Octenidin in der modernen Wundheilung
Wundkompendium
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Wundantiseptik Wu
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Wund- versorgung
02 03
Wundkompendium moderne Wundversorgung
Editorial octenilin® Wundgel Bewährter Inhalt – nun auch für großflächige Wunden.
Inhalt
01 | Die Erfolgsgeschichte eines Wirksto�es ….……….……….……….……….……….……….……….……….……….…… 0402 | Wundmanagement (Akute Wunde / Phasen der Wundheilung / Chronische Wunde) 05 03 | Multiresistente Erreger in der Wunde …….……….……….……….……….……….……….……….……….……….…… 1304 | Octenidin …….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….…… 14 05 | Produkte zur Wundbehandlung.……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….…… 1806 | Verbandwechsel ….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….…… 1907 | Fallbeispiele .……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….…… 2008 | Kostene�zienz und Verträglichkeit….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….…… 3109 | FAQ .……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….…… 3210 | P�ichttexte und Quellen…….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….……….…… 35
Im modernen Wundmanagement geht es nicht darum, die Momentaufnahme
einer Wunde zu betrachten und zu behandeln. Vielmehr ist der Wundmanager da-
rauf bedacht, die Versorgung einer Wunde als einen Prozess zu sehen, in dem der
Patient und dessen (Therapie-) Ziele im Zentrum stehen.
Diese ganzheitliche Herangehensweise entspricht der Philosophie von schülke,
nicht nur Produkte, sondern Lösungen und Prozesse anzubieten. Mit dem vorlie-
genden Wundkompendium möchten wir Ihnen unsere Produkte zur modernen
Wundversorgung inklusive ihrer Einordnung in das Kontinuum der Wundheilung
vorstellen. Mit seiner Hilfe werden dem Leser die Herausforderungen im Wund-
management nahegebracht und eine ganzheitliche Strategie – unter Verwendung
der für die jeweilige Wundsituation am besten geeigneten Produkte – erläutert.
Zum Abschluss werden die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, die unsere Pro-
dukte mit sich bringen, durch eine Vielzahl von Fallbeispielen veranschaulicht.
Dr. Michael Braun
04 05
Wundkompendium moderne Wundversorgung
Die Geburtsstunde des innovativen Wirkstoffes Octenidin liegt in der Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts.
01 Die Erfolgsgeschichte eines Wirkstoffes begann mit octenisept®
De�nition und Klassi�zierung In Wunden sind Zellen geschädigt, Körpergewebe zerstört oder pathologisch verändert. Einher damit geht häu�g, dass Muskel- und Bindegewebe verloren geht und Funktionen einge-schränkt sind.
Wunden lassen sich vielfach klassi�zieren. Eine häu�ge und nützliche Klassi�zierung ist die in akute und chroni-sche Wunde. Beide unterscheiden sich durch Dauer und Entstehungsursache voneinander.
Professionelles Wundmanagement beginnt damit, sich über Art und Zustand der Wunde klar zu werden. Denn nur dann kann die Wunde optimal versorgt werden.
Wundmanagement 02
Traumatische Wunden entstehen mechanisch durch Druck-, Zug- oder Scherkräfte auf das Gewebe. Meist geschieht dies durch äußere Gewalteinwirkungen. Diese Art von Wunden stehen bei Unfällen im Vordergrund.
Traumatische Wunden sind die Schürf-, Schnitt-, Stich-, Riss-, Biss-, Quetsch-, Platz- und Schusswunden, Ablederungen sowie Amputationen.
Traumatische Wunde
Abb.:Chemisch- und
strahlenbedingte Wunde
Akute Wunde
Abb.:Traumatische
Wunde / Schnittwunde
Chemische Wunden entstehen durch Einwirkung von Säuren oder Laugen auf das Gewebe.
Strahlenbedingte Wunden können durch ionisierende Strahlen entstehen, wie sie beim Röntgen oder Strahlentherapie eingesetzt werden. Auch der Sonnenbrand, der durch ultraviolette Strahlung verursacht wird, gehört in diese Kategorie.
Chemisch- und strahlenbedingte Wunde
Thermische Wunden entstehen durch Einwirkung von Hitze oder Kälte auf das Gewebe.
Abb.:Thermische Wunde
Thermische Wunde
Mit der Geburtsstunde des innovativen Wirksto�es Octenidindihydrochlorid (kurz Octenidin) Mitte der 80er Jahre, begann der Siegeszug eines neuen antiseptischen Wirksto�s bei schülke. Auf der Suche nach einem wirk-samen und verträglichen Antiseptikum für die Mund-schleimhaut synthetisierten Forscher erstmals dieses positiv-geladene Molekül, ein Vertreter der neuen Wirk-sto�klasse der Bispyridine.
Die eigene Forschung und Entwicklung der Schülke & Mayr GmbH entwickelte diesen Wirksto� weiter. Nach ausführlichen klinischen Studien erblickte mit dem Schleimhautantiseptikum octenisept® im Jahre 1990 das erste Produkt mit Octenidin das Licht der Welt.
In der Folge zeigte sich die gute Wirksamkeit und Verträg-lichkeit in der gynäkologischen und urologischen Praxis. Auch in der Wundbehandlung suchte der Anwender nach einer Alternative zu PVP-Iod. Aufgrund seiner schnellen Wirksamkeit, guten Vertäglichkeit und Farblosigkeit wur-de octenisept® hier vermehrt eingesetzt. schülke hat des-halb die Arzneimittelzulassung im Jahre 1995 u. a. auf die unterstützende Wundbehandlung ausgedehnt. Mittler-weile ist octenisept® auch in der Wundbehandlung zum Standard geworden und hat sich als Marktführer in der Wund- und Schleimhautdesinfektion etabliert.1
06 07
Wundkompendium moderne Wundversorgung
02 Wundmanagement Wundmanagement 02
Phasen der sekundären Wundheilung Phasen der sekundären Wundheilung
In der Exsudations- bzw. Reinigungsphase werden Zelltrümmer, Keime und Sto�wechselabfall-produkte ausgeschwemmt. So reinigt sich die Wunde mechanisch selbst.
Das Gerinnungs- und Immunsystem werden aktiviert. Weiße Blutkörperchen (z. B. Leukozyten, Makrophagen) wandern in das Wundgebiet ein und beginnen Fremdkörper durch Phagozyto-se aufzunehmen und abzubauen.
In der Granulationsphase wird zell- und gefäßreiches Bindegewebe gebildet, das sogenann-te Granulationsgewebe. Bei normaler Wundheilung sprießen ca. 4 Tage nach Entstehung der Wunde kleine Blutgefäße (d. h. Kapillaren) ein, die das Granulationsgewebe versorgen. Fibroblasten bilden als Bindegewebszellen Kollagen. Die Wunde ist in der Granulationsphase meist gut durchblutet, hellrot, glasig bis transparent und feucht. Durch das neu entstehen-de Gewebe wird die Wunde aufgefüllt. So wird die notwendige Grundlage für die nachfolgen-de Epithelisierung gelegt.
Ab dem 6. bis 10. Tag beginnt die Epithelisierung. In dieser Phase zieht sich die Wunde zusam-men. Die Kollagenfasern reifen aus, das Granulationsgewebe vernarbt. Die zunehmende Epi- thelisierung ermöglicht dann den Wundverschluss.
Merkmal für diese Phase ist eine feine, blass rosafarbene Haut. Eine Exsudation tritt in diesem Wundstadium zurück.
Nach Abschluss der Epithelisierung �nden Umbauvorgänge statt (Regenerationsphase). Die-se haben den Zweck, das neu gebildete Gewebe zu festigen und den ursprünglichen Gewe-beaufbau weitgehend wiederherzustellen.
1. Phase: Exsudation
2. Phase: Granulation
3. Phase: Epithelisierung
4. Phase: Regeneration
Da bei der sekundären Wundheilung ein primärer Wundverschluss nicht möglich ist, verläuft diese in der Regel in verschiedenen Phasen ab:
Anhand der Grafik ist ersichtlich, dass die einzelnen Phasen der Wundheilung fließend ineinander übergehen. Bei chronischen Wunden lassen sich diese Phasen aufgrund der begleitenden Faktoren, wie z. B. Rötung und Nekrosen, teilweise nur schwer voneinander abgrenzen.
Wundversorgung aus einer Hand
1. Phase: Exsudation
2. Phase: Granulation
3. Phase: Epithelisierung
4. Phase: Regeneration
1. 3. 5. 7. 16. 21. Tag
Sekundäre Wundheilungsphasen
Wundheilungsphasen Maßnahme Produkte
1. Phase: Exsudation
Reinigung octenilin® Wundspüllösung schülke wound pad
Antiseptik octenisept®
2. Phase: Granulation
Reinigung octenilin® Wundspüllösung
Befeuchtung octenilin® Wundgel
3. Phase: Epithelisierung Wundheilförderung
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4. Phase: Regeneration
Unterstützung der Regeneration
esemtan® pro care cream
Zur Vorbeugung einer erneuten Schädigung des Gewe-bes kann die esemtan® pro care cream auch nach Abschluss der Wundheilung eingesetzt werden. Des Weiteren kann die esemtan® pro care cream bei emp-�ndlicher und gereizter Haut zum Schutz vor äußeren Ein�üssen zur Prophylaxe verwendet werden.
