Geschäftsbericht
der
S A C H S E N M I L C H
A K T I E N G E S E L L S C H A F T
für das Geschäftsjahr 2008
Inhaltsverzeichnis Geschäftsjahr 2008
Lagebericht Seite 1
Bilanz Seite 16
Gewinn- und Verlustrechnung Seite 17
Anhang Seite 18
Anlagenspiegel Seite 32
Bestätigungsvermerk Seite 33
Beschluss des Vorstandes Seite 35
Bericht des Aufsichtsrates für
das Geschäftsjahr 2008 Seite 36
Konzernlagebericht für das
Geschäftsjahr 2008 Seite 39 Konzernabschluß für das Geschäftsjahr 2008 Seite 54 Bestätigungsvermerk Seite 119
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Sachsenmilch AG, Leppersdorf
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2008
1. Markt- und Rahmenbedingungen
Die Entwicklung der Milchwirtschaft 2008 ist geprägt durch die konjunkturelle Abschwächung,
die --verstärkt durch die Finanzkrise-- zu einer Verunsicherung der Verbraucher in den entwi-
ckelten Industrieländern geführt hat.
Kaufzurückhaltung durch konjunkturelle Abschwächungstendenzen waren auf allen Märkten,
auf denen die Sachsenmilch AG präsent ist, deutlich spürbar.
Unsicherheit über die Zukunftsaussichten veranlassen Verbraucher zwar nicht generell weniger
Lebensmittel zu konsumieren, führen jedoch dazu, dass preisagressive Handelsmarken Marktan-
teile gewinnen. Verstärkt wird diese Tendenz noch dadurch, dass Handelsketten über preisgüns-
tige Angebote vor allem bei Trinkmilch, Butter und Käse wetteifern.
Auch im Bereich industrieller Verbraucher führte die Unsicherheit der Märkte sowie die starken
Währungs- und Preisbewegungen zu Kaufzurückhaltung. Daneben haben industrielle Weiter-
verarbeiter wie die Back- und Süßwarenindustrie verstärkt auf preislich günstigere pflanzliche
Rohstoffe umgestellt. Die anhaltende Dollarschwäche des vergangenen Jahres hat zu Marktan-
teilsverlusten der europäischen Milchindustrie gegenüber Anbietern aus Amerika und Ozeanien
geführt. Mit der aktuell zu verzeichnenden Steigerung des Dollarkurses und den sinkenden Pro-
duktionskosten in Europa könnte eine Verbesserung der Weltmarktsituation einhergehen. Neben
den entwickelten Industriestaaten betrifft die Krise jedoch auch die so genannten Schwellenlän-
der, die in den vergangenen Jahren noch Triebkraft des weltwirtschaftlichen Motors waren.
Weltmarktentwicklungen haben aber einen immer stärkeren Einfluss auf die nationale Preis-
entwicklung. Vor allem Magermilchpulver, Butter, Käse und Lactose unterliegen sehr stark
globalen Verhältnissen. So sind seit Juli 2008 die Weltmarktpreise für Vollmilchpulver um
54 % gefallen, die für Käse, Butter und Kasein gaben um 55 % nach.
Die Produktion von Milch ist global wie auch in Europa weiter gestiegen. Die durchgeführte
Quotenerhöhung in den EU-Staaten hat diesen Trend befördert. Bis 2015 sollen die euro-
päischen Quoten über jährliche Steigerungen gänzlich aufgehoben werden.
Die Kombination von hohem Milchaufkommen und geringerem Absatz führte zu einem deutli-
chen Einbruch der Milchpreise.
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Lagen sie im Jahresdurchschnitt in Deutschland noch mit 33,4 Cent leicht um 1,3 % über dem
Vorjahresschnitt, so betrug der Dezember-Milchpreis nur noch 27,7 Cent. Auf dem Spotmarkt
kostete Rohmilch im Dezember nur noch etwa 15 Cent.
Die Tendenz in den ersten beiden Monaten des Jahres 2009 ist weiter deutlich fallend.
Stärker aber als der Rohmilchpreis auf der Beschaffungsseite ist der Rohstoffwert auf der Ab-
satzseite gesunken. Er ist die Basis für industrielle Marktpreise von Milchprodukten.
Betrug er im Jahresdurchschnitt 2007 noch 40,5 Cent/kg, so sank er im Jahr 2008 auf durch-
schnittlich 26,7 Cent/kg und betrug im Dezember 2008 nur noch 19,2 Cent/kg. Auch zum Jah-
resbeginn 2009 ist mit 19,8 Cent/kg keine deutliche Verbesserung zu erkennen.
Da etwa 44 % der Rohmilch in Deutschland in die Käseproduktion fließen und der Exportanteil
deutscher Käsereien bei 40 % liegt, setzen dauerhaft höhere Erzeugerpreise vor allem einen
höheren und stabilen Käsepreis voraus.
Auch in Deutschland, dem Hauptmarkt der Sachsenmilch AG, wurden mit -1,9 % (1. Halbjahr
2008 gegenüber Vorjahr) weniger Molkereiprodukte im Handel abgesetzt. Die private Nach-
frage erhöhte sich bei Konsummilch und Butter leicht und sank z. T. deutlich bei Quark, Joghurt
und Käse.
Stieg der Umsatz der gesamten Ernährungsindustrie in Deutschland in den ersten elf Monaten
2008 um 5,7 %, so sank er auf die Milchindustrie bezogen um 0,1 %. Stärker ist der Einbruch
im Auslandsgeschäft, das sich um 2 % verminderte.
In den einzelnen Segmenten gab es folgende Entwicklungen in der Produktion der deutschen
Milchwirtschaft: (jeweils Januar bis November 2008 gegenüber Vorjahreszeitraum)
%
Konsummilch +1,2
Milchmischerzeugnisse -4,6
darunter: Joghurt, Kefir etc. -4,7
Butter +3,5
Käse -0,6
Magermilchpulver -4,8
Vollmilchpulver +9,4
Molkenpulver -1,4
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Die Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland zeigt für ausgewählte Produkte folgende
Tendenz: (jeweils Januar 2009 zu Januar 2008):
EUR EUR
H-Milch 3,5 % Fett 0,55 0,73
Deutsche Markenbutter 0,73 0,90
Gouda, jung SB 1 kg 5,02 5,51
In Folge des Verdrängungswettbewerbes im deutschen Einzelhandel erhöhten sich die Anteile
der Discounter auf:
%
Konsummilch 55,6
Käse 55,2
Joghurt 54,8
Butter 51,5
Milchgetränke 49,2
Die Absätze der Sachsenmilch AG erhöhten sich bei Milch und Butter um über 30 % gegenüber
dem Vorjahr. Käse nahm um mehr als 7 % zu, Milchpulver sogar um fast 50 %.
Vermindert hat sich lediglich der Absatz der Molkeprodukte (-9 %). Erstmals wurden fast 5m³A
Roh- und Technischer Alkohol und Bioethanol abgesetzt. Mittlerweile ist die Produktion in der
neuen Anlage vollständig angelaufen. Auch der Absatz von Frischprodukten hat sich durch
Aufnahme neuer Handelsmarkenprodukte deutlich erhöht.
Nicht im gleichen Maße stiegen die Umsatzerlöse durch sinkende Verkaufspreise.
Dennoch stieg der Umsatz 2008 auf TEUR 1.419.070 (i. Vj. TEUR 1.415.167) um 0,3 %.
Gleichzeitig erhöhte sich der Materialaufwand um TEUR 21.907 (1,6 %).
Die Rohmilchanlieferung betrug im Berichtsjahr mehr als 1,5 Mio Tonnen. Zusätzlich wurden
Milchrohstoffe zugekauft (1,5 %).
Die angelieferte Rohmilch wird in einer ersten Verarbeitungsstufe aufbereitet und an die Toch-
tergesellschaften sowie weitere Molkereibetriebe der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH
& Co KG am Standort Leppersdorf geliefert.
Die Tochtergesellschaften der Sachsenmilch AG stellen im Auftrag der Sachsenmilch AG eige-
ne Produktlinien unter den Marken „Sachsenmilch“ und Käsemeister“ her.
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Dazu gehören im Einzelnen:
• Butter,
• H- und Frischmilch,
• Schnitt- und Hartkäse.
Darüber hinaus werden Handelsmarkenartikel für namhafte Handelsketten sowie Industriepro-
dukte hergestellt. Hierzu gehören u. a.:
• Mozzarellakäse,
• Milch- und Molkenpulver,
• Molkenprotein- und Permeatpulver,
• Lactose,
• Bioethanol.
Der Vertrieb erfolgt ausschließlich durch die Sachsenmilch AG.
Außerdem vertreibt die Sachsenmilch AG Milchfrischprodukte als Handelswaren, die zum
größten Teil von Gesellschaften der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co KG am
Standort produziert werden.
Die Unternehmensgruppe Theo Müller betreibt ein zentrales Forschungszentrum im Technik-
zentrum Freising. Tätigkeitsschwerpunkt ist die Forschung nach neuen Produkten. Die Kosten
werden an die produzierenden Gesellschaften umgelegt. In der Sachsenmilch AG fielen For-
schungskosten von TEUR 1.171 (i. Vj. TEUR 1.280) an.
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2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
In Umkehrung der letztjährigen Entwicklung sanken die Abgabepreise an Handel und indus-
trielle Kunden schneller als die Rohmilchpreise zurückgingen. Infolge dessen konnte das Unter-
nehmensziel nicht erreicht werden.
Der Gesamtbruttoumsatz der Sachsenmilch AG vor Erlösschmälerungen in Höhe von
TEUR 1.437.247 verteilt sich auf
TEUR %
Inlandsumsatz 1.239.460 +2,3
Auslandsumsatz 197.787 -7,4
Hauptabsatzgebiete im Ausland waren wie im Vorjahr:
2008 2007
TEUR TEUR
Niederlande 74.617 88.786
Großbritannien 36.734 34.902
Italien 30.581 22.310
Tschechien 12.320 12.204
Die Gesamtleistung der Sachsenmilch AG stieg im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um
1,1 % auf TEUR 1.488.420. Darin enthalten sind sonstige betriebliche Erträge in Höhe von
TEUR 70.162 (+23,1 %). Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Leistungsverrechnungen
an Gesellschaften der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co KG am Standort sowie
die SAM-Tochtergesellschaften. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von TEUR 6.305 (i. Vj. TEUR 1.516) enthalten.
Wir verweisen diesbezüglich auf die Ausführungen im Anhang.
Deutlich zugenommen haben die Erlösschmälerungen für gewährte Kundenkonditionen auf
TEUR 18.177 (+70,3 %) auf Grund des anhaltenden Preiswettbewerbs. Die Erlösschmälerungen
bezogen auf den Bruttoumsatz betragen somit 1,3 % gegenüber 0,8 % im Vorjahr.
Die Materialkosten erhöhten sich um TEUR 21.907 auf TEUR 1.412.969 (+1,6 %) zu.
Da Materialeinsatz und Erlösschmälerungen stärker stiegen als der Bruttoumsatz, verminderte
sich das Rohergebnis --die für uns wesentliche Kennzahl-- auf TEUR 75.451 (i. Vj.
TEUR 81.556) um 7,5 %.
Überproportional gestiegen sind auch die Gemeinkosten. In 2008 betrugen sie TEUR 85.833
(i. Vj. TEUR 72.814) (+17,8 %).
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Verantwortlich für die Steigerungen sind insbesondere Mehraufwendungen für
TEUR %
Logistik 3.105 25,9
Werbung 852 62,0
Übriger betrieblicher Aufwand 6.216 185,9
In dieser Position fallen vor allem gestiegene Währungsdifferenzen in Höhe von TEUR 4.202
sowie Aufwand für eine Drohverlustrückstellung in Höhe von TEUR 1.684 ins Gewicht. Die
Drohverlustrückstellung wurde für Währungssicherungen zum Einkauf von Milch in Polen und
Tschechien gebildet. Den Aufwendungen aus Währungsdifferenzen stehen gestiegene Erträge
aus Währungsdifferenzen von TEUR 2.533 gegenüber.
Gegenüber 2007 verminderte sich das Betriebsergebnis (= Ergebnis der gewöhnlichen Ge-
schäftstätigkeit vor Finanz- und Beteiligungsergebnis) der Sachsenmilch AG um TEUR 19.124
auf TEUR -10.382. Die Planung für 2008 wurde durch die ungünstige Entwicklung nicht er-
reicht.
Das positive Finanz- und Beteiligungsergebnis in Höhe von TEUR 13.369 (i. Vj. TEUR 4.165)
ist einerseits auf Zinserträge aus der weitergereichten Ausleihung der zinsfrei durch die Molke-
rei A. Müller GmbH & Co KG zur Verfügung gestellten EUR 100 Mio sowie der Cash-Pooling-
Forderung und andererseits durch die Abführung der positiven Ergebnisse der SAM-
Tochtergesellschaften zurückzuführen. Das Finanzergebnis des Vorjahres war durch Anwach-
sungsverluste eines Tochterunternehmens mit EUR 5,1 Mio belastet.
Auf Grund des positiven Finanz- und Beteiligungsergebnisses ergibt sich ein Ergebnis der ge-
wöhnlichen Geschäftstätigkeit von TEUR 2.987, das um TEUR 9.920 unter dem Vorjahr liegt.
Der Jahresüberschuss beträgt nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und Eintrag
TEUR 2.742 gegenüber einem Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 6.201 im Vorjahr. Hierbei
ist zu berücksichtigen, das der Jahresüberschuss des Vorjahres durch außerordentliche Aufwen-
dungen aus der Wiedereinbuchung des Forderungsverzichts belastet war.
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Die Bilanzpositionen entwickelten sich im Berichtsjahr wie folgt:
Aktiva
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
A. Anlagevermögen
1. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 3.303 1.238
2. Finanzanlagen 12.096 12.096
15.399 13.334
B. Umlaufvermögen
1. Vorräte 5.404 6.912
2. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände 289.675 367.999
3. Liquide Mittel 5.052 6.310
4. Rechnungsabgrenzungsposten 494 670
300.625 381.891
Bilanzsumme 316.024 395.225
Passiva
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
Eigenkapital 116.110 113.370
1. Rückstellungen 17.066 18.460
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 181.189 262.147
3. Sonstige Verbindlichkeiten 1.659 1.248
Fremdkapital 199.914 281.855
Bilanzsumme 316.024 395.225
Damit veränderte sich die Bilanzstruktur wie folgt:
2008 2007 Veränderung
% %
Anlagevermögen 4,9 3,4 1,5
Umlaufvermögen 95,1 96,6 -1,5
Eigenkapital 36,7 28,7 8,0
Fremdkapital 63,3 71,3 -8,0
Durch die deutliche Verringerung der Bilanzsumme hat sich die Eigenkapitalquote wesentlich
erhöht.
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Die Verringerung der Bilanzsumme resultiert insbesondere aus der Einführung eines Cash-
Poolings innerhalb der Sachsenmilch Gruppe, gegenüber einzelnen Cash-Pooling-Konten je
rechtlicher Einheit im Vorjahr. Dadurch haben sich die Forderungen und Verbindlichkeiten
gegenüber verbundenen Unternehmen zahlungsbedingt gegenüber dem Vorjahr reduziert.
Die Investitionen betrafen in 2008 insbesondere Technische Anlagen und Maschinen.
Die Anlagenintensität ist weiterhin gering, da die wesentlichen Produktionsanlagen gepachtet
sind.
Die Sachsenmilch AG nimmt am Cash-Pooling der Molkerei A. Müller GmbH & Co KG teil.
Die Cash-Pool-Forderungen zählen zum integralen Bestandteil der Zahlungsmitteldisposition
der Sachsenmilch AG. Der Finanzmittelbestand, bestehend aus Zahlungsmitteln und Cash-Pool-
Guthaben, beträgt zum Jahresende TEUR 36.447. Die Sachsenmilch AG generiert finanzielle
Mittel vorwiegend durch das operative Geschäft. Ziel des Finanzmanagements ist es, den finan-
ziellen Verpflichtungen jederzeit nachzukommen und darüber hinaus Zinserträge durch positive
Cash-Poolingbestände zu generieren.
Die Sachsenmilch AG zeigt sich in ihrer wirtschaftlichen Lage weiter gestärkt, was in der Ver-
besserung der Bilanzkennzahlen zum Ausdruck kommt. Die ersten Wochen des Jahres 2009
lassen noch keine endgültigen Schlüsse auf die weitere Entwicklung des Jahres zu, da die Ab-
satz- und Ergebnissituation noch hinter den Erwartungen zurückliegt.
3. Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 51.129,19 und ist in 20.000 nennbetragslose
Stückaktien aufgeteilt, die wiederum in 10.000 vinkulierte Namensstammaktien und 10.000
Inhaberstammaktien aufgeteilt sind. In der Hauptversammlung gewährt jede Stückaktie eine
Stimme.
Aktionäre, die an der Hauptversammlung teilnehmen und das Stimmrecht ausüben wollen, müs-
sen sich zur Hauptversammlung anmelden und ihre Berechtigung nachweisen. Die Anmeldung
und der Nachweis der Berechtigung müssen der Gesellschaft unter der in der Einladung hierfür
mitgeteilten Adresse bis spätestens am siebten Tag vor der Hauptversammlung (Anmeldetag)
zugehen. Fällt das Fristende auf einen Sonnabend, Sonntag oder einen am Sitz der Gesellschaft
gesetzlich anerkannten Feiertag, ist der vorhergehende Werktag für den Zugang maßgeblich.
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Für die Berechtigung nach Absatz 1 reicht ein in Textform erstellter besonderer Nachweis des
Anteilsbesitzes durch das depotführende Institut aus. Der Nachweis über nicht in Girosammel-
verwahrung befindliche Aktien kann auch von der Gesellschaft oder einem Kreditinstitut gegen
Einreichung der Aktien ausgestellt werden. Der Nachweis des Anteilsbesitzes muss sich auf den
im Aktiengesetz hierfür vorgesehenen Zeitpunkt beziehen.
Die Gesellschaft ist berechtigt, bei Zweifeln an der Richtigkeit oder Echtheit des Berechti-
gungsnachweises einen geeigneten weiteren Nachweis zu verlangen. Bestehen auch an diesem
Zweifel, kann die Gesellschaft die Berechtigung des Aktionärs zur Teilnahme an der Hauptver-
sammlung und zur Ausübung des Stimmrechts zurückweisen.
Die Anmeldung und der Berechtigungsnachweis müssen in deutscher oder englischer Sprache
erfolgen.
Die Aktionäre sind berechtigt, sich durch einen mit schriftlicher Vollmacht versehenen Bevoll-
mächtigten vertreten zu lassen.
Die Übertragbarkeit oder Verpfändung der vinkulierten Namensstammaktien ist nur mit Zu-
stimmung der Gesellschaft gestattet; über die Erteilung der Zustimmung beschließt der Vor-
stand. Die Zustimmung ist nur bei Übertragungen oder Verpfändungen an Milcherzeuger,
Milcherzeugervereinigungen, landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften und milchwirt-
schaftliche Unternehmen zu erteilen. Sie kann in diesen Fällen nur aus wichtigem Grund ver-
weigert werden.
Nach Kenntnis der Gesellschaft liegt nur die Beteiligung des Hauptaktionärs, der Sachsenmilch
Anlagen Holding AG, mit einem Anteil von 85,54 % über 10 %.
Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes richtet sich nach §§ 84, 85
AktG. Die Bestimmung der Anzahl sowie die Bestellung von Vorstandsmitgliedern und der
Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat, ebenso wie die Ernennung eines Mit-
gliedes des Vorstandes zum Vorsitzenden, sofern mehrere Vorstandsmitglieder bestellt sind.
Bei Satzungsänderungen sind die §§ 179 ff. AktG zu beachten. Über Satzungsänderungen hat
die Hauptversammlung zu entscheiden (§119 Abs. 1 Nr. 5, 179 Abs. 1 AktG). Der Aufsichtsrat
ist ermächtigt, Abänderungen und Ergänzungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen, zu
beschließen (§ 20 der Satzung).
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Der Aufsichtsrat besteht aus sechs Mitgliedern. Davon werden zwei Mitglieder von den Arbeit-
nehmern gemäß den Bestimmungen des Drittelbeteiligungsgesetzes gewählt. Die übrigen Mit-
glieder werden von der Hauptversammlung nach den Bestimmungen des Aktiengesetzes ge-
wählt. Paragraph 11.4 regelt, dass der Aufsichtsrat beschlussfähig ist, wenn mindestens vier
Mitglieder anwesend oder vertreten sind. Der Aufsichtsrat fasst seine Beschlüsse mit der Mehr-
heit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzen-
den.
Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Ab-
weichendes bestimmt, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst (§ 17.2 der
Satzung).
Die Einbeziehung von Aktien gemäß §§ 237 ff. AktG ist zulässig.
Ferner ist der Vorstand in den in § 71 AktG gesetzlich geregelten Fällen zum Rückkauf von
Aktien und zur Veräußerung zurückgekaufter Aktien befugt.
Die Sachsenmilch AG ist keine wesentliche Vereinbarung eingegangen, die unter die Bedin-
gungen eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebotes stehen.
Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstandes oder Arbeitnehmern für den
Fall eines Übernahmeangebotes hat die Gesellschaft nicht getroffen.
4. Risikobericht
Auf der Basis von definierten Standards beziehen wir systematisch Risiken und Chancen in
unsere Planungs- und Entscheidungsprozesse ein. Da Chancen und Risiken grundsätzlich die
zwei Seiten unternehmerischen Handelns darstellen, ergeben sich die Chancen generell aus der
komplementären Sicht der operativen und funktionalen Risikostruktur in allen Risikofeldern. So
lassen sich Gefahrenpotenziale frühzeitig minimieren und Chancen zielgerichtet und erfolgreich
nutzen.
Unser Risikomanagementsystem ist Bestandteil sämtlicher Planungs-, Controlling- und Repor-
tingstrukturen.
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft beschäftigt sich regelmäßig mit Themen des Risikomanage-
ments.
Im Folgenden werden die wesentlichen Risikofelder und Einzelrisiken erläutert. Entsprechende
Chancen werden im Prognosebericht beschrieben.
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Als Kernrisikofelder sind der Beschaffungs- und der Absatzmarkt zu nennen.
Auf dem Beschaffungsmarkt sind wir eingebunden in die pro-aktive Steuerung des Lieferanten-
portfolios sowie des international operierenden Einkaufsmanagements der Unternehmensgruppe
Theo Müller. Dies minimiert in erheblichem Maße die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten,
damit wir über die von uns benötigten Güter und Dienstleistungen jederzeit verfügen können.
Milchlieferverträge mit Landwirten, die ca. 70 % unseres Bedarfes abdecken, wurden von der
Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG zur Nutzung an uns abgetreten. Darüber hinaus belie-
fert uns die Müller Sachsen GmbH mit Rohmilch aus Tschechien und Polen. Etwa 20 % des
Rohmilchbedarfes sind über eigene Verträge mit verschiedenen Lieferanten gesichert. Der Pfle-
ge und Ausweitung unserer Milchlieferantenbeziehungen kommt eine besondere Bedeutung zu.
Die Milchlieferungen unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle. Die Basis für ein erfolgrei-
ches Risikomanagement liefert ein umfassendes Einkaufsinformationssystem, das die perma-
nente Transparenz über unser Einkaufsvolumen sicherstellt. In interdisziplinären Teams arbeiten
wir intensiv an alternativen Rezepturen und Verpackungen, um auf unvorhersehbare Schwan-
kungen bei Rohstoffpreisen reagieren zu können.
Im Absatzbereich wird dem Risikopotenzial resultierend aus großem Wettbewerb und teilweise
starkem Preisdruck mit einer dualen Strategie entgegengewirkt. Einerseits wird das Markenge-
schäft durch Innovationen, Pflege und Stärkung der Kundenbeziehungen entwickelt. Anderer-
seits führt das Geschäft mit Handelsmarken zu einer stärkeren Kapazitätsauslastung und Kos-
tenoptimierung.
Der Ausbau der Geschäftsbereiche Käse, Basis- und Industrieprodukte führen zudem zu einer
Optimierung der jahreszeitlich bedingten unterschiedlichen Kapazitätsauslastung und der Ver-
wertung möglichst aller Milchbestandteile sowie der Eigenversorgung mit Rahm, Buttermilch
und Molke.
Die Lieferungen der Sachsenmilch AG an den Handel und industrielle Kunden sind bis auf
wenige Ausnahmen, bei denen das Ausfallrisiko als äußerst gering eingeschätzt wird, durch
Kreditversicherungen abgesichert. Somit besteht lediglich das Restrisiko des Eigenanteils bei
Forderungsausfällen.
Das Forderungsmanagement gewährleistet aktuelle Informationen, um drohende Forderungs-
ausfälle rechtzeitig erkennen und entsprechend reagieren zu können.
Innovative Produkte sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor unseres Unternehmens. Durch umfas-
sende Marktanalysen, die insbesondere die Kundenwünsche berücksichtigen und moderne Me-
thoden des Innovationsmanagements stellen wir sicher, dass die Risiken minimiert und entspre-
chende Chancen einer erfolgreichen Produkteinführung maximiert werden. Hierbei greifen wir
auf ein professionelles Ideenmanagement sowie sorgfältige Labortests zurück.
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Entscheidungen über Investitionen in Sachanlagen richten sich nach festgelegten und differen-
zierten Zuständigkeitsregelungen und Genehmigungsprozessen, die alle relevanten Fachberei-
che einbeziehen und in einer internen Richtlinie geregelt sind. Dabei werden Investitionen im
Vorfeld detailliert auf Risikoaspekte hin analysiert. Projektbegleitende Prüfungen bilden die
Basis für eine erfolgreiche Projektsteuerung und eine wirksame Risikoreduzierung.
Risiken im Produktionsbereich werden durch eine hohe Mitarbeiterqualifikation, klar definierte
Sicherheitsstandards, Qualitätsüberwachung und die regelmäßige Wartung der Anlagen mini-
miert. Nachteilige Auswirkungen möglicher Produktionsausfälle können durch eine flexible
Produktionssteuerung aufgefangen und durch Versicherungsverträge wirtschaftlich sinnvoll
abgesichert werden.
Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens wird wesentlich getragen durch
das Engagement und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter. Dem stärker werdenden Wett-
bewerb um hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte begegnen wir durch enge Kontakte zu
Universitäten und Fachschulen. Attraktive Qualifizierungsmöglichkeiten sowie leistungsbezo-
gene Vergütungssysteme bilden die Grundlage unserer Mitarbeiterförderung.
Die Sachsenmilch AG verfügt über eine verbindliche interne IT-Richtlinie. Wesentliche Be-
standteile sind Maßnahmen zur Risikovermeidung, Darstellung von Eskalationsprozessen und
Beschreibung von Best-Practice-Technologien. Für alle kritischen Datenbestände werden täg-
lich Datensicherungen erstellt sowie regelmäßige Restore Tests durchgeführt.
Adäquate Genehmigungsprozesse und Berechtigungsprofile sichern einen ordnungsgemäßen
Datenzugriff.
Die Sachsenmilch AG hat einen zentralen Ansatz des finanziellen Risikomanagements zur Iden-
tifizierung, Messung und Steuerung von Risiken. Finanzielle Risikopositionen entstehen als
Marktrisiken infolge von Zinssatz-, Preis- und Wechselkursänderungen.
Zins- und Preisänderungsrisiken werden durch die Mischung von Laufzeiten sowie von fest-
und variabel verzinslichen Positionen gesteuert. Währungsrisiken im operativen Bereich aus
Fremdwährungsverpflichtungen betreffend den Milcheinkauf Polen und Tschechien werden
über Devisentermingeschäfte bzw. strukturierten Devisenoptionsgeschäfte mit Laufzeiten von
bis zu sieben Monaten begrenzt.
Derivate Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Risikoreduktion in Verbindung mit ei-
nem bestehenden Grundgeschäft eingesetzt. Der Wert der derivaten Finanzinstrumente kann
sich in Folge der Änderung von Wechselkursen, Zinsen oder Marktpreisen ändern. Durch die
o. a. Vorgabe, derivate Finanzinstrumente ausschließlich zur Risikoreduktion einzusetzen, ver-
halten sich Wertänderungen von Grundgeschäft und Absicherung gegenläufig.
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Liquiditätsrisiken werden durch die Zusage von ausreichenden Kreditlinien im Rahmen der
Cash-Pool-Finanzierung abgedeckt.
Rechtlichen Risiken begegnen wir durch entsprechende verbindliche Leitlinien, Verhaltensan-
weisungen und Schulungsmaßnahmen. Durch den Kontakt zur zentralen Rechtsabteilung der
Unternehmensgruppe Theo Müller und durch unser gesondertes Berichtserstattungssystem wer-
den laufende Verfahren und potenzielle Risiken erfasst. Für bestimmte rechtliche Risiken haben
wir branchenübliche Versicherungen abgeschlossen, die wir als angemessen ansehen. Für
Rechtsstreitigkeiten bilden wir Rückstellungen, sofern es nach unserer Einschätzung wahr-
scheinlich ist, dass entsprechende, nicht oder nicht vollständig durch Versicherungen abgedeck-
te Verpflichtungen entstehen und eine adäquate Schätzung möglich ist. Dennoch können aus
Rechtsstreitigkeiten Verluste entstehen, die nicht durch unseren Versicherungsschutz oder durch
Rückstellungen abgedeckt sind.
