Prüfung im Modul Geotechnik IV
im WS 2012/2013
am 11.03.2013
Name, Vorname: __________________________________________ Matrikelnummer: __________________________________________
Fachbereich Bauingenieurwesen und Geodäsie Institut und Versuchsanstalt für Geotechnik Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Petersenstraße 13 64287 Darmstadt Tel. +49 6151 16 2149 Fax +49 6151 16 6683 E-Mail: katzenbach@geotechnik.tu-darmstadt.dewww.geotechnik.tu-darmstadt.de
Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt
Prüfung im Modul Geotechnik IV 11.03.2013
Name, Vorname: Matrikelnr.:
± 0,0 mGOF10°
Bodenkennwerte
Sand (Sa):
= 19,5 kN/m³
= 20,5 kN/m³
= 30,0°
c = 0 kN/m²
�
�
�
r
'
'
'
'
� �
� �
a
p
= 2/3
= /3
+
-1
- 5,0 m
1,5 m
1,0 m
2,0 m
Sa
0,5 m
1,0 m
1,5 m
S
2,45 m
2,20 m
Systemkennwerte
Stahlbeton:
= 25,0 kN/m³�
Aufgabe 1 (max. 16 Punkte)
a) Die unten dargestellte Winkelstützmauer wird zur Sicherung eines Geländesprunges
hergestellt. Ermitteln Sie mit Hilfe des Mohrschen Spannungskreises, ob sich die
konjugierte Gleitfläche frei im Boden ausbilden kann.
b) Führen Sie die Nachweise der Sicherheit gegen Gleiten, Kippen und Grundbruch.
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Name, Vorname: Matrikelnr.:
Aufgabe 2 (max. 16 Punkte)
Auf eine Sandschicht wird eine großflächige Auffüllung zu je 2,5 m aufgebracht. Zum
Zeitpunkt t0 wird die Auffüllung A1 aufgebracht. Nach 15 Tagen (t1) wird die Auffüllung A2
aufgebracht.
a) Wie groß sind die neutralen, wirksamen und totalen Spannungen in den Punkten A und B
der Tonschicht (siehe Anlage 1) zum Zeitpunkt t2 = 30 Tage?
b) Zu welchem Zeitpunkt t3 sind die Setzungen in der Tonschicht soweit eingetreten, dass nur
noch 0,5 cm Restsetzungen zu erwarten sind?
c) Nach Abschluss der Konsolidierung infolge der Aufschüttung wird eine 20 m breite und
60 m lange Baugrube ausgehoben und mit p = 110 kN/m² gleichmäßig belastet (siehe Anla-
ge 2).
- Bestimmen Sie die für die Setzungen maßgebende Grenztiefe.
- Wie groß sind die maximal möglichen Gesamtsetzungen des schlaffen Fundamentes
zum Zeitpunkt t = ?
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Prüfung im Modul Geotechnik IV 11.03.2013
Name, Vorname: Matrikelnr.:
-5,0 m
GW -6,0 m(11.03.2013)
Cl
Fels
Sa
-2,5 m
-8,0 m
-14,0 m
A
A
A
B
Auffüllung A2
Auffüllung A1
-10,0 m
-12,0 m
Fels, klüftig:
k = 3,0 · 10 m/s-4
Bodenkennwerte
Auffüllung (A):
�
�
= 20,0 kN/m³
= 21,0 kN/m³
E = 30,0 MN/m²
E = 60,0 MN/m²
r
S, Erst
S, Wieder
E = Es,Ent S, Wieder
Sand (Sa):
= 18,0 kN/m³
= 19,0 kN/m³
�
�r
k = 5 · 10 m/s-4
S, ErstE = 25,0 MN/m²
Ton (Cl):
= 19,0 kN/m³
= 20,0 kN/m³
�
�r
k = 2,5 · 10 m/sE = 15,0 MN/m²
-9
S, Erst
E = 50,0 MN/m²S, Wieder
E = Es,Ent S, Wieder
E = 45,0 MN/m²S, Wieder
E = Es,Ent S, Wieder
E =S ∞
Anlage 1
zu Aufgabe 2
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Name, Vorname: Matrikelnr.:
