| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe1
Untersuchungsmethoden zur Bodenfruchtbarkeit im Ökologischen Landbau
Quelle: Alföldi, FIBL, Schweiz
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe2
Gliederung
� Grundsätze zur Steuerung der Bodenfruchtbarkeit� Grundsätze zur Steuerung der Bodenfruchtbarkeit
� Langfristig wirkende Maßnahmen der Landbewirtschaftung
� Langfristig wirkende Maßnahmen der Landbewirtschaftung
� Untersuchungsprogramm
� Biologische Eigenschaften
� Physikalische Eigenschaften
� Chemische Eigenschaften
� Untersuchungsprogramm
� Biologische Eigenschaften
� Physikalische Eigenschaften
� Chemische Eigenschaften
� Einleitung� Einleitung
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe4
Gesetz vom abnehmendenErtragszuwachs (MITSCHERLICH)
Einfluss vieler Faktoren
Ertrag
Düngung
Optimale Versorgung
Nicht optimal:- Nährstoffe ?- pH-Wert ?- Humus ?
- Bodenstruktur ?- ?
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe6
Entwicklung der P-Gehalte ( DL) in einer viehlosen Fruchtfolge von 1995 – 2007, Öko-Feld Roda, Sachsen
0
1
2
3
4
5
6
7
8
1995 1997 1998 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
P-G
ehal
t (m
g/10
0 g
Bod
en)
Schlag 7 Schlag 8 Schlag 9 Schlag 10 Trend
A
B
C
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe7
� Grundsätze zur Steuerung der Bodenfruchtbarkeit� Grundsätze zur Steuerung der Bodenfruchtbarkeit
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe8
Die Fruchtbarkeit des Bodensist zu erhalten und in geeignetenFällen zu steigern durch:� Förderung des Bodenlebens und der biologischen Vielfalt
� Förderung der Bodenstabilität durch Verhinderung und Bekämpfung der Bodenverdichtung und -erosion
� Förderung der Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffenhauptsächlich über das Ökosystem des Bodens
� Minimierung der Verwendung von nicht erneuerbaren Ressourcenund außerbetrieblichen Produktionsmitteln
� Wiederverwertung von Abfallstoffen und Nebenerzeugnissen der pflanzlichen und tierischen Produktion
� Bevorzugung vorbeugender, regional und Standort angepasster Maßnahmen
(Quelle: EU-Öko-VO, 2007)
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe9
� Langfristig wirkende Maßnahmen� Langfristig wirkende Maßnahmen
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe10
Langfristig wirkende Maßnahmen der Landbewirtschaftung:
� Günstige Vernetzung des Agrarraumes mit Ackerland, Grünland, Wald, Naturflächen, Nischen bildende Strukturen (z.B. Hecken) mit Standort gerechten Arten
� Betriebsformen mit Ackerbau und Viehhaltung gut aufeinander abgestimmt
� Günstige Gestaltung der Bodenbearbeitung z.B. durch reduzierte Grundbodenbearbeitung und oberflächennahe Belassung von organischem Material, durch Anbau von tief wurzelnden (mehrjährigen) Feldfutterpflanzen mit hohen Anteilen an Bodenruhe
� Weitgestellte, abwechslungsreiche Fruchtfolgen und vorbeugender Pflanzenschutz durch mechanische Unkrautregulierung sowie Unkraut- und Krankheit reduzierende pflanzenbauliche Maßnahmen der Fruchtfolgegestaltung, Mischkulturen und Gemenge, die viel Ernte- und Wurzelrückstände hinterlassen (Getreide, Leguminosen, Futterpflanzen, Zwischenfrüchte)
� Optimale Düngung mit Betonung auf eine ausgewogene Nährstoff- und Kalkversorgung unter weitgehend geschlossenen Nährstoffkreisläufen, Anbau von Leguminosen (N-Zufuhr), Gründüngung sowie Zufuhr an organischen Düngemitteln unter Berücksichtigung ihrer:
– Nährstoffzusammensetzung (N : P : K : Mg : Ca : S)– Bodenleben fördernden Eigenschaften (Gründüngung > Gülle > Stalldung > Stroh) und– Humus bildenden Eigenschaften (Kompost > Stalldung > Gülle > Stroh > Gründüngung)
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe11
Vernetzung des Agrarraumesbegünstigt auch die Bodenfruchtbarkeit
Quelle: www.oekolandbau.de
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe13
Die tragenden Säulen der Bodenfruchtbarkeit
Bodenfruchtbarkeit
GÜNSTIGE GÜNSTIGE GÜNSTIGE
Bio
logi
sche
Eig
ensc
hafte
n
Phy
sika
lisch
e E
igen
scha
ften
Che
mis
che
Eig
ensc
hafte
n
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe15
Der Lebensraum Boden:Tiere, Pflanzen, Algen, Pilze, Mikroorganismen
Menge an Bodenlebewesen = 10 – 20 t/ha an Lebendmass e(ca. 20 – 40 GVE je Hektar!)
