24. JULI 2019 I ISSN 2194-0088 I 12. JAHRGANG AUSGABE 29
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Aus Tradition modern – DasHammelbuger Ausbildungszentrum
Amt für Heeresentwicklung gedenkt Widerstand vor 75 Jahren
Neuer Direktor im MMCC
Einsatzvorbereitungen für Soldaten in Augustdorflaufen
Tobias Lindner mahnt Verhältnis zwischen Truppe und Ministerium an
2Trendwende Personal – militärische Stärke im Vergleich
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Tag der Infanterie – Tradition vs. Zukunft
Zur Trendwende Personal – die militärische Stärke im Juni 2019 und der Vergleich zu den Vorjahren Berlin, 16. Juli 2019. Der personelle Aufwuchs der Bundeswehr geht nicht kontinuierlich voran. Dies ist er-neut aus den Zahlen abzulesen, die die Personalabteilung des BMVg für den Monat Juni 2019 veröffentlicht hat. Betrug die militärische Stärke der Streitkräfte im Februar 2019 noch 182.055 aktive Soldatinnen und Soldaten, weisen die Zahlen mit Stand 30. Juni 2019 nur 181.377 aus. Sie verteilen sich wie folgt:
• Bundesministerium der Verteidigung: 1.124• diesem unmittelbar nachgeordnete Dienststellen: 3.153• Streitkräftebasis: 27.620• Zentraler Sanitätsdienst: 19.888• Heer: 62.140• Luftwaffe: 27.725• Marine: 16.365• CIR: 13.133• Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 980• Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.634• Bereich Personal: 7.615, davon bis zu 5.400 Studierende an den Bw-Universitäten
Die Bundeswehr umfasst aktuell 53.050 Berufs- und 120.326 Zeitsoldaten (Gesamt: 173.376) sowie 8.001 Frei-willig Wehrdienstleistende (Durchschnitt 2019: 8.380).
Vergleich der VorjahreIm Vergleich zu den Vorjahren ergibt sich bei der Bundeswehr insges. und den Teilstreitkräften folgendes Bild:
Juni 2019 Juni 2018 Juni 2017 Juni 2016 06/16 - 06/19
Aktive Sold. 181.377 178.904 177.900 176.015 + 5.362
Heer 62.140 60.925 60.474 58.990 + 3.150
Luftwaffe 27.725 27.704 28.188 28.184 - 459
Marine 16.365 15.931 16.045 15.899 + 466
Anm.: SKB u. Kdo CIR sind wegen Umgliederungen hier nicht erfasst. Der ZSanDst lag nahezu unverändert bei knapp 20.000 Sold.
Im Juni 2016 war der historische Tiefstand des militärischen Personalbestandes. Der Zuwachs von mehr als 5.000 aktiven Soldatinnen und Soldaten ist im Wesentlichen beim Heer erfolgt. Die Luftwaffe hingegen verfügt heute über weniger Soldaten als vor drei Jahren.
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Leutnants-Beförderung an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg am 15.06.2019.
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Aus Tradition modern – Hammelburger Ausbildungszentrum begeht Tag der InfanterieHammelburg. „Wir wissen nicht, was auf uns in künftigen Konfliktbildern wartet, aber die Infanterie, abgesessene Kräfte, werden auch in Zukunft eine große Rolle spielen.“ Davon zeigte sich Generalleut-nant Johann Langenegger überzeugt. Für den General Einsatz und stellvertretenden Inspekteur des Heeres ist und bleibt sie „eine starke Säule in den nationalen Streitkräften.“ Die Befähigung des Heeres und damit der Infanterie zum Kampf stellt für ihn ein „Markenzeichen“ dar: „Was wir brauchen ist die Befähigung, im 360-Grad-Radius bestehen zu können, sowohl gegen irreguläre Kräfte wie auch gegen gleichwertige Gegner.“
Generalleutnant Langenegger stellte dies in seinem Festvortrag zum 23. Tag der Infanterie am Ausbil-dungszentrum Hammelburg fest. Zu der Veranstaltung an der größten Ausbildungseinrichtung des Deutschen Heeres in der Saaleck-Kaserne hatte das Zentrum zusammen mit dem Bund der Deutschen Infanterie auf den Lagerberg geladen. Brigadegeneral Michael Matz ist als Kommandeur des Ausbil-dungszentrums in Personalunion General der Infanterie. Der Hausherr betonte in seiner Begrüßung, dass bei der Veranstaltung an Bewährtem festgehalten, aber zugleich Neuigkeiten und Innovationen präsentiert werden: „Der Tag der Infanterie ist durch Vielfalt gekennzeichnet“.
Militärische Heimat
In diesem Jahr ging es bei dem Treffen vor allem um folgenden „Dreiklang“: Fortentwicklung der Infante-rie, Freundschaft mit den französischen Partnern und gelebte Tradition. Brigadegeneral Matz bezeichne-te die Veranstaltung als „großes Zusammentreffen von aktiven und ehemaligen Soldaten der Infanterie sowie Angehörigen befreundeter Armeen, bei dem die Teilnehmer voneinander lernen und die Kamerad-schaft pflegen.“ Dies geschah in Vorträgen, angeregten Diskussionen und Gesprächen sowie während einer begleitenden Industrieausstellung. Infanteristen zeigten ihre vielfältige Ausstattung, Reservisten kümmerten sich um die Ausstellung von Fahrzeugen und Ausrüstung der vergangenen sechs Jahrzehnte.