Prophylaxe /Hautpflege
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Wundkompendium moderne Wundversorgung
Wundmanagement 02
Vielfältige Definitionen einer chronischen Wunde
Wie man der untenstehenden Übersicht entnehmen kann, sind die De�nitionen für die chronische Wunde vielfältig. Allerdings gibt es einige Gemeinsamkeiten: Wunden werden als chronisch bezeichnet, wenn sie innerhalb von mehreren Wochen nicht heilen, obwohl sie fach- und sachgerecht behandelt wurden.
Im Vergleich zu akuten Wunden entstehen chronische Wunden meist nicht durch mechanische Ereignisse von außen, sondern durch eine bestehende Grunderkran-kung (z. B. Venenschwäche, Diabetes). Chronische Wun-den heilen häu�g nur langsam. Die Heilung kann zusätz-lich durch Komplikationen (z. B. Infektionen) erschwert werden.
Chronische Wunde
„ „Als chronische Wunde werden alle Wunden bezeichnet, die nicht innerhalb einer physiologischen Abheilzeit von 2 – 3 Wochen epithelisiert sind.“ Gillitzer R, Hautarzt 2002
“Slow healing is speci�ed by de�ning a time frame (present for more that 4 weeks) to seperate chronic ulcers from acute wounds.“ Mekkes JR, Br J Dermatol 2002
“A chronic wound is de�ned as a break in the skin of long duration (> 6 weeks) or frequent recurrence.“ Fonder M, J Am Acad Dermatol 2008
“Chronic wound: ongoing in�ammation and proliferation after 6 weeks.“ Teot L, European Wound Institute 2006
„Als chronisch wird eine Wunde eingestuft, wenn eine sekundär heilende Wunde trotz kausaler und sachgerechter lokaler Behandlung innerhalb von 3 Monaten keine Tendenz zur Heilung zeigt bzw. nach 12 Monaten nicht spontan abgeheilt ist.“ Dissemond J, Hautarzt 2004
“A chronic wound is a wound that does not heal in a timely fashion and has not responded to conventional therapy.“ Eaglstein WH, Surg Clin North Am 1997
“Chronic wounds are, by de�nition, wounds, that have failed to progress through the normal stages of wound healing and therefore enter a state of pathologic in�ammation. As a result, the healing process is delayed, incomplete, and does not proceed in a coordinated manner, subsequently resulting in poor anatomical and functional outcome.“ Manke NB et al, Clin Dermatol 2007
“Chronic wounds have failed to proceed through an orderly and timely process to produce anatomic and functional integrity, or proceeded through the repair process without establishing a stustained anatomic and functional result.“ Lazarus GS, Arch Dermatol 1994 / Wound Repair Regen 1994
“Chronic wounds are de�ned as wounds expected to take time to heal because of 1 or more factors delaying healing. Depending on the cause of the wound, wounds taking more than 4 to 6 weeks to heal are considered to be chronic.“ Veneau M et al, Arch Dermatol 2007
„Eine chronische Wunde wird de�niert als Integritätsverlust der Haut und einer oder mehrerer darunter liegenden Strukturen mit einer fehlenden Abheilung innerhalb von 8 Wochen.“
1. Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den Risiken periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, chronische venöse Insuffizienz
[Stand: 12.06.2012 Version 1]
octenisept® Marktführendes Wund- und Schleim- hautantiseptikum Quelle: IMS, GPI Krankenhaussachbedarf Umsatz 2016
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Wundkompendium moderne Wundversorgung
02 Wundmanagement Wundmanagement 02
Auch das Druckgeschwür, der Dekubitus, ist eine schlecht oder langsam heilende Wunde. Ein Dekubitus kann dann entstehen, wenn auf Gewebeschichten und Blut- gefäße von außen hoher Druck ausgeübt wird. Reibung und Scherkräfte erhöhen das Risiko. Als Folge werden Haut und Gewebe nicht mehr ausreichend durchblutet und der Dekubitus kann sich entwickeln. Verschiedene Grunderkrankungen (z. B. Diabetes mellitus) begünstigen die Entstehung eines Dekubitus. Gefährdet sind hauptsächlich Patienten, die immobil, z. B. bettlägerig, sind.
Das European Pressure Ulcer Advisory Panel (EPUAP) und das amerikanische Natio-nal Pressure Ulcer Advisory Panel (NPUAP) haben eine gemeinsame internationale De�nition und Klassi�kation des Dekubitus entwickelt.2
Abb.: Ulcus cruris arteriosum. Intakte Arterie / Arteriosklerose (AVK)
Abb.: Diabetisches Ulcus am Fuß
Sonderfälle sind:• Keiner Kategorie /
keinem Stadium zuordenbar: Tiefe unbekannt
• Vermutete tiefe Gewebeschädigung: Tiefe unbekannt
Häufigste chronische WundenHäufigste chronische Wunden
Das Ulcus cruris (umgangssprachlich auch „o�enes Bein“ genannt) tritt häu�g am unteren Unterschenkel in der Umgebung des Knöchels auf, meist auf der Innenseite.
Betro�en sind in erster Linie ältere Menschen, die mehrere Grunderkrankungen aufweisen.
Die häu�gste Ausprägung mit circa 60 – 90 % ist das Ulcus cruris venosum. Dieses Ulcus wird bedingt durch eine chronisch venöse Insu�zienz (CVI). Die abführenden Gefäße (d. h. Venen) sind dabei derart geschädigt, dass sie das Blut nicht mehr ausreichend zum Herz rück- transportieren können. Der Rückstau des Bluts stört den ordnungsgemäßen Sto�wechsel und die Ernährung des Gewebes. Dadurch wird das Gewebe geschädigt. In dem geschädigten Gewebe bildet sich so das Ulcus aus.
Ulcus cruris venosum
Dekubitus
Diabetisches Ulcus
Das Ulcus cruris mixtum ist eine Mischform aus Ulcus cruris venosum und Ulcus cruris arteriosum. Diese Form des Ulcus wird verursacht durch eine Kombination aus den beiden vorgenannten Wundarten.
Lagert sich Kalk als Folge einer Arteriosklerose in den zuführenden Gefäßen (d. h. Arterien) des Unterschenkel ab, kann sich ein Ulcus cruris arteriosum ausbilden. Die Arterien verengen sich bis zum völligen Verschluss. Ist das Gewebe in größerem Ausmaß durch diese arterielle Verschlusskrankheit (AVK) betro�en, kann sogar die gesamte Extremität gefährdet sein. Das Ulcus cruris arteriosum ist mit einer Häu�gkeit von ca. 10 % eher selten. Oft entsteht ein solches Ulcus nach Bagatellverletzungen. Auch wenn ansons-ten eher harmlos, heilen diese Wunden nicht ab, weil das Gewebe über die Arterien nicht ausreichend versorgt wird. Infektionen können auftreten und führen schließlich zum Ulcus.
Ulcus cruris arteriosum
Ulcus crurisDiabetisches Ulcus
Dekubital ulcus (Dekubitus)
Weitere mögliche Ursachen für ein Ulcus cruris sind allergische Reak- tionen (z. B. Vaskulitits), verschiedene Hauttumore oder Entzündungen.
Abb.:. Ulcus cruris venosum am
inneren Unterschenkel. Intakte Venenklappe /
ungestörter Blutfluss und CVI
Ulcus cruris mixtum
1. Nicht wegdrück- bares Erythem
2. Teilverlust der Haut
3. Vollständiger Verlust der Haut
4. Vollständiger Gewebeverlust
Abb.:Gefährdete Zonen befinden sich meist über den Knochen-vorsprüngen
Das Diabetische Ulcus, oder auch Diabetisches Fuß-Syndrom genannt, um-fasst verschiedene krankhafte Veränderungen im Fußbereich. Diese sind auf die Grunderkrankung (d. h. Diabetes mellitus) zurückzuführen. Über das Ulcus hinaus sind Füße und Nagelbett häu�g deformiert bzw. geschädigt.
Beim Diabetischen Ulcus sind aufgrund der Grunderkrankung meist sensori-sche, motorische und autonome Nerven in ihrer Reizleitung gestört. Zusätz-lich sind oft auch Gefäße in ihrer Funktion eingeschränkt. Beim Diabetischen Fuß-Syndrom muss die Grunderkrankung des Patienten vorrangig behandelt werden. Aber auch die lokale Behandlung der Wunde ist wichtig, damit sich der Wundzustand nicht verschlechtert und evtl. eine Amputation droht.
Viele Patienten mit Diabetes mellitus leiden an einem diabetischen Ulcus. Häu�g ist hierfür nicht passendes Schuhwerk verantwortlich zu machen, das durch Druck das Gewebe schädigt. Aber auch fehlende oder unsachgemäße Fußp�ege können Ursache eines Ulcus sein.
