Spezialambulanz für ADHS im
Erwachsenenalter, Charité
Universitätsmedizin Berlin, CBF
ADHS im Erwachsenenalter
Dr. E. Ahlers
Charité - Campus Benjamin Franklin,
CC 15, Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie
Hindenburgdamm 30
12203 Berlin
Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung
Psychiatrisches Störungsbild s. 1980er-Jahren
Kombination von Aufmerksamkeitsstörung mit überaktivem und impulsivem
Verhalten
2 Syndromale Bereiche:
Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität / Impulsivität
Affektive Symptome (Affektlabilität, Stressintoleranz, Selbstwert)
Persistenz in das Erwachsenenalter
Zahlreiche Komorbiditäten
Behandlung minimiert Folgeprobleme
Kritisiert als „Modediagnose“
2005 Stellungnahme Bundesärztekammer/ Wissenschaftlicher Beirat
www.dgppn.dehttp://www.dgppn.de/fileadmin/user_upload/_medien/download/pdf/stellungnahmen/2005/stn-2005-12-
02-adsh-kurzf.pdf
ADHD: development and prevalence
Morrow et al., 2012
Prävalenz im Kindes- und Jugendalter
Nach Kriterien:
DSM-IV: tw. über 10%, ICD-10 deutlich geringere Raten (Görtz et al. 2002)
1,8 % (ICD-10 Kriterien)
8,4 % (DSM-IV-Kriterien)
Metaanalytische Daten:
Vergleichbare Werte in den USA und „non-US“ Ländern
(Faraone et al. 2003)
Epidemiologische Daten in Deutschland:
n = 14 836, Alter 3-17J.: 4,8% und weitere 4,9% bei denen der Verdacht bestand
(Schlack et al. 2007)
11 bis 13 Jahren betrug die Prävalenz 7,1 %
14 bis 17 Jahren 5,6 %
Prävalenz im Erwachsenenalter
35 – 50% (prospective follow-up, Manuzza 2003)
33% Wender 1995
1,5% (EU) – 4,4% (USA)
(Grevet 2006)
Jungen : Mädchen > 3 : 1
Männer : Frauen ca. 2 : 1
(Wender 1995)
Kombinierter Subtyp: 50 – 65% (Kinder 50%)
Unaufmerksamer Subtyp: 35 – 50% (Kinder 37%)
Hyperaktiv/impulsiver Subtyp: 5% (Kinder 23%)
(Sobanski 2008, Lahey 2005)
ADHS
• Motorische Überaktivität;
• Verhaltensauffälligkeiten, Anpassungs- und Erziehungsschwierigkeiten wurden auf anlagebedingtecharakterliche Mängel oder zentrale Funktionsstörungenzurückgeführt.
19. Jahrhundert
• Läsion höherer frontaler Systeme 1925
• Typische Beschreibung 1932
• Konzept der minimalen cerebralen Hirnschädigung als organischesFrontalhirnsydnrom, erstmalig behandelt mit Methylphenidat 1962
Anfang 20. Jahrhundert
• DSM III – DSM- 5: ADD (1980), ADHS (1994, 2000 + Erwachsene)
• ICD -8, 9 Hyperkinetisches Syndrom der Kindheit (1974, -79), ICD-10 Hyperkinetische Störung, ADHS (1991)
Seit 1980
ICD 10, Verhaltens- und emotionale
Störungen mit Beginn in der Kindheit und
Jugend (F90-F98)
DSM-5, Störungen der neuronalen und
mentalen Entwicklung
Hyperkinetische Syndrome:
Einfache Aktivitäts- und
Aufmerksamkeitsstörung (F90.0)
Hyperkinetische Störung des
Sozialverhaltens (F90.1)
Sonstige hyperkinetische Störungen (F90.8)
Hyperkinetische Störung, nicht näher
bezeichnet (F90.9)
Aufmerksamkeitsdefizit/
Hyperaktivitätsstörung
unaufmerksame Ausprägung314.00,
hyperaktiv-impulsive 314.01, oder
kombinierte Ausprägung 314.02
Beginn meist in den ersten 5 Lebensjahren,
Distanzlosigkeit, Impulsivität und Missachtung
sozialer Regeln
Dauer seit mind. 6 Mon., Beginn vor dem 12.
LJ.
