PLUSFinanzinformationen
- Einfach einen Tick besser -
Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5436
13. Jahrgang - Ausgabe 02 (12.01.2018)Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 2 von 17
Inhalt
01. Info-Kicker: Verschnaufpause . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
02. So tickt die Börse: Unbeliebte Aktien strahlen hell am Börsenhimmel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Wochenperformance der wichtigsten Indizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
03. Sentiment: Konsolidierung schafft Verschnaufpause für Anleger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
04. Ausblick: Politische Hängepartie steckt den DAX an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
05. Wunschanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Zalando . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Künstliche Intelligenz steckt in den Kinderschuhen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Big is beautiful . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Zalando für Amazon uninteressant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Online-Vorteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Bewertungsniveau nicht mit herkömmlichen Maßstäben zu beurteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Kursentwicklung stetig gen Norden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
FAZIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
06. Update beobachteter Werte: Cameco, Deutsche Bank, DAX-Call 13.500 bis Nov.18, Süd 10Cameco: OPEC des Uranmarktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Deutsche Bank: Schwaches Handelsgeschäft 2017 wird sich 2018 nicht wiederholen . . . . . . 11
DAX-Call 13.500 bis Nov.18: Teilverkauf, ich bleibe dennoch bullisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Südzucker: -( . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Deutsche Bank: Chaostage voraus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Skyworks Solutions: Konsolidierung der jüngsten Kursgewinne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
07. Übersicht HT-Portfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
09. An-/Ab-/Ummeldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
01. Info-Kicker:
Verschnaufpause
Liebe Börsenfreunde,
Während der DAX diese Woche 1% abgege
ben hat, konnte der Dow Jones um 1,6% zule
gen. Die Gründe für diese unterschiedliche
Entwicklung untersuche ich in der heutigen
Ausgabe: die Steuerreform in den USA gegen
über den Regierungsbildungsproblemen in
Deutschland macht die Entscheidung für inter
nationale Anleger einfach. Dennoch stürmen
unbeliebte DAX-Aktien von Allzeithoch zu All
zeithoch. Wie das zusammenpasst lesen Sie
in Kapitel 02.
Die Euphorie der Vorwoche hat sich ein wenig
abgekühlt und die Verschnaufpause im DAX
sieht aus wie die direkte Antwort auf die Jubel
laune vor einer Woche. Ich habe ein wenig in
den historischen Daten gewühlt und interes
sante Zusammenhänge gefunden. Mehr dazu
in Kapitel 03.
Was genau von der Regierungsbildung in
Deutschland zu erwarten ist, lesen Sie in Kapi
tel 04.
Die heutige Wunschanalyse untersucht Zalan
do: Ist der europäische Modehändler übernah
megefährdet durch Amazon? Oder kann
Amazon mit einem Federstrich Zalando aus
dem Markt drängen? Weder noch! Die Begrün
dung liefere ich in Kapitel 05.
Wie immer gibt es wichtige Updates mit einigen
Kauf- und Verkaufsempfehlugen in Kapitel 06
sowie einen Überblick über unser Portfolio in
Kapitel 07.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
02. So tickt die Börse:
Unbeliebte Aktien strahlen
hell am Börsenhimmel
"Who let the dogs out? wau, wau, wau wau
wau!" mit "dogs" (Hunde) werden in den USA
diejenigen Aktien betitelt, die schlecht gelaufen
sind. Unternehmen, deren Aktien Probleme
haben. Wer hat die Hunde losgelassen?
Vor der Deutschen Lufthansa habe ich jahr
zehntelang gewarnt, zu unfair ist der interna
tionale Wettbewerb mit staatlichen Flugge
sellschaften. Nein, das Papier war niemals
eine Investition wert, die Aktie war ein "Hund"
im DAX ... bis vor einem Jahr. Im Heibel-Ticker
hatte ich die Aktie Ende 2016 als Spekulation
eingestuft, 2017 hat die Aktie 163% zugelegt.
Und auch nach dieser Rallye beträgt das KGV
2019e nur 7, da ist noch reichlich Luft nach
oben.
Die Commerzbank ist mit +77% im Jahr 2017
die zweitbeste Aktie. Eine Bankaktie, wo doch
alle Banken betrügen und nach dem Regulie
rungswahn in den USA und in Europa kein
Geschäftsmodell mehr haben. Und das, was
Banken noch tun können, wird derzeit von Fin
Techs erobert, so die Marktmeinung. Finanztitel
sind derzeit die größte Gruppe im Heibel-Ticker
Portfolio. Die Deutsche Bank wird im angel
sächsischen Raum zur Zeit als weltweit billig
ste Bankaktie bezeichnet.
Heute und am Montag werden in den USA Q-
Zahlen großer US-Banken veröffentlicht. Da die
Deutsche Bank letzte Woche bereits eine Ver
öffentlichung über die Auswirkung der US-
Steuerreform veröffentlicht hat, wissen wir, was
für verheerend schlechte Zahlen wir zu erwar
ten haben. Die Zahlen werden schlecht. Aber
wir schauen auf andere Entwicklungen in der
Finanzbranche. Ich habe heute für die PLUS-
Kunden einen ausführlichen Ausblick über die
wirklich relevanten Kennziffern verfasst. So
wissen wir bereits nächste Woche, was wir am
2. Februar von den Q-Zahlen der Deutschen
Bank zu erwarten haben.
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Der Energieversorger RWE kam als vierter
DAX-Wert über die 2017er Ziellinie. Sind das
nicht die Atom- und Umweltverbrecher? Und
wenn ich mir nun die jüngere Vergangenheit
anschaue, dann erkenne ich, dass Daimler,
BMW und Volkswagen, die Dieselverbrecher,
gut gelaufen sind. Pfui bäh, wie widerlich das
Anlegen im DAX doch ist: Banken, Energie
versorger und Autobauer bringen die größten
Gewinne ein - wer hätte das gedacht. Viel
leicht, so meine provokative Frage, vielleicht
sind viele Anleger dem Mediengerassel erle
gen und haben es versäumt, sich eine eigene
Meinung zu bilden.
Denn gerade die Unternehmen, deren bevor
stehender Untergang beschrien wurde, laufen
am besten.
Kaum Beachtung findet auch, dass dabei viele
vermeintlich sich gegenseitig ausschließende
Entwicklungen parallel stattfinden: der Ölreis ist
endlich in den Bereich zwischen 60 und 70
USD/Fass vorgestoßen, und die Aktie der Luft
hansa erstürmt weiter ein Hoch nach dem
anderen. Dabei sind doch die Spritkosten der
Hauptkostentreiber für die Fluggesellschaft.
Jahrzehntelang galt: ein steigender Ölpreis
führt zu steigenden Kosten bei Fluglinien, das
schmälert den Gewinn und das wiederum führt
zu einem sinkenden Aktienkurs. Diese Relation
ist aufgehoben, wie bullisch ist das denn!
