11./12.06.2010
ESCHENBACHTZIMON BARTO KLAVIER
ROBERT SCHUMANN ZUM 200. GEBURTSTAG
SAISON 2009/2010 ABONNEMENTKONZERTE D8 / L8
03
Dirigent:
Solist:
ROBERT SCHUMANN (1810 – 1856)
ROBERT SCHUMANN
Freitag, 11. Juni 2010, 20 UhrHamburg, Laeiszhalle, Großer SaalSamstag, 12. Juni 2010, 19.30 UhrLübeck, Musik- und Kongresshalle
CHRISTOPH ESCHENBACHTZIMON BARTO KLAVIER
Introduktion und Allegro appassionato –Konzertstück für Klavier und OrchesterG-Dur op. 92 (1849) – (attacca:)
Thema und Variationen für Klavier Es-Dur„Geistervariationen“ (1854) – (attacca:)
Konzert-Allegro mit Introduktionfür Klavier und Orchester d-moll op. 134 (1853)
Pause
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 „Rheinische“ (1850)
I. LebhaftII. Scherzo. Sehr mäßigIII. Nicht schnellIV. Feierlich – (quasi attacca:)V. Lebhaft (alla breve)
Einführungsveranstaltung am 11.06.2010 um 19 Uhr mit Habakuk Traber im Kleinen Saal der Laeiszhalle.
Das NDR Sinfonieorchester ist mit dem Programm dieses Abends am 13.06.2010 in Neubrandenburg zu Gast; dieses Konzert wird live ab 16 Uhr auf NDR Kultur gesendet.
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SOLISTDIRIGENT
Tzimon Barto wuchs in Florida auf, wo er mit fünf
Jahren ersten Klavierunterricht von seiner Groß-
mutter erhielt. An der Juilliard School in New York
studierte er bei der renommierten Klavierdozentin
Adele Marcus. Bereits in dieser Zeit gewann er
gleich zweimal hintereinander den Gina Bachauer
Wettbewerb. Darüber hinaus war Tzimon Barto
Coach und Dirigent am American Opera Center
(New York). Für seine Leistungen als junger Dirigent
zeichnete ihn das Tanglewood Institute als „Most
Outstanding Student“ aus. Der internationale
Durchbruch erfolgte Mitte der 1980er Jahre, als
Tzimon Barto auf Einladung Herbert von Karajans
im Wiener Musikverein und bei den Salzburger
Festspielen auftrat. Seither ist der Pianist mit
nahezu allen international bekannten Orchestern
in Erscheinung getreten, insbesondere mit den
großen amerikanischen Orchestern in Philadelphia,
New York, Cleveland, Chicago, Boston, San Francis-
co und Houston, sowie mit dem Mariinsky Orches-
ter, den Berliner Philharmonikern, der Staatska-
pelle Dresden, dem NDR Sinfonieorchester, dem
Gewandhausorchester Leipzig, den Wiener Sym-
phonikern, dem London Philharmonic Orchestra,
dem Orchestre de Paris, dem Orquesta Nacional de
España und dem NHK Symphony Orchestra Tokio.
Tzimon Barto ist ein häufiger Gast bei großen Festi-
vals wie dem Ravinia Festival in den USA oder dem
White Nights Festival in St. Petersburg. In seiner
nunmehr gut 25-jährigen Karriere, die durch zahl-
reiche CD-Produktionen dokumentiert ist, arbeitete
er häufig mit dem Dirigenten Christoph Eschenbach
zusammen, mit dem ihn eine ebenso lange Freund-
schaft verbindet. Im Jahr 2006 hat der Pianist
den internationalen Kompositionswettbewerb für
Klavier solo „Barto Prize“ ins Leben gerufen.
Barto spricht fünf Sprachen fließend, liest Alt-
griechisch, Latein und Hebräisch und lernt derzeit
Mandarin. Zusätzlich zu seiner Musikerkarriere
betätigt er sich als Schriftsteller. Sein erstes Buch
„Eine Frau griechischer Herkunft“ erschien 2001
und wurde 2008 neu aufgelegt. Eine Bühnenver-
sion wurde in Frankfurt und Wien aufgeführt
und auf DVD veröffentlicht. Vor kurzem erschien
zu dem der Roman „Harold Flanders“.
DIRIGENT
Christoph Eschenbach ist in seiner zehnten und
letzten Spielzeit Directeur musical des Orchestre
de Paris. Als Gastdirigent ist er regelmäßig bei
den renommiertesten Orchestern sowie an den
großen internationalen Opernhäusern vertreten.
Eschenbach, der zum sechsten Music Director
des National Symphony Orchestra in Washington
DC sowie zum Music Director des dortigen John F.
Kennedy Center for the Performing Arts ernannt
wurde, wird ab September 2010 eine Schlüssel-
rolle im künstlerischen Planungsbereich dieser
beiden angesehenen Institutionen einnehmen.
Weiterhin ist er seit 2004 Chefdirigent der Inter-
nationalen Orchesterakademie des Schleswig-
Holstein Musik Festivals. In der vergangenen
Spielzeit dirigierte Eschenbach das Orchestre de
Paris beim Musikfest Berlin, bei den BBC Proms
in London und im Rahmen eines Skandinavien-
Gastspiels. Darüber hinaus unternahm er eine
dreiwöchige Europa-Tournee mit dem Philadelphia
Orchestra, dem Eschenbach in der Zeit von 2003
bis 2008 als Music Director vorstand. Weitere
Gastengagements führten ihn u. a. zu den Wiener
Philharmonikern, zum New York Philharmonic
und zum Koninklijk Concert gebouworkest Amster-
dam, wo er als Dirigent debü tierte. In dieser Sai-
son kehrt Christoph Eschenbach ans Pult des
London Philharmonic Orchestras zurück (China-
Tournee). Weiterhin stehen Konzerte mit vielen
anderen renommierten Orchestern an (u. a. Staats-
kapelle Dresden, San Francisco Symphony
Orchestra, Münchner Philharmoniker, Orchestra
Filarmonica della Scala). Als Pianist setzt Christoph
Eschenbach seine Zu sam menarbeit mit Matthias
Goerne fort, mit dem er Liederzyklen von Schubert
auf CD einspielt. Von George Szell und Herbert
von Karajan gefördert, war Eschenbach von 1982
bis 1986 künst lerischer und musikalischer Leiter
des Tonhalle Orchesters Zürich. Weiterhin leitete
er als Music Director das Houston Symphony
Orchestra (1988 – 1999), war Music Di rec tor des
Ravinia Festival (1994 – 2003), Chefdirigent des
NDR Sinfonieorchesters (1998 – 2004) sowie künst-
lerischer Leiter des Schleswig-Holstein Musik
Festivals (1999 – 2002). Neben vielen weiteren
Auszeichnungen wurde ihm das Bundesverdienst-
kreuz und der Commandeur dans l’Ordre des Arts
et des Lettres verliehen.