±0,0 m
-5,0 m
GOF
GW -6,0 m(11.03.2013)
Cl
Fels
Sa
-8,0 m
-14,0 m
A
p = 110 kN/m²
1,5 m
20,0 m
Bodenkennwerte
Auffüllung (A):
�
�
= 20,0 kN/m³
= 21,0 kN/m³
E = 30,0 MN/m²
E = 60,0 MN/m²
E = E
r
S, Erst
S, Wieder
s,Ent S, Wieder
Fels, klüftig:
k = 3,0 · 10 m/s-4
Sand (Sa):
= 18,0 kN/m³
= 19,0 kN/m³
�
�r
k = 5 · 10 m/s-4
S, ErstE = 25,0 MN/m²
Ton (Cl):
= 19,0 kN/m³
= 20,0 kN/m³
�
�r
k = 2,5 · 10 m/sE = 15,0 MN/m²
-9
S, Erst
E = 50,0 MN/m²S, Wieder
E = Es,Ent S, Wieder
E = 45,0 MN/m²S, Wieder
E = Es,Ent S, Wieder
E =S ∞
Anlage 2
zu Aufgabe 2
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Name, Vorname: Matrikelnr.:
Aufgabe 3 (max. 13 Punkte)
Die Gründung eines Gebäudes soll mit Schlitzwandelementen erfolgen. Die Ergebnisse der
Baugrunderkundung sind in Anlage 1 dargestellt. Zur Bemessung sollen die in Anlage 2
angegebenen charakteristischen Werte des Pfahlspitzenwiderstands und der Pfahlmantel-
reibung verwendet werden.
Die von einer Gebäudestütze abgetragene Last beträgt Fk = 9.500 kN.
a) Ermitteln Sie die zur Abtragung der Stützenlast erforderliche Tiefe eines Schlitzwand-
elementes.
Grundriss 1 Schlitzwandelement:
b) Kann durch die Herstellung von zwei Schlitzwandelementen zur Abtragung der Stützenlast
eine Reduktion der insgesamt erforderlichen Schlitzwandelementtiefe erreicht werden?
Grundriss 2 Schlitzwandelemente:
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Name, Vorname: Matrikelnr.:
Anlage 1
zu Aufgabe 3
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Name, Vorname: Matrikelnr.:
Erfahrungswerte für den charakteristischen Pfahlspitzenwiderstand qb,k in nichtbindigen
Böden:
Bezogene
Pfahlkopfsetzung
s/Ds bzw. s/Db
Pfahlspitzenwiderstand qb,k in kN/m²
bei einem mittleren Spitzenwiderstand qc der Drucksonde in MN/m²
7,5 15 25
0,02 550 1.050 1.750
0,03 700 1.350 2.250
0,10 ( sg) 1.600 3.000 4.000
Zwischenwerte dürfen geradlinig interpoliert werden.
Erfahrungswerte für die charakteristische Pfahlmantelreibung qs1,k in nichtbindigen Böden:
Mittlerer Spitzenwiderstand qc
der Drucksonde in MN/m²
Bruchwert qs1,k
der Pfahlmantelreibung in kN/m²
7,5 55
15 105
25 130
Zwischenwerte dürfen geradlinig interpoliert werden.
Erfahrungswerte für den charakteristischen Pfahlspitzenwiderstand qb,k in bindigen Böden:
Bezogene
Pfahlkopfsetzung
s/Ds bzw. s/Db
Pfahlspitzenwiderstand qb,k in kN/m²
Scherfestigkeit cu,k des undrainierten Bodens in kN/m²
100 150 250
0,02 350 600 950
0,03 450 700 1.200
0,10 ( sg) 800 1.200 1.600
Zwischenwerte dürfen geradlinig interpoliert werden.
Erfahrungswerte für die charakteristische Pfahlmantelreibung qs1,k in bindigen Böden:
Scherfestigkeit cu,k
des undrainierten Bodens in kN/m²
Bruchwert qs1,k
der Pfahlmantelreibung in kN/m²
60 30
150 50
250 65
Zwischenwerte dürfen geradlinig interpoliert werden.
