Download - TUtheTOP 2009/10 | Jahrgangsbericht
Jahrgangsbericht 2009/10TUtheTOP – Das High Potential Programm der TU Wien
Generalthema: Die Zukunft beginnt jetzt – Gesellschaft, Wirtschaft,
Technologie im Jahr 2030
Partnerunternehmen:
Accenture
Booz & Company
IBM Österreich GmbH
McKinsey & Company
ÖBB
OMV
PORR
The Boston Consulting Group
Verbund AG
Schirmherr: Medienpartner:
TUtheTOP - Das High Potential Programm der TU Wien
ist eine Veranstaltung der TU Career Center GmbH
Herausgeber, Medieninhaber, Redaktion:
TU Career Center GmbH
www.tucareer.com
Autor/inn/en: Ilgar Beniaminov, Robert Borer, Katharina Dobes, Michael Eichinger, Jörg Faschingleitner, Elisa-
beth Felsenstein, Anja Fiebig, Christoph Flamm, Josef Füssl, Clemens Geyer, Stefan Gloimüller, Petra Goldenits,
Christoph Hackspiel, Bernhard Hametner, Stefan Haslinger, Philipp Haubner, Marlene Hawelka, Andrea Hayer-
Wessely, Christoph Michael Hofer, Iris Jöchlinger, Andreas Kopper, Gregor Kowarik, Katharina Luftensteiner, Franz
Peter Musil, André Ortner, Stefan Ottinger, Lukas Pilat, Bernhard Poimer, Michael Rosenauer, Stefan Salzl, Bettina
Schnedl, Lara Spendier, Markus Stelzhammer, Stefanie Stiermaier, Alexander Szép, Patrick Traunbauer, Adrian van
Oyen, Markus Waser, Manfred Westreicher, Elisabeth Wetzinger, Veronika Wilk, Harald Wilmersdorf, Mario Witthalm,
Karin Wittmann, Florian Zimmermann, Accenture, Techniker Cercle, Technische Universität Wien, TU Career Center
Fotos: Robert Borer, Iva Brezinova, Wolfgang Dungel, Anja Fiebig, Stefan Gloimüller, Christoph Hackspiel, Hannes
Hunger, Ilse Krätschmer, Tina Laabe, Katharina Luftensteiner, Isabella Luschin, Günter Reise, Stefan Salzl, Günther
Starnberger, Manfred Westreicher, Harald Wilmersdorf
Accenture/Michael Sazel, OMV, Techniker Cercle, Technische Universität Wien, TU Career Center
Satz: Adam Silye
Druck: Dorrong OG
Impressum
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Technische Universität Wien
o.Univ.Prof. Dr.techn. Dipl.-Ing. Peter Skalicky, Rektor
Der dritte Durchgang des High Potential-Programms der
Technischen Universität Wien, TUtheTOP, ist abgeschlos-
sen, die Vorbereitungen für den vierten Durchgang be-
reits angelaufen. Die 2006 von der Geschäftsführung
unseres Tochterunternehmens TU Career Center an mich
herangetragene Idee hat sich als goldrichtig herausge-
stellt. Sowohl die in einem mehrstufigen Verfahren aus
den über 20.000 Studierenden selektierten „High Po-
tentials“ als auch die teilnehmenden Top-Unternehmen
profitieren von TUtheTOP. Das Generalthema des drit-
ten Jahrgangs lautete „Die Zukunft beginnt jetzt - Ge-
sellschaft, Wirtschaft, Technologie im Jahr 2030“. Wir
wissen nicht, was die Zukunft bringt, sicher ist jedoch
jedenfalls, dass die Förderung von Talenten eine sinn-
volle Investition ist. Gerade in ökonomisch und ökolo-
gisch herausfordernden Zeiten brauchen wir exzellent
ausgebildete Persönlichkeiten, die in der Lage sind, an-
zupacken. TUtheTOP ermöglicht unseren Talenten den
Blick über den Tellerrand und Erfahrungen zu machen,
die nicht ohne weiteres in dieser Form zugänglich sind.
Ich bin sicher, dass diese Chancen genutzt wurden und
TUtheTOP 2009/10 wieder für alle Beteiligten eine be-
reichernde Erfahrung war.
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Techniker Cercle
Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Stalzer, Präsident
„Ohne Technik keine Innovation“
Die wirtschaftliche Prosperität unserer Gesellschaft ist
unmittelbar mit der Entwicklung der technischen Wis-
senschaften und der Umsetzung deren Erkenntnisse
verbunden. Mit dem permanenten Streben nach Ver-
tiefung, Verbesserung und Erneuerung dieser Erkennt-
nisse bildet der technisch ausgerichtete „Genius“ mit
seiner Kreativität die Basis jener Innovation, die seitens
der Gesellschaft gefordert wird und eine ausgeglichene
Entwicklung im Sinne unserer Umwelt, unseres Wohl-
ergehens und unserer Zukunft im Gesamtsystem sicher
stellt.
Der Techniker Cercle (TC) hat sich seit seiner Konstitu-
ierung Mitte des 19. Jahrhunderts der Entwicklung der
technischen Wissenschaften verpflichtet und unter-
stützt dementsprechend Forschung und Lehre der TU
Wien. Ein generelles Anliegen des TC ist darüber hinaus
die Stärkung des Ansehens und der Positionierung der
Ingenieurin/des Ingenieurs in der Wirtschaft und der
Gesellschaft insgesamt. Mit der vom TC gelebten Ver-
bindung von Technik, Wirtschaft und Gesellschaft ist
ihm damit auch die Übernahme der Schirmherrschaft für
das TU High Potential Programm ein ganz besonderes
Anliegen.
So wünscht der Techniker Cercle den Absolventinnen
und Absolventen des Jahrganges 2009/2010 den Er-
folg, der mit diesem Programm angestrebt und auch
über entsprechende Marksteine und Wege vermittelt
werden kann. Es gilt also, die Chance zur rechten Zeit
und am rechten Ort zu ergreifen!
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TU Career Center
Mag. Helene Czanba, Geschäftsführerin
Die Zukunft liegt in unseren Händen
High Potentials sind in vielen Bereichen überdurchschnitt-
lich - fachlich, sozial, kommunikativ, belastbar, motiviert,
leistungsbereit – und damit begehrenswerte Nachwuchs-
kräfte für viele Unternehmen.
Exzellenz zu entwickeln ist in der Philosophie der TU Wien
stark verankert - ich danke der TU Wien für die Förderung
des Leistungsgedankens und die breite Unterstützung.
Besonderer Dank gilt dem Techniker Cercle, der bereits
zum 3. Mal die Schirmherrschaft für TUtheTOP über-
nommen hat und damit einen wesentlichen Beitrag zum
Erfolg dieses Programmes leistet, sowie unseren Medi-
enpartnern DERSTANDARD und derstandard.at/Karriere
für die professionelle Berichterstattung und persönliche
Unterstützung.
Maßgeblich wird der Erfolg jedoch durch unsere Part-
nerunternehmen und die Teilnehmer/innen getragen.
An dieser Stelle bedanke ich mich ganz besonders bei
unserem Mainpartner Accenture für die langjährige
Unterstützung! Mit großem Engagement und beträcht-
lichem Zeit- und Ressourcenaufwand gestalten die Un-
ternehmen gemeinsam mit den Teilnehmer/innen ein
individuelles und außergewöhnliches Programm. Der
vorliegende Jahrgangsbericht soll Ihnen Einblick in das
abgelaufene Programmjahr geben, das unter dem Ge-
neralthema „Die Zukunft beginnt jetzt – Gesellschaft,
Wirtschaft, Technologie im Jahr 2030“ stand.
Die Zukunft können wir selbst gestalten – Talent, soziale
Kompetenz und Eigenverantwortung sowie Mut, neue
Chancen und Möglichkeiten zu ergreifen, sind die Ingre-
dienzen, die wir für eine erfolgreiche Reise in die Zu-
kunft benötigen.
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Accenture
Klaus Malle, Country Managing Director Accenture Österreich
Aller guten Dinge sind drei, daher unterstützt Accenture
auch in diesem Jahr TUtheTOP als Mainpartner. Das
Programm besticht vor allem durch seine hochaktuellen
und zukunftsorientierten Themen. In diesem Jahr ist die
Fragestellung besonders spannend und bewusst breit
angelegt: „Die Zukunft beginnt jetzt.“ Zukünftige Ent-
wicklungen aktiv mitzugestalten und innovativ zu sein
bringt gewaltige Chancen. Ein visionärer Ansatz, den
Accenture forciert.
Wir befinden uns in einer multipolaren Welt, in der die
alten Industrienationen zunehmend ihre Bedeutung an
aufstrebende Schwellenländer wie Brasilien, Indien und
China verlieren. Österreich ist gefordert, sich in dieser
neuen Wirtschaftsordnung zu behaupten. Zentrale Er-
folgs- und Differenzierungsfaktoren sind dafür Innovation
und Bildung. Das schließt auch das klare Bekenntnis zur
Ausbildung von Spitzenarbeitskräften und die Förde-
rung des Innovationsgeistes ein.
Die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Studieren-
den und Unternehmen muss in Zukunft noch intensiver
werden. Im viel zitierten „War for Talent“ ist es entschei-
dend, dass sich Studierende und Unternehmen so früh
wie möglich kennenlernen und zusammenarbeiten, da-
mit sie gemeinsam eine fundierte Entscheidung über
den beruflichen Einstieg treffen können. Für Accenture
ist TUtheTOP eine gute Plattform, zukünftige Talente früh-
zeitig kennenzulernen. Denn die Zukunft beginnt jetzt.
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Teilnehmer/innen des Jahrgangs 2009/10
Josef Andreas Baumgartner
Ilgar Beniaminov
Robert Borer
Iva Brezinova
Katharina Dobes
Wolfgang Dungel
Michael Eichinger
Jörg Faschingleitner
Elisabeth Felsenstein
Anja Fiebig
Christoph Flamm
Josef Füssl
Hans-Christof Gasser
Clemens Bernhard Geyer
Stefan Gloimüller
Petra Goldenits
Christoph Hackspiel
Anna Haller
Bernhard Hametner
Stefan Haslinger
Philipp Haubner
Marlene Hawelka
Christoph Michael Hofer
Hannes Hunger
Iris Jöchlinger
Lukas Kirchmaier
Friedrich Kneidinger
Andreas Kopper
Anton Korosec
Gregor Kowarik
Ilse Krätschmer
Tina LaaberKatharina
Luftensteiner
Franz Peter Musil
Sabrina Novalin
Benedikt Nowak
André Ortner
Clemens Ostermaier
Stefan Ottinger
Lukas Pilat
Christian Ploninger
Bernhard Poimer
Günter Reise
Michael Rosenauer
Stefan Salzl
Bettina Schnedl
Lara Katharina Spendier
Silvia Stainer
Günther Starnberger
Markus Stelzhammer
Stefanie Stiermaier
Alexander Szép
Patrick Traunbauer
Markus Waser
Manfred Westreicher
Elisabeth Wetzinger
Veronika Wilk
Harald Wilmersdorf
Mario Witthalm
Florian Zimmermann
Die 60 Teilnehmer/innen des 3. Jahrganges von TUtheTOP – Das High Potential Programm der TU Wien mussten
einen aufwändigen Selektionsprozess durchlaufen. Aus den rund 20.500 Studierenden der TU Wien wurden 1.441
Personen aufgrund Ihrer hervorragenden Studienleistungen von Rektor Peter Skalicky persönlich eingeladen, sich
für das Programm zu bewerben. Aus den 134 Bewerber/inne/n wurden jene ausgewählt, die sich durch Praxiserfah-
rung, Auslandsaufenthalte, Sprachkenntnisse sowie ihr außeruniversitäres Engagement besonders auszeichnen und
nach der erfolgreichen Absolvierung eines Assessment Centers für die Teilnahme qualifiziert haben.
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Die Zukunft beginnt jetzt - wir gestalten sie. Karin Wittmann et.al.
60 Studierende und eine Vielzahl an Unternehmensvertreter/inne/n haben sich zwei Semester lang intensiv mit dem Generalthema
des TUtheTOP-Jahrganges 2009/10 auseinandergesetzt. Die Zukunft können wir gemeinsam gestalten – doch was erwarten sie
sich jetzt davon? Wie sehen sie die Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie im Jahr 2030? Einige ganz persönliche Vorstellungen,
Meinungen und Wünsche von TUtheTOP-Teilnehmer/inne/n und Vertreter/inne/n der Partnerunternehmen.
„Ich denke, dass es in den nächsten 20 Jahren eine ent-
scheidende Aufgabe sein wird darauf zu achten, dass
der Mensch und die Gesellschaft von den Entwicklungen
nicht überrollt werden. Die entscheidende Herausforde-
rung ist es also den Fortschritt zu kanalisieren und der
Menschheit einen sorgsamen Umgang mit der Technik
zu vermitteln.“ Mario Witthalm
„Für die Zukunft wünsche ich mir weitere Errungen-
schaften und technische Entwicklungen in der Medizin
sowie die Erhaltung und Wertschätzung von natürlichen
Ressourcen.“ TUtheTOP-Teilnehmer/in
„Für mich ist es nicht die einzigartige, notwendige, oder
originelle Neuentwicklung, die ich mir erwarte, sondern
viel eher der andauernde Reifeprozess der Gesellschaft,
Veränderung einerseits zu bedingen, sich andererseits
aber ebenso an diese anpassen und Lehren daraus zie-
hen zu können.“ Silvia Stainer
„Aufgrund höheren Datenflusses wird die Änderung
von 2010 bis 2030 wesentlich stärker ausfallen als jene
von 1990 bis 2010.“ Benedikt Nowak
„Entwicklungen im Bereich Gentechnik und Kybernetik
Bereich werden dazu führen, dass die Evolution auf eine
höhere Stufe gehoben wird, da eine Spezies beginnt
sich selbst zu verbessern.“
TUtheTOP-Teilnehmer/in
„Insbesondere technologische Entwicklungen, aber
auch der Mut zu Entscheidungen seitens Politik, Wirt-
schaft und KonsumentInnen sind gerade jetzt not-
wendig. Das Thema „Elektromobilität“ beispielswei-
se beschäftigt nicht nur unseren Konzern im Rahmen
der gegründeten Plattform „Austrian Mobile Power“,
sondern mich persönlich.“
Eva-Bettina Gruber, Verbund
„Den Herausforderungen, vor denen wir heute stehen,
müssen wir in einer breiten Partnerschaft von Politik,
Wirtschaft und Zivilgesellschaft gegenübertreten, um
im Jahr 2030 auf einem „Smarter Planet“ zu leben.
Das Zusammenwachsen von Technologien und „intel-
ligente“ Systeme, die miteinander „kommunizieren“
können, werden eine bessere Entscheidungsbasis für
die Gesellschaft, die Umwelt und die Wirtschaft liefern.“
Isabella Luschin, IBM Österreich GmbH
„Der technologische und medizinische Fortschritt wird
viele neue Dienstleistungsnischen eröffnen. Nachhal-
tigkeit und der Schutz der Umwelt werden primäre zen-
trale Themen bleiben und auch positive Auswirkungen
zeigen.“ Thomas Schmitzer, ÖBB
„Zukünftig muss klar werden, dass ein ausnahmslos
verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Wirtschaf-
ten die Basis für weitgehend gesellschaftliche und wirt-
schaftliche Stabilität bildet.“ Anton Korosec
„Die Zunahme an Komplexität und die wachsende Un-
sicherheit gilt es mit einer offenen Weltanschauung und
kritischem Hinterfragen zu meistern. Man muss die He-
rausforderungen der Zukunft als Chancen wahrnehmen:
„Wer kann schon wissen, welches Los bei der nächsten
Ziehung der Lebenslotterie gewinnt? Nur wer kein Los
kauft, hat schon verloren...“(Zygmunt Bauman)“ Lukas Pilat
„Ich wünsche mir, dass in den nächsten 20 Jahren sowohl
die Politik als auch die Gesellschaft lernt auf Naturkatastro-
phen rasch und effizient zu reagieren.“ Ilse Krätschmer
„Meine persönlichen Wünsche für die kommenden 20
Jahre sind, auf die vielfältigen und komplexen Anforde-
rungen Antworten zu finden, die im Einklang mit den ei-
genen Bedürfnissen, Träumen, Idealen und der eigenen
Lebensplanung stehen.“ Patrick Traunbauer
Inserat Der Standard
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„Meine Zukunftsvision für Jahr 2030 ist eine von Indi-
vidualisierung geprägte, hoch vernetzte Gesellschaft,
die neue, bisher unbekannte Technologien und Inno-
vationskraft zu nutzen versteht, die gleichzeitig zentrale
Elemente für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung
sein werden.“ Marlene Hawelka
„Ich bin mir sicher, wenn wir als Menschen respektvoll
miteinander umgehen und wir die regenerative Ener-
gieerzeugung vorantreiben, dann wird die Zukunft eine
Positive sein.“ Franz Musil
„Für Europa ist es von besonderer Bedeutung, diese
und die kommenden Generationen mit dem nötigen
Wissen auszustatten, damit wir bestens gewappnet sind
um die richtigen Technologien zu entwickeln und einzu-
setzen.“ Sabrina Novalin
„Ich hoffe, dass auch im wirtschaftlichen Bereich der
hohe Wert der menschlichen Arbeitskraft anerkannt und
entsprechend honoriert wird. Dann werden wir als Ge-
sellschaft zu neuer Höchstform auflaufen können, die
sich völlig neuen Problemen stellen und diese auf krea-
tive Weise lösen kann.“ Lara Spendier
„Durch die fortschreitende Globalisierung wird die Wirt-
schaft im Jahr 2030 noch stärker durch das Internet,
leichtere Verfügbarkeit von weltweiten Informationen
sowie sinkende Transaktionskosten geprägt sein.“
Iris Jöchlinger
„Wirtschaftlich betrachtet wird 2030 die derzeitige Ent-
wicklung, dass Schwellenländer die klassischen Indus-
trienationen an der Spitze ablösen, fortgeführt werden,
da sie ihr Potential erkannt haben und intensiven Han-
del untereinander betreiben werden.“ Lukas Kirchmaier
„1990 hatte man einen etwas anderen Lebensstil, aber
im Großen und Ganzen haben sich meiner Meinung
nach die wesentlichen Züge, die unsere Gesellschaft
ausmachen, nur gering verändert.“ Manfred Westreicher
„Global gesehen werden die Abstände zwischen Rezes-
sion und guter Konjunktur, also die Zykluszeiten, kürzer
werden. Der Unterschied zwischen Arm und Reich wird
sich vergrößern, es wird Aufgabe von High Potentials
sein zu versuchen diese Unterschiede zu verringern.“
Jörg Faschingleitner
„Ich persönlich fiebere den mit den „Emerging-Markets“
verbundenen Herausforderungen entgegen und sehe
neben großen aufkommenden Chancen auch die Not-
wendigkeit einer noch stärkeren internationalen Vernet-
zung und Zusammenarbeit. Speziell im Energiesektor
wünsche ich mir ein radikales Umdenken.“
Markus Stelzhammer
„Für die kommenden 20 Jahre wünsche ich mir, dass
Forschung, Arbeit und Leben in Hinblick auf die Zukunft
und im Bewusstsein der Verantwortung für einander
und für unsere Umwelt ausgerichtet sind - mit dem Ziel,
unsere Welt auch für unsere Kinder als eine Lebenswerte
zu erhalten.“ Elisabeth Wetzinger
„Eine wesentliche Herausforderung in den nächsten
Jahren wird sicher der Klimawandel sein. Das Ver-
ständnis der Gesellschaft für Umwelt- und Klimaschutz
wird bis 2030 hoffentlich noch einen Schritt weiter
sein. Ich wünsche mir jede Menge Nobelpreisträger/
innen aus Österreich. Dafür braucht es gut dotierte
Forschungsbudgets und die gezielte Förderung von
Innovationen.“ Silke Köck, OMV
„2010 ist Österreich eines der lebenswertesten Län-
der der Welt. Damit dies auch 2030 so bleibt, muss
sich unsere Gesellschaft weiterentwickeln und zwar zu
einer dynamischen Wissensgesellschaft mit gestärktem
Unternehmertum, verbesserter Forschungsförderung
und optimaler Integration von Bildung und Wirtschaft.“
Georg Kasperkovitz, McKinsey & Company
„Die wirtschaftliche Notwendigkeit wird die Tech-
nologie Richtung erneuerbarer und sauberer Ener-
gie voran treiben, wodurch eine komplette Verän-
derung der Mobilitätsindustrie eingeläutet werden
wird. Die Errungenschaften der elektronischen
Kommunikation stellen für mich gleichzeitig eine
Bedrohung der sozialen Entwicklungen dar und ich
wünsche mir diesbezüglich, dass der Stellenwert
eines persönlichen Gesprächs erhalten bleibt!“
Eva Holz-Dahrenstaedt, ÖBB
Inserat Der Standard.at
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Angeregter Austausch & gute UnterhaltungAndrea Hayer-Wessely, Adrian van Oyen, Karin Wittmann
60 Teilnehmer/innen, neun Partnerunternehmen, viele Veranstaltungen und aufregende Aktivitäten. Zufrieden können die Stu-
dierenden und Unternehmensvertreter/innen auf einen äußerst abwechslungsreichen und interessanten TUtheTOP-Jahrgang
2009/10 zurückblicken. Bei den Veranstaltungen des Rahmenprogramms wurden die einzigartigen Erfahrungen ausgetauscht
und neue, wertvolle Kontakte geknüpft.
