Download - Paracelsus März 2009 Teil 1
Das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg
März 2009 | 3 €
ErfolgreichInnovationen am
Institut für Anatomie
ErtragreichFundraising in Zeiten
der Finanzkrise
Paracelsus Universität gewinnt 1. Preisfür Wissenschaftskommunikation
Unterder Lupe
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Erfolg tut gut. Niemand wird daran zweifeln. Auch an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität arbeiten Menschen, die den Erfolg suchen und – so dieser eintritt – dann genießen. Die Auszeichnung für die Präsentation ausgewählter Forschungsarbeiten in der Langen Nacht der Forschung hat uns gut getan und wir sind ein bisschen stolz.
Die Paracelsus Universität ist die einzige private medizinische Universität in Österreich. Wir sind unseren großzügigen Förderern, Mäzenen zu Dank verpflichtet – auch dem Land und den Gemeinden. Wir wissen aber auch, dass wir zum Erfolg verpflichtet, fast verdammt sind. Durchschnittlichkeit ist zu wenig, der Qualitätsanspruch sehr hoch – in der Lehre und Forschung. Das ist anstrengend, aber auch motivierend.
Motivierend ist besonders die Treue unserer Geldgeber, die uns ein ehrgeiziges Arbeiten seit Jahren ermöglichen. In Zeiten einer globalen Finanzkrise weiterhin an unserer Seite zu stehen, sich nicht zurückzuziehen, sondern zu fördern, ist ein Privileg für die Paracelsus Medizinische Privatuniversität. Das macht uns stolz!
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Gottfried Stienen
Editorial | Inhalt
4 Spotlight Partner fürs Leben Burkhardvan derVorst,neuerGeschäftsführerder SALK,überdieVorteilederKooperation zwischenUniundUniklinik 6 Short Cuts NeuesrundumdieUniversität 8 Outside ReisezudenAnfängen: einBesuchderMayo-Klinik 12 Inside DerDekanfürakademischeAnge- legenheitenundIdeenausÜbersee:im GesprächmitMichaelStudnicka,Teil2 Research 14 Das menschliche MaßInformationsflut, WareGesundheitundGanzheitliches– im„ForumMedizin21“16 Die Lange NachtderForschungundder preisgekrönte„MedizinischeForschungspfad“ derParacelsusUniversität 18Schnell durchschautEinneuerGanzkörper- scanverbessertdieDiagnosemöglichkeiten– unddasWohlbefindenderPatienten 20 WintersportGutaufgewärmt,nochbesser ausgerüstetundmitbestensausgebildeten NotfallmedizinernaufAbruf:Sokannaufder Skipistenichtsmehrschiefgehen 26 OP-Saal mit Gewinn Diewirtschaftliche ErfolgsgeschichtedesInstitutsfürAnatomie 30 Education EinHerzfürMediziner:das studentischeDekanatalsersteAnlaufstelle 32 BookmarkFürimmerjung:einGenetikerauf derSuchenachderUnsterblichkeit–im Sachbuch„Endlichunendlich“ 34 Update FastamZiel:einBundeslandaufder SuchenachdergesündestenGemeinde– mitderAktion„GesundesSalzburg2010“ 36 SponsoringAlleredenvomGeld,Fundraiser beschaffenes.Oder:Wiemansichauchin ZeitenderFinanzkriseprofessionellfürdie „guteSache“einsetzt 38 Finale Ärztekammer-PräsidentWalterDorner überAusbildungunddasEndedesWartens
Erfolg verpflichtetAusgabeNummerfünfrücktdenPatientenunddessenexzellenteVersorgungindenMittelpunktderMedizinundForschung.
Dr. Gottfried Stienen ist
verantwortlich für das
Fundraising der Paracelsus
Medizinischen Privatuniversität.
Impressum: „Paracelsus Today“ ist das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg • Auflage: 21.100 Stück • Medieninhaber und Herausgeber: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg – Privatstiftung, Strubergasse 21, 5020 Salzburg, Tel. (+43) 0662/44 2002-0, www.pmu.ac.at • Projektleitung Paracelsus Universität: Dr. Gottfried Stienen, Projektkoordination: Stefanie Illmer • Verlag: Styria Multi Media Corporate GmbH & Co KG, Geiselberg- straße 15, 1110 Wien, Geschäftsführung: Dr. Michael Tillian, Dr. Nina Haas, Oliver Olbrich, Mag. Erich Schönberg • Chefredaktion: Dr. Katrin Seidel • Art-Direktion: Sigrid Raditschnig • Textchef: Andrea Fehringer, Xpertmedia • Fotoredaktion/Produktion: Dr. Katrin Seidel • Redaktion: Andreas Aichinger, Thomas Klemm Bakk.Komm., Ilse Spadlinek, Dr. Gottfried Stienen, Dr. Walter Dorner, Felicitas Gerhardt, Roman Wodnar • Fotos: Wild&Team Fotoagentur GmbH, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, SALK, Courtesy of Mayo Medical School, Philips, www.sxc.hu, beigestellt • Coverfoto: Wild&Team Fotoagentur GmbH • Druck: Neografia, a.s. (Slowakei) • Alle Angaben ohne Gewähr, Haftung für Irrtümer und Änderungen ausgeschlossen. Satz- und Druckfehler sowie alle Rechte vorbehalten.
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Inhalt
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Partner fürs Leben
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Die medizinische Forschung kommt sofort und direkt den Patienten zugute. Burkhard van der Vorst, neuer Geschäftsführer der Gemeinnützigen Salzburger Landeskliniken (SALK),
sieht in der Partnerschaft mit der Paracelsus Universität viele Vorteile.
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Michael Nake(1): Welchen Nutzen bietet die Paracelsus Universität Ihren Universitätskliniken?van der Vorst(2): Die Paracelsus Universität und die Salz
burger Landeskliniken haben ein gemeinsames Ziel: die medizinische Versorgung der Patienten zu verbessern. Durch eng verknüpfte Arbeit und intensive Forschung können aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in die Behandlung einfließen. Gleichzeitig ziehen die Möglichkeiten der universitären Forschung in Verbindung mit Patientenorientierung weitere hoch qualifizierte Experten an und bieten eine gute Basis, die bestehenden Experten zu fördern. Auch so trägt die Partnerschaft zur hohen Qualität der Patientenversorgung bei.
Der Status als Universitätsklinikum bietet den Kliniken darüber hinaus Zugang zu Aufträgen und Verträgen, die die medizinische Versorgung und Forschung auch finanziell stützen.
Heinrich Magometschnigg(3): Wo sehen Sie die größten Vorteile für die Paracelsus Universität und die Salzburger Landeskliniken (SALK) in einem Kooperations- oder einem Integrationsmodell?van der Vorst: Ich denke, dass sich die Frage nach einem
Integrationsmodell aufgrund der speziellen Konstruktion der Partner derzeit nicht stellt. Die beiden Teile der Universitätskliniken, Landeskliniken und Paracelsus Universität, gehören
unterschiedlichen Trägern. Ein Integrationsmodell impliziert auch eine rechtliche Integration. Das Kooperationsmodell bietet aber so viele Möglichkeiten, dass wir uns auf seine Ausformung konzentrieren sollten.
