleibt und dass
die globalen Energie- und Rohstoffpreise moderat
zurückgehen werden.
Investitionen nehmen an Fahrt auf
In Hinblick auf die Investitionsausgaben zeichnet
sich momentan eine spürbare Belebung ab. Die
Ausrüstungsinvestitionen legten im Sommerquartal
mit einer Verlaufsrate von 0,5 % zu. Sie waren
bereits im Frühjahrsquartal moderat gestiegen,
nachdem sie zuvor sechs Quartale in Folge zurück-
gegangen waren. Zum Anstieg dürften neben
dem verbesserten weltwirtschaftlichen Umfeld
insbesondere die nachlassende Unsicherheit über
die künftige wirtschaftspolitische Entwicklung des
Euroraums beigetragen haben. Ende dieses und im
Verlauf kommenden Jahres ist mit einer weiteren
Belebung der Ausrüstungsinvestitionen zu rechnen.
Die Investitionstätigkeit wird dabei auch durch die
Finanzierungsbedingungen gestützt, die weiterhin
ausgesprochen günstig sind.
1,5
0,10,4
0,10,7
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0,7 0,60,3 0,3 0,3
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Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4
2011 2012 2013 2014
Wachstum zum Vorquartal (%, rechte Skala) BIP (Kettenindex 2005 = 100) Jahresdurchschnitt
Wirtschaftswachstum dürfte kräftig bleibenpreis-, saison- und kalenderbereinigtes Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Quelle: Destatis, ab dem vierten Quartal 2013: Prognose des BVR
Meinung
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Bei den Bauinvestitionen konnten die deutlichen
Produktionsausfälle des vergangenen Winters
schon im Frühjahrsquartal größtenteils wieder
aufgeholt werden und auch im Sommerquartal
war ein spürbares Wachstum (+2,4 %) zu verzeich-
nen. In naher Zukunft ist mit einer Fortsetzung der
Aufwärtsbewegung am Bau zu rechnen. Neben
dem Wohnungsbau, der durch die günstigen Ein-
kommensperspektiven, die niedrigen Zinsen und
die gestiegene Vorliebe für werthaltig erscheinen-
de Sachanlagen stimuliert wird, dürften dann auch
der gewerbliche und der öffentliche Bau Impulse
zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum liefern. Von
den im Koalitionsvertrag vorgesehenen zusätzli-
chen staatlichen Investitionen sind zunächst noch
keine großen Effekte zu erwarten, da Bauprojekte
vielfach einen langen Planungsvorlauf aufweisen.
Konsumausgaben bleiben Wachstumsstütze
Die privaten Konsumausgaben sind in den ersten
drei Quartalen des laufenden Jahres kontinuierlich
gestiegen. Im Sommerquartal wurden sie allerdings
nur leicht (+0,1 %) ausgeweitet. Zum Anstieg der
Konsumausgaben trugen vor allem die Lohnerhö-
hungen und der weitere Beschäftigungsaufbau
bei. Zudem wurden die Privathaushalte zu Jahres-
beginn durch eine Senkung des Beitragssatzes zur
gesetzlichen Rentenversicherung, die Abschaffung
der Praxisgebühr und eine leichte Erhöhung des
steuerlichen Grundfreibetrags entlastet. Zum Jah-
resende dürften die Konsumausgaben beschleu-
nigt steigen. Hierauf deutet zumindest das GfK-
Konsumklima hin, das sich zuletzt, im November,
auf dem höchsten Stand seit sechs Jahren befand.
In 2014 dürfte der Privatkonsum stärker steigen als
im Vorjahr. Die Konsumkonjunktur wird weiterhin
durch expandierende Tarifeinkommen und die
gute Arbeitsmarktentwicklung unterstützt wer-
den. Auch der im Koalitionsvertrag vereinbarte
Anstieg der Sozialleistungen könnte höhere Kon-
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Wachstum dürfte 2014 von Konsum und Investitionen getragen werdenBeiträge der Verwendungskomponenten zum Anstieg des preisbereinigten BIP in Prozentpunkten*
Außenbeitrag Bruttoinvestitionen Konsumausgaben
*Die Beiträge berechnen sich aus dem Vorjahresanteil der Verwendungskomponente am BIP (auf Basis jeweiliger Preise) multipliziert mit der jeweiligen Veränderungsrate (auf Basis preisbereinigter Angaben).Quelle: Destatis, 2013 und 2014: Prognose des BVR
Meinung
5
sumausgaben nach sich ziehen. Impulse sind zudem
von den Selbständigen- und Vermögenseinkom-
men zu erwarten, die angesichts der guten Kon-
junktur voraussichtlich merklich expandieren wer-
den. Spürbare Nachfrageimpulse sind auch von den
Konsumausgaben des Staates zu erwarten, die im
kommenden Jahr ebenfalls stärker zulegen dürf-
ten.
Außenhandel mit negativem Wachstumsbeitrag
Das Außenhandelsgeschäft der deutschen Wirt-
schaft hat sich im Sommerhalbjahr etwas erholt.
Die Exporte und Importe waren im Winterhalbjahr
2012/2013 vor dem Hintergrund der europäischen
Staatsschuldenkrise und der insgesamt verhaltenen
Weltkonjunktur noch merklich zurückgegangen. Im
dritten Quartal legten die Exporte um 0,1 % und
die Importe um 0,8 % zu. Auf Jahressicht ist eben-
falls davon auszugehen, dass die Ausfuhren etwas
schwächer expandieren werden als die Importe.
Der Außenhandel dürfte daher für sich genommen
insgesamt das gesamtwirtschaftliche Wachstum
leicht vermindern.
Auch im nächsten Jahr ist mit einem negativen
Wachstumsbeitrag zu rechnen. Zwar werden die
Ausfuhren voraussichtlich sowohl in die Schwellen-
länder, als auch in die USA und in die Nachbarstaa-
ten des Euroraums deutlich zunehmen. Das Im-
portwachstum dürfte aber noch von der erwarte-
ten Zunahme der Exporte übertroffen werden.