Die Zukunft beginnt jetzt – Kickoff zu TUtheTOP 2009/10Mit der Kickoff-Veranstaltung am 6. Oktober 2009 star-
tete TUtheTOP, das High Potential Programm der TU
Wien, in seine dritte Runde. Neun renommierte Partne-
runternehmen und 60 motivierte Studierende machten
sich unter dem Motto „Die Zukunft beginnt jetzt – Ge-
sellschaft, Wirtschaft, Technologie im Jahr 2030“ daran,
ein neues Programmjahr zu gestalten.
Der Förderung exzellenter Leistungen sieht sich die TU
Wien seit ihrer Gründung 1815 verpflichtet. Mit dem
Programm verfolgt die Universität die Verbesserung der
Employability sowie die Erlangung von über das Studi-
um hinaus gehenden Schlüsselqualifikationen ihrer Stu-
dierenden, während die Teilnehmer/innen die Möglich-
keit haben, einen tieferen Einblick in die Unternehmen
potentieller Arbeitgeber/innen zu erlangen.
Zum feierlichen Start begrüßte das TU Career Center
im Prechtsaal der TU Wien Vertreter/innen aller Part-
nerunternehmen, des Schirmherren Techniker Cercle,
der Medienpartner Der Standard und derstandard.at,
die teilnehmenden Studierenden sowie Mitglieder der
Universitätsleitung. Sabine Seidler, Vizerektorin für For-
schung, Wolfgang Stalzer, Präsident des Techniker Cer-
cle sowie Klaus Malle, Country Managing Director von
Accenture Österreich, und Michael Kaiser, damaliger
Geschäftsführer des TU Career Centers, betonten die
Bedeutung von TUtheTOP als einmalige Schnittstelle
zwischen Arbeitgeber/inne/n, Universität und Studie-
renden, die es Top-Unternehmen und Top-Studieren-
den ermöglicht, einander in einem exklusiven Rahmen
kennen zu lernen.
Danach fand das erste Zusammentreffen der Teilneh-
mer/innen und Partnerunternehmen in den gewählten
Gruppen statt. Mit der Wahl der Gruppensprecher/innen
und ersten Ideen über die Gestaltung des Programm-
jahres bis Juni wurde der Grundstein gelegt.
Der Weg zur endgültigen Qualifikation für TUtheTOP
war ein harter. Die Studierenden durchliefen einen um-
fangreichen und ausführlichen Selektionsprozess. Da-
bei profitieren sie auch von Feedbackgesprächen oder
dem zum Teil erstmaligen Besuch eines Assessment
Centers, dessen Assessoren-Team sich zum größten
Teil aus Vertreter/inne/n der Partnerunternehmen zu-
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sammensetzte. Wesentliche Faktoren für die Auswahl
der Teilnehmer/innen waren neben dem Auftreten die
Berufserfahrung, Auslandsaufenthalte, Fremdsprachen-
kenntnisse, das außeruniversitäre Engagement sowie
das Gesamtbild der Bewerbungsunterlagen. Die Studie-
renden durften sich auf ein umfangreiches und abwechs-
lungsreiches Programm freuen, bestehend aus Veran-
staltungen mit den Partnerunternehmen, Möglichkeiten
zur Persönlichkeitsentwicklung und einem Rahmenpro-
gramm. Dem erklärten Ziel von TUtheTOP – der Vernet-
zung von Unternehmen und Studierenden der TU Wien
– sind alle Beteiligten dadurch erneut einen Schritt näher
gekommen.
Bestehen in einer multipolaren Welt – 1. Get-together bei Mainpartner Accenture Das erste Get-together von TUtheTOP, das High Poten-
tial Programm der TU Wien, stand ganz im Zeichen des
diesjährigen Generalthemas „Die Zukunft beginnt jetzt
– Gesellschaft, Wirtschaft, Technologie im Jahr 2030“.
Die Teilnehmer/innen waren gerne der Einladung von
Klaus Malle, Country Managing Director des TUthoTOP-
Mainpartners Accenture Österreich, am 17. November
2009 in das Alte Börsegebäude am Schottenring gefolgt
und zeigten sich interessiert und gespannt auf den Ver-
lauf des Abends.
Klaus Malle und Ingrid Reisenbichler, Recruiting-Fachfrau
von Accenture, gaben nach einer kurzen Vorstellung des
Unternehmens Denkanstöße zum Generalthema und für
die anschließende Diskussion. Die ökonomische Welt-
karte habe sich laut Malle in den letzten fünf Jahren
aufgrund von Liberalisierungen und Revolutionen ver-
ändert. Die alte Triade USA, Westeuropa und Japan sei
im Begriff von neuen Wirtschaftsmächten wie China,
Indien und Russland, Brasilien, Mexiko und Südkorea,
aber auch Australien abgelöst zu werden. Ein Wettei-
fern um Ressourcen und Märkte sei die logische Kon-
sequenz.
Die lebhaften Diskussionen schon während des Vor-
trags ließen die Aktualität des Generalthemas deutlich
erkennen. Malle definierte fünf zentrale Themen, auf
die erfolgreiche Unternehmen zukünftig ihren Schwer-
punkt legen werden müssen: Talente, Innovationen,
Ressourcen, Kunden und Kapital. Eine Dezentralisie-
rung der „Megacities“, neue gesetzliche Rahmenbe-
dingungen, die Konzentration auf neue Technologien
und internationales Talentmanagement waren nur ei-
nige weitere angeschnittene Themenbereiche.
Wesentliches Fazit nach Klaus Malle: Österreichische
Unternehmen können auf solch einem multipolaren
Markt nur reüssieren, wenn verstärkt Ressourcen in
Innovationsmanagement, F&E, Wissensmanagement
und Bildung einfließen würden, Unternehmensfüh-
rung und Diversity Management untrennbar verbun-
den wären. Als persönlichen Tipp gab Klaus Malle den
Zuhörer/inne/n die Empfehlung, jedenfalls ein Aus-
landssemester in China zu absolvieren, um für die He-
rausforderung einer Mitgestaltung des „Europas der
Zukunft“ gerüstet zu sein.
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Alles in Allem also ein Generalthema, das umfassend
und zukunftsschwer viele Problemfelder an diesem
Abend nur streifen konnte. Die engagierte Interaktivität
der Gäste setzte sich beim anschließenden gemütlichen
Buffet noch weiter fort und ließ noch viele weitere Dis-
kussionen erahnen.
TUtheTOP tanzt – Das war der TU Ball 2010Am 28. Jänner lud TUtheTOP die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer, Partnerunternehmen und Medienpartner be-
reits zum dritten Mal in das feierliche Ambiente der Wiener
Hofburg zum traditionellen Ball der Technik. Die TUthe-
TOP-Lounge, das „Künstlerzimmer“ sowie das „Radetzky
Appartement I“ bildeten den perfekten Rahmen für ange-
regten Austausch und das Knüpfen neuer Kontakte.
Eine Woche vor dem TU Ball wurde bereits eifrig ge-
probt: die Studierenden hatten im Prechtlsaal der TU
Wien die Gelegenheit, Grundschritte zu perfektionieren
und vergessenes Tanzwissen wieder aufzufrischen. Zu
Walzerklängen, Jive und anderer Musik wurde eifrig ge-
übt, um am Ballabend eine gute Figur zu machen.
Nach der Begrüßung in der TUtheTOP-Lounge nutzten
viele Besucher/innen in gemütlicher Runde die Gelegen-
heit zum Netzwerken. Im Laufe dieser rauschenden Ball-
nacht waren auch Vertreter/innen der TU Wien, einiger
Partnerunternehmen sowie Teilnehmer/innen früherer
TUtheTOP-Programme zu Gast in der TUtheTOP-Loun-
ge. Die angeregten Gespräche wurden nur durch be-
schwingte Tanzrunden am Parkett unterbrochen.
Der traditionelle TU Ball zählt zu der ältesten Ballver-
anstaltung in Wien und geht bereits auf das Jahr 1815
zurück, in dem auch das Polytechnische Institut (die
heutige TU Wien) gegründet wurde. Heute ist der Ball
bekannt und beliebt für sein jugendliches Flair und
das umfassende Musikprogramm.
Die Zukunft liegt in unseren Händen – 2. Get-together von TUtheTOP 2009/2010Beim zweiten Get-togehter am 13. April 2010 im Palais
Trautmannsdorf wurden breit gefächerte Zukunftsfra-
gen diskutiert, die unsere Gesellschaft in den nächsten
Jahren beschäftigen werden. Wolfgang Bergmann, Mit-
Geschäftsführer Der Standard, und Helene Czanba, neu
bestellte Geschäftsführerin des TU Career Centers, hie-
ßen die Vertreter der TU Wien, Rektor Peter Skalicky und
die Vizerektoren Paul Jankowitsch und Adalbert Prechtl,
sowie des Techniker Cercle herzlich willkommen.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion schickte
Moderatorin Karin Bauer (Der Standard) die Zuhörer/
innen auf eine spannende Zeitreise in die Zukunft. Har-
ry Gatterer, Geschäftsführer Zukunftsinstitut Österreich,
TU-Rektor Peter Skalicky und Eva Czernohorszky, Leiterin
des Bereichs Dienstleistung beim Zentrum für Innovati-
on und Technologie (ZIT), teilten ihre Prognosen zur Ar-
beitswelt in 20 Jahren mit dem gespannten Publikum.
Gatterer prophezeite ein verändertes Qualifikations-
profil, das vermehrt auf Kreativität und individuellem
Wissen basieren werde. Umwelt, Ökologie, Gesundheit
und Eigenkompetenz würden zu zentralen Themen in
einer Gesellschaft starker Individualist/innen werden,
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Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr – Abschied vom 3. TUtheTOP-Jahrgang Ein letztes Mal kamen die Vertreter/innen der TU Wien,
der Partnerunternehmen und die Teilnehmer/innen am
16. Juni 2010 im Festsaal der TU Wien zusammen, um
den krönenden Abschluss des 3. Jahrgangs des High
Potential Programms zu begehen.
„Wie im Flug“ seien die letzten acht Monate vergangen,
blickte Helene Czanba (TU Career Center) auf den er-
eignisreichen Jahrgang zurück. 49 Veranstaltungen und
aufschlussreiche Ein- und Ausblicke werden den Studie-
renden noch lange in Erinnerung bleiben. Rektor Peter
Skalicky zeigte sich stolz auf den erfolgreichen Jahrgang.
Er richtete seine anerkennenden Worte direkt an die Stu-
dierenden, die er als „unverzichtbare Elite“ bezeichnete.
Wolfgang Stalzer, Präsident des Techniker Cercle, wies
auf die Wichtigkeit der Verbindung von Technik und Wirt-
schaft und die Entstehung von Vernetzungen und Kon-
takten hin, die das TUtheTOP-Programm fördern würde.
Nach den lobenden und ermutigenden Worten durften
sich vier überdurchschnittlich engagierte Teilnehmer –
manche besuchten neben Studium und/oder Berufstä-
tigkeit mehr als zwanzig Veranstaltungen – über Bildungs-
gutscheine vom TU Career Center freuen.
Beim anschließenden gemütlichen Ausklang des Abends
ließen die Teilnehmer/innen und die Vertreter/innen der
Partnerunternehmen, der TU Wien und des TU Career
Centers noch lange bei angeregten und heiteren Dis-
kussionen das vergangene ereignisreiche und abwechs-
lungsreiche Programm Revue passieren.
Synergien zwischen allen Disziplinen und eine Vernet-
zung des Wissens würde uns bevorstehen. Czernohor-
szky erwartet dezentral gesteuerte Netze, beispielswei-
se auf den Gebieten Energie und Verkehr, und erhofft
sich besonders auf sozialem und wirtschaftlichem Ge-
biet Innovationen. Als Schlüssel zum Erfolg rät Czerno-
horszky – auch wenn man nie alles verstehen werde
können – jedenfalls „offen“ zu bleiben. „Die Zukunft
gestalten wir“, meinte Skalicky und wies dabei auf neu-
gierige, interessiertere, partizipative Menschen hin,
die die Visionen haben und ohne Angst in die Zukunft
blicken.
Einigkeit herrschte am Podium darüber, dass jede Bran-
che gut ausgebildete Spezialist/inn/en und mutige
Entscheidungen benötige. Die hohe Publikumsbetei-
ligung bei der anschließenden Fragerunde mit den
Podiumsdiskutant/inn/en ließ die Brisanz des General-
themas deutlich erkennen. Zu den Wünschen für die
uns bevorstehende Zukunft gefragt nannte Gatterer
mehr Kreativität und Selbstvertrauen, Skalicky brachte
seine zuversichtliche Sichtweise für die Zukunft zum
Ausdruck.
Die optimistische Schlussfolgerung des Abends lau-
tete: Die Zukunft liegt in unseren Händen, wir kön-
nen ihre Gestaltung positiv beeinflussen. Es gilt, Zu-
kunftsängste beisteite zu schieben und Chancen und
Möglichkeiten zu sehen, sowie neue Strukturen durch
Individualität, Talente, soziale Kompetenz und Eigen-
verantwortung zu schaffen.
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Top oder Flop
In seinem Buch analysiert Malle die bevorstehenden He-
rausforderungen für Österreich unter sich verändernden
globalen Rahmenbedingungen. Er geht dabei von einer
multipolaren Welt aus. Sie zeichnet sich dadurch aus,
dass neben den in der Vergangenheit dominierenden
Wirtschaftsmächten Westeuropa, USA und Japan aufstre-
bende Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien
stark an Bedeutung gewinnen werden. Zurückzuführen
ist diese Entwicklung vor allem auf die Liberalisierung
des Welthandels, neue Möglichkeiten der Informations-
und Kommunikationstechnologie sowie die Geschäfts-
tätigkeit multinationaler Konzerne.
Das multipolare Zeitalter stellt Staaten, Unternehmen und
Arbeitnehmer/innen vor große Herausforderungen: Wer
erfolgreich sein will, muss sich im globalen Wettkampf um
die bestqualifizierten Arbeitskräfte, das internationale Fi-
nanzkapital, die immer knapper werdenden Rohstoffe,
die neu entstehenden Konsumentenmärkte sowie die
besten Innovationen bewähren. Malle empfiehlt, diese
Herausforderungen als Chancen zu sehen und rechtzeitig
die notwendigen Vorbereitungen zu treffen, um für die
zu erwartenden Umbrüche gewappnet zu sein.
Für die österreichische Politik heißt das vor allem, für
ein verbessertes Aus- und Weiterbildungsangebot zu
sorgen und durch umfassende Förderungsmaßnahmen
Österreich als einen der weltweiten Innovationsführer
zu etablieren. Die Empfehlungen für jede/n Einzelne/n
können hingegen in Form von fünf Erfolgsfaktoren zu-
sammengefasst werden: Offenheit für andere Kulturen,
Souveränität im Umgang mit Informations- und Kom-
munikationstechnologien, soziale Kompetenz durch
entsprechende Soft Skills, möglichst weitreichende
Fremdsprachenkenntnisse und die gelebte Bereitschaft,
lebenslang zu lernen.
Accenture
„Die Zukunft beginnt jetzt! – Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie im Jahr 2030“. Das Generalthema des TUtheTOP-Jahrgangs
2009/2010 spielt beim Mainpartner, dem Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture eine we-
sentliche Rolle. Country Managing Director Klaus Malle veröffentlichte dazu das Buch „Top oder Flop“.
Stefan Ottinger
http://www.tuthetop.at 19
Arbeitsweisen und Anforderungen an Berater/innen be-
kommen. Großen Anklang fand der Vorschlag, im gemüt-
lichen Rahmen einen Austausch zwischen Studierenden
und Mitarbeiter/inne/n des Unternehmens zu ermögli-
chen, um sich gegenseitig näher kennenzulernen und ei-
nen Eindruck von der Unternehmenskultur zu bekommen.
Abschließend forderte Ingrid Reisenbichler, die den
Abend leitete und neben Peter Gerdenitsch eine der di-
rekten Ansprechpartner/innen von Accenture war, die
Studierenden auf, während des gesamten Programms
Engagement zu zeigen und damit aktiv einen offenen
Meinungsaustausch zu fördern.
Workshops über den Dächern Wiens
Erwartungsworkshop für das TUtheTOP Jahr bei AccentureAnfang November traf sich unsere Gruppe zum ersten
Mal mit dem Accenture-Team, um zu Beginn des Pro-
gramms die beiderseitigen Erwartungen für das kom-
mende TUtheTOP-Jahr auszutauschen.