Dem gastgebenden Ausbildungszentrum Infanterie sind der Ausbildungsstützpunkt Gebirgs- und Win-terkampf in Mittenwald, der Ausbildungsstützpunkt Luftlande und Lufttransport in Altenstadt sowie das Offizieranwärter-Bataillon 2 (Hammelburg) unterstellt. Die Dienststelle ist militärische Heimat aller aktiven Soldaten und Reservisten der Infanterie. Sie ist für die Aus- und Weiterbildung der aktiven Of-fiziere und Unteroffiziere der Infanterie des Heeres sowie der Luftwaffensicherungstruppe zuständig. Darüber hinaus unterrichtet es Angehörige des Seebataillons der Marine. Die zugehörigen Ausbildungs-einrichtungen bilden in zahlreichen Lehrgängen militärische Führer auf allen Führungsebenen aus und vermitteln Grundlagen der Truppenausbildung. Der Schwerpunkt liegt in allen Bereichen auf den Ein-satzerfordernissen, der Vermittlung von Erfahrungen und der Befähigung zum Kampf unter verschie-densten Bedingungen.
Im Rahmen eines Erziehungs-, Aus- und Weiterbildungsnetzwerks steht das Zentrum in stetigem Dialog mit der Truppe und Ansprechpartnern außerhalb der Bundeswehr sowie den Streitkräften befreundeter Nationen. Dadurch kann die Ausbildung schnell und flexibel an Entwicklungen angepasst und verbes-sert werden. Für die hilfreiche Intensivierung der internationalen Kontakte bietet die seit 1997 stattfin-dende Veranstaltung eine hervorragende Basis. Seit jeher nehmen Delegationen mehrerer Armeen teil, mit denen die Bundeswehr eng zusammenarbeitet. Am intensivsten ist diese mit der französischen, nie-derländischen und österreichischen Infanterie.
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Überwachung und Sicherung eines Geländeabschnittes mit einer
Granatmaschinenwaffe 40x35 Millimeter
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Unverzichtbare Fußsoldaten
Für die meisten Bürger entspricht der Infanterist dem klassischen Bild des Soldaten: Ein Kämpfer mit Gewehr. Nicht ohne Grund, denn spezielle militärische Verbände gibt es schon seit dem Aufkommen ste-hender Heere im 17. und 18. Jahrhundert. So wurde unter dem preußischen König Friedrich II. („Der Alte Fritz“) 1744 ein Jägerbataillon aus Förstersöhnen und Jägerburschen aufgestellt. Die „Jäger zu Fuß“ wa-ren keineswegs die Ersten ihrer Art, aber dank Friedrich dem Großen gibt es eine offizielle Geburtsstun-de dieser Truppengattung in Deutschland. In Frankreich verlief zu dieser Zeit eine ähnliche Entwicklung, die ebenfalls aus der militärischen Notwendigkeit geboren war.
„275 Jahre Jägertruppe, da lohnt es sich zu feiern“, betonte Generalleutnant Langenegger, „…und dies mit den französischen Partnern zusammen machen zu können ist umso besser. Deutsche und Franzosen verbinden 275 Jahre Jägergeschichte. Eine Geschichte, in der die Soldaten gemeinsam, aber auch gegen-einander standen.“ Der Kommandeur Einsatz ging kurz auf die frühere Rolle der Jäger ein und schlug dann den Bogen zur modernen Infanterie: „Die Fußsoldaten sind es, die Schlachten entscheiden. Dies gilt im Wesentlichen auch noch heutzutage. Der Infanterist ist nach wie vor ein wesentlicher Akteur und unverzichtbar.“
Das Jubiläum bot Generalleutnant a.D. Volker Halbauer als Präsidenten des Bundes Deutscher Infanterie Gelegenheit, eine gemeinsame Erklärung mit einem französischen Infanterievereinigung zu unterzeich-nen. Noch im Herbst wird er in Frankreich die Partnerschaft mit einem weiteren Traditionsverein des Nachtbarlandes besiegeln. Die Verzahnung zwischen der Infanterie beider Staaten umfasst damit nicht nur die bewährte Zusammenarbeit durch die Armeen in Ausbildung und Einsatz, sondern nun auch bei den entsprechenden Freundschafts- und Traditionsvereinigungen.
Kampf in schwierigem Gelände
Zurück zur Geschichte: Neben Kavallerie- und Artillerie wuchs vor drei Jahrhunderten eine Infanterie mit einheitlich uniformierten und ausgerüsteten Jäger- sowie Grenadiereinheiten heran. Beide wurden auf spezielle Aufgaben ausgerichtet, Letztere zählen heute als Panzergrenadiere zu den gepanzerten Kampf-truppen der deutschen Streitkräfte. In der Bundeswehr gehört die Infanterie zu den Kampftruppen. Sie wird vor allem im Orts- und Waldkampf eingesetzt und kämpft zu Fuß. Dazu ist sie unter anderem mit Hand- und Panzerabwehrwaffen ausgerüstet, die Motorisierung verleiht ihr hohe Beweglichkeit.