12 13
Wundkompendium moderne Wundversorgung
Häu�g sind Wunden mit multiresistenten Erregern (MRE) besiedelt. Gerade diese MRE fordern den Behandler ganz besonders heraus und stellen ein hohes Infektionsrisiko dar. Da systemische Antibiotika nur noch begrenzt oder gar nicht mehr wirken, sollte frühzeitig mit lokal ange-wendeten, topischen Antiseptika gearbeitet werden, um Infektionen abzuwenden. Antiseptika bieten den Vor-teil, dass sie keine Resistenzen bei Keimen verursachen, breit und umfassend wirken sowie gut gewebeverträg-lich sind.
Octenidin wirkt gegen viele multiresistente Erreger. Eine Studie von Al-Doori et al. (2007) zeigte, dass die anti- mikrobielle Wirksamkeit, d. h. minimale Hemmkonzen- tration (MHK) von Octenidin gegen alle klinischen Isolate von Staphylococcus aureus praktisch unverändert blieb. Die Wirksamkeit war unabhängig vom Resistenzstatus der Isolate. Alle untersuchten Stämme (insgesamt 100, davon 76 MRSA) waren gegenüber Octenidin gleicher-maßen emp�ndlich.3
Weiter interessant war die Frage, ob MRSA-Stämme in der Lage waren, über die Zeit eine Resistenz gegen Octeni-din zu entwickeln. Hierfür wurden Isolate über einen Zeit-raum von 3 Monaten steigenden Konzentrationen von
Octenidin ausgesetzt. Im Ergebnis veränderte sich die Emp�ndlichkeit der Keime gegen Octenidin nicht.
Die MHK-Werte stiegen über die Zeit nicht an. Folglich konnten sich die Isolate nicht an Octenidin anpassen und eine Resistenz entwickeln.
Was für MRSA gilt, konnte auch für multiresistente ESBL-Keime gezeigt werden. Auch diese Gram-negativen Keime, die als MRE zunehmend an Bedeutung gewinnen, waren vollständig emp�ndlich gegen den antimikrobiel-len Wirksto� Octenidin.4
Bekannt ist, dass sich MRE in Bio�lmen der Wirksamkeit von antimikrobiellen Sto�en entziehen können. Nicht so bei Octenidin. Selbst in einem Bio�lm lebende MRE konn-ten von Octenidin abgetötet werden.5
Multiresistente Erreger in der Wunde 03
Alle untersuchten Stämme (insgesamt 100, davon 76 MRSA) waren gegenüber Octenidin gleichermaßen emp�ndlich.” 3
„* Multiresistente Gram-negative Erreger werden nach neuer Definition des
RKI in sogenannte 3MRGN bzw. 4MRGN eingeteilt. Diese Bezeichnung kennzeichnet Stämme, die gegen drei bzw. vier wichtige Antibiotika-Gruppen resistent sind.6
octenilin® Wundspüllösung Zur Reinigung und Befeuchtung von Wunden.
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Wundkompendium moderne Wundversorgung
04 Octenidin
Referenz
Eige
nsch
aft
Antimikrobielle Wirksamkeit Umfassend 24
Wirkungseintritt Schnell (ca. 1 Minute) 16
Resistenzbildung Keine 3, 4
Wirksamkeitsverlust durch Blut/Eiweiß Nein 32a
Remanenz Hoch (48 Stunden) 7b
Biokompatibilitätsindex (BI)* Hoch 23
Verzögerung Wundheilung Nein 22, 25, 26c
Resorption Nein 31c
Mutagenität / Carcinogenität Nein —
Allergierisiko Sehr gering, nur in seltenen Einzelfällen, keine Anaphylaxie 28
Schwangerschaft Keine Einschränkung nach dem 1. Trimenon 33, 34c
Farbe Farblos —
Octenidin 04
Die Vorteile des Wirkstoffes Octenidin Der Wirkstoff Octenidin im Überblick
1. Besiedelung der Haut / Wunde
R e m a n e n z
Keimbesiedelung
Präparat mit Octenidin
Octenidin zeichnet sich durch seinen Remanenze�ekt (engl. residual e�ect) von 48 h aus7. Der Wirksto� wird prak-tisch nicht in den Körper aufgenommen (d. h. resorbiert) und verbleibt somit für längere Zeit auf der Ober�äche (Haut, Schleimhaut oder Wunde). Hier kann er weiterhin antimikrobiell wirken und inaktiviert Keime.
Remanenzeffekt
2. Desinfektion der Haut / Wunde
3. Remanenzeffekt
Für Frühgeborene, Säuglinge und Kinder geeignet*
Langzeite�ekt (48 Stunden
Remanenzwirkung)
Extrem niedriges Allergiepotenzial
Keine Resistenz- bildung
Schneller Wirkungs- eintritt (1 Min.)
Farblos & schmerzfrei in der Anwendung
(in wässriger Lösung)
Breites antiseptisches Wirkungsspektrum – bakterizid, fungizid,
begrenzt viruzid (z. B. HBV, HIV, HCV)
Sehr gute Haut-, Schleimhaut- und
Gewebeverträglichkeit
a Studie bezieht sich auf das Produkt octenilin® Wundspüllösungb Studie bezieht sich auf das Produkt octeniderm®c Studie bezieht sich auf das Produkt octenisept®
* Bei einem Antiseptikum mit hohem BI ist die Gewebeverträglichkeit bei festgelegter Wirksamkeit sehr gut. Ein niedriger BI hingegen sagt aus, dass die Gewebeverträglichkeit schlecht ist. Antiseptika mit einem BI unter 1 weisen eine höhere Unverträglichkeit als Wirk-samkeit auf und sollten nicht mehr verwendet werden. Octenidin weist mit 2,11 den höchsten BI aller getesteten Wirkstoffe auf.23
REMA
NEN
ZEFFEKT
48 Std.
* Bitte beachten Sie die Packungsbeilage des entsprechenden Produkts.
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Wundkompendium moderne Wundversorgung
Durch seine Biokompatibilität und somit gute Gewe-beverträglichkeit kann Octenidin auch vorbeugend zur Wundbehandlung eingesetzt werden. So können insbe-sondere bei mit Keimen kritisch kolonisierten Wunden Komplikationen vermieden werden.
Denn nicht immer �ndet sich Zeit für ausführliche Wund-abstriche, um den mikrobiologischen Status zu bestim-men. Auf der anderen Seite entstehen aber auch immer wieder Infektionen, obgleich ein vorheriger Wundabstrich unau�ällig war. Deshalb sollte prinzipiell jede infektions-gefährdete Wunde mit Octenidin versorgt werden.
Merkmale:
• jede Wunde birgt die Gefahr, dass Keime in den Körper gelangen • eventuell Fibrinbeläge • eventuell Mazeration
Merkmale:
• Rötung der Wundumgebung• Überwärmung des betro�enen Bereiches• Schwellung• Schmerz• Funktionseinschränkung• Geruch• Nekrosen und Fibrinbeläge• Keimnachweis durch Wundabstrich
Infektionsgefährdete Wunde
In�zierte Wunde
Antiseptische Behandlung mit Octenidin
04 Octenidin Octenidin 04
Die effektive Wundversorgung aus einer Hand.
18 19
Wundkompendium moderne Wundversorgung
Verbandwechsel 06Während der Wundversorgung zu berücksichtigen:
01
23
45
67
89
1011
1213
1415
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WundmanagementWelches Präparat? Was kann es? Anwendungsbereich Wie wende ich es an?
octenisept® Wund- und Schleim- hautantiseptikum
Unser Plus
• breites antiseptisches Wirkungsspektrum
• schneller Wirkungseintritt ab 1 Minute
• gute Haut- und Schleim- hautverträglichkeit
• für Säuglinge & Frühgeborene geeignet
• sichere Anwendung in der Schwangerschaft nach dem 1. Trimenon
• schmerzfrei und farblos
Wundbehandlung:Antiseptische Behandlung von trau-matischen, akuten, chronischen und chirurgischen Wunden sowie Verbren-nungswunden.Schleimhautantiseptik:• vor diagnostischen und operativen Ein-
gri�en im Ano- und Uro-Genitalbereich (z. B. vor dem Legen von IUPs, vor prä-, intra- und postnatalen Manipulationen oder vor dem Veröden von Hämorrhoiden)
• vor dem Legen transurethraler Einmal- und Dauerkatheter
• zur präoperativen Hautantisepik im schleimhautnahen Bereich (z. B. vor Sectio)
• vor diagnostischen und operativen Eingri�en im Oralbereich (z. B. vor Zahnextraktionen oder Kürettagen)
octenilin® Wundgel
Unser Plus
• zur verträglichen, schmerz- freien Wundreinigung
• hält die Wunde feucht und fördert den Heilungsprozess
• farblos und geruchsabsor- bierend
• 6 Wochen nach Anbruch haltbar
• verhindert Bakterienwachstum im Gel und Wundverband
Zur Befeuchtung und Reinigung von Wunden, z.B. zum Lösen von hartnäcki-gen Wundbelägen.
Zur Versorgung thermisch verursachter Wunden (Verbrennungswunden).
octenilin® Wundspüllösung
Unser Plus• hervorragende Reinigungs-
leistung• besonders haut- und gewebe-
verträglich• für alle Wundsituationen geeignet• für den wiederholten und
langfristigen Gebrauch• 8 Wochen nach Anbruch haltbar• zum kombinierten Einsatz in
der Unterdrucktherapie (V.A.C.UltaTM, KCI)
• zum kombinierten Einsatz mit schülke wound pad
Schnelle und e�ektive Wundreinigung, z. B. zur Entfernung von Wundbelägen, nekrotischem Gewebe, Bio�lm und Fibrinbelägen.