CHRISTOPH ESCHENBACH TZIMON BARTO KLAVIER
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PROGRAMM
Erst in der 1920 erschienenen Schumann-Bio-
graphie von Hermann von der Pfordten liest man
von der „törichten“ Anmaßung, als „Laie medizi-
nisch urteilen zu wollen“, was allerdings auch
diesen Autoren nicht vor einigen drastischen
Fehleinschät zungen bewahrt hat. Und dennoch:
Pfordten stellte bezüglich der allseits erfolgten
Verquickung von Schumanns Krankheit und sei-
nen Kompositionen die wichtige Frage: „Wenn wir
nichts davon wüssten, würden wir es dann aus
seiner Musik heraushören?“ Angesichts der Ge-
stalt der betroffenen Werke ist dies mit Sicherheit
zu verneinen. Ihr Wert und ihre Originalität sind
heute u. a. aufgrund der erhellenden Analysen in
den 1984 nahezu zeitgleich erschienenen Disser-
tationen von Michael Struck und Reinhard Kapp
(„Studien zum Spätwerk Robert Schumanns“
bzw. „Die umstrittenen späten Instrumentalwerke
Robert Schumanns“) allgemein anerkannt.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – zu
einer Zeit, in der in Anlehnung an Theodor W.
Adorno Musik nur dann als „wahr“ empfunden
wurde, wenn sie die Zerrissenheit der gesell-
schaftlichen Zustände aus der Perspektive des
darunter leidenden Subjekts widerspiegelt – hat
bezüglich Schumanns Krankheit insofern eine
Neubewertung stattgefunden, als dass durch sie
das musikwissenschaftliche Interesse an den
späten Kompositionen gesteigert wurde. Auch
zahlreiche Komponisten wie etwa Dieter Schnebel
oder Wolfgang Rihm haben sich intensiv mit
Schumanns Musik der letzten Jahre auseinander-
gesetzt. Schließlich wurde Schumann, so Rihm
in einem Aufsatz von 1984, immer wieder zu Un-
recht „verniedlicht zum Träumer im Schlafrock
oder disqualifiziert zum Stümper in Form und Klang
oder dämonisiert zum Irren von Endenich […].“
EIN „GEISTVOLL AUSGEFÜHRTES TONSTÜCK“:SCHUMANNS KONZERTANTE RARITÄTENAm 20. September schrieb Clara Schumann über
das zwischen dem 18. und 26. September 1849
komponierte Konzertstück op. 92 ihres Mannes:
„Ich freue mich sehr darauf, es zu spielen – sehr
leidenschaftlich ist es, und gewiß werde ich es
auch so spielen. Die Introduktion, die mir ganz klar
geworden […], ist sehr schön, die Melodie eine tief
empfundene, – das Allegro muß ich erst noch ge-
nauer kennen, um einen vollkommenen Eindruck
davon zu haben.“ Die Uraufführung am 14. Februar
1850 im Leipziger Gewandhaus, von der Clara
berichtete, ihr habe „die Angst fürchterlich mitge-
spielt“, wurde zu keinem durchschlagenden Erfolg.
Der Rezensent der „Signale für die Musikalische
Welt“ zeigte sich – ungeachtet seiner Bewunderung
für Schumanns Musik und Claras Klavierspiel –
angesichts der ungewohnten Rolle des Soloinstru-
mentes gegenüber dem Orchesterpart sichtlich
irritiert: „Das im Programm näher bezeichnete
Manuscript von Robert Schumann unterscheidet
sich in Form und Haltung, so wie in der Bildung
der Gedanken und deren Folge wesentlich von
allen anderen Compositionen, die für Pianoforte
im Concertstyl geschrieben sind; […] Die Pianoforte-
partie scheint uns weniger günstig bedacht als z. B.
diejenige des A-moll-Concertes von demselben
Autor; dagegen ist sie auf charakteristische Weise
mit dem Orchester innig verschmolzen und bildet
mit diesem zusammen ein Kunstwerk erhabener
Weihe.“ Und obwohl das Werk bei einer späteren
Aufführung am 13. März 1851 in Düsseldorf laut
PROGRAMM
Lange Zeit stand man dem Spätwerk von Robert
Schumann skeptisch gegenüber und Stücke wie das
Violinkonzert d-moll WoO 23, das Konzert-Allegro
op. 134 oder die „Szenen aus Goethes Faust“ WoO 3
wurden vernachlässigt oder ignoriert. Ur sa che hier-
für war die Tatsache, dass die Rezeption dieser und
anderer Kompositionen der letzten Jahre ganz im
Zeichen von Schumanns niederschmettern der
psy chischer Erkrankung stand. Die Anfänge dieser
Krankheit – der Medizinhistoriker Franz Hermann
Franken bestätigte 1984 die bereits bekannte Dia-
gnose „progressive Paralyse“ (Hirnerweichung als
finales Stadium einer Spät syphilis) – reichen bis in
das Jahr 1831 zurück, in dem sich Schumann selbst
für „syphilitisch“ erklärt hatte. Nach einer längeren
Phase der Spätlatenz, während der Schumann ab
1850 bereits zahlrei che Frühsymptome der sich
im Nervensystem aus breiten den Infektion zeigte,
verstärkten sich die Beschwerden Anfang 1854
sprunghaft und Schumann versuchte sich mitten
im Düsseldorfer Karneval im Rhein das Leben zu
nehmen. Anschlie ßend wurde er in die Nervenheil-
anstalt Bonn-Endenich eingeliefert, wo er – der Welt
abhanden gekommen – nach langem Martyrium
am 29. Juli 1856 um 16 Uhr verstarb.