Neben der ausfuhrgetriebenen Belebung der Im-
porte werden die Einfuhren auch durch die robus-
te inländische Konsumnachfrage und die anzie-
henden Ausrüstungsinvestitionen befördert wer-
den.
Erwerbstätigkeit nimmt weiter zu
Der deutsche Arbeitsmarkt zeigte sich im bisheri-
gen Verlauf des Jahres 2013 in einer positiven
Grundverfassung. Die Anzahl der Erwerbstätigen
ist weiter gestiegen, wenn auch weniger dyna-
misch als im Vorjahr. Für den Zuwachs waren allein
die zunehmende Erwerbsbeteiligung der inländi-
schen Bevölkerung sowie die verstärkte Zuwande-
rung aus Osteuropa und den Euro-Krisenländern
verantwortlich. Die Arbeitslosenzahl nahm hinge-
gen vor dem Hintergrund der Rückführung ar-
beitsmarktpolitischer Maßnahmen etwas zu.
In 2014 dürfte sich der Beschäftigungsaufbau ge-
stützt durch die gute Konjunktur fortsetzen. Die
Anzahl der Erwerbstätigen dürfte von 41,8 Mio.
im Jahresdurchschnitt 2013 auf 42,0 Mio. steigen.
Die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit
registrierten Arbeitslosen wird hingegen voraus-
sichtlich mit im Mittel 2,9 Mio. Menschen auf einem
ähnlichen Niveau wie im Vorjahr bleiben. Dies
entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,9 %.
Von dem im Koalitionsvertrag vorgesehenen all-
gemeinen gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von
8,50 Euro je Stunde dürften noch keine spürbaren
Effekte auf dem Arbeitsmarkt ausgehen, da dieser
erst ab dem Jahr 2015 eingeführt werden soll.
Konjunkturrisiken vor allem aus dem Ausland
Die vorliegende Prognose ist mit einigen Risiken
Meinung
6
behaftet, die vor allem im internationalen Umfeld
zu sehen sind. So ist denkbar, dass die von Krisen
betroffenen Euroländer in ihren Konsolidierungs-
und Reformbestrebungen nachlassen werden.
Wiederaufkeimende Zweifel an der dauerhaften
Tragfähigkeit der Schuldenlast könnten dann zu
neuen Spannungen an den Finanzmärkten führen.
Dies könnte über den Export und die inländischen
Investitionsausgaben das Wirtschaftswachstum in
Deutschland dämpfen. Zudem gehen von den USA
weitere Risiken aus. In der Prognose wird unter-
stellt, dass sich die politischen Parteien des Landes
Anfang 2014 auf eine neuerliche Anhebung der
Schuldenobergrenze einigen können. Sollte dies
nicht der Fall sein, dürfte dies erhebliche Auswir-
kungen auf die Weltkonjunktur und damit auch
auf das Exportgeschäft der deutschen Wirtschaft
haben.
Andererseits ist aber auch eine merklich günstigere
Entwicklung denkbar, sollte die Erholung im Euro-
raum schneller voranschreiten als erwartet und die
globale Konjunkturentwicklung insgesamt dynami-
scher verlaufen. Eine günstigere Entwicklung wäre
auch zu erwarten, wenn es der neuen Bundesre-
gierung zeitnahe gelänge, mehr Planungssicherheit
für Investitionen zu schaffen. In einem solchen
Umfeld dürften die BIP-Verlaufsraten Deutschlands
auch nach dem voraussichtlich sehr wachstums-
starken Winterhalbjahr 2013/2014 deutlich über
der Potenzialwachstumsrate liegen.
Autor:
Dr. Gerit Vogt
Mail: [email protected]
Geldmenge
7
Kreditvergabe im Euroraum weiter rückläufig
Die Kreditvergabe im Euroraum bleibt schwach.
Nach den Zahlen der Europäischen Zentralbank
(EZB) ist die Summe der Kredite an Firmen und
Privathaushalte im Oktober gegenüber dem Vor-
jahr um 2,1 % gesunken. Das Tempo der Kredit-
kontraktion erhöhte sich damit im Oktober sogar
noch einmal leicht um 0,1 Prozentpunkte.
Besonders schwach entwickelte sich dabei nach
wie vor die Unternehmenskreditvergabe. Im Mo-
natsvergleich verringerte sich die Summe der Kre-
dite an Unternehmen um 12 Mrd. Euro. Insbeson-
dere in den Peripheriestaaten des Währungsraums
halten sich die Banken mit der Vergabe von Unter-
nehmensdarlehen weiterhin zurück. Die Kredite an
private Haushalte konnten hingegen im Monats-
vergleich sogar um 1 Mrd. Euro leicht zunehmen.
Geldmengenwachstum gab weiter nach
Der Anstieg der für die EZB-Zinspolitik wichtigen
Geldmenge M3 hat sich im Oktober ein weiteres
Mal abgeschwächt. Die Jahreswachstumsrate des
breit gefassten Geldmengenaggregats verringerte
sich im Oktober um 0,6 Prozentpunkte auf 1,4 %.
Wie in den Vormonaten leistete die besonders
liquide Geldmenge M1 mit 3,4 Prozentpunkten
den größten Beitrag zum Anstieg des Gesamtag-
gregats. Der Wachstumsbeitrag der Termin- und
Spareinlagen fiel hingegen mit -0,5 Prozentpunk-
ten negativ aus. Im September hatte er sich noch
wachstumsneutral entwickelt. Der Beitrag der
marktfähigen Finanzinstrumente lag im Oktober
bei -1,4 Prozentpunkten und blieb damit gegen-
über dem Vormonat unverändert.