Die wesentlichen Pachtverträge zwischen der Sachsenmilch Anlagen Holding AG und der
Sachsenmilch Investitions-GmbH und der Sachsenmilch AG sowie deren Tochtergesellschaften
sind durch kurze Kündigungsfristen gekennzeichnet. Die Sachsenmilch Anlagen Holding AG
und die Sachsenmilch Investitions-GmbH haben rechtsverbindlich erklärt, dass sie von den
Kündigungsmöglichkeiten gemäß Pachtverträgen im Zeitraum bis 31. März 2010 keinen
Gebrauch machen werden. Verhandlungen über eine Verlängerung der Kündigungsfristen wer-
den angestrebt.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes sind keine Risiken im Zusammenhang mit der
zukünftigen Entwicklung erkennbar, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden. Unsere
Risikoanalyse zeigt, dass weder Einzelrisiken noch das aggregierte Gesamtrisiko nachhaltig die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft beeinträchtigen.
5. Nachtragsbericht
Zwischen dem Bilanzstichtag und der Erstellung des Jahresabschlusses der Sachsenmilch AG
ergaben sich keine signifikanten Änderungen bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
bzw. unserer Branchensituation.
Mit Urteil vom 3. Februar 2009 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Erhe-
bung der Abgaben nach dem Absatzfondsgesetz zur Förderung der Arbeit von CMA und ZMP
verfassungswidrig ist. Aus den seit 2006 unter Widerspruch abgeführten Abgaben hat die Sach-
senmilch AG eine Eventualforderung zum Bilanzstichtag von TEUR 3.632 zuzüglich Zinsen.
Weitere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben können, haben sich nicht ereignet.
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6. Prognosebericht
Die Sachsenmilch AG hat sich vor allem in den neuen Bundesländern eine starke Markenpositi-
on mit ihrer Marke in den Bereichen Frischprodukte, Butter und H-Milch aufgebaut. Auf der
Grundlage dieser Position wird trotz unsicherer Konjunkturlage eine kontinuierliche Absatz-
und Umsatzsteigerung in geringerem Umfang angestrebt.
Für die nächsten drei bis fünf Jahre gehen wir in unserer Planung grundsätzlich von einer kon-
tinuierlichen Umsatzsteigerung und einer Verbesserung des Betriebsergebnisses aus.
Getragen wird diese Einschätzung durch das weitere Wachstum des Bereichs Frischprodukte
sowie einer Erwartung der Erholung der Segmente Molke und Käse.
Grundlage dieser Planung ist vor allem die Schließung der Schere zwischen Milcheinkaufspreis
einerseits und den Marktwerten auf der anderen Seite. Eine wesentliche Prämisse ist ein durch-
gängig normales Verhältnis dieser beiden Faktoren. Wenn sich --wie seit dem letzten Jahr--
Rohstoffpreise und Marktwerte nicht analog entwickeln, ist unsere Planung mit hohen Risiken
behaftet. Die tatsächlichen Ergebnisse können in diesem Fall ganz erheblich von den Erwartun-
gen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.
In den ersten beiden Monaten des Jahres 2009 konnten wir auf Grund der geschilderten Situati-
on weder unser Umsatz- noch das Ergebnisziel erreichen. Der Absatz der jedoch mit geringen
Deckungsbeiträgen versehenen Butter stieg deutlich, wogegen H-Milch zwar die Vorjahres-
mengen überstieg, aber hinter den Planungen zurückblieb. Deutliche Einschnitte gab es im
Molkebereich; Ausfluss der geringen Nachfrage auf dem Weltmarkt. Zudem werden hier kaum
kostendeckende Preise erzielt. Über den Planmengen und auch den Vorjahreswerten liegen die
Käseabsätze. Allerdings auch hier auf einem niedrigen Preisniveau.
Die von der EU eingeleiteten Maßnahmen zur Intervention und zur Exportförderung haben
bisher noch nicht zu einer Entspannung auf dem europäischen Milchmarkt geführt.
Von der künftigen Entwicklung der Rohmilchpreise und der Rohstoffwerte wird substantiell
beeinflusst, ob es möglich sein wird, im laufenden Geschäftsjahr und in den Folgejahren positi-
ve Ergebnisse zu erwirtschaften. Unsere fortgeführte Unternehmensplanung bestätigt die bereits
im Lagebericht 2007 beschriebene Unsicherheit hinsichtlich der Ergebnissituation. Die Schwie-
rigkeit in der Prognose besteht einerseits in der Unsicherheit der Entwicklung der wirtschaftli-
chen Rahmenbedingungen und andererseits in der Einschätzung der Entwicklung der Roh-
milchpreise und der Marktwerte. Nach unserer Einschätzung wird sich der Milcheinkaufspreis
unterhalb des Jahresmittels von 2008 bewegen. Sollte der weltweite Markt sich kurzfristig wie-
der stärker beleben und sich die Währungsrelationen für uns positiv entwickeln, ist ein positives
Betriebsergebnis in 2009 und den Folgejahren wieder möglich. Die tatsächlichen Ergebnisse
können von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.
15
Mit einem innerbetrieblichen Verbesserungssystem unter Einbeziehung von Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern werden kontinuierlich technologische und Ablaufprozesse optimiert und füh-
ren damit zu einer Kostendegression.
In Bezug auf die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise ergeben sich für die Sachsenmilch AG
grundsätzlich Risiken aus der davon betroffenen Entwicklung von Währungskursen und einem
potenziellen Ausfall von Lieferanten. Für ein derartiges Risiko liegen uns aber derzeit keine
Anzeichen vor.
Wir gehen von keinen prägnanten Steueränderungen aus.
7. Bericht gemäß § 312 AktG
In dem Bericht über die Beziehungen zu den verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG
(Abhängigkeitsbericht) hat der Vorstand für das Berichtsjahr folgende Erklärung abgegeben:
Die Sachsenmilch AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in
dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wur-
den, bekannt waren, bei jeden Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist
dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.
Leppersdorf, den 31. März 2009
Dr. Thomas Bachofer
Vorstand der Sachsenmilch AG
Sachsenmilch AG, Leppersdorf
Bilanz zum 31. Dezember 2008
A k t i v a
31.12.2007 31.12.2008 31.12.2007EUR EUR EUR EUR EUR EUR
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital
I. Immaterielle Vermögens- I. Gezeichnetes Kapital 51.129,19 51.129,19gegenständeKonzessionen, gewerbliche Schutz- II. Kapitalrücklage 38.295.761,90 38.295.761,90rechte und ähnliche Rechte undWerte sowie Lizenzen an solchen III. Gewinnrücklagen 75.021.222,20 73.431.433,47Rechten und Werten 31.789,00 182.296,00
IV. Bilanzgewinn 2.742.283,07 1.591.988,73II. Sachanlagen 116.110.396,36 113.370.313,29
1. Technische Anlagen und Maschinen 2.496.722,00 285.480,00 B. Rückstellungen
2. Andere Anlagen, Betriebs- und 1. Pensionsrückstellungen 507.557,00 235.235,00Geschäftsausstattung 726.228,00 740.382,83 2. Steuerrückstellungen 1.695.517,00 2.185.257,00
3. Geleistete Anzahlungen 3. Sonstige Rückstellungen 14.862.825,50 16.039.067,20und Anlagen im Bau 48.566,08 3.271.516,08 29.370,54 1.055.233,37 17.065.899,50 18.459.559,20
III. Finanzanlagen C. Verbindlichkeiten1. Anteile an verbundenen 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.577.484,74 21.006.879,21
Unternehmen 12.066.122,37 12.066.122,37 2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 167.611.874,07 241.140.551,972. Sonstige Ausleihungen 30.000,00 12.096.122,37 30.000,00 12.096.122,37 3. Sonstige Verbindlichkeiten 1.658.541,43 1.248.044,78
15.399.427,45 13.333.651,74 --davon aus Steuern EUR 467.904,06 (i. Vj. EUR 445.373,93)--182.847.900,24 263.395.475,96
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.478.383,50 5.182.337,592. Unfertige Erzeugnisse 717.996,28 1.667.075,223. Fertige Erzeugnisse und Waren 207.371,65 5.403.751,43 62.847,30 6.912.260,11
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände1. Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen 69.808.844,13 86.758.714,522. Forderungen gegen
verbundene Unternehmen 213.531.771,24 275.167.249,273. Sonstige Vermögens-
gegenstände 6.334.892,64 289.675.508,01 6.073.273,21 367.999.237,00
III. Kassenbestand, Guthaben beiKreditinstituten und Schecks 5.051.716,29 6.310.542,84
300.130.975,73 381.222.039,95
C. Rechnungsabgrenzungsposten 493.792,92 669.656,76316.024.196,10 395.225.348,45 316.024.196,10 395.225.348,45
31.12.2008
P a s s i v a
Sachsenmilch AG, Leppersdorf
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008
EUR EUR EUR EUR
1. Umsatzerlöse 1.419.069.634,42 1.415.166.503,292. Minderung (i. Vj. Erhöhung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 859.411,21 423.547,933. Andere aktivierte Eigenleistungen 47.803,24 9.053,694. Sonstige betriebliche Erträge 70.161.579,92 57.018.213,205. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 1.385.512.294,23 1.368.248.479,64b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 27.456.578,18 1.412.968.872,41 22.813.007,93 1.391.061.487,57
6. Personalaufwanda) Löhne und Gehälter 19.433.144,54 18.785.751,75b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 3.459.852,82 22.892.997,36 3.607.287,92 22.393.039,67
--davon für Altersversorgung EUR 572.993,05 (i. Vj. EUR 546.139,30)--7. Abschreibungen auf Sachanlagen 434.044,87 1.002.505,788. Sonstige betriebliche Aufwendungen 62.505.955,81 49.418.324,909. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 4.290.717,38 1.372.760,5310. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 9.191.133,78 7.854.608,89
--davon aus verbundenen Unternehmen EUR 8.956.175,54 (i. Vj. EUR 7.740.628,78)--11. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 5.059.564,8612. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 112.606,40 3.163,06
--davon an verbundene Unternehmen EUR 110.052,61 (i. Vj. EUR 0,00)--13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2.986.980,68 12.906.601,6914. Außerordentliche Aufwendungen = Außerordentliches Ergebnis 0,00 -4.494.793,4115. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 244.697,61 2.210.548,1716. Jahresüberschuss 2.742.283,07 6.201.260,1117. Gewinnvortrag (i. Vj. Verlustvortrag) 0,00 4.609.271,3818. Bilanzgewinn 2.742.283,07 1.591.988,73
2008 2007
18
Sachsenmilch AG, Leppersdorf
Anhang für das Geschäftsjahr 2008
I. Allgemeine Angaben
1. Anwendung des HGB
Die Gesellschaft weist zum Abschluss-Stichtag die Größenmerkmale einer großen Kapital-
gesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB auf. Der Jahresabschluss der Sachsenmilch AG zum
31. Dezember 2008 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den Vor-
schriften des Aktiengesetzes (AktG) erstellt worden.
2. Angaben zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Der Jahresabschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Die Ertragslage der Sachsenmilch AG hat sich im Geschäftsjahr 2008 im Vergleich zum Vor-
jahr verschlechtert. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2008 in Höhe von
TEUR 2.987 fällt um TEUR 9.920 niedriger aus als im Jahr 2007. Die Gewinnübernahme aus
den Tochtergesellschaften auf Grund der Ergebnisabführungsverträge ist im Berichtsjahr um
TEUR 2.918 höher. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Vorjahr im Ergebnis zusätzliche Auf-
wendungen aus Verlustübernahme von TEUR 5.060 enthalten sind.
Die Finanzierung der Sachsenmilch AG erfolgt im Wesentlichen aus dem laufenden operativen
Geschäft, dem im Geschäftsjahr 2008 eingerichteten Cash-Pooling mit den Tochtergesellschaf-
ten Sachsenmilch Basisprodukte GmbH, Sachsenmilch Molkenveredlungs GmbH und Sach-
senmilch Käserei GmbH sowie der Einbindung der Sachsenmilch AG in das zentrale Cash-
Pooling der Unternehmensgruppe Theo Müller, das von der Molkerei Alois Müller GmbH &
Co. KG unterhalten wird.
Weitere nach § 264 Abs. 2 Satz 2 HGB geforderten Angaben ergeben sich nicht.
19
3. Angabe der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Bilanzierung und Bewertung wurde nach den allgemeinen Bestimmungen der §§ 246 bis
256 HGB unter Berücksichtigung der ergänzenden Bestimmungen für Kapitalgesellschaften in
den §§ 264 bis 283 HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes vor-
genommen.
Der Bilanzierung und Bewertung liegt die Annahme der Unternehmensfortführung zu Grunde.
Dabei wurde davon ausgegangen, dass die für die Geschäftstätigkeit wesentlichen Pachtverträge
wie im Lagebericht dargestellt fortbestehen.
Die Gliederung des Jahresabschlusses erfolgt nach § 266 Abs. 2 und 3 HGB; sie ist gegenüber
dem Vorjahr im Wesentlichen unverändert. Die Darstellung der Entwicklung des Bilanzgewin-
nes erfolgte in Anlehnung an § 158 AktG durch Fortführung der Gewinn- und Verlustrechnung
für 2007 und 2008. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das bisher angewandte Ge-
samtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB beibehalten.
Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden zum Abschluss-Stichtag einzeln bewertet.
Die Bewertung trägt allen erkennbaren Risiken nach den Grundsätzen vorsichtiger kaufmän-
nischer Beurteilung Rechnung.
Immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten zuzüglich Nebenkosten
erfasst und ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend linear abgeschrieben.
Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten zuzüglich Nebenkosten gemäß § 255
Abs. 1 HGB, vermindert um planmäßige Abschreibungen, aktiviert. Die Sachanlagen werden
über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer entsprechend den nach steuerlichen Grundsätzen
ermittelten Nutzungsdauern abgeschrieben.
Die Möglichkeit des Übergangs von der degressiven auf die lineare Abschreibungsmethode
wird für Wirtschaftsgüter, die vor dem 01. Januar 2008 angeschafft oder hergestellt wurden, in
Anspruch genommen, soweit sich daraus ein höherer Abschreibungsbetrag ergibt.
Geringwertige Anlagegüter werden im Zugangsjahr entsprechend § 6 Abs. 2 a EStG 2008 in
einem Sammelposten erfasst und im Jahr der Bildung dieses Sammelpostens sowie in den vier
folgenden Jahren mit je 20 % aufgelöst.
Die Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten, gegebenenfalls mit dem
niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.
20
Die Bewertung der Vorratsbestände erfolgt hinsichtlich der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffezu gewogenen Durchschnittseinstandspreisen sowie Abschlägen nach Maßgabe des Niederst-
wertprinzips. Bei den Ersatzteilbeständen erfolgt eine Abwertung nach Gängigkeit nach folgen-
den Kriterien:
• 1 bis 1,5 Jahre nicht bewegt 20 % Abwertung
• über 1,5 Jahre nicht bewegt 30 % Abwertung
Die unentgeltlich erhaltenen Emissionsberechtigungen nach dem Treibhausgas-Emissions-
handelsgesetz für das Jahr 2008 wurden im Zeitpunkt ihrer Ausgabe mit null Euro bewertet. Der
Sachsenmilch AG wurden für das Kalenderjahr 2008 unentgeltlich 43.113 Emissions-
berechtigungen zugeteilt.
Unfertige Erzeugnisse werden grundsätzlich mit ihren Herstellungskosten bewertet. Bei der
Ermittlung der Herstellungskosten werden die Material- und Fertigungseinzelkosten sowie an-
gemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten und anteilige Pacht-
zinsen einbezogen. Kosten der allgemeinen Verwaltung werden nicht angesetzt.
Fertige Erzeugnisse werden mit ihren Herstellungskosten bewertet. Die Gesellschaft hat nach
dem Wahlrecht des § 255 Abs. 2 Satz 3 HGB angemessene Teile der notwendigen Material-
gemeinkosten, der notwendigen Fertigungsgemeinkosten und des Wertverzehrs des Anlagever-
mögens, soweit er durch die Fertigung veranlasst ist, eingerechnet. Auf die handelsrechtlich
mögliche Aktivierung von Kosten der allgemeinen Verwaltung wurde verzichtet.
Die Handelswaren werden zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert
bewertet.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögensgegenstände sind
mit dem Nennwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken sind durch Einzelwertberichtigungen,
das allgemeine Kreditrisiko ist durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 0,5 % der
nicht einzelwertberichtigten Nettoforderungen ausreichend berücksichtigt.
Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennbetrag angesetzt.
Unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschluss-
Stichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag
darstellen.
Das Eigenkapital ist zum Nennwert bewertet.
21
Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkei-
ten und werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind auf Basis versiche-
rungsmathematischer Gutachten gemäß dem Teilwertverfahren nach § 6a EStG ermittelt. Die
Berechnung erfolgt wie im Vorjahr unter Anwendung der „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Dr.
Klaus Heubeck mit einem Rechnungszinsfuß von 6 % p. a.
Alle Rückstellungen sind in Höhe der wahrscheinlichen Inanspruchnahme passiviert.
Verbindlichkeiten sind unter Berücksichtigung des Imparitätsprinzips mit dem Rückzahlungs-
betrag ausgewiesen.
Grundlagen der Währungsumrechnung
Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit den jeweiligen Tageskur-
sen am Buchungstag eingebucht. Im Jahresabschluss werden Fremdwährungsforderungen mit
dem Anschaffungskurs oder mit dem am Bilanzstichtag niedrigeren Kurs bewertet. Fremdwäh-
rungsverbindlichkeiten wurden zum Anschaffungskurs oder zum am Bilanzstichtag höheren
Kurs angesetzt.
II. Angaben zu Posten der Bilanz
1. Anlagevermögen
Die in § 268 Abs. 2 HGB geforderten Angaben zu den einzelnen Posten des Anlagevermögens
sind im Anlagenspiegel in der Anlage zum Anhang zusammengefasst.
Die Beteiligungsunternehmen der Sachsenmilch AG i. S. d. § 285 Nr. 11 HGB stellen sich am
31. Dezember 2008 wie folgt dar:
Name und Sitz der Gesellschaft
Beteili-gungs-quote
Eigenkapi-tal
31.12.2008
Jahres-ergebnis2008 vor Ergebnis-abführung
% TEUR TEUR
Sachsenmilch Basisprodukte GmbH, Leppersdorf 100 1.352 2.897
Sachsenmilch Käserei GmbH, Leppersdorf 100 10.308 1.143
Sachsenmilch Molkenveredlungs GmbH, Leppersdorf 100 460 251
22
Auf Grund der im Jahr 2007 abgeschlossenen Ergebnisabführungsverträge zwischen der Sach-
senmilch AG und den Tochtergesellschaften mit erstmaliger Wirkung für das Geschäftsjahr
2007 wird bei den Beteiligungsunternehmen ein Jahresergebnis von TEUR 0 ausgewiesen.
Das angegebene Jahresergebnis stellt das Ergebnis vor Ergebnisabführung dar.
2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen haben allesamt eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.
In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 69.809 sind TEUR 44
Einzelwertberichtigungen und Pauschalwertberichtigungen in Höhe von TEUR 335 sowie
TEUR 305 Abwertung aus Fremdwährungsumrechnung enthalten.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 213.532 (i. Vj.
TEUR 275.167) enthalten Forderungen aus dem konzerninternen Cash-Pooling gegenüber der
Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG TEUR 31.395 (i. Vj. TEUR 123.096), Forderungen
aus dem Cashpooling mit den Tochtergesellschaften Sachsenmilch Käserei GmbH und Sach-
senmilch Molkenveredlungs GmbH TEUR 18.876 (i. Vj. TEUR 0), Forderungen aus dem Lie-
fer- und Leistungsverkehr TEUR 58.970 (i. Vj. TEUR 50.465), Forderungen aus einer Darle-
hensgewährung an die Sachsenmilch Investitions-GmbH TEUR 100.000 (i. Vj. TEUR 100.000)
sowie Forderungen aus der Gewinnabführung der Tochtergesellschaften des laufenden Ge-
schäftsjahres TEUR 4.291 (i. Vj. TEUR 1.606).
In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen in Höhe von TEUR 3.011 enthal-
ten, die rechtlich erst im Folgejahr entstehen. Es handelt sich dabei um erst in 2009 abziehbare
Vorsteuer aus noch nicht ausgeführten Milchgeldzahlungen und erst in 2009 eingegangenen
Eingangsrechnungen. Darüber hinaus sind Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen zu den
Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 730 (i. Vj. TEUR 229) enthalten. Das Rückde-
ckungskapital hat eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
Die aktive Rechnungsabgrenzung beläuft sich auf TEUR 494 (i. Vj. TEUR 670) und enthält
kein Disagio.
23
3. Eigenkapital
Das gezeichnete Kapital beträgt zum 31. Dezember 2008 unverändert EUR 51.129,19.
Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft ist eingeteilt in jeweils 10.000 nennbetragslose Inha-
ber- und Namensaktien.
Die Kapitalrücklage beträgt unverändert TEUR 38.296. Es handelt sich um andere Zuzah-
lungen gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.
Die Gewinnrücklagen betragen TEUR 75.021 (i. Vj. TEUR 73.431) und betreffen mit
TEUR 3.352 (i. Vj. TEUR 3.352) die gesetzliche Rücklage und mit TEUR 71.669 (i. Vj.
70.079) andere Gewinnrücklagen. Aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres von TEUR 1.592 wur-
den TEUR 2 ausgeschüttet und TEUR 1.590 in andere Gewinnrücklagen eingestellt.
Der Jahresüberschuss 2008 beträgt TEUR 2.742 und entspricht dem Bilanzgewinn.
4. Rückstellungen
Die Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen beträgt TEUR 508.
Die Steuerrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
2008 2007
TEUR TEUR
Gewerbesteuer 271 818
Körperschaftsteuer 1.425 1.367
1.696 2.185
24
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
2008 2007
TEUR TEUR
Vertriebskonditionen 6.546 4.901
Drohverluste 4.920 1.104
Personalverpflichtungen 1.583 938
Ausstehende Gutschriften 276 428
Ausstehende Urlaubsansprüche 137 192
Prozesskosten 257 0
Emissionsberechtigungen 84 0
Verpackungsentsorgung 383 1.044
Stromsteuernachzahlung 82 49
Beratungs- und Abschlusskosten 108 104
Schadenaufwand 27 96
Milchgeldnachzahlung 0 6.650
Übrige 460 533
14.863 16.039
Die Rückstellung für Milchgeldnachzahlungen resultiert daraus, dass der endgültige Milchaus-
zahlungspreis vom durchschnittlichen Milchpreis der neuen Bundesländer abhängt. Dieser liegt
im Zeitpunkt der Bilanzaufstellung nicht vor und erfordert somit eine Schätzung. Die extreme
Schwankung der Milchpreise erschwert die Schätzung. Die im Vorjahr gebildete Rückstellung
von TEUR 6.650 wurde im Berichtsjahr in Höhe von TEUR 4.147 aufgelöst. Bezogen auf die
Milchmenge von 1,2 Mrd kg ergibt sich eine Ungenauigkeit der Schätzung von 0,3 Cent pro kg.
Die Zuführung und Auflösung der Rückstellung wurde an die Produktionsgesellschaften am
Standort Leppersdorf weiter berechnet.
Zum 31. Dezember 2008 ergibt sich aus dem Sachverhalt keine Nachzahlungspflicht. Die Vor-
aussetzungen für eine Aktivierung einer Milchgeldforderung aus einer möglichen Überzahlung
liegen nicht vor.
Die Rückstellungen für Vertriebskonditionen betreffen nachträgliche Vergütungen an Kunden
für Boni und Rabatte.
Die Rückstellungen für drohende Verluste resultiert aus der vertraglichen Abnahmeverpflich-
tung der von den Tochterunternehmen produzierten Vorräte TEUR 2.006 (i. Vj. TEUR 376),
aus abgeschlossenen Verkaufskontrakten TEUR 620 (i. Vj. TEUR 0), Devisentermingeschäften
TEUR 1.684 (i. Vj. TEUR 0) und Mietverträgen TEUR 610 (i. Vj. TEUR 728).
25
Die Sachsenmilch AG hat seit 2002 mit der Bayerische Immobilien AG, Dresden, einen Miet-
vertrag bis 2011 für Büroräume. Auf Grund des Auszugs der Sachsenmilch AG im Dezember
2006 aus den angemieteten Räumen erfolgte in 2006 in Höhe der bis Vertragsende zu erwarten-
den Kosten der Ausweis einer Rückstellung für Drohverluste.
Im Geschäftsjahr 2008 wurde erstmals eine Rückstellung für Emissionsberechtigungen in Höhe
von TEUR 84 gebildet, da zum Bilanzstichtag die für 2008 vorläufig ermittelte CO2-Emission
den Wert der unentgeltlich zugeteilten Zertifikate übersteigt. Die Bewertung erfolgte mit dem
Marktpreis vom 30. Dezember 2008 in Höhe von Euro 15,40 je Tonne Kohlendioxid.
5. Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten sind nicht durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte besichert.
In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ist ein zinsloses Darlehen
der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG in Höhe von TEUR 100.000 mit einer Laufzeit bis
zum 27. Dezember 2012 enthalten. Zu diesem Zeitpunkt ist das Darlehen zurückzuzahlen. Die
Restlaufzeit liegt wie im Vorjahr zwischen einem und fünf Jahren. Aus der Zinslosigkeit resul-
tierte in 2002 auf Grund der steuerlichen Abzinsung ein steuerlicher Gewinn in Höhe von ca.
TEUR 41.500; in 2008 führte die ratierliche Aufzinsung zu einem steuerlichen Aufwand von
TEUR 4.200.
Alle Verbindlichkeiten, mit Ausnahme der Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von
TEUR 100.000, haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.
Neben der Darlehensverbindlichkeit gegenüber der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG
resultieren die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus dem Liefer- und
Leistungsverkehr TEUR 56.031 (i. Vj. TEUR 136.240) sowie in Höhe von TEUR 11.581 aus
dem Cashpooling mit der Tochtergesellschaft Sachsenmilch Basisprodukte GmbH.
6. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Aus den Pachtverträgen mit der Sachsenmilch Anlagen Holding AG und der Sachsenmilch
Investitions GmbH für das Anlagevermögen besteht für 2009 eine finanzielle Verpflichtung in
Höhe von ca. TEUR 7.815 .
Aus Leasingverträgen für bewegliche Vermögensgegenstände bestehen sonstige finanzielle
Verpflichtungen in Höhe von TEUR 689.
26
III. Angaben zu den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
Für die Gewinn und Verlustrechnung wurde --wie in den Vorjahren-- das Gesamtkostenverfah-
ren nach § 275 Abs. 2 HGB angewandt.
Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:
2008 2007
TEUR TEUR
An die Produktionstöchter (Halbfabrikate)
Sachsenmilch Käserei GmbH, Leppersdorf 226.218 236.918
Sachsenmilch Basisprodukte GmbH, Leppersdorf 277.114 252.727
Sachsenmilch Molkenveredlungs GmbH, Leppersdorf 68.748 112.766
572.080 602.411
(Handelswaren, Halbfabrikate, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Miete)
Käseprodukte 243.181 208.659
Halbfabrikate, Milchhandel 172.638 177.557
Butter 189.595 178.884
H-Milch und Frischmilch 181.439 130.955
Molkeveredlung und Trocknungsprodukte 42.995 76.995
Frischeprodukte 21.207 15.538
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 8.318 30.320
Roh- und Technischer Alkohol, Bioethanol 2.104 0
Werksverkauf 3.677 2.937
Miete 13 1.584
865.167 823.429
1.437.247 1.425.840
abzüglich
Erlösschmälerungen 18.177 10.673
1.419.070 1.415.167
Die Bruttoumsätze wurden in Höhe von TEUR 1.239.460 (i. Vj. TEUR 1.212.166) im Inland
und in Höhe von TEUR 197.787 (i. Vj. TEUR 213.674) im Ausland erzielt.
Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen den internen Verrechnungsver-
kehr und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. In den sonstigen betrieblichen Erträ-
gen ist eine Investitionszulage in Höhe von TEUR 225 enthalten.