Anlage 2
zu Aufgabe 3
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Modulprüfung in Geotechnik IV am 11.03.2013
Lösungsvorschlag Aufgabe 1
Bearb.: Fs am 29.05.2013
Seite 1 / 7
Aufgabe 4 (max. 16 Punkte)
a) Die unten dargestellte Winkelstützmauer wird zur Sicherung eines Geländesprunges hergestellt. Ermitteln
Sie mit Hilfe des Mohrschen Spannungskreises, ob sich die konjugierte Gleitfläche frei im Boden ausbilden
kann.
b) Führen Sie die Nachweise der Sicherheit gegen Gleiten, Kippen und Grundbruch.
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Lösungsvorschlag Aufgabe 1
Bearb.: Fs am 29.05.2013
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a) Spannung im Punkt A
2 2A 3
A
kN kNσ =γ z cos β =19,5 6,35m cos 10°=120,1
m m²kN
=γ z sinβ cosβ =21,2m²
ag',benötigt
ag',vorhanden
=72°
=65°
die konjugierte Gleitfläche bildet sich nicht frei im Boden aus
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Lösungsvorschlag Aufgabe 1
Bearb.: Fs am 29.05.2013
Seite 3 / 7
b) Erddruck
a
agh
2Boden-W and: α= 0 , β= 10 δ = φ '= 20° , φ '= 30°
3 k =0,32
,
a
agh
a
a
Boden-Boden (konjugierte Gleitfläche): α= 25 , β=10° , δ =φ '= 30°
cos(φ-a) k = =0,403 0,4
sin(φ+ δ ) sin(φ -β)cos α 1+
cos(α -β) cos(α+δ )
2kN
agh m
3
3
3
3
3
Kote m z m e
0 0 0
kN1,75 1,75 19,5 1,75m 0,32=10,92
mkN
1,75 1,65 19,5 1,65m 0,40=12,87mkN
6 5,9 19,5 5,9m 0,40=46,02mkN
6 6,35 19,5 6,35m 0,32=39,6m
kN7 7,35 19,5 7,35m 0,32=45,86
m
ah1 2
2 2
ah2
2 2
ah3
av1
av2
av3
1 kN kNE = 10,92 1,75m=9,55
2 m mkN kN
12,87 +46,02 kNm mE = 4,25m=125,1412 m
kN kN39,6 +45,86 kNm mE = 1,0m=42,7
2 m
kN kNE =9,55 tan(0+20°)=3,5
m mkN kN
E =125,141 tan(25 +30°)=178,720m m
kNE =45,86 tan(0+2
m
kN
0°)=16,7m
Stützmauer
konj. Gleitfläche
Stützmauer (Sohlplatte)
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Lösungsvorschlag Aufgabe 1
Bearb.: Fs am 29.05.2013
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Hebelarme bezogen auf Punkt B
1
2 2
2 2 2
3
1z = 1,75m+5,25m=5,83m
3
4,65m 46,02kN /m +2 12,87kN /mz =1,0m+ sin 65° =2,7m
3 46,02kN/m +12,87kN/m
z =0,5m
1 2 3x =3,0m x =4,2m x =5,0m
21
22
23
24
A =5,0m 0,5m=2,5m
1A = 5 1=2,5m
2
A =1,5m
A =5m
2iA =11,5m
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Lösungsvorschlag Aufgabe 1
Bearb.: Fs am 29.05.2013
Seite 5 / 7
Nachweis der Sicherheit gegen Gleichgewichtsverlust durch Kippen (ULS)
dst,d stb,dE E
Eigengewicht Stützmauer :
2M 3
kN kNG =11,5m 25 287,5
m m
Gewichte des Bodens:
B 3
B
1 kN kNG = 2,0 m 4,25 m 19,5 82,9
2 m m1
x = 2,0 m + 3,0 m = 3,6 m3
Boden auf dem vorderen Mauerfuß nicht angesetzt.