Heinrich Magometschnigg: Ist die Universität nur ein Kostenfaktor?van der Vorst: Sicher nein. Einen Teil der Aspekte
habe ich bereits erwähnt. Sicher sind Forschung und Lehre nicht gratis möglich. Sie haben aber, wie gesagt, direkte und indirekte positive Auswirkungen auf die Arbeit der Kliniken für ihre Patienten. Zudem wird ihre Finanzierung von vielen Partnern getragen, die in ihrem Interesse an einer besseren Patientenversorgung geeint werden.
Michael Studnicka(4): Wie wird das Universitäts-klinikum in zehn Jahren aussehen?van der Vorst: Im Wesentlichen gibt es hier Ideen
in den einzelnen Kliniken und Fächern, für das Universitätsklinikum im Ganzen aber nur sehr eingeschränkt. Es wird daher eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Monate sein, ein solches Zielbild zu erarbeiten. Das muss von innen kommen. Meine Vorstellung ist, dafür in Kürze ein kleines Kernteam aus Ärzten der beiden Häuser und der Paracelsus Universität zu bilden, das eine Basis erarbeitet, die wir nachfolgend vorstellen und im großen Kreis präzisieren werden.
Michael Studnicka: Wie sieht die akademische Entwick-lung bzw. Laufbahn innerhalb der Universitätskliniken aus?van der Vorst: Hier gibt es aktuell ein Arbeitsteam in den
Landeskliniken, das hierfür eine Basis erarbeiten soll, um insbesondere den Absolventen der Paracelsus Universität, aber auch anderen medizinischen Spezialisten eine attraktive Perspektive zu bieten. –
(1) Dr. Michael Nake ist Kanzler der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität.(2) Dipl.Ing. Burkhard van der Vorst ist seit Anfang Dezember 2008 neuer Geschäftsführer der Gemeinnützigen Salzburger Landeskliniken (SALK).(3) Univ.Prof. Dr. Heinrich Magometschnigg ist Ärztlicher Direktor des Landeskrankenhauses Salzburg, Universitätsklinikum der Paracelsus Universität und Dekan für das Curriculum.(4 ) Prim. Univ.Prof. Dr. Michael Studnicka ist Vorstand der Universitätsklinik für Pneumologie in Salzburg und Dekan für Akademische Angelegenheiten.
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Promotion
100 % Österreich: Paracelsus Zwickl ist „Produktinnovation 2008“
„So gut schmeckt
Österreich“, fand die
unabhängige Expertenjury
des „Rewe-In-novationsprei-
ses“ und wählte das Stiegl
Paracelsus zum Produkt des Jahres 2008.
Mit der Einführung von „Paracelsus Zwickl“, einem Bier aus 100 Prozent österreichischen Zutaten aus biologischem Anbau, gelang Stiegl ein echter Volltreffer.
Österreichweit seit März 2008 im Lebensmittelhandel erhältlich, ist der naturtrübe Gerstensaft mittlerweile das beliebteste Bio und Zwickl Bier im ganzen Land. Der Erfolg wurde kürzlich auch mit einem namhaften Preis zusätzlich unterstrichen: Für die in Salzburg gebraute Bierspezialität erhielt die Salzburger Privatbrauerei den „REWEInnovationspreis 2008“ in der Kategorie
„österreichische Familienunternehmen“. Die unabhängige Expertenjury** hatte es nicht leicht, unter den 500 Einreichungen für insgesamt sechs Kategorien das jeweils innovativste Produkt auszuwählen. Begeistert zeigte sich die Jury vor allem vom hervorragenden Geschmack und vom 100prozentigen ÖsterreichBezug des neuen Bieres.
„Für uns ist die Auszeichnung eine Bestätigung dafür, dass wir als österreichisches Familienunternehmen das richtige G’spür für die Wünsche der
Bierfans haben. Bei unserem ‚Paracelsus Zwickl‘ schätzen die Konsumenten, dass es in Österreich gebraut wird und nur heimische Rohstoffe drin sind. Diese Transparenz und dieses Wissen, ‚woher das Bier kommt‘, sind für unseren Erfolg ausschlaggebend. Immerhin ist die österreichische Herkunft der wichtigste Entscheidungsfaktor beim Lebensmittelkauf“, bringt es StieglEigentümer Dr. Heinrich Dieter Kiener auf den Punkt. –
Stiegl-Chef Heinrich Dieter Kiener und Braumeis-ter Pöpperl überzeugen sich persön-lich von der hohen Qualität der Wildshuter Braugerste.
Braugerste ab sofort aus Stiegl- eigener Bio-LandwirtschaftMit dem Anspruch, bis 2012 den gesamten Rohstoffbedarf aus heimischer Produktion zu decken, bekennt sich die Stieglbrauerei zu Salzburg, Österreichs führende Privat-brauerei, klar zur heimischen Landwirt-schaft. Jetzt wurde das Vorhaben durch die erstmalige Ernte von Bio-Braugerste in der Stiegl-eigenen Landwirtschaft in Wildshut nördlich von Salzburg fortgesetzt. Das bedeutet, dass Stiegl rund 20 Prozent der für das Paracelsus Zwickl benötig-ten Bio-Braugerste aus eigenem Anbau abdecken kann. Die verbleibenden 80 Prozent für das Bio-Bier kommen aus dem niederösterreichischen Weinviertel. Von dort stammt auch die konventionelle Braugerste. Somit ist die gesamte von Stiegl verwendete Braugerste zu 100 Prozent österreichisch.
Info
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Im November 2008 gründeten sieben engagierte Studierende des Jahrgangs 2006 der Humanmedizin den Verein „Studenten aktiv caritativ!“ e.V. mit dem Ziel, selbst aktiv zu werden und benachteiligte sowie bedürf-tige Menschen zu unterstützen. Verwirklicht werden soll
dies zuerst einmal durch ein Clubbing für den gu-ten Zweck. Mithilfe vie-ler Sponsoren (u. a. der Sparkasse Salzburg und Heineken) wurde ein an-sprechendes Event auf die Beine gestellt.
Die Highlights des Abends: Ibiza-DJ-Star Gordon Edge; der Grieche Kevin Sunray, angesagtes-ter Newcomer unter den Plattenauflegern Europas; und der Salzburger DJ
LouieFelice – sie alle sorgten am 27. März für ein unver-gessliches musikalisches Ambiente.
Der Reinerlös der tollen Benefizveranstaltung, der laut Vereinsplanung viele weitere ihrer Art folgen sollen, geht ans Kinderhospiz Sterntalerhof in Stegersbach.
Weitere Informationen unter: www.freeyourelements.at und www.sterntalerhof.at
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Clubbed to LifeShort Cuts
(1) HR Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Menzel ist Vorstand der Universitätsklinik für Spezielle Gynäkologie – Brustzentrum Salzburg, Leiter des Interuniversitären Instituts für Angewandte Ethik und Stiftungsratmitglied der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg.(2) Univ.-Doz. Dr. Herbert Reitsamer ist Forschungsprofessor für Experimentelle Ophtalmologie und Glaukomforschung. (3) Prim. Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch ist Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und Vorstand der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie in Salzburg.
Ein Busserl für die Stammzellen14 Kilo Backzutaten und 105 Eier wurden zu Weihnachten in die Stammzellenfor-schung investiert. Das Ergebnis: 1.300 Kokosbusserln – und 2.321 Euro Reinerlös.
Die AMSA Salzburg (Austrian Medical Students’ Association – ein registrierter Verein von ehren-amtlich arbeitenden Studierenden der Medizin in Graz, Innsbruck, Salzburg und Wien) hat sich eine besondere Weihnachtsaktion ausgedacht: Kokosbusserln für das Stammzellregister.