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe16
Verfahren zur Messung des Bodenlebens
Labor, ForschungBestimmung der Enzym-aktivitäten
Mikroorganismen
Labor, ForschungBestimmung der BiomasseMikroorganismen
Feld, Forschung:- z.B. Bodenfallen
Bestimmung der BiomasseBodentiere
Feld, Forschung:- z.B. Köderstreifen-Test
Bestimmung der Fress-aktivität organischerMaterialien
Bodentiere(Mikroorganismen)
Feld, Forschung u. Praxis:- Zeigerpflanzen
Auszählung, BoniturBegleitgräser u. -kräuter
Feld, Forschung u. Praxis:- Wurmlosung auf der
Bodenoberfläche - Wurmgänge im Boden
Auszählung, BoniturRegenwürmer(u.a. Bodentiere)
HandhabungMethodeArtenspektrum
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe17
Regenwurm und Begleitflora (Zeigerpflanzen) sind wichtige
Bioindikatoren
Quelle: www.oekolandbau.de
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe19
Ursachen und Folgen von Bodenverdichtungen und
Strukturschäden:� Befahren und Bodenbearbeitung bei zu feuchtem Boden
� Befahren mit zu hohen Radlasten
� Fahren auf der Pflugsohle beim Pflügen
� Staunässe durch schadhafte Drainagen und natürliche Abflüsse
� unpassende bzw. stumpfe Bearbeitungsgeräte
� zu hohe Viehbesatzdichten bei zu feuchter Witterung
� zu tiefes Einpflügen von organischen Materialien
� enge Fruchtfolgen mit zu geringer Zufuhr an organischen Materialien:Hackfrüchte < Getreide < Kleegras
� Mineralisation und Freisetzung der Nährstoffe und Wurzelwachstum der Pflanzen nicht optimal
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe20
Maßnahmen zur Untersuchung und Kontrolle der Bodenstruktur
Labor, ForschungAggregat-, Krümelstabilität
Labor, ForschungLagerungsdichte
Feld, ForschungWasserhaltefähigkeit des Bodens
Feld, ForschungWasserinfiltrationsrate
Feld, Forschung u. Praxis :- Handsonde, Penetrometer
Eindringwiderstand
- Lagerungsdichte - Makroporenanteil (Regenwurmaktivität,
Durchwurzelung)
- Untersuchung der Bodenprofilwand
- Bodengefüge - Verfestigungsgrad d. Aggregate
- Fallprobe
Feld, Forschung u. Praxis :- Bodenoberfläche - Bodenaufbau - Wurzelwachstum - Rottezustand d. organischen Materialien - Bodenfarbe u. -geruch
erweiterte Spatendiagnose:- Untersuchung des Bodenblocks
HandhabungMethode
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe21
Die Spatendiagnose ist zur Untersuchung physikalischer und biologischer Eigenschaften des
Bodens gut geeignet
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe23
Schematische Darstellung des betrieblichen
Nährstoffkreislaufs
Pflanze
Futter-
mittel
Tier
organische
Dünger
Boden
Nährstoffe
für das