Die Vorstellungen und Wünsche der Studierenden, die in
einem gemeinsamen Brainstorming gesammelt wurden,
erwiesen sich als so vielseitig, dass das Jahr wohl kaum
ausreichen würde, um alle erfüllen zu können. Folgendes
Hauptanliegen kristallisierte sich heraus: Accenture als
Beratungsunternehmen kennenlernen – wie ist die Ar-
beitsweise und wie unterscheidet es sich vom Mitbe-
werb? Weiters interessierte die Studierenden besonders,
welche Aufgaben und Karrieremöglichkeiten nach erfolg-
reicher Bewerbung auf Techniker/innen warten. Welche
Skills sind nötig? Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?
Neben diesen inhaltlichen Fragen wurden auch konkrete
Vorstellungen zum Programm geäußert, wie unter an-
derem der Wunsch nach der gemeinsam Durchführung
einer Case Study. Durch Feedback und Informationen,
wie bei Accenture ähnliche Problemstellungen gelöst
werden, sollten die Studierenden einen Einblick in die
Workshop „Projektarbeit bei Accenture“Themen des zweiten Events waren Projektarbeit und
Tätigkeitsfelder bei Accenture. Um einen Eindruck der
täglichen Herausforderungen des Unternehmens zu
erhalten, berichtete Senior Manager Thomas Winkler
von seinen bisherigen Arbeitserfahrungen. Accenture
arbeitet mit seinen Kunden partnerschaftlich an großen
Projekten, wobei die Arbeit laut Winkler auch mit Stress,
individueller Unberechenbarkeit und Komplexität verbun-
den ist. Er nannte zwei Schlagworte, die bei Accenture
gelebt werdenn: „Integrieren und transformieren!“ So
Katharina Dobes, Petra Goldenits, Michael Rosenauer, Alexander Szép, Elisabeth Wetzinger
Im Laufe des TUtheTOP-Jahres lud Mainpartner Accenture die aus zwölf interessierten Studierenden bestehende Gruppe zu vier
vielfältigen Workshops in das Börsegebäude über den Dächern Wiens ein. Diese waren geprägt durch hohes Interesse, regen Aus-
tausch, Diskussionen, sowie Schnuppern in die Praxiswelt des Unternehmens durch eine Fallstudie.
20 http://www.tuthetop.at
haben viele Aufträge eine erfolgreiche Post Merger In-
tegration zum Ziel. Die Umsetzungsschritte dieses Leit-
satzes erläuterte er anhand eines praxisbezogenen Bei-
spiels und präsentierte den Ablauf als Zeitleiste, die von
Plan über Analyse, Design, Implementierung und Tests
bis zum Einsatz, also dem Ziel, bzw. Betrieb und Wartung
reichte. Er verdeutlichte, dass Accenture nicht nur strate-
gische Konzepte entwickelt, sondern auch in der Lage
ist, diese gemeinsam mit dem Kunden umzusetzen. Als
Gäste stellten wir aktiv Fragen, wodurch sich interes-
sante Diskussionen ergaben. Oberflächlich betrachtet
scheint der Schwerpunkt von Accenture die Technik zu
sein. Tatsächlich liegt der Fokus auf dem menschlichen
Faktor, um am Ende einen Auftrag zur Zufriedenheit al-
ler als erfüllt betrachten zu können.
Den zweiten Teil des Workshops starteten wir mit einem
kurzen Rundgang durch die Räumlichkeiten des Unter-
nehmens, wobei betont wurde, dass die Berater/innen
den Großteil ihrer Arbeitszeit bei Kunden vor Ort verbrin-
gen. Anschließend brachten uns Peter Gerdenitsch, Klaus
Kopsa und Hannes Mayrhofer die Themen „Einstieg, All-
tag und Aufstieg bei Accenture“ mit besonderem Au-
genmerk auf den Werdegang von Abgänger/inne/n
technischer Fakultäten näher. Deutliche Botschaft des
Gesprächs waren zwei wesentliche Eigenschaften für
Consultants bei Accenture: projektbezogene Reisebe-
reitschaft und überdurchschnittliche Flexibilität hinsicht-
lich Arbeitsumfeld sowie der Fähigkeit, schnellstmöglich
Wissen anzuzapfen und anzuwenden. Der Workshop
wurde neben der Thematisierung von Weiterbildungs-
möglichkeiten, die Accenture seinen Mitarbeiter/inne/n
bietet, durch Diskussion organisatorischer und persön-
licher Konsequenzen des projektabhängigen Arbeitsall-
tags abgerundet. Aufgrund diverser Arbeitsbereiche
– einerseits branchenspezifisch, andererseits abhängig
von der fachlichen Ausrichtung – eröffnen sich dem
Consultant bei Accenture verschiedene Möglichkeiten,
sein Tätigkeitsfeld zu definieren, mitzugestalten und
sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln.
Workshop „Bewerbung und Karriere“Das dritte Treffen am 11. März 2010 stand ganz im Zei-
chen Bewerbung und Karriere und wurde von Barbara
Enzinger, Leiterin der Abteilung Marketing & Kommu-
nikation der Wirtschaftuniversität Wien, geleitet. Durch
ihre berufliche Erfahrung und fachliche Qualifikation im
Bereich Management und Personalverantwortung war
sie eine ideale Ansprechpartnerin in Bewerbungs- und
Karrierefragen.
Als Einstieg wurden Fragen erörtert, wie: „Was bedeutet
Karriere nach außen hin?“, „Was bedeutet Karriere für
mich?“ und „Wie kann ich meine Karriere beeinflussen?“.
Obwohl Karriere als die persönliche Laufbahn eines Men-
schen in seinem Berufsleben definiert ist, kristallisierte
sich durch die anschließende Diskussion zwischen den
Teilnehmer/inne/n schnell heraus, dass Karriere für jeden
eine unterschiedliche Bedeutung mit mehreren Facetten
sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich hat.
Beispiele hierfür wären gesellschaftlicher und sozialer
Status sowie Veränderungen der Qualifikation oder Geld.
Der zweite Teil war dem Thema Lebenslauf und Motiva-
Inserat Accenture
22 http://www.tuthetop.at
tionsschreiben gewidmet. Der Lebenslauf stellt einen
entscheidenden Teil einer Bewerbungsmappe dar und
ist mit dem Motivationsschreiben die Eintrittskarte zum
Bewerbungsgespräch. Das Motivationsschreiben soll ein-
deutig und klar darlegen, warum man in dieser Position
im gewünschten Unternehmen arbeiten will und warum
man dafür qualifiziert ist.
Abschließend stellte Enzinger das Vorstellungsgespräch
aus der Perspektive eines Unternehmens vor. Für eine
erfolgreiche Zusammenarbeit wird der menschliche As-
pekt immer wichtiger.
Informationen über das Unternehmen und Antworten
zu typischen Fragen wie „Was erwarten Sie sich von der
Position?“ bzw. „Was spricht für/gegen mich?“ sollte
man sich vorher erarbeiten. Der Event war geprägt von
einem aktiven Diskurs zu vielen Facetten des Themas
„Bewerbung“, umrahmt von einem sehr informativen
und spannenden Karriere-Coaching.
Case-Study-Workshop – „Digital Pen & Paper“ Mit dem letzten Programmpunkt für den aktuellen
TUtheTOP-Jahrgang ermöglichte uns Accenture Ende
Mai noch einen Einblick in typische Aufgabenstellungen
und Arbeitsweisen. In zwei Gruppen arbeiteten wir „Case
Studies“ aus. Hannes Mayrhofer und Reinhard Birke als
Vertreter von Accenture erläuterten die fiktive Aufga-
be in einer bewusst knapp gehaltenen Ausführung: Es
handelt sich um eine Prozessoptimierung bei Behörden
durch den Einsatz von „Digital Pen and Paper“. Im We-
sentlichen sollte unsere Ausarbeitung folgende Fragen
klären und detaillieren: Was ist das eigentliche Problem?
Was ist das Besondere daran? Wie könnten eine Lösung
und die damit verbundene Finanzierung des Vorhabens
aussehen? Was sind die Anreize für den Geldgeber?
Hannes Mayrhofer und Reinhard Birke beobachteten je-
weils eine Gruppe als stille Zuseher und waren vor allem
an unserer analytischen Herangehensweise interessiert,
welche uns völlig frei überlassen war. Nach einer zwei-
stündigen Arbeitsphase präsentierten wir unsere Ergeb-
nisse in zwei kurzen Verkaufspräsentationen vor den
potenziellen Kunden. Anschließend erhielten wir von
den beiden Accenture Mitarbeitern wertvolles Feedback
zu unserer Vorgangsweise.
Als unerwartet schwierige Probleme stellten sich in der
Erarbeitung die Kostenabschätzung und deren fundierte
Grundlage eines bisher unbekannten Umfeldes heraus.
Dies zeigte sich vor allem bei den Präsentationen – als
Vortragende/r sollte man zu präsentierten Zahlen im-
mer deren Grundlage erklären können. Abschließend
hatten wir Gelegenheit, uns mit Mayrhofer und Birke in
lockerer Atmosphäre über deren Arbeit und Alltag bei
Accenture auszutauschen.
Rückblickend auf das Jahr mit Accenture lässt sich mit
Recht behaupten, dass all unsere Erwartungen an das
Programm erfüllt und sogar übertroffen wurden. Auf
verschiedenste Arten gewährte uns Accenture Ein-
blicke in die Arbeits- und Denkweise des Unterneh-
mens. Ganz im Sinne des Slogans: High performance.
Delivered.
http://www.tuthetop.at 23
Die Megatrends auf keinen Fall verpassen
Die 10 „Megatrends“Wie die Vergangenheit gezeigt hat, ist vieles anders
gekommen als vorhergesagt wurde. Aus diesem Grund
setzt Booz & Company nicht auf festgelegte Vorhersa-
gen, sondern auf zehn große Trends, die bereits jetzt
in Ansätzen erkennbar sind und von welchen erwartet
wird, dass sie das künftige Weltgeschehen maßgeblich
beeinflussen. Die zehn Megatrends, auf welchen die
Unternehmensperspektive aufbaut, bewegen sich da-
bei um die Fokuspunkte „Demographie und Verteilung
der Reichtümer“, „Klima, Energie und Ressourcen“ so-
wie „Gesellschaft und Kultur“. In diesen Bereichen wird
sich die Welt schneller verändern denn jemals zuvor.
Nichts verpassenDie Finanzkrise von 2009 hat mit ihren Auswirkungen
nach Ansicht von Booz & Company nicht nur Kosten
verursacht, an welchen mit Sicherheit noch lange gear-
beitet werden muss, sondern auch zahlreiche wirtschaft-
liche, politische und soziale Themen in den Vordergrund
gerückt, die wie ein Beschleuniger auf die Megatrends
wirken werden. So beginnt sich beispielsweise die Ver-
schiebung der relativen wirtschaftlichen Macht von den
USA in Richtung China bemerkbar zu machen, und neu
entstehende Reglementierungen in Europa stellen
neue Herausforderungen an seine internationale Wett-
bewerbsfähigkeit. In Zeiten der immer schneller wer-
denden globalen Veränderungen ist es das Wichtigste,
auf keinen Fall die Trends um einen herum zu verpas-
sen. Diese Maxime trifft hierbei nicht nur auf die neuen
Individualist/inn/en der heranwachsenden „Generation
C“ zu, die eine Welt vor dem digitalen Zeitalter nie er-
lebt haben, sondern auch auf ganze Staaten und Ge-
meinschaften. Gerade im „netten und gemütlichen Ös-
terreich“, so Klaus Hölbling, müsse man darauf achten,
keinen der Megatrends zu verpassen.
Booz & Company
„Die Zukunft beginnt jetzt“ lautet es im Generalthema, und so sieht es auch Booz & Company: Dass die wichtigsten Trends, die unsere
Welt in den kommenden 20 Jahren prägen werden, bereits heute absehbar seien, bekundete Klaus Hölbling, Geschäftsführer des
Wiener Booz & Company Büros, eindrucksvoll in seinem Vortrag „Ten Megatrends to Shape the World“.
Lukas Pilat
24 http://www.tuthetop.at
Einblicke in die Welt der Unternehmensberatung Stefan Haslinger, Philipp Haubner, Katharina Luftensteiner, Stefan Ottinger, Lukas Pilat, Patrick Traunbauer, Markus Waser
In vier hervorragend organisierten Events hatten die Studierenden die Gelegenheit, Booz & Company näher kennenzulernen. Zahl-
reiche Berater/innen haben sich im Laufe des Programms viel Zeit für die Workshops genommen und haben zusätzlich in vielen
Gesprächen den Studierenden die Unternehmenskultur näher gebracht und einen kleinen Einblick in den Berateralltag ermöglicht.
Expectations WorkshopFür Studierende ungewohnt begann unser Erwartungs-
workshop bei Booz & Company am 29. Oktober 2009
„sine tempore“ um 14 Uhr im Wiener Büro am Kärnt-
nerring. Nach einem freundlichen Empfang startete der
Workshop mit einleitenden Worten von Birgit Witzany und
Dieter Trimmel. In behaglicher Atmosphäre bei Getränken
und kleinen Snacks folgte eine ausführliche Vorstellungs-
runde der etwas anderen Art: Jede/r Studierende fasste
nicht die wichtigsten Eckpunkte von sich selbst, sondern
von einem anderen Gruppenmitglied zusammen. Dabei
wurden zahlreiche Gemeinsamkeiten wie Herkunft oder
Interessen festgestellt und man konnte die Runde nut-
zen, um mehr über die Gruppe zu erfahren.
Eine besondere Möglichkeit Fragen zu stellen hatten wir,
als sich der Geschäftsführer Klaus Hölbling die Zeit nahm
um uns willkommen zu heißen. Mit seinen 13 Jahren Er-
fahrung bei Booz & Company überzeugte er uns, dass
dieses Business auch nach so langer Zeit noch „Spaß
machen kann“. Danach hatten wir die Gelegenheit,
mehr über das Unternehmen zu erfahren. Ein Vortrag
behandelte etwa Fragestellungen wie „Wer ist Booz &
Company?“, „Wie sieht der Berateralltag aus?“ oder „Was
ist das Besondere an Booz & Company?“. Im Anschluss
daran wurde das Auswahlverfahren des Unternehmens
präsentiert. Im Zuge dessen stellten sich zwei weitere
Mitarbeiter/innen, darunter der letztjährige Gruppen-
sprecher der TUtheTOP-Gruppe, vor und schilderten
ihre persönlichen Erfahrungen. Abschließend wurden
die für die kommenden Treffen zur Auswahl stehenden
Workshop-Themen kurz präsentiert. Nach einer Führung
durch das ansprechende Büro ließen wir den angebro-
chenen Abend im Bettelstudenten ausklingen.
Vortrag – Islamic FinanceMit dem zweiten Treffen am Freitag, dem 4. Dezember,
startete der erste inhaltliche Schwerpunkt des diesjäh-
rigen Programms von Booz & Company. Zum Start des
Events um 11 Uhr in den Räumlichkeiten des Wiener
Büros von Booz & Company wurde von Birgit Witzany
der geplante Tagesablauf kurz skizziert. Die verbliebene
Zeit bis zum eigentlichen Vortrag zum Thema „Islamic
Finance“ wurde in gemütlicher Atmosphäre mit Kaffee
und Weihnachtsgebäck für informelle Gespräche mit
den anwesenden Mitarbeiter/inne/n genützt.
Im Anschluss startete der Vortragende Philipp Wacker-
beck, angereist vom Standort München, mit dem Kern-
thema, Islamic Finance, eines der Hauptgeschäfte von
Booz & Company im Nahen und Mittleren Osten. Un-
Inserat Booz & Company
26 http://www.tuthetop.at
uns vor dem Gebäude, um gemeinsam die Büroräum-
lichkeiten erwartungsvoll zu betreten.
Der von Thomas Aichberger und Florian Pötscher geleite-
te Workshop begann mit einem Theorieteil, in welchem
die wichtigsten Basics erfolgreicher Verhandlungsführung
aufgezeigt wurden. Im Allgemeinen gilt es, in Verhand-
lungen zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen, die über
Erfolg oder Niederlage entscheiden können. Essentiell ist
es in jedem Fall, sich sehr gut auf die Verhandlung vorzu-
bereiten und grundlegende Regeln zu beachten.
Im zweiten Teil des Workshops sollte ein Gewürzhan-
delsunternehmen in einer simulierten Verhandlung zu
bestmöglichen Konditionen verkauft bzw. gekauft wer-
den. In zwei Verhandlungsrunden, die in Form eines
Rollenspiels durchgeführt wurden, sollten wir das zuvor
Gelernte anwenden. Wir wurden hierfür in zwei Grup-
pen aufgeteilt: Verkäufer/innen und Käufer/innen. Jede
der beiden Gruppen zog sich zunächst für knapp eine
Stunde in den zur Verfügung gestellten Besprechungs-
raum zur Vorbereitung zurück. In der ersten simulierten
Verhandlungsrunde kam es kaum zu Diskussionen. Es
wurden vor allem die Gemeinsamkeiten herausgestri-
chen, ohne dabei allzu sehr ins Detail zu gehen, um
vorzeitige Konfrontationen möglichst zu vermeiden. Da-
nach gab es eine Auszeit und es ging in die Mittagspau-
se, wobei die Teilnehmer/innen zu einem vielfältigen
Mittagsbuffet bei Booz & Company eingeladen wurden.
Im Anschluss an diese Pause stand neuerlich Zeit zur
Verfügung, um sich auf die zweite Verhandlungsrunde
vorzubereiten. In der darauffolgenden Zusammenkunft
ter Islamic Finance, das seit den 70er Jahren stetig an
Bedeutung zugenommen hat, fallen grundsätzlich alle
Arten von Finanzgeschäften nach dem islamischen
Recht, das auf der Scharia basiert. Aufgrund der gesetz-
lichen, islamischen Regeln bestehen ein allgemeines
Zinsverbot, ein Spekulationsverbot und das Verbot des
Glücksspiels. Anhand von konkreten Finanzprodukten,
die in der Welt der Islamic Finance angeboten werden,
wurden uns das dortige System der Finanzwelt und der
damit verbundene Umgang mit den Restriktionen an-
schaulich und aufschlussreich näher gebracht. Neben
dem Finanzsystem in islamischen Staaten wurde auf das
Potential von Islamic Finance in den westlichen Staaten,
insbesondere in Österreich eingegangen. Vor allem die
im Vergleich mit Muslimen aus islamischen Staaten ho-
hen Haushaltseinkommen von in Europa bzw. Österrei-
ch lebenden, gläubigen Muslimen lässt auf ein hohes
Marktpotential und eine auch zukünftig weiterhin span-
nende Entwicklung für Islamic Finance (auch außerhalb
der islamischen Kernländer) schließen.
Abgerundet wurde der Vortrag mit einer abschlie-
ßenden Diskussions- und Fragerunde, ehe es zum ge-
meinsamen Essen der anwesenden Mitarbeiter/innen
mit uns Studierenden ins Grand Café in die Ringstraßen-
Galerien ging.
Workshop – VerhandlungstechnikenAm 19. März fand im Wiener Büro von Booz & Company
ein Workshop zum Thema Verhandlungsführung statt.
