04.10.2010 StMUK, Ref. II.4 1
Bayerisches Staatsministerium fürUnterricht und Kultus
Personalsituation und -bedarf im Schulwesen – Projektion von Bedarf
und Angebot an Lehrkräften
MR Werner Halbhuber
Fachtagung „Bildung in Deutschland 2025: Perspektiven des Bildungswesens
im demografischen Wandel“ am 04.10.2010
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1. Beschlusslage und Umsetzungsstand in der KMK
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KMK: Lehrereinstellungsbedarf und -angebot in der Bundesrepublik Deutschland 2002 bis 2015 (Mai 2003)
Sehr unterschiedliche Ergebnisse für die sechs untersuchten Lehramtstypen:
• Lehrämter für Grundschule/Primarbereich, Sekundarbereich II (allgemein bildende Fächer) / Gymnasium: voraussichtlich genügend Lehrkräfte
• Sonderpädagogische Lehrämter: weitgehend ausgewogenes Verhältnisvon Angebot und Bedarf
• Lehrämter für alle oder einzelne Schularten des Sekundarbereichs I, für Sekundarbereich II (berufliche Fächer) / berufliche Schulen: Einstellungsbedarf wird das Bewerberangebot z. T. deutlich übersteigen
• Übergreifende Lehrämter des Primarbereichs und aller oder einzelner Schularten des Sekundarbereichs I: Angebotslücke weniger deutlich, jedoch ist zu erwarten, dass der Einstellungsbedarf im Sekundarbereich I deutlich schwieriger zu decken sein wird als der im Primarbereich.
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• Beschluss „gemeinsamer Leitlinien zur Deckung des Lehrkräftebedarfs“
• Beauftragung der Kommission für Statistik, eine Modellrechnung „Lehrereinstellungsbedarf und -angebot in der Bundesrepublik Deutschland“ auf Basis länderbezogener Informationen zu erarbeiten
326. Plenum der KMK am 18.06.2009
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• Nach methodischer Abstimmung wurde die Länderumfrage am 01.10.2009 eingeleitet.
• Nach mehrmaliger Fristverlängerung fehlen derzeit noch die Daten eines großen Flächenlandes als Informationsbasis.
Der Auftrag des Plenums der KMK konnte noch nicht erfüllt werden.
Aktueller Stand der Umsetzung
KMK
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2. Warum ist die Erstellung von Lehrerprognosen auf Länderebene schwierig?
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• Bereits sechs Jahre vor der Einschulung stehen die zu erwartenden Schulanfängerzahlen fest.
• Die Alterstruktur der Lehrkräfte und damit die Zahl jährlicher Pensionierungen sind bekannt.
Die Prognostizierung des künftigen Lehrerbedarfs ist einfach und für diese Aufgabe steht zudem viel Zeit zur Verfügung.
Landläufige Meinung:
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Hierzu einige Fakten aus Bayern:Ausscheiden von Lehrkräften nach Gründen:
Erreichen der Altersgrenze: 12,7 %
Vorzeitige Eintritte in denRuhestand / Altersteilzeit: 21,1 %
Tod, Entlassung auf Antrag: 5,4 %
Schuldienst anderes Land: 1,5 %
Befristete Abgänge: 45,0 %
Sonstige Abgänge: 14,3 %
Entwicklung des Geburtsjahrgangs 1990:Jahr Anzahl ∆
1990 136 122
1996 143 675 + 5,5 %
2002 146 607 + 7,7 %
2008 148 686 + 9,2 %
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Einfluss- und Unsicherheitsfaktoren- Entwicklung der Geburtenzahlen- Entw. der Wanderungsbewegungen- Einschulungsalter- Übertrittsverhalten- Wiederholungen
Prognose der Schülerzahlen
Prognose des Gesamtbedarfs an
Lehrkräften
Prognose des Gesamtangebots
an LehrkräftenPrognose des jährlichen
Einstellungsbedarfs
Zugang zu den beruflichen Schulen
Angebot an Ausbildungsplätzen
Richtwerte (z.B. Klassenstärken,
Stundentafeln), Verwirklichung
bildungspol. Ziele(z.B. Ganztagsbetreuung)
Öffentliche Finanzen (Stellen und
Personalmittel)
- Berufsentscheidungen der Abiturienten- Verweildauer an den Hochschulen- Umorientierung von nicht zur Einstellung
gelangten Lehramtsabsolventen
Veränderungen im vorhandenen Lehrerbestand:
- Berufsaustritte- Beurlaubungen- Wiedereintritte- Teilzeitbeschäftigung- Altersteilzeit
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3. Welche Entwicklung wird in Bayern erwartet?