Pflanzen-
wachstum
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe24
Organische Substanz und Humus
ein übergeordneter Parameter
Düngebedarfsermittlung f. organische Substanz (Ackerland)
- 1 x Erhebungsuntersuchung, ggf. 1x je Fruchtfolge
Bodenuntersuchung der Ackerkrume auf:
Corg, Nt, C/N-Verhältnis
- Umstellung: Planung v. Fruchtfolge u. Dunganfall
- zu jeder deutlichen Änderung der Betriebsausgestaltung
- 1 x je 1 – 2 Fruchtfolge-Rotationen bzw. entspr. Cross Compliance
- Ziel: Versorgungsgruppen*)
C – D
Humusbilanzierung (Ackerland) Humus
HandhabungMethodeParameter
*) VDLUFA-Versorgungsklassen: A = sehr niedrig; B = niedrig; C = mittel; D = hoch; E = sehr hoch
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe25
Versorgungsgruppen für Humus
Hum
ussa
ldo
(kgC
/ha
u.Ja
hr)
A sehr niedrig B niedrig C optimal D hoch E sehr hoch
Ökologischer Landbau Integrierter Landbau
-200
-100
100
200
300
400
500
600
700
Standard Standard
A
E
D
C
B
0
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe26
Einfluss der Grundversorgung mit organischer Substanz auf die Ertragswirkung nach zusätzlicher Düngung (39 konv. u. ökol. Dauerversuche, 100 % = ohne Düngung)
0,0
50,0
100,0
150,0
200,0
250,0
300,0
350,0
-800,0 -600,0 -400,0 -200,0 0,0 200,0 400,0 600,0 800,0 1000,0
Standortangepasste Methode (kg C/ha)
Ert
rags
diff
eren
z (%
)
Getreide
Hackfrüchte
Leguminosen, Gras
Gemüse
Polynomisch (Getreide)
Polynomisch (Hackfrüchte)
Polynomisch (Leguminosen, Gras)
Linear (Gemüse)
Versorgungsgruppen: A B C D E
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe27
Erhöhung der Versorgung mit organischer Substanzvon A nach C/D* ) (= ca. +500 kg C/ha)führt zu folgender Verbesserung der Bodeneigenschaften (%):� physikalische Eigenschaften:
- Lagerungsdichte -2 bis -13 - Porenvolumen +1 bis +3,5 - Aggegatstabilität +8 bis +34- Anteil Makroporen +8 bis +11- Infiltrationsrate (Wasser) +27 bis +80- Wasserkapazität +3 bis +4 - nutzbare Feldkapazität S +24 bis +28
L +13 bis +15
� chemische Eigenschaften:- Corg und Nt Gehalte +30- potenzielle N-Mineralisierung +26 bis +33- effektive Kationenaustauschkap. S +20
L +10
� biologische Eigenschaften:- mikrobielle Biomasse +6 bis +50- Regenwurmdichte +38 bis +40- Fruchtartenertrag MW +10(kon) bis +33(öko)
Max +123(kon)bis +127(öko)
*) VDLUFA-Versorgungsklassen: A = sehr niedrig; B = niedrig; C = mittel; D = hoch; E = sehr hoch
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe28
Stickstoff
- Umstellungsplanung
- 1 x je Fruchtfolge-Rotation bzw. jährlich entsp. d. Düngeverordnung
- Ziel: 5 – 40 kg N/ha u. J.