Nachweis der Sicherheit gegen Gleichgewichtsverlust durch Kippen (ULS)
stb
kN kN kN kNE = 3,5 3m+178,72 4,2m+16,7 5m+287,5 2,45m
m m m mkN kNm
+82,9 3,6m= 1847,4m m
dst
kN kN kN kNmE = 9,55 5,83m + 125,141 2,7m + 42,7 0,5m = 414,9
m m m m
dst,d stb,d
kNm kNmE = 414,9 1,1 1847,4 0,9 E
m m
kNm kNm
456,39 1662,66m m
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Lösungsvorschlag Aufgabe 1
Bearb.: Fs am 29.05.2013
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Begrenzung der Exzentrizität auf die 1. Kernweite (SLS)
M be =
V 6
kNm kNm kNmM= 1847,4 -414,9 = 1432,5
m m mkN kN kN kN kNm kN
V= 3,5 +178,72 +16,7 +287,5 +82,9 = 569,32m m m m m m
Mb be = - = 2,5m - 2,51m = 0,01 = 0,83m
2 V 6
Nachweis der Gleitsicherheit ( Geo 2, BS-P)
d d p,d
d s,kR ,k
d G
d
H R +R
1R =V tanδ
γ
kN kN kN kNH =H γ = (9,55 +125,141 +42,7 ) 1,35=239,48
m m m mkN 1 kN
R =569,32 tan30° =298,81m 1,1 m
kN kN
239,477 298,81m m
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Lösungsvorschlag Aufgabe 1
Bearb.: Fs am 29.05.2013
Seite 7 / 7
Nachweis der Grundbruchsicherheit ( Geo 2, BS-P)
d d
n,kd R,v
R,v
d G
V R
RR = γ =1,4
γ
kN kNV =V γ = 569,32 1,35=768,58
m m
Charakteristischer Grundbruchwiderstand
n,k 2 b 1 d c
E
R =a' b' (γ b' N d N +c N )
e = 0,01m
b'= 5,0m-2 e = 4,98m
H 177,39tanδ = = = 0,311
V 569,32
π tanφd0
b0 d0
c0
φN =tan'(45°+ ) e 18,4
2N =(N -1) tanφ 10,05
N = entfällt
d bυ = υ = 1,0
m = 2 (Streifenfundament)
m+1b E
md E
b b0 b b
d d0 d d
i =(1-tan δ ) 0,31
i =(1-tan δ ) =0,46
N =N υ i =3,12
N =N υ i =8,46
3 3
kN kN kNR =1,0m 4,98m (19,5 4,98m 3,12+19,5 2,0m 8,46)=3151,96
m m mkN
3151,96 kNmR =2251,41,4 m
n ,k
n ,d
d n,d
kN kNV =768,58 2251,4 =R
m m
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Modulprüfung in Geotechnik IV am 11.03.2013
Lösungsvorschlag Aufgabe 2
Bearb.: Re (ML) / Ff am 12.08.2013
Seite 1 / 5
Aufgabe 2
a)
Die Lastaufbringung erfolgt in zwei Schritten:
t0 = 0 d => Aufbringung der Last p1 = 2,5 m * 20 kN/m3 = 50 kN/m²
t1 = 15 d => Aufbringung der Last p2 = 2,5 m * 20 kN/m3 = 50 kN/m²
Totale Spannungen nach t2 = 30 d
( ). .z
z z dz
Punkt A A = p1 + p2 + 1,0m * 18,0 kN/m³ + 2,0m * 19,0 kN/m³ + 2,0 * 20 kN/m³ = 100 kN/m² + 96,0 kN/m² = 196, 0 kN/m²
Punkt B B = A + 2,0m * 20 kN/m³ = 196 kN/m² + 40 kN/m² = 236 kN/m²
Neutrale Spannungen u
zum Zeitpunkt t < 0 d
uA (t<0d) = (10,0 – 6,0) * 10,0 kN/m³ = 40 kN/m²
uB (t<0d) = 60 kN/m²
Änderung der neutralen Spannung zwischen t0=0d und t2=30d