27
Als periodenfremde Erträge sind im Wesentlichen folgende Posten anzuführen, die in den
sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten sind:
2008 2007
TEUR TEUR
Anlagenabgang 5 483
Auflösung von Rückstellungen 6.305 1.516
Herabsetzung von Wertberichtigungen 80 12
Sonstige 223 64
6.613 2.075
Die periodenfremden Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
2008 2007
TEUR TEUR
Weiterberechnung Auflösung Rückstellung Milchgeldnachzahlung 4.147 0
Zuführungen zu Personalrückstellungen 237 0
Rechtsberatungskosten 10 0
Abschreibung Forderungen 3 204
Verluste aus Anlagenabgang 0 38
Sonstige 205 5
4.602 247
Die außerordentlichen Aufwendungen betrafen im Vorjahr die Wiedereinbuchung der Verbind-
lichkeit aus dem Forderungsverzicht.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag gliedern sich wie folgt:
2008 2007
TEUR TEUR
Gewerbesteuer laufendes Geschäftsjahr 154 818
Körperschaftsteuer laufendes Geschäftsjahr 91 1.393
245 2.211
28
IV. Sonstige Angaben
Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer
2008 2007
Personen Personen
Angestellte 311 302
Gewerbliche Arbeitnehmer 145 177
Auszubildende 55 58
511 537
Die Sachsenmilch Anlagen Holding AG war im Geschäftsjahr 2008 unverändert mit 85,54 % an
der Sachsenmilch AG beteiligt.
Der Vorstand hat am 3. April 1996 gemäß § 20 Abs. 6 AktG bekannt gemacht: „Die Sachsen-
milch Anlagen Holding AG, An den Breiten, 01896 Leppersdorf, hat an unserer Gesellschaft
eine Mehrheitsbeteiligung erworben“.
Angaben zu den Mitgliedern der Unternehmensorgane (vgl. § 285 Nr. 10 HGB)
Vorstand war im Berichtsjahr:
• Herr Dr. Thomas Bachofer, Diedorf (Jurist).
Der Vorstand hat im Berichtsjahr keine Bezüge erhalten.
29
Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates der Sachsenmilch AG hat sich im Geschäftsjahr 2008
nicht geändert. Die im Berichtsjahr aufwandswirksam erfasste Aufsichtsratsvergütung in Höhe
von TEUR 5 teilt sich wie folgt auf:
ErhalteneVergütungennach § 285
Satz 1 Nr. 9a Satz 5 bis 9
HGB
TEUR
Herr Theobald Müller, Erlenbach, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG--Vorsitzender-- 0
Herr Wilfried Neuß, Jettingen-Scheppach, selbstständiger Berater--stellvertretender Vorsitzender-- 0
Herr Dipl.-Finanzwirt Carsten Schmiedler, Diedorf, Leiter Bilanzen und Steuern derUnternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG 0
Herr Rolf Jakob, Lamspringe, Projektingenieur Technische Projekte(Arbeitnehmervertreter) 2,5
Herr Dipl.-Kfm. Theo Müller, jun., Küsnacht, Unternehmensbeirat 0
Herr Jürgen Rentzsch, Kamenz, Schichtführer Produktion (Arbeitnehmervertreter) 2,5
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Theobald Müller, ist Aufsichtsratsvorsitzender der
Sachsenmilch Anlagen Holding AG, Leppersdorf.
Der Vorstand und die weiteren Aufsichtsratsmitglieder sind nicht in anderen Aufsichtsräten
oder Kontrollgremien tätig.
Ein Beirat ist nicht bestellt.
Vorschüsse, Kredite und Haftungsübernahmen für die Organmitglieder der Gesellschaft wurden
nicht gewährt.
30
Konzernverhältnisse
Der Jahresabschluss der Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Unternehmensgruppe
Theo Müller GmbH & Co. KG, Aretsried, einbezogen. Die Offenlegung des Konzernabschlus-
ses erfolgt im elektronischen Bundesanzeiger. Darüber hinaus wird ein Konzernabschluss nach
IFRS von der Sachsenmilch AG aufgestellt, in den die Sachsenmilch AG als Konzernoberge-
sellschaft sowie die drei Tochtergesellschaften einbezogen werden.
Entsprechenserklärung nach § 161 AktG
Vorstand und Aufsichtsrat haben am 09. Dezember 2008 eine Erklärung gemäß § 161 AktG
abgegeben, welche Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Gover-
nance Kodex“ nicht angewendet wurden und werden. Die Entsprechenserklärung wurde den
Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht.
Finanzmittelfonds
Der Finanzmittelfonds zum Bilanzstichtag setzt sich wie folgt zusammen:
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
Kassenbestand 7 4
Schecks 1.779 2.460
Guthaben bei Kreditinstituten 3.266 3.846
5.052 6.310
Derivative Finanzinstrumente
Der Milcheinkauf aus Polen und Tschechien erfolgt in Fremdwährung (PLN, CZK). Zur Absi-
cherung des Währungskursrisikos schließt die Gesellschaft regelmäßig auf Basis der geplanten
Milcheinkäufe Devisentermingeschäfte zu festgelegten Wechselkursen (Forward Kontrakte) ab.
Zum Bilanzstichtag standen in der Zukunft fällige Kontrakte über 700 Mio. CZK und 17 Mio.
PLN mit einen Gegenwert von 32,1 Mio. EUR offen. Auf Basis einer Marktbewertung der ab-
geschlossenen Derivate ergibt sich zum 31. Dezember 2008 ein negativer Marktwert von 1.684
TEUR, der unter den sonstigen Rückstellungen bilanziert ist.
31
Abschlussprüferhonorare
Im Geschäftsjahr 2008 sind für die Abschlussprüfungen der Sachsenmilch AG insgesamt
TEUR 157 als Aufwand erfasst; davon entfallen TEUR 17 auf das Jahr 2007 sowie TEUR 140
auf das Berichtsjahr 2008. Darüber hinaus wurden für sonstige Bestätigungsleistungen
TEUR 48 und für sonstige Leistungen des Abschlussprüfers TEUR 13 an Honoraren auf-
wandsmäßig erfasst.
Vorschlag zur Ergebnisverwendung
Der Vorstand schlägt vor, aus dem Jahresüberschuss in Höhe von EUR 2.742.283,07 eine
Dividende von EUR 0,11 je Aktie (insgesamt EUR 2.200,00) auszuschütten.
Der übersteigende Betrag (EUR 2.740.083,07) soll in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt
werden.
Leppersdorf, den 31. März 2009
gez. Dr. Thomas Bachofer
Vorstand der Sachsenmilch AG
Sachsenmilch AG, Leppersdorf
Entwicklung des Anlagevermögens (erweiterte Bruttodarstellung)im Geschäftsjahr 2008
Buchwertedes Geschäfts-
1.1.2008 Zugänge Abgänge Umbuchung 31.12.2008 1.1.2008 jahres Abgänge 31.12.2008 31.12.2008 31.12.2007EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle VermögensgegenständeKonzessionen, gewerbliche Schutzrechteund ähnliche Rechte und Werte sowieLizenzen an solchen Rechten und Werten 2.260.792,44 38.794,35 0,00 0,00 2.299.586,79 2.078.496,44 189.301,35 0,00 2.267.797,79 31.789,00 182.296,00
II. Sachanlagen1. Technische Anlagen und Maschinen 797.581,86 2.256.787,96 0,00 19.689,23 3.074.059,05 512.101,86 65.235,19 0,00 577.337,05 2.496.722,00 285.480,002. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 1.392.974,36 527.085,33 400.907,94 0,00 1.519.151,75 652.591,53 179.508,33 39.176,11 792.923,75 726.228,00 740.382,833. Geleistete Anzahlungen und
Anlagen im Bau 29.370,54 38.884,77 0,00 -19.689,23 48.566,08 0,00 0,00 0,00 0,00 48.566,08 29.370,542.219.926,76 2.822.758,06 400.907,94 0,00 4.641.776,88 1.164.693,39 244.743,52 39.176,11 1.370.260,80 3.271.516,08 1.055.233,37
III. Finanzanlagen1. Anteile an verbundenen Unternehmen 12.066.122,37 0,00 0,00 0,00 12.066.122,37 0,00 0,00 0,00 0,00 12.066.122,37 12.066.122,372. Sonstige Ausleihungen 30.000,00 0,00 0,00 0,00 30.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 30.000,00 30.000,00
12.096.122,37 0,00 0,00 0,00 12.096.122,37 0,00 0,00 0,00 0,00 12.096.122,37 12.096.122,3716.576.841,57 2.861.552,41 400.907,94 0,00 19.037.486,04 3.243.189,83 434.044,87 39.176,11 3.638.058,59 15.399.427,45 13.333.651,74
Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen
33
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss --bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie
Anhang-- unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Sachsenmilch AG,
Leppersdorf, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Buchfüh-
rung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handels-
rechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über
den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-
prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrich-
tigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Be-
achtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Si-
cherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden
die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise
für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzie-
rungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
34
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sachsenmilch AG. Der Lagebericht steht in Einklang
mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesell-
schaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Köln, den 31. März 2009
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(vormals
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)
Hagner
Wirtschaftsprüfer
Holm
Wirtschaftsprüferin
35
Beschluß des Vorstands
der Sachsenmilch AG
Am 21. April 2oo9 tritt der Vorstand der Sachsenmilch AG, bestehend aus Herrn
Dr. Thomas Bachofer, zusammen und beschließt was folgt:
Der Vorstand beschließt, dem Aufsichtsrat zur Vorlage an die Hauptversammlung
den folgenden Vorschlag über die Verwendung des Bilanzgewinns des
Geschäftsjahres 2oo8 in Höhe von € 2.742.283,o7 zu machen:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Verteilung an die Aktionäre durch
Ausschüttung einer Dividende von € o,11 je Aktie
(jeweils 1o.ooo Inhaber- und Namens-Aktien),
das sind ca. 4,3% des Grundkapitals i.H.v.
€ 51.129,19 € 2.2oo,oo
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Einstellung in Gewinnrücklagen € 2.74o.o83,o7
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Gewinnvortrag € o,oo
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Bilanzgewinn € 2.742.283,o7
Leppersdorf, den 21. April 2oo9
Dr. Bachofer
36
Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2oo8
Sowohl in den Sitzungen als auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen wurde der
Aufsichtsrat mündlich und schriftlich über die jeweilige Situation der Gesellschaft und die
laufenden Entwicklungen, sowohl sachlicher als auch rechtlicher Art, soweit geboten,
informiert. Der Aufsichtsrat konnte sich mit der Lage der Gesellschaft im erforderlichen
Maße befassen und vermochte auch dem Vorstand Rat zu erteilen. Der Aufsichtsrat hat die
Berichte des Vorstandes in seinen Sitzungen behandelt. In vier Sitzungen hat sich der
Aufsichtsrat eingehend mit der jeweils aktuellen Geschäfts- und Finanzlage der
Gesellschaft, dem Risikomanagement sowie der kurz- und längerfristigen
Unternehmensplanung befaßt.
Der Jahresabschluß 2oo8 wurde einschließlich der Buchführung, des
Abhängigkeitsberichtes und des Lageberichtes durch die von der Hauptversammlung vom
8. Juli 2oo8 bestellten Abschlußprüfer geprüft und mit einem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen. Ferner wurde der Konzernjahresabschluß 2oo8
einschließlich der Buchführung und des Konzernlageberichtes durch die Abschlußprüfer
geprüft und ebenfalls mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die
Prüfberichte wurden dem Aufsichtsrat übersandt. Die Aufsichtsratsmitglieder hatten
hierdurch die Gelegenheit, die Berichte einer kritischen und umfassenden Prüfung zu
unterziehen.
Die genannten Unterlagen wurden vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 22. April 2oo9
intensiv geprüft und im Beisein der Abschlußprüfer, welcher über die wesentlichen
Ergebnisse seiner Prüfung berichtete, eingehend besprochen. Der Aufsichtsrat nahm die
Prüfungsergebnisse zustimmend zur Kenntnis. Auch nach dem abschließenden Ergebnis
der eigenen Prüfung durch den Aufsichtsrat sind gegen den Jahresabschluß, den
Lagebericht, den Konzernabschluß und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2008
keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat billigt in seiner Sitzung vom 22. April
2oo9 den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluß der Sachsenmilch AG sowie den
Konzernabschluß; der Jahresabschluß der Sachsenmilch AG ist damit festgestellt. Auch mit
dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns ist der Aufsichtsrat nach
Prüfung einverstanden.
Dem Aufsichtsrat wurden auch der vom Vorstand gemäß § 312 AktG erstattete
Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2oo8 sowie die hierzu vom Abschlußprüfer
erstatteten Prüfberichte vorgelegt. Nach abgeschlossener Prüfung wurde dem Bericht das
Testat mit folgendem Inhalt erteilt (ich zitiere):
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, daß
37
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft
nicht unangemessen hoch war,
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich
andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“
Ende des Zitates.
Der Abschlußprüfer hat an den Verhandlungen des Aufsichtsrats über den Bericht über die
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen teilgenommen und über die wesentlichen
Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Die Überprüfung des Berichts des Vorstands und des
Prüfungsberichts des Abschlußprüfers durch den Aufsichtsrat gab keinen Anlaß zur
Beanstandung; der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des
Abschlußprüfers an. Gegen die Erklärung des Vorstands am Schluß des Berichts über die
Beziehungen der Sachenmilch AG zu verbundenen Unternehmen erhebt der Aufsichtsrat
nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen.
Der Aufsichtsrat hat ferner den Vorschlag des Vorstandes bezüglich des in der
Hauptversammlung vorzulegenden Beschlusses über die Verwendung des Bilanzgewinns
in Höhe von € 2.742.283,o7 gebilligt. Dieser Vorschlag lautet wie folgt:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Verteilung an die Aktionäre durch
Ausschüttung einer Dividende von € o,11 je Aktie
(jeweils 1o.ooo Inhaber- und Namens-Aktien),
das sind ca. 4,3% des Grundkapitals i.H.v.
€ 51.129,19 € 2.2oo,oo
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Einstellung in Gewinnrücklagen € 2.74o.o83,o7
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Gewinnvortrag € o,oo
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Bilanzgewinn € 2.742.283,o7
Aufsichtsrat und Vorstand haben gemeinsam die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG
zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben und auf der Internetseite der
Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.
38
Der Aufsichtsrat bestand auch während des gesamten Geschäftsjahres 2oo8 aus den im
Rahmen der Hauptversammlung vom 1o. Juli 2oo7 für eine weitere Amtszeit bestätigten
Mitgliedern, den Herren:
Theobald Müller, Molkereimeister, Erlenbach,
Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG
Theo Müller jun., Dipl.-Kfm., Küsnacht,
Unternehmensbeirat
Wilfried Neuß, Jettingen-Scheppach,
selbständiger Berater
Carsten Schmiedler, Dipl.-Finanzwirt, Diedorf
Leiter Bilanzen und Steuern der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG
sowie aus den Arbeitnehmervertretern, den Herren
Rolf Jakob, Lamspringe,
Projektingenieur Technische Projekte
Jürgen Rentzsch, Kamenz,
Schichtführer Produktion
Der Vorstand bestand im gesamten Kalenderjahr 2oo8 aus Herrn Dr. Thomas Bachofer als
Alleinvorstand.
Der Aufsichtsrat hat keine Ausschüsse gebildet.
Der Aufsichtsrat hat der kommenden Hauptversammlung Entlastungsbeschlüsse für den
gesamten Aufsichtsrat und Vorstand vorgeschlagen.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand für die im Berichtsjahr 2oo8 geleistete Arbeit.
Leppersdorf, den 22. April 2oo9
Der Aufsichtsratsvorsitzende
39
Sachsenmilch AG, Leppersdorf
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2008
1. Markt- und Rahmenbedingungen
Die Entwicklung der Milchwirtschaft 2008 ist geprägt durch die konjunkturelle Abschwächung,
die --verstärkt durch die Finanzkrise-- zu einer Verunsicherung der Verbraucher in den entwi-
ckelten Industrieländern geführt hat.
Kaufzurückhaltung durch konjunkturelle Abschwächungstendenzen waren auf allen Märkten,
auf denen die Sachsenmilch AG präsent ist, deutlich spürbar.
Unsicherheit über die Zukunftsaussichten veranlassen Verbraucher zwar nicht generell weniger
Lebensmittel zu konsumieren, führen jedoch dazu, dass preisagressive Handelsmarken Marktan-
teile gewinnen. Verstärkt wird diese Tendenz noch dadurch, dass Handelsketten über preisgüns-
tige Angebote vor allem bei Trinkmilch, Butter und Käse wetteifern.
Auch im Bereich industrieller Verbraucher führte die Unsicherheit der Märkte sowie die starken
Währungs- und Preisbewegungen zu Kaufzurückhaltung. Daneben haben industrielle Weiter-
verarbeiter wie die Back- und Süsswarenindustrie verstärkt auf preislich günstigere pflanzliche
Rohstoffe umgestellt. Die anhaltende Dollarschwäche des vergangenen Jahres hat zu Marktan-
teilsverlusten der europäischen Milchindustrie gegenüber Anbietern aus Amerika und Ozeanien
geführt. Mit der aktuell zu verzeichnenden Steigerung des Dollarkurses und den sinkenden Pro-
duktionskosten in Europa könnte eine Verbesserung der Weltmarktsituation einhergehen. Neben
den entwickelten Industriestaaten betrifft die Krise jedoch auch die so genannten Schwellenlän-
der, die in den vergangenen Jahren noch Triebkraft des weltwirtschaftlichen Motors waren.
Weltmarktentwicklungen haben aber einen immer stärkeren Einfluss auf die nationale Preisent-
wicklung. Vor allem Magermilchpulver, Butter, Käse und Lactose unterliegen sehr stark globa-
len Verhältnissen. So sind seit Juli 2008 die Weltmarktpreise für Vollmilchpulver um 54 %
gefallen, die für Käse, Butter und Kasein gaben um 55 % nach.
Die Produktion von Milch ist global wie auch in Europa weiter gestiegen. Die durchgeführte
Quotenerhöhung in den EU-Staaten hat diesen Trend befördert. Bis 2015 sollen die europä-
ischen Quoten über jährliche Steigerungen gänzlich aufgehoben werden.
Die Kombination von hohem Milchaufkommen und geringerem Absatz führte zu einem deut-
lichen Einbruch der Milchpreise.
40
Lagen sie im Jahresdurchschnitt in Deutschland noch mit 33,4 Cent leicht um 1,3 % über dem
Vorjahresschnitt, so betrug der Dezember-Milchpreis nur noch 27,7 Cent. Auf dem Spotmarkt
kostete Rohmilch im Dezember nur noch etwa 15 Cent.
Die Tendenz in den ersten beiden Monaten des Jahres 2009 ist weiter deutlich fallend.
Stärker aber als der Rohmilchpreis auf der Beschaffungsseite ist der Rohstoffwert auf der Ab-
satzseite gesunken. Er ist die Basis für industrielle Marktpreise von Milchprodukten.
Betrug er im Jahresdurchschnitt 2007 noch 40,5 Cent/kg, so sank er im Jahr 2008 auf durch-
schnittlich 26,7 Cent/kg und betrug im Dezember 2008 nur noch 19,2 Cent/kg. Auch zum Jah-
resbeginn 2009 ist mit 19,8 Cent/kg keine deutliche Verbesserung zu erkennen.
Da etwa 44 % der Rohmilch in Deutschland in die Käseproduktion fließen und der Exportanteil
deutscher Käsereien bei 40 % liegt, setzen dauerhaft höhere Erzeugerpreise vor allem einen
höheren und stabilen Käsepreis voraus.
Auch in Deutschland, dem Hauptmarkt der Sachsenmilch AG, wurden mit -1,9 % (1. Halbjahr
2008 gegenüber Vorjahr) weniger Molkereiprodukte im Handel abgesetzt. Die private Nachfra-
ge erhöhte sich bei Konsummilch und Butter leicht und sank z.T. deutlich bei Quark, Joghurt
und Käse.
Stieg der Umsatz der gesamten Ernährungsindustrie in Deutschland in den ersten elf Monaten
2008 um 5,7 %, so sank er auf die Milchindustrie bezogen um 0,1 %. Stärker ist der Einbruch
im Auslandsgeschäft, das sich um 2 % verminderte.
In den einzelnen Segmenten gab es folgende Entwicklungen in der Produktion der deutschen
Milchwirtschaft (jeweils Januar bis November 2008 gegenüber Vorjahreszeitraum):
Konsummilch +1,2 %
Milchmischerzeugnisse -4,6 %
- darunter: Joghurt, Kefir etc. -4,7 %
Butter +3,5 %
Käse -0,6 %
Magermilchpulver -4,8 %
Vollmilchpulver +9,4 %
Molkenpulver -1,4 %
41
Die Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland zeigt für ausgewählte Produkte folgen-
de Tendenz (jeweils Januar 2009 zu Januar 2008):
H-Milch 3,5 % Fett 0,55 € 0,73 €
Deutsche Markenbutter 0,73 € 0,90 €
Gouda, jung. SB 1 kg 5,02 € 5,51 €
In Folge des Verdrängungswettbewerbes im deutschen Einzelhandel erhöhten sich die Anteile
der Discounter auf:
Konsummilch 55,6 %
Käse 55,2 %
Joghurt 54,8 %
Butter 51,5 %
Milchgetränke 49,2 %
Die Absätze der Sachsenmilch AG erhöhten sich bei Milch und Butter um über 30 % gegenüber
dem Vorjahr. Käse nahm um mehr als 7 % zu, Milchpulver sogar um fast 50 %.
Vermindert hat sich lediglich der Absatz der Molkeprodukte (-9 %). Erstmals wurden fast 5m³A
Roh- und Technischer Alkohol und Bioethanol abgesetzt. Mittlerweile ist die Produktion in der
neuen Anlage vollständig angelaufen. Auch der Absatz von Frischprodukten hat sich durch
Aufnahme neuer Handelsmarkenprodukte deutlich erhöht.
Nicht im gleichen Maße stiegen die Umsatzerlöse durch sinkende Verkaufspreise.
Dennoch stieg der Umsatz 2008 auf 849.070 T€ (Vj 806.818 T€) um 5,2 %. Gleichzeitig erhöh-
te sich der Materialaufwand um 39.210 T€ (5,5 %).
Die Rohmilchanlieferung betrug im Berichtsjahr mehr als 1,5 Mio Tonnen. Zusätzlich wurden
Milchrohstoffe zugekauft (+1,5 %).
Die angelieferte Rohmilch wird in einer ersten Verarbeitungsstufe aufbereitet und an die Toch-
tergesellschaften sowie weitere Molkereibetriebe der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH
& Co KG am Standort Leppersdorf geliefert.
Die Tochtergesellschaften der Sachsenmilch AG stellen im Auftrag der Sachsenmilch AG eige-
ne Produktlinien unter den Marken „Sachsenmilch“ und „Käsemeister“ her.
42
Dazu gehören im Einzelnen:
• Butter• H- und Frischmilch• Schnitt- und Hartkäse
Darüber hinaus werden Handelsmarkenartikel für namhafte Handelsketten sowie Industriepro-
dukte hergestellt. Hierzu gehören u.a.:
• Mozzarellakäse• Milch- und Molkenpulver• Molkenprotein- und Permeatpulver• Lactose• Bioethanol.
Der Vertrieb erfolgt ausschließlich durch die Sachsenmilch AG.
Außerdem vertreibt die Sachsenmilch AG Milchfrischprodukte als Handelswaren, die zum
größten Teil von Gesellschaften der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co KG am
Standort produziert werden.
Die Unternehmensgruppe Theo Müller betreibt ein zentrales Forschungszentrum im Technik-
zentrum Freising. Tätigkeitsschwerpunkt ist die Forschung nach neuen Produkten. Die Kosten
werden an die produzierenden Gesellschaften umgelegt. In der Sachsenmilch Gruppe fielen
Forschungskosten von T€ 1.171 (i.Vj. T€ 1.280) an.
2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
In Umkehrung der letztjährigen Entwicklung sanken die Abgabepreise an Handel und indus-
trielle Kunden schneller als die Rohmilchpreise zurückgingen. Infolge dessen konnte das Unter-
nehmensziel nicht erreicht werden.
Der Gesamtbruttoumsatz der Sachsenmilch-Gruppe vor Erlösschmälerungen in Höhe von
871.094 T€ verteilt sich auf
Inlandsumsatz 653.632 T€ (+7,6 %)
Auslandsumsatz 217.462 T€ (+1,5 %)
43
Hauptabsatzgebiete im Ausland waren wie im Vorjahr:
Vorjahr
Niederlande 74.617 T€ 88.786 T€
Großbritannien 36.734 T€ 34.902 T€
Italien 30.581 T€ 22.310 T€
Tschechien 12.320 T€ 12.204 T€
Die Gesamtleistung der Sachsenmilch AG stieg im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um
4,4 % auf 887.973 T€. Darin enthalten sind sonstige betriebliche Erträge i.H.v. 45.449 T€
(+29 %). Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Leistungsverrechnungen an Gesellschaf-
ten der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co KG am Standort. In den sonstigen be-
trieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge von 6.333 T€ (i.Vj. 1.939 T€), im Wesent-
lichen resultierend aus der Auflösung von Rückstellungen enthalten. Wir verweisen diesbezüg-
lich auf die Ausführungen im Konzernanhang.
Deutlich zugenommen haben die Erlösschmälerungen für gewährte Kundenkonditionen auf
22.024 T€ (+46 %) auf Grund des anhaltenden Preiswettbewerbs. Die Erlösschmälerungen be-
zogen auf den Umsatz betragen somit 2,5 % gegenüber 1,8 % im Vorjahr.
Die Materialkosten erhöhten sich um 39.210 T€ auf 750.949 T€ (+5,5 %). Darin enthalten sind
um 13.094 T€ höhere Milchkosten (+2,1 %).
Da Materialeinsatz und Erlösschmälerungen stärker stiegen als der Bruttoumsatz, verminderte
sich der Rohertrag --die für uns wesentliche Kennzahl-- auf 137.025 T€ (Vj.: 138.969 T€) um
1,4 %.
Überproportional gestiegen sind auch die Gemeinkosten. In 2008 betrugen sie 138.949 T€ (Vj.:
129.407 T€) (+7,4 %).
Verantwortlich für die Steigerungen sind insbesondere Mehraufwendungen für
Personal 1.451 T€ +4,3 %
Energie 4.103 T€ +17,4 %
Logistik 2.959 T€ +23,3 %
44
Insbesondere die beiden letzten Positionen sind der deutlich gestiegenen Produktionsleistung
geschuldet.
In den Segmenten Käse und Molke führten Absatzpreiseinbrüche zu Ergebnisreduktionen, die
nicht durch Ergebniszuwächse im Segment Basis und Frischprodukte kompensiert werden
konnten.
Gegenüber 2007 verminderte sich das Betriebsergebnis der Sachsenmilch AG um 11.486 T€ auf
-1.924 T€. Die Planung für 2008 wurde durch die ungünstige Entwicklung nicht erreicht.
Das geringere Finanzergebnis i.H.v. 966 T€ (Vj.: 1.934 T€) hat seine Ursache insbesondere in
negativen Auswirkungen aus Währungssicherungsgeschäften zur Absicherung des Währungsri-
sikos aus Milcheinkäufen Polen und Tschechien.
Der Jahresfehlbetrag beträgt somit 1.228 T€ gegenüber einem Jahresüberschuss in Höhe von
9.269 T€ im Vorjahr.
Die Bilanzpositionen entwickelten sich im Berichtsjahr wie folgt:
A k t i v a
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
1. Immaterielle Vermögenswerte 6.223 3.095
2. Finanzielle Vermögenswerte 30 30
3. Latente Steueransprüche 101 313
A. Langfristige Vermögensgegenstände 6.354 3.438
1. Vorräte 36.795 43.528
2. Forderungen, sonstige Vermögenswerte 226.474 340.517
3. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.052 6.396
B. Kurzfristige Vermögenswerte 268.321 390.441
Bilanzsumme 274.675 393.879
45
P a s s i v a
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
Eigenkapital 134.535 135.821
1. Langfristige Rückstellungen 785 1.142
2. Finanzverbindlichkeiten 82.270 78.353
3. Passive latente Steuern 101 313
Langfristige Schulden 83.156 79.808
1. Kurzfristige Rückstellungen 3.379 8.417
2. Kurzfristige Verbindlichkeiten und Schulden 53.605 169.833
Kurzfristige Schulden 56.984 178.250
Bilanzsumme 274.675 393.879
Damit veränderte sich die Bilanzstruktur wie folgt:
2008 2007Verände-
rung
% %
Langfristige Vermögenswerte 2,3 0,9 1,4
Kurzfristige Vermögenswerte 97,7 99,1 -1,4
Eigenkapital 49,0 34,5 14,5
Langfristige Schulden 30,3 20,3 10,0
Kurzfristige Schulden 20,7 45,2 -24,5
Durch die deutliche Verringerung der Bilanzsumme hat sich die Eigenkapitalquote wesentlich
erhöht.
Die Verringerung der Bilanzsumme resultiert insbesondere aus der Führung eines gemeinsamen
Cash Pool Kontos für die Sachsenmilch Gruppe, gegenüber einzelnen Cash Pooling Konten je
rechtlicher Einheit im Vorjahr.
46
Die Sachsenmilch-Gruppe nimmt am Cash-Pooling der Molkerei A. Müller GmbH & Co KG
teil. Die Cash Pool Forderungen zählen zum integralen Bestandteil der Zahlungsmitteldispositi-
on der Sachsenmilch Gruppe. Der Finanzmittelbestand des Konzerns, bestehend aus Zahlungs-
mitteln und Cash-Pool-Guthaben, hat sich zum 31.12.2008 um 4.461 T€ auf 36.446 T€ erhöht.