Also wurden in der „Backstube“ der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität mehr als 1.300 Riesen-Kokosbusserln gebacken, die dann an der Paracelsus Universität und im Landeskrankenhaus Salzburg verkauft wurden. Der Erlös betrug – dank der sympathischen VerkäuferInnen und der groß-zügigen Sachspenden der Bäckerei und Konditorei Flöckner sowie Spar Aiglhof – 2.321 Euro, die zu 100 Prozent dem Österreichischen Stammzellregister zugute kommen. –
In der Ergebnisliste des Silvesterlaufs steht hinter dem Na-men Elisabeth Haas zwar Berlin, aber die Paracelsus Medizini-sche Privatuniversität darf sich trotzdem kräftig freuen. Elisabeth Haas studiert nämlich im dritten Jahr Humanmedizin in Salzburg und ist seit vielen Jahren begeisterte Hobbyläuferin. Bei sonni-gem Wetter und null Grad dominierte sie den 33. Berliner Silves-terlauf 2008/2009, der auch als „Pfannkuchenlauf“ bekannt ist, weil jeder Teilnehmer im Ziel einen leckeren Pfannkuchen zur Stärkung erhält. Die Paracelsus-Studierende bewältigte die 9,9 km lange, anspruchsvolle Strecke in 38:57 Minuten. Insge-samt hatten sich 1.732 Läuferinnen und Läufer angemeldet, die alle ideale Laufbedingungen vorfanden. –
Krapfenauf Speed
Elisabeth Haas, die schnellste Studierende an der Paracelsus Privatuniversität Salzburg, siegte im 33. Berliner „Pfannkuchenlauf“.
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Tanzen für den guten Zweck – eine Benefizveranstaltung geht in die Beine.
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Paracelsus Today
Fast schon eine Tradition an der Paracelsus Universität: ein gemeinsamer Abend mit den Eltern der Studierenden des ersten Humanmedizin-Jahrgangs und den Führungskräften der Universität gegen Jahresende. „Meet the Univer-
sity“ heißt dieses Kennenlernen offiziell. Mehr als 120 Gäste unterhielten sich in der Joseph und Brigitte Troy-Bibliothek ganz ausge-zeichnet. Im Beisein von Rektor Herbert Resch(3) wurde nach einem kurzen offiziellen Teil geplaudert, gegessen und getrunken. Für ein kleines musikalisches Highlight sorgte der A-cappella-Chor „Unisono“, eine Gruppe von Studierenden der Paracelsus Universität. –
Oder: Wie Studierende, Eltern und Vertreter der Paracelsus Universität ein paar schöne Stunden miteinander verbrachten.
Christian Menzel(1) leitet in Salzburg die Universitätsklinik für Spezielle Gynäkologie und das Brustzentrum Salzburg. Die Klinik versteht sich in erster Linie als Referenz-zentrum für gut- und bösartige Brusterkrankungen im Bundesland Salzburg. Im Rah-men der engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Abteilungen für Radiologie, Radiotherapie, Onkologie, physikalische Medizin und Psychosomatik ist es in den letzten Jahren gelungen, neue, innovative und sehr effektive Behandlungsformen bei vorliegender Brustkrebserkrankung in das Klinik-Konzept zu integrieren. Ziel ist es, im interdisziplinären Gespräch die für die jeweilige Patientin bestmögliche Therapiestrate-gie gemeinsam und zusammen mit der Patientin zu finden und festzulegen. Nur durch diese enge interdisziplinäre Zusammenarbeit kann es gelingen, den für die Betroffene effizientesten und schonendsten Weg in der Behandlung einer Brustkrebserkrankung zu wählen. Dieses Leistungsspektrum im Rahmen eines Senologiezentrums ist nach-weislich europaweit führend. –
Verdiente WürdigungChristian Menzel wurde mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
Die amerikanische Gesellschaft für okuläre Pharmakologie und Therapie ver-anstaltete ihren internationalen Kongress heuer vom 18. bis 21. Februar im Salz-burger Bildungshaus St. Virgil. Herbert Reitsamer(2) und das Kongressbüro der Paracelsus Universität waren für die lo-kale Organisation zuständig. Internatio-nale Kapazitäten trugen zu Themen der pharmakologischen Therapie von Au-generkrankungen vor; die Universitäts-augenklinik Salzburg lag mit mehr als 20 Beiträgen auf dem Gebiet der Glaukom- und Durchblutungsforschung im Spitzen-feld. Neues wurde auf dem Kongress vor allem in den Feldern Neuroprotektion, Pharmakogenetik, Augendurchblutung und systemische Risikofaktoren für Au-generkrankungen geboten. –
Paracelsusim Blickfeld
Internationale Experten für die Therapie von Augenerkrankun-gen tagten in Salzburg.
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Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer überreichte die Aus-
zeichnung – eine der höchsten der Republik.
Eltern-Abend
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Wir schreiben das Jahr 1914: Ein junger Vorarlberger tritt eine Studienreise der besonderen Art an. Lorenz Böhler fährt auf dem Hochsee-Passagierdampfer „Imperator“ gen New York, wo ein internationaler Chirurgenkongress stattfindet. Der Amerika-Ausflug des 19-Jährigen, der später als Vater der modernen Unfallchirurgie Medizingeschichte schreiben wird, führt ihn nach dem Kongress unter anderem noch nach Rochester – in die Mayo-Klinik, die damals schon wegen ih-rer Organisation und Operationstechniken Weltruhm genießt. Der plötzliche Ausbruch des Ersten Weltkriegs erfordert Böh-lers abrupte Heimreise; doch die Ideen der Gebrüder Mayo begleiten ihn über den Atlantik zurück. Elf Jahre und einen furchtbaren Krieg später werden sie sein eigenes Magnum opus befruchten: das 1925 gegründete und später nach Böhler benannte Unfallkrankenhaus in Wien, das in der Folge selbst weltweit als Vorbild angesehen wurde.
Auch knapp 100 Jahre nach Böhlers Mayo-Trip mach-ten sich wieder österreichische Mediziner auf den Weg nach Rochester. 17 Primarärzte, acht wissenschaftlich besonders engagierte Oberärzte sowie das Leitungsteam des Studenti-schen und Akademischen Dekanats der Paracelsus Medizini-schen Privatuniversität unter der Leitung von Rektor Herbert Resch(1) (für die Organisation zeichnete das Akademische De-kanat nach einer Idee von Humanmedizin-Programmdirektor Klaus Albegger verantwortlich) nahmen im November 2008
Einmal mayo Extra, bittE!
Outside
Man lernt nie aus: Die Mayo Medical School ist – vor allem mit ihrem Medizin-Curriculum –eines der großen Vorbilder der Paracelsus Universität. Weil sich jedoch auch an der
berühmten Klinik einiges verändert hat, war es höchste Zeit für eine Salzburger Delegation,wieder einmal die Reise nach Rochester anzutreten. Von Andreas Aichinger
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am „Mayo Salzburg Clinical and Translational Science Sym-posium“ teil. Die Mission auch diesmal: Lernen von und Aus-tausch mit der Mayo. Die Delegation wurde von einem alten Freund und Förderer der Paracelsus Universität willkommen geheißen: dem Neurologen und Ex-Rektor Anthony Winde-bank(2), in dessen Amtszeit die Bande mit der Mayo geknüpft worden waren. Gleich im Anschluss stand neben einer Klinik-Tour die Besichtigung eines der echten Highlights vor Ort auf dem Programm – die des Multidisciplinary Simulation Center (www.mayo.edu/simulationcenter) der Mayo Clinic.