Für das Befeuchten und Feuchthalten der Wunde und für die konservierende Befeuchtung von Verbänden / Wund-au�agen und zur sanften Ablösung von schwer lösbaren, verkrusteten Verbän-den / Wundau�agen.
schülke wound pad
Unser Plus• zur Wundbettkonditionierung
belegter und / oder in�zierter Wunden
• löst schmerzreduziert Fibrin und Debris
• in Kombination mit der octenilin® Wundspüllösung einsetzbar
• regt lokale Durchblutung im Wundgebiet an
• granulationsfördernd• individuell anwendbar durch
unterschiedliche Porenstruktur
Erfolgreich bei:- akuten und chronischen Wunden - postoperativen Wunden- groß�ächigen Verbrennungen- der P�ege schuppiger, belegter
Wundumgebung
Mit dem schülke wound pad können Wunden gereinigt oder abgedeckt werden.
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350 ml-Flasche
Größe (H x B x L, liegend): ca. 2 x 4 x 6 cm
250 ml-Sprüh�asche
50 ml-Sprüh�asche
1 l- und 500 ml Spender�asche
20 ml-Faltenbalg
1Wundanamnese
Diagnostik
Behandlungsplan
Wundreinigung
Wundbeurteilung
Sekundärverband Primärverband Dokumentation
ggf. Wundabstrich oder Gewebeprobe*
Wunddesinfektion
2
34
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05 Produkte zur Wundbehandlung Octenidin 04
* In diesem Falle sollte die Wundreinigung mit Ringerlösung o. ä. durchgeführt werden.
5
250 ml-Tubeoctenilin® octenilin®
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Wundkompendium moderne Wundversorgung
Wundheilungsstörungen Wundheilungsstörungen
07 Fallbeispiele Fallbeispiele 07
Tag 16 Tag 35
Patient:
57 Jahre, männlich
Anamnese:
Postoperative Wundheilungsstörung
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Nicht heilende Venenentnahmestelle bei Bypass-Operation. Initial: Versor-gung mit Beta-Spray und trockenem Verband• Tag 15: systemische antibiotische
Therapie • Tag 16: gerötet und dehiszent• Tag 35: Hydrofaser + Silber• Tag 39: Medizinischer Honig, silber-
haltiger Schaumverband
Produkte:
• Tag 41: beginnende Therapie mittels octenilin® Wundgel und Mepilex® AG
• Tag 49: verringerte Dehiszenzen sowie Rötung, Wundversorgung weiterhin mit octenilin® Wundgel
Therapiedauer unter Octenidin:
22 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
Kompressen, Folie zur Verband�xierung, silberhaltiger Schaumverband, Hydro- faser + Silber
Tag 6 Tag 10 Tag 56
Patient:
72 Jahre, weiblich
Anamnese:
Postoperative Wundheilungsstörung am Knie
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
• Implantation einer Knie-TEP;• ober�ächlicher Infekt mit Wundnaht- dehiszenz; • die Wunde wurde teilweise erö�net , Hämatomentleerung und Infektions-zeichen
Produkte:
• biologisches Debridement (zwei Biobags mit je 100 Larven) sowie systemische Antibiose
• ab Tag 10: prophylaktische Behandlung mit octenisept®
Therapiedauer unter Octenidin:
25 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
Superabsorbierende Schaumverbände
Fall 3 | Wundheilungsstörung
Tag 62
Fall 2 | Wundheilungsstörung
Quelle: O. Assadian et al. – "Facilitating
wound bed preparation: properties and clinical efficacy of octenidine and octenidine-based
products in modern wound management." Journal of Wound
Care, 25(3), S1-S28, 2016
Tag 1 Tag 34 Tag 42
Patient:
70 Jahre, weiblich
Anamnese:
Chronische venöse Insu�zienz
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Kompression mit Kompressions-strumpf; Wunde bestand seit einem Jahr und wurde bisher mit Schaumsto� verbunden
Produkte:
Wunde gereinigt mit octenilin® Wundspüllösung und therapiert mit octenilin® Wundgel
Therapiedauer unter Octenidin:
42 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
Distanzgitter, Vließkompresse
Fall 1 | Ulcus cruris
Quelle: O. Assadian et al. – "Facilitating
wound bed preparation: properties and clinical efficacy of
octenidine and octenidine- based products in modern
wound management." Journal of Wound Care, 25(3), S1-S28, 2016
Tag 1 Tag 43 Tag 54
Patient:
68 Jahre, männlich
Anamnese:
Wundheilungsstörung nach Plattenosteosynthese
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Plattenosteosynthese; rechter Außenknöchel, Hirninfarkt
Produkte:
• antibiotische Abschirmung; konse-quente Hochlagerung der Extremität
• Debridement und anschließende Be-handlung der Wunde mit octenisept®
• Exsudatmanagement mit antimikro-bieller Wundau�age
• ab Tag 43: Wundspülung mit Ringer- lösung und Exsudatmanagement mit einem hochabsorbierenden Schaumverband
Therapiedauer unter Octenidin:
43 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
Antimikrobielle Wundau�age, hochabsorbierender Schaumverband
Fall 4 | Wundheilungsstörung
22 23
Wundkompendium moderne Wundversorgung
07 Fallbeispiele
Wundheilungsstörungen
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Abdominoplastik
Produkte:
• octenilin® Wundgel direkt postoperativ
• Verbandwechsel alle 2 – 3 Tage
Therapiedauer unter Octenidin:
14 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
Folienverband
Postoperative Wundversorgung
Präoperative Wundantiseptik
Patient:
37 Jahre, weiblich
Anamnese:
Cutis laxa abdominis (Fettschürze) nach massiver Gewichtsreduktion
Fall 7 | Postoperative Wundversorgung
Tag 7 Tag 30Bei Aufnahme
Patient:
4 Jahre, männlich
Anamnese:
Kontaminierter Haut- und Weichteildefekt nach Hundebiss
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Systemische antibiotische Therapie, Wunddebridement
Produkte:
• prä- und intraoperative Antiseptik mit octenisept® (Behandlung intraoperativ)
• Drainage am Folgetag entfernt
Therapiedauer unter Octenidin:
1 Tag
Eingesetzte Wundau�agen:
Sterile Wundnahtstreifen, P�aster
Fall 6 | Präoperative Wundantiseptik
© Dr. J. Matiasek www.matiasek.com
Fallbeispiele 07
Tag 4 Tag 24 Tag 90
Patient:
23 Jahre, männlich
Anamnese:
Postoperative Wunde nach sinus pilonidalis
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Steißbein�stel exzidiert und primär verschlossen vor 3 Jahren
Produkte:
• täglich: Spülung der Wunde mit octenilin® Wundspüllösung
• ab Tag 21: 2 – 3 x täglich die Wunde mit octenisept® besprüht
Therapiedauer unter Octenidin:
49 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
Hämostyptikum, Bakterien bindende Kompresse, Verbandabschluss mit einer Saugkompresse
Fall 5 | Wundheilungsstörung
Tag 7 6 MonatenBei Aufnahme
Patient:
7 Jahre, weiblich
Anamnese:
Akzidentielle Ablösung der Haut am Daumen
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Dystrophe Epidermolysis Bullosa
Produkte:
• octenilin® Wundspüllösung
Therapiedauer unter Octenidin:
eine Woche
Eingesetzte Wundau�agen:
Fettgaze
Fall 8 | Schmetterlingskind
24 25
Wundkompendium moderne Wundversorgung
Tag 1 Tag 12
Diabetisches Fuß-Syndrom (DFS)
07 Fallbeispiele Fallbeispiele 07
Bei Aufnahme
Bei Aufnahme
Tag 3
Tag 14
Tag 21
Tag 42
Verbrennung
Tag 14 Tag 28
Patient:
48 Jahre, männlich
Anamnese:
Akutes Verbrennungstrauma des linken Unterarms
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Nicht zufriedenstellende Therapie mit-tels Fettgaze bis Tag 14 / verkrusteter Belag auf dem gesamten Unterarm
Therapiedauer unter Octenidin:
14 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
Schaumverband
Produkte:
• Tag 1 – 13: Fettgaze • Tag 14 – 28: Behandlung mit
octenilin® Wundgel• Verbandwechsel alle 2 Tage
Fall 9 | Verbrennung
Patient:
78 Jahre, männlich
Anamnese:
Diabetisches Fuß-Syndrom (DFS)
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Diabetisches Gangrän und Osteolyse 2. Zehe links (Enukleation) Nekrosen; Großzehe links abgetragen / Diabetes mellitus Typ 2
Produkte:
• alle 3 Tage: Verbandwechsel und Behandlung mit octenilin® Wundgel
Therapiedauer unter Octenidin:
21 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
Schaumsto�; Kompressen Hydro�ber
Fall 11 | Diabetisches Fuß-Syndrom (DFS)
Patient:
71 Jahre, weiblich
Anamnese:
Diabetisches Fuß-Syndrom (DFS)
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Endovaskuläre Angioplastie / Diabeti-sches Gangrän 1. – 4. Zehe links, Diabetes mellitus Typ 2, Atherosklerose
Therapiedauer unter Octenidin:
42 Tage
Produkte:
• octenisept®, Verbandwechsel alle 2 – 3 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
Hydro�ber
Fall 12 | Diabetisches Fuß-Syndrom (DFS) Patient:
k.A., männlich
Anamnese:
Hautulcerationen nach Strahlentherapie
Begleiterkrankungen:
-
Produkte:
• octenilin® Wundgel, Verbandwechsel täglich
Eingesetzte Wundau�agen:
Folienverband
Therapiedauer unter Octenidin:
12 Tage
Fall 10 | Verbrennung
Quelle: O. Assadian et al. - "Facilitating wound bed preparation: properties and clinical efficacy of octenidine and octenidine-based products in modern wound management." Journal of Wound Care, 25(3), S1-S28, 2016
Quelle: O. Assadian et al. - "Facilitating wound bed preparation: properties and clinical efficacy of octenidine and octenidine-based products in modern wound management." Journal of Wound Care, 25(3), S1-S28, 2016
26 27
Wundkompendium moderne Wundversorgung
07 Fallbeispiele Fallbeispiele 07
Spalthauttransplantation
Tag 1 Tag 35Bei Aufnahme
Quelle: J. Matiasek – "Outcomes for split-thickness skin transplantation in high-risk patients using octenidine" Journal of Wound Care, 2015.