Wie auch schon bei den vergangenen Events trafen wir
http://www.tuthetop.at 27
ting-Unternehmen, einen ganz entscheidenden Teil des
Bewerbungsprozesses ausmachen. Dabei lernten wir
verschiedenste Fallstudienarten und deren Aufbau ken-
nen und erfuhren gleichzeitig, wie solche Aufgaben mit
Hilfe von „Frameworks“ auf strukturierte Weise gelöst
werden können.
Danach folgte der zweite Teil des Workshops, für den
wir in zwei Gruppen eingeteilt wurden. In jeder der bei-
den Gruppen wurde eine/r nach der/dem anderen in
eine gestellte Interview-Situation versetzt. Jede/r hatte
so die Möglichkeit, sich selbst an einer Fallstudie zu ver-
suchen. Die Berater Dieter Trimmel und Alexander Sova
zeigten dabei neben Kreativität in der Fragestellung das
Gespür, auf die einzelnen „Bewerber“ einzugehen.
Im dritten Teil des Workshops wurden wir von Geschäfts-
führer Klaus Hölbling zu einem Aperitif und seinem Vor-
trag „Ten Megatrends to Shape the World“ gebeten. Da-
bei zeigte er die wichtigsten Trends auf, die aus Sicht
von Booz & Company in den kommenden Jahrzehnten
die Welt maßgeblich beeinflussen werden.
Die Eindrücke des Tages konnten wir danach bei einem
ausgezeichneten Abendessen im Zwei-Hauben-Restau-
rant „Collio“ des Hotels austauschen, bei dem noch ei-
nige weitere Mitarbeiter/innen von Booz & Company zu
uns stießen. So hatten wir die Möglichkeit, noch zahl-
reiche Fragen zu stellen und Informationen aus erster
Hand zu bekommen. Alles in allem war dieses abschlie-
ßende Treffen für alle Beteiligten ein gelungenes.
der beiden Gruppen ging es dann wesentlich härter zur
Sache. Durch einen relativ offensiven Einstieg wurde der
Beginn der Verhandlungsrunde von der Verkäufergruppe
dominiert, was für Überraschung auf Seiten der Käufer
sorgte und diese zunächst in die Defensive zwang. Auf-
grund der simulierten Situation wurde in der weiteren
Konfrontation auf beiden Seiten vermutlich etwas mehr
mit Ködern und nicht ganz realistischer Argumentation
gearbeitet, als in der Praxis zielführend wäre. Es trug je-
doch zum Spaß bei, und schließlich konnte nach längerer
Diskussion sowie Abstrichen beiderseits ein doch relativ
erfolgreiches Ergebnis erzielt werden, zumal die verfüg-
bare Zeit schneller als erwartet ausgeschöpft war.
Der Workshop war insgesamt sehr interessant, lehrreich
sowie unterhaltsam. Sicherlich wäre noch deutlich mehr
Training und Praxiserfahrung notwendig, um das Ge-
lernte unter realistischen Bedingungen sicher und über-
zeugend anwenden zu können.
Workshop – Crack the CaseAm 26. Mai trafen wir geschlossen im Designer-Hotel
„Das Triest“ ein, wo wir bei Drinks und Snacks von Birgit
Witzany und Dieter Trimmel von Booz & Company be-
grüßt wurden.
Im ersten Teil des Workshops erhielten wir im Seminar-
raum „Lipizza“ unter dem Titel „Crack the Case“ eine sehr
interessante Einführung zum Thema Fallstudien, die bei
Booz & Company, wie auch bei vielen anderen Consul-
28 http://www.tuthetop.at
Creating a „Smarter Planet“
IBM sieht die Vernetzung der Welt und fortschreitende Glo-
balisierung als Chance, Menschen aus allen Kulturen und
Völkern zu verbinden und Möglichkeiten zu geben, die Zu-
kunft gemeinsam zu gestalten. Dazu investierte das Unter-
nehmen 2009 5,8 Mrd USD in Forschung/Entwicklung und
3.500 IBMer arbeiten an der Realisierung dieser Visionen.
IBM betreibt weltweit acht Forschungs- und 24 Entwick-
lungslabors, um für die Herausforderungen des 21.
Jahrhunderts bereit zu sein, und setzt auf Nanotechno-
logie, Informationssicherheit, Supercomputing sowie
alltagserleichternde Entwicklungen. So entstand unter
anderem eine Palette an Innovationen im Bereich Einzel-
handel/Lebensmitteleinzelhandel, die in den nächsten
Jahren bis Jahrzehnten Einzug in den Alltag halten und
derzeit noch in Entwicklung sind oder der Markt dafür
erst entsteht. Dies wiederum verdeutlicht die Voraus-
sicht von IBM mit dem Ziel, bereits heute Lösungen für
die Bedürfnisse von morgen parat zu haben. Zum Weg
bis 2030 gehört auch Mut, aus alten Gewohnheiten aus-
zubrechen und neue Wege zu beschreiten. Diesen be-
weist IBM unter anderem durch das Arbeitskonzept und
setzt dabei an Stelle fixer konventioneller auf mobile
Arbeitsplätze.
„Smarte Welt“ bedeutet für IBM, gesellschaftliche Verant-
wortung zu übernehmen. Als Riese mit kleinen Schuhen
ist das Unternehmen bemüht, den Ökologischen Fußab-
druck zu verkleinern: Dazu gehören neben ökologischen
und sozialen Standards zur Sicherstellung nachhaltiger
ökonomischer Erfolge für alle auch Forschungsprojekte
wie „Big Green“ zur Effizienzsteigerung von Rechenzen-
tren. Nur durch derartige Bemühungen kann es 2030
die Welt geben, von der wir alle träumen. „Smarter Pla-
net“ ist für IBM somit nicht nur Motto, sondern gelebte
Realität mit festem Blick in Richtung 2030.
IBM
Passend zum Generalthema von TUtheTOP 2009/10 befasst sich IBM international sehr intensiv mit der Zukunft und stellt seine Ar-
beit unter das Motto „Smarter Planet“. In sieben Events ermöglichte uns das Unternehmen besondere Einblicke ins Firmenleben, die
Bedeutung einer „smarteren Welt“ und wie daran gearbeitet wird.
Robert Borer, Christoph Hofer, Elisabeth Wetzinger
http://www.tuthetop.at 29
Heinz Zemanek und einer live Performance mit Auszügen
aus „Rocky Horror Picture Show“ formte sich ein wunder-
bares Tripel aus Technik, Innovation und Kulinarik!
TUtheTOP zu Gast bei IBM Österreich GmbH
IBM Symposium 2009 – Technik, Innovation und KulinarikDen Auftakt des TUtheTOP-Programms bei IBM Österrei-
ch GmbH machte ein besonderer Event, zu welchem wir
vom Unternehmen persönlich eingeladen wurden: das
jährlich veranstaltete IBM Symposium, bei dem die neu-
esten Innovationen und Technologien präsentiert wer-
den. Zahlreiche Demo-Points, an denen Mitarbeiter/inn-
en die Entwicklungen kompetent erklärten und auch live
zum Anfassen verfügbar machten, sorgten für stetige
Interaktion und gaben die Möglichkeit, viele Fragen be-
antwortet zu bekommen. Der Hauptteil der Veranstaltung
unter dem Generalthema „A Smarter Planet“ bestand aus
einer Reihe verschiedener Fachvorträge zu den Themen-
bereichen “Dynamic Infrastructure”, „Smart Work“, „New
Intelligence“ und „Green & Beyond“. Allerdings konnten
nicht alle davon besucht werden, da mehrere parallel
stattfanden. So fielen beispielsweise Entscheidungen
zwischen Vorträgen zu „Green Planet/IT“, „Cloud Com-
puting“ oder „Live-Hacking“ nicht leicht.
Als angenehmen Ausklang des Tages und als Möglichkeit
Kontakte zu knüpfen, lud IBM Österreich GmbH schließ-
lich zum Rahmenprogramm bei Wein und kulinarischen
Köstlichkeiten. Mit Ehrung und Geburtstagswünschen für
Ideenworkshop – Entwicklungen für die Welt in 20 Jahren Am 27. Oktober 2009 wurde unsere Gruppe im IBM Fo-
rum Österreich zu einem weiteren Event empfangen.
Nach der Begrüßung erfolgte eine Einführung zum der-
zeitigen Unternehmensmotto „A Smarter Planet“ wobei
wir vor allem mit den Grundkonzepten von IBM, „New
Intelligence“, „Smart Work“, „Green & Beyond“ und „Dy-
namic Infrastructure“, vertraut gemacht wurden.
In einem zweiten, interaktiveren Teil machten wir uns
Gedanken, was Fortschritt für uns persönlich bedeutet.
In der dazugehörigen Diskussionsrunde kamen verschie-
dene Ideen für Entwicklungen und Innoviationen auf, die
von kleinen persönlichen „lebenserleichternden Maßnah-
men“ bis hin zu größeren Konzepten reichten. Danach
gingen wir in Kleingruppen der Frage nach, was Fortschritt
für Österreich in bestimmten Szenarien bedeuten wür-
de. Abschließend konnten wir bei einem Buffet noch die
Gelegenheit ergreifen und die Themen ausführlicher be-
sprechen.
Ilgar Beniaminov, Clemens Geyer, Petra Goldenits, Andreas Kopper, Gregor Kowarik, Lara Spendier, Manfred Westreicher, Elisabeth Wetzinger
Zum ersten Mal Partnerunternehmen bei TUtheTOP, übertraf IBM Österreich GmbH alle Erwartungen der 16 interessierten Stu-
dierenden mit einem vielseitigen, großzügigen und spannenden Programm und ermöglichte damit einen einzigartigen Einblick in
das Unternehmen.
30 http://www.tuthetop.at
Innovationstagung bei IBM Research in RüschlikonEin Veranstaltungshöhepunkt war sicher der Besuch des
Forschungslabors mit rund 350 Mitarbeiter/innen aus
mehr als 30 Nationen in Rüschlikon nahe Zürich.
Nach der Begrüßung durch Helmut Ludwar folgte eine
Reihe interessanter Vorträge zu Forschungsgebieten der
IBM Research GmbH Zürich. Bei IBM sind weltweit ca.
3.500 Mitarbeiter/innen in der Forschung beschäftigt.
Besonders stolz wurde auf die Tatsache verwiesen, dass
von fünf Nobelpreisträger aus der IBM vier in Zürich tä-
tig waren bzw. sind. Schwerpunkte im Schweizer Labor
sind die Entwicklung der Nano-Technologie sowie alle
Bereiche der Computer-Wissenschaften.
Nach dem Einführungsvortrag folgte ein weiterer über
die „Forschungstechnik“ bei IBM mit Inhalten wie „Di-
gital Economy“, „Data to Smart Decisions“ und „Cloud-
Computing“. Bevor wir zu einem köstlichen Mittagessen
entlassen wurden, konnten wir einer Präsentation zum
Thema „Supercomputing“ lauschen und erfuhren, dass
auf der Liste der 500 schnellsten Supercomputer der
Welt IBM immer in den vorderen Rängen zu finden ist.
Der praxisnähere Nachmittagsteil beinhaltete die Besich-
tigung einiger IBM-Entwicklungen im Alltag. Schließlich
wurde uns mit dem Besuch zweier Labors auch Einblick
ins Herz der Anlage gewährt. In einem wurde uns die
Arbeit an optischen Interconnects dargelegt, während
wir uns im zweiten Labor selbst ein Bild der Forschungs-
Die Berufsbilder “IT-Architect” und “IT-Specialist”Der Beatles-Song „A Day In The Life“ – was könnte er mit
einem Info-Event bei IBM Österreich GmbH zu tun ha-
ben? Jedenfalls war er Motto und Programm des zwei-
ten Vortrags, den unsere Gruppe, bei herrlichem Blick
über die Dächer des zweiten Bezirkes präsentiert be-
kam. Der Nachmittag stand im Zeichen der Berufsbilder
des „IT-Architect“ bzw. des „IT-Specialist“, vorgetragen
von beiden Profession-Leader dieser Sparten innerhalb
der IBM Österreich GmbH.
Den Beginn der Vortragsreihe machte Elektrotechniker
Robert Studera mit einem Fachvortrag, der Einblick in
die Thematik „Software-Architektur“ gab und darüber
hinaus die Unternehmenskultur und Tätigkeiten eines
„IT-Architect“ genauer vorstellte. Unkonventionell und
inspiriert vom oben erwähnten Beatles-Song wurde
dann der zweite Vortrag „A Day In The Life“ von Tho-
mas Weinzettl präsentiert, der in Anlehnung an eine
markante Eigenart des Duos Paul McCartney und John
Lennon zwei ganz unterschiedliche Aspekte in die Prä-
sentation eingebaut hatte: Die Schilderung des Lebens
eines „IT-Specialist“ aus einer globaleren, außenstehen-
den Perspektive, aber auch der konkrete Fokus auf seine
persönlichen Tagesabläufe an ausgewählten Tagen.
arbeit an Nano-Technologie machen konnten. Ein Vor-
trag über die wirtschaftlichen und rechtlichen Details
der Forschungsarbeit bildete den Abschluss eines sehr
interessanten Tages, der uns allen wahrscheinlich noch
lange Zeit in Erinnerung bleiben wird.
Inserat IBM
32 http://www.tuthetop.at
Exkursion zu einem IBM-Rechenzentrum Ende April wurden die Teilnehmer/innen vor dem Ge-
lände eines Rechenzentrums von IBM Österreich GmbH
im 21. Wiener Gemeindebezirk mit einer netten Begrü-
ßung durch den Geschäftsführer empfangen.
Zu den Aufgabenbereichen des Rechenzentrums gehören
vor allem die Bereitstellung einer ausfallssicheren Infrastruk-
tur, die Quasi-Geheimhaltung bzw. Sicherung des Gebäu-
des sowie die Optimierung des Rechenzentrums, um den
Anforderungen von „Green-IT“ gerecht zu werden. Die Ser-
viceleistungen reichen vom gesamten Outsourcing von IT-
Abteilungen bis hin zur Bereitstellung von Ausweicharbei-
tsplätzen. Interessanterweise werden zudem Kund/inn/en
nach bestimmten Ethikgrundsätzen ausgewählt.
Einige Highlights unseres Rundganges durch die Peri-
pheriebereiche bestanden aus dem Brandfrüherken-
nungssystem und dem intelligenten Löschsystem. Um
unterbrechungsfreie Energieversorgung und Datenver-
bindung zu garantieren sind alle Systeme oft vielfach
redundant konzipiert, wobei die Optimierung der Kühl-
anlage zur größten Herausforderung zählt. In unserer
dritten Station warfen wir schließlich einen Blick auf die
eigentlichen Rechnerräume, wodurch uns bewusst wur-
de, wie anspruchsvoll die technische Realisierung einer
Infrastruktur für ein Rechenzentrum ist.
Speed Dating mit Top-Executives Zum letzten Mal fand sich unsere Gruppe Mitte Mai im
IBM-Forum ein, um an einem „Speed Dating“ mit Top-Exe-
cutives der IBM Österreich GmbH teilzunehmen. Niemand
wusste so recht, was sie/ihn erwarten würde und wie viel
der Event mit der gleichnamigen Partnerfindungsme-
thode gemein hätte. „Hätten wir uns intelligente Fragen
überlegen sollen?“, fragte sich ein Teilnehmer anfangs.
Nach einer kurzen Erfrischung und Vorstellung der Ge-
sprächspartner/innen nahmen die Teilnehmer/innen
in kleinen Gruppen ihre Plätze an fünf Tischen ein. Im
Rotationsverfahren bewegten sich die hochrangigen
Repräsentant/inn/en im 15-Minuten-Intervall von Tisch
zu Tisch und stellten sich den Fragen der Studieren-
den. Subjektiv immer zu früh unterbrach eine schrille
Pfeife manch interessantes Gespräch und signalisierte
den Wechsel, jedoch bot eine gemeinsame Pause am
Buffet nach den ersten Runden neben der leiblichen
Stärkung Möglichkeit zur Vertiefung einzelner Auskünf-
te. Die Fragen reichten von „Wie ist Ihr typischer Ar-
beitstag bei IBM Österreich GmbH?“ über „Wie hoch ist
der Frauenanteil im Unternehmen?“ bis „Was ist Ihre
zukünftige Geschäftsstrategie?“.
In kurzer Zeit konnte man so auf effektive Weise tiefe
Einblicke in verschiedene Geschäftsbereiche der IBM Ös-
terreich GmbH gewinnen und interessante Persönlich-
keiten mit umfangreichem Erfahrungsschatz kennenler-
nen, mit denen bei einem Glas Wein noch das eine oder
andere Thema zu Ende diskutiert wurde.
Niemand hätte beim TUtheTOP Kickoff ein solch hoch-
karätiges Programm erträumt. IBM ließ uns auf verschie-
denste Art teilhaben an der Vision der Zukunft, die auch
wir als Techniker/innen mitgestalten - im Sinne des ge-
meinsamen Zieles: a Smarter Planet.
http://www.tuthetop.at 33
Die Zukunft – Summe unserer Handlungen
Wagt man einen Blick auf das Österreich des Jahres
2030, so setzt man eines stets voraus: ein Land mit
einer modernen Wirtschaft und abgesichertem Wohl-
stand für breite Bevölkerungsschichten. Doch in einem
zunehmend dynamisierten und globalisierten Wett-
bewerb steht zweifellos fest, dass dafür eine enorme
Kraftanstrengung vonnöten ist. Die Berater/innen von
McKinsey & Company arbeiten tagtäglich an Problem-
stellungen, die die Zukunft der Technik, Gesellschaft
und Wirtschaft betreffen. Studien zu Zukunftsthemen
werden aktiv vorangetrieben, da ein Blick auf zukünftige
Herausforderungen, aber auch mögliche Chancen von
zentraler Bedeutung für nachhaltige Beratung ist.
Im Rahmen von TUtheTOP wurde intensiv über die He-
rausforderungen, denen sich Österreich im Jahre 2030
gegenübersieht, diskutiert. Fazit: nur durch eine dyna-
mische Wissensgesellschaft kann Österreich im globalen
Wettbewerb bestehen. Zentral dafür sind ein verstärktes
Unternehmertum, die Förderung von Forschung sowie
eine bessere Integration von Bildung und Wirtschaft.
Auch auf langfristige Strukturprobleme, wie z.B. die
Überalterung unserer Gesellschaft oder die fehlende
Gleichberechtigung von Frauen, muss reagiert werden.
Kurzum, es muss ein fundamentaler Wandel in der Poli-
tik und den Köpfen der Menschen stattfinden.
Auch wir sind uns bewusst, dass wir schon heute Ent-
scheidungen treffen müssen, um die Zukunft zu gestal-
ten. Im Jahr 2030 werden wir Teilnehmer/innen zwanzig
Jahre lang der Zukunft unseren Stempel aufgedrückt ha-
ben. Das Jahr 2030 ist das Produkt unserer Handlungen.
Wir werden es beeinflusst haben. Wie Victor Hugo sagte:
„Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das
Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für
die Mutigen die Chance.“
McKinsey & Company
Um in einer globalisierten Welt, die zunehmend von aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens dominiert wird, zu bestehen, muss sich
Österreich einer Reihe von Herausforderungen stellen. Von sozialen Umwälzungen wie Überalterung oder einer fehlenden Gleich-
stellung von Frauen bis zu einem Übergang zu einer dynamischen Wissensgesellschaft und einer Hochtechnologiewirtschaft.