Regelrecht begeistert und nachhaltig beeindruckt waren die Teilnehmer ob der Möglichkeiten, die dieses State-of-the-Art-Simulationszentrum bietet. Selbst langgediente Mediziner konnten beim Anblick der unglaublich universell einsetzbaren Hightech-Puppen ihre Faszination nicht verbergen. Hier wird Studierenden, Ausbildungsassistenten und Fachärzten die Möglichkeit geboten, an verschiedenen hoch entwickelten Simulationspatienten risikofrei und doch unter sehr realitäts-nahen Bedingungen zu üben. Neue und bewährte diagnosti-sche und therapeutische Methoden, das richtige Verhalten in speziellen Notfällen – den Anwendungsmöglichkeiten in Lehre und Ausbildung sind kaum Grenzen gesetzt. Anästhe-sisten können hier abnorme Reaktionen studieren, Chirurgen endoskopische Techniken erproben. Insider wissen: Auch an der Paracelsus Universität wurden bereits die ersten Schritte Fo
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in diese faszinierende Medizin-Zukunft getan; in Salzburg ist ebenfalls ein Simulationszentrum im Aufbau.
Aber auch im weniger spektakulären Alltag der medizini-schen Lehre hat die Mayo Vorbildwirkung. Die Erfahrungen der Mayo Medical School bei der Ausbildung von Medizin-studentinnen und -studenten sind ja – bildlich gesprochen – Teil der DNA der Paracelsus Universität. Julian Frick(3) hat das Salzburger Curriculum in enger Anlehnung an jenes der Amerikaner entwickelt und gemeinsam mit Herbert Resch den Grundstein für die erfolgreiche Zusammen-arbeit gelegt. Dennoch konnte sich die Delega-tion auch diesmal wieder davon überzeugen, dass viele neue Ansätze aus Rochester auch in Salzburg in der einen oder anderen Form zu einer weiteren Qualitätssteigerung in der Lehre beitragen könnten.
Digi-Vote, Shadowing, Organ-Blöcke. Be-sonders gefallen hat den Vertretern der Paracel-sus Universität beispielsweise die ausgezeich-nete Anatomie-Vorlesung samt Digi-Vote im Neuro-Anatomieunterricht. Auch die Möglich-keit, dass ein Studierender einen Lehrenden im klinischen Tagesablauf begleitet und ihm wie ein Schatten (daher der Ausdruck „Shadowing“) über die Schulter schauen kann, fand großen Anklang; und das weiterentwickelte Mayo-Cur-
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Paracelsus Today
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In einem hochmodernen
Simulationszentrum
können Ärzte und
Studierende an
Hightech-Puppen neue
Behandlungsmethoden
erproben.
120 Jahre Medizingeschichte
Die Wurzeln der heute weltberühmten Mayo Clinic reichen zurück ins Jahr 1863: Der Engländer William Worrall Mayo schlägt seine Zelte in Rochester, Minnesota, auf und gründet eine medizinische Landpraxis. Seine beiden Söhne William James und Charles Horace Mayo folgen seinem Vorbild, besuchen die hervorragendsten Kliniken ihrer Zeit und machen sich mit neuen Behandlungsmethoden einen Namen. Eine Tornado-Katastrophe im Jahr 1883 führt sechs Jahre später zur Gründung des ersten Krankenhauses in Rochester.
Heute ist die Mayo Clinic eine der renom-miertesten Medizin-Institutionen und gilt als die erste und größte integrierte Non-Profit-Praxisgemeinschaft der Welt. Rund 520.000 Patienten im Jahr werden (vorwie-gend ambulant) betreut. An den Kliniken sind insgesamt 54.000 Menschen beschäf-tigt, davon 2.700 Ärzte und medizinische Forscher, 3.300 Studierende und Residents sowie 36.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterin-nen in Pflege und Verwaltung. Das jährliche Budget beträgt rund sieben Milliarden US-Dollar. Durch den nicht kommerziel-len Hintergrund werden erwirtschaftete Gewinne reinvestiert und kommen somit wieder den Patienten zugute – frei nach der goldenen Mayo-Regel: „The needs of the patient come first.“
Die Superklinik
Die größte und bekannteste Non-Profit-Praxisgemeinschaft der Welt: In der Mayo Clinic werden jährlich mehr als eine halbe Million Menschen behandelt. Gesundheit zählt dort mehr als Geld.
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Outside
riculum mit größeren Organ-Blöcken (siehe auch Interview Seite 12) sorgt an der Paracelsus Universität längst für angeregte Diskussionen. Dazu kom-men spezielle Maßnahmen zur Persön-lichkeitsentwicklung der Studierenden, zur Vermeidung von Burnout oder rund um das Lernen in Gruppen. Längst wird auch über konkrete Schritte diskutiert, die in Salzburg umgesetzt werden könn-ten: vom Ausbau des Mentorensystems bis hin zur Intensivierung der postgraduellen Ausbildung der TurnusärztInnen.
Forschung: Poster & Projekte. Neben dem Erfahrungs-austausch in Sachen Lehre und Ausbildung stand noch ein zweiter wesentlicher Punkt auf der Agenda der Salzburger Delegation: die Entwicklung und Anbahnung neuer gemein-samer Forschungsaktivitäten. Dazu wurden im Rahmen einer Poster-Präsentation die Projekte der Paracelsus Universität und der Kliniken des Universitätsklinikums vorgestellt und mit Mayo-Fachkollegen diskutiert. Daraus ergaben sich neue Ansätze für Forschungskooperationen und einen intensiveren Austausch. In vielen Bereichen konnten dabei wissenschaft-liche Ergebnisse präsentiert werden, die großes Interesse bei den US-Kollegen weckten und die Grundlage für weitere gemeinsame Projekte bilden werden.
Umgekehrt konnten sich die Österreicher vor Ort von den großartigen klinischen und wissenschaftlichen Leistun-gen überzeugen. Im so genannten Clinical and Translational Science Research Center (der jährliche Forschungs-Etat be-trägt rund eine Milliarde US-Dollar für etwa 7.000 Projekte!) wird besonderer Wert auf patientenbezogene Forschung gelegt. So werden den Patienten die neuesten Forschungs-
ergebnisse in Diagnostik und Therapie di-rekt im Rahmen genau überwachter und kontrollierter Studien angeboten, beispiels-weise im Mayo Cancer Center. Kein Wun-der, dass viele von weit her kommen, um nach dem Scheitern anderer Therapien hier doch noch Hilfe zu finden.
Der Rochester-Rucksack. Rektor Resch und seine Kollegen haben – auch im Rahmen einer Klausur – das Gesehene
und Gehörte ausführlich analysiert und diskutiert. Wie bei der Lehre werden auch im Bereich der Forschung bereits neue Ideen gewälzt: So könnten beispielsweise Forschungsergeb-nisse in Mayo-Manier in „Grand Rounds“ laufend präsentiert, ein Katalog der verfügbaren wissenschaftlichen Methoden in verschiedenen Labors erstellt oder ein Zentrum zur Unter-stützung wissenschaftlicher Arbeiten (etwa für statistische Auswertungen) etabliert werden.