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• Jährliche Ver-öffentlichung der Hauptergebnisse im Internet und seit 2008 auch wieder als gedruckte Broschüre
Informationsstrategie• Jährliche Fortschreibung der Modellrechnung unter
Berücksichtigung der neuesten Daten
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Grundschule
1.090
1.240
1.0901.0801.070
880870
1.270
0
200
400
600
800
1.000
1.200
1.400
2009 2015 2020 2025
Lehrkräfte
Jahr
Jährliches Angebotan Berufseintrittenaus dem laufendenPrüfungsjahrgang1
Jährlicher Bedarfan Berufseintritten
Bedarfsdeckung: Einstellungschancen:
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Hauptschule
480 470 470500 520
410
1 0801 000
0
200
400
600
800
1.000
1.200
2009 2015 2020 2025
Lehrkräfte
Jahr
Jährliches Angebotan Berufseintrittenaus dem laufendenPrüfungsjahrgang1
Jährlicher Bedarfan Berufseintritten
Bedarfsdeckung: Einstellungschancen:
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Förderschule
280290 290
250
290
330320
250
0
50
100
150
200
250
300
350
2009 2015 2020 2025
Lehrkräfte
Jahr
Jährliches Angebotan Berufseintrittenaus dem laufendenPrüfungsjahrgang1
Jährlicher Bedarfan Berufseintritten
Bedarfsdeckung: Einstellungschancen:
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Realschule
1.1201.070 1.070
800810
350350430
0
200
400
600
800
1.000
1.200
2009 2015 2020 2025
Lehrkräfte
Jahr
Jährliches Angebotan Berufseintrittenaus dem laufendenPrüfungsjahrgang1
Jährlicher Bedarfan Berufseintritten
Bedarfsdeckung: Einstellungschancen:
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Gymnasium
1.9401.9401.940
1.340
680630
770
1.480
0
200
400
600
800
1.000
1.200
1.400
1.600
1.800
2.000
2009 2015 2020 2025
Lehrkräfte
Jahr
Jährliches Angebotan Berufseintrittenaus dem laufendenPrüfungsjahrgang1
Jährlicher Bedarfan Berufseintritten
Bedarfsdeckung: Einstellungschancen:
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Berufliche Schulen
300 290 290
680630
410 430470
0
100
200
300
400
500
600
700
800
2009 2015 2020 2025
Lehrkräfte
Jahr
Jährliches Angebotan Berufseintrittenaus dem laufendenPrüfungsjahrgang(nur Absolventen mit der Befähigung für das Lehramt an beruflichen Schulen einschließlich Fachlehrern)1
Jährlicher Bedarfan Berufseintritten(einschließlich Lehr-kräften ohne Lehr-amtsausbildung)
Bedarfsdeckung: Einstellungschancen:
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• Die Studien- und Berufswahlentscheidungen werden vorrangig an der aktuellen und nicht an der künftigen Einstellungssituation ausgerichtet.
• Durch politische Entscheidungen können sich innerhalb des 6- bis 8-jährigen Zeitraums zwischen Abitur und Bewerbung für den Schuldienst die Voraussetzungen und damit auch die Ergebnisse der Bedarfsberechnungen gravierend ändern.
• Durch die Reaktion der Abiturienten bei der Studienentscheidung können sich Aussagen über Einstellungsaussichten rasch ins Gegenteil verkehren.
Probleme der Angebotssteuerung
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4. Welche Entwicklungen sind auf Bundesebene zu erwarten?
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Schüler an allgemein bildenden und beruflichen Schulen
0
1 000 000
2 000 000
3 000 000
4 000 000
5 000 000
6 000 000
7 000 000
8 000 000
9 000 000
10 000 000
11 000 000
12 000 000
13 000 000
2008 2013 2018 2023
westdt. FLostdt. FLStadtstaatenBundesgebiet
2008 202520152010 2020
Entwicklung der Schülerzahlen bis 2025
− 17,4 %
− 21,6 %
+ 6,2 %
− 1,4 %
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Altersstruktur des Lehrerbestandsim Schuljahr 2008/09
ostdeutsche Flächenländer
25,6%
4,1%
27,4%
42,9%
westdeutsche Flächenländer
31,5%15,7%
23,4%
29,5%
Stadtstaaten
23,8%
7,4%
36,6%
32,2%
Altersgruppe der unter 35-Jährigen Altersgruppe der 35- bis unter 45-Jährigen
Altersgruppe 45- bis unter 55-Jährigen Altersgruppe der mindestens 55-Jährigen
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Absolventen mit Hochschulreife (allg. bild. und berufl. Schulen)
0
50 000
100 000
150 000
200 000
250 000
300 000
350 000
400 000
2008 2013 2018
westdt. FLostdt. FLStadtstaatenBundesgebiet
2008 20152010 2020
Absolventen mit Hochschulreife
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Rahmenbedingungen:• größtenteils sinkende Schülerzahlen • hohe Pensionierungszahlen in den neuen Ländern• hohe Abiturientenzahlen (großes Angebotspotenzial)
Herausforderungen:• Deckung des lehramts-, fach- und regionalspezifischen Bedarfs• Gegenläufige bildungs- und finanzpolitische Ziele:
– Sicherstellung guter Lern- und Förderbedingungen, Erhaltung eines dicht geknüpften Schulnetzes
– Abbau des Schuldenberges
Deckung des künftigen Lehrerbedarfs
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Ministerialrat Werner HalbhuberBayerisches Staatsministerium für Unterricht und KultusSalvatorstr. 280333 Mü[email protected]/km/schule/statistik/