Lokal MRE-infizierte Wunde (ESBL)
Tag 1 Tag 5 Tag 35
Bullöses Erysipel
Tag 5 Tag 21Bei Aufnahme
Meningokokken-Sepsis, hämorrhagische Hautläsionen
Tag 42Bei Aufnahme Bei Aufnahme
Quelle: M. Hintner –
Wundmanagement 2010;4 [4]
Patient:
15 Jahre, männlich
Anamnese:
Meningokokken-Septikämien, Nekro-sen und Superinfektion (u.a. S.aureus, P.aeruginosa, Candida)
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Chirurgisches Debridement
Therapiedauer unter Octenidin:
23 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
Zunächst Superabsorber; nach Abklingen der Exsudation normale sterile ES-Kom-pressen
Produkte:
• Tag 1 – 4: tägl. Nachversorgung der Hautläsionen mit octenisept® und octenilin® Wundgel zwecks Wund-bettkonditionierung für Hauttrans-plantation (am Tag 5)
• Tag 5 – 23: Therapie der restlichen Wunden mit octenilin® Wundgel, Verbandwechsel wurde durch das Gel zunehmend erleichtert, die Schmer-zen reduziert.
Fall 13 | Meningokokken-Sepsis, hämorrhagische Hautläsionen
Patient:
70 Jahre, weiblich
Anamnese:
Wundinfektion nach Spalthauttrans-plantation Nekrosestraßen, E.coli ESBL
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Plattenepithelkarzinom Unterschenkel
Therapiedauer unter Octenidin:
35 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
(getränkte) Kompressen, Hydro�ber Verband
Produkte:
• jeweils über 3 Minuten octenisept®-getränkte Tupfer und Verband mit octenilin® Wundgel
• Verbandwechsel alle 2 – 3 Tage• keine antibiotische Therapie!
Fall 14 | Mit multiresistenten Erregern infizierte Wunde (ESBL)
Patient:
87 Jahre, weiblich
Anamnese:
Hautnekrose am rechten Bein
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
• 4 Wochen Behandlung mit einem PVP-Iod-Wundgel ohne Verbesserungen
• Langzeit-Kortisontherapie • Diabetes mellitus Typ 2• Rheumatoide Arthritis; chronische Nie-
reninsu�zienz; Rechtsherzinsu�zienz; Z.n. tiefe Beinvenenthrombose
Therapiedauer unter Octenidin:
9 Tage
Produkte:
• Spalthauttransplantation, Überknüpfverband für 5 Tage belassen (mit octenisept® benetzt)
• Tag 5 – 14: Behandlung der Wunde mit octenisept® bei jedem Verbandwechsel
• Tag 15 – 21: Behandlung der Wunde mit Dexpanthenol
Eingesetzte Wundau�agen:
Schaumsto� Kompressen
Fall 15 | Spalthauttransplantation
Patient:
45 Jahre, weiblich
Anamnese:
Bullöses Erysipel; Streptokokken-infektion
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Progression trotz systemischer antibio-tischer Therapie. Amputation wurde in Erwägung gezogen. Adipositas perma-gna, Diabetes mellitus Typ II
Therapiedauer unter Octenidin:
10 Tage
Produkte:
• Tag 1: Wunddebridement mittels Versajet
• anschließend tägliche Therapie mit octenisept®-getränkte Kompressen über 10 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
(getränkte) Kompressen
Fall 16 | Bullöses Erysipel
28 29
Wundkompendium moderne Wundversorgung
Debridement – wound pad
„Methode schont vitales Gewebe“ „Debris und Fibrin bindet sich gut an den Schwamm“ „Im Vergleich zum scharfen Löffel signifikante Schmerzreduktion“
07 Fallbeispiele Fallbeispiele 07
vorher nachher
© Dr. Elisabeth Lahnsteiner, Leitung Ärzteteam Wundheilung,
1090 Wien
Dekubitus / Wundbettkonditionierung / NPWTi
Tag 5 Tag 90Bei Aufnahme
Quelle: J. Matiasek – “The combined use of NPWT and instillation using an octenidine based wound rinsing solution“ Journal of Wound Care, 2014.
Patient:
64 Jahre, männlich
Anamnese:
Postthrombotisches Ulcus
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Chirurgisches Debridement mit scharfem Lö�el nach Volkmann
Produkte:
• schülke wound pad • octenilin® Wundspüllösung
Therapiedauer unter Octenidin:
2 Minuten
Eingesetzte Wundau�agen:
Alginat und Schaumsto� non adhesive
Fall 17 | Debridement – wound pad
Patient:
76 Jahre, weiblich
Anamnese:
Medikamentös bedingtes Ulcus cruris, seit 24 Monaten bestehend
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
• erfolglose Therapie der Wunde mit Hydrogel und Aquacel® foam
• Polyzythämia vera rubra
Produkte:
• Reinigung mit octenilin® Wundspüllö-sung + schülke wound pad rot (erste vier Wochen), danach octenilin® Wund-spüllösung + schülke wound pad rot & blau
• Wundfüller: schülke wound pad weiß• Wundau�age: Zetuvit® plus• Kompression• VBW alle 2 – 3 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
Steriles und unsteriles LIGASANO® weiß
Fall 18 | Debridement – wound pad
Patient:
74 Jahre, männlich
Anamnese:
Dekubitus gluteal
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Paraplegie, chirurgisches Debridement
Therapiedauer unter Octenidin:
5 Tage
Eingesetzte Wundau�agen:
V.A.C.Ulta™
Produkte:
• Tag 0: Chirurgisches Debridement und Wundbettkonditionierung mittels V.A.C.Ulta™ und octenilin®
• Tag 0 – 5: Instillation der Wunde mit octenilin® Wundspüllösung für 3 Minuten alle 12 Stunden
• Tag 6: Defektdeckung mittels Lappen-plastik
Fall 19 | Dekubitus / Wundbettkonditionierung / NPWTi
Quelle: O. Assadian et al. – "Facilitating
wound bed preparation: properties and clinical efficacy of octenidine and octenidine-
based products in modern wound management."
Journal of Wound Care, 25(3), S1-S28, 2016
Tag 7 Tag 12Vor der Behandlung
Patient:
83 Jahre, weiblich
Anamnese:
Dekubitus
Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:
Diabetes mellitus Typ 2, Inkontinenz, Adipositas Produkte: octenisept®, LIGASANO® weiß
Therapiedauer unter Octenidin:
9 Tage (Antisepsis + Wundreinigung mit Wundputzer)
Produkte:
• octenisept®
Eingesetzte Wundau�agen:
LIGASANO® weiß
Fall 20 | Dekubitus
Tag 48 Tag 48Bei Aufnahme
30 31
Wundkompendium moderne Wundversorgung
Kosteneffizienz und Verträglichkeit 08
In Deutschland leiden aktuell etwa 4 Millionen Men-schen an chronischen Wunden. Diese führen oftmals zu Amputationen, insbesondere der unteren Extremitäten. Von diesen sind jährlich bis zu 20.000 vermeidbar. Fast 900.000 der Patienten leiden an einem Ulcus cruris venosum8. Bei zwei Drittel der Betro�enen entwickelt sich das Ulcus nach dem 50. Lebensjahr, eine bedeutende Tatsache angesichts der zu erwartenden Altersentwick-lung der Bevölkerung: Waren im Jahr 2014 noch 43 % der Deutschen über 50 Jahre alt, so werden es 2050 be-reits 52 % sein9. Daher ist ein erheblicher Anstieg von Pa-tienten mit Diagnose „Ulcus cruris venosum“ zu erwarten. Bei der Hälfte der Patienten besteht das Ulcus cruris über mindestens ein Jahr10, die Rückfallraten liegen bei 60 bis 90 %11. Die Diagnose Ulcus cruris venosum führt jährlich in Deutschland zu 2 – 3 Millionen Fehltagen am Arbeits-platz12.