N-Bilanzierung (Methoden Schlag-, Hoftor-, Stall-Bilanz, Nährstoffvergleich)
- 1 x vor Anbau jeder Fruchtart (insbes. im Gemüsebau unter Einbeziehung des Nährstoff-bedarfs, Nmin-Untersuchung, N-Nachlieferung u. weiterer Faktoren) bzw. entsp. d. Düngeverordnung
Düngebedarfsermittlung für N
- Gartenbau: für jede Fruchtart jährlich vor dem Anbau
Nmin-Untersuchung des Bodens: NO3-N, NH4-N (CaCl2-Extrakt, Nmin-Methode), Tiefe: Bodenkrume + Untergrund (0 - 60 bzw. 90 cm Tiefe)
Stickstoff
HandhabungMethodeParameter
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe29
Zusammenhang zwischen Frühjahrs-N min und dem Knollenertrag bei Kartoffeln (Versuch RO 34, 2004 – 2005)
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
0 50 100 150 200 250 300
Nmin Frühjahr (kg/ha)
Ert
rag
FM
(dt
/ha)
ohne Düngung
Kaliumsulfat 200 K
Kaliumsulfat 400 K
Stallmist 200 K
Stallmist 400 K
Rindergülle 200 K
Rindergülle 400 K
Kompost (1) 400 K
Kompost (2) 400 K
Grüngut (Kruzifere)
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe30
Zusammenhang zwischen Reihenschluss-N min und Knollenertrag bei Kartoffeln (Versuch Ro34, 2004 – 2005)
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
0 50 100 150 200 250 300 350 400
Nmin Reihenschluss (kg/ha)
Ert
rag
FM
(dt
/ha)
ohne Düngung
Kaliumsulfat 200 K
Kaliumsulfat 400 K
Stallmist 200 K
Stallmist 400 K
Rindergülle 200 K
Rindergülle 400 K
Kompost (1) 400 K
Kompost (2) 400 K
Grüngut (Kruzifere)
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe31
Düngebedarfsermittlung für StickstoffDas Ertragspotenzial der Fruchtarten kann aus der Summe nachfolgend genannter N-Mengen berechnet werden: • Nmin-Vorrat zu Vegetationsbeginn (eventuell in Abhängigkeit von Frucht-
folgeposition und Standortbedingungen) • N-Nettobereitstellung während der Vegetationszeit in Abhängigkeit von
der Fruchtfolgeposition bzw. von der Vorfrucht, der Bewirtschaftung und den Rest-Nmin-Werten nach der Ernte
• N-Bereitstellung aus der organischen Düngung zur Fruchtart • Abschläge bzw. Zuschläge entsprechend den Standort- und Klimabe-
dingungen und durch Bewässerung. Die erhaltene Nährstoffsumme wird durch den N-Gehalt der Fruchtart dividiert. Der erhaltene Wert stellt eine Orientierungsgröße für den zu erwartenden Ertrag der Fruchtart dar.
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe32
Kalkulation des N-Bedarfs für ein anvisiertes Ertragsziel für Kartoffeln
→108 kg N/ha250 dt x 0,43 kg NNährstoffbedarf für 250 dt/ha Knollen + Kraut:
→123 kg N/haN-Bereitstellung gesamt :
→ 65 kg N/ha2. NBJ n. Kleegras (100 % Anrechnung)
N-Bereitstellung Vorfrucht/Boden:
→ 35 kg N/ha2. NBJ n. Kleegras (-30 kg bzw. 50 %
Anrechnung)
Nmin Frühjahr (minus Nmin-Herbst):
→ 23 kg N/ha30 t x 5 kg N x 0,15Stalldung 30 t/ha (15 % Wirkung):
3. Berechnung Nährstoffbereitstellung und -bedarf
Mittelfrühe Kartoffeln Ertragsziel 250 dt/ha Knollen, Aussaat nach Getreide im 2. NBJ nach Leguminosen, mittlerer Boden, Düngung 30 t/ha Stalldung auf Stoppel d. Vorfrucht
2. Anbau-Beispiel
Nmin -Gehalt Frühjahr (0 – 60 cm Tiefe) (minus Nmin-Gehalt im Herbst) (s. Tabellenwert: 35 kg N/ha)N-Nachlieferung während der Vegetationszeit in Abhängigkeit von Fruchtfolgestellung nach