Im Deutschen Heer umfasst die Infanterie die Truppengattungen der Jäger, Gebirgs- und Fallschirm-jäger. Darüber hinaus verfügt die Bundeswehr mit den Panzergrenadieren, dem Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung, dem Seebataillon sowie der Luftwaffensicherungs-truppe über weitere infanteristische Verbände. Die Spezialkräfte der Bundeswehr rekrutieren sich in erster Linie aus Angehörigen der Infanterie. Neben ihrer Befähigung zum Kampf in bebautem und bewaldetem Gelände sind die Angehörigen der Jäger-, Gebirgsjäger- und Fallschirmjägertruppe sowie die anderen Infanteristen für spezielle Aufträge gerüstet. So beispielsweise für den Einsatz unter extremen klimatischen Bedingungen oder luftbewegliche Operationen.
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Hochgebirgszüge und Heeresbergführer haben extreme Bedingungen zu bewältigen
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Es sind Herausforderungen, die deutsche Soldatinnen und Soldaten schon heute in ihren Auslandsmissionen bewältigen müssen. Generalleutnant Langenegger wies auf solche Einsätze, aber auch auf einsatzgleiche Verpflichtungen, Ausbildungsunterstützung und Kri-senvorsorge als weitere Aufgabenfelder der Bundes-wehr hin. In diesem Zusammenhang machte er das Ziel aller Anstrengungen zur Modernisierung der deut-schen Landstreitkräfte deutlich: „Es geht prinzipiell darum, sie für Einsätze unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts fit zu machen.“
Unbemannte Bodenfahrzeuge
Die Rahmenbedingungen dafür bilden Vorgaben von NATO und Europäischer Union sowie der deutschen Politik. Der Dreisternegeneral lenkte den Blick auf hy-bride Bedrohungen, Missionen im Rahmen des inter-nationalen Krisenmanagements sowie die Landes- und Bündnisverteidigung. Zur Bewältigung der Herausfor-derungen erachtet er die planmäßige Digitalisierung sowie die Modernisierung und Vollausstattung über alle Ebenen hinweg als zwingend erforderlich. Beson-deren Stellenwert misst er der Zusammenarbeit mit an-deren Nationen zu: „Multinationalität ist für Deutsch-land kein Neuland. Der Wert dieser Zusammenarbeit hat aber seinen Preis: Die Befähigung zur Interopera-bilität und dies nicht nur auf technischem Gebiet, son-dern auch auf dem menschlichen Sektor, sprachlich und kulturell.“
Nach dem Vortrag des Generals machten sich die Teil-nehmer auf der Industrieausstellung ein Bild von der technologischen Entwicklung. Hersteller präsentierten dort Ausrüstung, Waffen, Munition und Mehrzweck-Bo-denfahrzeuge, die mittels Fernsteuerung oder auto-nom agieren. Solche werden heute bereits bei Militär, Polizei und anderen Bedarfsträgern verwendet, vor allem dann, wenn es für Menschen zu gefährlich ist. Tätigkeitsfelder sind die Bombenentschärfung und die Suche nach Sprengfallen, Rettungs-, Transport-, Aufklä-rungs- sowie Überwachungsaufgaben. Die Vehicle kön-nen auch zum Schutz der Truppe und in schwer zugäng-lichen Bereichen eingesetzt werden. Darüber hinaus gibt es weitere Nutzungsmöglichkeiten, beispielsweise im Rahmen der Brandbekämpfung oder als Relaissta-tionen für den Funkverkehr. Die Verwendungsmöglich-keiten richten sich nach der jeweiligen Plattform und den gewünschten Fähigkeiten.
Den Teilnehmern wurde mit der Ausstellung ein Blick in die Zukunft ermöglicht. In Verbindung mit den Unter-richtungen über die derzeitige Situation und einem Rückblick auf die Vergangenheit konnten wesentliche Entwicklungen nachvollzogen werden. Das Programm verdeutlichte damit den Wahlspruch des Ausbildungs-zentrums Infanterie: „Aus Tradition modern“. Ein An-spruch, der zeitlos Gültigkeit hat und auf die ganze deutsche Infanterie zutrifft.
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Exot bei der Infanterie: Der Hufbeschlagschmiedunteroffizier
Das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen 230
in Bad Reichenhall ist die einzige pferdehaltende Dienstelle
der Bundeswehr
v.l.: Generalleutnant a.D. Volker Halbauer, Brigadegeneral
Michael Matz und Generalleutnant Johann Langenegger
Waffenträger Wiesel werden mit Maschinenkanone oder zur
Panzerabwehr eingesetzt
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Amt für Heeresentwicklung gedenkt des Widerstandes vor 75 Jahren Köln, 19.07.2019. Gedenkappell für einen Widerständler: In diesem Jahr jährt sich zum 75. Mal der Todes-tag von General Friedrich Olbricht. Er wurde nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 im Hof des Bendlerblocks in Berlin hingerichtet. Die Angehörigen des Amtes für Heeresentwicklung in Köln haben am 19. Juli des Generals der Infanterie und Leiters des damaligen Allgemeinen Heeresamtes gedacht.