Oder der Euro, der die Exporte Deutschland
teurer macht: Der Euro ist heute auf den höch
sten Stand seit 2014 gestiegen, er notiert aktu
ell über 1,21 USD/EUR. Der weltweite Export
indikator, der DAX, notiert dennoch im Plus,
auch Siemens, unser Exportgigant, notiert
heute im Plus. Die Rallye nimmt alle mit und
hebt traditionell negative Beziehungen auf. Ich
wiederhole mich: Das ist extrem bullisch!
Schauen wir nun einmal, wie sich die wichtig
sten Indizes im Wochenvergleich entwickelt
haben:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES 11.1.18 Woche Δ Σ '18 Δ
Dow Jones 25.575 1,6% 3,0%
DAX 13.203 -0,9% 2,2%
Nikkei 23.654 -0,3% 3,9%
Shanghai A 3.588 1,0% 3,6%
Euro/US-Dollar 1,20 0,1% 0,5%
Euro/Yen 134,10 -1,6% -0,7%
10-Jahres-US-Anleihe 2,53% 0,05 0,11
Umlaufrendite Dt 0,32% 0,00 0,04
Feinunze Gold $1.329 0,7% 2,0%
Fass Brent Öl $69,56 3,1% 4,5%
Kupfer 7.122 -1,1% -0,5%
Baltic Dry Shipping 1.303 -2,8% -4,6%
Bitcoin 13.764 -8,5% -1,0%
Okay, ein wenig belastet der starke Euro
(+0,1%) offensichtlich doch, denn im Wochen
vergleich ist der DAX um 0,9% gefallen, wäh
rend der Dow Jones um 1,6% zulegen konnte.
Natürlich ist der Wechselkurs eine der Ursa
chen für diesen Unterschied, aber auch die
Wirtschaftspolitik von Donald Trump, da mögen
Sie von ihm halten, was sie wollen, hilft den
Unternehmen.
Eine der Kernaussagen von Ludwig Erhard
war, dass wir erst erwirtschaften müssen, was
wir anschließend verteilen wollen. Wie ein Pen
del schwankt in Deutschland seither die Politik
immer mal wieder zwischen unternehmens
freundlicher Politik und Sozialpolitik hin und
her. In den USA ist das Pendel derzeit zugun
sten der Unternehmen ausgeschlagen. In
Deutschland hat die Politik jedoch bereits so
viele Bereiche mit Gesetzen reguliert, dass das
Pendel Arthrose zu haben scheint. Es gibt
nicht mehr viele Möglichkeiten, das Pendel in
die eine oder andere Richtung in Bewegung zu
setzen.
Die Umlaufrendite ist diese Woche zwar unver
ändert geblieben, allerdings hat eine Auktion
für die aktuelle 10 Jahre laufende Bundesan
leihe einen Zins von 0,54% ergeben. Nur ein
mal in den vergangenen zwei Jahren musste
der Bund mehr zahlen. Die Zinskurve wird
langsam aber sicher steiler. Das ist gut für die
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NIM der Banken (siehe Update).
Öl (+3,1%) und Gold (+0,7%) klettern weiter,
Kupfer und Verschiffungstarife hingegen fallen
leicht. Das reicht nicht, um meine bullische
Erwartung für Konjunktur und damit auch Roh
stoffe zu negieren.
Der Bitcoin hat ein bisschen korrigiert (-8,5%).
Solange die Wochenveränderung nicht zwei
stellige Prozentraten nach sich zieht, würde
ich bei diesem Wert von einer "Beruhigung"
sprechen.
Ich bin heute extrem gespannt, wie sich die
Anlegerstimmung entwickelt hat. Mehr dazu im
nächsten Kapitel.
03. Sentiment:
Konsolidierung schafft
Verschnaufpause für Anleger
Nach dem extrem euphorischen Stimmungs
wert der Vorwoche ist der DAX tatsächlich ent
sprechend der Sentiment-Theorie, die der
Stimmung unter den Anlegern eine Kontrain
dikator-Funktion zugrunde legt, um knapp 1%
abgesackt. Ist das der Anfang vom Ende der
Rallye? Oder holen Anleger nur Schwung für
den Sprung zu neuen Allzeithochs?
Die Euphorie der Vorwoche ist verflogen, 21%
derer, die vor einer Woche noch den DAX in
einem Aufwärtsimpuls gesehen haben, haben
das Lager verlassen, es bleiben nur noch 44%
der Umfrageteilnehmer zurück, 14% davon
betrachten den DAX nun als in einer Seit
wärtsbewegung befindlich, insgesamt sehen
das nun 31% so. Weitere 7% sind ins Lager
derer gewechselt, die schon wieder einen
Abwärtsimpuls erkennen wollen. Unser Senti
ment-Index ist auf 3,5% gefallen und liegt
damit im positiven Bereich, ist aber weit ent
fernt von Euphorie.
Auch die Selbstzufriedenheit ist zurückgegan
gen: Nur noch 18% (-10%) wollen auf diese
DAX-Entwicklung spekuliert haben, 51% (+4%)
haben die Verschnaufpause jedoch zum größ
ten Teil erwartet. Kaum erfüllt sehen 23%
(+5%) ihre Erwartungen und auf dem falschen
Fuß wurden 8% (+1%) erwischt.
Erneut untypisch ist die Entwicklung der Erwar
tung: 31% (+2%) erwarten für den DAX in drei
Monaten weiter steigende Kurse, ebenfalls
31% (+2%) gehen von einer Seitwärtsbewe
gung aus. Und einen Abwärtsimpuls fürchten
19% (+5%) für den DAX in drei Monaten. Hin
gegen erwarten nur noch 18% (-8%) eine Top
bildung. Damit ist die Erwartung parallel zur
Stimmung rückläufig, in der Vergangenheit
haben sich diese beiden Indikatoren meist
gegenläufig entwickelt.
Die Investitionsbereitschaft geht zurück, ver
bleibt aber auf einem relativ hohen Niveau: Nur
noch 30% (-6%) wollen in den kommenden
zwei Wochen Aktien zukaufen, 12% (+2%) wol
len hingegen verkaufen. 58% (+3%) haben sich
noch nicht entschieden.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ver
harrt mit einem Wert von 9,98 auf sehr hohem
Niveau, Privatanleger an der Börse Stuttgart
gehen überwiegend Long-Positionen ein. Diese
Haltung besteht nun schon seit Mitte Novem
ber und führt so langsam dazu, dass die
Gefahr eines Ausverkaufs steigt.