Leguminoen mit 100 % Anrechnung (Grundlage Tabellenwert: 65 kg N/ha)N-Bereitstellung aus (zusätzlich zu leistender) organischer Düngung vor der Aussaat, im Herbst oder
Frühjahr (Grundlage Tabellenwert: 23 kg N/ha)
Nährstoffbedarf für Ertragsziel ergibt sich aus Ertragserwartung x N-Bedarfsfaktor (Knollen + Kraut, s. Tabellenwert = 0,43 kg N/dt FM)
1. Kalkulations-Glieder
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe33
Grundnährstoffe
- 1 x je 1 – 2 Fruchtfolgerotationen bzw. entspr. d. Düngeverordnung
- Ziel: P ≥ 0 kg; K leichte Böden ca. 15 kg/ha, schwere Böden bis -40 kg/ha
Nährstoffbilanzierung für P, K, Mg (Methoden Schlag-, Hoftor-, Stall-Bilanz, Nährstoffvergleich)
- alle 3 – 5 Jahre (unter Einbeziehung der Ergebnisse d. Boden-untersuchung)
- Ziel: Erreichung u. Sicherung d. Gehaltsklasse*) B (Standard) –C (intensiver Gemüsebau)
Düngebedarfsermittlung für P, K, Mg
- alle 3 – 5 Jahre bzw. 1 x je Fruchtfolge
Bodenuntersuchung der Ackerkrume auf pflanzenverfügbare Nährstoffe: P (DL-, CAL-Methode), K (DL-, CAL-Methode), Mg (CaCl2-Methode)
Phosphor (P), Kalium (K), Magnesium (Mg)
HandhabungMethodeParameter
*) VDLUFA-Versorgungsklassen: A = sehr niedrig; B = niedrig; C = mittel; D = hoch; E = sehr hoch
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe34
P in primären Mineralien
P in sekundären Mineralien
Stabiler P in sekundären Mineralien
Pi in Bodenlösung
Mikrobielles P
Oberirdische Pflanzenteile
Wurzeln
Labiles organisches P Stabiles
organisches P
Mineralische Dünger Organische Dünger, Pflanzenreste
P-Entzug durch pflanzliche u. tierische Produkte
P-Verluste durch Erosion, Abschwemmung u. Auswaschu ng
Die P-Formen im Boden
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe35
80
90
100
110
120
130
140
150
0 2 4 6 8 10 12 14
P-CAL (mg/100 g Boden)
Ert
rags
diff
eren
z (%
)Einfluss der mineral. P-Düngung auf die Ertragsdifferenz bei unterschiedlichen P-
Bodengehalten aus Öko-Versuchen
LLFG, BernburgDebruck, KochSachsen-Anhalt
LfULG, LeipzigKolbeSachsen
Univ. TrierEmmerlingRheinland-Pfalz
LWK, HannoverMeyercordtNiedersachsen
LFA f. Landw. u. Fisch.,GülzowGruberMecklenburg-VP
Univ., GießenSteffens, LeitholdHessen
LVLF,StahnsdorfDittmannBrandenburg
Univ. HohenheimSchulz, MüllerBaden-Württemberg
Institution, OrtVersuchsanstellerStandort
B
Versorgungs-klassen: A B C D E
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe36
Die K-Formen im Boden
K in Bodenlösung
Wurzeln
Oberirdische Pflanzenteile
Mineralische Dünger,Organische Dünger,
PflanzenresteK-Entzug durch pflanzliche u. tierische Produkte
K-Verluste durch Auswaschung
AustauschbaresK
Nicht austauschbares,
fixiertesK
K in Mineralien
Schnell verfügbar Langsam verfügbar K-Freisetzung durch Verwitterung
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe37
80
90
100
110
120
130
140
150
160
170
180
0 5 10 15 20 25 30
K-CAL (mg/100 g Boden)
Ert
rags
diff
eren
z (%
)Einfluss der mineral. K-Düngung auf
die Ertragsdifferenz bei unterschiedlichen K-Bodengehalten
aus Öko-Versuchen
LLFG, BernburgDebruck, KochSachsen-Anhalt
LfULG, DresdenLaber
LfULG, LeipzigKolbeSachsen
LWK, KölnPaffrath, LeisenNord-Rhein-W.