Als Nachfolgeorganisation des damaligen Heeresamtes unter Olbrichts Führung fühlt sich das Amt für Heeresentwicklung mit seinen Beschäftigten im Besonderen mit dem General verbunden. 1986 wurde an zentraler Stelle in der Konrad-Adenauer-Kaserne im Beisein der damals 91-jährigen Witwe Olbrichts eine Gedenktafel installiert. Sie erinnert daran, dass Friedrich Olbricht für Deutschland gestorben ist. General-major Reinhard Wolski, derzeitiger Chef des Amtes, würdigte in seiner Ansprache an diesem Ort Olbrichts couragiertes Handeln: „Er hat enge Verbindungen zu den einzelnen Mitgliedern des Kreisauer Kreises ge-halten, in dem die führenden Köpfe der Planungen zum Attentat versammelt waren. Er wird zuweilen auch als der Motor der Umsturzplanungen im Zentrum der Verschwörung bezeichnet“.
Couragiertes Handeln für Deutschland mit dem Leben bezahlt
Nachdem das Attentat gescheitert war, versuchte General Olbricht bis zuletzt der Geschichte eine positive Wendung zu verleihen. Er löste die Operation Walküre aus, welche die Übernahme der Kontrolle kriegswich-tiger Punkte in Berlin und anderen großen Städten des Reiches durch das Ersatzheer zur Folge gehabt hätte. Der Versuch scheiterte. Olbricht wurde in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1944 auf Veranlassung von General-oberst Friedrich Fromm im Hof des Bendlerblocks in Berlin standrechtlich erschossen, gemeinsam mit Oberst Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg und Werner Karl von Haeften.
Ihr Opfer soll uns Mahnung sein
„Im Nachkriegsdeutschland hat es einige Zeit gedauert, bis die Bedeu-tung des zivilen und militärischen Widerstandes erkannt und gewür-digt wurde. Umso mehr ist es unsere Verpflichtung, dieser Menschen zu gedenken, die vor 75 Jahren für ihre Überzeugungen und ihren Mut mit dem Leben bezahlten“, mahnte Wolski und betonte abschließend: „Die Widerstandskämpfer sind ein Eckpfeiler des Traditionsverständnisses der Bundeswehr und bilden mit ihrem Handeln eine geistige Basis für das Führungsverständnis.“
Eine Fahnenabordnung und ein Ehrenzug verleihen dem Appell in der Kölner
Konrad-Adenauer-Kaserne einen würdigen Rahmen
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Generalmajor Reinhard Wolski salutiert nach der Nieder-
legung des Kranzes, der mit den Worten „In ehrendem
Gedenken – Amt für Heeresentwicklung“ beschriftet ist
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General Olbrichts militärische Laufbahn und Beteiligung am Widerstand
Friedrich Olbricht wurde am 4. Oktober 1888 im sächsischen Leisning geboren. Er trat nach dem Abitur als Fahnenjunker in das Infanteriere-giment „König Georg“ 106 in Leipzig ein und wurde 1919 als Hauptmann in die nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages verkleinerte Reichswehr übernommen. 1926 wurde er als Leiter der Abteilung „Frem-de Heere“ in das Reichswehrministerium berufen. 1933 wurde er Chef des Stabes der in Dresden stationierten 4. Division. Zwei Jahre darauf folgte die Ernennung zum Chef des Generalstabes des ebenfalls in Dres-den ansässigen IV. Armeekorps. 1938 übernahm Olbricht die Führung der 24. Infanteriedivision.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war Olbricht als Divisionskomman-deur am Polenfeldzug beteiligt und wurde für seine Leistungen mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 15. Februar 1940 ist er zum General der Infanterie befördert und mit der Leitung des Allgemeinen Heeresamtes beauftragt worden. 1943 wurde er zusätzlich Leiter des Wehrersatz-amtes beim Oberkommando der Wehrmacht. Zusammen mit General-oberst Ludwig Beck, dem Politiker Carl Friedrich Goerdeler und Gene-ralmajor Henning von Tresckow gehörte er zu den Widerstandskreisen, die an den Plänen zum Attentat am 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler beteiligt waren. 1943 forderte er Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg, den Chef des Ersatzheeres und späteren Attentäter, für sein Amt an.