Zugegeben: Wer sich an den Besten der Welt orientiert, hat viel vor. Und wahrscheinlich lässt sich auch nicht jede erfolgreiche Mayo-Praxis eins zu eins auf österreichische Ge-gebenheiten übertragen. Eines aber gilt heute ebenso wie zu Lorenz Böhlers Zeiten: Wenn Mediziner auf der Suche nach neuem Wissen und neuen Ideen reisen, beschreiten sie einen der Königswege ihres Berufsstandes. Man darf gespannt sein, welche Vorschläge die Reisenden aus Salzburg aus ihrem Rochester-Rucksack hervorholen werden. –
Das „Clinical and Trans-
lational Science Research
Center“ der Mayo Clinic legt
großen Wert auf patienten-
bezogene Forschung –
etwa in der Krebstherapie.
(1) Prim. Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch ist Rektor der Paracelsus Universität und Vorstand der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie in Salzburg.(2) Prof. Dr. Anthony J. Windebank war zwischen 1998 und 2005 Rektor der Mayo Medical School. Heute leitet er das Cellular Neurobiology Laboratory der Mayo Clinic und Mayo Foundation.(3) Univ.-Prof. Dr. Julian Frick ist Ehrendoktor der Paracelsus Universität und war für die Entwicklung des Humanmedizin-Curriculums verantwortlich.
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Die Bücher sind zu beziehen über den Kulturverlag Polzer, Franz-Hinterholzer-Kai 22, A-5020 SalzburgTel.: +43 (0)662 455300, E-Mail:[email protected], www.polzer.net.
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Mit 14 Gedichten wird versucht, die Stimmungen aus dem Reich der Zwerge in vielfältiger Art wiederzugeben. Farbige Aquarell- und Kreidezeichnungen vermitteln in freilassender Weise dem lauschenden Kind, Anregungen aus eigener Phantasie heraus tiefer in diese Welt vorzudringen. Mit dem Kauf dieses Buches unterstützen Sie die Paracelsus-Schule Salzburg
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Der amerikanische Traum
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Selbst das beste Curriculum verträgt Reformen – oder: Was wir von den USA noch alles lernen können. Michael Studnicka, Dekan für Akademische Angelegenheiten der Paracelsus Universi-
tät, im zweiten Teil seines Gesprächs mit „Paracelsus Today“. Von Andreas Aichinger
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Paracelsus Today: Das Curriculum der Mayo stand Pate für das der Paracelsus Uni, hat sich aber seither weiterent-wickelt. Sehen Sie auch bei uns Nachbesserungsbedarf?Michael Studnicka: Die Kontaktzeit zu den Lernenden
könnten wir sicher verbessern und im Gegenzug die Vermitt-lung des reinen Faktenwissens reduzieren. Die Mayo Medical School hat ihr Curriculum vor drei Jahren dramatisch umge-stellt und die maximale Wochenstunden-Präsenz festgelegt: irgendwo zwischen 25 und 30 Stunden. Da liegen wir weit darüber. Dazu kommt die Umorganisation in Richtung eines gleichsam Organsystem-orientierten Studiums. Da gibt es dann also etwa einen Block „Herz“ mit allem, was zum Herz gehört, von der Anatomie über Histologie und Pathologie bis hin zur Klinik. Das hat natürlich den großen Vorteil, dass Redundanzen vermindert werden können. Wenn das Thema
„Herz“ hingegen im Verlauf der vier Jahre jedes Semester ein-mal an die Reihe kommt, tut man sich wahnsinnig schwer, die einzelnen Betroffenen an einen Tisch zu bekommen. Die Al-ternative wäre zu sagen: „Ihr habt sechs Wochen Zeit, dieses Wissen zu vermitteln, macht euch das untereinander aus.“
Paracelsus Today: Ist das eine Systematik, die Ihnen auch für die Paracelsus Universität vorschwebt?Michael Studnicka: Ich selbst kämpfe in unserer Lehrver-
anstaltung – wo ich Pathologen und Radiologen einbinde – damit, dass die ihre jeweilige Terminologie und Klassifikation verwenden. Das verwirrt die Studierenden natürlich. Wir wollen schrittweise vorgehen und versuchen, die Lehrveranstaltun-gen Physiologie und Pathophysiologie zusammenzuführen. Das wäre schon ein großer Schritt in die richtige Richtung.
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Paracelsus Today: Gibt es auch Gegenargumente?Michael Studnicka: Wir wollen uns nicht völlig in Richtung
Blocksystem entwickeln. Kritiker verweisen beispielsweise auf den Nachteil, dass die Studierenden ein bestimmtes Teilgebiet nur einmal lernen würden und dann nie wieder. Wir werden diese Dinge aber in Ansätzen schon heuer in Angriff nehmen. Dazu müssen wir grundlegendere Veränderungen bereits im April oder Mai fertig haben, weil wir dann zwei bis drei Monate brauchen, um den Studienplan neu zu erstellen. Aufgrund der Vorlaufzeit würde so ein modifizierter Studienplan dann aber erst nächstes oder übernächstes Jahr wirksam. Mein mittel-fristiges Ziel wäre also zwar kein geblocktes Curriculum, aber doch eines mit größeren Einheiten.
Paracelsus Today: Und was können die Lehrenden zu einer weiteren Qualitätssteigerung beitragen?Michael Studnicka: Ich
habe von der Mayo auch die Faustregel mitgenom-men, dass jeder Lehrende nicht kürzer als zehn Stun-den unterrichten soll. Auch das muss ein schrittweiser Prozess sein. Wenn bei-spielsweise in einem Fach 15 oder 20 Superspezia-listen vortragen, bleibt für jeden Einzelnen und sein Fachgebiet kaum mehr als eine Stunde. Da wird dann oft ein guter Vortrag für ein wissenschaftlich orientiertes Publi-kum für Fachkollegen gemacht. Dabei sollte es doch darum gehen, den Studierenden statt Detailwissen möglichst viel Ver-ständnis zu vermitteln.
Paracelsus Today: Soll diese Zehn-Stunden-Faustregel sicherstellen, dass die Lehrenden mehr Wert auf Didaktik und große Zusammenhänge legen?Michael Studnicka: Genau. Ich komme ja auch selbst aus
einer Medizinkultur, in der die Pathologie die Hauptprüfung war. Für die hat man ein Jahr lang gelernt, weil man jeden noch so seltenen genetischen Defekt kennen musste. Eine völlige Überfrachtung mit Stoff, den man natürlich sofort wie-der vergisst. Das Verständnis pathophysiologischer Prozesse ist für mich hingegen das Um und Auf in der Medizin. Und daher hat das mit dem Zehn-Stunden-Minimum einen Sinn. Zusätzlich haben wir uns das mittelfristige Ziel gesetzt, in fünf Jahren einen Lehrstuhl für Medizindidaktik einzurichten. Das wird ja auch für den Postgraduate-Bereich immer wichtiger.