Stefan Salzl
34 http://www.tuthetop.at
Zu Gast bei den „Mackies“André Ortner, Stefan Ottinger
Zwei sehr interessante, abwechslungsreiche und intensive Workshop-Tage bei McKinsey & Company gaben den Studierenden einen
guten Einblick in die Welt der Strategieberatung und außerdem die Gelegenheit, einige „Mackies“, wie sich die Berater von McKinsey
& Company selbst auch nennen, in angenehmer Atmosphäre persönlich kennenzulernen.
Workshop mit McKinsey & Company – Consulting, Case Study, Cook Off Der 13. November 2009 begann bei strahlendem Son-
nenschein als angenehm warmer Herbsttag. Die Tat-
sache, dass es außerdem ein Freitag war, erwies sich für
die TUtheTOP-Teilnehmer/innen, die sich um 9 Uhr im
Wiener Büro von McKinsey & Company zum ersten ge-
meinsamen Workshop versammelten, in weiterer Folge
aber glücklicherweise nicht als böses Omen – im Gegen-
teil: ein spannender Tag stand bevor.
Nach der Begrüßung der Teilnehmer/innen erfolgte
eine kurze Vorstellung der Mitarbeiter/innen, die die
TUtheTOP-Gruppe durch den Workshop begleiten
sollten. In der anschließenden Präsentation gab es eine
erste Einführung in das Unternehmen und in die Beson-
derheiten der Arbeit an Beratungsprojekten. Anhand
eines konkreten Projekts wurden beispielhaft die we-
sentlichen Aspekte erläutert: Aufgabenstellung, Zusam-
mensetzung des Teams, Dauer und Ablauf des Projekts
sowie typische Ergebnisse. Ein weiteres Thema waren
die wichtigsten Werte von McKinsey & Company, deren
entscheidende Bedeutung sowie die sogenannte Dual
Vision des Unternehmens, nämlich einerseits einen we-
sentlichen Mehrwert für die Klienten zu schaffen und
andererseits unter dem Motto „Building Global Leaders“
Talente zu gewinnen und weiterzuentwickeln. Der letzt-
genannte Punkt bildete gleichzeitig die Überleitung zu
den besonderen Merkmalen einer Karriere bei McKin-
sey & Company. Dabei wurde etwa auf Trainingspro-
gramme, Coaching-Modelle, Hierarchiestufen und die
Fellowship-Option (zur Erlangung eines weiteren aka-
demischen Grades nach dem zweiten Jahr), aber auch
auf Einstiegs-/Aufstiegsvoraussetzungen und typische
Verweildauern eingegangen.
Der nächste Programmpunkt war eine mehrstündige
Case Study aus der Automobilindustrie. Aufgeteilt auf
vier Gruppen sollten die Teilnehmer/innen nach einer
kurzen Einführung in den Fall und in die Problemstel-
lung weitgehend selbstständig die Berater/innen-Rolle
übernehmen, um für einen fiktiven Automobilhersteller
Möglichkeiten zur Senkung der Garantiekosten aufzude-
cken und zu analysieren. Zu diesem Zweck wurde den
Gruppen ein Memo mit der genaueren Beschreibung
der Aufgabenstellung, eine relativ umfangreiche Samm-
lung von bereits vorbereiteten Fakten sowie ein Werk-
zeug zur Problemanalyse mit auf den Weg gegeben. Im
Lauf der Case Study, in der jede Gruppe durch eine/n
erfahrene/n Berater/in von McKinsey & Company be-
Inserat McKinsey
36 http://www.tuthetop.at
größere Probleme, das viergängige Menü zuzubereiten,
wobei der Spaß keineswegs zu kurz kam. Vielfältige
Maki-Rollen, eine kräftige Kokossuppe, frittierte Hüh-
nerstreifen mit Pakchoi und Schokokuchen mit Banane
fanden der Reihe nach ihren Weg aus den Töpfen auf
die Teller, und aus knurrenden Mägen wurden alsbald
volle Bäuche. Mit der aus zufriedenen Gesichtern ables-
baren Erkenntnis, dass viele Köche und Köchinnen nicht
zwangsläufig den Brei verderben, klang der Abend in
entspannter Stimmung bei weiteren interessanten Ge-
sprächen aus, bevor es schließlich hinaus in die noch
immer recht laue Nachtluft ging.
Interviewtraining, Karrieretipps und SalsaAm zweiten Event-Tag erwartete uns neben einem herz-
lichen Empfang durch die uns schon bekannten Berater/
innen auch ein reichhaltig gedecktes Frühstücksbuffet,
wodurch der Einstieg in einen spannenden Tag nicht
besser hätte gelingen können. Nach einem gemüt-
lichen Soft-Start fanden wir uns in einem Seminarraum
ein und besprachen den bevorstehenden Tagesablauf.
Hierbei ist anzumerken, dass seitens der Mitarbeiter/in-
nen von McKinsey sehr viel Wert darauf gelegt wurde,
exakt die von uns bei der Kick-Off-Veranstaltung ange-
geben Interessen in das Programm einzubauen. Ebenso
wurde betont, dass der Tagesablauf jederzeit flexibel an
unsere Interessen angepasst werden könne. Nach der
Festlegung der Tagesfixpunkte und einer kurzen Vor-
stellung aller anwesenden McKinsey-Mitarbeiter/innen,
starteten wir mit einem Vortrag von Anita Steiner, einer
Recruiting-Expertin von McKinsey Österreich. Ausführlich
und ein wenig aus dem Nähkästchen plaudernd erklär-
treut wurde, konnten als weitere Informationsquelle
außerdem Interviews mit einem internen Experten so-
wie dem Entwicklungsleiter des Automobilherstellers
geführt werden. Die Mittagspause mit Lunch-Buffet und
wunderbarem Ausblick von der Dachterrasse konnte
wiederum für einige individuelle Fragen an die anwe-
senden Consultants genutzt werden, bevor es mit der
Fallbearbeitung weiterging. Es wurden mögliche An-
satzpunkte zur Problemlösung diskutiert, Interviews ge-
führt, Hypothesen bestätigt oder verworfen und allerlei
Berechnungen durchgeführt, um fundiertes Zahlenma-
terial für die zu entwickelnden Empfehlungen zu ermit-
teln. Zum Abschluss der Case Study war es schließlich an
der Zeit, dem Vorstandsvorsitzenden des fiktiven Auf-
traggebers die Ergebnisse und Empfehlungen zu prä-
sentieren. Die Praxisnähe wurde dabei u.a. durch eine
Reihe von potentiell unangenehmen Zwischenfragen
und durch diverse unerwartete Änderungswünsche im
Präsentationsablauf simuliert.
Für den krönenden Schlusspunkt des Tages war sodann
ein kleiner Ortswechsel notwendig. Nach einer kurzen
Fahrt fanden sich die Teilnehmer/innen in einer Küche
wieder und waren aufgefordert, selbst tatkräftig Hand
anzulegen, um den Abend nicht mit leerem Magen be-
schließen zu müssen. Für die im Umgang mit dem Koch-
löffel weniger versierten Anwesenden hatten die als
Betreuer/innen fungierenden Küchenprofis immerhin
aufmunternde Worte parat: „Kochen ist eigentlich ganz
leicht. Und wer gerne isst, kann auch kochen.“ Und so
war es dann auch. Mit vereinten Kräften gelang es ohne
http://www.tuthetop.at 37
siv erhöht werden. Sehr authentisch und gewissenhaft
besprach sie mit jeder/jedem einzelnen Teilnehmer/in
ihren/seinen Lebenslauf, diskutierte mögliche Entwick-
lungsperspektiven und gab Feedback zur allgemeinen
Gestaltung.
Den Abschluss des Arbeitstages bildete ein Vortrag
von Georg Kasperkovitz, einem Partner bei McKinsey &
Company, der im Wesentlichen das Generalthema des
diesjährigen TUtheTOP-Programmes zum Inhalt hatte.
Der Vortrag bot, nicht zuletzt durch die rege Diskussion,
sehr interessante Einblicke in die mögliche Entwicklung
von Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie bis zum
Jahr 2030.
Um den ganzen Tag gemütlich ausklingen zu lassen und
unsere tägliche Energiebilanz optimal abzustimmen,
wurden wir freundlicherweise von McKinsey & Company
zu einem Abendessen in das Restaurant Herrenhof ein-
geladen. Dort konnten in entspannter Atmosphäre noch
viele offene Fragen geklärt werden und ein spannender
Tag ging, zumindest für einen Teil der Gruppe, dem
Ende zu. Der vor allem bei Berater/inne/n oft anzutref-
fende hochdynamische Teil der Gruppe entschloss sich
nämlich kurzerhand dazu, im Anschluss an das Abend-
essen die noch vorhandene Energie in einem nahelie-
genden Salsaclub in atemberaubende Hüftschwünge
umzusetzen.
te sie uns anhand von konkreten Beispielen wie man
ein Anschreiben zu verfassen hat, wie man es nicht
tun sollte und worauf man bei der Gestaltung seines
Lebenslaufs zu achten hat. In einem interaktiven Dia-
log ging sie konkret darauf ein, welche Aufnahmekrite-
rien bei McKinsey gelten und welche Fragen man sich
stellen sollte, bevor man sich für eine Bewerbung bei
einer Strategieberatung entschließt. Nach der Klärung
von einigen offengebliebenen Fragen wandten wir uns
dem Kernthema des Tages, dem Interviewtraining, zu.
Hierzu bildeten wir kleinere Gruppen zu je vier bis fünf
Personen und machten uns in verschiedene Seminar-
räume auf, wo schon die einzelnen Berater/innen mit
kniffligen Fallstudien auf uns warteten. Ganz in der
Manier eines echten Interviews arbeiteten wir einzeln
in Zusammenarbeit mit einer/einem Berater/in an der
Lösung einer Fallstudie und hatten somit alle die Mög-
lichkeit, die Erfahrung einer konkreten Interviewsitu-
ation zu erleben. Um die gesammelten Eindrücke zu
sortieren und den Nutzen für alle Anwesenden zu ma-
ximieren, wurde jede Gesprächssituation im Anschluss
gemeinsam reflektiert und Feedback seitens der Bera-
ter/innen gegeben.
Selbstverständlich hatten wir zwischendurch immer
wieder bei kleinen Pausen die Möglichkeit, unsere Er-
fahrungen untereinander auszutauschen und durch das
gedeckte Buffet unseren Vitaminhaushalt in Schuss zu
halten. Im Anschluss an die Interviews konnte durch
eine persönliche Lebenslaufanalyse von Frau Steiner
nochmals der individuelle Nutzen dieses Tages mas-
38 http://www.tuthetop.at
Zielnetz 2025 – die Zukunft der ÖBB
Die einzelnen Teilbereiche der ÖBB Holing AG entwi-
ckeln gemeinsam das „Zielnetzt 2025“. Klugar ist der
Meinung, dass es einer klaren EU-Politik bedarf, die sich
zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs bekennt und
auch gesetzliche Rahmenbedingungen dafür schafft.
Die Bahnhofsoffensive, der Bau des neuen Hauptbahn-
hofs Wien und des Lainzer Tunnels sind notwendig um
das Zielnetz 2025 zu erreichen.
Diese drei Vorhaben sind essentiell für den Ausbau
des Eisenbahnkorridor „Paris-Straßburg-Stuttgart-Wien-
Bratislava“, der einen wesentlichen Beitrag für die eu-
ropäische Mobilität leistet und zur Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit Österreichs in Europa beiträgt.
Dabei kommen neueste Technologien zum Einsatz, wie
die feste Fahrbahn, die u.a. Wartungskosten reduziert
und Hochgeschwindigkeitsstrecken ermöglicht. Beim
Bau des Hauptbahnhofes wird die Nachhaltigkeit bei
Planung, Bau und Betrieb groß geschrieben, damit das
neue Wohn- und Arbeitsquartier der Stadt Wien in Zu-
kunft qualitativen Lebensraum bieten kann. In Bezug
auf Anlagenmanagement und Infrastruktur konzentriert
man sich auf die Reduktion der Fahrzeiten, Ausbau der
Park & Ride-Anlagen und das Kerngeschäft. Das Anbie-
ten von Flächenverkehr stellt kein Ziel dar, da die Bahn
dafür nicht optimal geeignet ist. Diese Beispiele haben
uns im Laufe des Programms zu verstehen gegeben,
dass hinter dem ÖBB-Konzern weit mehr als nur der Ei-
senbahnbetrieb steht und zeigen auf, in welcher Kom-
plexität sich Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie
auf das Zielnetz 2025 auswirken.
Für die Begleitung seitens der ÖBB gilt unser Dank Eva
Holz-Dahrenstädt, Nicole Kröpfl und Thomas Schmitzer,
die uns durch ein abwechslungsreiches und spannendes
Jahr geführt haben.
ÖBB
Das Generalthema des heurigen TUtheTOP-Programms „Die Zukunft beginnt jetzt - Gesellschaft, Wirtschaft, Technologie im Jahr
2030“ konnte bei der einmaligen Möglichkeit eines Abendtermins am 21. Jänner 2010 mit dem ehemaligen Vorstandssprecher Peter
Klugar nach einer interessanten Präsentation über den ÖBB-Konzern diskutiert werden.
Christoph Hackspiel, Bettina Schnedl
http://www.tuthetop.at 39
Exkursion am 15. Dezember 2009. Der seit 1999 in Bau
befindliche Lainzer Tunnel, in Fachkreisen auch scherzhaft
„Wildschweintunnel“ genannt, bildete den Ausgangs-
punkt der ganztägigen Veranstaltung. Als zukünftiger
Bestandteil des Eisenbahnkorridors „Paris-Straßburg-
Stuttgart-Wien-Bratislava“ leistet diese Baumaßnahme ei-
nen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der europäischen
Mobilität und damit auch zur Stärkung der Wirtschaft und
Wettbewerbsfähigkeit Österreichs. National betrachtet
stellt der Lainzer Tunnel mit 12,3 km eine zeitgemäße
und leistungsfähige Verbindung der Westbahn mit der
Süd- und Donauländebahn dar.
Zu Beginn der Exkursion führten Projektleiter Wolfgang
Pistauer und Projektkoordinator Michael Emberger durch
die Infobox und erläuterten neben der globalen Bedeu-
tung und dem Projektstand weitere Detail-Punkte, z.B.
Komplikationen bei Planungstätigkeiten und Anrainer-
verhandlungen, Tunnelabschnitte und –querschnitte,
sowie die verschiedenen Baumethoden. Aber was wäre
der Besuch einer Tunnelbaustelle ohne selbst in die
„Röhre“ hinab zu steigen. Der Eindruck unter Tage, den
nur wenige Menschen erleben dürfen, war für viele Be-
teiligte des TUtheTOP-Programms neu und atemberau-
bend.
Vom Verschub bis zum Vorstand
Als Produkt des Workshops entstand eine bunte Mi-
schung aus Exkursionen und Vorträgen, dank der Bemü-
hung seitens der ÖBB auf die fordernen Wünsche der
Student/inn/en einzugehen.
▪ Exkursion zum Lainzer Tunnel & Hauptbahnhof Wien
• Vortrag & Diskussion über das Projekt „Fusionierung
Bau AG & Betrieb AG“ mit Vorstandsdirektor Andreas
Matthä
• Präsentation & Diskussion über den ÖBB-Konzern mit
Vorstandssprecher Peter Klugar
• Vortrag über Anlagenmanagementprozesse, Zielnetze
& Anlagenentwicklung, Entbehrlichkeitsprüfung und
Anlagenverwertung
• Exkursion zum Zentralverschiebebahnhof Kledering
mit Verschubarbeiten am Gleis & Besichtigung Umfor-
merwerk Kledering
• Vortrag über das Projekt „Liberalisierung: Netzzugang
und Konkurrenz im Personenverkehr“
• Besichtigung der Tauruswerkstätte in Linz & Mitfahrt
im Lokführerstand
Besuch der neuen Verkehrslösungen Wiens Lainzer Tunnel und Hauptbahnhof WienEinen sehr interessanten Einblick in das neue Verkehrs-
konzept der ÖBB im Stadtbereich Wien ermöglichte eine
Jörg Faschingleitner, Anja Fiebig, Stefan Gloimüller, Marlene Hawelka, Christoph Michael Hofer, Franz Musil
Den Teilnehmer/inne/n wurde im Rahmen des TUtheTOP-Programms ein vielseitiges und variantenreiches Jahr geboten. Bei einem
Erwartungsworkshop im originellen Ambiente eines Heurigenwaggons am damals noch intakten Wiener Südbanhof konnte man ein
außergewöhnliches Programm zusammenstellen, welches die Erwartungen aller Gruppenteilnehmer/innen erfüllte.
40 http://www.tuthetop.at
ÖBB Infrastruktur AG – Vortrag und Diskus-sion mit Vorstandsdirektor Andreas MatthäZu Beginn des Vortrages von Vorstandsdirektor Andreas
Matthä am 13. Jänner 2010 wurde die Untergliederung
der ÖBB Holding vorgestellt. Die Infrastruktur AG unter-
teilt sich weiters in die ÖBB-Immobilienmanagement
GmbH. Beachtlich erschein ein Ertrag von 2,9 Mrd. Euro,
erwirtschaftet von 18.000 Mitarbeiter/inne/n, 1.200
davon mit gehobenen Bildungsstand. Die ÖBB Infra-
struktur AG ist nicht auf das Ziel der Erwirtschaftung von
Gewinnen ausgerichtet, sondern setzt infrastrukturelle
Maßnahmen. 330 Mio. Euro fließen jährlich in die In-
standhaltung und 2,3 Mrd. Euro in Investitionen. Die In-
frastruktur AG hat 5.800 Immobilien, 5.700 km Strecken-
netz und acht Kraftwerke zu verwalten. Die Aufgaben
der Infrastruktur AG lassen sich wie folgt gliedern:
• Betrieb: Sicherstellung des Zugverkehrs, Zuteilung
von Fahrstraßen, diskriminierungsfreier Netzzugang
• Anlagenmanagement: Konzeption von Anlagen
• Dienstleister: zuständig für Arbeiter/innen und Baufirmen
• Technisches Projektmanagement: Ausbau
Als Ziel für 2010 hat man sich u.a. eine Steigerung der
Pünktlichkeit auf die Fahnen geheftet. Dies soll erreicht
werden, indem unter Rücksichtnahme auf die Maximal-
kapazitäten von manchen Streckenabschnitten weniger
Fahrtkontingente zugeteilt werden. Als infrastrukturelle
Maßnahmen sind unter anderem der Ausbau der vier
Europäischen Hauptverkehrsachsen durch Österreich
geplant, sowie der Neubau der Strecke St.Pölten-Wien.