Es gibt nur wenige überlieferte Aussagen und schriftliche Aufzeichnungen von General Olbricht. Eine zentrale Aussage über seine Einstellung zum Widerstand findet sich in folgender Feststellung wieder, die er am Abend des 20. Juli Vertrauten mitteilte, als das Attentat bereits gescheitert war: „Ich weiß nicht, wie eine spätere Nachwelt über unsere Tat und über mich urteilen wird. Ich weiß aber mit Sicher-heit, dass wir alle frei von irgendwelchen persönlichen Motiven gehandelt haben, um Deutschland vor dem völligen Untergang zu bewahren. Ich bin überzeugt, dass unsere Nachwelt das einst erkennen und begreifen wird.“
„Deutschland vor dem Untergang bewahren“
Es gibt nur wenige überlieferte Aussagen und schriftliche Aufzeichnungen von General Olbricht. Eine zentrale Aussage über seine Einstellung zum Widerstand findet sich in folgender Feststellung wieder, die er am Abend des 20. Juli Vertrauten mitteilte, als das Attentat bereits gescheitert war: „Ich weiß nicht, wie eine spätere Nachwelt über unsere Tat und über mich urteilen wird. Ich weiß aber mit Sicher-heit, dass wir alle frei von irgendwelchen persönlichen Motiven gehandelt haben, um Deutschland vor dem völligen Untergang zu bewahren. Ich bin überzeugt, dass unsere Nachwelt das einst erkennen und begreifen wird.“
Generalmajor Reinhard Wolski würdigt in seiner Ansprache
das couragierte und beispielgebende Handeln von General
Olbricht und den anderen Widerstandskämpfern.
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Im Beisein der damals 91-jährigen Witwe General Olbrichts wurde 1986 diese Gedenktafel am Appellplatz in der Konrad-Adenauer-Kaserne angebracht
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Neuer Direktor im MMCCKoblenz, 18.07.2019. Nach über einem Jahr im Amt hat Generalarzt Dr. Bruno Most die Führung des Mul-tinational Medical Coordination Centre (MMCC)/ European Medical Command (EMC) an Generalarzt Dr. Stefan Kowitz übergeben. Damit übernimmt der neue Direktor den laufenden Auftrag, auch in Zukunft die medizinische Versorgung befreundeter multinationaler Streitkräfte aus den NATO-Staaten der EU zu koordinieren.
Generalarzt Dr. Bruno Most tritt, nachdem er das MMCC seit seiner Aufstellung 2017 erfolgreich aufgebaut hat, eine neue Stelle als stellvertretender Kommandeur des Kommandos Sanitätsdienstliche Einsatzun-terstützung in Weißenfels in Sachsen-Anhalt an. Sein Nachfolger, Generalarzt Dr. Stefan Kowitz, verfügt seinerseits über die erforderliche Erfahrung im internationalen Kontext. In seiner vorherigen Position war er seit 2016 als Medical Advisor and Assistant Chief of Staff joint medical im Supreme Headquarter Allied Powers Europe (SHAPE), Allied Command Operations (ACO), im belgischen Mons eingesetzt.
Gelebte Multinationalität
Ein wichtiges Element des europäischen Gedankens ist ein gemeinsames sicherheitspolitisches Konzept. Im September 2014 beschlossen die europäischen NATO-Staaten daher das sog. Framework-Nations-Con-cept (FNC), das im Kern die Verantwortlichkeiten einzelner Staaten im Sinne der Fähigkeitsentwicklung europäischer Streitkräfte der NATO regeln soll. So haben sich die politisch und ökonomisch starken EU-Län-der zur Übernahme der Verantwortung wichtiger militärischer Teilbereiche verpflichtet – wie etwa die Deutsche Bundeswehr, die für den Schwerpunkt der sanitätsdienstlichen Unterstützung verantwortlich zeichnet. In diesem und weiteren Schwerpunktbereichen bestehen heute bereits aktive Kooperationen zwischen 16 europäischen Streitkräften. Eben diese stark internationalisierte Stabsarbeit und die hier ge-nerell auf Englisch geführte Kommunikation veranlassten den neuen MMCC-Direktor Generalarzt Dr. Ste-fan Kowitz, seine Antrittsrede ebenfalls auf Englisch zu halten.
Blick in die Zukunft
Die primären Aufgaben des MMCC werden auch in Zukunft der Aufbau sowie die Planung und Koordina-tion der sanitätsdienstlichen Fähigkeiten der europäischen NATO-Partner sein. Ein besonderes Augenmerk im Rahmen dieses Einsatzspektrums wird auf die Information zum Gesundheitsschutz von Einsatzkon-tingenten gelegt. Die Bundesrepublik ist nicht nur als Leading Nation für das MMCC aktiv, sondern auch federführend für das EU-PESCO-Projekt European Medical Command. Auf die Verzahnung dieser beiden wichtigen Projekte werde laut Generalarzt Dr. Stefan Kowitz in Zukunft ein weiterer Fokus gelegt.
Generalarzt Dr. Stefan Kowitz (re.) bedankte sich bei seinem Amtsvorgänger Generalarzt Dr.
Bruno Most (li.) für die geleistete gute Arbeit. (Quelle: Bundeswehr/Michael Laymann)
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Einsatzvorbereitungen für Soldaten aus Augustdorf laufen
Detmold, 17.07.2019. Ihre Sturmgewehre im An-schlag, schleichen sich die Soldaten Stufe für Stufe, Etage für Etage nach oben, bis sie das oberste Geschoss des ehemaligen Straßenbau-amtes erreicht haben. Was hier als Training für den Orts- und Häuserkampf abläuft, könnte für die Soldaten der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ in ähnlicher Form schon bald Realität werden.