Sei uA,i (tj;tk) = Änderung der neutralen Spannung infolge pi in A zwischen den Zeitpunkten tj und tk und uB,i (tj;tk) = Änderung der neutralen Spannung infolge pi in B zwischen den Zeitpunkten tj und tk Zum t0=0d (Auffüllung 1 gerade aufgebracht): uA,1(t <0; t0) = uB,1(t <0;t0) = p1 = 50 kN/m² Zum t1=15d (Auffüllung 2 gerade aufgebracht): uA(t0;t1) = uA,1(t0;t1) + uA,2(t< t1;t1)
uA(t0;t1) = uA,1(t0;t1) + p2
Vorgehensweise identisch für B Zum t2=30d : uA(t0;t2) = uA,1(t0;t2) + uA,2(t1;t2)
uA,1(t0;t2) = Änderung des Porenwasserdrucks infolge p1 nach 30 Tagen (=t2) uA,2(t1;t2) = Änderung des Porenwasserdrucks infolge p2 nach 15 Tagen (=t2-t1)
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Modulprüfung in Geotechnik IV am 11.03.2013
Lösungsvorschlag Aufgabe 2
Bearb.: Re (ML) / Ff am 12.08.2013
Seite 2 / 5
�u�uo
z
d
0,5 1
T=
1,0
Nullisochrone
T = 0
T=
0,5
T= 0,25
T = 0,1
T = 0,05
T = 0,025
1
2
A
0
0,10u
u
��
�0
0,31u
u
��
�
B
Randbedingungen:
Beidseitige Entwässerung (kTon kFels kSand) => 2d = 14,0 – 8,0= 6,0m => d=3,0m
=> wegen Symmetrie : uA = uB
Ermittlung uA,i und uB,i :
*2
vc tT
d
cv =
9
, , 6* 15000 / ²*2,5.10 /3,75.10 ² /
10,0 / ³
s Erst Cl Cl
w
E k kN m m sm s
kN m
d= 3,0m
für p1: t2 = 30d = 30*24*3600s = 2.592.000 s => Tt=30d = 1,08 1 für p2: t2 –t1 = 15d = 15*24*3600s = 1.296.000 s => Tt=15d = 0,54
Durch Ablesen: , 1 2
, 1 0
( ; )0,10
( 0; )
A
A
u t t
u t t
, 2 1; 2
, 2 1; 1
( )0,31
( )
A
A
u t t
u t t t
=> uA (t0;t2) = 0,10 * p1 + 0,31 * p2 = 5 + 15,5 = 20,5 kN/m²
uB (t0;t2) = 0,10 * p1 + 0,31 * p2 = 5 * 15,5 = 20,5 kN/m²
Neutrale Spannungen zum Zeitpunkt nach t2 =30 d:
uA = 40,0 + 20,5 = 60,5 kN/m² uB = 60,0 + 20,5 = 80,5 kN/m²
Wirksame Spannungen zum Zeitpunkt t2 = 30 d:
Spannungsberechnung ' u
' A = 196 - 60,5 = 135,5 kN/m²
' B = 236 - 80,5 = 155,5 kN/m²
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Modulprüfung in Geotechnik IV am 11.03.2013
Lösungsvorschlag Aufgabe 2
Bearb.: Re (ML) / Ff am 12.08.2013
Seite 3 / 5
b.)
Gesamtsetzung (Konsolidierung nur im Ton)
141 2
,8
' ( )*2 100 / ²*60,04 4
15000 / ²ton
s s Erst
p p d kN m ms dz m cm
E E kN m
Ermittlung der Zeitpunkt t3
Nur noch 0,5 cm Restsetzungen sind zu erwarten => 0,5 3,5
87,5%4
ton
ton
s cm cmU
s cm
Abschätzung des entsprechenden Zeitfaktors:
Randbedingungen = beidseitige Entwässerung, Nullisochrone rechteckig => Ablesung Kurve C1
U = 87,5 % => Zeitfaktor: T=0,75
=> 6
² 0,75*9 ²18000000 20,8
3,75.10 ² /v
Td mt s d
c m s
Annahme **: die Restsetzung von 0,5 cm infolge der Aufbringung der Lasten p1 am Zeitpunkt t1 und p2 am
Zeitpunkt t2 ist gleich der Restsetzung einer Gesamtlast p= p1+p2, die zum Zeitpunkt 1 0
2
t tt
aufgebracht
wäre.