Auch institutionelle Anleger, die sich über die
Eurex absichern, positionieren sich derzeit
überwiegend long, das Put/Call-Ratio ist mit
einem Wert von unter 1,2 deutlich unter dem
Mittel von 1,5 und zeigt damit an, dass sich die
Instis kaum absichern. Das könnte jedoch noch
daran liegen, dass sich institutionelle Anleger
Mitte Dezember für die Feiertage extrem stark
abgesichert haben, um in der Urlaubszeit keine
böse Überraschung zu erleben.
Der technische Angst und Gier Index des S&P
500 zeigt mit 77% nun langsam wieder Gier an.
Der S&P 500 springt seit einem Jahr von All
zeithoch zu Allzeithoch und nun schlagen die
technischen Indikatoren langsam Extremwerte
an. Derweil bleibt die Investitionsquote der
institutionellen US-Investoren mit 58% extrem
niedrig. Da ist noch eine Menge Kapital an der
Seitenlinie, das in den Markt investiert werden
muss.
Der Bulle/Bär-Index der US-Privatanleger ist
nach dem extrem euphorischen Ausschlag der
Vorwoche nun wieder auf ein normal-optimi
stisches Niveau zurückgekommen.
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Sentimentdaten
Kaufempfehlungen der Privatanleger
Merck, Amazon, RWE, SAP, Bitcoin Group
Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Commerzbank, Wacker Chemie, Eastman
Kodak, Facebook, Apple
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammen
arbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel
Ich habe nochmal ein wenig in den historischen
Daten unserer seit 2006 wöchentlich laufenden
Umfrage gewühlt. Ja, nach einem so extrem
euphorischen Stimmungsimpuls, wie wir ihn
vor einer Woche gesehen haben, ist in den fol
genden zwei bis drei Wochen mit einer Kon
solidierung zu rechnen. Doch wenn wir dann
ein wenig weiter in die Zukunft blicken, dann ist
ein extrem positiver Stimmungsimpuls kein Zei
chen für ein Ende der Rallye - im Gegenteil:
Nach einer kleinen Konsolidierung wird in
der Regel die Rallye wieder aufgenommen und
läuft noch für viele Monate.
Eine so extrem euphorische Stimmung ist aller
dings sehr selten, somit habe ich keine große
Zahl an historischen Vergleichsmöglichkeiten.
Doch extrem bullische Stimmungen erzeugen
ein "Momentum" - ein englischer Begriff, der
ausdrücken soll, dass diese positive Stimmung
viele Anleger mitreißt. Und dieses Momentum
entwickelt häufig eine Eigendynamik, die an
den Finanzmärkten erst nach vielen Wochen
oder Monaten endet.
Diese Woche hat der DAX ein wenig konsoli
diert, die Stimmung ist entsprechend zurück
gekommen. Damit wird in meinen Augen
Schwung geholt für den nächsten Aufwärts
schub.
04. Ausblick:
Politische Hängepartie steckt
den DAX an
Am Montag ist in den USA der Martin Luther
King Feiertag, die Börse in New York bleibt
geschlossen. Keine Ahnung, ob der Dow Jones
heute noch einen weiteren Plus-Tag absolvie
ren kann oder nicht, es ist jedoch an der Zeit,
dass auch in den USA die heftigen Kursge
winne konsolidiert werden. Wenn die gute Bör
senlaune, die heute früh in den USA herrscht,
ins Wochenende gerettet werden kann, müs
sen wir bis Dienstag warten, um weitere
Impulse von Übersee zu erhalten.
Derweil werden wir uns hier vermutlich in den
kommenden Tagen überwiegend mit den Koali
tionsgesprächen beschäftigen: gibt es eine
GroKo oder nicht? Gesprochen wird miteinan
der, das wurde nun beschlossen. Ich schätze
die Wahrscheinlichkeit für "erfolgreiche" Koali
tionsgespräche auch recht hoch ein, denn
alle Beteiligten, mit Ausnahme von Martin
Schulz, hängen an ihren Pöstchen und wollen
keine Neuwahlen riskieren.
Ich habe "erfolgreich" in Klammern geschrie
ben, weil eine Fortsetzung der GroKo aus Sicht
der Anleger nicht die optimale Lösung wäre.
Meinem Gefühl nach war die Bereitschaft in
der Bevölkerung für einen grundlegenden
Wechsel in der Politik nie zuvor größer als heu
te. Leider läßt sich leichter kritisieren, was nicht
läuft, als intelligente, zukunftsweisende
Lösungsvorschläge anzubieten. Diese sind in
der Jamaika-Verhandlung eben nicht gefunden
worden.
Ehrlich gesagt, daher weiß ich derzeit gar
nicht, was ich mir wünschen soll. Einen Wech
sel ja, doch wohin?
Und das könnte das Dilemma sein, in dem sich
die deutschen Anleger derzeit befinden. Bes
serung ist nicht in Sicht, es gibt nicht einmal
brauchbare Vorschläge. Vielleicht läuft also
12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 6 von 17
alles weiter wie bisher.
Egal, was sich in den kommenden Wochen für
eine Lösung herauskristallisieren wird, ich gehe
davon aus, dass dies dann für einen kräftigen
Nachfrageschub nach deutschen Aktien führen
wird, sowohl aus dem Inland als auch aus dem
Ausland. Wie immer ist die aktuelle Ungewiß
heit das Schlimmste für Anleger. Jede Lösung
dieser Hängepartie wird begrüßt, seien es Neu
wahlen, sei es die Fortsetzung der GroKo.
Für unseren DAX-Call habe ich mir einen DAX-
Stand von 13.100 Punkten notiert, um über das
Zurückkaufen der veräußerten halben Position
nachzudenken. Während die US-Börsen haus
sieren, korrigiert der DAX, doch so richtig nach
unten geht's hier auch wieder nicht. Die politi
sche Hängepartie zeigt sich auch im DAX.
05. Wunschanalyse
Das Damoklesschwert „Amazon” schwebt über
jedem Einzelhändler, doch in der heutigen
Wunschanalyse werde ich zeigen, dass sich
Zalando deutlich von Amazon unterscheidet
und auch kein attraktives Ziel für Amazon ist.
Mit herkömmlichen Bewertungskennziffern
lässt sich Zalando schwer einordnen. Doch wer
gute Nerven und einen mittel- bis langfristigen
Anlagehorizont hat, der dürfte mit Zalando eine
gute Wachstumsaktie gefunden haben.
Zalando
Fr, 12. Januar um 14:18 Uhr
Künstliche Intelligenz steckt in den
Kinderschuhen
Kürzlich hat die IT-Chefin von Zalando erläu
tert, was sie unter Künstlicher Intelligenz (KI)
und maschinellem Lernen (machine learning)
versteht. Es wurde ein Pilotprojekt für Schuh
größen aufgesetzt: Rückläufer wurden ausge
wertet und wenn die Begründung „passt nicht”
als Ursache für die Rücksendung angegeben
war, wurde diese Information für die betreffen
den Schuhe ausgewertet. Zalando lernt
dadurch, welche Schuhhersteller eher zu kleine
und welche eher zu große Schuhgrößen
angeben. Diese Information wird an die Kun
den weitergegeben.