Den meisten seiner Biographen und Interpreten
galt es als sicher, dass Schumann seine Schaffens-
kraft aufgrund der Erkrankung in späterer Zeit
verloren habe. So glaubte etwa Wilhelm Joseph
von Wasielewski, der Konzertmeister der Düssel-
dorfer Sinfoniker und erste Schumann-Biograph,
in Schumanns Spätwerk „Spuren geistiger Ermat-
tung“ und ein „Schwinden der Gestaltungskraft“
zu erkennen. In Franz Brendels „Geschichte der
Musik in Italien, Deutschland und Frankreich“
von 1860 heißt es, in Schumanns „dritter Epoche“
sei ein schöpferischer Rückschritt zu verzeichnen,
der sich darin bemerkbar mache, dass die „formel-
len Mängel“ stärker hervorträten und Schumann
derzeit viel geschrieben habe, „ohne die eigentlich
bedingende innere Notwendigkeit abzuwarten“.
Und Hugo Riemann glaubte selbst in der „Rheini-
schen“ Sinfonie „Spuren der erlahmenden Ge-
staltungskraft“ zu erblicken. Die Liste derartiger
Fehlurteile, die leider auch von Clara Schumann
gestützt wurden und streckenweise noch heute im
Zusammenhang mit Schumanns spätem Schaffen
kolportiert werden, ließe sich problemlos erweitern.
ZU DEN (SPÄTEN) WERKEN VON ROBERT SCHUMANNKLAVIERKONZERT-ARRANGEMENT UND SINFONIE
Schumannhaus in Endenich bei Bonn; hier fand
Schumann am 4. März 1854 Aufnahme und
starb am 29. Juli 1856
Christoph Eschenbach hat Schumanns konzertan-
te Raritäten op. 92 und op. 134, die selten zur Auf-
führung gebracht werden, nach Art eines dreisät-
zigen Klavierkonzerts angeordnet, bei dem die
Variationen über ein eigenes Thema Es-Dur für
Klavier solo die Funktion eines langsamen Mittel-
satzes einnehmen. „Seit Jahren“, so Eschenbach,
„hatte ich die Idee, die beiden großen Kon zert-
stücke für Klavier und Orchester in einen Zusam-
menhang zu bringen. Da beide Werke für sich al-
lein zu kurz sind, musste ein langsames Stück ein-
gefügt werden. Hier bei dachte ich zunächst an die
‚Gesänge der Frühe‘ op. 133, die sich jedoch als
zu lang erwiesen. Tzimon Barto schlug dann die
Es-Dur-Variationen vor, mit deren Hilfe wir dann
quasi ein neues Klavierkonzert kreierten.“
Bei diesen sogenannten „Geistervariationen“ han-
delt es sich um Schumanns letzte gültige Kompo-
sition – ein Werk, das unter tragischen Umständen
entstanden ist, über die Clara in ihrem Tagebuch
berichtete: „Freitag, den 17. [Februar 1854], nachts,
als wir nicht lange zu Bett waren, stand Robert
wieder auf und schrieb ein Thema auf, welches,
wie er sagte, ihm die Engel vorsangen; nachdem er
es beendet, legte er sich wieder und phantasierte
nun die ganze Nacht, immer mit offenen, zum
Himmel aufgeschlagenen Blicken; er war des fes-
ten Glaubens, Engel umschweben ihn und machen
ihm die herrlichsten Offenbarungen […]. Der Mor-
gen kam und mit ihm eine furchtbare Änderung!
Die Engelstimmen verwandelten sich in Dämonen-
stimmen mit gräßlicher Musik; […] Die nächstfol-
genden Tage blieb es immer dasselbe, immer ab-
wechselnd gute und böse Geister um ihn, aber nicht
immer in Musik, sondern oft nur sprechend. Dabei
aber hatte er so viel Klarheit des Geistes, daß er
zu dem wundervoll rührenden, wirklich frommen
Thema, welches er in der Nacht des 10. [richtig: 17.]
niedergeschrieben, ebenso rührende, ergreifende
Variationen machte […].“
Laut Claras Tagebuch schrieb Schumann am
27. Februar die Variationen „aufs Reine“, bis er –
bei der fünften und letzten Veränderung ange-
langt – trotz ständiger Aufsicht das Haus verließ,
um sich in den Rhein zu stürzen. Dass Schumanns
später mit dem wenig glücklichen Beinamen „Geis-
ter variationen“ versehenes Werk (ein Titel, der
einer unvoreingenommenen Rezeption wohl eher
Schumann beim Publikum „eine größere Wirkung“
hinterließ, hatte es fortan nie den Erfolg des be-
rühmten a-moll-Klavierkonzerts op. 54 – und das,
obwohl es zwischen beiden Werken viele Gemein-
samkeiten gibt. So ließe sich etwa über die lang-
same „Introduktion“ des Konzertstücks dasselbe
sagen, was Clara Schumann bereits über die a-
moll- Phantasie, den späteren ersten Satz des Kla-
vierkonzertes op. 54, in ihrem Tagebuch notiert
hatte: „Das Clavier ist auf das feinste mit dem Or-
chester verwebt – man kann sich das Eine nicht
denken ohne das Andere.“ Auch im Konzertstück
entfalten Solo- und Orchesterpart keine Dialog-
strukturen, sondern vereinen sich eher in lyrisch-
fließenden Melodielinien. Demgegenüber werden
im Allegro appassionato, in dem das motivische
Material der Einleitung aufgegriffen wird, Klavier
und Orchester eher blockhaft gegenübergestellt
(abgesehen von Teilen der Durchführung). Der Re-
prisenbeginn mit der Wiederaufnahme des ersten
Themas ist ganz dem Orchester vorbehalten, be-
vor in der Coda die harfenartigen Klavierarpeg-
gien aus der Einleitung in modifizierter Form ein
letztes Mal erklingen.