=> Konsolidierungsgrad erreicht nach 15 0
20,8 28,3 29 Tagen2
** Es könnte wie folgt genauer ermittelt werden nicht erforderlich):
Für p1 = 1 ton 1 1
1 ton 1 1ton 1
*2 s ; s ; U
² sv
s
t p d sT c
d E
Für p2 = 2 1 * 2 ton 2 2
2 1 1 ton 2 2ton 2
*2 s= = 0, 216 ; s ;
² ² s
vv
s
t t t c p d sT c T T U
d d E
Restsetzung: 1 2( ) ( ) ( )s t s t s t 1 1 2 2( ) (1 ) (1 )ton tons t s U s U
Hier 1 22
tonton ton
ss s
=>
1 2 1 2=> U=( ) *
2 2
tonton ton
ton
U U U U s ss t s s
s
Ablesung: 1 2
U=2
U U T2=T1-0,216
In diesem Bereich ist die Kurve annähernd linear => Vereinfachung gut begründet
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Modulprüfung in Geotechnik IV am 11.03.2013
Lösungsvorschlag Aufgabe 2
Bearb.: Re (ML) / Ff am 12.08.2013
Seite 4 / 5
c.)
Angaben
Gesamtlast: p=110kN/m²
Aushub=Wiederbelastung: pA= pW =1,5m*20kN/m³= 30 kN/m²
Erstbelastung: pE=p-pA=80 kN/m²
Schlaffes Fundament
Ermittlung der Grenztiefe
Kote unter GOF z*(m) ‘ (kN/m²) 0,2* ‘ (kN/m²) z*/b i=0,2* ‘/pE -1,5 0 30 6 0 0,075 -5 3,5 100 20 0,175 0,25 -6 4,5 118 23,6 0,225 0,295 -8 6,5 136 27,2 0,235 0,34 -14 12,5 196 39,2 0,625 0,49
Schnitt der Kurve für a/b=3 in i-Tafeln an kennzeichnendem Punkt => Die Grenztiefe liegt genau an der oberen Grenze der Felsschicht (-12,5 m unter BGS bzw. -14,0 m unter GOF).
z
b
z
b
0,0 0,0
0,9
1,8
1,0 0,1
1,0
1,9
2,0 0,2
1,1
2,0
3,0 0,3
1,2
4,0 0,4
1,3
5,0 0,5
1,4
6,0 0,6
1,5
7,0 0,7
1,6
8,0 0,8
1,7
9,0
10,0
11,0
12,0
13,0
14,0
15,0
16,0
17,0
18,0
19,0
20,0
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,00,1 0,3 0,5 0,7 0,9
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,00,1 0,3 0,5 0,7 0,9
1
a / b =
2
3
5
10
�
1
1,5
a/b=1
1,5
2
3
5
10
�
i =c
�z
�0
i =c
�z
�0
Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt
Modulprüfung in Geotechnik IV am 11.03.2013
Lösungsvorschlag Aufgabe 2
Bearb.: Re (ML) / Ff am 12.08.2013
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Ermittlung der Setzung
Maximale Setzung ist in der Mitte des Fundaments (Punkt M)
Maximale Setzung berücksichtigt die Setzung aus Erst- und Wiederbelastung
Fundament unterteilt in vier Teilen mit Dimensionen 10m*30m => a/b=3
Ablesung aus den f-Tafeln (an den Schichtgrenzen):
z (m) z* (m) z/b f -5 - 3,5 0,35 f1=0,09 -8 - 6,5 0,65 f2=0,14 -14 - 12,5 1,25 f3=0,28
Setzung infolge pE = 80 kN/m² (Erstbelastung)
1 2 1 3 2
, , , , , ,4* *
0,09 (0,14 0,09) (0,28 0,14)4*80 / ²*10 *
30000 / ² 25000 / ² 15000 / ²
4,59
Eas Erst A s Erst s s Erst Cl
f f f f fs p b
E E E
m m mkN m m
kN m kN m kN m
cm
Setzung infolge pw = 30 kN/m² (Wiederbelastung)
0,09 (0,14 0,09) (0, 28 0,14)4*30 / ² *10 *
60000 / ² 50000 / ² 45000 / ²
0,67
W
m m ms kN m m
kN m kN m kN m
cm
Maximale Setzung:
smax=sE+sW=5,26 cm
b=20/2=10m
a=60/2=30m
M
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Modulprüfung in Geotechnik IV am 11.03.2013
Lösungsvorschlag Aufgabe 3