Die Sachsenmilch-Gruppe generiert finanzielle Mittel vorwiegend durch das operative Geschäft.
Ziel des Finanzmanagements ist es den finanziellen Verpflichtungen jederzeit nachzukommen
und darüber hinaus Zinserträge durch positive Cash-Poolingbestände zu generieren.
Dem positiven cash Flow aus der operativen Tätigkeit (8.708 T€), i.W. bedingt durch die Ab-
nahme der Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, steht ein negativer Cash
Flow aus der Investitionstätigkeit (4.271 T€) gegenüber. Die Investitionen betrafen in 2008
insbesondere Technische Anlagen und Maschinen.
Die Anlagenintensität der Gruppe ist weiterhin gering, da die wesentlichen Produktionsanlagen
gepachtet sind.
Der Anstieg der Finanzverbindlichkeiten resultiert aus der Aufzinsung der unverzinslichen Dar-
lehensverbindlichkeit.
Die Sachsenmilch AG zeigt sich in ihrer wirtschaftlichen Lage trotz eines leicht negativen Er-
gebnisses weiter gestärkt, was sowohl in der Verbesserung der Bilanzkennzahlen als auch im
positiven Cash Flow zum Ausdruck kommt. Die ersten Wochen des Jahres 2009 lassen noch
keine endgültigen Schlüsse auf die weitere Entwicklung des Jahres zu, da die Absatz- und Er-
gebnissituation noch hinter den Erwartungen zurückliegt.
3. Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 51.129,19 und ist in 20.000 nennbetragslose
Stückaktien aufgeteilt, die wiederum in 10.000 vinkulierte Namensstammaktien und 10.000
Inhaberstammaktien aufgeteilt sind. In der Hauptversammlung gewährt jede Stückaktie eine
Stimme.
Aktionäre, die an der Hauptversammlung teilnehmen und das Stimmrecht ausüben wollen, müs-
sen sich zur Hauptversammlung anmelden und ihre Berechtigung nachweisen. Die Anmeldung
und der Nachweis der Berechtigung müssen der Gesellschaft unter der in der Einladung hierfür
mitgeteilten Adresse bis spätestens am siebten Tag vor der Hauptversammlung (Anmeldetag)
zugehen. Fällt das Fristende auf einen Sonnabend, Sonntag oder einen am Sitz der Gesellschaft
gesetzlich anerkannten Feiertag, ist der vorhergehende Werktag für den Zugang maßgeblich.
47
Für die Berechtigung nach Absatz 1 reicht ein in Textform erstellter besonderer Nachweis des
Anteilsbesitzes durch das depotführende Institut aus. Der Nachweis über nicht in Girosammel-
verwahrung befindliche Aktien kann auch von der Gesellschaft oder einem Kreditinstitut gegen
Einreichung der Aktien ausgestellt werden. Der Nachweis des Anteilsbesitzes muss sich auf den
im Aktiengesetz hierfür vorgesehenen Zeitpunkt beziehen.
Die Gesellschaft ist berechtigt, bei Zweifeln an der Richtigkeit oder Echtheit des Berechti-
gungsnachweises einen geeigneten weiteren Nachweis zu verlangen. Bestehen auch an diesem
Zweifel, kann die Gesellschaft die Berechtigung des Aktionärs zur Teilnahme an der Hauptver-
sammlung und zur Ausübung des Stimmrechts zurückweisen.
Die Anmeldung und der Berechtigungsnachweis müssen in deutscher oder englischer Sprache
erfolgen.
Die Aktionäre sind berechtigt, sich durch einen mit schriftlicher Vollmacht versehenen Bevoll-
mächtigten vertreten zu lassen.
Die Übertragbarkeit oder Verpfändung der vinkulierten Namensstammaktien ist nur mit Zu-
stimmung der Gesellschaft gestattet; über die Erteilung der Zustimmung beschließt der Vor-
stand. Die Zustimmung ist nur bei Übertragungen oder Verpfändungen an Milcherzeuger,
Milcherzeugervereinigungen, landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften und milchwirt-
schaftliche Unternehmen zu erteilen. Sie kann in diesen Fällen nur aus wichtigem Grund ver-
weigert werden.
Nach Kenntnis der Gesellschaft liegt nur die Beteiligung des Hauptaktionärs, der Sachsenmilch
Anlagen Holding AG, mit einem Anteil von 85,54 % über 10 %.
Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes richtet sich nach §§ 84, 85
AktG. Die Bestimmung der Anzahl sowie die Bestellung von Vorstandsmitgliedern und der
Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat, ebenso wie die Ernennung eines Mit-
gliedes des Vorstandes zum Vorsitzenden, sofern mehrere Vorstandsmitglieder bestellt sind.
Bei Satzungsänderungen sind die §§ 179 ff. AktG zu beachten. Über Satzungsänderungen hat
die Hauptversammlung zu entscheiden (§119 Abs. 1 Nr. 5, 179 Abs. 1 AktG). Der Aufsichtsrat
ist ermächtigt, Abänderungen und Ergänzungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen, zu
beschließen (§ 20 der Satzung).
Der Aufsichtsrat besteht aus 6 Mitgliedern. Davon werden 2 Mitglieder von den Arbeitnehmern
gemäß den Bestimmungen des Drittelbeteiligungsgesetzes gewählt. Die übrigen Mitglieder
werden von der Hauptversammlung nach den Bestimmungen des Aktiengesetzes gewählt. Para-
graph 11.4 regelt, dass der Aufsichtsrat beschlussfähig ist, wenn mindestens 4 Mitglieder anwe-
send oder vertreten sind. Der Aufsichtsrat fasst seine Beschlüsse mit der Mehrheit der abgege-
benen Stimmen. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden.
48
Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Ab-
weichendes bestimmt, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst (§ 17.2 der
Satzung).
Die Einbeziehung von Aktien gemäß §§ 237 ff. AktG ist zulässig.
Ferner ist der Vorstand in den in § 71 AktG gesetzlich geregelten Fällen zum Rückkauf von
Aktien und zur Veräußerung zurückgekaufter Aktien befugt.
Die Sachsenmilch AG ist keine wesentliche Vereinbarung eingegangen, die unter die Bedin-
gungen eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebotes stehen.
Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstandes oder Arbeitnehmern für den
Fall eines Übernahmeangebotes hat die Gesellschaft nicht getroffen.
4. Risikobericht
Auf der Basis von definierten Standards beziehen wir systematisch Risiken und Chancen in
unsere Planungs- und Entscheidungsprozesse ein. Da Chancen und Risiken grundsätzlich die
zwei Seiten unternehmerischen Handelns darstellen, ergeben sich die Chancen generell aus der
komplementären Sicht der operativen und funktionalen Risikostruktur in allen Risikofeldern. So
lassen sich Gefahrenpotenziale frühzeitig minimieren und Chancen zielgerichtet und erfolgreich
nutzen.
Unser Risikomanagementsystem ist Bestandteil sämtlicher Planungs-, Controlling- und Repor-
tingstrukturen.
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft beschäftigt sich regelmäßig mit Themen des Risikomanage-
ments.
Im Folgenden werden die wesentlichen Risikofelder und Einzelrisiken erläutert. Entsprechende
Chancen werden im Prognosebericht beschrieben.
Als Kernrisikofelder sind der Beschaffungs- und der Absatzmarkt zu nennen.
Auf dem Beschaffungsmarkt sind wir eingebunden in die pro-aktive Steuerung des Lieferanten-
portfolios sowie des international operierenden Einkaufsmanagements der Unternehmensgruppe
Theo Müller. Dies minimiert in erheblichem Maße die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten,
damit wir über die von uns benötigten Güter und Dienstleistungen jederzeit verfügen können.
49
Milchlieferverträge mit Landwirten, die ca. 70 % unseres Bedarfes abdecken, wurden von der
Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG zur Nutzung an uns abgetreten. Darüber hinaus belie-
fert uns die Müller Sachsen GmbH mit Rohmilch aus Tschechien und Polen. Etwa 20 % des
Rohmilchbedarfes sind über eigene Verträge mit verschiedenen Lieferanten gesichert. Der Pfle-
ge und Ausweitung unserer Milchlieferantenbeziehungen kommt eine besondere Bedeutung zu.
Die Milchlieferungen unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle. Die Basis für ein erfolgrei-
ches Risikomanagement liefert ein umfassendes Einkaufsinformationssystem, das die perma-
nente Transparenz über unser Einkaufsvolumen sicherstellt. In interdisziplinären Teams arbeiten
wir intensiv an alternativen Rezepturen und Verpackungen, um auf unvorhersehbare Schwan-
kungen bei Rohstoffpreisen reagieren zu können.
Im Absatzbereich wird dem Risikopotenzial resultierend aus großem Wettbewerb und teilweise
starkem Preisdruck mit einer dualen Strategie entgegengewirkt. Einerseits wird das Markenge-
schäft durch Innovationen, Pflege und Stärkung der Kundenbeziehungen entwickelt. Anderer-
seits führt das Geschäft mit Handelsmarken zu einer stärkeren Kapazitätsauslastung und Kos-
tenoptimierung.
Der Ausbau der Geschäftsbereiche Käse, Basis- und Industrieprodukte führen zudem zu einer
Optimierung der jahreszeitlich bedingten unterschiedlichen Kapazitätsauslastung und der Ver-
wertung möglichst aller Milchbestandteile sowie der Eigenversorgung mit Rahm, Buttermilch
und Molke.
Die Lieferungen der Sachsenmilch AG an den Handel und industrielle Kunden sind bis auf
wenige Ausnahmen, bei denen das Ausfallrisiko als äußerst gering eingeschätzt wird, durch
Kreditversicherungen abgesichert. Somit besteht lediglich das Restrisiko des Eigenanteils bei
Forderungsausfällen.
Das Forderungsmanagement gewährleistet aktuelle Informationen, um drohende Forderungs-
ausfälle rechtzeitig erkennen und entsprechend reagieren zu können.
Innovative Produkte sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor unseres Unternehmens. Durch umfas-
sende Marktanalysen, die insbesondere die Kundenwünsche berücksichtigen und moderne Me-
thoden des Innovationsmanagements stellen wir sicher, dass die Risiken minimiert und entspre-
chende Chancen einer erfolgreichen Produkteinführung maximiert werden. Hierbei greifen wir
auf ein professionelles Ideenmanagement sowie sorgfältige Labortests zurück.
Entscheidungen über Investitionen in Sachanlagen richten sich nach festgelegten und differen-
zierten Zuständigkeitsregelungen und Genehmigungsprozessen, die alle relevanten Fachbe-
reiche einbeziehen und in einer internen Richtlinie geregelt sind. Dabei werden Investitionen im
Vorfeld detailliert auf Risikoaspekte hin analysiert. Projektbegleitende Prüfungen bilden die
Basis für eine erfolgreiche Projektsteuerung und eine wirksame Risikoreduzierung.
50
Risiken im Produktionsbereich werden durch eine hohe Mitarbeiterqualifikation, klar definierte
Sicherheitsstandards, Qualitätsüberwachung und die regelmäßige Wartung der Anlagen mini-
miert. Nachteilige Auswirkungen möglicher Produktionsausfälle können durch eine flexible
Produktionssteuerung aufgefangen und durch Versicherungsverträge wirtschaftlich sinnvoll
abgesichert werden.
Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens wird wesentlich getragen durch
das Engagement und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter. Dem stärker werdenden Wett-
bewerb um hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte begegnen wir durch enge Kontakte zu
Universitäten und Fachschulen. Attraktive Qualifizierungsmöglichkeiten sowie leistungsbezo-
gene Vergütungssysteme bilden die Grundlage unserer Mitarbeiterförderung.
Die Sachsenmilch AG verfügt über eine verbindliche interne IT-Richtlinie. Wesentliche Be-
standteile sind Maßnahmen zur Risikovermeidung, Darstellung von Eskalationsprozessen und
Beschreibung von Best-Practice-Technologien. Für alle kritischen Datenbestände werden täg-
lich Datensicherungen erstellt sowie regelmäßige Restore Tests durchgeführt. Adäquate Ge-
nehmigungsprozesse und Berechtigungsprofile sichern einen ordnungsgemäßen Datenzugriff.
Die Sachsenmilch AG hat einen zentralen Ansatz des finanziellen Risikomanagements zur Iden-
tifizierung, Messung und Steuerung von Risiken. Finanzielle Risikopositionen entstehen als
Marktrisiken infolge von Zinssatz-, Preis- und Wechselkursänderungen. Wir verweisen hierzu
auch auf die Ausführungen sowie quantitative Darstellung der Risiken im Konzernanhang unter
Risikomananagement.
Zins- und Preisänderungsrisiken werden durch die Mischung von Laufzeiten sowie von fest-
und variabel verzinslichen Positionen gesteuert. Währungsrisiken im operativen Bereich aus
Fremdwährungsverpflichtungen betreffend den Milcheinkauf Polen und Tschechien werden
über Devisentermingeschäfte bzw. strukturierte Devisenoptionsgeschäfte mit Laufzeiten von bis
zu 7 Monaten begrenzt.
Derivate Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Risikoreduktion in Verbindung mit
einem bestehenden Grundgeschäft eingesetzt. Der Wert der derivaten Finanzinstrumente kann
sich in Folge der Änderung von Wechselkursen, Zinsen oder Marktpreisen ändern. Durch die
o. a. Vorgabe, derivate Finanzinstrumente ausschließlich zur Risikoreduktion einzusetzen, ver-
halten sich Wertänderungen von Grundgeschäft und Absicherung gegenläufig.
Liquiditätsrisiken werden durch die Zusage von ausreichenden Kreditlinien im Rahmen der
Cash Pool Finanzierung abgedeckt.
51
Rechtlichen Risiken begegnen wir durch entsprechende verbindliche Leitlinien, Verhaltensan-
weisungen und Schulungsmaßnahmen. Durch den Kontakt zur zentralen Rechtsabteilung der
Unternehmensgruppe Theo Müller und durch unser gesondertes Berichtserstattungssystem wer-
den laufende Verfahren und potenzielle Risiken erfasst. Für bestimmte rechtliche Risiken haben
wir branchenübliche Versicherungen abgeschlossen, die wir als angemessen ansehen. Für
Rechtsstreitigkeiten bilden wir Rückstellungen, sofern es nach unserer Einschätzung wahr-
scheinlich ist, dass entsprechende, nicht oder nicht vollständig durch Versicherungen abgedeck-
te Verpflichtungen entstehen und eine adäquate Schätzung möglich ist. Dennoch können aus
Rechtsstreitigkeiten Verluste entstehen, die nicht durch unseren Versicherungsschutz oder durch
Rückstellungen abgedeckt sind.
Die wesentlichen Pachtverträge zwischen der Sachsenmilch Anlagen Holding AG und der
Sachsenmilch Investitions-GmbH und der Sachsenmilch AG sowie deren Tochtergesellschaften
sind durch kurze Kündigungsfristen gekennzeichnet. Die Sachsenmilch Anlagen Holding AG
und die Sachsenmilch Investitions-GmbH haben rechtsverbindlich erklärt, dass sie von den
Kündigungsmöglichkeiten gemäß Pachtverträgen im Zeitraum bis 31. März 2010 keinen Ge-
brauch machen werden. Verhandlungen über eine Verlängerung der Kündigungsfristen werden
angestrebt.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes sind keine Risiken im Zusammenhang mit der
zukünftigen Entwicklung erkennbar, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden. Unsere
Risikoanalyse zeigt, dass weder Einzelrisiken noch das aggregierte Gesamtrisiko nachhaltig die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft beeinträchtigen.
5. Nachtragsbericht
Zwischen dem Bilanzstichtag und der Erstellung des Jahresabschlusses der Sachsenmilch-
Gruppe ergaben sich keine signifikanten Änderungen bei den wirtschaftlichen Rahmenbedin-
gungen bzw. unserer Branchensituation.
Mit Urteil vom 3. Februar 2009 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Erhe-
bung der Abgaben nach dem Absatzfondsgesetz zur Förderung der Arbeit von CMA und ZMP
verfassungswidrig ist. Aus den seit 2006 unter Widerspruch abgeführten Abgaben hat die Sach-
senmilch AG eine Eventualforderung zum Bilanzstichtag von 3.632 T€ zzgl. Zinsen.
Weitere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben können, haben sich nicht ereignet.
52
6. Prognosebericht
Die Sachsenmilch AG hat sich vor allem in den neuen Bundesländern eine starke Markenposi-
tion mit ihrer Marke in den Bereichen Frischprodukte, Butter und H-Milch aufgebaut. Auf der
Grundlage dieser Position wird trotz unsicherer Konjunkturlage eine kontinuierliche Absatz-
und Umsatzsteigerung in geringem Umfang angestrebt.
Für die nächsten drei bis fünf Jahre gehen wir in unserer Planung grundsätzlich von einer konti-
nuierlichen Umsatzsteigerung und einer Verbesserung des Betriebsergebnisses aus.
Getragen wird diese Einschätzung durch das weitere Wachstum des Bereichs Frischprodukte,
sowie einer Erwartung der Erholung der Segmente Molke und Käse.
Grundlage dieser Planung ist vor allem die Schließung der Schere zwischen Milcheinkaufspreis
einerseits und den Marktwerten auf der anderen Seite. Eine wesentliche Prämisse ist ein durch-
gängig normales Verhältnis dieser beiden Faktoren. Wenn sich - wie seit dem letzten Jahr -
Rohstoffpreise und Marktwerte nicht analog entwickeln, ist unsere Planung mit hohen Risiken
behaftet. Die tatsächlichen Ergebnisse können in diesem Fall ganz erheblich von den Erwartun-
gen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.
In den ersten beiden Monaten des Jahres 2009 konnten wir auf Grund der geschilderten Situa-
tion weder unser Umsatz- noch das Ergebnisziel erreichen. Der Absatz der jedoch mit geringen
Deckungsbeiträgen versehenen Butter stieg deutlich, wogegen H-Milch zwar die Vorjahres-
mengen überstieg, aber hinter den Planungen zurückblieb. Deutliche Einschnitte gab es im
Molkebereich, dies ist Ausfluss der geringen Nachfrage auf dem Weltmarkt. Zudem werden hier
kaum kostendeckende Preise erzielt. Über den Planmengen und auch den Vorjahreswerten lie-
gen die Käseabsätze. Allerdings auch hier auf einem niedrigeren Preisniveau.
Die von der EU eingeleiteten Maßnahmen zur Intervention und zur Exportförderung haben
bisher noch nicht zu einer Entspannung auf dem europäischen Milchmarkt geführt.
Von der künftigen Entwicklung der Rohmilchpreise und der Rohstoffwerte wird substantiell
beeinflusst, ob es möglich sein wird, im laufenden Geschäftsjahr und in den Folgejahren posi-
tive Ergebnisse zu erwirtschaften. Unsere fortgeführte Unternehmensplanung bestätigt die be-
reits im Lagebericht 2007 beschriebene Unsicherheit hinsichtlich der Ergebnissituation. Die
Schwierigkeit in der Prognose besteht einerseits in der Unsicherheit der Entwicklung der wirt-
schaftlichen Rahmenbedingungen und andererseits in der Einschätzung der Entwicklung der
Rohmilchpreise und der Marktwerte. Nach unserer Einschätzung wird sich der Milcheinkaufs-
preis unterhalb des Jahresmittels von 2008 bewegen. Sollte der weltweite Markt sich kurzfristig
wieder stärker beleben und sich die Währungsrelationen für uns positiv entwickeln, ist ein posi-
tives Betriebsergebnis in 2009 und den Folgejahren wieder möglich. Die tatsächlichen Ergeb-
nisse können von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.
53
Mit einem innerbetrieblichen Verbesserungssystem unter Einbeziehung von Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern werden kontinuierlich technologische und Ablaufprozesse optimiert und füh-
ren damit zu einer Kostendegression.
In Bezug auf die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise ergeben sich für die Sachsenmilch AG
grundsätzlich Risiken aus der davon betroffenen Entwicklung von Währungskursen und einem
potenziellen Ausfall von Lieferanten. Für derartiges Risiko liegen uns aber derzeit keine An-
zeichen vor.
Wir gehen von keinen prägnanten Steueränderungen aus.
7. Bericht gemäß § 312 AktG
In dem Bericht über die Beziehungen zu den verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG
(Abhängigkeitsbericht) hat der Vorstand für das Berichtsjahr folgende Erklärung abgegeben:
Die Sachsenmilch AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in
dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wur-
den, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist
dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.
Leppersdorf, den 31. März 2009
Dr. Thomas Bachofer
Vorstand der Sachsenmilch AG
55
Sachsenmilch AG, Leppersdorf
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2008
A k t i v a
Kon-zern-
anhang31.12.2008 31.12.2007
angepasstTz. TEUR TEUR
A. Langfristige Vermögenswerte 6.354 3.4381. Immaterielle Vermögenswerte 1 32 1822. Sachanlagen 2 6.191 2.9133. Finanzielle Vermögenswerte 25 30 304. Latente Steueransprüche 20 101 313
B. Kurzfristige Vermögenswerte 268.321 390.4411. Vorräte 3 36.795 43.5282. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4 (25) 85.898 107.7313. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 5 (25) 131.502 223.3914. Laufende Ertragsteueransprüche 20 4 8225. Sonstige Forderungen 6 8.510 7.8246. Sonstige Vermögenswerte 7 560 7497. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22 5.052 6.396
Bilanzsumme 274.675 393.879
56
P a s s i v a
Kon-zern-
anhang31.12.2008 31.12.2007
angepasstTz. TEUR TEUR TEUR TEUR
A. Eigenkapital 8 134.535 135.821
I. Gezeichnetes Kapital 51 51
II. Rücklagen 159.183 157.6501. Gesetzliche Rücklage 3.352 3.3522. Andere Gewinnrücklagen 117.535 116.0023. Kapitalrücklage 38.296 38.296
III. Bilanzverlust -24.699 -21.880
B. Langfristige Schulden 83.156 79.8081. Rückstellungen für Pensionen 9 0 02. Sonstige Rückstellungen 10 785 1.1423. Finanzverbindlichkeiten 11 (25) 82.270 78.3534. Latente Steuerverbindlichkeiten 20 101 313
C. Kurzfristige Schulden 56.984 178.2501. Sonstige Rückstellungen 10 3.379 8.4172. Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 12 (25) 39.931 61.7433. Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 13 1.695 2.1854. Sonstige finanzielle Schulden 14 (25) 1.792 97.5175. Sonstige Verbindlichkeiten 15 (25) 10.187 8.388
Bilanzsumme 274.675 393.879
57
Sachsenmilch AG, Leppersdorf
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeitvom 1. Januar bis 31. Dezember 2008
Kon-zern-
anhang 2008
2007ange-passt
Tz. TEUR TEUR
1. Umsatzerlöse 16 849.070 806.818
2.Minderung (-) i.Vj. Erhöhung (+) des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -6.545 8.651
3. Sonstige betriebliche Erträge 17 45.449 35.239Gesamtleistung 887.974 850.708
4. Materialaufwand 18 750.949 711.739Rohertrag 137.025 138.969
5. Personalaufwand 19 35.193 33.7426. Abschreibungen 1 (2) 700 1.0647. Sonstige betriebliche Aufwendungen 17 103.056 94.601
Betriebsergebnis (EBIT) -1.924 9.5628. Zinserträge 8.824 7.4749. Zinsaufwendungen 5.914 5.68010. Übriges Finanzergebnis -1.944 140
Finanzergebnis 966 1.93411. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 20 270 2.227
12. Konzernjahresfehlbetrag (i. Vj. Konzernjahresüberschuss) 8 -1.228 9.269
davon zuzurechnenden Anteilseignern des Mutterunternehmens -1.228 9.269
Ergebnis je Aktie (unverwässert = verwässert) (in EUR) 21 -61,38 463,47Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien 21 20.000 20.000
58
Sachsenmilch AG, Leppersdorf
Konzernkapitalflussrechnung für die Zeitvom 1. Januar bis 31. Dezember 2008
Kon-zern-
Anhang 2008 2007
Tz. TEUR TEUR
Betriebsergebnis (EBIT) -1.924 9.562Erhaltene Zinsen 22 8.823 7.466Gezahlte Zinsen 22 -1.995 -1.550Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 700 1.064Veränderung langfristige Rückstellungen -435 -55Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 0 4.495Gewinne / Verluste aus Abgängen Anlagevermögen -3 -296Gezahlte / Vereinnahmte Ertragsteuern 22 79 1.375Brutto Cash Flow 5.245 22.061
Ab-/Zunahme der Vorräte 6.733 -8.683
Ab-/Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 21.833-
30.593Ab-/Zunahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 21.812 3.784Veränderung übriges Netto-Umlaufvermögen -3.291 9.298Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit (Netto Cash Flow) 8.708 -4.133
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 367 1.658Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -4.599 -2.881Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -39 -6Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen finanziellen Vermögenswerten 0 26
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -4.271 -1.203
Dividenden-Zahlungen 22 -2 0
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit -2 0
Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquiva-lente 4.435 -5.336
Wechselkursbedingte Änderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquiva-lente 26 0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Beginn der Periode 31.985 37.321
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Periode 22 36.446 31.985
59
Sachsenmilch AG, Leppersdorf
Konzernaufstellung der erfassten Erträge und Aufwendun-gen für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008
Kon-zern-
anhang2008
2007ange-passt
Tz. TEUR TEUR
Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (-) ausleistungsorientierten Pensionsplänen 9 17 -33Auswirkungen der Beschränkungen des IAS 19.58b 9 -94 -5Latente Steuern auf direkt im Eigenkapital erfasste Beträge 20 21 17Direkt im Eigenkapital erfaßte Erträge und Aufwendungen -56 -21Konzernergebnis 8 -1.228 13.038
Korrektur nach IAS 8 8 0 -3.769
Gesamtertrag und -aufwand für die Periode -1.284 9.248
davon zuzurechnenden Anteilseignern des Mutterunternehmens -1.284 9.248
60
Sachsenmilch AG, Leppersdorf
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2008
Allgemeine Erläuterungen
Abkürzungen
Afs Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available-for-sale financial assets)
Langfristige Vermö-genswerte
Vermögenswerte, die dazu bestimmt sind, dauerhaft dem Geschäfts-betrieb zu dienen
Kurzfristige Vermö-genswerte
Vermögenswerte, die dazu bestimmt sind, kurzfristig dem Geschäfts-betrieb zu dienen
Cashflow Zahlungswirksamer Saldo aus Mittelzufluss und MittelabflussEBIT Ergbnis vor Zinsen und Steuern (Earnings before interest and taxes)
EBITDAErgebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Earnings before interest, taxes, depreciation and amortisation)
EBT Ergebnis vor Steuern (Earnings before taxes)FuE Forschung und Entwicklung
FLACFinanzielle Verbindlichkeiten bewertet mit fortgeführten Anschaf-fungskosten
FvtPLErfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte / finanzielle Verbindlichkeiten (Financial assets or financial liability at Fair Value through profit and loss)
GLD gleitender DurchschnittIAS International Accounting StandardsIFRIC International Financial Reporting Interpretations CommitteeIFRS International Financial Reporting StandardsLaR Kredite und Forderungen (Loans and receivables)
HtMBis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen (Held to maturity investments)
Allgemeine Angaben
Die Gesellschaft wurde am 27. September 1991 mit Sitz an den Breiten in 01454 Leppersdorf,
Deutschland, gegründet. Sie ist unter der Firma Sachsenmilch Aktiengesellschaft im Handelsre-
gister der Stadt Dresden unter HRB 3102 eingetragen. Die Sachsenmilch Aktiengesellschaft und
ihre in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften (der „Konzern“) produzieren
und vertreiben Molkereiprodukte aller Art. Neben dem Basisgeschäft (Butter, H-Milch und
61
Frischmilch) und dem Bereich Käse (Käseprodukte wie Gouda- und Maasdamer-Schnittkäse,
Mozzarella und Käseaufschnitt) gehören auch das Sortiment der Molkenveredelung (Milch- und
Molkepulver, spezifische Molkeprodukte), die Produktion und der Verkauf von Bioethanol
sowie der Verkauf von Frischprodukten als Handelsware zum Gegenstand des Konzerns.
Das Aktienkapital wird zu 85,54 % von der Sachsenmilch Anlagen Holding AG, einer Tochter-
gesellschaft der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG, gehalten. Die restlichen Anteile be-
finden sich im Streubesitz. Über die Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG sind die Sachsen-
milch Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften verbundene Unternehmen der Unter-
nehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG und werden in den Konzernabschluss dieser
Gesellschaft einbezogen.
Das Unternehmen ist im General Standard der Deutschen Börse AG in Frankfurt notiert.
Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sind auf den
Stichtag der Sachsenmilch AG (31. Dezember) aufgestellt. Die Konzernwährung ist Euro. Alle
Beträge werden in Tausend Euro (TEUR) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt worden.
Der Vorstand der Sachsenmilch AG hat den Konzernabschluss am 31. März 2009 zur Weiterga-
be an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu
prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.