Okay, das ist trivial, werden Sie nun denken.
Aus meiner Zeit als Schuhverkäufer bei Run
nerspoint während meines Studiums weiß ich,
dass ich – obwohl ich nur 8-10h pro Woche
gearbeitet habe – ziemlich schnell wusste, wel
cher Schuh breit ist und welcher schmal. Wel
cher Schuh gibt festen Halt, welcher ist eher
weich... wenn Sie beginnen, sich über solche
Eigenschaften der Schuhe Gedanken zu
machen, werden Sie schnell feststellen, dass
es da eine ganze Reihe von Charakteristika
gibt.
Doch Schuhe sind ein sehr einfaches Beispiel
und daher so gut geeignet für das Pilotprojekt.
Die gewonnenen Erkenntnisse möchte Zalando
künftig jedoch auch den Herstellern zur Verfü
gung stellen. Die Hersteller erhalten dadurch
direktes Feedback ihrer Kunden – fast so
direkt, wie ich durch meine Leser des Heibel-
Tickers ;-) Und mit einem so direkten Feedback
können Hersteller was anfangen: Sie können
auf die häufigsten Rücksendegründe reagieren
und nach Wegen suchen, diese Mängel abzu
stellen.
Zusätzlich möchte Zalando lokale Besonder
heiten berücksichtigen. Vorstellbar ist also bei
spielsweise, dass in einem Ort, in dem viele
Schuhe zurück geschickt werden, weil sie zu
schmal für die Füße der dortigen Bevölkerung
sind, überwiegend breite Schuhe angeboten
werden. Da hängt die Logistikkette hinten dran,
die die entsprechenden Versandlager entspre
12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 7 von 17
echend bestückt. Da steckt aber natürlich auch
die Webseite von Zalando dahinter, die Pro
dukte entsprechend den lokalen Besonder
heiten anzeigt.
Diese Informationen, geteilt mit den Herstel
lern, können dann sehr schnell sehr komplex
werden. Und wenn Sie sich nun das Ziel von
Zalando vor Augen führen, diese Art der KI im
zweiten Schritt auch für Damenkleider und Her
renhemden einzuführen, wo es ungleich mehr
Charakteristika gibt, dann wird sehr schnell
ersichtlich, dass wir es hier mit der Bewältigung
großer Datenmengen (Big Data) zu tun haben,
deren Auswertung in Echtzeit nach allen
Regeln der KI-Kunst einen Wettbewerbsvorteil
darstellen wird.
Big is beautiful
Kleine Anbieter können das nicht leisten.
Kleine Anbieter haben weder die Datenmen
gen, die für eine aussagekräftige Auswertung
erforderlich sind, noch die finanzielle Kraft, ent
sprechende Auswertungen in Echtzeit auf die
Beine zu stellen und dazu noch die Hersteller
mit an Bord zu holen. Wir haben hier also ein
typisches Geschäftsmodell, das am Ende zu
einer Monopolstellung des erfolgreichsten
Unternehmens führen wird.
Doch sprechen wir über den Elefanten im
Raum: Amazon. Auch über Amazon können
Sie Schuhe und auch Kleidung kaufen. Doch
der weltgrößte Einzelhändler hat sich auf die
Darstellung von Fakten konzentriert, von Infor
mationen zu Büchern, CDs und inzwischen
zu einer Vielzahl miteinander vergleichbarer
Produkte. Bei Amazon ist nicht vorgesehen,
dass die Schuhgröße 42 beim einen Hersteller
ein bisschen größer ist als beim anderen, sol
che Informationen lassen sich nicht abbilden.
Um diese Informationen zu erhalten, müssen
Sie sich durch die Myriaden von Bewertungen
klicken.
Davon abgesehen, machen Sie bitte einmal
den Test und suchen nach ein paar Schuhen
für einen bestimmten Zweck bei Zalando sowie
bei Amazon. Ich muss sagen, mich spricht die
Darstellung von Zalando deutlich besser an.
Zalando für Amazon uninteressant
Mit 3,6 Mrd. Euro Jahresumsatz und einer
Marktkapitalisierung von 11 Mrd. Euro ist
Zalando jedoch nur ein Nischenplayer. Amazon
setzt 133 Mrd. Euro um und bringt ein Gewicht
von 505 Mrd. Euro auf die Marktkapitalisie
rungswaage. Jedes Jahr erwirtschaftet Ama
zon 11 Mrd. freien Cashflow. Amazon könnte
Zalando kaufen, und man würde es kaum in
der Bilanz merken.
Doch wozu? Auch ohne Schuhe und Kleidung
zum Kernthema zu machen, wächst Amazon
nachhaltig mit 25% p.a. Zalando liegt da eher
irgendwo zwischen 20% und 25%. Amazon
würde sich also nicht einmal beschleunigtes
Wachstum zukaufen. Doch immerhin ist
Zalando aus Sicht von Amazon ziemlich gün
stig zu haben: Das Kurs/Umsatz-Verhältnis bei
Zalando liegt bei 3,0, Amazon hingegen segelt
mit einem KUV von 3,8.
Hmm, ist Zalando also interessant für Ama
zon? Würde Amazon Zalando kaufen oder lie
ber die Schuh- und Kleiderseiten selber aus
bauen und mit der eigenen KI versehen? Aus
heutiger Sicht sehe ich keinen Grund für Ama
zon, Zalando kaufen zu wollen.
Damit kann Zalando auf absehbare Zeit unge
stört das Europageschäft ausbauen. Ein EU-
Land nach dem anderen wird angeschlossen,
die Logistik geschaffen und Marktanteile
gewonnen. Zalando hat es sich zum Ziel
gesetzt, das Online-Einkaufen von Kleidung
attraktiver zu machen als das Einkaufen im
Einzelhandel.
12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 8 von 17
Online-Vorteile
Dabei spielt Zalando einige Vorteile aus, die es
gegenüber dem Einzelhandel in Einkaufszen
tren und Einkaufsmeilen hat. Zum Beispiel kön
nen Sie bei Zalando auf ein gigantisches Ange
bot zugreifen, das stets modisch aktuell, in
sämtlichen Größen verfügbar und schnell bei
Ihnen vor Ort ist. Okay, schnell ist hier relativ,
Sie werden einen oder zwei Tage warten müs
sen, im Einzelhandel können Sie die Kleidung
direkt mitnehmen.
Doch wie oft kommt es vor, dass Sie so drin
gend ein Kleidungsstück brauchen, das Sie
nicht mehr so lange warten können? Für die
sen Ausnahmefall können Sie immer noch ins
Einkaufszentrum fahren.