Die Kosten für die Behandlung dieser Patienten betragen pro Jahr im Durchschnitt etwa 9.000 Euro pro Patient. Dies führt zu Gesamtausgaben der Krankenkassen – allein aufgrund von Ulcus cruris venosum – von bis zu 2 Milliarden Euro pro Jahr12. Der größte Teil davon ent-steht durch Kosten für Personal und P�ege13.
In einer Studie von Hämmerle und Strohal (2014) wurde die Wirksamkeit von octenilin® Wundgel mit handels- üblichen Wundverbänden (z. B. Schaum- bzw. Alginat- verband, jeweils mit und ohne Silber) verglichen. Alle Patienten waren an einem Ulcus cruris venosum erkrankt14. Bei den Wundverbänden reduzierte sich die Wund�äche nach 6 Wochen um nur 14,6 %. Bei der Anwendung von octenilin® Wundgel heilten die Wunden wesentlich schneller – die Wunden waren in diesem Studienarm nach 6 Wochen durchschnittlich zu 96,2 % geschlossen. Durch diese deutlich schnellere Wundheilung waren die Behand-lungskosten 27 % niedriger als bei der Behandlung mit herkömmlichen Wundau�agen.
Während die chronischen Wunden bei den handelsüblichen Wundau�agen ca. 9 Monate für eine vollständige Abheilung benötigt hätten, waren die Wunden mit octenilin® Wund-gel bereits nach 6 Wochen bei den meisten Patienten voll-ständig geschlossen. Durch diese deutlich schnellere Wund-heilung bei Anwendung von octenilin® Wundgel werden Behandlungsdauer und somit der damit verbundene Kos-tenaufwand deutlich reduziert. Die in der Abbildung ange-führten Kosten berechnen sich auf Grundlage aktueller Lite-raturdaten15 und schließen Produkt- und Personalkosten ein.
Vllt würde das Rangebild hier passen - da miit den Octenidin-Produkten (oder nur die relevanten abbilden?)
Kosten gespart werden.
Selbstbehalt des Patienten
12 %
Wundauflagen und Medikamente
22 %
Kosten der Wundversorgung bei Ulcus cruris venosum
Personalkosten
66 %
12 % 22 %
66 %
Reduktion der Wund�äche
0 1 2 3 4 5 6 7Woche
Wun
dfläc
he (%
)
100
75
50
25
0
Studie
octenilin® Wundgel Effizient und wirtschaftlich in der Anwendung.
Kostenvergleich
Behandlungskosten pro Patient
herkömmliche Wundauflage octenilin® Wundgel
336,27 €
244,12 €
-27 %
32 33
Wundkompendium moderne Wundversorgung
Ist Octenidin gegen MRE wirksam?
Ja. Octenidin ist gegen eine Vielzahl von multiresistenten Erregern (MRE) wirksam (z. B. MRSA, VRE, ESBL). In keiner Untersuchung unterschieden sich resistente von sensi-tiven Stämmen der gleichen Keimart. Bisher ist kein Fall bekannt, bei der eine Resistenz gegen Octenidin aufge-treten ist.3, 4, 5, 6, 16 Bestätigt werden diese in-vitro Befunde durch klinische Erfolge mit octenisept® bei der Dekonta-mination von Patienten.15
Können die Octenidin-haltigen Produkte den Bio�lm der Wunde durchdringen?
Ja. Octenidin ist in der Lage, den Bio�lm zu durchdringen und die Keime des Bio�lms abzutöten. Diese Eigen-schaft konnte sowohl in Modellen als auch in der Praxis belegt werden.17, 18, 19, 20, 21
Wirkt octenisept® auch reinigend oder ausschließlich antiseptisch?
octenisept® wirkt auch reinigend. Das Präparat enthält geringe Mengen eines ober�ächenaktiven Netzmittels (Tensids), das die Ober�ächenspannung verringert. Da-durch wird die Wundober�äche gleichmäßig benetzt und damit die Reinigung unterstützt. Soll die Wunde ausschließlich gereinigt werden, empfehlen wir die octenilin® Wundspüllösung, die eine besonders niedrige Ober�ächenspannung aufweist.
Kann es durch octenisept® zu einer Elektrolyt-verschiebung im Wundmilieu kommen und damit zu einer Störung der Wundheilung?
Nein. Auch wenn octenisept® nicht isotonisch ist, ist nicht zu erwarten, dass wichtige Salze und Elektrolyte in der Wunde negativ beein�usst werden. Störungen der Wundheilung bei wiederholter, zeitlich befristeter An-wendung sind uns bisher nicht bekannt. Auch eine mehrwöchige tägliche Anwendung auf chronischen Wunden führte im Vergleich zur Ringerlösung zu keinen Wundheilungsstörungen. Das Gegenteil war der Fall: Die Granulation wurde unter octenisept® sogar gefördert.22
Muss das octenilin® Wundgel nach einem gewissen Zeitraum entfernt werden?
Nein. Jedoch sollte die Wunde bei jedem Verbandwechsel gereinigt werden. Damit werden auch eventuelle Rück-stände des Gels mit abgetragen.
Ist octenisept® zytotoxisch?
Nein. octenisept® ist seit dem Jahre 1995 für die unterstüt-zende Wundbehandlung als Arzneimittel zugelassen. Es zeichnet sich neben seiner Wirksamkeit durch eine sehr gute lokale Verträglichkeit aus. In präklinischen und kli-nischen Untersuchungen hatte das Präparat bei bestim-mungsgemäßer Anwendung gegen Zellen und Gewebe keinen nachteiligen E�ekt. Die Eigenschaft „zytotoxisch“ resultiert maßgeblich aus Untersuchungen in Zellkultur (d. h. in-vitro) und lässt sich nur begrenzt auf die klinische Anwendung übertragen. In Zellkultur weisen Octenidin bzw. octenisept® genauso wie Polihexanid und PVP-Iod diese negativen E�ekte gegen isolierte Zellen auf. In Rela-tion zur antimikrobiellen Wirksamkeit ist diese Zytotoxizi-tät allerdings für Octenidin am geringsten ausgeprägt.23
Um die Diskrepanz zwischen den Ergebnissen aus der Zellkultur und der guten klinischen Verträglichkeit auf-zuklären, wurden praxisnähere Tests an Gewebekulturen durchgeführt. Dabei trat Octenidin mit Zellen bzw. Pro-teinen in starke Wechselwirkung. Die so gebildeten Kom-plexe erniedrigten die Zytotoxizität, ohne gleichzeitig die antimikrobielle Wirksamkeit zu beeinträchtigen.35
In einer präklinischen Untersuchung zum Ein�uß auf die Wundheilung wurde die gute Verträglichkeit von octeni-sept® nachgewiesen.25 Hierbei wurden künstliche, stan-dardisierte Wunden von weiblichen Ferkeln über insge-samt 28 Tage täglich mit octenisept® oder Ringerlösung behandelt. Im Ergebnis unterschied sich der Zeitpunkt zwischen den beiden Gruppen nicht, in der die Wunden abgeheilt waren. Ein Unterschied in der Gewebeverträg-lichkeit zwischen octenisept® und Ringerlösung war nicht festzustellen.
Bestätigt werden diese Ergebnisse durch klinische Untersuchungen26 und den langjährigen Einsatz von octenisept® bei den unterschiedlichsten Wundtypen.
So wurden auch Verbrennungswunden durch die Anwen-dung von octenisept® in ihrer Abheilung nicht negativ beein�usst. 27
Ausdruck �ndet die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit in der aktuellen Konsensusempfehlung für die Wundanti-sepsis.24 In dieser wird Octenidin für alle Arten von Wun-den empfohlen.
Als Schlussfolgerung kann festgestellt werden, dass die in Zellkultur vorhandene Zytotoxizität bei octenisept® klinisch keine Bedeutung hat, wenn das Präparat bestim-mungsgemäß angewendet wird.
Wurden allergische Reaktionen auf Octenidin-haltige Produkte beobachtet?
Nur in Einzelfällen wurden kontaktallergische Reaktionen beschrieben. In Relation zur Häu�gkeit der Anwendung waren diese sehr selten und nur in Ausnahmefällen auf Octenidin zurückzuführen.28
Gelangen Octenidin-haltige Produkte bei der Wundbehandlung in den Blutkreislauf?
Nein. Werden die Produkte bestimmungsgemäß, d. h. ober-�ächlich zur Wundantiseptik und -spülung angewendet, ist nicht zu erwarten, dass Produktbestandteile ins Ge-webe bzw. Blut in toxikologisch relevanter Menge über-treten. Systemische Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt.
Darf octenisept® sowohl zur Schleimhautantiseptik als auch zur Wundantiseptik eingesetzt werden?
Ja. octenisept® wurde erstmals im Jahre 1990 als Schleim-hautantiseptikum in Deutschland zugelassen. Eine Indi- kationserweiterung auf die unterstützende Wundbe-handlung erfolgte 1995. Folglich sind beide Anwen-dungsgebiete Bestandteil der Arzneimittelzulassung.
Kann octenisept® bei Kindern, Säuglingen und Frühgeborenen eingesetzt werden?