Das Konzert-Allegro mit Introduktion für Klavier
und Orchester d-moll op. 134, das innerhalb einer
Woche im August 1853 entstanden ist, wurde wäh-
rend einer erfolgreichen Konzertreise des Ehepaars
Schumann mehrfach aufgeführt, zum ersten Mal
am 26. November in Utrecht unter der Leitung des
Komponisten. Im Februar des folgenden Jahres,
wenige Tage vor seinem geistigem Zusammen-
bruch, bot Schumann das Werk „heiteren Charak-
ters“ dem Leipziger Verleger Senff an, der das
Stück im Juni 1855 als op. 134 auch herausgab.
Nach einer Aufführung im Leipziger Gewandhaus
wurde das Konzert-Allegro in der „Neuen Zeitschrift
für Musik“ als „ein glücklich concipirtes, geistvoll
ausgeführtes Tonstück“ bezeichnet, „in dem uns
aus jeder Note Schumanns’s Eigenthümlichkeit und
Genialität in unverkürzter Frische und Anmuth
entgegen tritt.“ Ebenfalls rundum positiv fiel die
Besprechung in den „Signalen für die Musikali sche
Welt“ aus, in denen der Rezensent den „inneren
Kunstwerth“ der Komposition hervorhob, zugleich
aber auch anmerkte, dass das Stück noch vor Aus-
bruch von Schumanns Krankheit entstanden sei.
Warum Claras anfänglich positive Einschätzung
dieses Konzertstückes nach dem Tod ihres Mannes
ins Negative umschlug ist aus heutiger Sicht schwer
nachvollziehbar; schon seit 1855 sah sie von weite-
ren Aufführungen ab und bewertete die Kompositi-
on als ein von der Geisteskrankheit überschattetes
Gelegenheitswerk düsteren Charakters.
Von seinen Vorgängern, dem a-moll-Konzert op. 54
und dem Konzertstück op. 92, unterscheidet
sich diese dritte und letzte vollendete Klavier-
Orchester- Komposition Schumanns durch die
Dominanz des Soloklaviers, dessen Part den Or-
chesterstimmen in phantasievoller Weise gegen-
übergestellt wird. Während in der Introduktion
die unterschiedlichsten Ausdrucksbereiche auf
engstem Raum berührt werden, weist der Allegro-
Teil zwei gegensätzliche Themenbereiche auf,
welche in der im Stil einer Toccata einsetzenden
Durchführung verarbeitet werden. Am Ende des
Werkes steht ein an Beet hoven gemahnender und
alle Spannungen lösender „éclat triomphal“, des-
sen Wirkung durch Fanfarenmotive in den Trom-
peten und der Tenor-Posaune akzentuiert wird.
08 09
PROGRAMM PROGRAMM
Robert Schumann
mit großem Beifall gehört. Die neue Tondichtung
unseres verehrten Componisten beabsichtigt wohl
nicht einen heroischen Charakter: sie entrollt uns
vielmehr – wenn man solche immerhin subjektiv
bleibende Ausmalungen gestatten will – ein Stück
rheinischen Lebens in frischer Heiterkeit.“ Die sich
bereits hier andeutende Bezeichnung des Werkes
als „Rheinische“ Sinfonie setzte sich laut Wilhelm
Josef von Wasielewski schließlich aus folgenden
Gründen durch: „In Betreff des Charakters der an-
deren Sätze fügte er [Schumann] hinzu: ‚es mußten
volksthümliche Elemente vorwalten und ich glaube,
es ist mir gelungen‘, was auch auf zwei Stücke
(nämlich das zweite und fünfte), in ihrer planen,
und im guten Sinne, so weit das bei Schumann
überhaupt möglich war, populären Haltung, min-
destens Anwendung finden dürfte.“ Zudem habe
der Komponist, so Wasielewski bezüglich des re-
gionalpatriotischen Charakters der Sinfonie weiter,
„den ersten Anstoß“ zu dem Werk „durch den
Anblick des Cölner Domes“ erhalten. Tatsächlich
hatte Schumann unmittelbar nach seiner Rückkehr
aus Köln am 7. November 1850 mit den ersten
Skizzen zu dem Werk begonnen, wobei er und
seine Frau Clara von dem „Anblick des grandiosen
Domes“ (Clara) begeistert waren.
Es ist sicherlich anzunehmen, dass die erfreuli chen
Lebensumstände Schumanns während jener be-
ruflich noch ungetrübten ersten Düsseldorfer Mo-
nate den insgesamt positiven Tonfall der „Rhei-
nischen“ Sinfonie mitbestimmt haben. Im Unter-
schied zu seinen vorangegangenen sinfonischen
Werken beginnt der erste Satz ohne Einleitung di-
rekt mit der Exposition eines als „lebhaft“ bezeich-
neten Hauptthemas, das vom vollen Orchester im
forte intoniert wird und sich – strukturell reichhal-
tig differenziert – über 56 Takte ausdehnt. Der vor-
wärtsdrängende und vitale Charakter der Musik
entsteht vornehmlich durch eine eigenwillige von
Synkopen geprägte Rhythmisierung, welche dem
gesamten Satz einen überaus schwung vollen Duk-
tus verleiht. Der zweite Satz, ein Scherzo in C-Dur
mit zwei elegischen Trioteilen, scheint demgegen-
über die Stimmungen und das bunte Treiben eines
ländlichen Festes musikalisch einzufangen. Die
„Rheinische Musikzeitung“ schrieb von „ein[em]
behäbig[en] Rheinlandleben: man denkt an schöne
Wasserfahrten zwischen rebengrünen Hügeln und
freundliche Winzerfeste.“
Es folgt der langsame Satz in dreiteiliger Liedform
(„Nicht schnell“), dessen Rahmenteile von einem
in Klarinetten und Fagotten vorgestellten „dolce“-
Thema geprägt sind. Der vor dem Finale nachträg-
entgegensteht) als „Musik eines Wahnsinni gen“
stigmatisiert wurde, mag kaum überraschen. Be-
trachtet man die Komposition jedoch weitgehend
losge löst von ihrer Entstehungsgeschichte, wird
man feststellen müssen, dass von einem Nachlas-
sen Schumanns schöpferischer Kräfte keine Rede
sein kann. Denn die Variationen, die sich metrisch
und harmonisch meist eng an dem choralartigen
Thema orientieren, bieten eine Fülle an subtilen
klanglichen und rhythmischen Veränderungen,
wobei etwa der Klaviersatz der 3. Variation auf
Brahms’ Spätwerk vorauszuweisen scheint.