Mind. zwei Lebensbereiche beeinträchtigt
Lernstörungen und motorische
Ungeschicklichkeit
Cutoff im Erwachsenenalter: 5/9 Kriterien
erfüllt
Dissozialität, niedriges Selbstwertgefühl Komorbide Autismus Spektrum Störung
zulässig
Aufmerksamkeitsstörung ohne
Hyperaktivität (F98.8)
Drei Schweregrade (leicht, mittel, schwer)
ADHS Ursachen
ADHS
Genetisch
PsychosozialEpigenetisch
Heridität: 80%
Bei Verwandten 1. Grades:
5 – 8fach erhöhtes Risiko;
Spezifische und allgemeine
genetische Veränderungen;
“Genetic overlap“ zu
Depression, Schizophrenie,
Bipolar, Cross Disorders Group of the
Psychiatric Genomics Consortium (PGC), 2013
Gen-Umwelt Interaktion:
Alkohol und Nikotinkonsum
in der Schwangerschaft
niedriges Geburtsgewicht:
2 – 3fach erhöhtes Risiko
Nicht ursächlich
Stadt/ Land
Soziale Schicht
Primär? Sekundär? Ernährung? Schlaf?
Unruhig
Reizbar
Flach-heiter
Unaufmerksam
Müde
Unruhig,
angetrieben
Reizbar
euphorisch
Unaufmerksam
Überwach
Ängstlich
Halluzinierend
Wach
ausgeglichen
Kontrolliert
Konzentriert
Problemlösend
kreativ
Nach S. Stahl et al.
ADHS Klinik
Unaufmerksamkeit
– Ablenkbarkeit, Gedankenlosigkeit, Organisationsprobleme, wirkt so als ob er
nicht zuhörte, mangelndes Durchhaltevermögen, etc..
Hyperaktivität / Impulsivität
– Motorische Unruhe, wirkt innerlich "getrieben", unterbricht andere ständig, hat
Schwierigkeiten zu warten, etc..
ADHS
Unaufmerksamkeit Hyperaktivität Impulsivität
Unaufmerksamer Typ Kombinierter Typ Hyperaktiv-/ impulsiver Typ
DSM-IV-TR Klassifikation der einzelnen (Unter-)Typen/
current presentations nach DSM-5 (5/9 bei Erwachsenen)
6 aus 9 - Unaufmerksamkeit unaufmerksamer Typ
6 aus 9 - Hyperaktivität/Impulsivität hyperaktiver Typ
6 aus 9 - beider Gruppen kombinierter Typ
Klinische Beschwerden im Erwachsenenalter
Aufmerksamkeitsstörungen (Ablenkbarkeit, Vergesslichkeit, Daueraufmerkamkeit)
Motorische Hyperaktivität (innere Unruhe,„auf dem Sprung sein“, "spielt mit den
Händen" )
Affektlabilität (Wechsel zwischen Niedergeschlagenheit & Erregung, "cyclothymes
Muster")
Desorganisiertes Verhalten (Planung insuffizient, kein Durchhaltevermögen,
dysexekutiv)
Affektkontrolle (Reizbarkeit, Straßenverkehr, verminderte Frustationstoleranz )
Impulsivität (Unterbrechen im Gespräch, Ungeduld, Impulsivität in der Beziehung)
Stressintoleranz (schnell „gestresst“, niedrige Toleranzschwelle)
Selbstwertproblematik (selbstunsicher, neg. Kognitionen, irritierbar und unsicher)
Häufige Arbeitsplatzwechsel (“Scattered CV")
Inadäquate Berufsgestaltung trotz überdurschnitllicher Intelligenz
Insuffiziente Coping-Skills
Klinische Beschwerden im Erwachsenenalter
Aufmerksamkeitsstörungen (Ablenkbarkeit, Vergesslichkeit, Daueraufmerkamkeit)
Motorische Hyperaktivität (innere Unruhe,„auf dem Sprung sein“, "spielt mit den
Händen" )
Affektlabilität (Wechsel zwischen Niedergeschlagenheit & Erregung, "cyclothymes
Muster")
Desorganisiertes Verhalten (Planung insuffizient, kein Durchhaltevermögen,
dysexekutiv)
Affektkontrolle (Reizbarkeit, Straßenverkehr, verminderte Frustationstoleranz )
Impulsivität (Unterbrechen im Gespräch, Ungeduld, Impulsivität in der Beziehung)
Stressintoleranz (schnell „gestresst“, niedrige Toleranzschwelle)
Selbstwertproblematik (selbstunsicher, neg. Kognitionen, irritierbar und unsicher)
Häufige Arbeitsplatzwechsel (“Scattered CV")
Inadäquate Berufsgestaltung trotz überdurschnitllicher Intelligenz
Insuffiziente Coping-Skills
ADHS Komorbiditäten
Affektive Störungen
Abhängigkeitserkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
Sehr hohe Prävalenzen
Kinder:
ODD: 40%
CD: 14%
Angststörungen: 34%
Tic-Störungen: 11%
Affektive Störungen: 6%
Erwachsene:
Gesamt: 88%
Höherer Anteil affektiver und
Substanzkonsum-Störungen
nach Brown et al.