Bearb.: Ra am 03.07.2013
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Bemessung von axial belasteten Pfählen nach EC7-1, Grenzzustand GEO-2
Pfahlwiderstand:
Rc = Rb + Rs
mit: Rc Pfahlwiderstand
Rb Pfahlfußwiderstand
Rs Pfahlmantelwiderstand
Rb = qb · Ab
Rs = s, i s, i
i
q A
Bemessungswert des axialen Pfahlwiderstands:
c,k b,kc,d
s
,
t
s
b
kR R RR
Teilsicherheitsbeiwerte für Pfahlwiderstände auf der Grundlage von Erfahrungswerten:
t = b = s = 1,40
Bemessungswert der Beanspruchung aus ständigen Einwirkungen:
Fd = Fk · G = 9,5 MN · G
Teilsicherheitsbeiwert für Beanspruchungen aus ständigen Einwirkungen allgemein:
G = 1,35 (BS-P)
Nachweis:
Fd = erf. Rc,d
c,kG c,k G t
t
erf.R9,5MN γ = erf.R 9,5MN γ γ 9,5MN 1,35 1,4 17,96MN
γ
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Lösungsvorschlag Aufgabe 3
Bearb.: Ra am 03.07.2013
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Pfahlmantelwiderstand:
Mantelfläche: As = 2 · 2,8 m²/m + 2 · 0,8 m²/m = 7,2 m²/m
Tiefe [m]
Boden [-]
cu,k
[kN/m²] qc
[MN/m²] qs,k,i
[kN/m²] Rs,k,i
[MN/m] 0 - 4 A Auffüllung wird nicht zum Lastabtrag angesetzt!
4 - 8,5 Cl 90 - 36,7 0,264 8,5 - 11,5 Sa - 15 105 0,756
> 11,5 Sa - 25 130 0,936
Pfahlspitzenwiderstand:
Fußfläche: Ab = 2,8 m · 0,8 m = 2,24 m²
Tiefe [m]
Boden [-]
cu,k
[kN/m²] qc
[MN/m²] qb,k
[kN/m²] Rb,k
[MN] 8,5 - 11,5 Sa - 15 3.000 6,72
> 11,5 Sa - 25 4.000 8,96
a) Ein Schlitzwandelement
Annahme: Schlitzwandelement reicht bis in eine Tiefe > 11,5 m
lerf,1 = x1 + 11,5 m
erf. Rc,k,1 = 17,96 MN = 4,5 m · 0,264 MN/m + 3,0 m · 0,756 MN/m + x1 · 0,936 MN/m + 8,96 MN
→ x1 = 5,92 m → lerf,1 = 17,42 m → Annahme bestätigt
b) Zwei Schlitzwandelemente
Annahme: Schlitzwandelemente reichen bis in eine Tiefe 8,5 m bis 11,5 m
lerf,2 = x2 + 8,5 m
erf. Rc,k,2 = 0,5 · 17,96 MN = 4,5 m · 0,264 MN/m + x2 · 0,756 MN/m + 6,72 MN
→ x2 = 1,42 m → lerf,2 = 9,92 m (erforderliche Länge eines der beiden Schlitzwandelemente) → Annahme bestätigt → lerf,2,ges = 2 · lerf,2 = 19,84 m (Gesamtlänge der beiden Schlitzwandelemente)
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Lösungsvorschlag Aufgabe 3
Bearb.: Ra am 03.07.2013
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Nachweis der Tragfähigkeit einer Pfahlgruppe (Großer Ersatzpfahl)
Annahme: Großer Ersatzpfahl reicht bis in eine Tiefe 8,5 m bis 11,5 m
lerf,3 = x3 + 8,5 m
As = 4 · 2,8 m²/m = 11,2 m²/m (Umhüllende der Schlitzwandelemente)
Ab = 2 · 2,8 m · 0,8 m = 4,5 m² (Fußfläche der Schlitzwandelemente)
erf. Rk,3 = 17,96 MN 17,96 MN = 4,5 m · 0,0367 MN/m² · 11,2 m²/m + x3 · 0,105 MN/m² · 11,2 m²/m + 4,5 m² · 3 MN/m²
→ x3 = 2,22 m → lerf,3 = 10,72 m → lerf,3,ges = 2 · lerf,3 = 21,44 m > 17,42 m
> 19,84 m
→ Nein, eine Reduktion der insgesamt erforderlichen Schlitzwandelementtiefe kann mit der Herstellung von zwei Schlitzwandelementen nicht erreicht werden.