Dafür können Sie bei Zalando per PC oder
natürlich auch von Ihrem Mobilfunkgerät aus
bestellen. 50% der Bestellungen von Zalando
werden inzwischen über mobile Endgeräte auf
gegeben. Zudem können Sie sich bei
Zalando mehrere Kleidungsstücke oder
Schuhe nach Hause kommen lassen und dann
gemeinsam mit Ihrem(r) Partner(in) entschei
den, was Ihnen steht, im Unterschied zum Ein
zelhandel, wo Sie sich häufig auf das Urteil
eines Fremden verlassen.
Bewertungsniveau nicht mit herkömmlichen
Maßstäben zu beurteilen
Zalando ist ein Wachstumsunternehmen. Mit
Wachstumsraten im Umsatz von über 20% ist
es irrelevant, wie viel Gewinn das Unterneh
men abwirft. Das KGV 2018e von 66 ist in mei
nen Augen genauso wenig aussagekräftig wie
das KGV 2018e von Amazon, das bei 157 liegt.
Beide Unternehmen befinden sich in der
Eroberungsphase von Marktanteilen. Jeder
Euro, der verdient wird, wird sofort wieder inve
stiert, um möglichst noch schneller zu wach
sen, mehr Marktanteile zu erobern.
Verdient wird irgendwann in der fernen Zukunft,
wenn der Kuchen aufgeteilt ist. Bei Amazon
warte ich seit 1998 darauf, vergeblich. Wenn
Sie also bei Zalando auf ein günstiges KGV
warten, um dort zu investieren, werden Sie in
den nächsten Jahren nicht zum Zug kommen
und mit anschauen müssen, wie die Aktie ohne
Sie von Hoch zu Hoch stürmt.
Wachstum findet Zalando derzeit überwiegend
im europäischen Ausland statt. Dort wächst der
Umsatz mit 30%, während das Wachstum in
der DACH-Region inzwischen unter 20%
gesackt ist. Das Wachstum wird mit Sonder
angeboten und hohen Investitionen gekauft,
daher ist die Gewinnmarge in Deutschland mit
12% deutlich höher als im europäischen Aus
land (0%).
Einige Analysten monieren, dass die Gewinn
marge von Zalando schrumpfen werde, wenn
der Umsatz im EU-Ausland weiter schneller
wächst als in der DACH-Region. Das halte ich
für Unsinn. Das Gegenteil ist der Fall, denn die
schwache Gewinnmarge im Ausland ist der
teuren Markteroberung zuzuschreiben. Wenn
sich Zalando dort einen zufriedenstellenden
Marktanteil erobert hat, dann werden sich auch
dort ordentliche Gewinnmargen einführen las
sen.
Kursentwicklung stetig gen Norden
Nach dem Börsengang im Jahr 2014 war die
Aktie zunächst von 30 auf 17 Euro gefallen,
doch schnell konnten die ersten Quartalszah
len von Zalando das Anlegervertrauen zurück
gewinnen und nicht einmal ein Jahr später wur
den neue Höchstkurse geschrieben. 2016 fiel
die Aktie dann nochmals heftig zurück, von 37
auf 23 Euro, bevor sodann der heute noch
intakte Aufwärtstrend startete, der die Aktie
über aktuell 45 Euro führt.
Immer wieder gibt es Sorgen, Zalando müsse
immer weiter investieren, um überhaupt
Umsatzwachstum zu erzeugen. Dabei wird
dann in Frage gestellt, ob sich der gewonnene
Marktanteil auch ohne Investitionen wird halten
lassen und - schwups - bricht die Aktie ein. Alte
Hasen kennen das von Amazon.
Aktuell ergibt sich für mich ein Trendkanal, der
steil nach oben gerichtet ist und dessen Unter
12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 9 von 17
stützung derzeit bei 40 Euro und Widerstand
bei 48 Euro verlaufen. Solange die Aktie in die
ser Bandbreite notiert, würde ich mir keine Sor
gen machen. Kaufen würde ich, sollte die Aktie
an die untere Begrenzung kommen. Bei 20-
25% Umsatzwachstum p.a. ist langfristig mit
einer entsprechenden Kursentwicklung zu
rechnen, sofern nichts Schlimmes passiert.
Schlimm wäre, wenn Zalando das Geld für die
Investitionen ausginge. Mit aktuell knapp einer
Milliarde Euro in Cash, Tendenz wachsend, ist
davon jedoch nicht auszugehen.
Ich habe oben das KGVe von 2018 verwendet.
Wir befinden uns bereits im Jahr 2018 und in
den kommenden Wochen wird die Diskussion
in der Anlegergemeinde von 2018er Zahlen hin
zu 2019er Zahlen schwenken. Insbesondere
bei Wachstumsunternehmen schaut man gerne
ein bis zwei Jahre in die Zukunft. Auf Basis der
Schätzungen für 2019 ergibt sich für Zalando
ein KGV 2019e von 51. Damit liegen wir schon
fast bei der zweifachen Wachstumsrate, einer
PEG-Ratio (KGV/Gewinnwachstum) von 2.
Und für Wachstumsunternehmen bin ich bereit,
eine PEG-Ratio von bis zu 2 zu akzeptieren.
Wenn ich nun noch berücksichtige, dass der
Gewinn nur deswegen so niedrig ausfällt, weil
Zalando so heftig investiert, dann finde ich das
aktuelle Bewertungsniveau durchaus vertret
bar. Nicht günstig, aber - wie oben ausgeführt -
Sie werden Zalando niemals „günstig” bekom
men, wenn Sie dieses Unternehmen mit
Bewertungskennziffern von Industrieunter
nehmen vergleichen.
FAZIT
Zalando ist eines der wenigen deutschen
Wachstumsunternehmen der neuen, digitalen
Einzelhandelswelt. Mit nachhaltig zweistelligen
Wachstumsraten lässt Zalando die meisten
anderen Aktien hinter sich und erfährt dadurch
eine besonders hohe Bewertung. Das macht
die Aktie immer wieder anfällig für heftige
Rückschläge, doch mittelfristig sollte diese
Aktie Freude machen.
Wer einsteigen möchte, der sollte auf Kurse in
den niedrigen €40ern warten und sich sodann
stets bereit halten, im Falle eines heftigen Aus
verkaufs nochmals nachzufassen.
06. Update beobachteter
Werte:
Cameco, Deutsche Bank,
DAX-Call 13.500 bis Nov.18,
Südzucker, Deutsche Bank,
Skyworks Solutions
Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich
auf meiner Internetseite unter www.heibel-
ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge.
Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen
jeweils aktualisierten Einschätzungen.
==========
Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln
Anmerkungen im Kundenbereich der Websei
ten verfasst.
Cameco
OPEC des Uranmarktes
Fr, 12. Januar um 14:16 Uhr
Cameco fördert 17% des weltweiten Urans.