ADHS und Schlafstörungen
Ahlers et al. 2014
Diagnostik – Was will ich untersuchen?ICD 10, Verhaltens- und emotionale
Störungen mit Beginn in der Kindheit und
Jugend (F90-F98)
DSM-5, Störungen der neuronalen und
mentalen Entwicklung
Hyperkinetische Syndrome:
Einfache Aktivitäts- und
Aufmerksamkeitsstörung (F90.0)
Hyperkinetische Störung des
Sozialverhaltens (F90.1)
Sonstige hyperkinetische Störungen (F90.8)
Hyperkinetische Störung, nicht näher
bezeichnet (F90.9)
Aufmerksamkeitsdefizit/
Hyperaktivitätsstörung
unaufmerksame Erscheinungsbild 314.00,
hyperaktiv-impulsives 314.01, oder
kombiniertes Erscheinungsbild 314.02
Beginn meist in den ersten 5 Lebensjahren,
Distanzlosigkeit, Impulsivität und
Missachtung sozialer Regeln
Dauer seit mind. 6 Mon., Beginn vor dem 12.
LJ.
Mind. zwei Lebensbereiche beeinträchtigt
Lernstörungen und motorische
Ungeschicklichkeit
Cutoff im Erwachsenenalter: 5/9 Kriterien
erfüllt
Dissozialität, niedriges Selbstwertgefühl Komorbide Autismus Spektrum Störung
zulässig
Aufmerksamkeitsstörung ohne
Hyperaktivität (F98.8)
Diagnostik
Selbstbeurteilung (WURS-K, ADHS-SB, CAARS) / Fremdbeurteilung (WRI, ADHS-DC, CAARS etc.)
Interview in dem die DSM-5-Kriterien semistrukturiert erhoben werden (z. B. DIVA 2.0)
Fremdanamnese (aktuelle ADHS-Symptome in der Kindheit)
Schulzeugnisse der 1.-6. Klasse
Medizinische Anamnese
SKID-I (und SKID-II) in Teilen zum Ausschluss anderer relevanter klinischer Störungen
Intelligenzdiagnostik (MWT, WST etc.)
CAVE: viele ADHS-Patienten scoren hoch auf dem BDI, ohne dass im klinischen Bild eine Depression vorliegt und im SCL-90 oder SKID-II hoch in zwanghaften (Kompensation), oder emotional instabilen (Impulskontrolle) Verhaltensweisen
ADHS – SB (Items 1-9)
WURS-KSummenscore
> 30
Kontroll-Items (4, 12,14, 25)
< 10
DSM Kriterien – Interview DIVA 2.0
DSM Kriterien – Interview DIVA 2.0
DSM Kriterien – Interview DIVA 2.0
DSM Kriterien – Interview DIVA 2.0
Diagnostik
Homburger ADHS-Skalen für Erwachsene (HASE):
WURS-K: retrospektive Selbstbeurteilung kindlicher ADHS-Symptome (Cut-Off bei 30)
WRI: strukturiertes Interview mit 28 pathologischen Merkmalen, die 7 Teilbereichen zugeordnet werden (Skala von 0-2) ADHS wenn Kriterien 1 + 2 (Aufmerksamkeitsstörung, Überaktivität) sowie 2 weitere der Wender-Utah-Kriterien
ADHS-SB: Selbstbeurteilung, Items nach DSM-IV (Skala: 0-3)
ADHS-DC (ja/nein, quantifiziert): Fremdbeurteilung der DSM-IV-Kriterien
Englischsprachige Diagnostik:
CAARS: verschiedene Versionen für Fremdrating, Expertenrating, Selbstrating
BADDS: ADHS-Symptomatik und ganze Krankengeschichte (DSM-Kriterien, Intelligenz, komorbide Störungen etc.), Fremdrating
Zusammenstellung typischer Zeugnistexte:
Er war oft unruhig, so dass viele kleine Fehler entstanden.
