Prof. Dr. Martin HafenInstitut für Sozialmanagement,Sozialpolitik und PräventionHochschule Luzern – Soziale Arbeit
Salutogenese und Resilienz im BetriebHintergründe und Umsetzungsmöglichkeiten
Referat anlässlich der Parpaner Tagung 2017 ‘Sicher und gesund arbeiten’Parpan, 26. August 2017
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Schwerpunkte des Referats
Referat Martin Hafen, 26. August 2017
Das Konzept der Salutogenese im Detail
Bemerkungen zum Gesundheitsbegriff
Einleitende Bemerkungen zur Salutogenese
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
Das Konzept der Resilienz zum Vergleich
Salutogenese und Resilienz im Betrieb
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Einleitende Bemerkungen zur Salutogenese
Salus = Wohl, Wohlbefinden, Gesundheit
Salutogenese = Entstehung von Gesundheit
Referat Martin Hafen, 26. August 2017
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
Pathogenese = Entstehung von Krankheit
Aaron Antonovsky (1923 – 1994)
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Bemerkungen zum Gesundheitsbegriff
Gesundheit als Kontinuum von Gesundheit und Krankheit
Die unklare Symptomatik der Gesundheit
Referat Martin Hafen, 26. August 2017
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
Die Ebene der Entstehungsbedingungen (Einflussfaktoren)psychisch, körperlich, sozial, physikalisch-materiell
Stress als Schlüsselmechanismus
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Das Konzept der Salutogenese im Detail
Antonovskys Grundlagenstudie mit KZ-Frauen
Was hat die Frauen gesund erhalten?
Referat Martin Hafen, 26. August 2017
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
Antonovsky, A. (1998). Was erhält Menschen gesund? Antonovsky Modell der Salutogenes – Diskussionsstand und Stellenwert. Köln: BzgA
Referat Martin Hafen, 26. August 2017
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
Das Kohärenzgefühl und seine Komponenten
VerstehbarkeitIntegration
HandhabbarkeitKompetenz
SinnhaftigkeitBedeutung
Generalisierte Widerstandsressourcen zurBewältigung von negativen Stressoren
Kohärenzgefühl als Empfindung des Ver-hältnisses von Anforderungen und Bewäl-tigungsmöglichkeiten
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Das Kohärenzgefühl - ausformuliert
Referat Martin Hafen, 26. August 2017
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
Quelle: Florian Krause - CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56140008
Referat Martin Hafen, 26. August 2017
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
Stressoren und Widerstandsressourcen
Unterschiedliche Widerstandsressourcen- körperlich (z. B. Immunsystem)- psychisch (Kontrollüberzeugung - sozial (soziale Unterstützung)
Drei Dimensionen von Belastung- chronische Stressoren- grössere Lebensereignisse- alltägliche Ärgernisse
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Das Konzept der Resilienz zum Vergleich
Referat Martin Hafen, 26. August 2017
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
resilere = abprallen, Resilienz = Widerstandsfähigkeit
Die Kauai-Studie von Emily WernerEntwicklung aller Kinder mit Geburtsjahr 1955
Ein Drittel der Kinder, die unter schwierigsten Lebens-bedingungen aufwachsen, entwickelt sich günstig.Resilienz als diagnostischer Befund
Definition von Resilienz im GesundheitsbereichGesund bleiben trotz Belastungen
Werner, Emmy E. (1993): Risk, resilience and recovery: Perspectives from the Kauai longi-tudinal study. Development and psychopathology, 5, S. 503-515
10 Referat Martin Hafen, 26. August 2017
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
Resilienzfaktoren: Ergebnisse aus der Forschung
Psychische FaktorenKontrollüberzeugung, Selbstwertgefühl, positiveEmotionen, Optimismus, Kohärenzgefühl etc.
Soziale Faktorensoziale Unterstützung, positive soziale ResonanzBindungssicherheit, Schulerfolg etc.
Bengel, Jürgen; Lyssenko, Lisa (2012). Resilienz und psychologische Schutzfaktoren im Erwachsenenalter. Stand der Forschung zu den psychologischen Schutzfaktoren von Gesundheit im Erwachsenenalter. Köln: BZgA
11 Referat Martin Hafen, 26. August 2017
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
Resilienz und Salutogenese im Vergleich
Die Konzepte sind grundsätzlich weitgehend deckungsgleich- Erhaltung eines positiven Zustandes unter Belastungen- individuelle Ausprägung, situationsgebundenheit und dynamische Entwicklung
Im Fokus: Schutzfaktoren in Hinblick auf Belastungsfaktoren
Die höhere Bedeutung sozialer Schutzfaktoren in der Resilienztheorie
Die Tendenz zur Vernachlässigung von Belastungsfaktoren bei beiden
Resilienz bezieht sich nicht nur auf Gesundheit und wird auch auf sozialeSysteme angewendet
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Die Förderung von Kohärenzgefühl/Resilienz - allgemein
Referat Martin Hafen, 26. August 2017
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
Die Basis wird in der Kindheit gelegt
Erfahrungsbedingtes Lernen ist immer möglich
Im Fokus: Individuen oder soziale Systeme
… durch die Stärkung von Schutzfaktoren unddie Verhinderung übermässiger Belastungen
Zusammenhang von Gesundheit und Leistung
Referat Martin Hafen, 26. August 2017 13
Die Förderung von Kohärenzgefühl/Resilienz im Betrieb
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
Betriebliche Faktoren (sozial)- Sozialkapital (Führung/Vernetzung/Werte)- Beeinträchtigung der Integrität- Arbeitsbelastung/Gestaltungsspielraum- arbeitsbedinge Belastungen (Sanitäter)- Betriebsklima etc.
Individuelle Faktoren
Externe soziale Faktoren
Das Zusammenspiel der Faktoren
Betriebliche Faktoren (physikalisch)- Lärm, Licht, Luftqualität, Ergonomie etc.
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Abschliessende Bemerkungen
Salutogenese und Resilienz fokussieren vor allemauf psychische Gesundheit.
Im Fokus stehen die Schutzfaktoren.
Referat Martin Hafen, 26. August 2017
Salutogenese und Resilienz im Betrieb - Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten
Belastungsfaktoren sollten nicht ausser achtgelassen werden.
Zwischen psychischer Gesundheit und Leistungs-fähigkeit besteht ein direkter Zusammenhang.
Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und betrieb-liche Gesundheitsförderung sollten im Rahmen desBGM zusammengedacht werden.
Danke für die Aufmerksamkeit