Diese Übung fand vom 8. bis 12. Juli in Detmold statt und war Teil der Vorbereitungen von Sol-datinnen und Soldaten aus Augustdorf auf den bevorstehenden Einsatz in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Die in Detmold übende Ab-teilung Militärische Ausbildungsunterstützung, die zum Stab der Augustdorfer Panzerbrigade gehört, wird ab November 2019 Sicherungskräf-te nach Afghanistan entsenden. Ihr Hauptauf-trag dort wird die Begleitung und der Schutz von hochrangigen Militärs sein.
Der Orts- und Häuserkampf als Teil der infante-ristischen Ausbildung ist körperlich fordernd und taktisch anspruchsvoll. Er ist geprägt vom Kampf auf kurze Distanzen und verlangt den Ak-teuren höchste Aufmerksamkeit sowie schnelle Reaktionen ab. Oberstleutnant Michael Henne-berg, der Ausbildungsleiter des Trainings, be-stätigt: „Diese Ausbildung erfordert höchste Konzentration und eine enorme körperliche Fitness“.
Körperlich fordernd und taktisch anspruchsvoll:
das Training im Orts- und Häuserkampf.
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Das oberste Stockwerk des ehemaligen
Straßenbauamts wird gesichert
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Auch regionale Fernsehteams begleiten die
Ausbildung in Detmold
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„Train as you fight“
Nachdem die Soldaten beinahe lautlos den fünften Stock des in einem Detmolder Vorort gelegenen Hau-ses erreicht haben, klären und sichern sie unter der Führung von Hauptfeldwebel Thomas Harder Raum für Raum. Ein kurzer, erfolgreicher Feuerkampf gegen den gespielten Gegner markiert das Ende des Übungs-durchgangs. Anschließend folgen die Übungsbesprechung vor dem Gebäude und die Vorbereitungen auf den nächsten Durchgang. Sowohl Harder als auch seinen Männern ist die Anstrengung in die Gesichter ge-schrieben. „Wir gehen in dieser Woche bis an unsere Grenzen, aber der Ausbildungserfolg gibt uns recht“, kommentiert der Hauptfeldwebel die Tortur. Er bereitet sich bereits auf seinen fünften Auslandseinsatz vor.
Realitätsnahe Umgebung
Ausbildungsleiter Henneberg und sein Team hatten im Vorfeld lange nach einem geeigneten Ort für die-se Art Training gesucht. „Gebäude mit mehreren Stockwerken, wie sie in Kabul zu finden sind, stehen nur selten für so eine Ausbildung zur Verfügung“, sagt er. Er sei den Behörden sehr dankbar, dass diese die Frei-gabe für die Übung rasch und unbürokratisch erteilt hätten.
Der Zusammenhalt entscheidet
Im Nachgang zu dieser Ausbildungswoche folgt im September bereits die nächste Übung für die Einheiten der Brigade „Lipperland“ im ehemaligen Straßenbauamt Detmold. Dann wird der Schwierigkeitsgrad er-neut gesteigert, gepanzerte Fahrzeuge und Rollenspieler sollen dann für realitätsnahe, überraschende Si-tuationen sorgen, mit denen die Übenden klarkommen müssen. „Das wird eine ganz andere Herausforde-rung“, prophezeit Henneberg. Auf die Frage, nach welchen Gesichtspunkten er seine Soldaten auswähle, antwortet der Oberleutnant: „Charakterstärke und Teamgeist sind die wichtigsten Kriterien, nach denen wir unsere Trupps zusammenstellen. Denn Zusammenhalt ist das Allerwichtigste.“
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Die Soldaten der Abteilung Militärische Ausbildungsunterstützung nach erfolgreich abgeschlossener Übung
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Dr. Tobias Lindner mahnt gestörtes Verhältnis zwischen Truppe und Ministerium an
Dr. Tobias Lindner (Grüne), Mitglied des Bundestages und Obmann im Verteidigungs-
ausschuss, hat die frisch ernannte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karren-
bauer (CDU) darauf hingewiesen, dass das Verhältnis zwischen der Bundeswehr und
ihrem Ministerium durch die Arbeit der letzten Jahre „sehr gestört“ sei. In einem In-
terview mit der Saarbrücker Zeitung forderte er die Saarländerin vergangene Woche
auf, zuallererst für eine Verbesserung dieses Verhältnisses zu sorgen. Dazu müsse
sie zunächst Interesse am Thema selbst zeigen: „Mir sagen Soldatinnen und Solda-
ten, sie wollten keine Ministerin mehr haben, die dieses Amt nur als Karrieresprung
betrachtet“, so Lindner.
Weiterhin bezeichnete er die Planungen von
Amtsvorgängerin von der Leyen in Punkto Ma-
terial und Personal als unrealistisch. Statt einer
Erhöhung der Sollstärke der Truppe empfahl der
Verteidigungsexperte der Grünen die Stärkung
der bestehenden Struktur sowie die vorrangige
Behandlung von Wartung und Instandhaltung vor
"irgendwelchen hochtechnisierten Rüstungsvor-
haben". Bei Amtsantritt hatte Kramp-Karrenbauer
der Truppe zunächst versichert, sie könne sich
auf sie verlassen. Wenige Tage später bekräftigte
sie gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonn-
tagszeitung ihr Vorhaben, bis zum Jahr 2024 die
Rüstungsausgaben Deutschlands in Richtung der
vom NATO-Partner USA geforderten 2% des Brutto-
inlandsprodukts zu erhöhen.