KazAtomProm fördert 21%. Das sind die bei
den größten Uranproduzenten der Welt,
zusammen fördern sie 38% der weltweiten För
derung. Einen ähnlichen Marktanteil hat die
OPEC an der weltweiten Ölförderung. Die
OPEC hat sich erfolgreich auf Förderkürzun
gen verständigt, der Ölpreis ist seither ange
sprungen.
Cameco und KazAtomProm haben ebenfalls
Förderkürzungen in großem Umfang bekannt
gegeben, der Uranpreis ist seither um 20%
angesprungen und hält sich derzeit stabil um
24 USD/lb.
Atomkraftwerke verfügen häufig über Rah
menverträge mit einer Laufzeit von bis zu 15
Jahren! Darin enthalten sind dann Variablen,
die Marktpreisentwicklungen abfangen sollen,
doch laut Cameco sind 40% des in diesen
langfristigen Rahmenverträgen vereinbarten
12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 10 von 17
Preisen fest. Während der Spot-Preis des
Urans derzeit bei 24 USD/lb liegt, kassiert
Cameco eigenen Angaben zufolge derzeit
noch rund 45 USD/lb. Bislang dachte ich, sol
che Verträge laufen über 3-5 Jahre, nun habe
ich erfahren, dass Cameco die 45 USD/lb ver
mutlich auch bei einem anhaltend niedrigen
Uranpreis sehr viel länger halten kann, als ich
bislang dachte.
Ich habe gelesen, dass Kasachstan das staat
liche Unternehmen KazaTomProm an die
Börse bringen möchte. Ein IPO. Hier sind nicht
Privatinvestoren, die einen guten Ausstieg
suchen am Drücker, sondern die Politik. Und
Sie wissen, was ich von solchen Entschei
dungen der Politik halte: Die Erfahrung zeigt,
dass die Politik den für sie ungünstigsten Zeit
punkt wählt.
56 Atomreaktoren befinden sich derzeit welt
weit im Bau, 30 davon werden in den kom
menden zwei Jahren ans Netz gehen. Gleich
zeitig hat die OPEC des Uranmarktes Förder
kürzungen in erheblichem Maße angekündigt
und teils schon umgesetzt. Die Aktie von
Cameco hat erfolgreich einen Boden gebildet
und versucht nun langsam, sich davon zu
lösen. Mag sein, dass dieser Lösungprozess
langwieriger ist als beispielsweise im Techno
logiesektor. Mag sein, dass unsere Nerven
immer wieder beansprucht werden, wie zum
Beispiel auch wieder einmal in den vergange
nen Wochen, als Cameco die erzielten Kurs
gewinne kurzzeitig wieder abgab. Doch Came
cos Bilanz ist solide, der Turnaround hat
begonnen und höhere Kurse sind meines
Erachtens nur eine Frage der Zeit.
Deutsche Bank
Schwaches Handelsgeschäft 2017 wird sich
2018 nicht wiederholen
Fr, 12. Januar um 14:31 Uhr
Die Deutsche Bank hat am Freitag vermeintlich
überraschend vermeldet, dass die US-Unter
nehmenssteuerreform von Donald Trump
zu einer Belastung führen wird. "Vermeintlich
überraschend" schreibe ich, weil das keine
Überraschung ist und auch nichts mit der
Geschäftsentwicklung zu tun hat.
Für die Deutsche Bank, wie übrigens auch für
Goldman Sachs, UBS und viele andere Ban
ken, wird die Körperschaftssteuer von 35% auf
21% sinken. Ab sofort wird die Deutsche Bank
auf in den USA erzielte Gewinne also weniger
Steuern zahlen müssen. Wie kann das negativ
sein?
Nun, in den Jahren nach 2007 hat die Deut
sche Bank gigantische Verluste eingefahren,
die heute noch als "Verlustvortrag" in der Bilanz
stehen. Jedes mal, wenn die Deutsche Bank
einen aktuellen Gewinn versteuern müsste,
kann sie auf die Verluste der Vergangenheit
hinweisen, die zuerst mit Gewinnen kompen
siert werden dürfen, bevor neue Gewinnsteu
ern abgeführt werden müssen.
Durch die Senkung der Körperschaftssteuer
kann die Deutsche Bank nun pro Jahr nicht
mehr so viel vom Verlustvortrag kompensieren
wie zuvor. Das macht sich buchhalterisch
negativ bemerkbar, die harte Kernkapitalquote
der Deutschen Bank wird dadurch nach Aus
sage der Deutschen Bank um 0,1% sinken.
Meiner Überzeugung nach wird die Deutsche
Bank nicht auf der Basis von Steuersätzen,
Verlustvorträgen und sonstigen buchhalteri
schen Vorgängen bewertet, sondern auf der
Basis der zu erwartenden Geschäftsentwick
lung. Daher ist diese Meldung, die am Wochen
ende die Schlagzeilen zur Deutschen Bank
dominierte, nicht besonders kursrelevant. Sie
sieht nur so schön aus, weil "Donald Trump"
und "Deutsche Bank" in einer Zeile verwendet
werden können.
In einem Nachsatz weist die Deutsche Bank
darauf hin, dass die Volatilität an den Finanz
märkten im abgelaufenen vierten Quartal
extrem gering war und der Handelsumsatz
daher um 22% geringer ausfallen werde als vor
einem Jahr. Das ist tatsächlich negativ. Aber ist
das auch überraschend?
Nun, für viele Analysten schon, denn in ersten
Kommentaren von Analysten wird diese Mel
dung als Ursache für den Ausverkauf der Aktie
um 4% genannt. Darin spiegelt sich noch
immer die Erwartung wider, dass die Deutsche
Bank mit ihrem Investmentbanking irgendwann
wieder die Milliardengewinne wird einfahren
können, die sie zu besten Zeiten Josef Acker
manns erzielte. Doch die Zeiten sind vorbei,
12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 11 von 17
wie wir alle inzwischen wissen, denn Regulie
rungen hindern die Banken daran, die damali
gen Geschäftspraktiken wieder aufleben zu
lassen. Investmentbanking mag sporadisch
mal überraschend hohe Gewinne beisteuern,
aber als Basis eines Geschäftsmodells taugt
das Investmentbanking nicht mehr.
Vielmehr wird irgendwann in den kommenden
Quartalen das normale Zinsgeschäft wieder
stärker in den Vordergrund rücken. Nämlich
genau dann, wenn das Zinsniveau auch in
Europa zu steigen beginnt. Und das ist inzwi
schen nur noch eine Frage von wenigen Quar
talen, denn viele vorlaufende Indikatoren deu
ten schon deutlich auf ein steigendes Zinsni
veau hin.
