Heinz Gibowsky04.11.2011Palsweiser Moos
Palsweiser-Fußberg MoosDer schleichende Tod des letzten Dachauer Mooses
Bund Naturschutz Dachau
2Palsweiser Moos
# Das Palsweiser Moos (ca. 1km²) im Landkreis Dachau bildet zusammen mit den
Fußbergmoos (ca. 1,25km²) im Landkreis Fürstenfeldbruck das letzte große
zusammenhängende echte Moosgebiet mit Torfkörper in den beiden Landkreisen.
# In den Jahrzehnten nach der Einstellung des Torfabbaues in den 60er Jahren,
fand das Gebiet wenig Beachtung. Die landwirtschaftliche Nutzung beschränkte
sich auf einige Wiesenflächen die meist extensiv bewirtschaftet wurden. Der Rest
der Flächen blieb sich selbst überlassen.
# Die Ansätze zur Parzellierung und Freizeitnutzung im Palsweiser Moos wurden
durch das LAD Dachau unterbunden und fest Bauten mussten rückgebaut werden.
Entwicklung des Gebietes (1)
3Palsweiser Moos
# In den letzten 4 Jahren rückte die Fläche aber wieder in den Fokus der
landwirtschaftlichen Nutzung. Die Ausweisung des Gewerbegebietes GADA an der
A8 erhöhte den Druck auf die landwirtschaftlichen Flächen im Umfeld.
Die Wiesen rund um den Kernbereich des „Moos“ wurden umgebrochen und mit
Mais bepflanzt.
# Die Nutzung der Wiesenflächen im „Moos“ wurden intensiviert und die bisher
flachen Gräben aus Zeiten des Torfabbaues wurden massiv bis in die Kiesschicht
ausgebaggert.
Damit liegt die Sole der Gräben heute tiefer als zu Zeiten des Torfabbaues.
Besonders diese Maßnahme stellt eine massive Gefährdung des noch
vorhandenen Torfkörpers dar.
Entwicklung des Gebietes (2)
4Palsweiser Moos
Der Biber ist da !
# Der Biber hat sich trotz heftigen Widerstandes der Landwirte ( mehrmalige Zerstörung der
Dämme) im Kernbereich des Mooses festgesetzt und mit seinen Dämmen die negativen
Folgen der Grabenräumung in Teilbereichen wieder aufgehoben.
# Es gibt inzwischen eine amtliche Duldung durch das LAD Dachau mit einer definierten
Aufstauhöhe und auch die Gemeinde Bergkirchen klärt durch amtliche Tafeln auf.
# Dieser Bereich könnte die Keimzelle eines Wiedervernässungsprojektes werden.
Entwicklung des Gebietes (3)
5Palsweiser Moos
Lage des Gebiets mit BN Flächen
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Pfeifengraswiese mit Strauchbirke
# Selektive Herbstmahd mit Balkenmäher und Motorsense
# Auslichten des Birkenbestandes dadurch Verhinderung der „Entwässerung von oben“
# Neophytenbekämpfung während des Jahres
Aktivitäten des BN OG DAH
hoher Wasserstand im Jahr 2008
Flächen des BN im Palsweiser Moos# jährliche Pflege BN von: 7.400m²# jährliche Pflege Landwirt von: 7.000m²
7Palsweiser Moos
Grabenräumung 2008
Der Augraben der bisher das Oberflächenwasser abführte, wurde auf einer Länge von ca. 2km um ca.0,5m eingetieft bis in die Kiesschicht. Damit wird nun der noch vorhandene Torfkörper zu beiden Seiten komplett entwässert.
Die Folgen davon zeigen sich im gesunkenen Wasserspiegel auf einer de BN Flächen Flurnr. 1551/7
Augraben 2008
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Grabenräumung 2009
Der Augraben war nur der Auftakt. Im darauffolgenden Jahr wurde auch der Grenzgraben massiv ausgebaggert. Der von Büschen und Bäumen gesäumte fläche Graben wurde massiv ausgeholzt und ebenfalls bis in die Kiesschicht eingetieft.
Das nun abgeführte Wasser ist braun da es mit Huminstoffe angereicht ist.
Es zeigt damit die wahre Funktion des Grabens, die Trockenlegung des Mooses. Da nur ganz wenige Wiesen unmittelbar an diesen Graben angrenzen gab es keine Notwendigkeit für diesen massiven Eingriff.
Grenzgraben 2009
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Wasserbauer Biber
Hier im Herzen des Mooses ist er aktiv geworden am Grenzgraben.
Biberaktivitäten 2010
10Palsweiser Moos
Wasserbauer Biber
Durch seine Dämme erreicht der Biber dass was die Mitglieder des LBV FFB nicht erreicht haben; einen Anstau in den Entwässerungsgräben des Fußbergmooses.Die Duldung des Bibers ist aber offensichtlich einigen ein Dorn im Auge.So wurden die Biberdämme in den letzten Jahren mehrfach zerstört.Da nun die Dämme amtlich geschützt sind schreckt man offensichtlich auch von drastischeren Maßnahmen nicht mehr zurück.
Ende Oktober wurde der erste tote Biber im Grenzgraben entdeckt. Todesursache ???
Biberaktivitäten 2010
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Rasenmäher auf 4 Beinen
Im Fußbergmoos übernimmt auf einem Teil der Flächen eine Herde Heckrinder des LBV aus FFB die Mäharbeiten auf den Flächen. Die Tiere sind ganzjährig auf den Flächen und werden nur im Winter gefüttert. Durch die Beweidung und den Verbiss der Gehölze entstehen große freie Moosflächen. Sie vermitteln einen guten Eindruck wie das Palsweiser-Fußberg Moos einmal aussehen könnten.
Heckrinder im Fußbergmoos
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# Die Entwässerung von Mooren ist für ca. 8% aller klimarelevanten Emissionen in Bayern verantwortlich und trägt entscheidend zum Treibhauseffekt bei.
# Werden die Moore entwässert, gelangt Sauerstoff an den zuvor wasserdurchtränkten Torf, welcher sich daraufhin zersetzt. Dabei werden nach und nach große Mengen an Kohlendioxid und Lachgas freigesetzt.
# So kann durch Renaturierung von einem Hektar Hochmoor ca. 15t. CO2/Jahr kompensiert werden
Moorschutz = Klimaschutz *
* Aus „Moore Vielfalt Oberbayern“ Reg. von Oberbayern
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# Aufkauf von Flächen im Kernbereich und damit Kontrolle über die Nutzung (Gemeinde Bergkirchen und Maisach, LA DAH und FFB und BN)
# Einbinden von Eigentümern deren Flächen ungenutzt sind.
# Stopp der Entwässerung von unten. (Definierte Wasserstände in den Gräben z.B. durch Biberdämme)
# Entwickeln eines landkreisübergreifenden Moorkonzepts. ( Definition eines Schalenmodells mit unterschiedlichen Nutzungen)
# Nutzungskonzepte mit Beweidung einschließlich der Vermarktung. ( Heckrinder, Schafbeweidung etc.)
# Nützung von staatlichen Förderprogrammen wie „Klip 2020“
Ausblick
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# Sie halten das Projekt für sinnvoll und wollen sich engagieren?
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# Sie haben Lust an Biotop Pflegearbeiten mitzuarbeiten ? (Vorkenntnisse sind nicht erforderlich)
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Dann nehmen Sie doch Kontakt auf:
Weiterführende Infos [email protected] Gibowsky: [email protected]
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