Ja. Es bestehen in dieser Hinsicht keine Anwendungs-einschränkungen, wie z. B. für PVP-Iod. Die Anwen-dungshinweise sind zu beachten. Andere Octenidin- haltige Produkte wie octenilin® Wundgel und octenilin® Wundspüllösung sollten aufgrund fehlender Erfahrungen nicht bei Kindern unter 1 Jahr angewendet werden.
Kann octenisept® zur Nabelp�ege eingesetzt werden?
Ja. In einer vom Gesundheitsministerium in Serbien unter-stützten multizentrischen Studie wurden ca. 1.700 Neuge-borene mit octenisept® behandelt. Das Präparat stieß auf gute Akzeptanz. Es gab keine Anzeichen dafür, dass der Nabelstumpf über die Anwendungsdauer austrocknete.29
Ist octenisept® zur intraoperativen Behandlung groß�ächiger Wunden geeignet?
Ja. octenisept® ist zur unterstützenden Wundbehandlung zugelassen, ohne dass Angaben zur Größe der Wunde gemacht werden. Da Octenidin über Wunden prak-tisch nicht resorbiert wird, rechtfertigt dies auch die ober�ächliche Behandlung groß�ächiger Wunden (z. B. Verbrennungswunden), ohne dass ein systemisches Risiko für den Patienten besteht.
Ist octenisept® und octenilin® Wundspüllösung zur Spülung der Bauchhöhle zugelassen?
Nein. Diese Anwendung ist für alle Octenidin-basierten Pro-dukte kontraindiziert und muss unterbleiben.
Können Octenidin-haltige Produkte am Knorpel angewendet werden?
Nein. Produkte mit kationaktiven Wirksto�en wie z. B. Octenidin sollten am intakten, vitalen Knorpelgewebe nicht eingesetzt werden. Wunden, bei denen Kontakt mit Knochen besteht, sind von dieser Einschränkung nicht betro�en.
Kann octenisept® im Genitalbereich eingesetzt werden?
Ja. Die Genital- und Vaginalantiseptik (z. B. vor urologischen und gynäkologischen Eingri�en) sind die am längsten praktizierten Anwendungsgebiete von octenisept®.
Kann octenisept® in der Mundhöhle angewendet werden?
Ja. octenisept® hat eine Arzneimittel-Zulassung für die pro-phylaktische Anwendung und Keimzahlreduktion in der Mundhöhle vor operativen Eingri�en, z. B. Zahnextrak- tionen. octenisept® erzielt dabei höhere Keimzahlreduk-tionsraten als z. B. Chlorhexidin oder PVP-Iod.30
09 FAQ FAQ 09
34 35
Wundkompendium moderne Wundversorgung
09 FAQ
Kann octenisept® zur Desinfektion des Gehörganges eingesetzt werden?
Ja. Das äußere Ohr einschl. Gehörganges können in die Des-infektionsmaßnahmen mit octenisept® eingeschlossen werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Trommelfell intakt ist bzw. dafür gesorgt werden, dass kein Präparat ins Mittelohr gelangen kann. Die Anwen-dung im Mittelohr ist kontraindiziert.
Kann octenisept® zur P�ege von Kathetereintrittsstellen eingesetzt werden?
Ja. Als Wundantiseptikum ist octenisept® zur antiseptischen Versorgung der Hauteintrittsstelle geeignet. Gleichzeitig greift octenisept® das Katheter- und Sondenmaterial nicht an. Materialschäden sind in der Praxis dann aus-zuschließen, wenn sichergestellt wird, dass das Präparat frei abtrocknen kann. Alternativ können Restmengen nach der Einwirkzeit mit einem sterilen Tuch aufgenom-men werden.
Kann octenisept® und octenilin® Wundspüllösung vor Anwendung erwärmt werden?
Ja. octenisept® und octenilin® Wundspüllösung können auf Körpertemperatur erwärmt werden (z. B. mit einem Flaschenwärmer für Babynahrung). Eine solche Maß-nahme verhindert, dass es evtl. durch einen Kältereiz zu Wundheilungsstörungen kommt. Im Übrigen emp�ndet auch der Patient angewärmte Lösungen als angeneh-mer. Vor der Anwendung am Patienten ist auf jeden Fall die Temperatur zu prüfen.
Kann octenisept® verdünnt werden?
Nein. octenisept® ist ein zugelassenes Fertigarzneimittel, das als Antiseptikum nicht verdünnt werden sollte. Für Wundspülungen (z. B. bei der Reinigung und Dekon-tamination und beim Verbandwechsel) sowie bei der Vakuumtherapie mit Instillation kann die octenilin® Wundspüllösung eingesetzt werden.
Wie lange kann octenisept® angewendet werden ?
octenisept® ist für eine maximale Anwendungsdauer von 14 Tagen zugelassen. Diese Dauer beinhaltet eine kon-tinuierliche tägliche Anwendung. Normalerweise wird das Präparat nicht täglich angewendet, sondern die An-wendung z. B. auf den Verbandwechsel beschränkt. In diesen Fällen ist auch eine längere Anwendung möglich. Es liegt eine klinische Studie über eine zwölfwöchige An-wendung bei chronischen Ulzera vor.26
Wie lange kann octenisept® und octenilin® nach Anbruch verwendet werden?
Gebinde von octenisept® können bis zu 3 Jahre nach An-bruch verwendet werden. octenilin® Wundspüllösung muss 8 Wochen und das octenilin® Wundgel 6 Wochen nach Anbruch aufgebraucht sein.
P�ichttexte zu zugelassenen Arzneimitteln gem. §4 HWG
Quellen: 1 IMS, GPI Krankenhaussachbedarf Umsatz 20162 HAESLER, E. E.D.: Prevention and Treatment of Pressure Ulcers: Quick Reference Guide. National Pressure Ulcer Advisory Panel, European Pressure Ulcer Advisory Panel and
Pan Pacific Pressure Injury Alliance. Cambridge Media: Osborne Park, Australia; 2014.3 ALDOORI, Z. et al. 2007: Low-level exposure of MRSA to octenidine does not select for resistance. Journal of Antimicrobial Chemotherapy 59, 1280–12824 GORONCYBERMES, P. et al. 2013: Antimicrobial activity of wound antiseptics against Extended-Spectrum Beta-Lactamase-producing bacteria. Wound Medicine 1, 41– 435 AMALARADJOU, M.A.R. & VENKITANANRAYANAN, K. (2014): Antibiofilm Effect of Octenidine Hydrochloride on Staphylococcus aureus, MRSA and VRSA. Pathogens 3(2), 404–4166 Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI), “Hygienemaßnahmen bei Infektionen oder
Besiedlung mit multiresistenten gramnegativen Stäbchen“. Bundesgesundheitsblatt 2012, 55, 1311–13547 LUTZ, J.T.; DIENER, I.V.; FREIBERG, K.; ZILLMANN, R.; SHAH-HOSSEINI, K..; SEIFERT, H.; BERGER-SCHRECK, B.; WISPLINGHOFF, H.; (2016): Efficacy of two antiseptic regimens on skin colonization of insertion sites
for two different catheter types – a randomized clinical trial.8 alias 1. HCM, 4. Jg., Ausgabe 11/20139 STATISTISCHES BUNDESAMT, www.destatis.de10 MOFFATT, C.J. et al. 2004: Prevalence of leg ulceration in a London population. QJM: Monthly Journal of the Association of Physicians 2004; 97(4), 431–43711 DISSEMOND, J. (2005): Ulcus cruris – Genese, Diagnostik und Therapie. 1. Aufl. (2005), UNI-MED: Bremen.12 PURWINS, S. et al. 2010: Cost-of-illness of chronic leg ulcers in Germany. International Wound Journal 2010; 7:97–10213 BARMER GEK, Heil- u. Hilfsmittelreport 201414 HÄMMERLE G. & STROHAL, R. 2016: Efficacy and cost-effectiveness of octenidine wound gel in the treatment of chronic venous leg ulcers in comparison to modern wound dressings. International Wound Journal 13(2), 182-18815 KRISHNA, B.V.S.; GIBB, A.P. (2010): Use of octenidine dihydrochloride in methicillin-resistant Staphylococcus aureus decolonisation regimens: a literature review. Journal of Hospital Infection 74, 199–20316 KOBURGER, T. et al. 2010: Standardized comparison of antiseptic efficacy of triclosan, PVP-iodine, octenidine dihydrochloride, polyhexanide and chlorhexidine digluconate.