Beeindruckend sind die langen Abschreibungszeiträume
(beim Tunnels 150 Jahre, bei Brücken 70 Jahre), weshalb
Zurück auf der Oberfläche ging es mit dem Post-Bus zur
zweiten Station dieses interessanten Tages, dem Neu-
bau des Hauptbahnhofes Wien. Mitten im 10. Bezirk,
wo noch die Ruinen des Südbahnhofes zu sehen waren,
entsteht nicht nur eine neue Verkehrsstation, sondern
gleichzeitig ein neuer Stadteil Wiens. Geschichtlich ge-
sehen entstand der Bahnhof als Endstation der Süd- und
Ostbahn. Eine Fahrt in den Westen war nur durch Um-
steigen bzw. Umladen möglich. Der neue Hauptbahn-
hof Wien ermöglicht eine Direktverbindung im Nah- und
Regionalverkehr, Schnellere Zugverbindungen, erhöhter
Reisekomfort durch einfaches Umsteigen, Barrierefrei-
heit und eine verbesserte internationale Anbindungen
Wiens an Europa.
„Großer Wert wird dabei auf Nachhaltigkeit bei Planung,
Bau und Betrieb gelegt“, berichtete Gesamtprojektko-
ordinator Sigi Herzog. Das Ergebnis von drei Umwelt-
verträglichkeitsprüfungen ist beispielsweise der Einbau
von 14.000 Lärmschutzfenstern und die Errichtung von
Lärmschutzwänden auf einer Länge von 8 km. Der Be-
tonabbruch sowie der vorhandene Gleisschotter werden
am Baugelände aufbereitet und im neuen Hauptbahn-
hof wieder verwendet. Für einen nachhaltigen Betrieb
sorgt die bis dato größte geplante Erdwärmeanlage der
Welt.
Der Betrieb der einzelnen Bahnen geht trotz massiver
Bautätigkeiten weiter. Bereits 2012 sollen die ersten
Züge im Hauptbahnhof Wien einfahren, bis 2015 ist die
Fertigstellung des Projektes geplant.
Inserat ÖBB
42 http://www.tuthetop.at
voraussschauende Planung sehr wichtig ist. Vorstands-
direktor Matthä verstand es auch, die Probleme bei der
Fusionierung der ÖBB Betriebs AG und ÖBB Bau AG zu
erläutern. Durch diese Fusion soll eine gemeinsame
Verantwortlichkeit für Streckenplanung unter Berück-
sichtigung des Marktes und der Kundenorientierung ge-
schaffen werden. In diesem Zusammenhang wurde auch
offen festgehalten, daß den Mitarbeiter/inne/n durch
diese Restrukturierung sozial sehr viel abverlangt wird.
Im Anschluß daran, wurden die zwei parallelen Karriere-
schienen des Konzerns vorgestellt. Zum Einen die Schie-
ne, die auf Personalführung und Bereichsleitung abzielt,
und zum Anderen jene, die auf das Heranziehen tech-
nischer Expert/inn/en im Unternehmen ausgerichtet ist.
Die verstärkte Technologisierung der Infrastruktur AG
führt einen starken Bedarf an technischen Arbeitskräf-
ten, vor allem HTL- bzw. Universitätsabsolvent/inn/en,
mit sich. Diesem Bedarf möchte man mit Herausbildung
der parallelen Karriereschiene für technical Experts be-
gegnen. Matthä begeisterte durch seine sehr anschau-
lichen Ausführungen und menschlichen Einblicke in die
Konstitution der Infrastruktur AG. Zum Ausklang hatten
die Teilnehmer/innen noch die Gelegenheit mit Matt-
hä ausführlich zu diskutieren und Konzerneindrücke zu
gewinnen. Angesprochen wurden beispielsweise die
Einstellung von Nebenbahnen, der Netzzugang und die
Zuteilung von Fahrtkontingenten, sowie das Semmering-
basistunnelprojekt. Die Teilnehmer/innen von der Of-
fenheit sowie der Klarheit und Ehrlichkeit der Antworten
von Vorstandsdirektor Matthä im Zuge der Diskussion
sehr beeindruckt.
TUtheTOP fährt im Lokführerstand und besichtigt die Tauruswerkstätte in LinzAm 27. Mai 2010 startete der letzte Termin mit der ÖBB
frühmorgens um 8:20 Uhr am Wiener Westbahnhof im
railjet in Richtung Linz zur Fertigungsstätte der Taurus-
Lokomotive. Verbunden wurde die Besichtigung mit der
Mitfahrt im Zugsführerstand, die jeweils für zwei Personen
auf der Strecke Wien – St. Pölten bzw. St. Pölten – Linz
möglich war. Das Erleben der Fahrt mit Blick nach Vorne,
teilweise bei einer Geschwindigkeit von 200 km/h, dazu
die Erklärungen und Erzählungen der Lokführer oder die
Einfahrt in den Endbahnhof bei der Heimfahrt haben bei
allen Teilnehmer/inne/n mächtig Eindruck hinterlassen.
In Linz wurde nach einer kurzen einleitenden Präsenta-
tion der Technischen Services über Zugsicherungssy-
steme, Vereinheitlichung durch Richtlinien der EU und
die Taurus-Lok gesprochen. Danach bekamen die Stu-
dierenden einen Einblick in die Werkstätten, in denen
sowohl Instandhaltung, Wartung, Modernisierung und
Redesign der Fahrzeuge, als auch die Herstellung von
Komponenten für Schienenfahrzeuge stattfinden. Hier
beeindruckten der Umfang der Arbeiten, die Motoren,
technische Details, aber auch Anekdoten aus dem Ar-
beitsleben in den Werkstätten.
Den Abschluss der Besichtigung in Linz bildete ein ge-
meinsames Mittagessen im ÖBB-Bistro, um danach wie-
der gestärkt die Heimfahrt im railjet anzutreten und auch
den anderen Teilnehmer/inne/n die Fahrt im Führer-
stand zu ermöglichen. Dieses einzigartige Zugserlebnis
war mit Sicherheit ein Highlight der ÖBB-Exkursionen.
http://www.tuthetop.at 43
Die OMV blickt in die Zukunft
Die OMV ist ein integrierter europäischer Öl- und Erd-
gaskonzern, der in den letzten zehn Jahren zum füh-
renden in Mitteleuropa geworden ist. Der immer weiter
steigende Weltenergiebedarf, der globale Klimawandel
und die Frage nach Peak Oil sind heute viel diskutierte
Themen.
Auch im Jahr 2030 wird die Energiebereitstellung eine
wichtige Rolle für Gesellschaft, Wirtschaft und Techno-
logie spielen. Die OMV als führender Energiekonzern
in Österreich, Mittel- und Südosteuropa beschäftigt sich
bereits heute mit zukünftigen Szenarien. Im Jahr 2030
wird ein Großteil der Energie immer noch aus fossilen
Brennstoffen kommen. Aber durch moderne Technolo-
gien, dem notwendigen (altersbedingten) Austausch
von Kohle- und Atomkraftwerken, sowie dem Bau von
Wind- und Solarkraftwerken wird der Energiemix immer
vielfältiger. Die erneuerbaren Energien und Kraftwerke,
die weniger oder kein CO2 emittieren, werden einen
großen Teil ausmachen. Die Mobilität wird sich auch
verändern und der Übergang vom benzinbetriebenen
Fahrzeug hin zum Elektrofahrzeug erfolgen. Der Ener-
giebedarf wird weiter steigen, zu einem auf Grund des
höheren Lebensstandards, zum anderen durch Verän-
derungen in der Gesellschaft, wie der Trend zu Single-
haushalten.
Um diesen Bedarf weiterhin decken zu können, investiert
die OMV vorrangig in den Bau von neuen Gasleitungen
wie Nabucco und baut Gaskraftwerke in Rumänien und
in der Türkei. Außerdem treibt die OMV die Erschließung
und den Ausbau von neuen Öl- und Gasfelder in Nor-
wegen, Großbritannien, Irak, Iran, Aserbaidschan und
Kasachstan voran, um so den Energiehunger der Gesell-
schaft zu stillen.
OMV
Im Rahmen des TUtheTOP-Programms lernten die Teilnehmer/innen nur nicht nur die Geschichte der OMV und die aktuelle Situation
des Mineralölkonzerns kennen, sondern auch die Zukunftsvisionen.
Veronika Wilk, Florian Zimmermann
44 http://www.tuthetop.at
Rückblick auf ein Jahr mit der OMVJörg Faschingleitner, Christoph Flamm, Petra Goldenits, Veronika Wilk
15 motivierte Teilnehmer/innen aus verschiedenen Studienrichtungen, wie zum Beispiel Physik, Mathematik, Verfahrenstechnik,
Elektrotechnik und anderen, wählten die OMV-Gruppe im TUtheTOP-Programm 2009/10. Durch die unterschiedlichen Hintergründe
der Studierenden war die Gruppe bunt gemischt und vielseitig interessiert.
ErwartungsworkshopDer Erwartungsworkshop diente dazu gemeinsam über
die Aktivitäten des TUtheTOP-Programms zu entschei-
den. Basierend auf den Ideen und Erwartungen der Stu-
dierenden legten die Vertreter/innen der OMV die Ver-
anstaltungen fest: Exkursionen zu den verschiedenen
Anlagen der OMV und Diskussionsveranstaltungen, um
das Unternehmen näher kennenzulernen.
Exkursion in die Raffinerie SchwechatPascal Begert-Krach, der stellvertretende Anlagenleiter
des Tanklagers Lobau, empfing die Studierenden in der
Raffinerie. In seinem Vortrag erzählte er Wissenswertes
zur Geschichte der Raffinerie und erläuterte die Pro-
duktionsprozesse. Auf einer Fläche, die so groß ist wie
das Fürstentum Monaco, werden in der Raffinerie 9,6
Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr verarbeitet. Seit 1988
konzentriert man sich hier auf die Produktion von Die-
selkraftstoffen.
Rohöl wird in der Destillationskolonne in verschiedene
Fraktionen wie Gasöl, Kerosin, Heizöl leicht, Spindelöl
und Heizöl schwer aufgetrennt. Danach werden die Frak-
tionen katalytisch entschwefelt. Der Schwefelwasser-
stoff, der hier frei wird, wird im Clausprozess zu elemen-
tarem Schwefel umgesetzt. Anschließend werden die
Produkte durch verschiedene Verfahren veredelt, damit
der Treibstoff die gewünschten Eigenschaften, wie hohe
Klopffestigkeit und gutes Kälteverhalten, aufweist.
Die Produkte der Raffinerie sind Heizöl leicht, Heizöl
schwer, Bitumen und Flugzeugtreibstoffe. Im Tanklager
Lobau werden diese Produkte zu den Endprodukten ge-
mischt. Dazu werden Batch- und Onlinemischverfahren
eingesetzt. Batchmischverfahren, bei denen das Produkt
in einem großen Tank zusammengerührt wird, werden
heute ausschließlich zur Erzeugung von Flugzeugtreib-
stoffen eingesetzt. So kann die Qualität des Treibstoffes
genauestens überwacht werden. Die Produktion der Raffi-
nerie ist beeindruckend: mit der Treibstoffmenge, die pro
Stunde erzeugt wird, könnte ein Auto 1.000 Jahre fahren.
Arbeitssicherheit wird in der Raffinerie groß geschrie-
ben. An speziellen Simulatoren trainiert das Personal
das richtige Bedienen von Maschinen und den sicheren
Betrieb der Anlagen, wenn es zu Ausfällen kommt.
Nach einer spannenden Diskussion mit Pascal Begert-
Krach, die interessante Einblicke in den Arbeitsalltag ge-
währte, rundete eine Busfahrt durch die Raffinerie die
Exkursion ab.
Inserat OMV
46 http://www.tuthetop.at
Xplore OMVUnter dem Motto „Xplore OMV“ erfuhren die Studieren-
den bei einem eintägigen Ausflug im April hautnah, wie
Gas und Öl gefördert werden. Die erste Station war der
Gashub Baumgarten. Hier kommt die Erdgaspipeline in
Österreich an. Erdgas, das in Sibirien gefördert wird, wird
durch Pipelines nach Österreich transportiert. In Baum-
garten befinden sich eine Messstelle, die den Gasstrom
misst, und eine Verdichterstation, die anschließend den
Druck in den Gaspipelines für den Weitertransport er-
höht. Von dort aus wird das Erdgas in große Teile Euro-
pas weitergeleitet.
Anschließend besuchte die Gruppe das Labor für Ex-
ploration and Production in Gänserndorf. Dort er-
hielten die Studierenden interessante Einblicke in die
Forschung der OMV. Hier werden Gesteins-, Öl- und
Flüssigkeitsproben von Bohrungen untersucht, damit
die Werkstoffe und Betriebsmittel optimal an die ört-
lichen Bedingungen angepasst werden können. In
Gänserndorf werden auch Gesteinsproben von allen
Bohrungen, die die OMV jemals durchgeführt hat, auf-
bewahrt.
Nach einem Besuch der Werkskantine erfuhren die Teil-
nehmer/innen mehr über den Geschäftsbereich Explo-
ration and Production.
Auch in Österreich gibt es Erdöl- und Gasvorkommen,
die von der OMV genutzt werden: Das größte Ölfeld be-
findet sich in Matzen in Niederösterreich.
Beim Field Trip ging es von der Theorie in die Praxis.
Herr Karner begleitete die Gruppe den Rest des Ta-
ges. Als alter Hase im Ölbohrgeschäft wusste er über
alles Bescheid und beantwortete die zahlreichen Fra-
gen der Studierenden ausführlich. Öl wird aus Bohr-
löchern gefördert, die in der Fachsprache Sonde ge-
nannt werden. Wenn der Druck der Lagerstätte hoch
genug ist, fließt das Öl von selbst an die Oberfläche.
Nach längerer Förderung nimmt der Druck der Lager-
stätte ab und das Öl muss mit Pumpenböcken geför-
dert werden.
Der erste Zwischenstopp brachte die Gruppe zu einer
Sonde, an der gerade gearbeitet wurde. Da die Ölför-
derung in der Sonde nicht mehr rentabel ist, wird das
Bohrloch im unteren Teil mit Zement verschlossen. Wal-
ter Schumi, Workover Manager, erklärte, dass über dem
Ölverkommen noch Erdgas gespeichert ist. Deshalb
wird die Sonde weiter oben mit einer Sprengladung
perforiert, um das Erdgas zu fördern.
Bei der Förderung wird nicht nur Erdöl, sondern auch
Lagerstättenwasser und Sediment heraustransportiert.
Nach der Besichtigung der Wasseraufbereitung bot Herr
Kramer den Teilnehmer/inne/n sogar einen Schluck des
gereinigten Ölwassers an. Mit dem Auge waren keine
Verunreinigungen mehr zu erkennen, aber trotzdem
wollte keine/r das Angebot annehmen.
Dieser Ausflug war sehr interessant und kurzweilig. Die
Studierenden konnten nicht nur die vielfältigen Berufs-
bilder in der OMV kennenlernen, sondern auch den Weg
des Öls von der Sonde bis zur Raffinerie verfolgen.
http://www.tuthetop.at 47
Future Talk mit Daniel Dantine Als Abschlussveranstaltung des TUtheTOP-Programms
hatten die Studierenden Ende Mai die Gelegenheit mit
Daniel Dantine, Head of Corporate Strategy, zwei inte-
ressante Stunden zu verbringen. Dantine schilderte die
Herausforderungen der Zukunft für die OMV.
Die Kosten haben sich in den Jahren 2000 bis 2010
verdreifacht, wobei hier besonders die Personalkosten,
Materialkosten und die Energiekosten eine große Rolle
spielen. Um die OMV als Marktführer in Zentral-, Süd-
osteuropa und der Türkei zu halten, wird der Markt sehr
genau beobachtet und viel investiert. Der Öl-, Gas- und
Energiebedarf wird in diesen Ländern deutlich stärker
steigen als in den Ländern Westeuropas. Daher wurden
nun Gaskraftwerke in Rumänien und der Türkei gebaut.
Die OMV ist auch einer der Konsortialpartner beim Bau
der Gaspipeline „Nabucco“, die Österreich mit der kau-
kasischen Region verbindet. Ein schwieriges Thema ist
der Zugriff auf Energieressourcen, da sich knapp 70%
der weltweiten Ressourcen in Ländern befinden, die
keinen freien Zugang zu Förderlizenzen gewähren und
wo die Erschließung der Vorkommen ausschließlich in
staatlicher Hand liegt. Um all diese Herausforderungen
zu meistern, konzentriert sich die OMV neben den drei
Divisionen (E&P, R&M, G&P) in den drei Märkten (CEE,
SEE und Türkei) auf drei Werte, nämlich Professionals,
Pioniers und Partners.
Dieser Vortrag, der durch viele Zwischenfragen zu einem
informativen Dialog wurde, lieferte neue Einblicke, wie
in einem großen, international tätigen Konzern, Strate-
gien für die Zukunft erstellt werden.
Young Professionals Club OMV YPCOJunge Mitarbeiter/innen der OMV werden innerhalb der
ersten drei Jahre nach Eintritt in das Unternehmen zu
YPCO-Events eingeladen, um mit neuen Kolleg/inn/en
in Kontakt zu treten. Die Atmosphäre ist ungezwungen,
damit ein persönliches Kennenlernen möglich ist. Das
Motto des YPCO-Treffens im Mai lautete „Gesprächs-
stoff“. Passender konnte das Thema nicht gewählt wer-
den, denn das Ziel des Abends war, dass jede/r min-
destens drei neue Mitarbeiter/innen kennenlernt. Als
Starthilfe zogen die Teilnehmer/innen zu Beginn der
Veranstaltung Buttons, die dann im folgenden Spiel als
Gruppeneinteilung dienten. Jedes Team musste nun
über sechs Fragen sprechen bzw. diskutieren, wobei
durchaus Fragen angeführt waren, die ganz und gar
nicht für Gesprächsstoff sorgten. Belohnt wurden am
Ende die Gruppen, die letztendlich am kürzesten über
ein Thema gesprochen hatte, und das Team, das den
längsten Smalltalk machte.
Das Palmenhaus als Location samt einem asiatischen
Buffet bot für diesen Abend den perfekten Rahmen.
Es konnten nicht nur viele Mitarbeiter/innen neue Kon-
takte knüpfen, auch die Studierenden hatten wieder
die Möglichkeit mehr Einblick in das Unternehmen zu
gewinnen. Darüber hinaus war es spannend mit „Neu-
lingen“ der OMV ins Gespräch zu kommen und sich
auszutauschen.
48 http://www.tuthetop.at
Bekenntnis zur Nachhaltigkeit
Das Unternehmen agiert auf Basis von sozialen,
ethischen und ökologischen Maßstäben, deren Verbes-
serung und Ausbau laufend vorangetrieben werden.
PORR bekennt sich zu einer langfristigen und nachhal-
tigen Wachstumsstrategie. Besonders wichtig erscheint
hier das Bestreben, solide Fundamente aufzubauen,
Fuß zu fassen bevor man den nächsten Schritt wagt, und
gegebenenfalls auch wieder den Rückzug anzutreten.