-5,0
0,0
5,0
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12/10 06/11 12/11 06/12 12/12 06/13
Marktfähige Finanzinstrumente (M3-M2)
Termin- und Spareinlagen (M2-M1)
Bargeld und Sichteinlagen (M1)
M3 insgesamt
Kredite an Privatsektor
Beiträge zum M3-Wachstumin Prozentpunkten, saisonbereinigt
Quelle: EcoWin, Berechnungen des BVR
Geldpolitik
8
Keine Leitzinsänderung im Euroraum
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat
auf seiner geldpolitischen Sitzung vom 5. Dezem-
ber keine weitergehenden Krisenmaßnahmen
beschlossen. Im Vorfeld der Ratssitzung hatte es
an den Finanzmärkten immer wieder Spekulatio-
nen über eine Ausweitung der bereits ausgespro-
chen expansiven Geldpolitik der EZB in Form eines
negativen Zinses für Übernachteinlagen oder einen
neuen Langfristtender gegeben. Der Präsident der
EZB, Mario Draghi, bekräftigte aber erneut, dass
das EZB-Leitzinsniveau für einen längeren Zeitraum
auf dem derzeit niedrigen Niveau bleiben oder
weiter sinken werde. In diesem Zusammenhang
verwies Mario Draghi auf das reichhaltige Arsenal
an weiteren möglichen geldpolitischen (Sonder-
)Maßnahmen. Über Negativzinsen für Übernacht-
einlagen sei auf der Ratssitzung nur kurz gespro-
chen worden. Neue Liquiditätsspritzen in Form von
Langfristtendern kämen, so Draghi, für die Institute
nur dann in Frage, wenn erwartet werden könne,
dass die zusätzliche Liquidität nicht bei den Banken
stecken bliebe und dadurch nicht an die hiesige
Wirtschaft weitergereicht werde.
Neben der geldpolitischen Entscheidung veröffent-
lichte die EZB am vergangenen Donnerstag auch
die neuen vierteljährlichen Projektionen zu Wachs-
tum und Inflation im Euroraum. Für 2014 erwarten
die Volkswirte der europäischen Notenbankerwar-
ten eine Teuerungsrate von 1,1 %. Im September
hatte die Projektion für 2014 noch bei 1,4 % gele-
gen. Die Wirtschaft dürfte in 2014 ebenfalls um
1,1 % expandieren. Für 2015 erwarten die Noten-
banker sogar ein Wachstum in Höhe von 1,5 %. Die
Inflationsrate dürfte dann bei 1,3 % liegen.
Der BVR ZinsBVR ZinsBVR ZinsBVR Zins----Tacho Tacho Tacho Tacho zeigt im Dezember mit
46 Punkten ein moderates mittelfristiges Inflations-
risiko für den Euroraum an. Das Barometer des
BVR zur Messung des mittelfristigen Inflationsziels
Okt 13 Nov 13 Dez 13
BVR Zins-Tacho 45 46 46
Konjunktur (50 %) 44 46 47
Preise (40 %) 48 48 48
Liquidität (10 %) 35 34 33
BVR Zinstacho
Der BVR Zinstacho ist ein Indikator für die Inflationsrisiken im Euroraum. Ein Anstieg des BVR Zins-Tachos zeigt steigende, eine Abnahme sinkende Inflationsrisiken an. Eine detaillierte Beschreibung des BVR Zinstachos befindet sich im BVR Volkswirtschaft special Nr. 13/2007
0,00
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BVR Zinstacho EZB-Leitzins in % (rechte Skala)
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100
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Geldpolitik und Geldmarkt
9
im Währungsraum blieb damit unverändert zum
Vormonat November. Seit Jahresbeginn ist der
Zins-Tacho um dreieinhalb Punkte gestiegen. Der
Anstieg des Preisdrucks ist allein auf den Anstieg
der Konjunkturkomponente des Tachos zurückzu-
führen, die sich aus einem bessernden konjunktu-
rellen Umfeld speist. Von Seiten der Preis- und der
Liquiditätskomponenten ging hingegen im De-
zember im Zuge einer moderateren Rohstoffpreis-
entwicklung und einer schwachen Kreditvergabe
im Vergleich zum Vorjahresultimo ein sichtbar
geringerer Inflationsdruck aus.
Zinsen am Geldmarkt steigen
Die Zinsen für Termingeschäfte auf dem europäi-
schen Geldmarkt sind im Dezember sichtbar ge-
stiegen. Grund für den deutlichen Anstieg der
Geldmarktzinsen dürften die abnehmenden Speku-
lationen auf eine weitere Lockerung der Geldpoli-
tik im Euroraum gewesen sein. So hatte unter an-
derem EZB-Präsident Draghi in seiner Rede vor
dem EU-Parlament betont, dass die EZB zwar je-
derzeit bereit sei zu handeln. Allerdings seien ein-
zelne schwächere Daten aus der Euro-Wirtschaft
kein ausreichender Grund für zusätzliche expansive
Schritte. Einige weitere Direktoriumsmitglieder
stießen ins gleiche Horn.
Vor diesem Hintergrund stiegen die Zinsen für die
weiterhin allenfalls mäßig liquiden Termingeschäfte
am Geldmarkt über alle Laufzeiten an. Der Zins für
Dreimonatsgelder kletterte dabei bis zum 16. De-
zember um 6 Basispunkte auf 0,29 %. Der Zins für
die weniger liquiden Zwölfmonatsgelder stieg im
Wochenverlauf um ebenfalls 6 Basispunkte auf
0,56 %.