Klar, ich hätte mich auch über ein gutes Han
delsgeschäft gefreut, denn das würde die
Aktie der Deutschen Bank schneller aus dem
Keller holen. Für 2018 habe ich Ihnen mehr
Volatilität an den Finanzmärkten in Aussicht
gestellt, entsprechend könnte dies als positiver
Katalysator für die Zukunft wirken. Doch meine
eigentliche Überzeugung, die Deutsche Bank
im Portfolio zu halten, basiert auf der Erwar
tung steigender Zinsen.
Viele von Ihnen haben mich gefragt, ob man
nun die Deutsche Bank kaufen sollte. Wir
haben eine halbe Position im Portfolio "en
vogue" und ich würde mit einem Nachkauf auf
Kurse unter 14,75 Euro warten (aktuell 15,24
EUR, Xetra 10:37 Uhr). Wer jedoch noch keine
Position in der Deutschen Bank hat, kann die
sen Rückschlag bereits für einen ersten Kauf
nutzen.
DAX-Call 13.500 bis Nov.18
Teilverkauf, ich bleibe dennoch bullisch
Fr, 12. Januar um 14:18 Uhr
Heute konsolidiert der DAX ein wenig seiner
Kursgewinne der ersten Handelstage des
neuen Jahres. Unser Call ist mit knapp 10% im
Minus. Ich würde die Hälfte der Position ver
kaufen und den Rest vorerst behalten.
Ich bin weiterhin dabei, mir ein Bild über den
möglichen Jahresverlauf des DAX zu machen
und komme, egal von welcher Seite ich es
betrachte, immer wieder zu meiner bullischen
Überzeugung mit einem DAX-Ziel für das lau
fende Jahr irgendwo bei bis zu 15.000. Doch
die Rallye wird keine Einbahnstraße, sondern
immer wieder von Konsolidierungen, Rück
schlägen, Korrekturen und Ähnlichem unter
brochen.
Ein Optionsschein reagiert auf solche Phasen
sehr heftig, weil dadurch gleichzeitig die Vola
tilität sinkt und damit die kalkulatorische
Wertermittlung des Scheins gegen uns läuft.
Daher ist es bei Calls ratsam, eher zu früh als
zu spät zu verkaufen. Wir können uns dann zu
einem späteren Zeitpunkt wieder einkaufen,
oder vielleicht einen anderen Call aussuchen.
Daher würde ich nun den angelaufenen
Gewinn für die Hälfte unseres DAX-Calls reali
sieren.
Südzucker
Ausgestoppt, abgefischt :-(
Fr, 12. Januar um 14:21 Uhr
Tja, jahrelang habe ich mich von fest einge
gebenen Stopp Loss Orders fern gehalten,
weil dort die Gefahr besteht, "abgefischt" zu
werden. Abfischen heißt, wenn der Kurs - aus
welchem Grund auch immer - in die Nähe einer
weit verbreiteten Stopp-Marke kommt, dann
gibt es manchmal Spekulanten, die mit einer
schnellen Folge von Verkaufsorders den Preis
drücken, bis er unter die bekannte Stopp-
Marke fällt. Dort werden dann die Verkaufsor
ders derer aktiviert, die diese Stopp-Marke ein
gegeben haben. Es kommen also in den
Sekunden nach dem Unterschreiten der Stopp-
Marke eine ganze Reihe von Verkaufsorders
auf den Markt, die dann von den Spekulanten,
die zuvor den Kurs durch ihre Verkäufe
gedrückt haben, zum Kauf genutzt werden.
Idealerweise können die Spekulanten so zu
niedrigeren Kursen ihre zuvor verkauften
Aktien wieder einsammeln.
Südzucker hat heute Q-Zahlen veröffentlicht,
die meinem Verständnis nach besser ausge
fallen sind als erwartet. Seit Mitte Dezember
war der Kurs von Südzucker von 18,20 auf 17
Euro eingebrochen. Der Grund waren Analy
stenaussagen, die die Unternehmenspro
gnose als zu hoch bezeichneten. Heute hat
Südzucker jedoch die Gewinnprognose für das
12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 12 von 17
laufende Jahr bestätigt und die Umsatzpro
gnose angehoben.
Ich hatte beschrieben, dass der langsam stei
gende Zuckerpreis nur verzögert zu einer
Ergebnisverbesserung führen wird. Die mei
sten Verträge von Südzucker sind langfristige
Rahmenverträge, so dass ein steigender
Zuckerpreis erst mit einer Verzögerung von bis
zu einem Jahr wirksam wird. Der parallele
Anstieg der Kosten für die Einsatzstoffe zeigt
sich jedoch sofort, was zu dem schwachen
Ergebnis trotz starkem Umsatzplus geführt hat.
Mit meiner alten Strategie, Stopp Loss Marken
nur als Gedächtnisstützen zu verwenden und
im Falle vom Erreichen der Marken mir erst
Gedanken zu machen, bevor ich agiere, wäre
in diesem Fall besser gewesen. Ich hätte die
Position nicht verkauft. Doch in der Vergan
genheit gab es auch eine Reihe von Speku
lationen, in denen ein fester Stopp Loss
höhere Verluste vermieden hätte. Was ist nun
der Königsweg?
Wir können an der Berechnung der Stopp Loss
Marken arbeiten. Doch allein dadurch, dass der
Heibel-Ticker für jeden verfügbar ist, der den
verhältnismäßig niedrigen Abopreis bezahlt (es
befinden sich diverse institutionelle Anleger in
meinem Kundenkreis) sind alle Stopp-Marken
öffentlich und somit sehr leicht abzufischen.
Deswegen nutze ich harte Stopp Marken auch
ausschließlich in unserem spekulativen Portfo
lio.
Also: Wer noch nicht verkauft hat, sollte meiner
Ansicht nach dabei bleiben. Ich werde versu
chen, bei nächster Gelegenheit wieder einzu
steigen.
Deutsche Bank
Chaostage voraus
Fr, 12. Januar um 14:27 Uhr
Heute und am Montag werden eine ganze
Reihe von US-Banken Q-Zahlen veröffentli
chen. Wir haben bereits von der Deutschen
Bank gehört, wie schlecht das Geschäft in Q4
lief und welche negativen Auswirkungen die
US-Steuerreform hat. Ich fürchte, wir werden
heute und am Montag eine ganze Reihe von
vermeintlich überraschend negativen Zahlen
serviert bekommen, die Bankaktien könnten
stark unter Druck geraten.
Im Einzelnen: Durch die US-Steuerreform sind
Verluste ab sofort weit weniger wert als in der
Vergangenheit. Sprich: Bis Q4 können die Ban
ken Verlustvorträge zu einem Steuersatz von
35% vom Gewinn abziehen, ab 2018 nur noch
mit 21%. Das führt zu einer Neubewertung der
Verlustvorträge ab 2018, aber gleichzeitig auch
zu einer maximal hohen Auflösung von Ver
lustvorträgen in Q4. Diese Zahlen werden
die Schlagzeilen dominieren und Spekulanten,
die auf Schlagzeilen reagieren und nicht län
gerfristige Entwicklungen im Auge haben,
werden vermutlich heftig reagieren, sprich Ban
kaktien ausverkaufen.
