Fachausschuss Ausbildung, Einsatz und Wettbewerbe Schulungsbaustein Rettungsgeräte
Retten
19.09.2006
Rettungsgeräte
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19.09.2006
Quellennachweis
Feuerwehrdienstvorschriften 1/1, 1/2, 2, 3, 4, 10 Geräteprüfordnung UVV Feuerwehren Kreisausbilderunterlagen der Hessischen Landesfeuerwehrschule „Feuerwehr Handbücher“ Technische Hilfe von Manfred Dubig ISBN 3-
88293-057-8 „Feuerwehr Grundlehrgang“ von Schott/Ritter ISBN 3-88293-025-X DIN 14 151 Teil 1, Teil 3
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Was versteht man unter dem Begriff „Retten“?
Retten ist das Abwenden einer Lebensgefahr von Menschen oder Tieren durch
lebensrettende Sofortmaßnahmen, die sich auf Erhaltung bzw. Wiederherstellung von Atmung, Kreislauf und Herztätigkeit richten
und / oder
Befreiung aus einer lebensbedrohenden Zwangslage durch technische Rettungsmaßnahmen.
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Grundsatz aus einsatztaktischer Sicht
Die Menschenrettung steht immer an erster Stelle!
Eine Brandbekämpfung kann manchmal auch die Menschenrettung erst ermöglichen!
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Hilfsmittel, die bei der Rettung z.B. eingesetzt werden können
Tragbare Leitern Feuerwehrleinen Feuerwehrhaltegurt (mit / ohne Multifunktionsöse) Sprungpolster Sprungtuch Fluchthauben Spreizer, Schneidgerät, Rettungszylinder Hydraulische Winde, hydraulischer Hebesatz Mehrzweckzug Luftheber
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Technische Daten und Einsatzgrundsätze
Tragbare Leitern
Was sind Tragbare Leitern? sind Leitern, die auf Feuerwehrfahrzeugen mitgeführt, an der Einsatzstelle
von der Mannschaft vom Fahrzeug genommen und an die vorgesehene Stelle getragen werden.
Für welchen Zweck können Tragbare Leitern eingesetzt werden?
Rettungsweg Angriffsweg Hilfsgerät
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Tragbare Leitern
Welche tragbaren Leitern sind genormt? Klappleiter
Länge 3,26m Rettungshöhe bis 1,90m
Steckleiter Länge bis 8,40m Rettungshöhe bis 7,00m
dreiteilige Schiebleiter Länge 14,00m Rettungshöhe bis 12,20m
Hakenleiter Länge 4,40m
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Tragbare Leitern
Einsatzgrundsätze Leiterfüße nicht auf ungeeignete Unterlagen sowie auf weichen oder
glatten Untergrund aufsetzen. Erforderlichenfalls gegen Wegrutschen sichern.
Anstellwinkel der Leiter muss 65o bis 75o betragen.
Leiter an sichere Auflagepunkte anlegen und beim Besteigen sichern.
Klappleitern und Hakenleitern dürfen nur mit einer Person belastet werden.
Hakenleiter nicht als Anstellleiter benutzen.
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Einsatzgrundsätze Steckleitern und Schiebleitern dürfen, unabhängig von der Rettungshöhe,
mit höchstens zwei Personen belastet werden.
Schiebleiter im Freistand nicht über die Stützstangen hinaus besteigen.
Eine am Gebäude angestellte, unbesetzte Leiter darf nicht ohne weiteres entfernt werden!
Ein Strahlrohr darf von der Leiter aus nur eingesetzt werden, wenn die Leiter am Leiterkopf befestigt ist und der Strahlrohrführer sich mit dem Feuerwehrhaltegurt sichert.
Tragbare Leitern
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Tragbare Leitern
Einsatzgrundsätze Das Strahlrohr darf nur jeweils bis zu einem Winkel von 15o zu des Seiten
hin eingesetzt werden.