in % Änderung* seit
Euro-Raum
Einlagesatz 0,00 0,00 13.11.13
Haupttender 0,25 -0,25 13.11.13
Spitzensatz 0,75 -0,50 13.11.13
USA
Tagesgeld-Ziel 0,25** 1,25 16.12.08
Japan
Tagesgeld-Ziel 0,10 0,20 19.12.08
Großbritannien
Reposatz 0,50 -0,50 05.03.09
Notenbankzinsen in ausgewählten Ländern
*Prozentpunkte, **Spanne von 0,0 bis 0,25 %Quelle: EcoWin
Rentenmarkt
10
Renditeplus im Dezember
Staatsanleihen mit hoher Bonität waren in den
ersten beiden Dezemberwochen weniger stark
gefragt. So verzeichneten Bundesanleihen wie
auch US-Treasuries einen sichtbaren Renditean-
stieg. Der Anstieg erfolgte in erster Linie in der
ersten Dezemberwoche, als sich viele Investoren
von den als besonders sicher geltenden Staatspa-
pieren trennten. Getragen wurde die Entwicklung
dabei von den sich weiter aufhellenden Konjunk-
turaussichten. Im Euroraum sorgte vor allem die
positive Entwicklung des Einkaufsmanagerindexes
für den November für Konjunkturoptimismus. Die
positive Tendenz setzte sich bei den Einkaufsma-
nagerindizes im Dezember fort. Ausschlaggebend
für die gute Performance waren in erster Linie
bessere Zahlen aus Deutschland. Die konjunkturelle
Lage in Frankreich blieb hingegen schwach. Dort
beschleunigte sich die Talfahrt zum Ende des Jah-
res sowohl in der Industrie als auch im Dienstleis-
tungssektor noch einmal sichtbar. Seit dem Som-
mer befindet sich die französische Wirtschaft in
einer ausgeprägten Schwächephase. In den zuvor
schwächelnden Euro-Staaten besserte sich die kon-
junkturelle Lage unterm Strich hingegen etwas. Die
Anleger quittierten dies mit einer stabileren Nach-
frage nach Staatsanleihen aus der Euro-Peripherie,
was die Nachfrage nach Bundesanleihen zusätzlich
schwächte.
Die Bestätigung des EZB-Leitzinses stützte den
Renditeaufwärtstrend. So setzte sich nach der
EZB-Ratssitzung bei den Investoren die Erwartung
durch, dass die EZB vorläufig nicht an der Zins-
schraube drehen werde.
In der zweiten Dezemberwoche setzte sich der
Renditetrend bei Staatsanleihen aus Europa und
Nordamerika fort. Unterstützend wirkte hier die
bevorstehende Sitzung des Offenmarktausschusses
der Federal Reserve. Vor dem Hintergrund eines
sich bessernden Konjunkturausblicks für die USA
nahmen die Spekulationen der Anleger über die
anstehende geldpolitische Entscheidung der Fe-
deral Reserve zu. Zwar ging die Mehrheit der An-
leger von einer Fortsetzung der Anleiheaufkäufe
auf dem aktuellen Niveau bis in das kommende
Frühjahr aus. Gleichwohl gewannen Spekulationen
auf eine Rückführung des Fed-Anleiheaufkauf-
programms zunehmend an Gewicht, was die Ren-
diten von US-Treasuries etwas nach oben trieb.
% p.a. Aug Sep Okt
täglich fällig 0,42 0,41 0,40
Laufzeit bis 1 Jahr 0,75 0,73 0,72
Kündigungsfrist bis 3 Monate 0,85 0,85 0,82
täglich fällig 0,16 0,16 0,16
Laufzeit bis 1 Jahr 0,17 0,17 0,15
Überziehungskredite 9,49 9,54 9,44
Konsumentenkrediteüber 5 Jahre 7,73 7,71 7,77
Wohnungsbaukredite über 10 Jahre 2,74 2,82 2,91
bis 1 Mio. € bis 1 Jahr** 1,70 1,80 1,79
bis 1 Mio. € über 5 Jahre 2,83 2,87 3,03*nichtfinanzieller Kapitalgesellschaften**oder variable LaufzeitQuelle: Deutsche Bundesbank
Einlagen privater Haushalte
Zinssätze im Neugeschäft der deutschen
Banken
Kredite privater Haushalte
Unternehmenskredite*
Einlagen Unternehmen*
Rentenmarkt
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Darüber hinaus sorgte die Einigung auf einen Bud-
getentwurf zwischen Demokraten und Republika-
nern für eine verminderte Nachfrage nach den als
besonders sicher geltenden US-Staatsanleihen.
Viele sehen in der Einigung ein Zeichen für mehr
Stabilität in der US-Politik und damit auch weniger
expansiven Geldpolitik. Die Tapering-Spekulationen
in den USA belasteten auch in Europa den Staats-
anleihemarkt.
Die Umlaufrendite börsennotierter Bundesanleihen
stieg um 13 Basispunkt und lag am 16. Dezember
bei 1,51 %. Die Rendite der 10-jährigen Bundesan-
leihen lag am gleichen Tag bei 1,84 % und damit
14 Basispunkte höher als zum Vormonatsultimo.
Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen kletterte
um 13 Basispunkte auf 2,88 %.
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0,5
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1,5
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D J F M A M J J A S O N D
10-jährige StaatsanleihenRenditen in %
Quelle: EcoWin
USA
Euroraum
Japan
D J F M A M J J A S O N D0,0
0,5
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Geld- und KapitalmarktZinssätze in %
3-Monatsgeld
Umlaufsrendite
EZB-Mindestbietungssatz
0,0
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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Zinsstrukturin %, Schätzwerte
16.09.2013 16.12.2013
Restlaufzeit in Jahren
Devisen
12
EZB stützt Euro
Der Euro hat in der ersten Dezemberhälfte ein
Kursplus gegenüber dem US-Dollar realisieren kön-
nen. Unterstützung gab es von Seiten der Europäi-
schen Zentralbank. Die Gemeinschaftswährung
profitierte von den Äußerungen des EZB-Präsi-
denten Mario Draghi, der die Spekulationen der
Händler auf eine weitere Zinssenkung dämpfte. Zu
Monatsmitte hin bekräftigten verschiedene EZB-
Direktoriumsmitglieder, dass die EZB ihre Geldpoli-
tik in naher Zukunft nicht noch expansiver gestal-
ten werde. An den Devisenmärkten wurde im
Zuge dessen die Möglichkeit einer weiteren Locke-
rung der Geldpolitik der EZB mehr und mehr aus-
gepreist. Gleichwohl blieben die Spekulationen
über neue Geldspritzen der Notenbanker für das
kommende Jahr erhalten, was den Anstieg des
Euro-Dollar Kurses nach oben hin eingrenzte.
In den USA kamen hingegen neue Spekulationen
auf den zukünftigen geldpolitischen Kurs der
Federal Reserve auf. Zwar erwartet die Mehrzahl
der Händler weiterhin, dass die US-Notenbank
erst ab März ihre Anleihekäufe reduzieren wird.