Vorschlag zur Ergebnisverwendung
Der Vorstand schlägt vor, aus dem Jahresüberschuss der Sachsenmilch AG in Höhe von EUR
2.742.283,07, eine Dividende von EUR 0,11 je Aktie (insgesamt EUR 2.200,00) auszuschütten.
Der übersteigende Betrag (EUR 2.740.083,07) soll in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt
werden.
Erklärung zur Übereinstimmung mit IFRS
Der Konzernabschluss der Sachsenmilch AG für das Geschäftsjahr 2008 wurde in Überein-
stimmung mit den am Abschluss-Stichtag gültigen International Financial Reporting Standards
(IFRS) des International Accounting Standard Board (IASB) unter Berücksichtigung der Inter-
pretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt,
wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind.
Konsolidierungsgrundsätze
Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode zum Zeitpunkt der Begründung der
Beherrschung (Erwerbszeitpunkt) durchgeführt. Da die Tochtergesellschaften durch die
Sachsenmilch AG gegründet wurden, ergaben sich aus der Erstkonsolidierung keine Unter-
schiedsbeträge.
62
Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie alle Forderungen und Verbindlich-
keiten bzw. Rückstellungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden eliminiert.
In den langfristigen Vermögenswerten und in den Vorräten enthaltene Vermögenswerte aus
konzerninternen Lieferungen werden um die Zwischenergebnisse bereinigt. Im vorliegenden
Abschluss wurden Zwischenverluste i. H. v. TEUR 1.096, davon TEUR 800 erfolgswirksam (i.
Vj. TEUR 296) eliminiert.
Konsolidierungskreis
Der Konzernabschluss umfasst die Jahresabschlüsse der Sachsenmilch AG und Tochtergesell-
schaften zum 31. Dezember eines jeden Geschäftsjahres. Unternehmen, die von der Sachsen-
milch AG beherrscht werden, werden als Tochterunternehmen ab dem Zeitpunkt an dem erst-
malig eine Beherrschung ausgeübt werden kann (hier Gründungszeitpunkt) voll konsolidiert.
Die Sachsenmilch AG beherrscht die Tochtergesellschaften, da sie mehr als die Hälfte der
Stimmrechte der Unternehmen besitzt. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, so-
bald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.
Vollkonsolidierte Unternehmen
Name und Sitz der Gesellschaft
Beteiligungs-quotein %
2008
Sachsenmilch Basisprodukte GmbH, Leppersdorf 100
Sachsenmilch Käserei GmbH, Leppersdorf 100
Sachsenmilch Molkenveredlungs GmbH, Leppersdorf 100
Name und Sitz der Gesellschaft
Beteiligungs-quotein %
2007
Sachsenmilch Basisprodukte GmbH, Leppersdorf 100
Sachsenmilch Käserei GmbH, Leppersdorf 100
Sachsenmilch Molkenveredlungs GmbH, Leppersdorf 100
Entwicklung des Konsolidierungskreises
31.12.2007 Zugänge Abgänge 31.12.2008
Konsolidierte Tochterunternehmen
Inländische Unternehmen 3 0 0 3
63
Der vorliegende Konzernabschluß gilt für die Sachsenmilch Basisprodukte GmbH, Leppersdorf,
Sachsenmilch Molkenveredlungs GmbH, Leppersdorf, und die Sachsenmilch Käserei GmbH,
Leppersdorf, als befreiend i.S.d. § 264 III HGB.
Angaben nach IAS 8.28
Zum 31. Dezember 2008 gab es innerhalb der Sachsenmilch-Gruppe folgende Sachverhalte, für
die neue Standards und Interpretationen erstmalig ab dem 1. Januar 2008 verpflichtend ange-
wendet werden mussten.
Norm und Titel Inhalt Verpflichtend anzuwenden ab
IAS 39 / IFRS 7 -Reclassification of Financial Instru-ments
Möglichkeit zur Umklassifizierung von nicht-derivativen Finanzinstrumenten aus der Kategorie “finanzielle Vermö-genswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet waren”, sofern sie nicht ursprünglich durch Aus-übung der Fair Value Option dieser Kategorie zugeordnet wurden, sowie aus der Kategorie „zur Veräußerung verfüg-bare finanzielle Vermögenswerte“
1. Juli 2008
IFRIC 14 – IAS 19 – The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Require-ments and their Interaction
IFRIC 14 gibt Hinweise, wie die Begrenzung nach IAS 19 für einen Überschuss festzulegen ist, der als Vermögenswert angesetzt waren kann und welche Auswirkungen sich aus einer rechtlichen Verpflichtung zu einer Mindestbeitrags-zahlung auf die Bewertung der Vermögenswerte und Ver-pflichtungen aus leistungsorientierten Plänen ergeben.
1. Januar 2008
Aus der erstmaligen Anwendung dieser Standards und Interpretationen ergaben sich keine Än-
derungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. die Cash-Flows der Sachsenmilch
AG.
Veröffentlichte, aber noch nicht angewendete Standards, Interpretationen und Änderun-
gen (Angaben nach IAS 8.30)
Neue Standards und Interpretationen, die zum 31. Dezember 2008 noch nicht angewendet wur-
den und die erst mit Datum der verpflichtenden Anwendung umgesetzt werden, existieren wie
folgt:
Norm Titel Verpflichtend anzuwenden ab**
IAS 1* Darstellung des Abschlusses 1. Januar 2009IAS 23* Fremdkapitalkosten 1. Januar 2009IAS 27* Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS 1. Juli 2009IAS 32* Finanzinstrumente: Darstellung (Puttable Instruments) 1. Januar 2009IFRS 2* Anteilsbasierte Vergütung (Vesting Conditions and Cancellation) 1. Januar 2009IFRS 3* Unternehmenszusammenschlüsse 1. Juli 2009
64
IFRS 8 Operative Segmente 1. Januar 2009IFRIC 12 Öffentliche Infrastrukturleistungen von privaten Unternehmen an
den Staat1. Januar 2008
IFRIC 13 Kundenbonusprogramme 1. Juli 2008IFRIC 15 Vereinbarungen zum Bau von Immobilien (Real Estate) 1. Januar 2009IFRIC 16 Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation 1. Oktober 2008IFRIC 17 Distributions of Non-Cash Assets to Owners (Sachdividenden) 01. Juli 2009
* Amendments ** für Geschäftsjahre, die am oder nach diesem Datum beginnen
Aus der Anwendung der o.g. Standards und Interpretationen werden aus heutiger Sicht keine
wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Sachsenmilch AG erwartet, da der-
zeit keine Sachverhalte vorliegen, die in den Anwendungsbereich dieser Standards und Interpre-
tationen fallen bzw. die Ausweisänderungen sich unwesentlich auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns auswirken werden und es zu keinen grundlegend geänderten Angaben
in der Segmentberichterstattung kommen wird.
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Der IFRS-Konzernabschluss ist nach dem Anschaffungskostenprinzip erstellt mit der Ausnah-
me, dass derivative Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert bilanziert sind.
Vermögenswerte und Schulden, sowie Aufwendungen und Erträge werden nicht miteinander
saldiert, soweit nicht die Saldierung von einem Standard bzw. einer Interpretation nach IFRS
gefordert oder erlaubt wird.
Es wurden für alle Konzerngesellschaften einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
festgelegt, die sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert haben.
Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden im Folgenden zusammenge-
fasst:
Immaterielle Vermögenswerte
Die immateriellen Vermögenswerte betreffen ausschließlich gesondert erworbene immaterielle
Vermögenswerte. Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerte beinhalten Milch-
einstandsgelder mit einer Nutzungsdauer zwischen drei bis fünf Jahren sowie EDV-Software,
deren Nutzungsdauer mit drei bzw. fünf Jahren angesetzt wird. Milcheinstandsgelder werden als
Vertragsbonus ausbezahlt und dienen zur Sicherung der benötigten Milch am Standort Leppers-
dorf. Alle diese immateriellen Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, vermindert um
lineare Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte erfolgt --
auf Grund ihrer begrenzten wirtschaftlichen Nutzungsdauer-- über die vertragliche oder ge-
schätzte Nutzungsdauer. Die Restnutzungsdauer der EDV-Software liegt zwischen ein und vier
Jahren. Die Milcheinstandsgelder sind zum Ende des Jahres 2008 abgeschrieben.
65
Immaterielle Vermögenswerte Nutzungsdauer Jahre
Milcheinstandsgelder Zeitlich begrenzt 3 bis 5
EDV-Software Zeitlich begrenzt 3 bzw. 5
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in der Gewinn- und Verlustrechnung
in der Position „Abschreibungen“ ausgewiesen
Forschung und Entwicklung
Nach IAS 38 (Intangible Assets) sind Forschungskosten nicht aktivierungsfähig und Entwick-
lungskosten nur bei Vorliegen bestimmter, genau bezeichneter Voraussetzungen aktivierungs-
pflichtig. Eine Aktivierung ist demnach immer erforderlich, wenn die technische und ressour-
cenmäßige Realisierbarkeit der Fertigstellung, die Absicht und Möglichkeit zur Nutzung des
immateriellen Vermögenswertes gegeben sind sowie ein voraussichtlich künftiger wirtschaftli-
cher Nutzen nachgewiesen werden kann und die während der Entwicklung zurechenbaren Aus-
gaben zuverlässig bewertet werden können.
Zusätzlich müssen hinsichtlich des Entwicklungsprojekts und des zu entwickelnden Produkts
oder Verfahrens verschiedene Kriterien nach IAS 38 kumulativ erfüllt sein.
In der Sachsenmilch AG fallen überwiegend Forschungskosten an. Da ein überwiegender Teil
der neuen Produkte nicht bis zur Markteinführungsphase gelangt, fehlt ein Nachweis wie der
immaterielle Vermögenswert einen voraussichtlichen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzie-
len wird. Zudem ist die Trennung zwischen der Forschungs- und der Entwicklungsphase durch
das eingerichtete System nicht gewährleistet, so dass eine Aktivierung von Entwicklungsleis-
tungen nach IAS 38 auch aufgrund fehlender verlässlicher Bewertung zurechenbarer Entwick-
lungsausgaben nicht möglich ist.
Sachanlagen
Die Sachanlagen sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um plan-
mäßige lineare Abschreibungen entsprechend den voraussichtlichen Nutzungsdauern, bewertet.
Die voraussichtlichen Nutzungsdauern des Sachanlagevermögens betragen:
Nutzungsdauer Jahre
Maschinen 7 - 10
Betriebsvorrichtungen 8 - 15
Lagervorrichtungen 12
Transportvorrichtungen 8 - 14
LKW 4- 6
Laboreinrichtung 13
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 - 13
Finanzierungskosten, die direkt im Zusammenhang mit dem Erwerb von Sachanlagen anfallen,
werden nach IAS 23.7f. als Aufwand erfasst.
66
Die Abschreibungen werden nach der linearen Methode auf die voraussichtliche Nutzungsdauer
pro rata temporis verrechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position „Ab-
schreibungen“ ausgewiesen. Die Abschreibungsmethode wird mindestens am Ende eines jeden
Geschäftsjahres hinsichtlich des künftigen wirtschaftlichen Nutzungsverlaufs überprüft und ggf.
angepasst.
Öffentliche Zuschüsse und Zulagen für getätigte Investitionen werden als Zuwendungen für
Vermögenswerte erfasst, sobald eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass das Unterneh-
men die damit verbundenen Bedingungen erfüllen wird und die Zuwendungen gewährt werden.
Sie werden entsprechend IAS 20.24 direkt von den entsprechenden Vermögenswerten abgesetzt.
Leasingverhältnisse
Das wirtschaftliche Eigentum an Leasinggegenständen ist in Übereinstimmung mit IAS 17
(Leases) dem Leasingnehmer zuzurechnen, wenn dieser alle wesentlichen mit dem Gegenstand
verbundenen Chancen und Risiken trägt (Finance lease). Ein Leasingverhältnis ist hingegen
dem Leasinggeber zuzurechnen, sofern es nicht im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die
mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Leasingnehmer überträgt (Operating lease). Die
vom Konzern gemieteten Vermögenswerte wurden ausschließlich als Operating-
Leasingvereinbarungen klassifiziert. In der Berichtsperiode wurden Zahlungen aus Leasingver-
hältnissen in Höhe von TEUR 24.327 (i.Vj. 23.708) als Aufwand erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte
Die bei den finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Ausleihungen bzw. Darlehen werden
als Forderungen (LaR) klassifiziert und zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Die
ausgewiesenen Buchwerte entsprechen annähernd den beizulegenden Zeitwerten. Liegen An-
zeichen für eine Wertminderung oder Uneinbringlichkeit der Ausleihungen bzw. Darlehen vor,
wird eine erfolgswirksame Abschreibung auf den voraussichtlich noch zu erzielenden Betrag
vorgenommen.
Maßgeblich für die Entscheidung über die Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes ist
der Übergang der mit diesen verbundenen Risiken und Chancen (Risks and Rewards Approach).
Derivative Finanzinstrumente
Derivative Finanzinstrumente, wie z. B. Devisentermingeschäfte, werden grundsätzlich für
Sicherungszwecke eingesetzt, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu reduzieren
bzw. die daraus resultierenden Finanzierungserfordernisse abzudecken. Eine Bilanzierung von
Sicherungsbeziehungen erfolgt dabei im Sachsenmilch Konzern nicht, da die nach IAS 39.88
verlangten Kriterien nicht erfüllt werden.
Nach IAS 39 sind daher die eingesetzten derivativen Finanzinstrumente zum beizulegenden
Zeitwert (FVtPL) zu bilanzieren und zwar unabhängig davon, zu welchem Zweck oder in wel-
cher Absicht sie abgeschlossen wurden.
67
Als Quellen für die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte werden aktuelle und beobachtbare
Marktparameter für Zinssätze und Wechselkurse verwendet. Die beizulegenden Zeitwerte wer-
den durch Anwendung von Bewertungstechniken ermittelt (Zinsdifferenz bezogen auf die Tage
bis zur Fälligkeit und Wechselkurs am Bewertungsstichtag).
Eventuelle Marktwertänderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Vorräte
Die Bewertung der Vorräte erfolgt mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstel-
lungskosten und Nettoveräußerungswert. Zu den Anschaffungs- oder Herstellkosten zählen alle
Kosten des Erwerbs und der Herstellung sowie sonstige Kosten, die angefallen sind, um die
Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Der Nettoveräu-
ßerungswert ist der voraussichtliche, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös ab-
züglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Ver-
triebskosten.
Der Wertansatz der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird auf Basis einer gleitenden Durch-
schnittswertmethode bzw. zu Stichtagswerten ermittelt. Die Herstellungskosten der unfertigen
und fertigen Erzeugnisse enthalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten angemesse-
ne Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten, die direkt dem Herstellungs-
prozess zugeordnet werden können. Kosten der allgemeinen Verwaltung werden angesetzt,
sofern es sich um produktionsbezogene Kosten handelt. Fremdkapitalkosten sind nicht mit ein-
bezogen, sondern werden nach IAS 23.7f. in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfal-
len.
Forderungen und sonstige Forderungen
Forderungen und sonstige Forderungen werden als LaR mit den fortgeführten Anschaffungskos-
ten bilanziert. Bestehen an der Einbringlichkeit Zweifel, werden die Forderungen mit dem nied-
rigeren realisierbaren Betrag durch Bildung einer Einzelwertberichtigung nach Betrachtung des
Einzelfalles und unter Berücksichtigung des Umfangs der Kreditversicherung angesetzt. Dar-
über hinaus wird für die nicht einzelwertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistun-
gen gegenüber fremden Dritten, bei denen Abzüge seitens des Kunden vorgenommen wurden
und die die dritte Mahnstufe erreicht haben, eine aus Erfahrungen der Vergangenheit abgeleitete
Portfoliowertberichtigung von 0,5% angesetzt. Eine Ausbuchung der Forderung erfolgt, wenn
die Uneinbringlichkeit der Forderung feststeht. Bei den kurzfristigen Forderungen und sonstigen
Forderungen stellen die ausgewiesenen Buchwerte einen angemessenen Näherungswert für den
beizulegenden Zeitwert dar. Die Unterscheidung zwischen sonstigen Forderungen und sonstigen
Vermögenswerten basiert darauf, ob der Anspruch der Gegenleistung auf Geld gerichtet ist oder
nicht.
68
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten Schecks, Barmittel und Guthaben bei
Kreditinstituten und werden mit dem Nominalwert angesetzt. Die Zahlungsmittel und Zah-
lungsmitteläquivalente haben eine Fälligkeit von maximal drei Monaten. Die Nominalbeträge
der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen wegen der kurzen Fälligkeit den
Marktwerten. Für Zwecke der Konzernkapitalflussrechnung entsprechen die Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente dem ausgewiesenen Bestand in der Bilanz zzgl. der Cash-Pool Gut-
haben und abzüglich Cash-Pool Verbindlichkeiten gegenüber der Molkerei Alois Müller GmbH
& Co. KG, die zum integralen Bestandteil der Zahlungsmitteldisposition der Sachsenmilch AG
gehören.
Ertragsteuern
Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende Periode und
für frühere Perioden werden mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von den
Steuerbehörden bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird. Der Berechnung des
Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zu Grunde gelegt, die am Bilanzstichtag gel-
ten.
Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung des IAS 12 auf alle zum Bilanzstichtag
bestehenden temporären Differenzen zwischen dem IFRS-Wertansatz eines Vermögenswerts
bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz. Darüber hinaus werden akti-
ve latente Steuern für zukünftig nutzbare steuerliche Verluste gebildet. Der Buchwert der laten-
ten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in
dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur
Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet
werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag über-
prüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftiges
zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruches ermöglicht. Zur Be-
rechnung der latenten Steuern werden die Steuersätze verwendet, die am Bilanzstichtag gelten
oder faktisch beschlossen sind. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden
miteinander verrechnet, wenn die Voraussetzungen des IAS 12.74 erfüllt sind.
In 2008 wurden – wie auch in den Vorjahren – aktive latente Steuern aus abzugsfähigen tempo-
rären Unterschieden und steuerlichen Verlustvorträgen, die die zu versteuernden temporären
Unterschiede übersteigen, nur in Höhe der passiven latenten Steuern angesetzt, da nicht mit
hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass ausreichend steuerpflichtiges
Einkommen und Ertrag zur Realisierung des Vorteils erzielt wird.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen basiert auf dem in
IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen auf Altersver-
sorgung (Projected Unit Credit Method). Bei diesem Verfahren werden am Bilanzstichtag be-
kannte Renten und erworbene Anwartschaften berücksichtigt. Die Berechnung beruht auf versi-
69
cherungsmathematischen Gutachten. Das Wahlrecht nach IAS 19.93a, versicherungsmathemati-
sche Gewinne und Verluste erfolgsneutral im Eigenkapital zu erfassen, wird ausgeübt.
Die bilanziell ausgewiesenen Rückstellungen für Pensionen ermitteln sich als Saldo des Barwer-
tes der Verpflichtungen und des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens.
Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer
Für bestehende Verpflichtungen aufgrund von Altersteilzeitregelungen sowie Dienstjubiläen
werden entsprechende Rückstellungen in Übereinstimmung mit IAS 19 gemäß der Projected
Unit Credit Methode gebildet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden in
der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie auftreten.
Sonstige Rückstellungen
Gemäß IAS 37 werden die übrigen Rückstellungen gebildet, soweit eine gegenwärtige Ver-
pflichtung aus einem vergangenen Ereignis gegenüber Dritten besteht, die künftig wahrschein-
lich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und zuverlässig geschätzt werden kann.
Die Rückstellungen werden für die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in
Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am
Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Rückstellungen werden auch für
nachteilige Verträge gebildet. Ein Vertrag ist nachteilig, wenn die unvermeidbaren Kosten den
aus dem Vertrag erwarteten wirtschaftlichen Nutzen übersteigen.
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich zusammen aus Darlehensverbindlich-
keiten (Finanzverbindlichkeiten), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige
finanzielle Schulden und sonstigen Verbindlichkeiten. Die Verbindlichkeiten werden mit den
fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC) unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewer-
tet. Für kurzfristige Verbindlichkeiten bedeutet dies, dass sie mit ihrem Rückzahlungs- oder
Erfüllungsbetrag angesetzt werden. Die ausgewiesenen Buchwerte stellen dabei einen angemes-
senen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar.
Unverzinsliche oder niedrigverzinsliche Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von mehr als ei-
nem Jahr werden unter Berücksichtigung eines marktadäquaten Zinssatzes mit dem Barwert
bilanziert, der dem beizulegenden Zeitwert annähernd entspricht.
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn sie zurückgezahlt wird oder durch den
Schuldner oder durch Gesetz erlassen wird.
70
Eventualverbindlichkeiten und -forderungen
Dies sind Verbindlichkeiten und Forderungen, deren Verpflichtung unwahrscheinlich, aber
nicht unmöglich ist bzw. die wahrscheinlich nicht zu einem Abfluss von Ressourcen führen
werden oder bei denen keine zuverlässige Schätzung der Höhe der Inanspruchnahme möglich
ist.
Ertrags- und Aufwandsrealisierung
Die Umsatzerlöse enthalten Verkäufe von Produkten, vermindert um Skonti, Preisnachlässe,
Kundenboni und Rabatte.
Umsatzerlöse werden ausgewiesen, wenn die Lieferungen ausgeführt sind, der Eigentums- bzw.
Gefahrenübergang an den Kunden erfolgt, ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und der
wirtschaftliche Nutzen aus dem Verkauf zufließen wird.
Betriebliche Aufwendungen und Erträge werden mit Inanspruchnahme bzw. Erbringung der
Leistung erfasst. Zinsaufwendungen bzw. sonstige Fremdkapitalkosten und Zinserträge werden
periodengerecht im Zeitpunkt ihrer Entstehung als Aufwand bzw. Ertrag unter Berücksichtigung
der Effektivzinsmethode erfasst.
Währungsumrechnung
Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung der Gesellschaft, aufgestellt. In
den Einzelabschlüssen der Gesellschaften werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung mit
dem Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung bewertet. Zum Bilanzstichtag erfolgt die Umrech-
nung monetärer Posten zum Stichtagskurs. Daraus resultierende Währungskursgewinne und
-verluste werden unmittelbar ergebniswirksam erfasst. Im Geschäftsjahr 2008 wurden TEUR
-1.377 (Vorjahr: TEUR 311) Währungsdifferenzen im Ergebnis erfasst.
Für die Währungsumrechnung bezüglich der relevanten Währungen der Länder, die nicht an der
Europäischen Währungsunion teilnehmen, werden folgende Stichtagskurse zugrunde gelegt:
Wechselkurse in € Stichtagskurs zum 31.12.
Währung 2008 2007
1 britisches Pfund 1,04987 1,36361
100 Tschechische Kronen 3,72093 3,75545
100 Polnische Zloty 24,07608 27,82802
Wertminderung
Finanzinstrumente werden als wertgemindert betrachtet, wenn objektive Hinweise gegeben
sind, dass ein oder mehrer Ereignisse eingetreten sind, die einen negativen Einfluss auf die zu-
künftig erwarteten Cash Flows aus dem Vermögenswert haben. Objektive Hinweise können
sich z.B. aus der Altersstruktur der Forderungen bzw. der Überfälligkeit einer Forderung erge-
71
ben. Zur Festlegung des Wertberichtigungsbedarfs erfolgt eine Einzelfallbetrachtung. Der Wert-
minderungsaufwand von Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewer-
tet werden, ermittelt sich als Differenz zwischen dem Buchwert und dem niedrigeren Barwert
der erwarteten Cash Flows, abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen
Vermögenswertes (d. h. dem bei erstmaligem Ansatz ermittelten Zinssatz). Der Wertminde-
rungsaufwand wird sofort als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Bei der Bilanzierung von Vermögenswerten, die nicht Vorräte, latente Steueransprüche oder
Finanzinstrumente sind, wird an jedem Bilanzstichtag geprüft, ob irgendein Anhaltspunkt dafür
vorliegt, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Wenn ein solcher Anhaltspunkt
vorliegt, wird der erzielbare Betrag (als höherer der Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüg-
lich Veräußerungskosten und Nutzungswert) ermittelt und mit dem bilanzierten Buchwert ver-
glichen. Ist dieser geringer als der Buchwert, erfolgt eine Wertminderung auf den erzielbaren
Betrag. Der Wertminderungsaufwand wird sofort als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrech-
nung erfasst.
Im Berichtsjahr und im Vorjahr ergab sich kein Wertminderungsaufwand.
Wesentliche Schätzungen und Annahmen
Bei der Aufstellung des IFRS-Konzernabschlusses sind vom Management zu einem gewissen
Grad Schätzungen und Annahmen vorzunehmen. Diese beinhalten komplexe und subjektive
Bewertungen sowie Schätzungen auf Grund aktueller Kenntnisse von Sachverhalten, die sich
naturgemäß durch Ungewissheit auszeichnen und Veränderungen unterliegen können. Schätz-
und prämissenintensive Bilanzierungsgrundsätze können sich auf die Höhe und den Ausweis
der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der
Eventualverbindlichkeiten auswirken. Die Prämissen und Schätzungen beziehen sich im We-
sentlichen auf die Annahmen zukünftiger Zahlungsströme (z. B. Mittelabfluss bei Rückstellun-
gen) und Abzinsungssätze, die konzerneinheitliche Festlegung von Nutzungsdauern, die Ermitt-
lung von Wertberichtigungen auf Forderungen sowie die Realisierbarkeit aktiver latenter Steu-
ern.
Grundlegende Annahmen und Schätzungen werden fortlaufend vom Management bewertet und
überprüft. Sobald sich Änderungen bezüglich bei der Bilanzierung zugrunde gelegten Schätzun-
gen und Annahmen ergeben, werden, falls erforderlich, die Buchwerte der betreffenden Vermö-
genswerte und Schulden sowie der Erträge und Aufwendungen angepasst.
Die Festlegung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen erfolgt unter Berücksichtigung
der Altersstruktur der Forderungen, sowie des Umfangs der Kreditversicherung der jeweiligen
Forderung auf Basis einer Einzelfallbetrachtung.
Aktive latente Steuern werden nur insoweit angesetzt, als ihre Realisierung hinreichend gesi-
chert erscheint, d.h. wenn in zukünftigen Perioden ein positives steuerliches Ergebnis zu erwar-
ten ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in zukünftigen Perioden kann von der
Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen.
72
Der Aufwand aus Pensions-, Altersteilzeit- sowie Jubiläumsverpflichtungen wird anhand von
versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewer-
tung basiert auf Prämissen hinsichtlich künftiger Lohn- und Gehaltssteigerungen, Fluktuation
bzw. Sterblichkeit sowie künftigen Rentensteigerungen.
Der Ansatz und die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt auf Basis einer Einschät-
zung der Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungs-
werten und den zum Bilanzstichtag bekannten Umständen. Die tatsächliche Verpflichtung kann
von den zurückgestellten Beträgen abweichen.
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses unterlagen die zugrunde gelegten An-
nahmen und Schätzungen keinen bedeutenden Risiken, sodass aus gegenwärtiger Sicht nicht
von einer wesentlichen Anpassung in der Konzernbilanz auszugehen ist.
Korrektur der Bewertung von Finanzverbindlichkeiten sowie Anpassung von Vorjahres-zahlen
Die Sachsenmilch AG hat im Jahr 2002 ein unverzinsliches Darlehen der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG mit Nominalwert 100 Mio. EUR erhalten, das im Jahr 2012 zurück zu zahlen ist. Es handelt sich hierbei um eine zu fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektiv-zinsmethode zu bilanzierende Finanzverbindlichkeit (IAS 39.47). Der beizulegende Zeitwert eines langfristigen Kredits ohne Verzinsung kann nach IAS 39.AG64 als der Barwert aller künf-tig erwarteten Einzahlungen geschätzt werden, die unter Verwendung des herrschenden Markt-zinses für ein ähnliches Instrument (vergleichbar im Hinblick auf Währung, Laufzeit, Art des Zinssatzes und sonstiger Faktoren wie z.B. Kündigungsmöglichkeiten) mit vergleichbarer Boni-tät abgezinst werden.
Der bei Erstansatz ermittelte Effektivzinssatz bleibt über die Laufzeit des Finanzinstruments konstant. Die Zuschreibung der finanziellen Verbindlichkeit ist erfolgswirksam.
Abweichend von dieser Vorgehensweise hat die Sachsenmilch AG bei der IFRS Umstellung zum 01. Januar 2004 den Abzinsungssatz anfänglich mit 2,15% p.a. bestimmt und in den Folge-jahren angepasst. Der bei der Zeitwertermittlung zugrunde gelegte Abzinsungssatz wurde zu den folgenden Bilanzstichtagen jeweils folgendermaßen erfolgswirksam angepasst: Zum 31.12.2006 auf 3,0% p.a., zum 30.06.2007 auf 3,5% p.a. und zum 31.12.2007 auf 3,62% p.a..
Im Geschäftsjahr 2008 erfolgte nunmehr eine rückwirkende Korrektur der fortgeführten An-schaffungskosten des zinslosen Darlehens durch eine rückwirkende Anpassung des Abzin-sungssatzes auf 5,0% p.a.. Dieser Zinssatz entspricht dem auf Basis eines 10 Jahres Zero Cou-pon Zinssatzes i.H.v. 4,5% p.a. zzgl. eines Credit spread in Höhe von 0,5% p.a. zum Zeitpunkt der Gewährung des Darlehens in 2002 gültigen Markzinssatzes.