Schlauchleitungen dürfen nicht auf der Leiter verlegt oder an ihr befestigt werden. Eine Ausnahme ist der Strahlrohreinsatz direkt von der Leiter aus; wobei sofort nach Beendigung des Löscheinsatzes dieser Angriffs und Rettungsweg freizumachen ist.
Schadhafte Leitern sind der Benutzung sofort zu entziehen.
Ein Strahlrohr darf von der Leiter aus nur eingesetzt werden, wenn die Leiter am Leiterkopf befestigt ist und der Strahlrohrführer sich mit dem Feuerwehrhaltegurt sichert.
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Tragbare Leitern
Achtung:Personen die über Tragbare Leitern gerettet werden, müssen mit einer Feuerwehrleine gesichert werden.
Prüfungen Sichtprüfung nach jeder Benutzung.
Sicht- und Belastungsprüfung mindestens einmal jährlich.
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Tragbare Leitern
Praktische Übungen nach FwDV 10 Verlängern durch Untersetzen Bockleiter Schlauchbrücke
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Feuerwehrleinen
Technische Daten und Einsatzgrundsätze Material ist Marken-Polyesterfaser Länge 30m Durchmesser 10 bis 11mm Reißkraft 14kN Ausmusterung 20 Jahre nach Herstellungsdatum.
Herstellerangaben beachten! Sichtprüfung nach jedem Gebrauch, mindestens einmal jährlich.
Praktische Übungen Knoten und Stiche
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Feuerwehrhaltegurt (mit / ohne Multifunktionsöse)
Technische Daten und Einsatzgrundsätze Sichtprüfung nach jedem Gebrauch, mindestens einmal jährlich. Ausmusterung 20 Jahre nach Herstellungsdatum.
Herstellerangaben beachten!
Praktische Übungen
Achtung:beim Selbstretten mit dem Feuerwehrhaltegurt ohne Multifunktionsöse nur den Halbmastwurf verwenden!
Selbstrettungsübungen immer mit einer Sicherungsleine durchführen!
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Sprungpolster SP16
Technische Daten und Einsatzgrundsätze Rettungshöhe bis 16 m (5. OG). Auffangfläche 3,50 m X 3,50 m, Höhe 1,70 m. Erforderliche Stellfläche 3,80 m X 3,80 m.. Rüstzeit ca. 30 Sekunden. Zur Bedienung und für Stellungswechsel
werden zwei Einsatzkräfte benötigt. Wiederaufrichtzeit nach Entlastung ca. 10 Sekunden. Druckluftbehälter 6 l / 300 bar. Sichtprüfung nach jedem Gebrauch. Weitere Prüfungen nach Geräteprüfordnung und Herstellerangaben.
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Sprungpolster SP16
Einsatzgrundsätze Das Sprungpolster außerhalb des Sprungbereichs der zu rettenden
Person(en) einsatzbereit machen und anschließend in Stellung bringen, um das Einspringen in ein nicht einsatzbereites Gerät zu verhindern.
Das Sprungpolster ist so abzustellen, dass ein möglichst senkrechter Sprungverlauf (Freifall) erfolgen kann.
Das Sprungpolster ist ggf. nach jedem Sprung neu auszurichten. Das Sprungpolster darf nur in Notfällen zum Auffangen springender
oder fallender Personen benutzt werden. Schau- und Übungsspringen sind verboten.
Das Sprungpolster darf nur zum Einsatz kommen, wenn andere Rettungsmittel nicht eingesetzt werden können.
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Sprungtuch
Technische Daten und Einsatzgrundsätze Rettungshöhe 8 m. Größe 3,50 m X 3,50 m. 16 Einsatzkräfte Bedienpersonal. Halten des Sprungtuches im Untergriff in Brusthöhe. Große Verletzungsgefahr der Haltemannschaft. Das Sprungtuch außerhalb des Sprungbereichs der zu rettenden
Person(en) einsatzbereit machen und anschließend in Stellung bringen, um das Einspringen in ein nicht einsatzbereites Gerät zu verhindern.