Allerdings reichte die Einigung im US-Haushalts-
streit im Fahrwasser guter Konjunkturdaten, um
neue Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der
Anleiheaufkäufe der Fed loszutreten. Der US-Dollar
konnte von dieser Stimmung zur Monatsmitte
profitieren und die erlittenen Kursverluste gegen-
über dem Euro eingrenzen. Unterm Strich gewann
der Euro gegenüber dem US-Dollar im Vergleich
zum Vormonatsultimo einen halben US-Cent und
lag am Montag, dem 16. Dezember bei 1,378 US-
Dollar.
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D J F M A M J J A S O N D0,6
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Euro-WechselkursAuslandswährung pro Euro
Quelle: EcoWin
US-Dollar
Jap. Yen (rechte Skala)
Brit. Pfund
USD JPY GBP CHF CAD SEK NOK DKK
30. Sep. 13 1,3505 131,78 0,8361 1,2225 1,3912 8,6575 8,1140 7,4580
31. Okt. 13 1,3641 133,99 0,8502 1,2333 1,4251 8,8052 8,1040 7,4587
29. Nov. 13 1,3611 139,21 0,8328 1,2298 1,4394 8,9075 8,3200 7,4589
16. Dez. 13 1,3776 141,87 0,8439 1,2212 1,4579 9,0266 8,4345 7,4605
Euro-Wechselkurse
Ausländische Währungseinheiten pro Euro, Referenzkurse der EZBQuelle: EcoWin
Aktien
13
Keine Jahresendrally in Sicht
Nach einer Jahresendrally sah es in der ersten
Dezemberhälfte an den Aktienmärkten dies- wie
jenseits des Atlantiks nicht aus. Gewinnmitnahmen
sowie die Furcht der Anleger, die Federal Reserve
könne ihre Konjunkturstützen früher drosseln als
bislang angenommen, belasteten die Kurse. Dar-
über hinaus dämpfte die EZB die Stimmung, indem
sie signalisierte, ihre Geldpolitik vorerst nicht noch
expansiver gestalten zu wollen.
Zur Monatsmitte hin drehte sich die Stimmung.
Sowohl der DAX als auch der Dow Jones starteten
fulminant in die dritte Dezemberwoche. Viele In-
vestoren wurden von besser als erwartet ausgefal-
lenen Konjunkturdaten in Europa ermuntert, an die
europäischen Aktienmärkte zurückzukehren. In
den USA sorgte. So hatte sich die Stimmung in der
Euro-Wirtschaft im Dezember weiter überraschend
stark aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex stieg
von 51,7 Zählern auf 52,1 Punkte und lag damit
noch deutlicher über der Wachstum signalisieren-
den Schwelle von 50 Punkten. In den USA sorgte
derweil eine Fusionswelle für steigende Kurse.
Die Kursgewinne in der dritten Dezemberwoche
konnten aber die vorherigen Verluste nur eingren-
zen. Unterm Strich blieb die Dezemberbilanz des
DAX und Dow Jones negativ. So fiel der DAX bis
zum 16. Dezember um 2,6 % auf 9.164 Punkte. Der
Der Dow Jones sackte im gleichen Zeitraum um
1,3 % auf 15.885 Punkte ab.
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D J F M A M J J A S O N D
Deutscher AktienmarktDax, 40-/ 200-Tagesschnitt
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D J F M A M J J A S O N D
Aktien im EuroraumEuro-Stoxx 50, 40-/ 200-Tagesschnitt
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15.400
16.000
16.600
D J F M A M J J A S O N D
Aktienmarkt USADow Jones, 40-/ 200-Tagesschnitt
Quelle: EcoWin
Eurokonjunktur
14
Wirtschaftsleistung dürfte 2014 steigen
Fachleute schätzen derzeit die konjunkturellen
Perspektiven des Euroraums für das kommende
Jahr überwiegend günstig ein. So gehen beispiels-
weise die Experten der OECD in ihrem jüngsten
Wirtschaftsausblick davon aus, dass das preisberei-
nigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Währungs-
raums, nach einem Rückgang um 0,4 % im laufen-
den Jahr, in 2014 um 1,0 % steigen wird. Das ge-
samtwirtschaftliche Wachstum dürften demnach
sowohl von einer Belebung der Binnennachfrage
als auch vom zunehmenden Außenhandel getra-
gen werden.
Zuletzt, im Sommerquartal 2013, war das preis-
und saisonbereinigte BIP des Währungsraums ge-
mäß den inzwischen von Eurostat bestätigten
Angaben gegenüber dem Vorquartal geringfügig
um 0,1 % expandiert. Die Wirtschaftsleistung war
bereits im Frühjahrsquartal leicht (+0,3 %) gestie-
gen, nachdem sie allerdings zuvor sechs Quartale in
Folge gesunken war. Für den jüngsten BIP-Anstieg
waren insbesondere die Lager- und Anlageinvesti-
tionen verantwortlich, die für sich genommen die
Wachstumsrate um 0,3 bzw. 0,1 Prozentpunkte
erhöhten. Leichte Wachstumsimpulse gingen aber
auch von den privaten und staatlichen Konsum-
ausgaben aus, die im Vorquartalsvergleich um
0,1 % bzw. 0,2 % stiegen. Der Außenhandel hat
hingegen den BIP-Zuwachs um 0,3 Prozentpunkte
vermindert, da die Exporte (+0,2 %) weniger stark
expandierten als die Importe (+1,0 %).
Stimmung hellt sich weiter auf
Eine Fortsetzung des BIP-Wachstums im Euroraum
lässt der Wirtschaftsklimaindex der EU-Kommission
erwarten. Der Stimmungsindikator ist im Novem-
ber gegenüber Oktober um 0,8 Punkte auf
98,5 Punkte gestiegen. Er befindet sich damit nur
noch leicht unter seinem langfristigen Mittelwert
1) Euroraum, in Punkten - Gewichtung: 40 % Industrievertrauen, 30 % Dienstleistungsvertrauen,
20 % Verbrauchervertrauen, 5 % Einzelhandelsvertrauen, 5 % Bauvertrauen
2) Saldo in Prozentpunkten (= Differenz aus positiven und negativen Antworten)
Quelle: EcoWin
Wirtschaftsklima im Euroraum
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Eurokonjunktur
15
von 100 Punkten.