Der beizulegende Zeitwert des Darlehens wird dadurch nach IAS 39.AG77 durch Rückgriff auf die Marktbedingungen ermittelt, die zum Zeitpunkt des Erwerbs oder der Ausreichung gültig waren.
Der aus dieser Korrektur ermittelte Differenzbetrag führt zu einer Korrektur der im Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung nach IFRS gebildeten First Time Adoption Rücklage in Höhe von TEUR 18.293, die mit den anderen Gewinnrücklagen verrechnet wurde.
73
Durch die Korrektur des der Zeitwertermittlung zugrunde liegenden Marktzinses und der nun-mehr vorgenommenen Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung des korrigierten, konstanten Zinssatzes in Höhe von 5,0% p.a. ergibt sich zu den jeweiligen Stichtagen ein geringerer beizulegender Wert der finanziellen Verbindlichkeit und eine geänder-te erfolgswirksame Zuschreibung über die Laufzeit und dadurch eine Änderung des Bilanzver-lustes.
Weitere bilanzielle Gegeneffekte ergeben sich aus der Korrektur nicht, da sich der Bestand nicht angesetzter aktiver latenter Steuern lediglich verringert. Zum 31.12.2007 wurde für abzugsfähi-ge temporäre Differenzen i.H.v. TEUR 2.051 (angepasst) kein aktiver latenter Steueranspruch gebildet.
Im Zusammenhang mit der Korrektur wurde auch der Ausweis der Aufwendungen aus der Auf-zinsung der Darlehensverbindlichkeit geändert. Entgegen dem bisherigen Ausweis im übrigen Finanzergebnis erfolgt nun der Ausweis der Aufwendungen aus der Aufzinsung als Zinsauf-wendungen.
Die Auswirkungen der Korrekturen stellen sich in 2007 wie folgt dar:
2007 altAuswirkung zum 01.01.2007
Änderungen für 2007
31.12.2007 neu
TEUR TEUR TEUR TEURZinsaufwendungen -1.949 -3.731 -5.680Übriges FinanzergebnisFinanzergebnis
1785.703
-38-3.769
1401.934
Konzernergebnis 13.038 -3.769 9.269
Andere Gewinnrücklagen 97.709 18.293 116.002Bilanzverlust -8.945 -9.166 -3.769 -21.880
Summe Eigenkapital 88.764 9.127 -3.769 94.122Finanzverbindlichkeiten 83.711 -9.127 3.769 78.353
Summe Passiva 172.475 0 0 172.475
Die gesamte Änderung hat einen Einfluss auf das Konzernergebnis 2007 und auf das Ergebnis pro Aktie von TEUR -3.769 und EUR - 188,45. Das verwässerte Ergebnis pro Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis pro Aktie.
Darüber hinaus wurden in 2008 zur Verbesserung des Einblicks in die Vermögenslage folgende Zuordnungen in der Bilanz geändert. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst:
§ Ausweis der Cash-Pooling Forderungen unter den sonstigen finanziellen Vermögenswer-ten (i. Vj. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und gegen verbundene Unter-nehmen)
§ Ausweis der Derivate unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten (i. Vj. sonstige Vermögenswerte)
§ Separater Ausweis der sonstigen Forderungen und der sonstigen Vermögenswerte
74
§ Ausweis der Cash-Pooling Verbindlichkeiten unter den sonstigen finanziellen Schulden (i. Vj. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und gegen verbundene Unter-nehmen)
§ Ausweis der Derivate unter den sonstigen finanziellen Schulden (i. Vj. Sonstige Verbind-lichkeiten)
§ Zusammenfassung des Ausweises abgegrenzter Schulden und sonstige Verbindlichkeiten
Die Auswirkungen der Umgliederungen stellen sich wie folgt dar
2007 altÄnderungen für 2007
31.12.2007 neu
TEUR TEUR TEURForderungen aus Lieferungen und Leis-tungen und gegen verbunden Unterneh-men
230.826 -230.826 0
Forderungen aus Lieferungen und Leis-tungen
0 107.731 107.731
Sonstige Finanzielle Vermögenswerte 100.000 123.391 223.391Sonstige Vermögenswerte 8.869 -8.120 749Sonstige Forderungen 0 7.824 7.824
Summe Aktiva 339.695 0 339.695
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und gegen verbunden Unter-nehmen
159.250 -159.250 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
0 61.743 61.743
Sonstige Finanzielle Vermögenswerte 0 97.517 97.517
Sonstige Verbindlichkeiten 1.971 6.417 8.388
Abgegrenzte Schulden 6.427 -6.427 0
Summe Passiva 167.648 0 167.648
75
Erläuterungen zur Bilanz
Langfristige Vermögenswerte
1. Immaterielle Vermögenswerte
Die Zusammensetzung und Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte zeigt der folgende
Konzernanlagespiegel:
Milch-einstands
-gelder
EDV-Software
Ge-samt
TEUR TEUR TEUR
Anschaffungswerte
1. Januar 2008 1.831 430 2.261
Zugänge 0 39 39
31. Dezember 2008 1.831 469 2.300
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2008 1.654 425 2.079
Zugänge 177 12 189
31. Dezember 2008 1.831 437 2.268
Restbuchwerte
31. Dezember 2007 177 5 182
31. Dezember 2008 0 32 32
76
Im Vorjahr ergab sich folgende Darstellung:
Milch-einstands
-gelder
EDV-Software
Ge-samt
TEUR TEUR TEUR
Anschaffungswerte
1. Januar 2007 1.831 424 2.255
Zugänge 0 6 6
31. Dezember 2007 1.831 430 2.261
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2007 1.154 424 1.578
Zugänge 500 1 501
31. Dezember 2007 1.654 425 2.079
Restbuchwerte
31. Dezember 2006 677 0 677
31. Dezember 2007 177 5 182
In den Abschreibungen sind keine Wertminderungsaufwendungen enthalten. Ebenso wurden
keine Zuschreibungen vorgenommen.
Forschung und Entwicklung
In der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG fallen zentrale Forschungs- und
Entwicklungskosten primär im Technikzentrum Freising an, die im Rahmen der Verwaltungs-
kostenumlage an die produzierenden Konzerngesellschaften weiterverrechnet werden. Des Wei-
teren entstehen Forschungs- und Entwicklungskosten direkt in der Sachsenmilch AG. Im Ge-
schäftsjahr sind im Konzern der Sachsenmilch AG TEUR 1.171 (Vorjahr: TEUR 1.280) For-
schungs- und Entwicklungskosten angefallen, die – da die Kriterien für eine Aktivierung von
Entwicklungskosten nicht erfüllt waren – während der Berichtsperiode als Aufwand erfasst
wurden.
77
2. Sachanlagen
Die Zusammensetzung und Entwicklung der Sachanlagen zeigt der folgende Konzernanlage-
spiegel:
Anlagen im Bau
TechnischeAnlagen undMaschinen
AndereAnlagen,
Betriebs- undGeschäfts-ausstattung
Gesamt
TEUR TEUR TEUR TEUR
Anschaffungswerte
1. Januar 2008 707 2.032 1.347 4.086
Zugänge 506 3.060 586 4.152
Umbuchungen -626 626 0 0
Abgänge 0 0 401 401
31. Dezember 2008 587 5.718 1.532 7.837
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2008 0 582 591 1.173
Zugänge 0 328 183 511
Abgänge 0 0 38 38
31. Dezember 2008 0 910 736 1.646
Restbuchwerte
31. Dezember 2007 707 1.450 756 2.913
31. Dezember 2008 587 4.808 796 6.191
Im Vorjahr stellte sich die Entwicklung wie folgt dar:
Anlagen im Bau
TechnischeAnlagen undMaschinen
AndereAnlagen,
Betriebs- undGeschäfts-ausstattung
Gesamt
TEUR TEUR TEUR TEUR
Anschaffungswerte
1. Januar 2007 0 509 3.950 4.459
Zugänge 707 1.523 288 2.518
Abgänge 0 0 2.891 2.891
31. Dezember 2007 707 2.032 1.347 4.086
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2007 0 509 1.629 2.138
Zugänge 0 73 490 563
Abgänge 0 0 1.528 1.528
31. Dezember 2007 0 582 591 1.173
Restbuchwerte
31. Dezember 2006 0 0 2.321 2.321
31. Dezember 2007 707 1.450 756 2.913
78
In den Abschreibungen sind keine Wertminderungsaufwendungen enthalten. Ebenso wurden
keine Zuschreibungen vorgenommen.
Im Geschäftsjahr wurden staatliche Zuschüsse/Zulagen in Höhe von TEUR 447 (Vorjahr:
TEUR 363) als Reduktion des Anschaffungsbetrags erfasst.
Kurzfristige Vermögenswerte
3. Vorräte
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB) 8.313 8.626
--davon: Ersatzteile-- 4.012 3.791
Unfertige Erzeugnisse 5.842 7.366
Fertige Erzeugnisse und Waren 22.640 27.536
36.795 43.528
Der Betrag der Vorräte, der während der Periode als Aufwand erfasst wurde, beträgt TEUR
757.232 (Vorjahr: TEUR 711.739).
In 2008 beträgt die Abwertung von Fertigerzeugnissen auf den Nettoveräußerungswert
TEUR 4.370 (i. Vj. TEUR 932). Der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert abzgl. Ver-
triebsaufwendungen angesetzten Fertigerzeugnisse beträgt TEUR 15.605.
Die genannten Abwertungen wurden in der jeweiligen Berichtsperiode aufwandswirksam er-
fasst.
79
4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Diese Position setzt sich wie folgt zusammen:
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen gegen Dritte 70.148 87.286
Lieferungen und Leistungen gegen verbundene Unternehmen 15.750 20.445
85.898 107.731
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen verbundene Unternehmen bestehen
gegen Schwesterunternehmen, die über die Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co.
KG verbundene Unternehmen sind.
Die Informationen über das Ausmaß der in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
enthaltenen Kreditrisiken sind in der Tabelle unter dem Punkt Risikomanagement / Kreditrisiko
dargestellt. Alle Aufwendungen und Erträge aus Wertberichtigungen werden unter den sonsti-
gen betrieblichen Aufwendungen bzw. Erträgen ausgewiesen.
5. Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Die Position setzt sich wie folgt zusammen:
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte aus
Derivate 108 296
Darlehen 100.000 100.000
Cash-Pooling 31.394 123.095
131.502 223.391
Die Position beinhaltet die Gewährung eines Darlehens in Höhe von TEUR 100.000 an das
Schwesterunternehmen Sachsenmilch Investitions-GmbH. Das ausgereichte Darlehen wird mit
dem laufzeitkongruenten EURIBOR-Satz zuzüglich einer festen Marge von 0,20 % verzinst.
Der Kredit wird bis zum 31. Januar 2009 zur Verfügung gestellt.
Die in den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Derivate, deren
Wertänderungen erfolgswirksam erfasst werden, werden in der Position „Finanzinstrumente“
(25) näher erläutert.
Die Position Cashpooling beinhaltet Forderungen der Sachsenmilch AG aus dem konzerninter-
nen Liquiditätsausgleich gegenüber der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG.
80
6. Sonstige Forderungen
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
Forderung
Stromsteuer und Mineralölsteuer 2.455 2.260
Umsatzsteuer 3.154 3.909
Debitorische Kreditoren 127 91
Werbekostenzuschuss / Bonusforderungen 1.747 851
Forderungen aus Investitionszulagen 810 363
Übrige Forderungen 217 350
8.510 7.824
7. Sonstige Vermögenswerte
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
Aktive Rechnungsabgrenzung 560 749
560 749
8. Eigenkapital
Das Eigenkapital umfaßt das gezeichnete Kapital und Rücklagen, die den Anteilseignern der
Muttergesellschaft zuzuordnen sind.
Das Grundkapital der Sachsenmilch AG zum 31. Dezember 2008 ist eingeteilt in 10.000 Inha-
berstammaktien mit einem Nennwert von EUR 25.564,60 und 10.000 Namensstammaktien mit
einem Nennwert von EUR 25.564,60. Das Grundkapital ist vollständig eingezahlt.
Im Berichtsjahr 2008 wurde für das Jahr 2007 eine Dividendenausschüttung an die Aktionäre in
Höhe von EUR 0,11 je Aktie, also insgesamt TEUR 2,2 beschlossen und ausgezahlt.
Die Entwicklung des Gesamtertrags- und –aufwands für die Periode ist aus der Aufstellung der
erfassten Erträge und Aufwendungen ersichtlich.
81
Die Veränderung des Eigenkapitals setzt sich wie folgt zusammen:
2008In TEUR Rücklagen Bilanzverlust
GezeichnetesKapital
Gesetzliche Rücklage
AndereGewinnrück-
lagen
Kapital-rücklage Verlustvortrag Konzernergebnis Summe des
Eigenkapitals
1. Januar 51 3.352 97.709 38.296 -21.983 13.038 130.463Korrektur IAS 8 0 0 18.293 0 -9.166 -3.769 5.3581. Januar (angepasst) 51 3.352 116.002 38.296 -31.149 9.269 135.821Jahresergebnis 2007 auf neue Rechnung
0 0 0 0 13.038 -13.038 0
Korrektur IAS 8 0 0 0 0 -3.769 3.769 0Einstellung / Entnahmen Gewinnrücklagen
0 0 1.589 0 -1.589 0 0
Direkt im Eigenkapital erfasste Aufwendungen und Erträge
0 0 -56 0 0 0 -56
Dividendenausschüttung 0 0 0 0 -2 0 -2Konzernjahresüber-schuss
0 0 0 0 0 -1.228 -1.228
Korrektur IAS 8 0 0 0 0 0 0 0
31. Dezember 51 3.352 117.535 38.296 -23.471 -1.228 134.535
2007In TEUR Rücklagen Bilanzverlust
Gezeichnetes Kapital
Gesetzliche Rücklage
AndereGewinnrück-
lagen
Kapital-rücklage
Verlustvortrag Konzernergebnis Summe des Eigenkapitals
1. Januar 51 3.352 97.730 38.296 -24.352 2.369 117.446Korrektur IAS 8 0 0 18.293 0 -3.196 -5.970 9.1271. Januar (angepasst) 51 3.352 116.023 38.296 -27.548 -3.601 126.573Jahresergebnis 2006 auf neue Rechnung
0 0 0 0 2.369 -2.369 0
Korrektur IAS 8 0 0 0 0 -5.970 5.970 0Einstellung / Entnahmen Gewinnrücklagen
0 0 0 0 0 0 0
Direkt im Eigenkapital erfasste Aufwendungen und Erträge
0 0 -21 0 0 0 -21
Dividendenausschüttung 0 0 0 0 0 0 0Konzernjahresüber-schuss
0 0 0 0 0 13.038 13.038
Korrektur IAS 8 0 0 0 0 0 -3.769 -3.769
31. Dezember 51 3.352 116.002 38.296 -31.149 9.269 135.821
Unter den anderen Gewinnrücklagen werden die versicherungsmathematischen Gewinnen und
Verlusten im Bereich der Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 54 (i. Vj. TEUR 37), die
Auswirkungen der Beschränkungen des IAS 19.58 (b) in Höhe von TEUR -99 (i.Vj. TEUR -5),
sowie darauf entfallende erfolgsneutral erfaßte latente Steuern von TEUR 12 (i.Vj. TEUR -9)
und die aus Gewinnthesaurierungen stammenden anderen Gewinnrücklagen in Höhe von
TEUR 117.568 (i. Vj. angepasst: TEUR 115.979) ausgewiesen.
Letzteres beinhaltet sowohl die Umbuchung der Ergebnisvortrages aus den Vorperioden, als
auch die Ansatz- und Bewertungsunterschiede aus der Rücklage aus der IFRS Erstanwendung.
Die Kapitalrücklage resultiert aus der in Vorjahren vorgenommenen Kapitalherabsetzung.
82
9. Rückstellungen für Pensionen
Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen basiert auf dem in IAS
19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen auf Altersversor-
gung.
Die betriebliche Altersversorgung bei der Sachsenmilch AG beruht auf einem leistungsorientier-
ten fondsfinanzierten Altersversorgungsplan (defined benefit plan). Darüber hinaus bestehen
auch beitragsorientierte Pläne für Direktversicherungen und Pensionskassen, für die keine
Rückstellungen für Pensionen zu bilden sind.
Auf Grundlage einer betrieblichen Vereinbarung werden zur Altersversorgung Einzahlungen in
eine Pensionskasse geleistet, die sowohl durch Entgeltumwandlung als auch durch einen Ar-
beitgeberanteil finanziert werden. Der Aufwand der Arbeitgeberfinanzierung betrug in 2008
TEUR 465 (Vorjahr: TEUR 698).
Der leistungsorientierte Plan basiert auf einer Pensionszusage durch Entgeltverzicht (Deferred
Compensation). Die Höhe der Anwartschaft auf Versorgungskapital ist für jeden Berechtigten
individuell festgelegt, wobei die Anwartschaft kollektiv zugesagt ist.
Die Sachsenmilch AG erfasst versicherungsmathematische Gewinne und Verluste gemäß IAS
19.93A direkt im Eigenkapital.
Die Anwartschaftsbarwerte sind unter Berücksichtigung der u. g. versicherungsmathematischen
Annahmen ermittelt:
Entwicklung der Verpflichtungsbarwerte in der Berichtsperiode
2008 2007
TEUR TEUR
1. Januar 224 168
Laufender Dienstzeitaufwand 55 8
Zinsaufwand 29 7
Versicherungsmathematische (Gewinne) und Verluste -18 31
Leistungszahlungen -146 0
Sonstige Überträge 328 0
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 14 10
31. Dezember 486 224
Sonstige Überträge betreffen von der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG
übernommene Verpflichtungsbarwerte als Folge des Mitarbeiterwechsels.
83
Entwicklung des Planvermögens in der Berichtsperiode
2008 2007
TEUR TEUR
1. Januar 229 167
Erwarteter Ertrag auf das Planvermögen 23 7
Versicherungsmathematische Verluste -2 -2
Arbeitgeberbeiträge zum Planvermögen 109 57
Leistungszahlungen -146 0
Sonstige Überträge 372 0
31. Dezember 585 229
Sonstige Überträge betreffen von der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG
übernommene Planvermögen als Folge des Mitarbeiterwechsels.
Überleitung von Verpflichtungen und Vermögen zu den Bilanzansätzen
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
Barwert der teilweise über einen Fonds finanzierten Verpflichtungen 486 224
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -585 -229
Nicht als Vermögenswert angesetzter Betrag 99 5
Nettobetrag des Schuld-/(Aktiv-)postens in der Bilanz 0 0
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Beträge
2008 2007
TEUR TEUR
Laufender Dienstzeitaufwand 55 8
Zinsaufwand 29 7
Erwartete Erträge aus Planvermögen -23 -7
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 14 10
75 18
Die ergebniswirksam erfaßten Beträge werden im Personalaufwand und den sonstigen betriebli-
chen Erträgen ausgewiesen.
In der Darstellung des Gesamteinkommens erfasste Beträge
2008 2007
TEUR TEUR
Erfasste versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 17 -33
Auswirkungen der Beschränkungen des IAS 19.58 (b) -94 -5
-77 -38
84
Gesamtbetrag aller bisher in der Darstellung des Gesamteinkommens erfassten Beträge
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
Erfasste versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 54 37
Auswirkungen der Beschränkungen des IAS 19.58 (b) -99 -6
-45 31
Tatsächliche Erträge aus Planvermögen sowie aus als Vermögenswert bilanzierten Erstat-
tungsansprüchen
2008 2007
TEUR TEUR
21 5
Versicherungsmathematische Annahmen
31.12.2008 31.12.2007
% %
Abzinsungssatz 6,10 5,25
Erwartete Rendite auf das Planvermögen 4,30 4,30
Sonstige verwendete wesentliche versicherungs-mathematische Annahmen
Tafeln 2005 G
Tafeln 2005 G
Werte der aktuellen und der letzten vier Berichtsperioden
31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2005 31.12.2004
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Barwert der Verpflichtungen 486 224 168 140 112
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 585 229 167 142 116
Überdeckung oder Unterdeckung des Pen-sionsplanes -99 -5 1 -2 -4
Unterschiede zwischen erwartetem undtatsächlichem Verlauf auf
den Barwert der Verpflichtungen (Prozentsatz) -3,78 %
13,65% -6,22 % -8,43 % -3,13%
das Planvermögen (Prozentsatz) -0,41 % -0,93 % 0,01 % -7,25 % -2,98%
85
Erwartete Beiträge oder Zuwendungen des Arbeitgebers an das Planvermögen in der
kommenden Berichtsperiode
in TEUR 2009 2008
Beiträge oder Zuwendungen 109 16
10. Rückstellungen
1.1.2008Umbuchun-
gen VerbrauchZufüh-rungen
Auflö-sungen 31.12.2008
davonRestlauf-
zeit größerals einJahr
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Personalkosten 863 0 587 1.998 120 2.154 374
Betriebskosten 964 0 195 70 158 681 411
Übrige 7.732 0 2.771 947 4.579 1.329 0
9.559 0 3.553 3.015 4.857 4.164 785
Die Rückstellungen für Personalkosten beinhalten im Wesentlichen:
• Rückstellung für Dienstjubiläen in Höhe von TEUR 183 (Vorjahr: TEUR 189), die für zehn
bzw. 25 jährige Betriebszugehörigkeit ausbezahlt werden.
• In 2008 gebildete Rückstellung für in 2009 nachzuzahlendes Weihnachtsgeld für Vorjahre in
Höhe von TEUR 712 (Vorjahr: TEUR 0).
• Rückstellung für Altersteilzeit in Höhe von TEUR 189 (i.Vj. TEUR 0).
• Rückstellungen für Sonderzahlungen und variable Vergütungen in Höhe von TEUR 1.068
(Vorjahr: TEUR 520).
Die Rückstellungen für Betriebskosten umfassen im Wesentlichen:
• Die Sachsenmilch AG hat 2002 einen bis 2011 laufenden Mietvertrag über Büroräume in
Dresden geschlossen. Auf Grund des Umzugs in das neu erbaute Verwaltungsgebäude in
Leppersdorf wurde für alle sich aus dem Mietverhältnis ergebenden Kosten eine Rück-
stellung für nachteilige Verträge (onerous contracts) in Höhe von TEUR 611 (Vorjahr:
TEUR 728) gebildet.
Die übrigen Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:
• Bildung einer Rückstellung für drohende Verluste aus abgeschlossenen Lieferverträge, die
über die am Bilanzstichtag produzierten Vorräten hinaus gehen von TEUR 620 (i.Vj.
TEUR 0).
86
• 50 %ige Auflösung für die in 2004 gebildete DSD-Rückstellungen sowie die in 2005 und
2006 gebildete Rückstellung für die Entsorgung von im Umlauf gebrachten und gestohle-
nen Bechern in Höhe von TEUR 383.
• Die Rückstellung für Milchgeldnachzahlungen resultiert daraus, daß der endgültige Milch-
auszahlungspreis vom durchschnittlichen Milchpreis der neuen Bundesländer abhängt.
Dieser liegt im Zeitpunkt der Bilanzaufstellung nicht vor und erfordert somit eine Schät-
zung. Die extreme Schwankung der Milchpreise erschwert diese Schätzung. Die im Vor-
jahr gebildete Rückstellung von TEUR 6.650 wurde im Berichtsjahr in Höhe von TEUR
TEUR 4.147 aufgelöst. Bezogen auf die Milchmenge von 1,2 Mrd. kg ergibt sich eine
Ungenauigkeit der Schätzung von 0,3 cent / kg. Zum 31. Dezember 2008 ergibt sich aus
dem Sachverhalt keine Nachzahlungspflicht. Die Voraussetzungen für eine Aktivierung
einer Milchgeldforderung aus einer möglichen Überzahlung liegen nicht vor.
Für die verbleibenden übrigen Rückstellungen ist mit einer Zahlung im 1. Halbjahr 2009 zu
rechnen.
Langfristige Rückstellungen wurden abgezinst.
Die bilanzierten Rückstellungen stellen faktische und rechtliche Verpflichtungen dar, deren
Fälligkeit verlässlich geschätzt werden kann. Hinsichtlich der Höhe stellen die Rückstellungen
zum Zeitpunkt der Bildung die bestmögliche, verlässliche Schätzung dar.
11. Finanzverbindlichkeiten (langfristig)
In den Finanzverbindlichkeiten wird ein Darlehen der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG
in Höhe von TEUR 100.000 mit einer Laufzeit bis 27. Dezember 2012 ausgewiesen. Zu diesem
Zeitpunkt ist das Darlehen zurückzuzahlen.
Das unverzinsliche Darlehen wird mit seinem Barwert bewertet unter Berücksichtigung eines
Zinssatzes von 5 %. Hieraus folgt ein jährlicher Aufzinsungseffekt, der als Zinsaufwand erfasst
wird. Der aktuelle Barwert beträgt zum Stichtag TEUR 82.270 (i. Vj. angepasst: TEUR 78.353).
Im Geschäftsjahr ergab sich aus dem Darlehen ein Zinsaufwand in Höhe von TEUR 3.918 (i.
Vj. angepasst Zinsaufwand TEUR 3.731).
12. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen
bestehen gegenüber Schwesterunternehmen, die über die Unternehmensgruppe Theo Müller
GmbH & Co. KG verbundene Unternehmen sind.
87
13. Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten
2008 2007
TEUR TEUR
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten
Gewerbesteuer 271 818
Körperschaftsteuer 1.424 1.367
1.695 2.185
14. Sonstige finanzielle Schulden
Die sonstigen finanziellen Schulden enthalten Cashpool-Verbindlichkeiten gegenüber der Mol-
kerei Alois Müller GmbH & Co. KG in Höhe von TEUR 1 (i. Vj.: TEUR 97.507) sowie Deriva-
te mit negativem Zeitwert in Höhe von TEUR 1.791 (i. Vj.: TEUR 10).
15. Sonstige Verbindlichkeiten
2008 2007
Sonstige Verbindlichkeiten TEUR TEUR
Davon
Personalverpflichtungen 448 699
Bonus, Rückvergütung 6.536 4.901
Nachzahlung Stromsteuer 38 80
Beratungs- und Abschlusskosten 156 150
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 577 571
Personalverbindlichkeiten 1.104 1.176
Kreditorische Debitoren 30 95
Vertragsauflösungsverpflichtungen 405 0
Sonstige übrige Verbindlichkeiten 893 716
10.187 8.388
20082007
angepasst
TEUR TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 39.931 61.743
gegenüber Dritten 16.624 24.718
gegenüber verbundenen Unternehmen 23.307 37.025
88
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
16. Umsatzerlöse
Die Umsätze resultieren aus dem Verkauf von Gütern und ihre Entwicklung nach Unterneh-
mensbereichen und Regionen sind aus der Übersicht in der Segmentberichterstattung zu erse-
hen. Die dort angeführten Segmenterlöse entsprechen den Umsatzerlösen.
17. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
Sonstige betriebliche Erträge
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen folgende Posten enthalten:
2008 2007
TEUR TEUR
Erträge aus
dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 5 392
der Auflösung von Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten 6.328 1.547
Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen 0 13
Erträge aus
Leistungsverrechnung 34.236 30.751
Aktivierung Eigenleistung 48 9
Fremdwährungsdifferenzen 2.744 1.099
Schadensersatz 109 85
Miet- und Leasingerträge 287 245
Sonstiges 1.692 1.098
45.449 35.239
Die Erträge aus Leistungsverrechnung resultieren aus der Verrechnung von Energie-, Medien-
sowie technischen und kaufmännischen Dienstleistungen an Gesellschaften der Unternehmens-
gruppe Theo Müller GmbH & Co. KG am Standort Leppersdorf.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
89
2008 2007
TEUR TEUR
Energie 27.686 23.583
Logistikkosten 15.680 12.721
Werbekosten 2.392 1.928
Vertriebsgemeinkosten 2.219 1.616
Instandhaltung 12.676 11.984
Beiträge, Mieten, Versicherungen 2.820 2.832
Beratungskosten 1.592 2.512
Pachten 23.134 22.406
Betriebsstoffe 6.283 5.609
Dienstleistungsverrechnung 2.782 2.779
Forderungsverzicht Besserungsschein 0 4.495
Sonstiges 5.792 2.136
103.056 94.601
Der Forderungsverzicht der Sachsenmilch Anlagen Holding AG aus 2006 enthielt einen Besse-
rungsschein, der die Forderungen mit Ablauf des Wirtschaftsjahres, in dem der handelsbilan-
zielle Jahresüberschuss dieses Wirtschaftsjahres vor dem Wiederaufleben der Forderungen den
Betrag von TEUR 3.000 übersteigt und ausreichende liquide Mittel zur Verfügung der Gesell-
schaft vorhanden sind, in Höhe des übersteigenden Betrages wieder aufleben lässt. Die Verbind-
lichkeit wurde in 2007 wieder aufwandswirksam erfasst.