Paracelsus Today: Sie waren Fulbright-Stipendiat an der Harvard Medical School. Was können wir generell von den Amerikanern lernen?Michael Studnicka: Was Harvard oder generell US-Univer-
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Paracelsus Today
sitäten auszeichnet, ist eine extreme Offenheit für Koopera-tionen. Ich habe mir damals als absoluter No-Name aus der Literatur einen Kontakt gesucht, der auf meinem Gebiet viel publiziert hatte. Dem habe ich dann von meiner Privatadresse aus geschrieben, dass wir Daten gesammelt haben und ich die gern gemeinsam auswerten würde. Binnen zwei Wochen war die positive Antwort da. Außerdem sind die Amerikaner extrem leistungsorientiert; viele Professoren leben bis zu ihrem 50. Lebensjahr überwiegend von Grants.
Paracelsus Today: Klingt nach beinharter Selektion. Was haben uns die USA da voraus?Michael Studnicka: Wenn Sie in diesem kompetitiven Um-
feld nicht bestehen, bestehen Sie eben nicht. Bei uns ist das sehr abgefedert, da zählt die Präsenz vor Ort und nicht die Qualifikation. Wenn wir wettbewerbsfähig sein wollen, müs-sen wir uns mehr in diese Richtung entwickeln – und viel mo-biler werden. Wenn Sie in den USA nicht mindestens an drei Institutionen waren, kommen Sie nie in eine Top-Position.
Paracelsus Today: Zum Abschluss eine Frage an den Lungen-Fachmann: Wie sehen Sie die aktuelle Raucher-Debatte?Michael Studnicka: Wir sind in Sachen Gesetzgebung seit
Jahren eines der europäischen Schlusslichter. Wir schaffen es nicht einmal, unsere Spitäler rauchfrei zu bekommen, von der Gastronomie ganz zu schweigen. Es gibt genug Daten, die zeigen, dass sich durch Passivrauchen verursachte Herz-infarkte um 10 bis 15 Prozent reduzieren ließen. Das entspricht tausenden Erkrankungsfällen pro Jahr in Österreich.
Paracelsus Today: Danke für das Gespräch. –
„Ich habe aus
den USA die
Faustregel mitge-
nommen, dass jeder
Lehrende mindestens
zehn Stunden
unterrichten soll.“
Michael Studnicka
Was Ärzten hilft, hilft auch Patienten: Kooperationsbereit-schaft, Mobilität und eine völlig neue Medizinkultur.
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Zwischen Machbarkeit
und Menschlichkeit
Research
Beim ersten Kongress der Paracelsus Universität ging es um Informationsüberflutung, Kosten-explosion, „technischen Overkill“ und das menschliche Maß in der Medizin. Von Ilse Spadlinek
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Patienten informieren sich zunehmend im Internet – obwohl das medizinische Wissen selbst für Experten immer unüberschaubarer wird. Diesem Problem sowie den knapperen Ressourcen im Gesundheitssektor widmete sich der erste Kongress der Reihe „Forum Medizin 21“ der Paracelsus Universität, der von 29. bis 31. Jänner 2009 in Salzburg stattfand. Thema: „Ärztin/Arzt sein im 21. Jahrhundert: Erwartung – Selbstbild – Realität“.
Da neben der Ärzteausbildung auch die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen zu den Aufgaben einer Medizinuniversität gehört, unterstützte Rektor Herbert Resch(1) von Anfang an die Idee des „Forum Medizin 21“. Der wissenschaftliche Leiter des Kongresses war Andreas Sönnichsen(2).
Leben in der Informationsgesell- schaft. Es gelte heute, zwischen wichtiger Information und der Fülle an wertlosen Botschaften zu unterscheiden und eine eigene „Informa
tionsökologie“ zu entwickeln, sagte der Philosoph und Informationsethiker Raffael Capurro. Der Meinungsforscher Rudolf
Bretschneider wiederum erhob, dass trotz Internet das Gespräch mit dem Arzt die größte Bedeutung für den Patienten hat.
Der finnische Allgemeinmediziner Ilkka Kunnamo unterstrich in seinen Ausführungen die Rolle unabhängiger Guidelines im Netz sowie eines so genannten DecisionSupportSystems. Beides sind für ihn wertvolle Entscheidungshilfen bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten. Aber auch diese Hilfsmittel ersetzen nicht die Rücksichtnahme auf die in
dividuelle Situation und Krankheitsgeschichte von Patienten, die in ärztliche Entscheidungen stets einfließen soll.
Gesundheit und Ökonomie waren die großen, kontroversiellen Themenbereiche am zweiten Kongresstag. Was „nützt“ dem Patienten denn wirklich?
Es sei ungewiss, ob etwa viele teure Medikamente die Lebensqualität verbessern und das Leben verlängern könnten, argumentierte der deutsche Onkologe WolfDieter Ludwig. Doch obwohl viele Krebserkrankungen nach wie vor unheilbar seien, gebe es Fortschritte: Menschen sterben nicht mehr so rasch. Krebs werde immer mehr zur chronischen Erkrankung, konstatierte sein in Salzburg tätiger Kollege Richard Greil(3). Er
„Der einzelne Mediziner
weiß von immer weni-
ger immer mehr, bis er
von nichts alles weiß.
Deshalb bin ich dafür,
sich ständig mit Kolle-
gen auszutauschen.“
Dietrich Grönemeyer
FORUM MEDIZIN 21 dankt seinen Sponsoren
Actavis Ärztekammer für Salzburg
Hypo Salzburg ITG Salzburg
Land Salzburg Medtronic
Philips und Medienpartnern
ORF Salzburg Salzburger Nachrichten
Info
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forderte vor allem eine gerechte Verteilung der Mittel und mehr Geld der öffentlichen Hand für unabhängige Forschung.
Vom Nutzen der Gesundheit. Gesundheit spart Gesundheitsausgaben, weil die Menschen immer gesünder werden und ihre Lebenserwartung steigt. Da jedoch eine genaue KostenNutzenRechnung fehle, sei zwar stets von steigenden Kosten die Rede, aber kaum vom hohen ökonomischen Nutzen der Gesundheit, so der britische Ökonom Marc Suhrcke.
Gesundheit neu definieren und richtig bewerten ist nicht nur eine ökonomische, sondern auch eine philosophischethische Notwendigkeit. Der Salzburger Philosoph und Armutsforscher Clemens Sedmak provozierte das Forum in diesem Zusammenhang mit neuen Denkanstößen. Gerade in Zeiten knapper Ressourcen sei nicht entscheidend, über wie viele Güter Menschen verfügten, sondern was sie damit anzufangen wüssten. Gesundheit sei keine „Ware“, ebenso wie Bildung – und daher dürfe es auch keinen Markt dafür geben.
Zwischen Machbarkeit und Menschlichkeit. In Zeiten scheinbar unbegrenzter medizinischer Möglichkeiten entfer
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Paracelsus Today
(1) Prim. Univ.Prof. Dr. Herbert Resch ist Rektor der Paracelsus Universität.(2) Univ.Prof. Dr. Andreas Sönnichsen ist Vorstand des Instituts für Allgemein, Familien und Präventivmedizin an der Paracelsus Universität. (3) Prim. Univ.Prof Dr. Richard Greil ist Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin III in Salzburg. (4) HR Prim. Univ.Prof. Dr. Christian Menzel ist Vorstand des Instituts für angewandte Ethik der Paracelsus Universität.
Neugierig sollen sie sein, die Leu-te hier in Salzburg. Nicht allein die Studiosi der Universität mit meinem Namen. Auch andre Leut’, die wissen wollen, wie man sich halten soll der Gesundheit wegen. Viele sind in einer Nacht dorthin gepilgert, wo gelehrt und geforscht wird von Doctores, wie Verwundun-gen, gebrochene Beine und viel mehr geheilt werden können.