Industrieproduktion gibt nach
Im Kontrast zur Aufwärtsbewegung wichtiger
Stimmungsindikatoren hat sich die Industriepro-
duktion zuletzt sichtlich abgeschwächt. Nach vor-
läufigen Angaben von Eurostat ist die Erzeugung
im Oktober gegenüber dem Vormonat preis- und
saisonbereinigt um 1,1 % zurückgegangen, nach-
dem sie bereits im September gesunken war
(-0,2 %). Der Ausstoß gab dabei in fast allen indust-
riellen Hauptgruppen nach. Lediglich bei den Her-
stellern von Vorleistungsgütern war ein leichtes
Produktionsplus (+0,4 %) zu verzeichnen.
In naher Zukunft ist mit einer Belebung der Indust-
riekonjunktur zu rechnen. Hierauf deutet zumin-
dest die Entwicklung des Auftragseingangs hin.
Der Order-Indikator hat sich zuletzt, im November,
gegenüber dem Vormonat um kräftige 3,3 Punkte
auf -17,9 Punkten erhöht.
Inflationsrate auf 0,9 % gestiegen
Der rückläufige Trend bei der Inflationsrate des
Euroraums hat sich jüngst nicht fortgesetzt. Die
Inflationsrate, gemessen an der Jahresrate des
Harmonisierten Verbraucherpreisindexes (HVPI),
legte von 0,7 % im Oktober auf 0,9 % im Novem-
ber zu. Teuerungstreibend wirkten insbesondere
die Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak
(+1,6 %) sowie für Dienstleistungen (+1,5 %).
Bei den Erzeugerpreisen hat sich die Abwärtsbe-
wegung hingegen etwas beschleunigt. Sie gaben,
nachdem sie im September um 0,9 % zurückge-
gangen waren, im Oktober um 1,4 % nach. Ähnlich
wie in den Vormonaten resultierte die Abwärts-
bewegung des Gesamtindexes vor allem aus der
Entwicklung der Preise für Energie (-3,6 %) und
Vorleistungsgüter (-1,8 %). Für November sind
derzeit noch keine Angaben zur Erzeugerpreis-
entwicklung verfügbar.
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Aufträge und Produktion2010=100, Euroraum, saisonbereinigt
*Order-Indikator der EU-KommissionQuelle: EcoWin
Produktion
Aufträge (rechte Skala)*
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Verbraucher- und ErzeugerpreiseEuroraum, in % gg. Vorjahr
*ohne Energie und unbearbeitete LebensmittelQuelle: EcoWin
Kerninflation*
Erzeugerpreise (rechte Skala)
Verbraucherpreise
Deutsche Konjunktur
16
Solides Wachstum in 2014
Wie bereits auf den ersten Seiten dieser Ausgabe
von „Volkswirtschaft special“ dargelegt, geht der
BVR weiterhin davon aus, dass das preisbereinigte
Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands in 2014
um 1,8 % über das Vorjahresniveau steigen wird.
Der Prognosewert befindet sich damit in einer
ähnlichen Größenordnung wie die aktuellen
Wachstumseinschätzungen anderer Institutionen
(siehe Abbildung).
Bei den BIP-Prognosen für Deutschland und das
Jahr 2014 waren zuletzt sowohl Aufwärts- als
auch Abwärtsrevisionen feststellbar. So haben die
Fachleute der Bundesbank ihre Wachstumsprojek-
tion von 1,5 % im Juni auf 1,7 % im Dezember
angehoben, während die Experten des Rheinisch-
Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung
(RWI) ihren Prognosewert von 1,9 % im Juni und
September auf zuletzt 1,5 % verminderten.
Ein Grund für die bestehenden Differenzen in
den Prognosewerten ist in den unterschiedlichen
Wachstumseinschätzungen für das Jahresendquar-
tal 2013 zu sehen. Beispielsweise begründen die
RWI-Experten ihre Abwärtsrevision auch mit den
zuletzt schwachen Industriedaten. Vor diesem
Hintergrund rechnen sie für das vierte Quartal mit
einer Wachstumsabschwächung und infolge des-
sen mit einem geringeren Überhang für 2014.
Andere Institutionen wie der BVR und die Deut-
schen Bundesbank gehen angesichts der günsti-
gen Entwicklung von Stimmungsindikatoren hin-
gegen von einer Wachstumsbeschleunigung und
demensprechend von einem höheren Überhang
aus.
Schwache Industriedaten
Die IndustrieproduktionIndustrieproduktionIndustrieproduktionIndustrieproduktion hat sich im Oktober et-
was abgeschwächt. Gemäß den ersten amtlichen
Angaben ist der industrielle Ausstoß gegenüber
IMF
RWI
IWH
IW
DIW REGSVR
KOM; OECD
ifo
RWI
Bbk; HWWI
BVR; IWH
IMK
1,0
1,5
2,0
2,5
Sep 13 Okt 13 Nov 13 Dez 13
Konjunktur 2014 - Prognosen für Deutschlandpreisbereinigt, Jahreswachstumsrate des BIP in %
Bbk - Deutsche Bundesbank
DIW - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin
GD - Gemeinschaftsdiagnose (Frühjahrs- bzw. Herbstprognose)
HWWI - Hamburger WeltWirtschaftsInstitut
ifo - Institut für Wirtschaftsforschung,München
IfW - Institut für Weltwirtschaft, Kiel
IMF - Internationaler WährungsfondsIMK - Institut für Makroökonomie und
Konjunkturforschung
IW - Institut der deutschen Wirtschaft, KölnIWH - Institut für Wirtschaftsforschung, Halle
KOM - Europäische KommissionOECD - Organisation für Wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung
REG - BundesregierungRWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für
Wirtschaftsforschung, Essen
SVR - Sachverständigenrat
IMK
IfW GD
Deutsche Konjunktur
17
dem Vormonat preis-, kalender- und saisonberei-
nigt um 1,2 % zurückgegangen. Die Industriepro-
duktion hatte bereits im September leicht nach-
gegeben (-0,7 %). Im Zweitmonatsdurchschnitt
September/Oktober gegenüber Juli/August ist die
Erzeugung um 0,5 % gesunken, was unter ande-
rem aus der Kurzarbeit in einigen Werken der
Automobilindustrie resultierte. Auch im Bauge-
werbe ist die Produktion im Oktober (-1,7 %)
gesunken, nachdem sie bereits im September
(-0,7 %) zurückgegangen war.