Er erledigte seine schriftlichen Arbeiten zügig, aber nicht immer genau genug.
Sein Arbeitstempo war häufig zu gering, da er sich immer wieder ablenken ließ und seine Arbeitsmittel wenig sinnvoll einsetzte.
Hausaufgaben fertigte er oft nicht an und müsste sich grade hierbei bemühen, sorgfältiger und ordentlicher zu arbeiten. Auch die Führung seiner Ordner muss dringend verbessert werden.
Er überlegte tlw. nicht gründlich genug, bevor er Antworten gab.
Nicht immer wartet er auf eine Aufforderung zum Sprechen.
Er muss lernen, Meinungsverschiedenheiten ruhig auszutragen.
Er muss akzeptieren, dass sein Schwatzen seine Mitschüler vom Lernen abhält.
Er sollte lernen, Gesprächsregeln einzuhalten und Meinungen anderer unkommentiert zu
Neuropsychologische Tests
Unterstützend
– Intelligenz (HAWIE-R, Hamburg Wechsler Intelligenztest)
– Aufmerksamkeit und Exekutivfunktionen (z.B. TAP, Testbatterie zur
Aufmerksamkeitsprüfung und CPT, Continous Performance Test)
– Tests zu spezieller Begabung oder Teilleistungsstörungen
Aktuelle Therapie-Empfehlungen
Philipsen, A; Heßlinger, B; Elst, L T v
Attention Deficit and Hyperactivity Disorder in Adulthood
Dtsch Arztebl Int 2008; 105(17): 311-7, DOI: 10.3238/arztebl.2008.0311
Aktuelle Therapie-Empfehlungen
Behandlungsplan
Pharmakotherapie
Monitoring
Blutdruck, Puls, EKG, Größe, Gewicht, unerwünschte Wirkungen
Komorbide Störungen, Stressoren
Überprüfung des Bedarfs
Fehlende Response?
Wirkmechanismus
DA, NE Leistung,
Konzentration
NE
Linearer Dosis-Wirkungszusammenhang (Castells
2011)
Effektstärken zwischen 0,5 – 0,9, metaanalytische
Daten (Faraone 2004, Kösters 2008, Castells
2011)
Pharmakotherapie
Stimulanzien
first line
Direkte Wirkung
auf Kern-symptomatik
Bessere schulische,
akademische, soziale Leistungen
Langzeitwirkung: kein erhöhtes Risiko für negative Effekte
Komplexe Folgeprobleme bei Nichtbehandlung
Risiko für Substanzmissbrauch nicht erhöht
Risiko weiterer Komorbiditäten (z.B. Depression) vermindert
Übersicht
• Amphetamin
• Methylphenidat
• Ephedrin
• MDMA (Ecstasy)
Amphetamin-derivate
• Koffein
• TheophyllinXanthine
• Kokain
• Nikotin
• ModafinilWeitere
Indikationen
ADHS Hypersomnie
Depression Neuroenhancement
Indikationen
WirkstoffeWirkstoff Präparate Dosierung Wirkdauer Unerwünschte
Wirkungen
Methylphenidat (MPH) Kurz wirksam:
Ritalin®, Equasym®,
Medikinet®
Lang wirksam:
Concerta®, Equasym
ret.®, Medikinet adult®,
Ritalin adult®
Einschl. 5-10mg
bis 60mg
Kurz:
Um 2h, schnelle
Resorption
Lang:
Zwei-gipflig,
Um 8-10h
Sympatho-mimetisch,
Abhängigkeits-potenzial
D/ D, L-Amphetamin
(AMP),
Amphetamin- Kapseln, -
Saft, Tbl. Attentin®
(Dexamphetamin),
Elvanse® (Lisdex-
amphetamin)
Einschl. 5-10mg-
40mg
60mg max.