Diese Strategie trägt entscheidend zur Sicherung der
Arbeitsplätze bei. Für den Konzern stehen daher rund
11.000 Mitarbeiter/innen im Vordergrund, ohne deren
tägliche Arbeit sich kein strategisches und wirtschaft-
liches Ziel erreichen ließe. Ganz entscheidend ist des-
halb die Zufriedenheit und Motivation der im Unterneh-
men tätigen Menschen. Der Leitspruch lautet schon seit
vielen Jahren „Wer baut verändert. Wer verändert, trägt
Verantwortung“. Diese Verantwortung nimmt PORR je-
doch nicht nur gegenüber seinen Mitarbeiter/inne/n
durch zahlreiche soziale konzerninterne Maßnahmen
und Leistungen wahr, sondern auch gegenüber der Um-
welt. Das klare Bekenntnis zum Umweltschutz und zur
Vermeidung von Umweltbelastungen bei Durchführung
aller Tätigkeiten ist in diesem Zusammenhang an erster
Stelle zu nennen. Da all diese Dinge nicht streng von-
einander zu trennen sind, ist es eines der Hauptziele,
Zufriedenheit, Gesundheit und Wohlbefinden der Mit-
arbeiter/innen und Kund/inn/en bestmöglich zu ge-
währleisten. Bester Beweis für Nachhaltigkeit und die
verantwortungsvolle Wahrnehmung dieser Rolle in der
Gesellschaft ist übrigens der fast 140-jährige Bestand
von PORR, der stets durch eine werthaltige Unterneh-
mensführung seines Managements geprägt war und ist.
Wie diese Unternehmenspolitik im Großkonzern gelebt
wird, durften 13 Studierende der TU Wien erfahren.
PORR
„Die Zukunft beginnt jetzt – Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie im Jahr 2030“; Was diese drei Begriffe mit der Jahreszahl 2030
in einem Wort sehr gut kombiniert ist Nachhaltigkeit, die bei der Allgemeinen Baugesellschaft – A. PORR Aktiengesellschaft schon
seit vielen Jahren praktiziert und hochgehalten wird.
Stefan Gloimüller
http://www.tuthetop.at 49
jekte. Besonders interessant war hier die Diskussion
über Eigenheiten, Auftrag und Finanzierung von Pu-
blic-Private-Partnerships. In der Präsentation der PORR
Projekt und Hochbau AG durch Alfred Vandrovec, Be-
reichsleiter Neubau Wien, wurde erstmals auch das
Thema Wirtschaftskrise und deren Einfluss auf die Bau-
branche thematisiert. Schwierigkeiten bei internationa-
ler Zusammenarbeit wurde in der Vorstellung der PORR
Technobau und Umwelt AG durch Christof Haberland,
Bereichsleiter SEE, aufgegriffen, wo es vor allem um Ar-
beitsweisen und kulturelle Differenzen auf internatio-
nalen Baustellen ging. Eindeutige Message an diesem
Abend waren die zusätzlichen Qualifikationen einer
Bauingenieurin/eines Bauingenieurs in den Bereichen
Sprachen, Recht, Wirtschaft und EDV.
Technischer InnendienstWalter Döber, Abteilungsleiter des Technischen Innen-
dienstes CEE, lud zu diesem Schnuppertag ein. Nach
einer kurzen Vorstellungsrunde verschaffte er den
Teilnehmer/inne/n einen kurzen Überblick über den
Standpunkt seiner Abteilung im Großkonzern und die
Tätigkeiten, die von der Unterstützung bei Kalkulations-
aufgaben bis zur Realisierung von Projekten reichen.
Erlebnisse aus der Welt des Bauwesen
ErwartungsworkshopDas erste Treffen der PORR-Gruppe im Rahmen des TUthe-
TOP-Programmes fand in der Sky Lobby der Konzernzen-
trale statt, wo sich den Teilnehmer/inne/n trotz des trü-
ben Wetters ein atemberaubender Blick über Wien bot.
Die Leiterin der Personalabteilung und Betreuerin die-
ser Gruppe, Sabine Neumayer, begann das Event mit
einem einführenden Vortrag über die Geschichte, Struk-
tur, Betätigungsfelder sowie Karrieremöglichkeiten bei
PORR. Beim darauf folgenden Workshop wurden die Er-
wartungen an das gemeisame Jahr definiert. Die Ideen
reichten von Exkursionen über Einblicke in PPP-Projekte
bis hin zum Ablauf eines Bauprojekts. Eine Präsentation
mit anschließender Diskussion über Nachhaltigkeit, und
wie PORR damit umgeht, bildete den Abschluss.
Kick-Off-MeetingUm einen detaillierteren Einblick in die Leitgesellschaften
von PORR zu bekommen, fand das Kick-Off-Meeting mit
den operativen Leitern statt. Christoph Schäffer, Chief Fi-
nancial Officer der PORR Solutions Immobilien- und Infra-
strukturprojekte GmbH, eröffnete die Vortragsrunde mit
der Vorstellung seiner Tochterfirma in Bezug auf Märkte,
Dienstleistungen sowie Kennzahlen und Referenzpro-
Michael Eichinger, Jörg Faschingleitner, Anja Fiebig, Josef Füssl, Stefan Gloimüller, Marlene Hawelka, Iris Jöchlinger, Katharina Luftensteiner, Bernhard Poimer,
Bettina Schnedl, Patrick Traunbauer, Mario Witthalm
Ein höchst interessantes Jahr mit Erkenntnissen über die unterschiedlichsten Aspekte und Schwierigkeiten im Bauwesen endete
mit einer Reise in eine fremde Kultur. Was davor geschah, wo die TUtheTOP-PORR-Gruppe hinein schnuppern durfte und welche
Erfahrungen sie dabei machte, lesen Sie hier.
50 http://www.tuthetop.at
Baustellenexkursion zum Bildungscampus NordbahnhofDurch einen kurzen Einführungsvortrag offenbarte sich
den Student/inn/en ein interessanter Einblick in den
technischen und wirtschaftlichen Ablauf dieses PPP-Pro-
jektes. Auf dem Areal des früheren Frachtenbahnhofs
am Praterstern entsteht ein durch die Stadt Wien initiier-
ter neuer Stadtteil. Mit Wohnanlagen, Büros und Parks
ausgestattet, sollen hier künftig etwa 20.000 Menschen
leben und rund 25.000 Arbeitsplätze entstehen. Als Teil
dieses Stadtentwicklungsprojektes errichtet PORR unter
anderem den Bildungscampus Nordbahnhof mit Platz
für etwa 670 Jugendliche. Besonders interessant waren
hierbei die durch die Bankenkrise erschwerte Finanzie-
rung und Problemlösungen dazu. Im wahrsten Sinne
des Wortes brisant war der Umgang mit Munitionsresten
aus dem Zweiten Weltkrieg. Derartige Funde können
Verzögerungen in den Bauablauf bringen, wodurch die
Gesamtbauzeit von nur 15 Monaten stark gefährdet ist.
Abteilung Bauwirtschaft und KommunikationDieser Ingenieur-Büro-ähnliche Konzernteil nimmt ver-
schiedenste Aufgabenbereiche, wie Unterstützung der
operativen Konzerneinheiten und Bereitstellung von Ex-
pert/inn/en in Normungsgremien und Interessensver-
tretungen, wahr. Seine Hauptbeschäftigung ist jedoch
das nationale und internationale Claim-Management,
wie Wolfgang Wiesner, Abteilungsleiter, erläuterte.
Mathias Fabich, Projektleiter, erklärte anhand des Baus
der Autobahn M6 in Ungarn und dem Bau der Sava-
bridge in Belgrad/Serbien die Thematik des Nachtrags-
managements und der Risiko-Analyse bei Projekten
Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf CEE (Central and
Eastern Europe) und SEE (South Eastern Europe), mit
großem Potential in Serbien und Rumänien und einer
Zukunftsperspektive in den MENA und GUS Staaten. Der
Technische Innendienst unterstützt hier bei Bedarf die
Spezialabteilungen bei Großprojekten wie beispielswei-
se dem Bahnbau.
Im zweiten Teil des Schnuppertages stand die Sava-
bridge, ein sehr spannendes Großprojekt in Belgrad am
Programm, anhand derer die Theorie praxisnahe erläu-
tert wurde.
Regionale KalkulationWeiter in Richtung Bauwirtschaft ging es beim The-
ma Regionale Kalkulation Hochbau. Josef Zatloukal,
Gruppenleiter der Regionalen Kalkulation Hochbau,
gewährte hier einen Einblick in die Organisation der
Abteilung, in den Ablauf eines aktuellen Auftrags und
in die Kalkulation eines konkreten Projekts. Dabei wur-
de besonders auf das System der Angebotsfindung
und der Angebotsverwaltung eingegangen. PORR ver-
fügt neben einem eigenen Managementsystem für die
konzernweit geltende Unternehmenspolitik auch über
ein System, bei dem sämtliche potentielle Bauprojekte
erfasst und je nach Bearbeitungsstand weitergeführt
werden, um eine hohe Qualität zu gewährleisten.
Nach der Theorie stand ein Einblick in die Projektkalku-
lation durch Robert Wieselthaler auf dem Programm,
kombiniert mit einem Rundgang in Monte Laa, wo
PORR zahlreiche Bauten errichtete.
Inserat PORR
52 http://www.tuthetop.at
dieser Größenordnung. Nach einer kurzen Autofahrt
zum Lainzer Tunnel berichtete PORR-Mitarbeiterin Li-
via Prestros über die möglichen Ausmaße von Nach-
trägen bei diesem Projekt und warum die strategische
Positionierung des Claim-Managements direkt an der
Baustelle sehr wichtig für die Verfahrensbeschleuni-
gung ist.
Forschung und EntwicklungFür wissenschaftsaffine Student/inn/en interessant war
das Treffen mit Peter Kremnitzer, Direktor für Forschung
und Entwicklung. Er stellte in einer detaillierten Präsen-
tation das breite Spektrum seiner Abteilung vor und
gab interessante Einblicke in einige Projekte. Durch Zwi-
schenfragen der Teilnehmer/innen, spontane Diskussi-
onen und die sehr gute Präsentation entwickelte sich
ein spannender „Expertentalk“ mit Führung durch das
Beton- und Asphaltlabor.
ArchitekturEinen praxisnahen Tag erlebten die TUtheTOP-Teilneh-
mer/innen bei der Abteilung Architektur, Teil der Kon-
zerntochter PORR Solution. Nach der Begrüßung durch
Heinz Grimus, Abteilungsleiter, begleiteten die Studie-
renden die Mitarbeiter/innen bei ihrer Arbeit. Dabei er-
hielten sie interessante Einblicke in die Ausführungspla-
nung vergangener Projekte und aktueller Bauvorhaben.
Im Anschluss an die Mittagspause stellte ein Mitarbei-
ter die Projektentwicklung mit Wissenswertem über die
Tätigkeitsfelder der Abteilung vor, die über die eigene
Entwurfsplanung bis hin zur Mieterakquisition von Büro-
und Handelsimmobilien reichen.
Reise in eine fremde KulturGemeinsam mit der HTL Mödling ging es im Bus vorerst
nach Mellach, wo wir den Neubau eines Wärmekraft-
werkes hautnah erlebten. In der ARGE Siemens, Stra-
bag und PORR AG entsteht hier ein mit Gas betriebenes
Kombinationskraftwerk mit erhöhtem Energieausnut-
zungsgrad. Beachtlich an dieser Baustelle waren die
sehr strengen Sicherheitsmaßnahmen, die die Anzahl
der Arbeitsunfälle sehr niedrig hält.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Belgrad, wo wir
von Patrick Brightwell, Mitarbeiter für Claim-Manage-
ment der PTU, herzlich empfangen wurden. Beim
Abendessen in der schmucken Innenstadt von Belgrad
konnte die Gruppe die südländische Mentalität kennen-
lernen, die für Österreicher/innen auch auf der Baustel-
le sehr ungewohnt ist. Bei einer Erfrischung plauderten
die Studierenden ausgelassen mit Herrn Brightwell und
konnten so viel über Bauaufträge in südlichen Ländern
erlernen. Zu Fuß ging es am nächsten Tag direkt zur Sa-
vabridge, eine der breitesten im Taktschiebeverfahren
errichtete Brücke. Die 376-m-Stahlkonstruktion über die
Sava ist per Stahlkabeln über den 200 m hohen Pylon
mit dem „back span“ verbunden, der den „main span“ in
der Waage hält. In Kombination mit den Vorlandbrücken
verbindet diese 964 m lange Konstruktion das Nord- mit
dem Südufer der Sava. Adrenalin gab es dann bei der
Fahrt in der Personenkabine auf rund 120 m Höhe per
Kran. Auf der Rückfahrt nach Österreich nutzten die Teil-
nehmer/innen noch die Gelegenheit, mit Patrick über
das Arbeiten und Leben bei PORR zu plaudern, und be-
dankten sich bei ihm für diese tolle Erlebnisreise.
http://www.tuthetop.at 53
Das TUtheTOP – Generalthema bei BCG
Der Zeithorizont der KundenFür ein führendes Beratungsunternehmen liegt der
Schwerpunkt der Arbeit darin, einerseits vorhandene
Probleme der Kunden zu filtern und vereinfacht darzu-
stellen und gemeinsam mit dem Kunden Lösungen zu
entwickeln, andererseits bereits im Vorfeld von wich-
tigen Entscheidungen passende Strategien zu entwi-
ckeln, die zukünftige Probleme erst nicht entstehen las-
sen. Bereits aus diesen Zeilen ist herauszulesen, dass die
Art der Arbeit bei BCG direkt von den Bedürfnissen der
Kunden abhängig ist. Diese Bedürfnisse liegen zumeist
in kurz-, mittel- und langfristiger Sichtweite, was einen
maximalen Zeithorizont von zehn Jahren bedeutet. Hin-
zu kommt, dass für die großteils betriebswirtschaftlichen
Fragestellungen der Kunden Prognosewerte heranzuzie-
hen sind oder neue Rechenmodelle entworfen werden,
Prognosen über allzu lange Zeiträume aber nicht mehr
als seriös und unsicher zu werten sind.
„eMobility“ – zukunftsweisend und zukunfts-trächtig?In dem skizzierten Arbeitsumfeld ist es schwierig, zu fil-
tern, wie weit die Arbeit von BCG in die Zukunft reicht
oder auf Visionen des Jahres 2030 aufbaut. Dennoch
gibt es im vielfältigen Arbeitsalltag von BCG Berater/
innen-Projekte, die visionären Charakter aufweisen,
jedenfalls aber strategische Grundüberlegungen bein-
halten, die für die Beschaffenheit des Marktes in 2030
relevant sein können. Mit dem Vortrag von Mark Dahlke
über die Beratung eines EVU wurde demonstriert, dass
auch in der oftmals kurz- und mittelfristig orientierten
Arbeit bei BCG visionäre Aufträge Platz finden, die sich
mit ungewissen Entwicklungen befassen, deren Auswir-
kungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie im
Jahr 2030 allerdings bereits heute maßgeblich beein-
flusst werden können.
BCG
Wie mit dem weit in die Zukunft reichenden Generalthema von TUtheTOP 2009/10 bei einem Strategieberater im Arbeitsalltag umge-
gangen wird, war bereits vor dem ersten Workshop bei BCG eine interessante Frage. Eine passende Antwort zu finden, ist aber nicht
so einfach, wie man denkt.
Mario Witthalm
54 http://www.tuthetop.at
Workshop mit The Boston Consulting Group Bernhard Hametner, Andreas Kopper, Stefan Ottinger, Florian Zimmermann
BCG organisierte für uns zwei äußerst interessante Workshops, bei denen wir sehr viel über die Arbeit als Berater/in bei BCG und
interessante Themen wie E-Mobility und alternative Energien erfahren durften. Neben den Workshops war genug Zeit, um sich mit
zahlreichen Berater/inne/n auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und Fragen zu klären.
BCG und der „Arbeitsalltag“Im Zuge einer interessanten Einführung wurde zu-
nächst ein grober Überblick über das Unternehmen
und dessen globale Geschäftstätigkeit gegeben.
Neben einer Erläuterung der nach funktionalen und
Industrie-Praxisgruppen gegliederten Geschäftsfelder
wurde insbesondere auch auf folgende Themen ein-
gegangen: Charakteristika von Beratungsprojekten,
die diesbezüglichen Besonderheiten von BCG im Ver-
gleich zum Mitbewerb, Hierarchiestufen und typische
Karrierewege bei BCG sowie Betätigungsmöglichkeiten
abseits des eigentlichen Beratungsgeschäfts, wie etwa
wissenschaftliche Publikationen und sogenannte So-
cial Impact Projekte. Im Anschluss an diese allgemeine
Vorstellung gab es in kleineren Gruppen die Gelegen-
heit, mehreren Consultants konkretere und teilweise
auch recht kritische Fragen zu BCG und den Erfah-
rungen im Berater-Alltag zu stellen. Diese sogenannte
„Speeddating“-Runde wurde von allen Teilnehmer/
inne/n mit Freude angenommen, wodurch der Über-
gang zur darauffolgenden Mittagspause mit Lunch-
Buffet entsprechend fließend ausfiel und auch dabei
noch einige Fragen gestellt und geduldig beantwortet
wurden.
Beratung anhand einer Fallstudie Nach dem Mittagessen begann der Hauptteil des Work-
shops: eine Case Study zum Thema Photovoltaik. Ein
erfahrener Berater von BCG übernahm die Einführung
in die Welt der Photovoltaik sowie in die vorliegende
Problemstellung. Er gab einige Grundsatzinformationen
über diese Technologie (z.B. die Herstellung von Solar-
zellen) und erläuterte deren Bedeutung am weltweiten
Energiemarkt. Die Teilnehmer/innen sollten dann in die
Berater/innen-Rolle schlüpfen und für ein fiktives mittel-
ständisches Unternehmen, das bisher auf die Herstellung
und den Betrieb von Windenergieanlagen spezialisiert
war, aber Interesse am Einstieg in die Photovoltaikbran-
che hatte, eine Analyse bezüglich eines möglichen Mark-
teintritts durchführen und eine entsprechende Präsentati-
on vorbereiten. Aufgeteilt auf zwei Gruppen waren dazu
etwa folgende Fragen zu beantworten:
• Wie sieht der weltweite Markt für Photovoltaik im Hin-
blick auf Produktion und Installation aus? Wie ist die regio-
nale Verteilung, welche Entwicklung zeichnet sich ab und
was sind die sonstigen Besonderheiten dieses Markts?
• Auf welche Segmente ist der Markt aufgeteilt und wie
sind diese hinsichtlich Attraktivität und Machbarkeit zu
beurteilen?
Inserat BCG
56 http://www.tuthetop.at
• Zwecks Einstieg in den Markt stehen je ein Photovol-
taik-Unternehmen aus Deutschland und aus Italien als
Übernahmekandidaten zur Auswahl. Welche Investition
wäre sinnvoller und warum?
Innerhalb von knapp drei Stunden mussten sich die
Gruppen getrennt voneinander in den Case und somit
die umfangreichen Unterlagen einarbeiten, die Aufga-
benstellung durch Beantwortung der Fragen lösen und
eine Präsentation für den fiktiven Auftraggeber vorbe-
reiten. Die daran anschließenden Vorträge und Empfeh-
lungen beider Gruppen wurden von den anwesenden
Consultants kritisch hinterfragt, um einen ungefähren
Eindruck zu geben, womit in der Praxis zu rechnen wäre.