Der AuftragseingangAuftragseingangAuftragseingangAuftragseingang der Industriebetriebe gab im
Oktober ebenfalls nach (-2,2 %). Allerdings waren
die Bestellungen im September, durch Großauf-
träge in der Luftfahrtindustrie gestützt, noch um
kräftige 3,1 % gestiegen. Auch in dem für kon-
junkturelle Analysezwecke besser geeigneten
Zweimonatsvergleich September/Oktober gegen-
über Juli/August legten die Aufträge merklich
(+1,9 %) zu. Dabei stand einer höheren Nachfrage
aus dem Ausland (+4,0 %) einem leicht rückläufi-
gen Bestellvolumen aus dem Inland (-0,9 %) ge-
genüber. Trotz des jüngsten Dämpfers bei den
Aufträgen ist in naher Zukunft angesichts des
hohen Stands wichtiger Stimmungsindikatoren
mit einer spürbaren Belebung der Industriekon-
junktur zu rechnen.
Stimmungsindikatoren auf hohem Niveau
Die ZEWZEWZEWZEW----KonjunkturerwartungenKonjunkturerwartungenKonjunkturerwartungenKonjunkturerwartungen, ein wichtiger
Frühindikator zur gesamtwirtschaftlichen Entwick-
lung Deutschlands haben ihre Aufwärtsbewegung
zum Jahresende fortgesetzt. Der auf einer Umfra-
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Wirtschaftliche Einschätzungsaisonbereinigt
Quelle: EcoWin *rechte Skala, 2005=100
ZEW-Konjunkturerwartungen
ifo Geschäftsklimaindex*
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07/11 01/12 07/12 01/13 07/13
Aufträge2010=100, preis- und saisonbereinigt
Aufträge aus dem Inland
Aufträge aus dem Ausland
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120
07/11 01/12 07/12 01/13 07/13
Produktion2010=100, preis- und saisonbereinigt
Baugewerbe
Industrie
Deutsche Konjunktur
18
ge unter Finanzmarktfachleuten basierende Indi-
kator ist von 54,6 Punkten im November auf 62,0
Punkte im Dezember gestiegen. Er befindet sich
damit weiterhin deutlich über seinem langfristigen
Mittelwert (24,2 Punkte) und signalisiert für das
Jahresendquartal eine merkliche Wachstumsbe-
schleunigung. Neben den Konjunkturerwartungen
haben sich auch die Lageeinschätzungen verbes-
sert. Der entsprechende ZEW-Indikator ist im De-
zember gegenüber dem Vormonat um 3,7 Punkte
auf 32,4 Punkte gestiegen.
Zur Entwicklung des ifo Geschäftsklimaindexesifo Geschäftsklimaindexesifo Geschäftsklimaindexesifo Geschäftsklimaindexes
liegen derzeit noch keine Angaben für Dezember
vor. Diese werden voraussichtlich am 18. Dezem-
ber veröffentlicht. Zuletzt, im November, war der
Geschäftsklimaindex gegenüber dem Vormonat
um kräftige 1,9 Punkte auf einen Stand von 109,3
Punkten gestiegen. Maßgeblich hierfür waren die
Aussichten und die Lage, die von befragten Un-
ternehmen insgesamt günstiger beurteilt wurden
als zuvor. Die Geschäftsaussichten befanden sich
im November aus dem höchsten Stand seit Mai
2011.
Inflationsrate legt leicht zu
Im November sind die VerbraucherpreiseVerbraucherpreiseVerbraucherpreiseVerbraucherpreise Deutsch-
lands etwas stärker gestiegen. Die Inflationsrate,
gemessen an der Jahresrate des Verbrauchpreis-
indexes (VPI), legte gegenüber dem Vormonat
geringfügig um 0,1 Prozentpunkte auf 1,3 % zu.
Für den Anstieg waren verschiedene Faktoren
verantwortlich. So sind die Energiepreise mit einer
Jahresrate von -0,3 % weniger stark gesunken als
im Oktober (-0,5 %). Zudem mussten die Verbrau-
cher für Dienstleistungen (+1,5 %) etwas mehr
Geld aufwenden als zuvor (+1,2 %). Andererseits
fiel der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+3,2 %)
weniger deutlich aus als in den Vormonaten, was
für sich genommen die Gesamtteuerung vermin-
derte.
Die ErzeugerpreiseErzeugerpreiseErzeugerpreiseErzeugerpreise gewerblicher Produkte gaben
im Oktober gegenüber dem Vorjahr um 0,7 %
nach. Sie waren bereits im August und September
merklich zurückgegangen (mit Jahresraten von
jeweils -0,5 %). Angaben zur Entwicklung der
Erzeugerpreise im November werden vom Statis-
tischen Bundesamt voraussichtlich am 20. Dezem-
ber veröffentlicht.