(≅ 0,5 mg/kg)
Ca. 1/3 länger als bei
MPH,
schnelle Resorption
Sympatho-mimetisch,
Abhängigkeits-potenzial
Atomoxetin Strattera®
(ähnlich NRI)
Einschleichend,
40-80mg (Beginn
0,5mg/kg KG, Ziel
1-1,2mg/kg KG)
T1/2: 3,6h,
Steady state anstreben
Verminderter Appetit,
Mundtrockenheit,
Übelkeit;
Schlafstörungen,
Schwitzen,
Suizidalität?
CYP2D6
Guanfacin (ret.)
(α2-Rezeptoragonisten)
Intuniv®
(ähnlich Clonidin)
1 mg - 7 mg (0.05-
0.12 mg/kg)
Plasmapeak nach ca.
5h bei ret.-Formulierung
T1/2 ca. 18h
Somnolenz,
Hypotension, Fatigue,
Übelkeit
CYP3A4
Management komplexer Fälle
Affektive Störung
• Behandlung der Achse-I-Störung
• Duale Antidepressiva
• SNRI, DNRI, NRI, Sertralin
• MAO Hemmer (Moclobemid)
• Nicht-Stimulanzien
• Strattera, Guanfacin, Clonidin
Abhängigkeitserkrankung
• Behandlung der Achse-I-Störung
• Nicht-Stimulanzien
• Strattera, DNRI (Bupropion), Guanfacin, Clonidin
Therapieresistenz
• Diagnose reevaluieren
• Komorbiditäten
• Kombination mit nicht zugelassenen Präparaten
Spezielle Risiken der Stimulanzienbehandlung:
Labilisierung der Stimmung / Suizidalität
Missbrauchspotenzial
Wirkspektrum im therapeutischem Bereich
Stimulanzien
Aktivität
Antrieb
Konzentration
Vigilanz
Leistung
Appetit
Euphorie
Herz/ Kreislauf
Schlafstörungen
Abhängigkeit
Depression/ Suizidalität
Psychose
Persönlichkeitsveränderung
Epileptische Anfälle
Psychotherapie bei ADHS im Erwachsenenalter
FIGURE 2. Most effective contents of the psychotherapy rated by patients (%).
FIGURE 1. Changes in psychometric scores before and after 13 weeks of psychotherapy.
Date of download: 1/30/2017Copyright © 2017 American Medical
Association. All rights reserved.
From: Effects of Group Psychotherapy, Individual Counseling, Methylphenidate, and Placebo in the Treatment
of Adult Attention-Deficit/Hyperactivity DisorderA Randomized Clinical Trial
JAMA Psychiatry. 2015;72(12):1199-1210. doi:10.1001/jamapsychiatry.2015.2146
Mean Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD) Index Scores by Randomized Intervention for the 419 Participants in the Full
Analysis SetMeans (last mean carried forward) for the primary outcome measure, observer-rated Conners Adult ADHD Rating Scale
ADHD Index, for group psychotherapy and clinical management (A), methylphenidate and placebo (B), and group psychotherapy
with methylphenidate, group psychotherapy with placebo, clinical management with methylphenidate, and clinical management with
placebo. Error bars indicate 95% CIs.
Figure Legend:
Psychotherapie bei ADHS im Erwachsenenalter
Hesslinger:
symptomorientierte Module
Gruppenkonzept
Vermittlung von Informationen und Fertigkeiten
Orientierung an DBT
(M. Linehan)
Keine Prozessgruppe
Safren:
symptomorientierte Module
Konzept für die Einzeltherapie
Vermittlung von Informationen
und Fertigkeiten
Lauth:
Vorgehen mit symptomorientierten Modulen
Gruppenkonzept (Einzel mgl.)
Vermittlung von Informationen und Fertigkeiten
(Kompetenz vs Performanzdefizite)
Psychotherapeutische Programme
Vereinbarungen
Neurobiologie
Achtsamkeit
Chaos und Kontrolle
Verhaltensanalyse
Gefühlsregulation
Depression
Medikation
Impulskontrolle
Stressmanagement
Sucht
Beziehung
Selbstachtung
Ausblick
Organisation/ Planung
Ablenkbarkeit
Kognitive Umstrukturierung/
Funktionales Denken
Emotionsregulation
Optionale Sitzungen
-Vermeidungsverhalten
-Partner
-Rückfallprophylaxe
What is ADHD
Neurobiology and Medication
What does ADHD do to yourlife
How to move on
Unaufmerksamkeit & Desorganisation I
Zeitplanung
Zeitplanbuch, Wochenpläne, Zeitfenster etc.
nur 1 Zeitmanagementsystem (Kalender oder Handy)
Prioritäten setzen
ABC-System
Eisenhower-Prinzip (wichtig, dringlich)
Organisation und Planung
Mindmaps
Salamitaktik, Handlungsstrukturierung
Problemlösen (D‘Zurilla et al.)