Dr. Tobias Lindner ist seit 2011 Mitglied des
Deutschen Bundestages und Vorsitzender
der Rheinland-Pfälzischen Landesgruppe der
Grünen Bundestagsabgeordneten.
Darüber hinaus ist er Obmann im Verteidi-
gungsausschuss, Mitglied im Haushaltsaus-
schuss sowie stellvertretender Vorsitzender
des Rechnungsprüfungsausschusses.
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Sehr geehrte Abonnentinnen und Abonnenten, verehrte Leserschaft des Newsletter Verteidigung,
ich begleite unser Medium nun bereits seit sieben Jahren – zunächst als Anzeigenvertreter und
Freier Redakteur, seit 2018 als Geschäftsführer des Verlags Deutsche Spezialmedien und Projekt-
manager. Eine der wenigen Positionen, die ich bis dato nicht ausgefüllt hatte, war die des Chef-
redakteurs. Ich freue mich daher ganz besonders über das Vertrauen, das seitens meines Teams
mit der Übertragung dieser neuen Aufgabe in mich gesetzt wird.
Ich bin mir bewusst, dass ich mit der Übernahme der Verantwortung unseres ehemaligen Chef-
redakteurs Burghard Lindhorst ein gewichtiges Erbe antrete. Viele Jahrzehnte Erfahrung in der
Truppe lassen sich nicht über Nacht ersetzen. Ich bin jedoch ebenso zuversichtlich, diese Aufgabe
schon bald zur absoluten Zufriedenheit unserer Leserschaft auszufüllen. Dabei sind sowohl ne-
gative wie auch positive Kritik jederzeit herzlich willkommen.
Die bekannte Mail-Adresse [email protected]
steht Ihnen natürlich weiterhin zur Verfügung.
Außerdem erreichen Sie den NV unter @NVerteidigung bei Twitter,
wo wir in Zukunft auch für Sie „das Ohr an die Schiene legen“, um
Sie über Neuigkeiten in den Sozialen Medien auf dem Laufenden
zu halten.
Mit den besten Grüßen
Ihr Daniel Kromberg
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System Panzergrenadier: Rheinmetall modernisiert Ausrüstung und Schützenpanzer Puma für die NATO-Speerspitze VJTF 2023Auftragsvolumen von rund einer halben Milliarde Euro
Rheinmetall übernimmt eine wesentliche Rolle bei der modernen Ausstattung der von der Bundeswehr gestellten NATO-Speerspitze Very High Joint Readiness Task Force 2023 (VJTF 2023). An eine Arbeitsgemein-schaft für das Vorhaben „System Panzergrenadier VJTF 2023“ sind nun Aufträge erteilt worden, die für Rheinmetall insgesamt einen Wert von über 470 MioEUR brutto haben. Die Arbeiten haben bereits begon-nen und sollen bis zum Ende der VJTF-Bereitschaftsphase im Jahr 2024 fortgeführt werden.
Eine entsprechende Beauftragung der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Puma erfolgte am 11. Juli 2019 durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung der Bundeswehr. Die ARGE Puma ist ein Zusammenschluss aus dem Puma-Hersteller PSM Projekt System Management GmbH – an dem Joint Venture hält Rheinmetall 50 Prozent der Anteile – und der Rheinmetall Electronics GmbH. Die Unter-beauftragungen innerhalb der ARGE werden in Kürze erfolgen.
Das System Panzergrenadier bindet den Schützenpanzer Puma, das Hauptwaffensystem der Panzergre-nadiere, und die modulare Kampfausstattung „Infanterist der Zukunft – Erweitertes System“ zukunftswei-send in die vernetzte Operationsführung ein.
Zu den Leistungen im Rahmen des „Systems Panzergrenadier VJTF 2023“ gehören umfang-reiche Kampf-wertsteigerungen von 41 Schützenpanzern Puma sowie weitere Maßnahmen zur besseren Vernetzung von Schützenpanzern und abgesessenen Panzergrenadieren. Der Gesamtwert dieser Beauftragung für Rheinmetall beläuft sich auf 258,3 MioEUR brutto. Die Systeme werden Ende 2020/Anfang 2021 ausgeliefert.
Das Auftragspaket umfasst unter anderem die komplette logistische Versorgung der VJTF-Pumas über einen Zeitraum von fünf Jahren, also Ersatzteile und Sonderwerkzeuge sowie die Ersatzteillogistik. Ent-halten ist auch eine neue Generation digitaler Funkgeräte für die Schützenpanzer sowie die Einrüstung des Mehrrollenfähigen Leichten Lenkflugkörpersystems (MELLS), das den Pumas einen erheblichen Fähig-keitszuwachs gibt. Auch die Einrüstung neuer Tagsicht- und Wärmebildkameras sowie Farbdisplays gehört zum beauftragten Leistungspaket. Durch die optimierte Tag- und Nachtsicht wird die Aufklärungsreich-weite gesteigert und der Besatzung ein erweiterter Sichtbereich gegeben. Ebenso werden neue Ausbil-dungsmittel bereitgestellt, um eine realitätsnahe Ausbildung des Verbandes zu ermöglichen.