Insolvenzzahlen weiterhin rückläufig
Das Insolvenzgeschehen hat sich in Deutschland
weiter entspannt. Wie das Statistische Bundesamt
mitteilte wurden von den Amtsgerichten in den
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2
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*ohne Energie undLebensmittelQuelle: EcoWin
Verbraucherpreise
Kerninflation*
Erzeugerpreise (rechte Skala)
Verbraucher- und Erzeugerpreisegg. Vorjahr in %
Deutsche Konjunktur
19
ersten drei Quartalen des Jahres 19.924 Unter-
nehmens- und 69.264 Verbraucherinsolvenzen
gemeldet. Die Anzahl der Verbraucherinsolvenzen
ist im Vorjahresvergleich um 7,1 % zurückgegan-
gen, die der Firmenpleiten sogar um 8,6 %. Vor
dem Hintergrund der bisherigen Entwicklung
erwartet das Bundesamt für das gesamte Jahr
2013 rund 26.600 Unternehmens- und 92.500
Verbraucherinsolvenzen. Dies entspräche im Ver-
gleich zum Vorjahr einem Rückgang um 6,0 %
bzw. 5,3 %. Zuletzt, im September, ist die Anzahl
der Firmenpleiten gegenüber dem Vorjahresmo-
nat um 2,8 % auf 2.000 gesunken. Die Zahl der
Verbrauchpleiten hat sich allerdings um 4,1 % auf
7.493 Fälle erhöht.
Arbeitsmarktentwicklung trotz zunehmender
Arbeitslosenzahl günstig
Im November zeigte sich der deutsche Arbeits-
markt ungeachtet eines leichten Anstiegs der
Arbeitslosenzahl nach wie vor in einer guten
Grundverfassung. Nach Angaben der Bunde-
sagentur für Arbeit (BA) ist die Anzahl der Ar-
beitslosen gegenüber Oktober geringfügig um
5 Tsd. auf 2,806 Mio. Menschen gestiegen. Im
Vorjahrsvergleich nahm die ArbeitslosenzahlArbeitslosenzahlArbeitslosenzahlArbeitslosenzahl aller-
dings um 55 Tsd. Personen zu, was aber vor allem
aus der Rückführung arbeitsmarktpolitischer
Maßnahmen und nicht etwa aus der konjunktu-
rellen Entwicklung resultieren dürfte. Die Arbeits-
losenquote lag in saisonbereinigter Rechnung bei
6,9 % und blieb damit im Vergleich zu den Vor-
monaten unverändert.
In den Daten zur Erwerbstätigkeit und zur sozial-
versicherungspflichtigen Beschäftigung haben sich
die Aufwärtstrends hingegen fortgesetzt. So ist
die ErwerbstätigenzahlErwerbstätigenzahlErwerbstätigenzahlErwerbstätigenzahl nach ersten Schätzungen
40.600
40.800
41.000
41.200
41.400
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Erwerbstätige u. Arbeitslosenquotesaisonbereinigt
Quelle: EcoWin
Arbeitslosenquote
Erwerbstätige(rechte Skala)
in Tsd.
Deutschland November Saisonbereinigt Vormonat Vorjahresmonat gg. Vormonat
Arbeitslose 2.806.143 4.954 54.663 10.000
Offene Stellen 430.721 -7.927 -19.884 4.000
Erwerbstätige1) 42.294.000 136.000 250.000 24.000
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte2) 29.791.300 294.200 377.695 37.000
Arbeitslosenquote 6,5 0,0 0,0 -
Arbeitslosenquote (West) 5,8 0,0 0,2 -
Arbeitslosenquote (Ost) 9,6 0,1 -0,2 -
Quelle: EcoWin 1) Oktober 2) September
Arbeitsmarkt
Veränderung gegen
Deutsche Konjunktur
20
des Statistischen Bundesamtes im Oktober ge-
genüber dem Vorjahr um 250 Tsd. auf 42,29 Mio.
Menschen gestiegen. Die BeschäftigtenzahlBeschäftigtenzahlBeschäftigtenzahlBeschäftigtenzahl lag
gemäß der aktuellen BA-Hochrechnung im Sep-
tember bei 29,79 Mio. und nahm damit binnen
Jahresfrist um 378 Tsd. zu. Zum Anstieg der Be-
schäftigtenzahl trugen Vollzeit- und Teilzeitbe-
schäftigung gleichermaßen bei (jeweils +189 Tsd.
Menschen). Mit Ausnahme des Saarlandes kam es
in allen Bundesländern zu einer Ausweitung der
Beschäftigung. Nach Branchen betrachtet waren
die höchsten Zuwächse erneut bei den wirt-
schaftsnahen Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit)
sowie im Gesundheits- und Sozialwesen zu ver-
zeichnen. In den nächsten Monaten ist angesichts
der guten Konjunkturentwicklung mit einem wei-
teren Stellenaufbau zu rechnen.
Außenhandel belebt sich
Der grenzüberschreitende Handel der deutschen
Wirtschaft hat nach einem bisher durchwachsenen
Jahrverlauf zuletzt an Schwung gewonnen. Im
Oktober wurden von Deutschland Waren im Wert
von 99,1 Mrd. Euro ausgeführt und Waren im
Wert von 81,2 Mrd. Euro eingeführt. Die Ausfuh-
ren sind damit auf einen neuen Monats-Rekord-
wert gestiegen. Sie legten gegenüber dem Vor-
jahr um 0,6 % zu. Entgegen den Trends der Ver-
gangenheit war für das Exportplus allein der Zu-
wachs im Handel mit den EU-Partnerländern
(+2,1 %) verantwortlich. Die Exporte in die Länder
außerhalb der EU sind hingegen zurückgegangen
(-1,3 %). In saison- und kalenderbereinigter Rech-
nung sind die Ausfuhren gegenüber dem Vormo-
nat um 0,2 % expandiert. Die Importe sind jedoch
noch stärker gestiegen (+2,9 %).
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Außenhandelin Mrd. Euro
Quelle: EcoWin
Exporte
Importe
Handelsbilanzsaldo (rechte Skala)
Deutschland
in Mrd. € in Mrd. € in % in Mrd. € in Mrd. € in %
Exporte 99,1 0,6 0,6 917,0 -6,5 -0,7
Importe 81,2 -1,3 -1,6 751,4 -11,1 -1,5
Handelsbilanzsaldo 17,9 1,9 - 165,6 4,6 -
Leistungsbilanzsaldo 19,1 3,5 - 154,5 5,6 -
Quelle: EcoWin
Außenwirtschaft
StandOkt 13
Veränderung gegenVorjahresmonat
Veränderung zum Vorjahreszeitraum
Stand Jan-Okt 13