„EIN STÜCK RHEINISCHEN LEBENS IN FRISCHER HEITERKEIT“: SCHUMANNS DRITTEWie viel unbeschwerter war für das Ehepaar
Schumann die Zeit, in der die „Rheinische“ Sinfo-
nie entstanden ist. Sie wurde vier Jahre vor den
„Geister variationen“ und unmittelbar nach Schu-
manns Übersiedlung nach Düsseldorf im Septem-
ber 1850 skizziert, wo der Komponist als Nachfol-
ger seines Freundes Ferdinand Hiller die Stelle als
Städti scher Musikdirektor angetreten hatte. Zwar
war der Umzug in die eher bescheidenen Verhält-
nisse einer derzeit vergleichsweise kleinen Stadt
nicht ganz freiwillig erfolgt, war es doch Schumann
weder gelungen, die beruflich interessan tere
Leitung des Leipziger Gewandhausorchesters zu
übernehmen, noch, dem (derzeit als Revolutionär
steckbrieflich gesuchten) Richard Wagner als
Opernkapellmeister in Dresden nachzufolgen. Aber
der enthusiastische Empfang in der Hauptstadt
der preußischen Rhein provinz, das anregende
gesellschaftliche Umfeld, die zunehmende Aner-
kennung der eigenen Werke und nicht zuletzt
auch die wieder stabilere Gesund heit Schumanns
zerstreuten die anfänglichen Bedenken und ver-
setzten ihn in eine regelrechte schöpferische
Euphorie. Innerhalb kürzester Zeit entstanden das
Violoncellokonzert a-moll op. 129 und mit der
Es-Dur-Sinfonie sein letztes sinfoni sches Werk,
das Schumann am 9. Dezember nach nur etwa
einem Monat Arbeit vollendete. (Entgegen der üb-
lichen Zählung, die auf der Reihenfolge der Werk-
veröffentlichungen und nicht auf der Chronologie
der Entstehung beruht, handelt es sich bei der
„Rheinischen“ nicht um die dritte sondern um die
vierte und letzte Sinfonie Schumanns.)
Die Uraufführung des Werkes am 6. Februar 1851
unter der Leitung des Komponisten war laut einem
Artikel in der „Rheinischen Musikzeitung“ ein voller
Erfolg: „Die erste Aufführung der neuen Sinfonie“,
heißt es hier, „machte besonders in den ersten
zwei Mittelsätzen sichtbare Wirkung und wurde […]
10 11
PROGRAMM PROGRAMM
Clara und Robert Schumann, anonyme Lithographie
(um 1850)
„Kölner Dombaufest“ (Baubeginn 1248, Vollendung
1842 – 1880), unsignierter Holzstich
12 13
PROGRAMM CD-TIPP
lich eingeschobene vierte Satz, der das traditio-
nelle Sinfoniemodell zur Fünfsätzigkeit erweitert,
steht mit seiner choralartigen musikalischen Faktur
und seinem pathetischen Impetus in deutli chem
Kontrast zu den anderen Sinfonieteilen. Schumann
gab dem Satz, dessen kirchenmusikalischer Ton-
fall nicht zu überhören ist („die Instrumentation an
und für sich [erinnert] unmittelbar an den Orgel-
klang der christlichen Kirche“, schrieb Theodor
Uhlig in der „Neuen Zeitschrift für Musik“), ursprüng-
lich die Überschrift „Im Charakter der Begleitung
einer feierlichen Ceremonie“. Wasielewski bemerk te
hierzu: „Während der Komposition [der Dritten
Sinfonie] wurde der Meister dann noch durch die,
in jene Zeit fallenden, zur Cardinalserhebung des
Cölner Erzbischofs v. Geißel stattfindenden Feier-
lichkeiten beeinflußt. Diesem Umstande verdankt
die Symphonie wohl geradezu den fünften, in for-
meller Hinsicht ungewöhnlichen Satz (den vierten
der Reihenfolge nach) […].“ Da die Zeremonie am
12. November 1850 stattfand und der Satz nicht
vor Ende dieses Monats skizziert wurde, ist es
durchaus möglich, dass dieses Ereignis Schumann
tatsächlich inspiriert hat.