18. Materialaufwand
2008 2007
TEUR TEURAufwendungen für Roh- und Hilfsstoffe sowie für bezogene Waren 750.949 711.739
Gesamt 750.949 711.739
19. Personalaufwand
2008 2007
TEUR TEURLöhne und Gehälter 33.320 32.018
Sonstiger Personalaufwand 1.873 1.724
Gesamt 35.193 33.742
Der Personalaufwand der Arbeitgeberfinanzierung für beitragsorientierte Altersversorgungsplä-
ne betrug im Berichtsjahr TEUR 465 (i. Vj.: TEUR 698).
20. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
90
Die Ertragsteuern im Konzern betreffen sowohl laufende als auch latente Steuern und setzen
sich wie folgt zusammen:
2008 2007
TEUR TEUR
Tatsächliche Steuern 249 2.210
- Gewerbesteuer: 159 818
- Körperschaftssteuer: 90 1.392
Latente Steuern 21 17
Ertragsteuern 270 2.227
In den Ertragsteuern sind tatsächliche Steuern auf Grund Steuererstattungen/Steuernach-
zahlungen für Vorjahre in Höhe von TEUR 4 (i. Vj. TEUR 0) enthalten.
Das deutsche Steuerrecht sieht bis einschließlich 2007 einen gesetzlichen Körperschaftsteuer-
satz von 25 % zzgl. Solidaritätszuschlag von 5,5 % vor. Hinsichtlich der Gewerbesteuer besteht
bis einschließlich 2007 Abzugsfähigkeit von sich selbst. Durch das Unternehmenssteuerreform-
gesetz 2008 kam es beginnend mit dem Geschäftsjahr 2008 zu einer Reduzierung des Körper-
schaftsteuersatzes von 25 % auf 15 %, sowie einer Abschaffung der Abzugsfähigkeit der Ge-
werbesteuer von sich selbst und einer Senkung des Gewerbesteuermessbetrages von 5 % auf 3,5
% vor. Dies führte bei unveränderten Hebesätzen zu einem geringeren Gewerbesteuersatz.
Überleitung vom Ergebnis vor Ertragsteuern auf den Ertragsteueraufwand
2008
2007ange-passt
TEUR TEUR
Periodenergebnis (Konzern-IFRS) vor Ertragsteuern -958 11.496
Anzuwendender Steuersatz in % 27,00 36,00
Erwarteter Ertragsteueraufwand -259 4.139
Steuereffekt
aus Steuersatzänderung 0 -850
Aus gewerbebest. Hinzurechnungen und Kürzungen 226 0
auf steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 5 4
Forderungsverzicht SAHO (verdeckte Einlage) 0 1.630
auf steuerfreie Erträge -16 -41
Wertberichtigung auf aktive latente Steuern 945 0
Minderung des tatsächlichen Ertragsteueraufwands auf Grund derNutzung bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste und temp. Differenzen -631 -2.421
Minderung des latenten Steueraufwandes auf Grund bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste und temporärer Differenzen 0 -217
Periodenfremde Steueraufwendungen und -erträge 4 0
Sonstiges -4 -16
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand 270 2.227
91
Der anzuwendende Steuersatz (Mischsteuersatz) in Höhe von 27 % ergibt sich aus einem Kör-
perschaftsteuersatz von 15 %, der Gewerbesteuer von durchschnittlich 11 % sowie dem Solida-
ritätszuschlag von 5,5 % auf die Körperschaftsteuer.
Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern
2008 2007
Aktive laten-te Steuern
Passivelatente Steuern
Aktive latente Steuern
Passivelatente Steuern
TEUR TEUR TEUR TEUR
Sachanlagen 0 9 0 11
Vorräte 0 0 0 80
Forderungen 0 92 0 193
Flüssige Mittel 0 0 0 21
Pensionen 12 0 0 8
Rückstellungen 89 0 0 0
Steuerliche Verlustvorträge undSteuergutschriften 0 0 313 0
101 101 313 313
Für abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 6.644 (i. Vj. angepasst TEUR
2.051) wurde kein aktiver latenter Steueranspruch gebildet.
Bestand an noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen
2008 2007
TEUR TEUR
Gewerbesteuer 22.309 25.382
Körperschaftsteuer 13.682 15.591
Betrag der Verlustvorträge, für die kein latenter Steueranspruch bilanziert wurde
2008 2007
TEUR TEUR
Gewerbesteuer 22.309 25.382
Körperschaftsteuer 13.682 15.591
Alle steuerlichen Verlustvorträge sind unbegrenzt vortragsfähig.
21. Ergebnis je Aktie
92
Das Ergebnis je Aktie wird in Übereinstimmung mit IAS 33 ermittelt, indem das Konzerner-
gebnis durch die durchschnittliche Zahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien dividiert wird.
Es befinden sich keine potentiellen Stammaktien, die verwässern könnten, im Umlauf, so dass
das unverwässerte Ergebnis je Aktie dem verwässerten Ergebnis je Aktie entspricht.
20082007
angepasst
Konzernergebnis -1.228 9.269
Gewichteter Durchschnitt der sich im Umlauf befindlicher Aktien
Inhaberaktien 10.000 10.000
Namensaktien 10.000 10.000
20.000 20.000
Ergebnis je Aktie in EUR -61,38 463,47
Das Ergebnis je Aktien stimmt bezogen auf die Inhaberaktien und die Namensaktien mit dem Gesamtergebnis überein.
93
Sonstige Angaben
22. Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung
Die Konzernkapitalflussrechnung ist in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des IAS 7
erstellt und zeigt, wie sich die Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente (Schecks, Kas-
senbestände, Guthaben bei Kreditinstituten bis zu drei Monaten Fälligkeit sowie Cash-Pool
Guthaben und die Cash-Pool Verbindlichkeiten gegenüber der Molkerei Alois Müller GmbH &
Co. KG) der Sachsenmilch AG im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse ver-
ändert haben. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit ist nach der indirekten Methode
ermittelt. Innerhalb der Zahlungsströme aus der betrieblichen Tätigkeit wird der „Brutto Cash
Flow“, der internen Steuerungszwecken dient, als Zwischensumme definiert.
Die Konzernkapitalflussrechnung ist gemäß IAS 7 in die drei Bereiche der betrieblichen Tätig-
keit, sowie der Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterteilt.
Im Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit sind erhaltene Zinsen in Höhe von TEUR 8.823
(i. Vj. TEUR 7.466) und bezahlte Zinsen in Höhe von TEUR 1.995 (i. Vj. TEUR 1.550) enthal-
ten. Darüber hinaus wurden vereinnahmte Ertragsteuern in Höhe von TEUR 79 (i. Vj.
TEUR 1.375) im Bereich der betrieblichen Tätigkeit erfasst. Die gezahlten Dividenden aus der
Finanzierungstätigkeit belaufen sich auf TEUR 2 (i. Vj. TEUR 0). Erhaltene Dividendenzahlun-
gen wurden weder in der Berichts- noch in der Vorperiode vereinnahmt.
Gemäß IAS 7.7 wurden in den Bestand der Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente
Cash-Pool Guthaben gegenüber der Molkerei Alois Müller KG in Höhe von TEUR 31.394
(i. Vj. TEUR 25.589), die in der Bilanz unter sonstige finanzielle Vermögenswerte bzw. sonsti-
ge finanzielle Schulden erfasst sind, berücksichtigt.
Für Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung setzt sich der Bestand der Zahlungsmittel- und
Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember wie folgt zusammen:
31.12.2008 31.12.2007
TEUR TEUR
Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 5.052 6.396
Cash-Pool Guthaben gegenüber der Molkerei Alois Müller KG 31.394 25.589
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 36.446 31.985
94
23. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Aus Leasing- und Mietverträgen (Operate Lease) bestehen gemäß IAS 17 zum Stichtag sonstige
finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 25.121 (i. Vj. TEUR 26.498), gegliedert nach
folgender Fälligkeitsstruktur:
2008 2007
Mindestleasingzahlungen TEUR TEUR
Bis zu einem Jahr nach Bilanzstichtag 23.914 24.736
Zwischen einem und fünf Jahren 1.207 1.762
Länger als fünf Jahre 0 0
25.121 26.498
Bei den Operating-Leasingvereinbarungen handelt es sich um Gebäude, technische Anlagen,
Hardware und Kraftfahrzeuge.
Mit der Sachsenmilch Anlagen Holding AG und der Sachsenmilch Investitions GmbH bestehen
Pachtverträge für das Anlagevermögen. Für 2009 beträgt die finanzielle Verpflichtung in Höhe
ca. TEUR 22.656 (i. Vj. TEUR 24.155), die in den oben angegebenen Mindesleasingzahlungen
enthalten ist. Die Verträge haben eine unbestimmte Laufzeit mit einer Kündigungsfrist bis zu
sechs Monaten.
Die Leasingvereinbarungen bzgl. der technischen Anlagen betreffen Operate Lease Mietzahlun-
gen für diverse Abfüllanlagen mit einer Laufzeit zwischen einem halben und eineinhalb Jahren.
Leasingverträge für den Fuhrpark werden mit einer Laufzeit zwischen eineinhalb und vierein-
halb Jahren abgeschlossen. Die Mietverträge über Bürohardware haben eine Laufzeit zwischen
3 und 4 Jahren. Keiner der Verträge beinhaltet Klauseln über Verlängerungs- bzw. Kaufoptio-
nen.
Aus in 2008 abgeschlossenen Terminkontrakten für Energiebezüge in 2009 (Strom, Gas), die
unter die own use exemption des IAS 39.5. fallen, bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen
i. H. v. TEUR 15.406.
24. Eventualforderungen und Eventualverbindlichkeiten
Zum Bilanzstichtag besteht aus Sicht der Sachsenmilch AG folgende Eventualforderung:
Mit Urteil vom 3. Februar 2009 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Erhe-
bung der Abgaben nach dem Absatzfondsgesetz zur Förderung der Arbeit von CMA und ZMP
verfassungswidrig ist. Aus den seit 2006 unter Widerspruch abgeführten Abgaben hat die Sach-
senmilch AG eine Eventualforderung zum Bilanzstichtag von TEUR 3.632 zuzüglich Zinsen.
95
25. Finanzinstrumente
Die folgende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente, ge-
gliedert nach den Bewertungskategorien des IAS 39 der Sachsenmilch AG dar. Dabei werden
als Klassen von Finanzinstrumenten die Bewertungskategorien nach IAS 39, Zahlungsmittel-
und Zahlungsmitteläquivalente, sowie abgegrenzte Schulden mit finanziellen Charakter defi-
niert.
31.12.2008 in TEURBewertungs-
kategorie nach IAS 39
Wertansatz Bilanz nach IAS 39
Aktiva Buchwert 31.12.2008 Nominalwert
Fortgeführte Anschaffungs-
kosten
Fair Value erfolgsneut-
ral
Fair Value erfolgswirk-
samFair Value 31.12.2008
1) Langfristige finanzielle Vermögenswerte
- Ausleihungen LaR 30 30 30
2) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 85.898 85.898 85.898
3) Sonstige finanzielle Vermögenswerte
- Cashpooling LaR 31.394 31.394 31.394
- Darlehen LaR 100.000 100.000 100.000- Derivative finanzielle Vermö- genswerte FVtPL 108 108 108
3) Sonstige Forderungen
- Sonstige LaR 8.510 8.510 8.510
4) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente n.a. 5.052 5.052 5.052
Summe Aktiva 230.992 5.052 225.832 0 108 230.992
Passiva
1) Finanzverbindlichkeiten- Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen FLAC 82.270 82.270 86.274
2) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 39.931 39.931 39.931
3) Sonstige finanzielle Schulden
- Cashpooling FLAC 1 1 1 - Derivative finanzielle Verbind
lichkeiten FVtPL1.791 1.791 1.791
4) Sonstige Verbindlichkeiten
- Sonstige Verbindlichkeiten FLAC 2.291 2.291 2.291
- Abgegrenzte Schulden n.a. 7.896
Summe Passiva 134.180 0 124.493 0 1.791 130.288
96
31.12.2007 in TEURangepasst
Bewertungs-kategorie
nach IAS 39Wertansatz Bilanz nach IAS 39
Aktiva Buchwert 31.12.2007 Nominalwert
Fortgeführte Anschaffungs-
kosten
Fair Value erfolgsneut-
ral
Fair Value erfolgswirk-
samFair Value 31.12.2007
1) Langfristige finanzielle Vermögenswerte
- Ausleihungen LaR 30 30 30
2) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 107.731 107.731 107.731
3) Sonstige finanzielle Vermögenswerte
- Cashpooling LaR 123.095 123.095 123.095
- Darlehen LaR 100.000 100.000 100.000- Derivative finanzielle Vermö genswerte FVtPL 296 296 296
3) Sonstige Forderungen
- Sonstige LaR 7.824 7.824 7.824
4) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente n.a. 6.396 6.396 6.396
Summe Aktiva 345.372 6.396 338.680 0 296 345.372
Passiva
1) Finanzverbindlichkeiten- Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen FLAC 78.353 78.353 78.166
2) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 61.743 61.743 61.743
3) Sonstige finanzielle Schulden
- Cashpooling FLAC 97.507 97.507 97.507 - Derivative finanzielle Verbind-
lichkeiten FVtPL10 10 10
4) Sonstige Verbindlichkeiten
- Sonstige Verbindlichkeiten FLAC 1.961 1.961 1.961
- Abgegrenzte Schulden n.a. 6.427
Summe Passiva 246.001 239.564 10 239.387
Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden auf Basis der am Bilanzstichtag zur
Verfügung stehenden Marktinformationen und der nachstehenden dargestellten Methoden und
Prämissen ermittelt.
Reguläre Erwerbe und Käufe von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag
verbucht.
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten handelt es sich um gewährte Arbeitnehmer
Darlehen. Die Buchwerte entsprechen dem Marktwert zum Bilanzstichtag.
97
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird angenommen, dass die beizule-
genden Zeitwerte näherungsweise den Buchwerten entsprechen.
Die Gliederung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen noch nicht überfälliger sowie
überfälliger Forderungen sowie der Überfälligkeit ist unter dem Kreditrisiko dargestellt.
Sonstige finanzielle Vermögenswerte / sonstige finanzielle Schulden
Bei den derivativen Finanzinstrumenten werden die beizulegenden Zeitwerte dieser Sicherungs-
instrumente mittels Kursnotierungen zum 31. Dezember, gegebenenfalls unter Berücksichtigung
von Terminauf- bzw. abschlägen, oder mittels Optionspreismodellen ermittelt.
Finanzverbindlichkeiten
In den Finanzverbindlichkeiten wird ein unverzinsliches Darlehen der Molkerei Alois Müller
GmbH & Co. KG in Höhe von TEUR 100.000 mit einer Laufzeit bis 27. Dezember 2012 aus-
gewiesen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Darlehen zurückzuzahlen.
Der beizulegende Zeitwert der langfristigen Verbindlichkeit (Darlehen) wird als Barwert der
zukünftig erwarteten Cashflows hinsichtlich des Rückzahlungsbetrages unter Verwendung
marktüblicher Zinssätze (2008: 3,76 %; 2007: 5,05 %) für ein ähnliches Instrument (vergleich-
bar im Hinblick auf Währung, Laufzeit, Art des Zinssatzes und sonstiger Faktoren wie z.B.
Kündigungsmöglichkeiten) mit vergleichbarer Bonität ermittelt und entsprechend abgezinst.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten haben
regelmäßig kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegen-
den Zeitwerte dar.
98
a) Nettogewinne oder -verluste
Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Nettoge-
winne oder -verluste von Finanzinstrumenten dar:
2008 2007angepasst
TEUR TEURErfassung im übrigen FinanzergebnisErgebnis aus dem Einsatz von Derivaten (FVtPL) -1.969 142
Erfassung im BetriebsergebnisZuführung / Auflösung Wertberichtigungen auf Kredite und For-derungen (LaR)
-40 11
Ausbuchung von Krediten und Forderungen (LaR) -3 -204Wechselkursänderungen Kredite und Forderungen, sowie Ver-bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (FLAC)
-3.068 -251
Die Nettogewinne bzw. -verluste der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
derivativen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beinhalten die Effekte aus
Marktwertänderungen aus diesen Finanzinstrumenten.
Die Nettogewinne bzw. –verluste aus Krediten und Forderungen beinhalten im Betriebsergebnis
erfasste Veränderungen der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistun-
gen. Zudem werden im Betriebsergebnis Währungseffekte aus der Bewertung von Fremdwäh-
rungsforderungen und –verbindlichkeiten erfasst.
b) Angaben zu derivativen Finanzinstrumenten
Die Sachsenmilch AG nutzt derivative Finanzinstrumente wie Termingeschäfte und strukturier-
te Optionen zur Absicherung des Währungsrisikos. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden
Zeitwert.
c) Zinsergebnis
Von den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Zinserträgen und Zinsaufwen-
dungen entfallen für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert sind, folgende Beträge:
99
Zinsergebnis 20082007
angepasst
in TEUR in TEURZinserträge 8.824 7.474Zinsaufwendungen 5.914 5.680Zinsergebnis 2.910 1.794davon aus Finanzinstrumenten der Bewertungskategorien gemäß IAS 39(mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerte-ten)
Darlehen und Forderungen (LaR) 8.213 4.328Finanzverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Schulden bewertet mit fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC)
5.914 5.680
Risikomanagement
Wir verweisen bzgl. der Darstellung des Risikomanagementsystems auf die Ausführungen im
Lagebericht.
Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko im engeren Sinne beschreibt die Gefahr, dass ein Unternehmen seine fi-
nanziellen Verpflichtungen nicht im ausreichenden Maß erfüllen kann. Die Zahlungsverpflich-
tungen resultieren dabei in der Sachsenmilch Gruppe aus dem operativen Geschäft sowie einer
vorzeitigen Tilgung des unverzinslichen Darlehens gegenüber der Molkerei Alois Müller GmbH
& Co. KG im Falle einer außerordentlichen Kündigung.
Unter das Liquiditätsrisiko fällt auch, dass bei Bedarf nicht ausreichend Liquidität zu den erwar-
teten Konditionen beschafft werden kann (Refinanzierungsrisiko) oder aufgrund unzulänglicher
Markttiefe oder Marktstörungen Geschäfte nicht oder nur mit Verlusten aufgelöst bzw. glattge-
stellt werden können (Marktliquiditätsrisiko).
Die Sachsenmilch-Gruppe generiert finanzielle Mittel vorwiegend durch das operative Geschäft
sowie durch Finanzierungen (Darlehen) und stellt erwirtschaftete Überschüsse der Unterneh-
mensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG in Form von Cashpooling zur Verfügung. Die li-
quiden Mittel umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.
Das operative Liquiditäts-Management umfasst einen Cash-Concentration-Prozess, durch den
eine tägliche Zusammenführung von liquiden Mitteln erfolgt. Dadurch können Liquiditätsüber-
schüsse und –anforderungen entsprechend den Bedürfnissen der Sachsenmilch-Gruppe sowie
einzelner Konzerngesellschaften gesteuert werden. In das kurz- und mittelfristige Liquiditäts-
management werden die Fälligkeiten finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbind-
lichkeiten sowie Schätzungen der operativen Cash Flows einbezogen. Der zu zahlende Zinssatz
basiert auf dem EONIA / EURIBOR plus Marge.
Die folgende Fälligkeitsübersicht zeigt alle vertraglich fixierten Zahlungen für Tilgungen,
Rückzahlungen und Zinsen aus bilanzierten finanziellen Verbindlichkeiten einschließlich deri-
100
vativer Finanzinstrumente mit einem negativen Marktwert. Für die derivativen Finanzinstru-
mente wird der Marktwert angegeben, während für die übrigen Verpflichtungen die undiskon-
tierten Cash Flows für die nächsten Geschäftsjahre angegeben werden.
in TEUR zum 31. Dezember 2008 Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von
Buchwert bis zu einem Jahr
zwischen einem und fünf Jahren
von mehr als fünf Jahren
Bruttoabfluss
Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Darlehensverbindlichkeit 82.270 0 100.000 0 100.000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 39.931 39.931 0 0 39.931
Sonstige finanzielle Schulden 1 1 0 0 1
Summe 122.202 39.932 100.000 0 139.932
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 1.791 1.791 0 0 1.791
in TEUR zum 31. Dezember 2007 Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit vonangepasst
Buchwert bis zu einem Jahr
zwischen einem und fünf Jahren
von mehr als fünf Jahren
Bruttoabfluss
Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Darlehensverbindlichkeit (angepasst) 78.353 0 100.000 0 100.000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 61.743 61.743 0 0 61.743
Sonstige finanzielle Schulden 97.507 97.507 0 0 97.507
Summe 237.603 159.250 100.000 0 259.250
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 10 10 0 0 10
Innerhalb der Sachsenmilch-Gruppe wird für den Finanzbereich ein gruppenweites Risikoma-
nagement durch die zentrale Finanzabteilung durchgeführt. Finanzielle Vermögenswerte werden
nicht als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegeben.
Die derivativen Finanzinstrumente umfassen sowohl Termingeschäfte als auch Optionen. Ter-
minkontrakte werden mit dem Preis angegeben, der in dem Terminkontrakt über den Erwerb
von finanziellen Vermögenswerten in bar genannt ist (Terminpreis).
Aufgrund der vorgehaltenen Liquidität unterliegt die der Sachsenmilch-Gruppe keinem Kon-
zentrationsrisiko im Bereich der Liquidität.
101
Marktpreisrisiko
Marktpreisrisiken resultieren aus der Veränderung von Marktpreisen. Die Sachsenmilch-Gruppe
ist aufgrund ihrer europaweiten Geschäftsaktivitäten Marktpreisrisiken hauptsächlich aus Ände-
rungen von Wechselkursen und Zinssätzen ausgesetzt. Diese Marktpreisrisiken können einen
negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe haben. Ziel des
gruppenweiten Risikomanagement der Gruppe ist, diese Marktpreisrisiken über ihre gewöhnli-
chen operativen Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten sowie, falls geeignet, über den Kauf
und Verkauf derivativer Finanzinstrumente zu steuern und zu überwachen. Sämtliche Aktivitä-
ten stehen im Einklang mit den gruppenweiten Richtlinien des Risikomanagements. Die zentra-
le Finanzabteilung beurteilt Risiken regelmäßig, indem Änderungen ökonomischer Schlüsselin-
dikatoren sowie Marktinformationen verfolgt werden. Hedge Accounting findet in der Sach-
senmilch-Gruppe keine Anwendung.
Währungskursrisiken
Währungskursrisiken im Sinne von IFRS 7 resultieren aus der Denominierung von Finanzin-
strumenten in einer Fremdwährung, die nicht der funktionalen Währung der Gruppe entspricht.
Finanzinstrumente in funktionaler Währung sowie nicht-monetäre Positionen weisen hingegen
kein Währungsrisiko auf. In der Sachsenmilch AG resultieren Währungsrisiken aus operativen
Tätigkeiten. Diese bestehen vor allem zwischen dem britischen Pfund sowie den tschechischen
Kronen gegenüber dem Euro. Bei den Währungskursrisiken werden Zahlungsströme aus zu-
künftigen Forderungen bzw. Verbindlichkeiten in Fremdwährung nach dem Grundsatz „Keine
Absicherung ohne Grundgeschäft“ und nach einer interne Richtlinie zwischen 25 % bis 75 %
vom Exposure (Bedarf für einen definierten Zahlungszeitraum) abgesichert. Eine geringere
Absicherung des Exposures erfolgt nur in Übereinstimmung mit der Geschäftsleitung.
Die der Absicherung künftiger Zahlungsströme dienenden Finanzinstrumente werden ergebnis-
wirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht dem
Betrag, den die Sachsenmilch AG bei einer unterstellten Auflösung des Sicherungsgeschäfts am
Stichtag zu bezahlen oder zu bekommen hätte. Da es sich bei den Sicherungsgeschäften um
marktübliche Finanzinstrumente handelt, wird der beizulegende Zeitwert auf Basis verfügbarer
Marktnotierungen berechnet, ohne dass eine Verrechnung mit etwaig gegenläufigen Wertent-
wicklungen der Grundgeschäfte erfolgt. Zur Sicherung dieses Risikos werden marktübliche
Instrumente wie Devisentermingeschäfte bzw. Devisenoptionen im Währungsbereich einge-
setzt.
Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzerngesellschaften ihre Aktivitäten überwie-
gend in ihrer jeweiligen Landeswährung ab. Deshalb wird das Währungsrisiko der Sachsen-
milch AG hinsichtlich der operativen Tätigkeit als relativ gering eingeschätzt. Die einzelnen
Konzerngesellschaften sind jedoch Fremdwährungsrisiken im Zusammenhang mit geplanten
Zahlungen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Diese betreffen hauptsächlich
Milcheinkäufe in Tschechien und Polen sowie Käseverkäufe nach England.
102
Zur Sicherung setzt die Sachsenmilch AG Währungsderivate ein, um diese Zahlungen bis ma-
ximal 7 Monate im Voraus zu sichern. Auf Grund dieser Sicherungsgeschäfte war die Sachsen-
milch-Gruppe zum Bilanzstichtag keinen wesentlichen Währungskursrisiken im operativen
Bereich ausgesetzt.
In einem monatlichen Gruppen-Reporting wird die Geschäftsführung über den Umfang deriva-
tiver Geschäfte (Nominalvolumen) sowie die dazugehörenden beizulegenden Zeitwerte infor-
miert. Hierfür erhält die Finanzabteilung monatliche Aufstellungen der Banken, in denen die
Geschäfte bewertet werden.
Nominalvolumen
2008 2007
TEUR TEUR
Währungsderivate 32.074 17.906
Als Nominalvolumen eines Derivatgeschäfts bezeichnet man die rechnerische Bezugsgröße, aus
der sich die Zahlungen ableiten. Sicherungsgegenstand und Risiko sind nicht das Nominalvo-
lumen, sondern nur die darauf bezogenen Wechselkursänderungen.
Zum 31. Dezember 2008 waren aus der beizulegenden Zeitwertbewertung von Devisentermin-
geschäften Passiva in Höhe von TEUR -1.791 (i. Vj. TEUR -10) und Aktiva in Höhe von
TEUR 108 (i. Vj. TEUR 296) bilanziert. Während des Berichtsjahres wurden negative Markt-
wertänderungen aus Devisentermingeschäften in Höhe von TEUR -1.969 (i. Vj. positiv
TEUR 142) erfolgswirksam erfasst.
103
Die folgende Tabelle zeigt das künftige operative Währungsrisiko bis zu zwölf Monaten, dem
die Sachsenmilch AG zum Bilanzstichtag ausgesetzt war:
in TEUR Währungsrisiko Gesamt
GBP CZK PLN
31.12.2008Forderungen aus Lieferungen und Leistungen & sonstige Vermögenswerte
6.731 6.731 -- --
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-tungen
59.895 -- 52.388 7.507
Währungsderivate -32.074 -27.897 -4.176in T€Netto Exposure 34.552 6.731 24.490 3.331
31.12.2007Forderungen aus Lieferungen und Leistungen & sonstige Vermögenswerte
15.429 15.429 -- --
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-tungen 50.971 -- 50.971 --Währungsderivate -17.906 -7.810 -10.096
Netto Exposure 48.494 7.619 40.875 0
Sensitivitätsanalyse
Aus den verschiedenen Methoden der Risikoanalyse und des Risikomanagements hat die Sach-
senmilch-Gruppe ein auf der Sensitivitätsanalyse basierendes System implementiert. Die Sensi-
tivitätsanalyse ermöglicht den Risikomanagern die Identifizierung der Risikopositionen der
einzelnen Geschäftseinheiten. Die Sensitivitätsanalyse quantifiziert näherungsweise das Risiko,
dass im Rahmen gesetzter Annahmen auftreten kann, wenn bestimmte Parameter in einem defi-
nierten Umfang verändert werden. Die Risikoabschätzung unterstellt hierbei eine Auf- / Abwer-
tung des Euro gegenüber allen Fremdwährungen um 10%.
Wenn der Euro gegenüber den folgenden Währungen um 10 % aufgewertet gewertet wird, hat
das den in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Effekt auf das Eigenkapital und die Gewinn-
und Verlustrechnung. Diese Aufstellung unterstellt, dass sämtliche Parameter – vor allem der
Zinssatz – unverändert geblieben wären. Diese Annahme gilt ebenfalls für die Aufstellung für
die Vorperiode.
104
in TEUR Eigenkapital GuV31.12.2008GBP -673 -673PLN 333 333CZK 2.449 2.449Summe 2.109 2.109
31.12.2007GBP -762 -762PLN 0 0CZK 4.087 4.087Summe 3.325 3.325
Eine 10 %ige Abschwächung des Euro gegenüber den oben dargestellten Währungen hätte die
gleiche, nur gegenläufige Auswirkung auf die oben dargestellten Beträge, ebenfalls unter der
Annahme, dass sämtliche Parameter unverändert geblieben wären.
Die wesentlichen Wechselkurse des Berichtsjahres sind unter dem Punkt „Währungsumrech-
nung“ dargestellt.