LWK, HannoverMeyercordt
Univ. Kassel, WitzenhausenHaaseNiedersachsen
LFA f. Landw. u. Fisch., GülzowGruberMecklenburg-VP
IBDF, DarmstadtSpießHessen
LVLF,StahnsdorfDittmannBrandenburg
Institution, OrtVersuchsanstellerStandort
B
Versorgungs-klassen: A B C D E
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe38
Versorgungsklassen für lösliche Bodennährstoffe (P, K, Mg)
Keine Zufuhr an Grundnährstoffen von außen (Vorsorge- und Sanierungsmaßnahmen erwägen)
Ertrags- und Qualitätsdepressionen möglich, Luxuskonsum, kein Umwelt-und Ressourcenschutz
ESehr hoch
Keine Zufuhr an Grundnährstoffen von außen
Maximaler Ertrag, Luxuskonsum, geringer Umwelt- und Ressourcenschutz
DHoch
Zufuhr an Grundnährstoffen von außen begründungsbedürftig
Optimal für konventionellen Landbau bezüglich Ertrag aber verringerter Umwelt- und Ressourcenschutz
CMittel
Zufuhr an Grundnährstoffen von außen ggf. langfristig notwendig
Optimal für ökologischen Landbau: Ertrag, Qualität, Umwelt- und Ressourcenschutz
BNiedrig
Zufuhr an Grundnährstoffen von außen in der Regel notwendig
Ertrags- und Qualitätsmängel, sehr guter Umwelt- und Ressourcenschutz, geringe Effizienz bei singulärem Mangel
ASehr niedrig
Anmerkung für den ökologischen Landbau
EinstufungGehaltsklasse
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe39
Mikronährstoffe und Kalkung
- 1x Erhebungsuntersuchung
- bei Bedarf: 1 x je 2 Frucht-folge-Rotationen
Bodenuntersuchung der Ackerkrume auf pflanzenverfügbare Nährstoffe: Bor (B), Kupfer (Cu), Mangan (Mn), Molybdän (Mo), Zink (Zn), Eisen (Fe)
Spurenelemente (Mikronährstoffe) des Bodens
- alle 3 – 5 Jahre (1x je Fruchtfolge-Rotation)
- Ziel: Erreichung u. Sicherung d. Gehaltsklasse*) C
Düngebedarfsermittlung (Kalkung)
Mikronährstoffe
- alle 3 – 5 Jahre (1x je Fruchtfolge-Rotation)
Bodenuntersuchung der Ackerkrume: pH-Wert (CaCl2-Methode)
Kalk (Ca)
Kalkversorgung
HandhabungMethodeParameter
*) VDLUFA-Versorgungsklassen: A = sehr niedrig; B = niedrig; C = mittel; D = hoch; E = sehr hoch
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe40
Schwefel
- im BedarfsfallDüngungsermittlung
- im Bedarfsfall S-Bedarfsprognose: Schwefel-Schätzrahmen
Schwefel
(- im Aufbau)Nährstoffbilanzierung ?