Dem Finale, in welchem der „Religioso“-Tonfall des
vorangegangenen Satzes von heiter-festlichen
und streckenweise betont einfach gesetzten Satz-
mustern abgelöst wird, gab Schumann die übliche
Sonatenallegroform, wenngleich er auf die Wieder-
holung der Exposition verzichtete. Auf dem Höhe-
punkt und am Ende des Werkes wird noch einmal
das Hauptthema des vierten Satzes zitiert, das
nun jedoch in hymnischem Dur durchbruchartig
erklingt und mit dessen letztem Einsatz die Sin-
fonie glanz voll beendet wird. Der Rezensent der
„Rheinischen Musikzeitung“ schrieb hierzu: „Leb-
haftes Finale mit frischem, weitgesponnenen Ein-
leitungsthema, in welches sich die Tongeister der
vorigen Sätze verflechten. Es ist Alles in’s Freie
hinausgeeilt und erfreut sich am lustigen Abend
der Erinnerung.“
Harald Hodeige
Gemeinsam mit dem NDR Sinfonieorchester
haben Christoph Eschenbach und Tzimon Barto
Robert Schumanns Konzertstücke G-Dur op. 92 und
d-moll op. 134 und seine „Geistervariationen“ für
Klavier solo auf CD eingespielt – drei vieldiskutier-
te, aber selten aufgeführte Spätwerke des gro ßen
Romantikers. Dabei hat Christoph Eschenbach
die beiden konzertanten Raritäten nach Art eines
dreisätzigen Klavierkonzerts angeordnet, bei dem
die solistischen „Geistervariationen“ die Funktion
eines langsamen Mittelsatzes einnehmen. Manuel
Brug nannte die ungewöhnliche Neuproduktion
in der Zeitung „Die Welt“ „eine der schönsten,
gewichtigsten CDs zum gerade erst anklingen den
Schumann-Jubiläumsjahr“. „Der Spiegel“ bezeich-
nete sie in einer Kurzrezension als „Delikatesse
aus Träumerei und Leidenschaft“, und Eleonore
Büning schrieb unter dem Titel „Eine große Nacht-
musik“ in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“:
„Eschenbachs Interpre tation verteilt klug Licht
und Schatten, sie lotet jedes Detail aus. Und das
NDR Sinfonieorchester, mit dem er vertraut ist
seit 1977 und dem er auch eine Zeitlang als Chef-
dirigent vorgestanden hatte, wächst unter seiner
Anleitung wieder einmal über sich hinaus. Für die
Zugabe setzt sich Eschenbach selbst ans Klavier:
Er spielt mit Barto vierhändig die sechs Studien
für Pedalflügel op. 56 ‚in kanonischer Form‘.“
DER UNBEKANNTE SCHUMANNEINE NEUE CD DES NDR SINFONIEORCHESTERS MIT CHRISTOPH ESCHENBACH UND TZIMON BARTO
ROBERT SCHUMANNKonzertstück für Klavier und Orchester G-Dur op. 92Thema und Variationen für Klavier Es-Dur WoO 24„Geistervariationen“Konzert-Allegro mit Introduktion für Klavier und Orchesterd-moll op. 134Sechs Stücke in kanonischer Form op. 56(bearbeitet für zwei Klaviere von Claude Debussy)
NDR SINFONIEORCHESTERCHRISTOPH ESCHENBACH | TZIMON BARTO
Auch in diesem Jahr wird das Schleswig-Holstein
Musik Festival wieder vom NDR Sinfonieorchester
und seinem Chefdirigenten feierlich eröffnet. Bei
den von Christoph von Dohnányi dirigierten Kon-
zerten in der Lübecker Musik- und Kongresshalle
am 10. und 11. Juli 2010 (18 Uhr bzw. 11 Uhr) steht
neben Robert Schumanns Vierter Sinfonie auch
Gustav Mahlers Vierte auf dem Programm. Solistin
in letzterem Werk wird die Sopranistin Christiane
Oelze sein. Das Konzert am 11. Juli wird live von
NDR Kultur sowie vom NDR und 3Sat übertragen.
Im Rahmen des Preisträgerkonzertes „Leonard
Bernstein Award 2010“ wird das NDR Sinfonie-
orchester ferner gemeinsam mit dem Dirigenten
Manfred Honek am 21. August 2010 um 20 Uhr in
der Lübecker Musik- und Kongresshalle erwartet.
Preisträger ist der junge Ausnahme-Pianist Kit
Armstrong, den kein Geringerer als Alfred Brendel
als Meisterschüler angenommen hat. Das Programm
dieses Abends – Ludwig van Beethovens Drittes
Klavierkonzert und Peter Tschaikowskys Fünfte
Sinfonie – wird am 22. August 2010 ab 18 Uhr in
einem Benefizkonzert zugunsten der Walter und
Charlotte Hamel Stiftung und der Stiftung phönikks
im Hangar 7 der Lufthansa Technik, Basis Ham-
burg, wiederholt werden.
Bei den Abschlusskonzerten am 28. und 29. August
2010 in der Lübecker Musik- und Kongresshalle
bzw. im Kieler Schloss – jeweils um 20 Uhr – wird
das NDR Sinfonieorchester von Alan Gilbert gelei-
tet. (Das Sonntags-Konzert am 29. August wird live
auf NDR Kultur gesendet.) Vor der Pause wird Jean
Sibelius’ Siebente Sinfonie erklingen, anschließend
werden Peter Seiffert (Tenor) und Thomas Hampson
(Bariton) die Vokalpartien in Gustav Mahlers „Lied
von der Erde“ übernehmen.
SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK FESTIVALDIE KONZERTE DES NDR SINFONIEORCHESTERS
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KONZERT-TIPP KONZERTVORSCHAU
DAS NDR SINFONIEORCHESTER BEIMSCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK FESTIVAL
Samstag, 10. Juli 2010, 18 Uhr
Lübeck, Musik- und Kongresshalle
Sonntag, 11. Juli 2010 11 Uhr
Lübeck, Musik- und Kongresshalle
Dirigent:
Christoph von Dohnányi
Solistin:
Christiane Oelze Sopran
ROBERT SCHUMANN
Sinfonie Nr. 4 d-moll op. 120
GUSTAV MAHLER
Sinfonie Nr. 4 G-Dur
Preisträgerkonzert Leonard Bernstein Award 2010
Samstag 21. August 2010, 20 Uhr
Lübeck, Musik- und Kongresshalle
Sonntag, 22. August 2010, 18 Uhr
Hamburg, Lufthansa Technik, Basis Hamburg,
Hangar 7