To-Do-Listen
Unaufmerksamkeit & Desorganisation II
Arbeitsplatzorganisation, Ordnungssysteme
Chaos & Kontroll-Techniken
Ablagesystem für Post und Unterlagen
Erfassung und Ausweitung der eigenen Aufmerksamkeitsspanne
Zettel für ablenkende Gedanken
Kontrolle des Arbeitsumfeldes
Reduktion von Ablenkungen
Gedächtnisstützen & Timer einsetzen
feste Plätze für wichtige Dinge
Umgang mit Geld/ Geldeinteilung
Impulsivität
Emotionsregulation:
Umgang mit Gefühlen: Psychoedukation und Gefühlswahrnehmung
Umgang mit intensiven Gefühlen und emot. Verletzbarkeit (Gefühlsanalysen, Ellis-Schema, Distanzierung, Notfallplan, Auslöser vermeiden, Vorbeugung)
Verhaltensanalysen (Detektivbogen) Fokus auf Konsequenzen
Handlungsplanung:
gemäß Handlungsimpuls oder dagegen
Stresstoleranz-Skills Skillsammlung
die Zündschnur länger machen
Vorbeugen Anfälligkeit reduzieren, allgemeine Stressreduktion
Auslöser vermeiden
frühzeitige Auszeiten nehmen
Selbstachtung und Beziehung
Hyperaktivität
allgemeine Reduktion des Stresslevels:
systematische Entspannungsverfahren ausprobieren –> PMR, Tai Chi,
Yoga, Meditation, Pilates etc.)
naive Entspannungstechniken: Stricken, Musik hören, Kochen,
Spaziergänge etc.
Organisation und Planung
regelmäßiger Sport (am besten Ausdauersport!)
Achtsamkeit
Mindfulness-based cognitive therapy
Situationsbezogene Kompensation
Mögliche Probleme in der Therapie
Endloses Reden/ Monologisieren
Sprunghaftigkeit und Ablenkbarkeit
Probleme in Unterscheidung von Wichtigem und Unwichtigem
Häufiges zu Spät kommen
Probleme sich festzulegen flexibel sein wollen
Fehlende Hausaufgaben
Nicht Einhalten von Absprachen
Impulsivität
Emotionale Überreagibiliät/ Stimmungs-schwankungen („ADHS-Pat. fahren Porsche“)
Wichtige Merkmale der Therapie bei ADHS I
klare Strukturierung der Sitzungen
aktiver Therapeut, der Pat. ggf. unterbricht und lenkt
viele vermeintlich „selbstverständliche“ Dinge besprechen und klären (z.B.
Kalender etc.)
ggf. Zettel für ablenkende Gedanken
kreatives Denken und Trennen von eigenen Vorstellungen, wie Dinge zu erledigen sind
Wichtige Merkmale der Therapie bei ADHS II
viel aktive Unterstützung, aber ggf. auch Druck machen
auch zwischen den Therapiestunden unterstützen und strukturieren durch
Erinnerungen, Telefonate etc.
therapeutische Haltung ähnlich DBT, sehr annehmend und validierend
Literatur: Therapiemanuale
– B. Hesslinger et al. (2004). Psychotherapie der ADHS im Erwachsenenalter
– Ein Arbeitsbuch. Göttingen: Hogrefe-Verlag.
– S.A. Safren et al. (2009). Kognitive Verhaltens-therapie der ADHS des
Erwachsenenalters. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlags-
gesellschaft.
– G. W. Lauth et al. (2009). ADHS bei Erwachsenen - Diagnostik und
Behandlung von Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörugnen. Göttingen:
Hogrefe-Verlag.
Zusammenfassung
Prävalent, bis in das Erwachsenenalter
Komorbidität
Sozialen Folgen
Diagnostik
Psychiatrisch-psychotherapeutisch behandelbar
Vielen Dank!