Übungen nur mit geeignetem Fallkörper max. 50 kg schwer und einer Abwurfhöhe von max. 6 m.
Sichtprüfung nach jedem Gebrauch, mindestens einmal jährlich.
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Fluchthauben
Einsatzgrundsätze Fluchthauben dienen zur Rettung von Personen wenn diese durch
verrauchte Bereiche geführt werden müssen. Sie werden der zu rettenden Person über den Kopf gestülpt und mit
einem Gummizug abgedichtet. Zur Orientierung ist die Fluchthaube mit einer Sichtscheibe versehen, ein Filter ermöglicht das Atmen.
Filter gegen Brandgase. Atemschutzdauer bis zu 15 Minuten. Es muss ausreichend Sauerstoff vorhanden sein. Nach dem einmaligen Gebrauch muss die Fluchthaube entsorgt
werden.
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Spreizer, Schneidgerät, Rettungszylinder
Technische Daten Spreizer
SP-30, Spreizkraft 30-44 kN, Zugkraft >24 kN, Gewicht max. 25 kg.
SP-45, Spreizkraft >45 kN, Zugkraft >36 kN, Gewicht max. 32 kg.
Der Antrieb des Hydraulik-Aggregates erfolgt durch Elektromotor oder durch Verbrennungsmotor.
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Spreizer, Schneidgerät, Rettungszylinder
Einsatzgrundsätze Spreizer
Angehobene Lasten immer sichern.
Die Arbeitsrichtung des Spreizer immer so wählen, dass wegzuspreizende Teile von der zu rettenden Person weggeführt werden.
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Spreizer, Schneidgerät, Rettungszylinder
Technische Daten Schneidgerät
S-90, Maulweite min. 90 mm, Gewicht max. 16 kg.
S-150, Maulweite min. 150 mm, Gewicht max. 25 kg.
Der Antrieb erfolgt durch ein Hydraulik-Aggregat oder durch eine Hand- bzw. Fußpumpe.
Der Antrieb des Hydraulik-Aggregates erfolgt durch Elektromotor oder durch Verbrennungsmotor.
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Spreizer, Schneidgerät, Rettungszylinder
Einsatzgrundsätze Schneidgerät
Keine gehärteten Teile wie Lenksäulen, Achsen, Spurstangen Stoßdämpfer oder ähnlich gehärtete Teile schneiden.
Nach Möglichkeit keine Teile mit freien Enden schneiden (Gefahr des wegspritzen des Teiles).
Schneidgeräte möglichst rechtwinklig zum Schneidgut ansetzen.
Auf Freiraum um das Schneidgerät achten.
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Spreizer, Schneidgerät, Rettungszylinder
Technische Daten Rettungszylinder
Ein Satz Rettungszylinder (SRZ) muss mindestens einen Spreizweg von 540 mm bis 1500 mm mit max. 3 Rettungszylindern lückenlos überstreichen können.
Die Druckkraft jedes RZ muss min. 60 kN betragen.
Rettungszylinder dürfen - neben dem Drücken - auch zum Ziehen ausgelegt sein.
Der Antrieb des Hydraulik-Aggregates erfolgt durch Elektromotor oder durch Verbrennungsmotor.
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Spreizer, Schneidgerät, Rettungszylinder
Einsatzgrundsätze Rettungszylinder
Zylinder so zum Spreizgut ansetzen, dass die Last axial aufgenommen wird.
Während des Einsatzes auf mögliche Verformung der Kolbenstange achten, ggf. das Gerät neu ansetzen.
Bei evtl. bleibender Verformung darf mit diesem Zylinder nicht weiter gearbeitet werden.
Angehobene Lasten immer sichern.
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Hydraulische Winde, hydraulischer Hebesatz
Technische Daten Hydraulische Winde
dient zum Heben, Senken und Drücken von Lasten im horizontalen und vertikalen Bereich.