Dirigent:
Manfred Honeck
Solist:
Kit Armstrong Klavier
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Klavierkonzert Nr. 3 c-moll op. 37
PETER TSCHAIKOWSKY
Sinfonie Nr. 5 e-moll op. 64
Samstag, 28. August 2010, 20 Uhr
Lübeck, Musik- und Kongresshalle
Sonntag, 29. August 2010, 20 Uhr
Kiel, Schloss
Dirigent:
Alan Gilbert
Solisten:
Peter Seiffert Tenor
Thomas Hampson Bariton
JEAN SIBELIUS
Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105
GUSTAV MAHLER
„Das Lied von der Erde“
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KONZERTVORSCHAUKONZERTVORSCHAU
D1 Freitag, 8. Oktober 2010, 20 Uhr
Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal
Dirigent:
Ludovic Morlot
Solist:
Frank Peter Zimmermann Violine
BÉLA BARTÓK
Violinkonzert Nr. 2
WITOLD LUTOSŁAWSKI
Trauermusik
(in memoriam Béla Bartók)
FRANZ SCHUBERT
Sinfonie Nr. 7 h-moll
D 759 „Unvollendete“
19 Uhr Einführungsveranstaltung
D2 Freitag, 12. November 2010, 20 Uhr
Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal
Dirigent:
John Storgårds
Solist:
Christian Tetzlaff Violine
FREDERICK DELIUS
The Walk to the Paradise Garden
JÖRG WIDMANN
Violinkonzert
JEAN SIBELIUS
Sinfonie Nr. 1 e-moll op. 39
19 Uhr Einführungsveranstaltung
D3 Freitag, 17. Dezember 2010, 20 Uhr
Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal
Dirigent:
Christoph Eschenbach
Solist:
Saleem Abboud Ashkar Klavier
PETER TSCHAIKOWSKY
Phantasie-Ouvertüre
„Romeo und Julia“
ROBERT SCHUMANN
Klavierkonzert a-moll op. 54
PETER TSCHAIKOWSKY
Sinfonie Nr. 1 g-moll op. 13
„Winterträume“
19 Uhr Einführungsveranstaltung
D4 Freitag, 14. Januar 2011, 20 Uhr
Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal
Dirigent:
Herbert Blomstedt
Solistin:
Julia Fischer Violine
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Violinkonzert G-Dur KV 216
ANTON BRUCKNER
Sinfonie Nr. 3 d-moll
19 Uhr Einführungsveranstaltung
DIE KONZERTE DER REIHE DIN DER SAISON 2010/2011
NDR DAS NEUE WERKFreitag, 18. Juni 2010, 20 Uhr
Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
HOMMAGE A MAURICIO KAGEL20 Uhr: Konzert 1
NDR Sinfonieorchester
Fabrice Bollon Dirigent
Karla Csordas Sopran
Jean Lorrain Sprecher
MAURICIO KAGEL
„Interview avec D. pour Monsieur Croche
et Orchestre“
„Ein Brief“
Konzertszene für Mezzosopran
und Orchester
10 Märsche um den Sieg zu verfehlen
„Les idées fi xes“
Rondo für Orchester
Samstag, 19. Juni 2010
Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
20 Uhr: Konzert 2
NDR Chor
Rascher Saxophon Quartett
Ensemble „L’art pour l’art“
MAURICIO KAGEL
„Acustica“ für experimentelle Klangerzeuger
und Lautsprecher
„Les Inventions d’Adolphe Sax“
Kantate für Kammerchor und Saxophonquartett
Die Broschüre „NDR Sinfonieorchester in der
Saison 2010/2011“ ist da! Gerne schicken wir
sie Ihnen per Post zu. Bitte lassen Sie uns dazu
Ihre Anschrift wissen.
NDR Sinfonieorchester
Rothenbaumchaussee 132 | 20149 Hamburg
E-Mail: [email protected] | Fax: (040) 41 56-14 24 01
Karten im NDR Ticketshop im Levantehaus, Tel. 0180 - 1 78 79 80 (bundesweit zum Ortstarif für Anrufe aus dem deutschen Festnetz, maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz), online unter www.ndrticketshop.de
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KONZERTVORSCHAUKONZERTVORSCHAU
L1 Freitag, 24. September 2010, 19.30 Uhr
Lübeck, Musik- und Kongresshalle
Dirigent:
Christoph von Dohnányi
GUSTAV MAHLER
Sinfonie Nr. 9 D-Dur
L2 Samstag, 13. November 2010, 19.30 Uhr
Lübeck, Musik- und Kongresshalle
Dirigent:
John Storgårds
Solist:
Christian Tetzlaff Violine
FREDERICK DELIUS
The Walk to the Paradise Garden
JÖRG WIDMANN
Violinkonzert
JEAN SIBELIUS
Sinfonie Nr. 1 e-moll op. 39
L3 Freitag, 10. Dezember 2010, 19.30 Uhr
Lübeck, Musik- und Kongresshalle
Dirigent:
Alan Gilbert
GUSTAV MAHLER
Sinfonie Nr. 6 a-moll
D5 Freitag, 11. Februar 2011, 20 Uhr
Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal
Dirigent: Christoph Eschenbach
Solistin: Christiane Karg Sopran
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Sinfonie D-Dur KV 385 „Haffner“
PETER RUZICKA
Einschreibung –
Sechs Stücke für großes Orchester
(Uraufführung)
GUSTAV MAHLER
Sinfonie Nr. 4 G-Dur
19 Uhr Einführungsveranstaltung
D6 Freitag, 4. März 2011, 20 Uhr
Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal
Dirigent: Alan Gilbert
Solist: Thomas Hampson Bariton
FRANZ SCHUBERT
Ouvertüre C-Dur op. 26
D 644 „Rosamunde“
GUSTAV MAHLER/LUCIANO BERIO
„Frühe Lieder“
• Ging heut’ morgen über’s Feld
• Nicht wiedersehen
• Lied des Verfolgten im Turm
• Der Schildwache Nachtlied
• Zu Straßburg auf der Schanz’
• Revelge
GUSTAV MAHLER
Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur: Adagio
ALBAN BERG
Drei Orchesterstücke op. 6
19 Uhr Einführungsveranstaltung
D7 Freitag, 8. April 2011, 20 Uhr
Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal
Dirigent:
Paolo Carignani
Solisten:
Marina Rebeka Sopran
Laura Polverelli Mezzosopran
Dimitry Korchak Tenor
Andrea Concetti Bass
NDR Chor
Dänischer Rundfunkchor / DR
LUCIANO BERIO
Rendering für Orchester
(nach Entwürfen und Skizzen
Franz Schuberts)
GIOACCHINO ROSSINI