Die Lösung des Cases war eine anspruchsvolle und
herausfordernde Aufgabe, vor allem der Zeitdruck war
keine zu vernachlässigende Komponente. Allerdings
stand während der Bearbeitung des Cases pro Gruppe
ein BCG-Berater als Coach mit Rat und Tat zur Seite, um
einen Einblick in die unternehmenseigene Methodik
und damit auch wichtige Tipps zur Lösung des Falles zu
geben.
Gemeinsamer Ausklang des Workshop-TagesNach den Präsentationen zogen sich die Gruppen noch
zu einer kurzen Feedback-Runde zurück, um über das
Erlebte zu reflektieren, zu diskutieren und auf diese Wei-
se weitere Lehren ziehen zu können. Den krönenden
Abschluss des Workshops bildete schließlich die Einla-
dung in ein nahegelegenes Restaurant zu einem mehr-
gängigen Dinner. Dabei konnten alle Beteiligten einen
spannenden Tag mit interessanten Gesprächen und
Anekdoten aus dem Berateralltag begleitet von wun-
derbaren kulinarischen Genüssen in entspannter Atmo-
sphäre ausklingen lassen.
2. Workshop mit The Boston Consulting GroupAm Nachmittag des 27. März 2010 konnten Michaela
Frischauf und Bernhard Kronfellner von The Boston Con-
sulting Group neun Studierende zum zweiten Workshop
im Rahmen von TUtheTOP im Dachgeschoß der Wiener
Niederlassung Am Hof begrüßen, und die bisherigen
Erlebnisse bei TUtheTOP wurden zu Beginn bei Kaffee
und Kuchen ausgetauscht.
An diesen Erfahrungen war auch Johannes Schneider,
BCG Recruiting Director für Österreich, sehr interessiert.
Bevor er uns sein Wissen über den Bewerbungsvorgang
bei BCG näher brachte, waren allerdings wir Teilnehmer/
innen gefordert. Zuerst mit einer kurzen Vorstellungs-
runde, deren Besonderheit darin lag, auch die Pläne für
das bevorstehende Wochenende zu erläutern. Weiters
wollte Herr Schneider wissen, was BCG bei der Rekru-
tierung von zukünftigen Mitarbeiter/inne/n an der TU
Wien besser machen könnte, bzw. wie die Akzeptanz
von BCG bei den Studierenden der TU Wien gesteigert
werden könnte.
Wir konnten hier hoffentlich einige gute Tipps geben.
Wenn die Firmenvertreter/innen von BCG das nächste
Mal also ohne Manschettenknöpfe zu sehen sind, dann
liegt das vielleicht an diesem Gespräch.
http://www.tuthetop.at 57
bei einem Kunden gehalten. Die Thematik drehte sich
rund um Elektroautos, deren Batterien und Lademög-
lichkeiten, das Nutzungsverhalten der Autofahrer und
nicht zuletzt die Idee, stehenden Elektroautos bei Be-
darfsspitzen auch wieder Strom entziehen zu können.
Dies alles mit einem strategischen Hintergedanken,
wollte der Kunde doch wissen, ob und wie ein Einstieg
in diesen aufkommenden Markt sinnvoll wäre.
Frankreich versus Österreich – ein vinophiler LänderkampfEs folgte nun der vermeintlich gemütliche Teil des Work-
shops, ein „vinophiler“ Länderkampf Frankreich gegen
Österreich, der vom Weinakademiker Martin Dopler und
seiner Gattin gestaltet wurde. Doch auch hier war unse-
re volle Aufmerksamkeit gefragt. Herr Dopler versorgte
uns mit einer Vielzahl an Informationen zu Weinanbau-
gebieten, Verarbeitungs- und Bewertungsmethoden.
Unser aktiver Beitrag war die Bewertung der Weine über
mehrere Runden, wobei in einer Blindverkostung immer
ein französischer gegen einen österreichischen Wein
antrat.
Schlussendlich gewannen die österreichischen Weine
bei unseren Bewertungen gegen ihre französischen
Kontrahenten mit großem Vorsprung. Allerdings dür-
fen auch wir Teilnehmer/innen uns zu den Gewinner/
inne/n des Workshops zählen, bekamen wir doch so
manch hilfreiche Information für die Zukunft, die sich
getreu dem Motto der Boston Consulting Group – „grow
further“ – in unserem weiteren Berufsleben erfolgreich
einsetzen lassen wird.
Interviewtraining und eMobilityDanach widmeten wir uns aber doch rasch dem Kernthe-
ma des Tages, nämlich einem Interviewtraining mit Case
Study. Dazu erhielten wir zuerst allgemeine Informati-
onen über den Bewerbungsprozess bei BCG. Es folgten
einige Gedanken zum richtigen Verfassen eines An-
schreibens und zu Form und Inhalt eines Lebenslaufs.
Pragmatismus, Kreativität, Motivation, soziale Kompe-
tenz, analytische Stärke, Strukturierungsfähigkeit, ex-
zellente akademische Leistungen, Auslandserfahrung,
Praktika und einen Blick über den Tellerrand - all das
sollte man mitbringen, um bei BCG erfolgreich als Bera-
ter/in durchzustarten. Daher wird bei den bis zu sechs
Interviews im Laufe des Bewerbungsprozesses natürlich
auch darauf geachtet, ob die/der Bewerber/in diesen
Ansprüchen genügt. Neben einigen Fragen zur Person
ist das Herzstück eines jeden Interviews eine zirka halb-
stündige Fallstudie.
An diesem Punkt des Interviewtrainings wurde uns eine
Übungsfallstudie präsentiert, bei der wir uns gemein-
schaftlich unter Anleitung von Herrn Sommer schrittwei-
se zu einer Lösung vorgearbeitet haben. Dabei wurden
uns die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Be-
wältigung nähergebracht.
Der zweite Teil des Nachmittags wurde von Mark Dahl-
ke bestritten, der einen etwa einstündigen Vortrag zum
Thema „eMobility - myth or reality“ hielt. Dieser sollte
einen Einblick in das Berater/innenleben bei BCG bie-
ten, wurde dieser Vortrag doch in sehr ähnlicher Form
58 http://www.tuthetop.at
Zu Gast beim Vorstand des Verbund
Die Zukunft beginnt jetzt – Gesellschaft, Wirtschaft, Technologie im Jahr 2030Der Verbund behandelte das Generalthema „Die Zukunft
beginnt jetzt – Gesellschaft, Wirtschaft, Technologie im
Jahr 2030“ innerhalb eines Workshops, im Rahmen des-
sen uns Wolfgang Pell die Möglichkeiten und Herausfor-
derungen der Elektromobilität erläuterte.
In einer Stunde diskutierte Pell mit uns Studierenden
seine Ansichten zur Bestandsentwicklung an Elektro-
autos und den benötigten Veränderungen in der In-
frastruktur. So konnten wir erfahren, dass gerade jetzt
neue Entwicklungen in der Lithiumionen-Technologie
die Elektromobilität so besonders attraktiv machen.
Pell sieht eine große Notwendigkeit in einem Zusam-
menspiel verschiedenster Unternehmen, um ein rei-
bungsloses Ineinandergreifen von Technologieplatt-
form und Umgebung zu gewährleisten. Im Laufe des
Workshops entwickelte sich eine spannende Diskussion,
die zahlreiche interessante Fragen beleuchtete.
Diskussionsrunde mit dem Vorstands- vorsitzenden Herrn Wolfgang AnzengruberIm Anschluss konnten wir Generaldirektor Wolfgang
Anzengruber kennenlernen und mit ihm die Positionie-
rung des Verbund heute und in Zukunft diskutieren. So
sieht Anzengruber in der Entwicklung der Mitarbeiter/
innenstruktur einen großen Bedarf an gut ausgebil-
deten Arbeitskräften, die noch viel dazulernen wollen.
Zur Strategieplanung erklärte Anzengruber, dass sich
der Verbund in seinem Kerngeschäft, der Wasserkraft,
sowohl in Österreich als auch international als eines der
größten Wasserkraftunternehmen Europas verstärkt be-
haupten möchte und zusätzlich in die Windkraft investie-
ren will. Auf die Frage nach dem Klimawandel betonte
Anzengruber die Verantwortung des Energiekonzerns,
nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Verbund
Um das Generalthema „Die Zukunft beginnt jetzt – Gesellschaft, Wirtschaft, Technologie im Jahr 2030“ ausgiebig zu erörtern, lud der
Verbund am 20. Mai 2010 zu einem spannenden Workshop und einer Diskussionsrunde mit dem Vorstand.
Elisabeth Felsenstein, Alexander Szep
http://www.tuthetop.at 59
Wasser, Wind und jede Menge Kohle
Kick-Off WorkshopAm 16. November traf sich die Verbund-Gruppe des
TUtheTOP-Programms zum ersten Mal zu einem Erwar-
tungsworkshop. Zunächst präsentierten die Studieren-
den ihre Erwartungen für die Zusammenarbeit mit dem
Verbund. Es zeigte sich ein breites Spektrum an Inte-
ressen, von Fragen über Anstellungen und Unterneh-
mensphilosophie, bis hin zu Kraftwerksbesichtigungen.
Im Gegenzug erfuhren wir auch die Erwartungen des
Verbunds. Neben der Einladung, einander im Laufe des
Jahres näher kennenzulernen, wurden wir dazu ange-
regt, uns aktiv mit unserem Fachwissen einzubringen.
Außerdem wolle man uns einen Überblick über die En-
ergiebranche und die Positionierung des Verbund ge-
ben. Es war schön zu sehen, dass sich die Vorstellungen
beider Seiten so gut überlappten.
Vorstellung des Geschäftsbereichs Austrian Power Trading - ATPWie handelt man mit Strom an der Börse? Diese und
andere Fragen beantwortete uns Herr Lenauer in einer
interessanten Vorstellung der ATP, einer Tochterfirma
des Verbund, die für den Handel von Strom und Gas
an der Börse zuständig ist. Aus einer anfänglichen Prä-
sentation wurde schnell eine lebhafte Diskussion über
die Probleme von Strom als schwierig zu speicherndem
Gut, die zukünftige Stromversorgung in Österreich und
die aktuelle Wirtschaftslage. Wir erfuhren viel Wissens-
wertes und staunten nicht schlecht darüber, dass man
grauen Strom grün waschen kann!
Vorstellung des Geschäftsbereichs Verbund International - VIHerr Rainer stellte uns zuletzt die VI vor, eine Unter-
nehmenstochter mit dem Ziel, umweltverträgliche Kraft-
werke in Ländern wie beispielsweise Frankreich und Al-
banien zu errichten und zu betreiben. Es soll in Märkte
investiert werden, die einen gewissen Nachholbedarf im
Energiesektor haben und ein gutes Wachstum verspre-
chen. In einer wechselseitigen Diskussion spannten wir
einen Bogen von den Aufgaben, die der Verbund in der
Konzeptionierung von Kraftwerken in diesen Ländern
wahrnimmt, bis hin zu Anforderungen an Mitarbeiter/
innen am Projekt, deren Kompetenzen sich auch auf ein
gutes interkulturelles Gespür erstrecken müssen.
Katharina Dobes, Michael Eichinger, Christoph Flamm, Bernhard Hametner, Christoph Michael Hofer, Franz Peter Musil, André Ortner, Markus Stelzhammer, Stefanie
Stiermaier, Alexander Szep, Harald Wilmersdorf
Vieles haben wir im Zuge der Verbund-Veranstaltungen erlebt, jedoch werden wir sicher nicht so schnell den Moment vergessen, als
uns in 65 Metern Höhe, bei einem überragenden Ausblick über Bruck a. d. Leitha, der abgebremste Wind eines Windrads durch die
Haare strich. Das gibt’s nur beim Verbund.
60 http://www.tuthetop.at
Business-Etikette-Workshop mit Thomas Schäfer-ElmayerAuf der Suche nach dem Schalter von Germanwings am
Flughafen Schwechat fragen zwei Gäste von Thomas
Schäfer-Elmayer eine Dame in rotem Kostüm: „Entschul-
digen Sie. Wo müssen wir einchecken?“ Als Antwort
bekamen sie: „Bei uns sicher nicht.“ - Damit wir nicht in
ein solches Fettnäpfchen treten, begrüßte uns Cornelia
Schwaminger am 11. Jänner 2010 zu einer Business-Eti-
kette mit Thomas Schäfer-Elmayer. Es handelte sich hierbei
allerdings nicht um einen eintönigen Fachvortrag. Durch
gemeinsames Erarbeiten, Erfahrungsaustausche und Rol-
lenspiele wurde dieser Tag sehr interaktiv gestaltet. Au-
ßerdem brachten uns die vielen lustigen Anekdoten aus
Schäfer-Elmayers Leben immer wieder zum Lachen. Nach
einer kurzen Vorstellungsrunde formulierten wir Teilneh-
mer/innen unsere Fragen, Wünsche und Erwartungen
an dieses Seminar. Dabei konzentrierten wir uns auf die
wichtigsten Punkte für Erfolg: Einfühlungsvermögen und
Menschenkenntnis. Bei einem Etikette-Essen im „Zum
Leupold“ wurde uns anspruchsvolles Savoir Vivre bei
Tisch beigebracht. Anhand von Rollenspielen lernten wir
Teilnehmer/innen am Nachmittag außerdem das richtige
Grüßen, Vorstellen und Anreden.
Thomas Schäfer-Elmayer hat uns in diesem spannenden
Workshop vor Augen geführt, dass es nicht genügt,
fachlich hochqualifiziert und topmotiviert zu sein.
Wer Höflichkeitsformen und Umgangsregeln nicht be-
herrscht, zerstört häufig persönliche Möglichkeiten und
Geschäftschancen.
Exkursion zu den Verbund-Kraftwerken in Dürnrohr und AltenwörthAm 27. April stand eine ganztägige Exkursion zu den
Kraftwerken in Dürnrohr und Altenwörth am Programm.
In Dürnrohr wurden wir von Herrn Novak, dem Verbund-
Werksleiter, empfangen. Es folgte eine Präsentation
über die Stromerzeugung bei der Austrian Thermal Po-
wer (ATP) und natürlich insbesondere über das lokale
Wärmekraftwerk. So konnten wir zum Beispiel erfahren,
dass das Kraftwerk aus zwei nahezu spiegelgleichen
Bauteilen besteht, die vom Verbund bzw. EVN betrieben
werden. Als Energieträger dient fast ausschließlich per
Bahn und Schiff angelieferte Kohle. Während unseres
Besuchs wurde gerade eine Revision durchgeführt. Dies
machte unseren der Präsentation folgenden Rundgang
natürlich umso spannender, konnten wir doch verschie-
dene Bauteile wie z.B. den Generator sehen, die im Nor-
malbetrieb nicht erkennbar sind. Unsere Besichtigung
führte uns aber nicht nur in das Innere, sondern auch
auf das Dach des Kraftwerks, von wo wir einen Blick auf
das riesige Kohlelager werfen konnten, das gegenwär-
tig in etwa einen Jahresbedarf vorrätig hat.
Nach dem Genuss unserer Lunchpakete machten wir
uns schließlich auf den Weg in die Katastralgemeinde
Altenwörth zum dort gelegenen Donau-Laufkraftwerk.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Kraftwerks-
leiter startete unsere Führung in der Eingangshalle des
Kraftwerks. Eindrucksvoll wurde uns anhand von Tafel-
bildern der Bau des Kraftwerks sowie der österreichische
Kraftwerkpark entlang der Donau erklärt. Besonderes In-
teresse galt der Errichtung des Kraftwerks, welche eine
Inserat Verbund
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Umleitung der Donau notwendig machte. Generell wurde
sehr eifrig über die ortsabhängige Laufgeschwindigkeit
des Wassers, die optimale Fallhöhe, Retentionsräume als
Hochwasserschutz, sowie Fischschutzkonzepte diskutiert.
Im Anschluss daran wurde uns ein detailliert dargestelltes,
dynamisches 3D-Modell des Kraftwerks vorgeführt. Großes
Staunen verursachte der Anblick der Turbinenunterseiten,
die wir bei der Führung durch einen unterirdischen Gang
besichtigen konnten. Speziell unsere Elektrotechniker
kämpften sich dann beim Eintritt in den Leistungstransfor-
matorraum am ganzen Gesicht strahlend in die erste Rei-
he vor. Von den vielen Eindrücken überwältigt und voller
Motivation machten wir uns schließlich auf eine abenteu-
erliche Busreise zu einem nahegelegenen Heurigen auf,
wo wir dann bei Speis und Trank noch ausführlich Zeit hat-
ten über unsere Eindrücke zu plaudern und einen span-
nenden Tag gemütlich ausklingen ließen.
Exkursion zum Verbund-Windpark nach Bruck a. d. LeithaWelche Bedeutung haben Hochspannungsübertra-
gungsnetzen für die Versorgungssicherheit im europä-
ischen Verbund-Netz? Welche Netzbelastungen ergeben
sich durch Kraftwerke, deren Leistungsabgabe großen
Schwankungen unterworfen ist? Wie kommt es zu einem
Blackout? Und warum wären Investitionen in die Netzka-
pazitäten und den 380kV Ringschluss in Österreich nö-
tig um einen solchen Blackout zu verhindern? Alle diese
Fragen und die entsprechenden Antworten der Verbund
Austrian Power Grid AG präsentierte uns Kurt Misak an-
schaulich mit seinem unterhaltsamen Vortrag.
Mit der Kraft des WindesNach einem informativen und diskussionsreichen Vor-
mittag folgte eine Exkursion zur Windparkbesichtigung
nach Bruck an der Leitha. Philipp Wieltschnig, Projektent-
wickler der Verbund Austrian Renewable Power GmbH,
übernahm die Führung und Präsentation vor Ort. Der
Verbund betreibt an diesem Standort fünf seiner insge-
samt 25 österreichischen Windkraftanlagen. Die 1,8MW-
Anlagen des Typs Enercon haben eine Nabenhöhe von
65 m und einen Rotordurchmesser von 70 m. Vorausset-
zung für die Rentabilität eines Windparks ist ein Wind-
potential von etwa 2.000 jährlichen Volllaststunden.
Hierzulande können Windkraftanlagen mit etwa 2.200
Volllaststunden betrieben werden. Die wetterbedingt
variierende Stromeinspeisung kann hervorragend durch
die Pumpspeicherkraftwerke im Westen ausgeglichen
werden. Der Verbund sieht in der Windtechnologie noch
sehr großes Potential und wird neben internationalen
Windkraftprojekten auch weiterhin in die umweltfreund-
liche Energieerzeugung investieren. Die Besonderheit
an Standort Bruck an der Leitha ist ein Windrad mit einer
Aussichtsplattform. Erst in Augenhöhe mit dem Rotor-
blatt wurden einem die gewaltigen Dimensionen einer
Windkraftanlage bewusst. Das Highlight für uns Techni-
ker/innen war der anschließende Anstieg in den Gene-
ratorraum. Es war ein eindrucksvolles Erlebnis, im „Herz-
stück“ der Anlage den Prozess der Energieumwandlung
aus nächster Nähe mitzuerleben.