- im Bedarfsfall Smin-Untersuchung (CaCl2-Extrakt), Bodenkrume + Untergrund (0 - 60 bzw. 90 cm Tiefe)
HandhabungMethodeParameter
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe41
Pflanzenanalyse
- Ziel: entspr. Labor- od. visu-eller Diagnose Behebung des Nährstoffmangels in frühen Vegetationsphasen d. Fruchtarten
Blattdüngung
- Im Bedarfsfall
- Vergleich v. Laboranalysen mit Tabellenwerten d. betreffenden Nährstoffgehalte zu bestimm-ten Vegetationsphasen d. Fruchtarten
Untersuchung auf Haupt- und Spurenelemente
visuelle Diagnose von Ernährungsstörungen
Pflanzenanalyse
HandhabungMethodeParameter
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe42
Regelmäßige Bodenuntersuchungen gehören zum Untersuchungsprogramm
Beispiel für Begehungsmuster der Flächen:
Frequenz: 20 Einstiche, 20 cm (Ackerland) bzw. 10 cm Tiefe (Grünland), alle 3 – 5 Jahre
Quelle: www.oekolandbau.de
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe44
Eckpunkte des Nährstoffmanagements
Zum Untersuchungsprogramm gehört es, die Parameter
� Humus
� Stickstoff
� Kalk
� Grundnährstoffe und
� Spurenelemente
durch eine regelmäßige Bodenuntersuchung , Bilanzierung oder / und
Düngebedarfsermittlung im Auge zu behalten.
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe45
Internetadressen I
Bestimmung und Bewertung biologischer Eigenschaften→ Aktivität von Regenwürmern im Rahmen d. Spatendiagn ose:http://www.umwelt.nrw.de/ministerium/presse/presse_ extra/pdf/karte_boden.pdf→ Zeigerpflanzen:http://www.ahabc.de/focus/focus-12.html→ Fruchtfolgeplanung:http://orgprints.org/15100/http://www.landwirtschaft.sachsen.de/landwirtschaft /5137.htm→ Auswahl organischer Düngemittel:http://orgprints.org/13632/
Bestimmung und Bewertung physikalischer Eigenschaft en→ Spatendiagnose, Fallprobe u. Untersuchung der Boden profilwand:http://www.lfl.bayern.de/publikationen/daten/inform ationen_url_1_58.pdfhttp://www.umwelt.nrw.de/ministerium/presse/presse_ extra/pdf/boden.pdfhttp://www.umwelt.nrw.de/ministerium/presse/presse_ extra/pdf/karte_boden.pdf
| 29. Juni 2011 | Dr. Hartmut Kolbe46
Internetadressen II
Bestimmung und Bewertung chemischer Eigenschaften→ Zukaufsdüngemittel: http://www.betriebsmittel.org/ → Betriebsmittelliste→ Humusbilanzierung: http://orgprints.org/13626/→ Stickstoff u. Schwefel:Formen der Nährstoffbilanzierung: http://orgprints.org/14925/Berechnung der legumen N-Bindung: http://orgprints.org/13627/Schwefel-Schätzrahmen: http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB//show/1173954_l1/lufa_Sc hwefelsch%C3%A4tzrahmen.pdfSchätzmethoden u. Kennzahlen: http://orgprints.org/13632/→ Grunddüngung, Spurenelemente und Kalkung:http://www.landwirtschaft.sachsen.de/landwirtschaft /download/Grundduengung.pdfFormen der Nährstoffbilanzierung: http://orgprints.org/14925/→ Visuelle Schätzung von Ernährungsstörungen der Pfla nzen durch Programm Visuplant: http://www.tll.de/visuplant/vp_idx.htm→ PC-Hilfsmittel:PC-Programm BEFU, Teil ökologischer Landbau:http://www.landwirtschaft.sachsen.de/lfl/befu/→ Technische Umsetzung des Nährstoffmanagements: http://orgprints.org/13632/→ Bodenuntersuchung (Schweiz):https://www.fibl-shop.org/shop/pdf/mb-1158-bodenunt ersuchung.pdf→ Umsetzung der Düngeverordnung: http://www.smul.sachsen.de/lfl/publikationen/downlo ad/3309_1.pdf