Spiele Drinnen und Draussen
Spielideen für die Mittagstisch- und Randstundenbetreuung
Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist
nur da ganz Mensch, wo er spielt.
Friedrich Schiller, Sämtliche Werke 1-5 - Ästhetische Erziehung
Spielen ist die Weise, wie ein Mensch seinenMöglichkeiten auf der Spur bleibt.“
Ernst Lange
Merkmale die den Begriff „Spiel“ definieren
• Das Spiel ist immer aktiv• Das Spiel ist selbstbestimmt• Das Spiel ist zweckfrei• Das Spiel ist lustbetont• Das Spiel ist fantasieangeleitet
Warum spielt der Mensch?Welche Bedeutung hat das Spiel
für den Menschen?
• Das Spiel ist in allen Menschen und in allen Kulturen in der Stammesgeschichte verankert.
• Im Spiel wird überschüssige Energie abgebaut
• Das Spiel dient der Entspannung
• Es ermöglicht aber auch Reaktivierung
• Beim Spiel werden Emotionen geübt und gelebt
• Das Spiel befriedigt Macht- und Geltungsstreben sowie aggressive Bedürfnisse
• Im Spiel werden soziale Verhaltensweisen ausprobiert
• Das Spiel dient zur Verarbeitung von Erfahrungen
• Im Spiel können wichtige Leistungen eingeübt werden
Was heisst das für das Kind?
Im Spiel entwickelt das Kind Kompetenzenwelche ihm ermöglichen die Welt zu erfassen
Was benötigt folglich ein Kind?Welche Bedürfnisse hat es?
Welche Bedürfnisse haben Schulkinder
• Bedürfnis nach Ernährung, Sauberkeit und Pflege
• Nach Beachtung und Zugehörigkeit• Nach Geborgenheit und Liebe• Nach Weiterentwicklung• Nach Sicherheit und Verlässlichkeit• Nach Wertschätzung• Nach Anerkennung
• Nach Beteiligung• Gefühle ausdrücken zu können• Mädchen oder Junge sein dürfen• Sich über die Welt Gedanken machen zu
können• Nach Grenzen• Kontakt zu Gleichaltrigen• Selbständig zu handeln
• Nach Bewegung• Nach Rumhängen, Zeit ohne „sinnvolle“
Beschäftigung• Nach Information und Wissen• Nach Ruhe und Entspannung
Welche Spielarten gibt es?
• Sensumotorisches Spiel, Erkundungsspiel, Funktionsspiel
– Der Körper und die entstehenden Bewegungen stehen im Mittelpunkt dieses Spiels
• Konstruktives Spiel oder Konstruktionsspiel
– Bei dieser Spielart steht das Umgestalten von Material im Vordergrund
– Bedeutung hat bei dieser Art auch das Schaffen von „Etwas“
Zum Beispiel: malen, bauen, kneten usw.
• Symbolspiel oder Rollenspiel
– Als – Ob- Handlungen sind hier wichtig– Gegenstände und Personen werden umgedeutet
und in Zusammenhang mit einer Spielidee gebracht
– Das Kind spielt nach seinen Vorstellungen
• Regelspiel
– Bei dieser Art sind Regeln und klare Abläufe wichtig
– Aufgaben müssen definiert sein– Leistung oder Gewinn sind von Bedeutung
Stufen der Spielentwicklung
• Spielen mit etwas
• Spielen als etwas
• Spielen um etwas
Spielentwicklung nach AlterSpielart Alter Spielhandlung
Sensumotorisches Spiel(Funktionsspiel)
Beginn in der Schwangerschaft
•Sich wahrnehmen•Sinne verfeinern•Körpermotorik differenzieren und entwickeln•Basis der Denkentwicklung(Ursache und Wirkung)
Erkundungsspiel(Funktionsspiel)
Ab 3-4 Monat •Beschaffenheit und Eigenart von Gegenständen erfahren•Gegenstände werden systematisch erkundet
Konstruktionsspiel Beginn 18-24 Monaten
•Das Kind beschäftigt sich mit bauen, legen, umwerfen
Spielart Alter Spielhandlung
Symbolspiel Beginn 12-13 Monaten
•Gegenstände werden zum Spiel eingesetzt•Puppen, Stofftiere werden zu handelnden Figuren•Kinder ahmen Tätigkeiten nach
Rollenspiel Beginn bei 3-4 Jahren
•Das Kind schlüpft in Rollen von anderen Menschen•Das Kind ahmt Verhaltensweisen nach
Regelspiel Beginn ab 5 Jahren
Grosse Bedeutung von 6-10 Jahren
•Das Kind verbindet Teile von Rollen,- Konstruktions- oder Funktionsspielen mit eigene Regeln•Das Kind übernimmt festgelegte Einzelaufgaben•Es übt sich im Umgang mit sozialen Regel•Das Kind sucht bewusste Wettbewerbssituationen
Das Spiel im Vorschul- und Schulalter
• Vorschul- und Schulkinder beschäftigen sich mit allen Spielarten
• Der Schwerpunkt setzten sie aber wie schon zuvor erwähnt, bei den Spielen bei denen es um etwas geht.
• Das Spiel dient als Ausgleich zur Arbeit• Das Spiel mit seiner entlastenden Funktion
beeinflusst die Leistungsfähigkeit der Kinder
Spielangebot für Vorschul- und Schulkinder
Auswahl von Material und Angebot
Die Auswahl der Materialien und der Angebote stehen im engenZusammenhang mit dem eigenen Betreuungsplan und ist zudem starkgeprägt von den jeweiligen MitarbeiterInnen. Das heisst man spricht selten von einem vollständigen Spielzeugangebot. Eswird sinnvoll ergänzt, neu ausgewählt und gegebenenfalls selbst hergestellt.
Kriterien zur MaterialauswahlDie Aufgabe der Betreuerin, des Betreuers ist es, das Materialangebot nachFolgenden Kriterien anzupassen
1. Raumangebot2. Spielbereich 3. Bedürfnisse der Kinder4. Entwicklungsstand der Kindern
Spielzeug soll grundsätzlich…
• Fantasie anregen• vielfältige Spielmöglichkeiten bieten• hohen Aufforderungscharakter haben• die Welterfahrung und Erlebnisse der Kinder
ansprechen• der Grösse des Kindes angepasst sein• eine geeignete Menge haben• gut haltbar sein und viel aushalten können
• eine altersgerechte Konstruktion und Mechanik haben
• gefahrlos sein (gemeint sind ernsthafte Gefahren)• in einem guten Preis-Leistungsverhältnis stehen• pädagogisch sinnvoll sein
Folgende Fragen helfen, eine Material- und Angebotsanalyse durch zuführen:
• Ist unser Material ausgewogen? (Strukturiertes und unstrukturiertes Material)
• Wie wird das Material den Kindern präsentiert• Welche Angebote und Materialien schränke ich ein,
welche überlasse ich den Kindern zur freien Verfügung?• Wie frei sind die Kinder in ihrer Wahl des Spielortes?Quellen:Kindergarten heute, Spot (2008). so geht`s- Schulkinder betreuen. Freiburg i.B. HerderJaszus, Büchim-Wilhelm, Mäder-Berg, Gutmann (2008). Sozialpädagogische Lernfelder für Erzieherinnen. Stuttgart.Holland+Josenhans Verlag.
Herzlichen Dank
und vielSpassbeimSpielen