Von der Deutschen Bank haben wir auch
gehört, dass das Handelsvolumen in Q4 um
22%! gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen
ist. Wir erinnern uns: Im Q4 2016 trug Donald
Trump überraschend den Wahlsieg davon, es
folgten einige wilde Wochen an den Finanz
märkten. Was gab es in Q4/2017? Nichts,
nicht einmal eine neue Regierung in Deutsch
land. Sämtliche US-Banken werden also eben
falls einen Rückgang des Handelsvolumens im
zweistelligen Bereich vermelden. Auch das
werden Sie in Schlagzeilen finden, auch das
wird Spekulanten zu überstürzten Verkäufen
motivieren.
Statt sich über die hohen steuerbedingten
Abschreibungsverluste und das schwache
Handelsvolumen aufzuregen, sollten Sie Ihren
Blick auf die folgenden Eckdaten werfen:
Net Interest Margin (NIM): Die Nettozinsmarge
bezeichnet die Differenz zwischen dem Spar
12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 13 von 17
zins, den die Banken für Einlagen ausgeben,
und dem Kreditzins, den sie für Ausleihungen
einnehmen. Dies ist die Kennziffer, auf die ich
für die kommenden Quartale setze. Das Zins
niveau in den USA ist bereits angestiegen, in
Europa verdichten sich die Anzeichen für eine
ähnliche, zeitlich verzögerte Entwicklung. Je
größter die NIM, desto leichter wird es den
Banken fallen, Geld zu verdienen.
Kreditwachstum (loan growth): Bei steigender
NIM verdient die Bank um so mehr, je höher
die Ausleihungen, die ausgegebenen Kredite
sind.
Die Deutsche Bank wird erst am 2. Februar
ihre Zahlen veröffentlichen, doch vieles davon
werden wir aus den US-Berichten bereits ablei
ten können. Zusätzlich haben die US-Banken
ein drittes Mittel zur Verfügung, das in Deutsch
land erst am Horizont zu erahnen ist:
Dividenden & Aktienrückkäufe: Der neue Fed-
Chef Jerome Powell, der Janet Yellen ab
Februar ablösen wird, gilt als Bankenfreund
und es ist zu erwarten, dass er die als sehr
restriktiv empfundenen Bankregulierungen aus
der Obama-Zeit weiter auflockert. Dazu gehört
dann auch ein lockerer Umgang mit den Kapi
talanforderungen für die Banken, so dass
diese mehr Geld an ihre Aktionäre zurückge
ben können, sei es in Form von Dividenden,
sei es in Form von Aktienrückkäufen. Aus den
Andeuten der CEOs, die in diese Richtung
gemacht werden, können wir viel über die
eigentlich erwartete Geschäftsentwicklung der
Banken ablesen.
Wir haben derzeit eine halbe Position in der
Deutschen Bank. Für einen Nachkauf habe ich
mir das Kursniveau von 14,75 Euro notiert.
Vielleicht strauchelt die Aktie im Kielwasser der
US-Q-Zahlen bereits am Montag auf dieses
Niveau, ich würde dann nachkaufen.
Skyworks Solutions
Konsolidierung der jüngsten Kursgewinne
Fr, 12. Januar um 13:38 Uhr
Heute rauf, morgen runter, usw. Skyworks hat
zum Jahresbeginn kräftig zugelegt, wird nun
jedoch konsolidiert. Neue Ereignisse oder
Informationen zu Skyworks gab es diese
Woche nicht, wir bleiben dabei.
12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 14 von 17
07. Übersicht HT-Portfolio
Spekulation (≈10%) =7,1% WKN 11.1.18 Woche Δ Σ '18 Δ Anteil 5x2% !
Cameco 882017 8,15 € 1% 4% 2,8% A
DAX Call CV4AT1 5,81 € -9% 21% 2,3% A
Südzucker 729700 16,76 € -8% 0% 0,0% A
Skyworks Solutions 857760 83,25 € -2% 3% 2,0% A
En Vogue (≈15%) =14,8% WKN 11.1.18 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 5x3% !
Bank of America 858388 25,45 € 2% 3% 1,7% C
Alphabet A14Y6F 928,00 € 1% 5% 3,6% B
Weibo A110V7 98,80 € 1% 13% 2,2% B
Meyer Burger A0YJZX 1,48 € -3% 5% 3,6% B
Deutsche Bank 514000 15,35 € -1% -3% 1,5% C
FinTech Group FTG111 31,25 € 0% 2% 2,1% C
Wachstum (≈30%) =15,3% WKN 11.1.18 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 4x7,5% !
Apple 865985 145,40 € 0% 2% 2,8% B
Facebook A1JWVX 155,60 € 1% 5% 3,8% B
Visa A0NC7B 100,00 € 2% 4% 5,8% B
BB Biotech A0NFN3 58,10 € -1% 4% 2,8% A
Dividende (≈25%) = 21,1% WKN 11.1.18 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 3x8% !
Swiss Re A1H81M 78,50 € -1% 1% 7,3% A
Navigator (Portucel) 895885 4,56 € 2% 7% 4,0% C
Innotec 540510 16,30 € 0% -1% 7,2% A
Hawesko 604270 50,00 € -1% -2% 2,6% B
Absicherung (≈20%) =23,8% WKN 11.1.18 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 3x6,7% !
Goldbarren 100 gr 100 gr. 3.516,00 € 1% 2% 10,3% A
Südzucker-Anleihe A0E6FU 100,90% 0% 0% 7,0% C
Nokia-Anleihe A0T9L2 110,65% 0% 0% 6,6% C
Cashquote
Σ-Portfolio 0% 3% 17,8%
Heibel-Ticker Gewichtung Anzahl Positionen angestrebte Positionsgröße
Portfolio Ziel Soll Ist Soll Ist
Spekulation Ereignis 10% 7,1% 5 3 2%
Zyklisch Trump 15% 14,8% 5 6 3%
Wachstum Enkelkinder 30% 15,3% 4 4 7,5%
Dividende Urlaub 25% 21,1% 3 4 8%
Absicherung Zins & Gold 20% 23,8% 3 3 6,7%
12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 15 von 17
Summe 100% 82,2% 20 20
Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der
beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A – Top-Aktie mit günstigem Kurs,
B – Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen
C – Kurssprünge zum Verkaufen nutzen,
D – bei Gelegenheit Verkaufen,
E – Sofort Verkaufen
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die
Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch
niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche
mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken
für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
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12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 16 von 17
08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachge
machte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit
Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas
für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen
Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abge
segnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwen
dung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar
keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anle
gern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tief
greifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die
eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der
Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von
finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt
ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betref
fenden Unternehmen
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12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 17 von 17