B 5, max. Belastung 5.000 kg, Gewicht 25 kg.
B 10, max. Belastung 10.000 kg, Gewicht 34 kg.
Der Pumphebel ist um 360o verstellbar.
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Hydraulische Winde, hydraulischer Hebesatz
Einsatzgrundsätze Hydraulische Winde
Bei Verwendung des balligrunden Fußes mit Fußlagerplatte ist die Winde in eine Schräglage bis max. 75o zur waagerechten Standfläche zu neigen.
Vor jeder Inbetriebnahme ist das Handrad des Ablassventils zu öffnen und der Pumpenhebel mehrmals bis zu den Anschlägen zu betätigen (entlüften des Systems).
Um die Abrutschgefahr zu vermeiden ist im Einzelfall ein Holzzwischenstück einzulegen.
Angehobene Lasten immer sichern.
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Hydraulische Winde, hydraulischer Hebesatz
Technische Daten Hydraulischer Hebesatz
dient zum Heben, Drücken, Abstützen, Schieben und Absenken von Lasten.
Für die Bestückung der Rüst- und Gerätewagen gibt es zwei Varianten:
H 1, groß, 150 kN, 32 Teile, 2 Kisten, Gewicht ca. 98 kg.
H 2, groß, 150 kN, 21 Teile, Gewicht ca. 62 kg
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Hydraulische Winde, hydraulischer Hebesatz
Einsatzgrundsätze Hydraulischer Hebesatz
Kupplungshälften dürfen nur im drucklosen Zustand verbunden oder getrennt werden.
Vor dem Druckaufbau ist des Ablassventils zu öffnen und der Pumpenhebel mehrmals bis zu den Anschlägen zu betätigen (entlüften des Systems).
Wird das Ablassventil der Pumpe ruckartig geöffnet, kommt es nicht zum Absenken der Last.
Angehobene Lasten immer sichern.
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Mehrzweckzug
Technische DatenDer Mehrzweckzug ist ein Handseilzug, der zum Heben, Ziehen, Spannen und Absenken in jeder Lage eingesetzt werden kann.
TU 16 / T 516, Nutzkraft 1.600 N, Gewicht 15-20 kg.
TU 32 / T 532, Nutzkraft 3.200 N, Gewicht 25-30 kg.
Seillängen sind 10 m bzw, 20 m.
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Mehrzweckzug
Einsatzgrundsätze Der Mehrzweckzug muss sich in Zugrichtung ausrichten können.
Nicht verkanten.
Das Seil keinesfalls seitlich abtrommeln, da hierbei eine unzulässige Spiralbildung im Seil entsteht.
Für freien Seilaustritt an der Geräteverankerung sorgen.
Lasthaken immer in seiner Kehle, nicht an der Hakenspitze belasten.
Das Zugseil nicht zum Anschlagen der Last verwenden und nicht über scharfe Kanten ziehen.
Das Umlenken des Zugseiles nur über entsprechende Seilrollen durchführen.
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Luftheber
Technische Daten
Luftheber können zum Heben, Drücken, Pressen, Stemmen, Senken und Spalten in allen Schräglagen eingesetzt werden.
Niederdruck- Hebekissen, 0,5 bis 1 bar, Hubhöhe bis zu 110 cm.
Hochdruck-Hebekissen, 8 bar, Hubhöhe bis zu 37 cm.
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19.09.2006
Luftheber
Einsatzgrundsätze Niederdruck- Hebekissen nie übereinander verwenden.
Bei Hochdruck-Hebekissen dürfen max. zwei Kissen übereinander gelegt werden. Dabei müssen gleich große Kissen exakt übereinander liegen, bei unterschiedlichen Größen muss das kleinere Kissen mittig auf dem größeren Kissen liegen.
Hebekissen mindestens zu 2/3 unter der Last positionieren.
Angehobene Lasten immer sichern.