Der PUMA gilt als einer der modernsten Schützenpanzer weltweit.
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Eng verknüpft mit den Hardware-Einrüstungen der neuen Optroniksysteme und Monitore für die Schüt-zenpanzer ist der Vertrag für die bereits angelaufene Entwicklung der „Sichtmittelverbesserung Fahrge-stell“, mit dem sich ein Auftragseingang von 67,2 MioEUR brutto verbindet.
Rheinmetall stattet zudem die Panzergrenadierkompanien der VJTF 2023 mit dem einheitlichen Führungs- und Informationssystem Informationssystem (BMS) „TacNet“ aus. Ebenso werden zunächst zehn Zugsys-teme des Soldatensystems „Infanterist der Zukunft – Erweitertes System (IdZ-ES)“ auf den moderneren Standard IdZ-ES K-Stand VJTF 2023 gebracht. Puma-Besatzung und abgesessener Schützentrupp erhalten durch die bessere Vernetzung ein gleiches aktuelles und umfassendes Lagebild. Rheinmetall ermöglicht so die Führungsfähigkeit der Panzergrenadiere vom Einzelschützen bis zum Kompaniechef. Mit diesen Mo-dernisierungen sind für Rheinmetall Auftragseingänge von 146,5 MioEUR brutto verbunden.
Das „System Panzergrenadier VJTF 2023“ erhöht die Kampfkraft der VJTF 2023 erheblich. Zugleich sieht Rheinmetall diese Maßnahmen als wichtigen Anknüpfungspunkt für die weitere Modernisierung und Di-gitalisierung der Bundeswehr.
Die Modernisierung der Führungsfähigkeit der gesamten Panzergrenadierkompanie und des IdZ-ES auf den K-Stand VJTF 2023 umfasst einige Anpassungen der Hard- und Software. Wesentliche Neuerungen sind der Verzicht auf den „Elektronischen Rücken“ sowie neue moderne Funkgeräte für abgesessene Soldaten und Schützenpanzer, die die Führungsfähigkeit verbessern und den geschützten Austausch großer Daten-mengen ermöglichen.
Im Zuge der Entwicklung der neuen Sichtmittel und deren Integration in den Puma sollen zunächst fünf Sätze Erstmuster-Baugruppen gefertigt und in fünf Serienfahrzeuge integriert werden. Diese Arbeiten sol-len bis 2022 abgeschlossen werden. Anschließend erfolgt bis 2023 die Nachweisführung bei den wehrtech-nischen Dienststellen.
Die Digitalisierung der Sichtmittel geht zudem mit der Implementierung der NGVA (NATO Generic Vehicle Architecture) im Puma einher. Sie bildet das Fundament für das Zukunftsthema „Sensor to Shooter“. Die nun begonnene Vernetzung der Sensoren und Effektoren eines Einzelfahrzeugs ermöglicht schon in Kürze die Vernetzung der Sensoren und Effektoren ganzer Einheiten und Verbände. Damit gehört der Puma zu den ersten digitalisierten Gefechtsfahrzeugen weltweit.
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Sea Lion absolviert Demoflüge erfolgreich
Donauwörth – 18 Juli 2019
Der NH90 Sea Lion für die Deutsche Marine hat die Demonstrationsflüge für die erforder-
lichen Rollen – inklusive Such-und Rettungsmissionen (SAR) – im Juli erfolgreich absolviert.
Beteiligt waren Vertreter der Marine und der Bundeswehrbeschaffungsbehörde BAAINBw.
Die Tests beinhalteten unter anderem Einsätze mit der Rettungswinde, Überprüfung der
Marineaufklärungsfähigkeiten sowie das Entladen von Spezialkräften inklusive eines
Schlauchboots. Die Auslieferung der ersten Maschinen ist für Ende 2019 geplant. Insgesamt
sind 18 Hubschrauber bestellt.
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Über Airbus
Airbus ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Luft- und Raumfahrt sowie den dazugehörigen Dienstleistungen. Der Umsatz betrug € 64 Mrd. im Jahr 2018, die Anzahl der Mitarbeiter rund 134.000. Airbus bietet die umfangreichste Verkehrsflugzeugpalette. Das Un-ternehmen ist europäischer Marktführer bei Tank-, Kampf-, Transport und Missionsflugzeu-gen und eines der größten Raumfahrtunternehmen der Welt. Die zivilen und militärischen Hubschrauber von Airbus zeichnen sich durch hohe Effizienz aus und sind weltweit gefragt.
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welche interdisziplinär einen Bogen spannen von der auftragsgerechten Aus-
stattung der Bundeswehr mit Wehrmaterial, der Realisierungsproblematik von
militärischen Beschaffungsvorhaben, der Weiterentwicklung der Streitkräfte,
den technologischen Trends und Entwicklungstendenzen bei Wehrmaterial, der
Weiterentwicklung der heimischen wehrtechnischen Industriebasis und der
Rüstungs- und Sicherheitspolitik bis hin zur Rüstungszusammenarbeit mit Part-
nerländern und gemeinsamen Beschaffung von Wehrmaterial.
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