Journal of Antimicrobial Chemotherapy 65, 1712–171917 CUTTING, K.F. & WESTGATE, S.J. 2012.: The use of wound cleansing solutions in chronic wounds. Wounds UK 8(4) 130–13318 WESTGATE, S.J. & CUTTING, K.F. 2014: In Vitro Evaluation of the single and multispecies biofilm prevention capabilities of two wound irrigation solutions and a topical antiseptic. Leczenie Ran 11(3), 109–11319 HARBS, N. & SIEBERT, J. 2007: In vitro efficacy of octenidine and polihexanide against biofilms composed of Pseudomonas aeruginosa. GMS Krankenhaushygiene interdisziplinär 2(2), Online Document20 BARTOSZEWICZ, M. et al. (2007): Penetration of a selected antibiotic and antiseptic into a biofilm formed on orthopedic steel implants. Ortopedia Traumatologia Rehabilitacja 9(3), 310–31821 JUNKA, A. et al. (2014): Efficacy of antiseptics containing povidone-iodine, octenidine dihydrochloride and ethacridine lactate against biofilm formed by Pseudomonas aeruginosa and Staphylococcus aureus
measured with the novel biofilm-oriented antiseptics test. International Wound Journal 11(6), 730–73422 VANSCHEIDT, W. et al. (2005): Affecting the Wound Healing Process of Chronic Ulcera by an Octenidine based Wound Antiseptic – An Explorative Analysis of a controlled clinical trial. Zeitschrift für Wundheilung 2, 60–65.23 MÜLLER, G. & KRAMER, A. 2008: Biocompatibility index of antiseptic agents by parallel assessment of antimicrobial activity and cellular cytotoxicity. Journal of Antimicrobial Chemotherapy 61, 1281–128724 KRAMER et al. 2018: Consensus on Wound Antisepsis: Update 2018. Skin Pharmacol. Physiol. 31, 28-58.
25 KRAMER, A. et al. 2004: Influence of the Antiseptic Agents Polihexanide and Octenidin on FL Cells and on Healing of Experimental Superficial Aseptic Wounds in Piglets: A Double-Blind, Randomised, Stratified, Controlled, Parallel-Group Study. Skin Pharmacology and Physiology 17, 141–146
26 VANSCHEIDT, W. et al. 2012: Effectiveness and tissue compatibility of a 12-week treatment of chronic venous leg ulcers with an octenidine based antiseptic – a randomized, double-blind controlled study. International Wound Journal 9(3), 316-323
27 MENKE, H. et al. 2001: A new local antiseptic for topical treatment in patients with severe burns. Aktuelle Traumatologie 31, 211–21528 CALOW, T. et al. 2009: Contact dermatitis due to use of octenisept in wound care. Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 7(9), 759–765 29 JOVANOVIC, L.S. & KOTEVIC, A. 2006: The use of octenisept-spray in treatment of unbilical stump and women in newborns. Belgrad, Serbien (internal report)30 PITTEN, F.A. & KRAMER, A. 1999: Antimicrobial efficacy of antiseptic mouthrinse solutions. European Journal of Clinical Pharmacology 55, 95–10031 STAHL, J et a. 2011: The percutaneous permeation of a combination of 0.1% octenidine dihydrochloride and 2% 2-phenoxyethanol (Octenisept) throzgh skin of different species in vitro. BMC Vet. Res. 7, 44.32 Matiasek, J. et al. 2014: The combined use of NPWT and instillation using an octenidine based wound rinsing solution: a case sudy. J. Wound Care 23 (11), 590-6.33 Briese, V. et la. 2011: Efficacy and tolerability of a local acting antiseptic agent in the treatment of vaginal dysbiosis during pregnancy. Arch Gynecol Obstet. 283, 585-590.34 Novakov Mikic, A. et al.: Study results on the use of different therapies for the treatment of vaginitis in hospitalised pregnant women. Arch Gyn Obstet. 292 (2), 371-6.35 Müller G. Kramer A. 2007: Interaction of octenidine and chlorhexidine with mammalian cells and the resulting microbicidal effect (remanence) of the combinations. GMS Krankenhaushygiene Interdisziplinär 2 (2).
Fallbeispiele: Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und die Erlaubnis Fallbeispiele veröffentlichen zu dürfen. Unser Dank gilt insbesondere Bernd von Hallern, Dr. Elisabeth Lahnsteiner und Dr. Johannes Matiasek.
Pflichttexte und Quellen 10
DE | octenisept® • Zusammensetzung: 100 g Lösung enthalten: Arzneilich wirksame Bestandteile: Octenidindihydrochlorid 0,1 g, Phenoxyethanol (Ph.Eur.) 2,0 g. Sonstige Bestandteile: 2-[(3-Kokosfettsäureamidopropyl)dimethylazaniumyl]acetat, Natri-um-D-gluconat, Glycerol 85 %, Natriumchlorid, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser • Anwendungsgebiete: zur wiederholten, zeitlich begrenzten antiseptischen Behandlung von Schleimhaut und angrenzender Haut vor diagnostischen und operativen Maßnahmen - im Ano-Genitalbereich von Vagina, Vulva, Glans penis, auch vor Katheterisierung der Harnblase - in der Mundhöhle. Zur zeitlich begrenzten unterstützenden Therapie bei Pilzerkrankungen der Haut zwischen den Zehen sowie zur unterstützenden antiseptischenWundbehandlung. • Gegenanzeigen: octenisept® sollte nicht zu Spülungen in der Bauchhöhle (z.B. intraoperativ) und der Harnblase und nicht am Trommelfell angewendet werden. Überempfindlichkeit gegenüber den arzneilich wirksamen Bestandteilen oder einem der sonstigen Bestandteile. • Nebenwirkungen: Selten: Brennen, Rötung, Juckreiz und Wärmegefühl, sehr selten: Kontaktallergische Reaktionen, wie z.B. vorübergehende Rötung, nicht bekannt: nach Spülung tiefer Wunden mittels Spritze wurde über das Auftreten von persistierenden Ödemen, Erythemen und auch Gewebsnekrosen berichtet, die z.T. eine chirurgische Revision erforderten. Bei Spülungen in der Mundhöhle verursacht octenisept® vorübergehend einen bitteren Geschmack. • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: octenisept® nicht in größeren Mengen verschlucken oder in den Blutkreislauf, z.B. durch versehentliche Injektion, gelangen lassen.
Um Gewebeschädigungen zu vermeiden, darf das Präparat nicht mittels Spritze in die Tiefe des Gewebes eingebracht werden. Das Präparat ist nur zur oberflächlichen Anwendung bestimmt (Auftragen mittels Tupfer oder Aufsprühen).
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller: Schülke & Mayr GmbH · 22840 Norderstedt · Tel: +49 40 521 00-0 · Fax: +49 40 521 00-318, [email protected] · www.schuelke.com
A | octenisept® • Zusammensetzung: 100 g enthalten: Octenidindihydrochlorid 0,1 g, 2-Phenoxyethanol 2,0 g. • Anwendungsgebiete: Zur antiseptischen Behandlung von Schleimhaut und Übergangsepithel vor operativen Eingriffen. In der Mundhöhle (z. B. vor Zahnextraktionen oder Kürettagen). Im Urogenitalbereich (z. B. vor Hysterektomien), im Vulvovaginalbereich (z. B. bei unkomplizierten bakteriellen Infektionen oder Infektionen durch Pilze) und im Rektalbereich (z. B. vor dem Veröden von Hämorrhoiden). Zur zeitlich begrenzten Wund- und Nahtversorgung. Auch zur zeitlich begrenzten antiseptischen Behandlung infizierter Wunden der Haut. • Gegenanzeigen: Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. octenisept® sollte nicht zu Spülungen in der Bauchhöhle und der Harnblase und nicht am Trommelfell angewendet werden. Sonstige Bestandteile: 3-Cocosfettsäureamidopropyldimethylammoniumacetat, Natrium-D-Gluconat, Glycerol 85 %, Natriumchlorid, Natriumhydroxid und gereinigtes Wasser. Abgabe: Rezeptfrei, apothekenpflichtig. • Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiseptika und Desinfektionsmittel, ATC-Code: D08A. Zulassungsinhaber: Schülke & Mayr Ges.m.b.H., A-1070 Wien, Tel. (+43) 1/523 25 01. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sowie Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Hersteller: Schülke & Mayr GmbH, 22840 Norderstedt
CH | octenisept® • DE: Zus.: 1 mg Octenidinhydrochlorid/ml • Ind: Haut- und Schleimhautdesinfektion vor operativen und diagnostischen Eingriffen im Urogenital- und Rektalbereich. Vor Katheterisierung der Harnröhre oder Untersuchungen der Gebärmutter. Desinfektion der Mundschleimhaut. Desinfektion bei Verletzungen, Wunden und zur Nahtversorgung. Octenisept farblos ist für die Anwendung bei Säuglingen und Frühgeborenen geeignet. • Anwendung: Mittels Tupfer die zu desinfizierenden Areale vollständig benet-zen und 1 min einwirken lassen. Mundhöhlenspülung: mit 20 ml Octenisept farblos 20 Sek intensiv spülen und 1 min einwirken lassen. • Kl: Nicht in den Gehörgang einbringen und nicht am Auge anwenden. • Überempfindlichkeit Warnhinweise und Vorsichtsmass-nahmen: Um möglichen Gewebeschädigungen vorzubeugen, darf das Präparat nicht unter Druck ins Gewebe eingebracht bzw. injiziert werden. Bei Wundkavitäten muss ein Abfluss jederzeit gewährleistet sein (z.B. Drainage, Lasche). • UAW: Geschmacksstörungen, Brennen, leichte Parästhesien, aseptische Peritonitis nach intraperitonealer Anwendung. • Abgabekategorie D: Die vollständige Fachinformation ist über die Swissmedic Publikationsplattform (www.swissmedic.ch oder www.swissmedicinfo.ch) zur Verfügung gestellt.
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