Die Heilkunst lädt ein zum Sich-kundig-Machen, stillt Neugier, schafft Wissen, hält uns in Atem und lässt uns trefflich streiten über neue Wege, neue Mittel, neues Tun. Ich, Paracelsus, habe gehört, dass Gelehrte gekommen sind in die alte Residenz, um Neues zu erfahren vom einen oder anderen.
Viele hier an diesem Ort wollen die Schule der Gesundheit erfahren am eigenen Leib. Sie wollen aber nicht nur sehen und hören, sie wollen es spüren, die Wirkung der richtigen Lebensführung, begleitet von der Wissenschaft. Denn gewiss ist eins: Nur wer das rechte Maß trifft und also ordentlich lebt, der ist sich selbst hold und bleibt bei der Gesundheit und bei langem Leben.
-gosti-
MasterMind
Was Paracelsus sagen würde …
Bilder eines Kongresses: Vom angeregten Austausch bis zu fesselnden Vorträgen, wobei Grönemeyer zum Beispiel eine Lanze für die Ganzheitsmedizin brach (von li. nach re.).
ne sich die Medizin immer mehr von den Grundfragen des menschlichen Lebens, unterstrich Christian Menzel(4). Seiner Ansicht nach ist der Mensch aus dem Mittelpunkt geraten. Es sei daher besonders wichtig, dass die Ärzte den Patienten zunächst einmal wieder zuhörten. Ebenso unverzichtbar ist laut Menzel aber auch das Gespräch von Arzt zu Arzt.
Den Stellenwert interdisziplinärer Konzepte unterstrich dann der Bochumer Professor und KeynoteSpeaker Dietrich Grönemeyer, für den HightechMedizin Teil des ganzheitlichen Behandlungsansatzes ist. Ärzte werden zwar nur für aufwändige Untersuchungen honoriert, doch es ist das Gespräch mit dem Patienten, das vertrauensbildend und motivierend wirkt. Grönemeyer sieht zwei Gründe, warum sich Menschen den Alternativmedizinern zuwenden: Die Ärzte nehmen sich mehr Zeit für die Patienten – und sie zücken nicht sofort das Skalpell. Es gibt also Alternativen zum „technischen Overkill“ … –
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Der Elfenbeinturm ist längst gefallen. Das wissen interessierte Salzburger spätestens seit dem größten WissenschaftsEvent, das Österreich je gesehen hat: Die „Lange Nacht der Forschung“ am 8. November 2008 gab Wissenschaftlern und Laien Gelegenheit, sich auszutauschen.
Rund 240.000 Besucher österreichweit machten die landesweite Aktion zum Riesenerfolg. Auch auf dem „Me
dizinischen Forschungspfad“ der Paracelsus Universität und der Universitätskliniken in Salzburg wollte der Besucherstrom von Sonnenuntergang bis Mitternacht gar nicht abreißen.
Stars des Abends waren die Forscher, die geduldig Rede und Antwort standen. Der Funke sprang über: Es gelang nicht nur, wissenschaftliche Inhalte erlebbar zu machen, sondern auch die Faszination der Forschung an sich spürbar werden zu lassen.
Die Bestätigung dafür, wie hervorragend das gelungen war, erfuhr das Team der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität kurz danach: Die „Station 01“ der Universität in
der Strubergasse („Was passiert bei einer Arthroskopie?“) wurde von Publikum und Jury zur besten Wissenschafts Station Salzburgs im Rahmen der „Langen Nacht“ gekürt. Am 20. November nahm Sabine Schmidt(1) (siehe auch unser Titelbild dieser Magazinausgabe) vom Institut für Physiologie
Research
Im November 2008 erhielt die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg den ersten Preis für hervorragende Wissenschaftskommunikation – für ihren gelungenen
Beitrag zur „Langen Nacht der Forschung“. Von Ilse Spadlinek
16
und Pathophysiologie bei der Preisverleihung in Wien „Die Lupe“ als 1. Preis für hervorragende Wissenschaftskommunikation samt 2.000 Euro Preisgeld entgegen.
Die Universität hatte als Thema „Bewegung – Gelenke, Knochen, Knorpel“ gewählt. Forschungsdekan Markus Ritter(2), wissenschaftlicher Leiter des Projekts, und der Vorstand des Instituts für Anatomie und muskuloskelettale Forschung der Paracelsus Universität, Felix Eckstein(3), hatten einen spannenden Besucherparcours zusammengestellt. Mit dabei: Forscher und Mitarbeiter der Institute, Unfallchirurgen, Orthopäden und Radiologen der Universitätskliniken, Biomechaniker der Unfallklinik Murnau und die Spezialisten aus dem Synthes Innovationsworkshop.
Forschungs-Nachtmenschen konnten „hautnah“ miterleben, wie Operateure bei arthroskopischen Eingriffen das Innenleben der Gelenke darstellen, wie Knochenforschung mit biomechanischen Analysemethoden betrieben wird und wie in direkter Zusammenarbeit mit den Medizinern aus diesen Erkenntnissen neuartige Implantate entstehen. „Medizin an sich hat mich natürlich interessiert, aber was eine Arthroskopie ist, hab ich erst heute so richtig verstanden“, sagte eine Besucherin begeistert. „Und zu sehen, wie eine Zelle wirklich ausschaut – wann hat man dazu schon Gelegenheit?“ –
Forschung bei nacht
(1) Mag. Sabine Schmidt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Tutorin an der Paracelsus Universität. (2) Univ.Prof. Dr. Markus Ritter ist Dekan für Forschung und Vorstand des Instituts für Physiologie und Pathophysiologie der Paracelsus Universität. (3) Univ.Prof. Dr. Felix Eckstein ist Vorstand des Instituts für Anatomie und muskuloskelettale Forschung der Paracelsus Universität.
Die Stationen der Paracelsus Universität bei
der „Langen Nacht der Forschung“ und die Haupt-
themen der Universitäts-institute auf einen Blick:
1. Was passiert bei der Arthroskopie?
2. Wie erforscht man Krebs?
3. Wie macht man Denken sichtbar?
Wann: 8. November 2008
Besucher: 240.000 österreichweit
Hot spots
Gelenke von innen: Bei der „Langen Nacht der Forschung“ bekamen die Besucher tiefe Einblicke in die
Knochenforschung und Implantatentwicklung.
Forschung bei nacht
Gelenke von innen: Bei der „Langen Nacht der Forschung“ bekamen die Besucher tiefe Einblicke in die
Knochenforschung und Implantatentwicklung.
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Bisher mussten die Patienten am Universitätsklinikum Salzburg 30 Minuten lang reglos in einer Röhre liegen, wenn sie eine Computertomografie-Untersuchung hatten.
Ab jetzt geht alles schneller: Am Universitätsinstitut für Ra-diologie im Landeskrankenhaus Salzburg und am Universi-tätsinstitut für Neuroradiologie in der Christian-Doppler-Klinik werden die Patienten nun mit neuen 3-Tesla-Magnetreso-nanz-Geräten untersucht, die das Verfahren viel angeneh-mer machen.