Stabat Mater
19 Uhr Einführungsveranstaltung
D8 Freitag, 29. April 2011, 20 Uhr
Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal
Dirigent:
James Conlon
Solist:
Stefan Wagner Violine
BENJAMIN BRITTEN
Violinkonzert d-moll op. 15
DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH
Sinfonie Nr. 5 d-moll op. 47
19 Uhr Einführungsveranstaltung
L4 Samstag, 15. Januar 2011, 19.30 Uhr
Lübeck, Musik- und Kongresshalle
Dirigent:
Herbert Blomstedt
Solistin:
Julia Fischer Violine
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Violinkonzert G-Dur KV 216
ANTON BRUCKNER
Sinfonie Nr. 3 d-moll
L5 Freitag, 25. Februar 2011, 19.30 Uhr
Lübeck, Musik- und Kongresshalle
Dirigent:
Krzysztof Urbański
Solist:
Daniel Müller-Schott Violoncello
ROBERT SCHUMANN
Konzert für Violoncello und Orchester a-moll
op. 129
GUSTAV MAHLER
Sinfonie Nr. 5 cis-moll
L6 Freitag, 25. März 2011, 19.30 Uhr
Lübeck, Musik- und Kongresshalle
Dirigent:
Alan Gilbert
Solist:
Lisa Batiashvili Violine
MAGNUS LINDBERG
Violinkonzert
ANTONÍN DVOŘÁK
Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60
DIE KONZERTE DER REIHE LIN DER SAISON 2010/2011
1. VIOLINENRoland Greutter**, Stefan Wagner**,
Florin Paul**, Gabriella Györbiro*, Ruxandra Klein*,
Marietta Kratz-Peschke*, Brigitte Lang*,
Lawrence Braunstein, Dagmar Ferle, Malte Heutling,
Sophie Arbenz-Braunstein, Radboud Oomens,
Katrin Scheitzbach, Alexandra Psareva,
Bettina Lenz, Razvan Aliman, Barbara Gruszczynska,
Motomi Ishikawa, Sono Tokuda, N.N., N.N
2. VIOLINENRodrigo Reichel**, Christine-Maria Miesen**,
N.N.*, N.N.*, Rainer Christiansen, Regine Borchert,
Felicitas Mathé-Mix, Hans-Christoph Sauer,
Stefan Pintev, Theresa Micke, Boris Bachmann,
Juliane Laakmann, Frauke Kuhlmann,
Raluca Stancel, Yihua Jin, Silvia Offen
VIOLAMarius Nichiteanu**, Jan Larsen**, Jacob Zeijl**,
Gerhard Sibbing*, N.N.*, Klaus-Dieter Dassow,
Rainer Castillon, Roswitha Lechtenbrink,
Rainer Lechtenbrink, Thomas Oepen,
Ion-Petre Teodorescu, Aline Saniter, Torsten Frank,
Anne Thormann, N.N.
VIOLONCELLOChristopher Franzius**, N.N.**, Yuri-Charlotte
Christiansen**, Dieter Göltl*, Vytautas Sondeckis*,
Thomas Koch, Michael Katzenmaier, Christof Groth,
Sven Forsberg, Bettina Barbara Bertsch,
Christoph Rocholl, Fabian Diederichs
KONTRABASSEkkehard Beringer**, Michael Rieber**,
Katharina Bunners-Goll*, Jens Bomhardt*,
Karl-Helmut von Ahn, Eckardt Hemkemeier,
Peter Schmidt, Volker Donandt, Tino Steffen
FLÖTEWolfgang Ritter**, Matthias Perl**,
Hans-Udo Heinzmann, N.N., Jürgen Franz (Piccolo)
OBOEPaulus van der Merwe**, Kalev Kuljus**,
Malte Lammers, Beate Aanderud, Björn Vestre
(Englisch Horn)
KLARINETTENothart Müller**, N.N.**, Walter Hermann,
N.N. (Es-Klarinette), Renate Rusche-Staudinger
(Bassklarinette)
FAGOTTThomas Starke**, N.N.**, Sonja Bieselt, N.N.,
Björn Groth (Kontrafagott)
HORNClaudia Strenkert**, Jens Plücker**, N.N.,
Volker Schmitz, Dave Claessen*, Marcel Sobol,
Jürgen Bertelmann
TROMPETEJeroen Berwaerts**, Guillaume Couloumy**,
Bernhard Läubin, Stephan Graf,
Constantin Ribbentrop
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NDR SINFONIEORCHESTERKONZERTVORSCHAU
L7 Samstag, 7. Mai 2011, 19.30 Uhr
Lübeck, Musik- und Kongresshalle
Dirigent:
Zdeněk Mácal
Solistin:
Mihoko Fujimura Sopran
RICHARD WAGNER
Wesendonck-Lieder
RICHARD STRAUSS
Ein Heldenleben op. 40
L8 Freitag, 27. Mai 2011, 19.30 Uhr
Lübeck, Musik- und Kongresshalle
Dirigent:
Esa-Pekka Salonen
Solist:
David Fray Klavier
BÉLA BARTÓK
Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und
Celesta
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Klavierkonzert d-moll KV 466
BÉLA BARTÓK
Konzert für Orchester
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IMPRESSUM
POSAUNEStefan Geiger**, Simone Candotto**, Joachim Preu,
Peter Dreßel, Uwe Leonbacher (Bassposaune)
TUBAMarkus Hötzel**
HARFELudmila Muster**
PAUKEStephan Cürlis**, Johann Seuthe**
SCHLAGZEUGThomas Schwarz*, N.N.*
TASTENINSTRUMENTEJürgen Lamke
ORCHESTERWARTEWolfgang Preiß (Inspizient), Matthias Pachan,
Walter Finke, Stefanie Kammler
VORSTANDBoris Bachmann, Hans-Udo Heinzmann,
Thomas Starke
**Konzertmeister und Stimmführer
*Stellvertreter
IMPRESSUM
Herausgegeben vom
NORDDEUTSCHEN RUNDFUNKPROGRAMMDIREKTION HÖRFUNKBEREICH ORCHESTER UND CHORLeitung: Rolf Beck
Redaktion Sinfonieorchester:
Achim Dobschall
Redaktion des Programmheftes:
Dr. Harald Hodeige
Der Einführungstext von Dr. Harald Hodeige
ist ein Originalbeitrag für den NDR.
Fotos:
Klaus Westermann | NDR (Titel)
Eric Brissaud (S. 4)
akg-images (S. 6)
akg-images (S. 9)
akg-images (S. 10)
akg-images (S. 11)
Axel Nickolaus (S. 14)
NDR | Markendesign
Gestaltung: Klasse 3b, Hamburg
Litho: Reproform
Druck: KMP Print Point
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NDR Chor | NDR Das Alte Werk | NDR das neue werk | Kammerkonzerte
SO: at home | NDR Familienkonzerte | NDR Jazz | Podium Rolf Liebermann
NDR Kultur Start | Sonntakte auf NDR 90,3
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Montag bis Freitag 10 bis 19 Uhr | Samstag 10 bis 18 Uhr
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