Zinsrisiko
Zinsrisiken entstehen aus bilanzierten sowie nicht bilanzierten zinstragenden Finanzinstrumen-
ten und sind von den Marktzinsvolatilitäten abhängig. Die Marktzinsvolatilitäten stellen sowohl
Zinsniveauveränderungen als auch Drehungen der Zinsstruktur dar.
Die Finanzverbindlichkeit gegenüber der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG ist bis zum
Ende der Laufzeit unverzinst. Auf Grund der Bilanzierung der Finanzverbindlichkeit (Darlehen)
zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung eines festen Zinssatzes, haben
Änderungen der Marktzinssätze keinen Einfluß auf Zinsaufwendungen, Zinserträge, sowie das
Eigenkapital.
Die zum Marktwert bilanzierten Finanzinstrumente (Währungsderivate) haben keine Zinskom-
ponente.
Folgende variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten unterliegen dem Zinsrisi-
ko:
105
in TEUR
31.12.2008 31.12.2007
Langfristige Finanzielle Vermögenswerte 30 30
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Darlehen 100.000 100.000
Cash Pooling 31.394 123.095
Sonstige finanzielle Schulden -1 -97.507
Netto Exposure 131.363 125.618
Für das Zinsrisiko wird durch die Sensitivitätsanalyse der Effekt einer Änderung der Marktzins-
sätze auf die Zinserträge und Zinsaufwendungen sowie auf das Eigenkapital dargestellt. Die
folgende Tabelle zeigt die Sensitivitätsanalyse für die variabel verzinslichen Forderungen und
Verbindlichkeiten unter folgenden Bedingungen:
Eine Veränderung (+/-) des Marktzinsniveaus zum 31. Dezember um 100 Basispunkte hätte das
Ergebnis und das Eigenkapital wie folgt verbessert (verschlechtert). Die Annahme gilt ebenfalls
für die Aufstellung für die Vorperiode.
in TEUR Eigenkapital GuV
+100 Basispunkte paralleles Ansteigen
-100 Basispunkte paralleles Absinken
+100 Basispunkte paralleles Anstei-
gen
-100 Basis-punkte paral-
leles Absinken
31.12.2008
Langfristige Finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.314 -1.314 1.314 -1.314
Sonstige finanzielle Schulden 0 0 0 0
Cash-Flow-Sensitivität 1.314 -1.314 1.314 -1.314
31.12.2007 (angepasst)
Langfristige Finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.231 -2.231 2.231 -2.231
Sonstige finanzielle Schulden -975 975 -975 975
Cash-Flow-Sensitivität 1.256 -1.256 1.256 -1.256
Andere Preisrisiken
IFRS 7 verlangt im Rahmen der Darstellung zu Marktrisiken auch Angaben darüber, wie sich
hypothetische Änderungen von risikovariablen auf Preise von Finanzinstrumenten auswirken.
Als Risikovariablen kommen insbesondere Börsenkurse oder Indizes in Frage. Die Sachsen-
milch AG besaß sowohl zum 31.12.2007 als auch 31.12.2008 weder Aktien noch Aktienderiva-
te, weshalb die kein separater Ausweis hinsichtlich des Aktienkursrisikos erfolgt.
106
Kreditrisiko
Das Kreditrisiko beschreibt die Gefahr eines ökonomischen Verlustes, welcher dadurch entsteht,
dass eine Vertragspartei ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Das
Kreditrisiko umfasst dabei sowohl das unmittelbare Ausfallrisiko als auch das Risiko einer Bo-
nitätsverschlechterung, verbunden mit der Gefahr der Konzentration einzelner Risiken. Die
Sachsenmilch AG ist aus ihrem operativen Geschäft und aus bestimmten Finanzierungsaktivitä-
ten einem Ausfallrisiko ausgesetzt.
Liquide Mittel
Bei der Anlage von liquiden Mitteln werden Finanzinstitute sorgfältig ausgewählt. Das Ausfall-
risiko und das Kreditrisiko werden vermindert, indem als Gegenpartei nur Banken und Finanz-
institute ausgewählt werden, die beim Abschluss einer Transaktion mindestens ein A- (Standard
& Poor´s) bzw. A3 - Rating (Moody´s) aufweisen. Zur weiteren Risikobegrenzung werden ma-
ximal 30 % der langfristigen Vermögenswerte bei einem Finanzinstitut angelegt. Diese Boni-
tätsrisiken werden streng überwacht und innerhalb vorgegebener Parameter gehalten. Konzern-
richtlinien sorgen dafür, dass das Kreditrisiko gegenüber Finanzinstituten begrenzt ist. Das ma-
ximale Ausfallrisiko aus Anlagen sowie Forderungen aus derivativen Sicherungsgeschäften
infolge positiver beizulegender Zeitwerte wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetz-
ten finanziellen Vermögenswerte ungeachtet bestehender Sicherheiten wiedergegeben. Die
Sachsenmilch AG erwartet keine Verluste auf Grund der Tatsache, dass die Gegenparteien ihre
vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllen könnten.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren hauptsächlich aus dem Vertrieb von
Molkereiprodukten aller Art. Das Kreditrisiko beinhaltet das Zahlungsausfallrisiko jedes einzel-
nen Kunden. Die Sachsenmilch-Gruppe steuert das Kreditrisiko aus Forderungen aus Lieferun-
gen und Leistungen auf Basis interner Richtlinien. Alle Forderungen aus Lieferungen und Leis-
tungen werden mit Ausnahme einiger Einkaufskooperationen anhand einer Kreditversicherung
abgesichert. Für die unter die Ausnahme fallenden Einkaufskooperationen besteht ein internes,
von dem Management Board genehmigtes Kreditlimit. Somit sind ca. 99 % aller Forderungen
durch das interne Risikomanagement abgesichert.
Die Kundenstruktur der Sachsenmilch AG setzt sich aus Großhandel, Verteiler, Industrie, Han-
delsketten und Einkaufskooperationen zusammen. Für die Marke Sachsenmilch im Frischebe-
reich besteht – entgegen dem Bereich Commodities – eine gefestigte, historisch gewachsene
Kundenstruktur. Ausfallrisiken wird mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Ein-
zelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die historischen Forderungsausfälle waren unwe-
sentlich. Generell unterliegen verkaufte Güter bis zur Bezahlung einer Eigentumsvorbehalts-
klausel, so dass für die Sachsenmilch AG im Fall der Nichtbezahlung ein gesicherter rechtlicher
Anspruch besteht. Daneben entfalten Kreditversicherungen sowie eventuell geforderte Bank-
bürgschaften risikomindernde Wirkung. Geschäfte mit Neukunden, für die keine Kreditversi-
cherung abgeschlossen werden konnte bzw. die als risikoreich eingestuft wurden, werden nur
auf Vorauszahlungsbasis abgeschlossen.
107
Unter wirtschaftlicher Betrachtungsweise entfallen auf 8 Kundengruppen etwa 48 % (Vorjahr:
41 %) des Konzernnettoumsatzes 2008. Keine Kundengruppe macht mehr als 10 % (Vorjahr: 9
%) des Konzernnettoumsatzes aus. Der höchste Betrag für Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen entspricht rund 11 % (Vorjahr: 12 %) der gesamten Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen per 31. Dezember 2008. Folglich bestehen keine stark konzentrierten Kreditrisi-
ken.
Das maximale Ausfallrisiko aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht dem
Buchwert dieser Forderungen. Die Buchwerte dieser Forderungen, mit separatem Ausweis der
überfälligen und wertberichtigten Forderungen, können nachfolgenden Tabellen entnommen
werden.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die maximale Kreditrisikoposition aus sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen
entspricht dem Buchwert dieser Instrumente. Die Sachsenmilch-Gruppe erachtet dieses Kredit-
risiko als nicht bedeutend.
Der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte stellt das maximale Kreditausfallrisiko dar. Das maximale Ausfallrisiko zum Bilanzstichtag stellt gemäß IFRS 7.36a sich wie folgt dar:
in TEUR 2008 2007
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 30 30
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 85.898 107.731
− fremde Dritte 70.148 87.286
− verbundene Unternehmen 15.750 20.445
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 131.502 223.391− Cashpooling 31.394 123.095− Darlehen 100.000 100.000− Derivative finanzielle Vermögenswerte Vermögenswerte (De-
rivate ohne Hedge Accounting)108 296
Sonstige Forderungen 8.510 7.824− Sonstige 8.510 7.824
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.052 6.396
Folgende Abbildungen stellen die Risikovorsorge für Ausfallrisiken bei Forderungen aus Liefe-rungen und Leistungen gegen fremde Dritten durch Überleitung der Brutto-Forderung auf die Netto-Forderung sowie durch Überleitung der Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dar:
in TEUR 2008 2007
Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, brutto 70.196 87.310Abzüglich Einzelwertberichtigungen für zweifelhafte Forde-rungen aus Lieferungen und Leistungen -44 -21Abzüglich Portfoliowertberichtigungen -4 -3Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto 70.148 87.286
108
Die Einzel- und Portfoliowertberichtigungen entwickelten sich dabei wie folgt:
Anfangsbestand 01.01.2008
Inanspruchnahme Auflösung Zuführung Umrechnungs-differenz
Endbestand 31.12.2008
TEUR24 15 0 40 0 48
Anfangsbestand 01.01.2007
Inanspruchnahme Auflösung Zuführung Umrechnungs-differenz
Endbestand 31.12.2007
TEUR229 194 13 2 0 24
Die Offenlegung von kalkulatorischen Zinserträgen aus der Aufzinsung zukünftig erwarteter
Zahlungseingänge kommt lediglich zur Anwendung, wenn im Rahmen der Wertberichtigungs-
bildung der finanziellen Vermögenswerte abgezinst wurde. Aufgrund der Annahme, dass der
Großteil der Verwertungserlöse in der Regel innerhalb eines Jahres realisiert wird und aufgrund
der Unwesentlichkeit des Bestandes an einzelwertberichtigten Forderungen wird bei der Bemes-
sung der Wertberichtigungen aus Wesentlichkeitsgründen auf die Abzinsung verzichtet.
Es gibt keine Forderungen, die überfällig oder wertberichtigt wären, wenn sie nicht nachverhan-
delt worden wären.
Die folgende Tabelle gibt Informationen über das Ausmaß der in den Forderungen aus Liefe-
rungen und Leistungen enthaltenden Kreditrisiken:
in TEUR 2008 2008 2008 2007 2007 2007Fremde Dritte
Verbunde-ne
Gesamt Fremde Dritte
Verbunde-ne
Gesamt
Keine überfälligen Forderungen 54.119 13.068 67.187 62.795 15.694 78.489
Überfällige Forderungen- weniger als 30 Tage 15.770 1.571 17.341 23.887 1.410 25.297- 30 bis 60 Tage 206 1.102 1.308 421 484 905- 60 bis 90 Tage 16 9 25 27 2.689 2.716- 90 bis 180 Tage 80 0 80 154 52 206- ab 180 Tage 270 0 270 46 40 86
Gesamt 70.461 15.750 86.211 87.330 20.369 107.699
Einzelwertberichtigung -44 0 -44 -21 0 -21
Portfoliowertberichtigung -4 0 -4 -3 0 -3
Kreditorische Debitoren 30 0 30 95 0 95
Fremdwährungsbewertung -295 0 -295 -115 76 -39
Buchwert (netto) 70.148 15.750 85.898 87.286 20.445 107.731
Das maximale Kreditausfallrisiko wird durch Kreditversicherungen reduziert. Zum Bilanzstich-
tag sind TEUR 29.668 der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen versichert. Der Selbst-
behalt beträgt 10%. Insgesamt wurde ein Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistun-
gen von TEUR 302 einzelwertberichtigt.
109
Kapitalmanagement
Der Konzern steuert sein Kapital mit dem Ziel Erträge durch die Optimierung des Verhältnisses
von Eigen- zu Fremdkapital zu maximieren. Das Kapitalmanagement soll die Unternehmens-
fortführung gewährleisten. Im Mittelpunkt des Kapitalmanagements steht die Eigenkapitalquo-
te. Die Eigenkapitalquote beschreibt die Beziehung zwischen Eigen- und Gesamtkapital. Je
mehr Eigenkapital zur Verfügung steht, desto höher ist die finanzielle Stabilität des Unterneh-
mensverbundes und desto unabhängiger ist der Konzern von Kapitalgebern. Die Eigenkapital-
quote beträgt bei einem Eigenkapital von TEUR 134.535 (i.Vj. TEUR 135.821) 49% (i.Vj.
34,5%). Die gesetzliche Rücklage und die Kapitalrücklage soll nach § 150 AktG zusammen
den zehnten Teil des Grundkapitals betragen. Der gesetzliche Mindestnennbetrag des Grundka-
pitals ist fünfzigtausend Euro. Die gesetzlichen Mindestkapitalanforderungen wurden in der
Berichtsperiode erfüllt.
26. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
85,54 % der Aktien der Sachsenmilch AG werden von der Sachsenmilch Anlagen Holding AG,
die ein 100 %iges Tochterunternehmen der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG ist, gehal-
ten. Die Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG ist wiederum ein 100 %iges Tochterunter-
nehmen der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG.
Herr Theobald Müller ist alleiniger Kommanditist der Unternehmensgruppe Theo Müller
GmbH & Co. KG sowie alleiniger Gesellschafter der Unternehmensgruppe Theo Müller Kom-
plementär GmbH.
Es bestehen Darlehens-, Pacht-, Dienst- und Lieferverträge mit Tochterunternehmen der Unter-
nehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG. Die Pachtverträge beinhalten die Verpachtung
von Flächen und Betriebsanlagen. Mittels Dienstverträgen (z. B. Kostenumlagevertrag) werden
der Sachsenmilch AG Dienstleistungen zur Verfügung gestellt bzw. von ihr Dienstleistungen
erbracht. Die Lieferverträge beinhalten die Belieferung sowohl von Roh-, Hilfs- und Betriebs-
stoffen als auch von Halb- und Fertigerzeugnissen.
Darüber hinaus handelt es sich bei den Beziehungen zu nahe stehenden Personen zum einen um
einen Vertrag über die Erbringung von Dienstleistungen im Einkaufsbereich sowie zum anderen
um einen Management Service Vertrag, der die Erbringung folgender Dienstleistungen durch
andere nahe stehende Unternehmen regelt: Einkauf von Dienstleistungen, Beratungsleistungen
bei der Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern, Beratung und Unterstützung bei Preis- und
Vertragsverhandlungen mit Lieferanten und Dienstleistern, strategische Beratung beim Einkauf
von Leistungen, Führung von Verhandlungsgesprächen, Korrespondenz zwischen Verhand-
lungspartnern und die Einbringung von fachspezifischem Wissen. Diese Verträge wurden zwi-
schen dem Konzern und Unternehmen, die durch Herrn Theobald Müller maßgeblich beein-
flusst werden, abgeschlossen.
110
Im Folgenden wird eine Übersicht über die Geschäftsvorfälle mit nahe stehenden Unternehmen
gegeben. Hierbei wird zum einen nach Art der Geschäftsvorfälle (Umsatzerlöse, Pachtaufwand,
Materialaufwand, sonstiger Ertrag und Aufwand, Zinsen), zum anderen auch nach Mutterunter-
nehmen und sonstigen nahestehenden Unternehmen untergliedert.
Umsatzerlöse Pachtaufwand Materialaufwand
2008 2007 2008 2007 2008 2007
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Mutterunternehmen (SAHO AG) 0 0 -12.714 -13.298 0 0
Sonstige nahe stehende Unternehmen188.889 206.108 -10.419 -9.108
-535.850
-497.362
188.889 206.108 -23.134 -22.406-
535.850 -497.362
Sonstiger Ertrag Sonstiger Aufwand Finanzergebnis
2008 2007 2008 2007 2008 2007
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Mutterunternehmen (SAHO AG) 41 69 -2 -4.496 0 0
Sonstige nahe stehende Unternehmen 34.149 30.890 -18.451 -15.230 2.301 5.459
34.190 30.959 18.453 -19.726 2.301 5.459
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
Finanzver-
bindlichkeit
(langfristig)
Verbindlichkeitenaus Lieferungen und Leistungen
2008 2007 2008 2007 2008
2007
ange-passt 2008 2007
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Mutterunternehmen
(SAHO AG) 0 0 -11 3 0 0 176 4.841
Sonstige nahe stehende
Unternehmen131.394 223.095 15.761 20.442 82.270 78.353 23.141 32.218
131.394 223.095 15.750 20.445 82.270 78.353 23.317 37.059
Sonstige finanzielle Schulden
2008 2007
TEUR TEUR
Mutterunternehmen
(SAHO AG) 0 0
Sonstige nahe stehende
Unternehmen1 97.507
1 97.507
Außerdem nimmt die Sachsenmilch AG am Cashpooling der Molkerei Alois Müller GmbH &
Co. KG, einem Tochterunternehmen der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG
teil.
111
Des Weiteren unterhält die Sachsenmilch AG Darlehensbeziehungen gegenüber Schwesterun-
ternehmen, die über die Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG als nahe stehende
Unternehmen gelten. Die Bedingungen und Konditionen der ausgereichten Ausleihung sind
unter 5., die Bedingungen und Konditionen der Darlehensverbindlichkeit unter 11. beschrieben.
27. Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen
Die Bezüge der in 2008 neu formierten Geschäftsführung und anderen leitenden Angestellten in
Schlüsselpositionen der Sachsenmilch AG setzten sich im Verlauf des Geschäftsjahres wie folgt
zusammen:
in T€ Aufwand Offene Posten
Aufwand Offene Posten
2008 31.12.2008 2007 31.12.2007
kurzfristig fällige Leistungen an Arbeit-nehmer
1.208 94 1.096 26
Andere langfristige Leistungen 133 0 0 0
Leistungen aus Anlass der Beendi-gung des Arbeitsverhältnisses
0 0 250 250
Gesamt 1.341 94 1.346 276
Von den Aufwendungen werden 29 % an Gesellschaften außerhalb des Konzerns der Sachsen-
milch AG berechnet.
28. Vorstand, Gesamtbezüge des Vorstandes
Vorstand war im Berichtsjahr:
• Herr Dr. Thomas Bachofer (Vorsitzender), Diedorf, Jurist der Unternehmensgruppe Theo
Müller GmbH & Co. KG
Der Vorstand hat im Berichtsjahr keine Bezüge erhalten. Er hat keine Pensionszusage aus dem
oben genannten leistungsorientierten Altersversorgungsplan.
29. Aufsichtsrat, Aufsichtsratsvergütungen
Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats (6 Mitglieder) der Sachsenmilch AG hat sich im Ge-
schäftsjahr 2008 gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die für das Geschäftsjahr gewährten
Gesamtbezüge des Aufsichtsrates teilen sich wie folgt auf:
112
Vergü-tungen
Vergü-tungen
2008 2007
TEUR TEUR
Herr Theobald Müller, Erlenbach, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG--Vorsitzender--
0 0
Herr Wilfried Neuß, Jettingen-Scheppach, selbständiger Berater-stellvertretener Vorsitzender -
0 0
Herr Dipl.-Finanzwirt Carsten Schmiedler, Diedorf, Leiter Bilanzen und Steuern der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG
0 0
Herr Dipl.-Kfm. Theo Müller, jun., Küsnach / Schweiz, Unternehmensbeirat der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG
0 0
Herr Rolf Jakob, Lamspringe, Projektingenieur technische Projekte (Arbeit-nehmervertreter ab 10. Juli 2007)
2,5 1,2
Herr Jürgen Rentzsch, Kamenz, Schichtführer Produktion (Arbeitnehmervertre-ter ab 10. Juli 2007)
2,5 1,2
Herr Jürgen Kindermann, Radeberg, Schichtführer Abfülltechnik (Arbeitnehmervertreter, Mandat niedergelegt 24. Oktober 2007)
0 2,1
Herr Dipl.- Landwirt Hartmut Kretschmer, Vierkirchen, selbständiger Landwirt(Mandat niedergelegt 27. Juli 2007)
0 1,5
Herr Dipl.-Landwirt Dr. Rainer Nicol, Prausitz, selbständiger Landwirt(Mandat niedergelegt 27. Juli 2007)
0 1,5
Herr Uwe Berndt, Burkau, Schlosser (Arbeitnehmervertreter, bis zum 10. Juli 2007)
0 1,3
Herr Gerd Uhde, Dresden, Molkereimeister(Arbeitnehmervertreter bis zum 10. Juli 2007)
0 1,3
5,0 10,1
Die Aufsichtsratsmitglieder haben keine Pensionszusage aus dem obengenannten leistungsori-
entierten Altersversorgungsplan.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Theobald Müller, ist Aufsichtsratsvorsitzender der
Sachsenmilch Anlagen Holding AG, Leppersdorf.
Der Vorstand und die weiteren Aufsichtsratsmitglieder sind nicht in anderen Aufsichtsräten
oder Kontrollgremien tätig.
Ein Beirat ist nicht bestellt. Vorschüsse, Kredite und Haftungsübernahmen für die Organmit-
glieder der Gesellschaft wurden nicht gewährt.
30. Entsprechenserklärung nach § 161 AktG
113
Vorstand und Aufsichtsrat haben am 09. Dezember 2008 eine Erklärung gemäß § 161 AktG
abgegeben, welche Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governan-
ce Kodex“ nicht angewendet wurden und werden. Die Entsprechenserklärung wurde mit Ein-
stellen auf die Internetseite der Gesellschaft am 11. Dezember 2008 den Aktionären dauerhaft
zugänglich gemacht.
31. Abschlussprüferhonorar
Im Geschäftsjahr 2008 sind für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses der Sachsenmilch
AG TEUR 220 (i. Vj. TEUR 254) als Aufwand erfasst. Davon entfallen TEUR 17 (i. VJ. TEUR
67) auf das Jahr 2007 sowie TEUR 203 auf das Berichtsjahr 2008 (i. Vj. TEUR 188). Darüber
hinaus wurden für sonstige Bestätigungsleistungen TEUR 48 (i.Vj. TEUR 45) und für sonstige
Leistungen des Abschlussprüfers TEUR 13 (i. Vj. TEUR 17) an Honoraren aufwandsmäßig
gebucht.
32. Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten
2008 2007
Anzahl Anzahl
Angestellte 349 341
Gewerbliche Arbeitnehmer 348 379
Auszubildende 55 58
752 778
33. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Fi-
nanz- und Ertragslage des Konzerns haben könnten, haben sich mit Ausnahme des unter den
Eventualforderungen (24) dargestellten Sachverhaltes nicht ereignet.
114
Segmentbericht für das Geschäftsjahr 2008
Im Rahmen der Segmentberichterstattung werden die Aktivitäten der Sachsenmilch-Gruppe
gemäß den Regeln von IAS 14 („Segment Reporting“) nach Geschäftsfeldern als primäres Be-
richtsformat und nach Regionen als sekundäres Berichtsformat abgegrenzt.
1. Definition der primären Segmente
Die Differenzierung der Segmente orientiert sich an internen betriebswirtschaftlichen Verant-wortungs- und Berichtsstrukturen unter Berücksichtigung von Risiko-/Ertragsgesichtspunkten der unterschiedlichen Geschäftsfelder, die Gruppen ähnlicher Produkte zusammenfassen.
Das Segmentergebnis basiert auf dem EBIT (Earnings before interests and taxes), das als interne Steuerungsgröße im Konzern verwendet wird.
Folgende Segmente werden unterschieden:
Segment Basisprodukte
Das Segment umfasst das Geschäft mit Frisch- und H-Milch sowie Butter und den Milchhandel.
Segment Molkeveredelungsprodukte
Das Segment umfasst die Produktion und den Handel mit Milchpulvern und veredelten Molke-produkten in flüssiger und Pulverform sowie von Bioethanol.
Segment Käserei
Das Segment umfasst die Geschäftsbereiche Mozzarella sowie Hart- und Schnittkäse.
Segment Milchfrischprodukte
Das Segment umfasst den Handel mit Milchfrischprodukten sowie den Hausverkauf. Das Seg-ment wird in 2008 erstmals angegeben. Im Vorjahr war das Segment in den anderen Segmenten enthalten. Das Vorjahr wurde entsprechend angepsst.
Alle Angaben erfolgen in TEUR.
Die Verrechnungspreise für konzerninterne Umsätze werden marktorientiert festgelegt (arm´s length).
115
2. Segmenterlöse
a) Außenumsätze (Segmenterlöse mit externen Kunden)
Segment Außenumsatz 2008 Außenumsatz 2007
Basis 485.238 494.015
Molke 94.184 81.996
Käse 242.334 209.859
Frischprodukte 50.088 36.022
871.844 821.892
Eliminierungen & Anpassungen -22.774 -15.074
Summe 849.070 806.818
Die Eliminierungen und Anpassungen betreffen im Wesentlichen die Erlösschmälerungen.
b) Innenumsätze (Segmenterlöse mit anderen Segmenten)
Segment Innenumsatz 2008 Innenumsatz 2007(angepasst)
Basis 0 0
Molke 32.956 28.383
Käse 21.221 57.577
Frischprodukte 0 0
54.177 85.960
Konsolidierung -54.177 -85.960
Innenumsatz Konzern 0 0
Die Innenumsätze betreffen die segmentübergreifende Lieferung von Süßmolke und MF Reten-tat. Im Vorjahr enthielten die Innenumsätze auch Erlöse zwischen verschiedenen rechtlichen Einheiten innerhalb eines Segmentes. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst.
c) Umsätze gesamt (Außenumsätze und Innenumsätze)
Segment Umsatz gesamt 2008 Umsatz gesamt 2007(angepasst)
Basis 485.238 494.015
Molke 127.140 110.379
Käse 263.555 267.436
Frischprodukte 50.088 36.022
Konsolidierung -54.177 -85.960
Summe 871.844 821.892
Eliminierungen & Anpassungen -22.774 -15.074
Summe 849.070 806.818
116
3. Segmentergebnis
Segment EBIT 2008 EBIT 2007 (angepasst)
Basis 10.353 3.604
Molke -942 1.421
Käse -14.323 3.585
Frischprodukte 2.315 656
Eliminierungen & Anpassungen 673 296
Summe -1.924 9.562
4. Abschreibungen
Segment Afa 2008 Afa 2007
Basis 249 395
Molke 200 174
Käse 251 495
Summe 700 1.064
5. Investitionen in das Anlagevermögen (imm. Vermögenswerte und Sachanlagen)
Segment 2008 2007
Basis 1.445 912
Molke 1.123 1.632
Käse 2.069 343
Sonstiges 0 0
Summe 4.637 2.887
6. Andere nicht zahlungswirksame Aufwendungen
Segment 2008 2007
Basis 0 1.506
Molke 0 1.191
Käse 0 2.248
Summe 0 4.495
Die anderen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen betreffen Aufwendungen aus der Erfas-sung des Forderungsverzichts in 2007.
7. Segmentvermögen
117
Segment 2008 2007
Basis 69.780 98.462
Molke 13.895 46.289
Käse 90.788 147.698
Konzernvermögen 174.463 292.449
Das Segmentvermögen betrifft die Bilanzsumme abzgl. Derivate, Ertragsteueransprüche sowie der Darlehensforderung.
8. Segmentschulden
Die Segmentschulden betreffen Schulden laut Konzernbilanz abzgl. Darlehen, laufende Er-tragsteuerverbindlichkeiten sowie Derivaten.
9. Sekundäre Segmente
Die geographischen Segmente stellen das sekundäre Berichtsformat dar. Segmenterlöse mit externen Kunden, die in den geographischen Segmenten angegeben werden, werden entspre-chend dem geographischen Standort der Kunden den einzelnen Segmenten zugewiesen. Die Vermögenswerte des Konzerns werden nach den geographischen Standorten der Tochtergesell-schaften angegeben.
9.1 Segmenterlöse mit externen Kunden
Außenumsatz nach Regionen 2008 2007
Deutschland 653.632 607.576
EU 211.837 201.360
Sonstige Regionen 5.625 12.956
Summe Brutto 871.094 821.892
./. Erlösschmälerungen 22.024 15.074
Summe Netto 849.070 806.818
9.2 Segmentvermögen
Segment 2008 2007
Basis 20.560 84.585
Molke 3.738 18.476
Käse 29.984 74.135Schulden Konzern 54.282 177.196
118
Segment 2008 2007
Inland 174.463 292.449
9.3 Investitionen
Segment 2008 2007
Inland 4.638 2.887
Leppersdorf, den 31. März 2009
Vorstand der Sachsenmilch AG
119
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der Sachsenmilch AG, Leppersdorf, aufgestellten Konzernabschluss
--bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Aufstellung der erfassten Erträge und
Aufwendungen, Kapitalflussrechnung und Anhang-- sowie den Konzernlagebericht für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Aufstellung von Konzernab-
schluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den
ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in
der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss
und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-
prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrich-
tigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Be-
achtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hin-
reichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des
Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie
Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der
Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der
in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungs-
kreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen
Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des
Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prü-
fung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
120
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach
§ 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Be-
achtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-
mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit
dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Köln, den 31. März 2009
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(vormals
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)
Hagner
Wirtschaftsprüfer
Holm
Wirtschaftsprüferin