Die Ärzte sehen in den neuen Maschinen sogar eine we-sentliche Verbesserung der Diagnostik. Mit den 3-Tesla- Tomografen (3 T MR) steigt die Schnelligkeit der Befund-erhebung wesentlich. „Ein Ganzkörperscan kann nun in nur sechs Minuten durchgeführt werden“, sagt Heinrich Mago-metschnigg(1), Ärztlicher Direktor des Landeskrankenhauses. Neben der verkürzten Verweildauer in der Röhre bedeutet das natürlich auch kürzere Wartezeiten.
Qualität und noch mehr Qualität haben sich die Uni-versitätskliniken in Salzburg auf die Fahnen geschrieben. Mit dieser millionenschweren Investition wurde ein weiterer Schritt zu noch größerer Patientenorientierung gesetzt. Der 3 T MR zeichnet sich durch eine höhere Auflösung der dar-gestellten Bilder, ein besseres Signal-zu-Rausch-Verhältnis sowie durch eine bessere Kontrastierung der dargestellten Gewebestrukturen aus. Noch ein paar Worte zum Signal-zu-Rausch-Verhältnis: „Dieses gibt Auskunft über die Qualität der Signalübertragung. Sehr kleine anatomische Struktu-ren – vor allem Gefäße – können so wesentlich besser dar-
Research
Klaustrophobe hatten es früher bei Tomografien gar nicht leicht. Dank neuer Technik müssen sie jetzt aber keine halbe Stunde mehr gegen ihre Phobie ankämpfen. Von Gottfried Stienen
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gestellt werden als mit niedriger Feldstärke“, erklärt Mario Grobovschek(2), Vorstand des Universitätsinstituts für Neuro-radiologie.
Die Magnetresonanz-Tomografie (MRT) nimmt generell ei-nen immer wichtigeren Platz in der radiologischen Diagnostik ein. Sie ist ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung der Gewebestrukturen im Körperinneren. Dabei werden Schnitt-bilder des menschlichen Körpers erstellt, die eine sehr gute Beurteilung in puncto Veränderungen zulassen. Die Magnet-resonanz-Tomografie übertrifft die Darstellbarkeit von Com-putertomografie und Röntgen und belastet den Körper nicht mit isolierter Strahlung wie die anderen Verfahren.
Wer zahlt das alles? „Die Primarärzte des Uniklinikums haben sich bereit erklärt, die Aufrüstung gegenüber den ur-sprünglich vorgesehenen 1,5 Tesla MRI aus ihren Abteilungs-rücklagen zu finanzieren, weil es im Interesse aller klinischen Abteilungen liegt, einerseits den optimalen Versorgungsauf-trag zu bewältigen, andererseits auch die interdisziplinäre Forschung zu entwickeln“, sagt Felix Sedlmayer(3), Vizerektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität.
Und wer profitiert davon? Der Patient. –
(1) Univ.-Prof. Dr. Heinrich Magometschnigg ist Ärztlicher Direktor des Landes-krankenhauses Salzburg, Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und Dekan für das Curriculum.(2) Prim. Univ-Prof. Dr. Mario Grobovschek ist Vorstand der Universitätsklinik für Radiologie und MRT.(3) Prim. Univ.-Prof. Dr. Felix Sedlmayer ist Vorstand der Universitätsklinik für Ra-diotherapie und Radio-Onkologie und Vizerektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität.
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Landeshaupt-mannstell-
vertreter und Wirtschaftsrefe-rent des Landes
Salzburg Dr. Wilfried Has-lauer: „Gesunde Mitarbeiter spa-ren Geld. Wer in die betriebliche
Gesundheits-vorsorge inves-
tiert, schafft Mehrwert. Innovative,
sozial kompe-tente Firmen
werden durch die betriebliche
Gesundheits-förderung des
Salzburger Wachstums-
fonds doppelt belohnt.“
Sind Menschen Produktionsmittel? Der Begriff Humankapital hat im Wirtschaftsleben seine Berechtigung. Die vorsorgende Pfl ege eines gesunden Mitarbeiterstan-des wird noch von vielen Unternehmen unterschätzt. Gesunde Arbeitnehmer sind nicht nur physisch vital und agil. Sie werden durch gesteigerte Kreati-vität innovativer und zu essenziellen Faktoren für den Erfolg eines Unter-nehmens.
Corporate Social Responsibility (CSR) muss kein Modewort bleiben.
Wer Gesundheitsförderung zu einem Unterneh-mensgrundsatz erhebt, ist kein uneigennütziger Wohltäter. Er beweist unternehmerischen Weitblick. Als intermediäre Einrichtung ist die Innovations- & Technologietransfer Salzburg GmbH (nähere Infos fi nden Sie unter www.itg-salzburg.at) bemüht, den Salzburger Betrieben die Vorteile dieser Philo sophie nahezubringen. „Unternehmen können einen gro-ßen Nutzen aus kleinen Investitionen ziehen“, ist Prokurist Christian Prucher überzeugt. Wesentlich ist, dass öffentliche Einrichtungen bei der betrieb-lichen Gesundheitsförderung Vorbildwirkung für die Privatwirtschaft besitzen. So demonstriert das Gesundheitsförderprogramm „ProCura“ in der Salz-burger Landesverwaltung den Win-Win-Charakter für Dienstgeber und Mitarbeiter.
Im Rahmen des Salzburger Wachstumsfonds fördert das Land Salzburg seit 1.1.2009 exter-ne und interne Investitionen zur betrieblichen Gesundheitsvorsorge (BGF), in die Raumaus-stattung, Geräte, Hard- und Software. Unter-stützt werden Maßnahmen zu Ernährung, Stress -
bewältigung, Nichtrauchen durch interne PR, Ver-trauenspersonen oder Betriebsküchen. Auch Füh-rungskräftetrainings, Wei-terbildungen in Ernährung und Bewegung sind ange-dacht. Maßgeblich ist, dies langfristig zum fi xen Unter-nehmensbestandteil zu ma-chen.
Der volkswirtschaftliche und gesellschaftspolitische Beitrag der Unternehmen hierbei ist enorm, vor allem angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situa tion sowie aufgrund der verän-derten Altersstruktur. Qua-lifi zierten Arbeitskräften können so attraktive Rah-menbedingungen geboten werden. Ziel der Initiative ist, insbesondere KMU auf den Nutzen der betrieblichen Gesundheitsfördermaß-nahmen aufmerksam zu machen, Projekte zu initiie-ren und zu unterstützen.
Abteilung Wirtschaft, Tourismus und Energie des Landes SalzburgDr. Gunter Gutsmann, E-Mail: [email protected]. +43 (0) 662 8042-3795www.salzburg.gv.at/gesundheitsfoerderung.htm
Betriebliche Gesundheitsförderung:
• Gesundheitsbewusstsein der MitarbeiterInnen steigern• gesundheitserhaltende und -verbessernde Maßnahmen für MitarbeiterInnen • Einzel- und Kooperations- projekte zwischen Klein- und Kleinstunternehmen und öffentlichen/privaten Gesund- heitsinstitutionen bzw. Betrieben der GesundheitswirtschaftZielgruppe: • KMU der gewerblichen Wirtschaft mit Betriebsstandort im Bundesland SalzburgFörderart:• Zuschüsse für förderbare Projekte (max. 50 Prozent der förderbaren Projektkosten bzw. max. 35.000 Euro)
INFO
Gesundheitsförderung für den Wirtschaftsfaktor Mensch
Land Salzburg und ITG Salzburg geben Impulse für betriebliche Umsetzungsmaßnahmen.
Promotion
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