Bei den Sumpfl üüs haben alle das Sagen: Die Kinder führen die Formation am Sissecher Umzug an.
Helgen Fäägnäscht
Die Sissecher haben am sonntägli-chen Umzug Besuch von einem ganz besonderen Gast bekom-men: der 80-köpfi gen Familien-guggenmusig Sumpfl üüs aus dem luzernischen Schüpfheim.
Fäägnäscht
79 Mitglieder hat die Familienguggen-musig Sump� üüs Schüpfhe bisher ge-zählt. «Am Freitag ist das 80. zur Welt gekommen», sagt Präsident Martin Wicki stolz. Die Familienguggenmusik aus Schüpfheim ist eine der diesjäh-rigen Gastsektionen am Sissecher Umzug. Doch die 80 Mitglieder ent-stammen nicht alle derselben Fami-lie. Die Truppe, die im ganzen Entle-buch zu Hause ist, charakterisiert sich dadurch, dass immer mindes-tens ein Elternteil und ein Kind der-selben Familie in der Gugge mit-machen müssen. «Dies war vor 23 Jahren die Idee unserer Gründungs-mitglieder, die wir gerne so beibehal-ten», sagt Wicki.
Der Familiengeist wird von den Sump� üüs durchaus gelebt. So setzen sich die Musik- und die Kleiderkom-mission sowohl aus Erwachsenen wie auch aus Kindern zusammen. «Die beiden Kommissionen können unab-hängig vom Vorstand Entscheidungen treffen und das Kostüm sowie neue Lieder für das Repertoire selbststän-dig bestimmen», sagt Wicki. Heuer sind die grossen und kleinen Sumpf-läuse erstmals als Kobolde unter-wegs. Die Kostüme werden von den nähbegeisterten Müttern der Gugge jeweils selbst genäht und wechseln alle zwei Jahre.
Starker ZusammenhaltDie familiäre Stimmung und der starke Zusammenhalt innerhalb der Guggen-musik ist spürbar. Nach der Ankunft mit dem Car wird allen noch der letzte Schliff verpasst, damit man bereit ist für den grossen Umzug. Die älteren Kinder nehmen die jüngeren bei der Hand und helfen ihnen beim Frisieren, während die Mütter mit Schablonen durch die Gegend laufen und Klein
und Gross damit schminken. Auch die Journalistin der «Volksstimme» erhält als Andenken einen kleinen Ko-bold auf ihre Backe sowie eine exklu-sive Sump� üüser Fasnachtsplakette. «Diese kann man nicht kaufen, man kann sie nur geschenkt bekommen», sagt Wicki und bestätigt damit die Mentalität, die in der Familienguggen-musik herrscht.
«Die Stimmung unter den Erwach-senen ist sehr gut und unter den Kin-dern ebenso.» Gerade für die Kleinen sei die Zeit zwischen dem schmutzi-gen Donnerstag und dem «Güdis-dienstag» immer eine sehr besondere. «Es gibt kaum eine Nacht, in der je-des der Kinder in seinem eigenen Bett übernachtet», erzählt Wicki. Nach den vielen Umzügen, Konzerten und Aktivitäten, welche die Kinder wäh-rend der Fasnacht tagsüber gemein-sam erleben, möchten sie oft am liebs-ten 24 Stunden beisammen sein.
Bei den Kindern spielen derzeit die meisten Schlagzeug. «Die Bläser gehen momentan etwas unter», sagt Wicki. Doch die Devise der Guggen-
musig lautet: Jeder soll das Instrument spielen, das er am liebsten spielen möchte. «Die Hauptsache ist, dass es allen Spass macht.»
Verschiedene FasnachtskulturenDer Präsident betont, dass es für die aus dem Entlebuch angereisten Sump� üüs eine grosse Ehre sei, am Sissecher Umzug teilzunehmen: «So wird für uns die Fasnacht, die immer viel zu schnell vorbeigeht, in diesem Jahr noch etwas länger.» Zur Ein-
ladung führte ein schöner Zufall: FGS-Präsident Fabio Fedriga hat ein Mit-glied der Sump� üüs Schüpfhe in den Ferien kennengelernt, war begeistert von der Idee einer Familienguggen-musik und lud diese kurzerhand nach Sissech ein. Nachdem es im vergan-genen Jahr aufgrund des vollen Ter-minkalenders der Entlebucher nicht geklappt hat, freuen sie sich umso mehr, in diesem Jahr in Sissach da-bei sein zu können.
«Wir sind sehr gespannt auf die hiesige Fasnacht, besonders auf die grossen Wagen sowie die Trommler und Pfeifer», erklärt Wicki vor dem Umzug. Diese seien im Luzernischen nicht so verbreitet. Wie die meisten Guggen aus ihrer Region haben die Sump� üüs keine Larven an: «Wir sind alle geschminkt und tragen Perücken oder andere Kopfbedeckungen.»
Wicki präsidiert die Truppe nun seit vier Jahren. Allzu lange wird er dies aber nicht mehr machen können: «Meine beiden Töchter sind mittler-weile bereits 12 und 15 Jahre alt. Wenn sie aus der Gugge austreten, muss ich dies gezwungenermassen auch tun. Meine Uhr tickt also», sagt der Schüpfheimer und schmunzelt.
Nach dem Umzug heisst es für die Sump� üüs schon bald wieder Ab-schied nehmen, denn im Gegensatz zum Baselbiet sind die Fasnachts-ferien in Luzern bereits wieder vor-bei. Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck fahren sie wieder zurück ins Entlebuch und freuen sich bereits auf die nächste Fasnacht.
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2 | FASNECHT Volksstimme Nr. 28 | Dienstag, 7. März 2017
FASNECHT
Dienstag, 7. März
12.45 • Kinderumzug, Wintersingen, Dorf
13.30 • Kindernachmittag (15.30: Umzug), Sissach, Bützenen
13.30 • Kinderumzug, Läufelfi ngen, MZH
13.30 • Kinderfasnacht, Langenbruck, Gemeindeplatz
13.45 • Kinderfasnacht (Umzug + Maskenball), Thürnen, MZH
14.00 • Kinderumzug, Gelterkinden, Rössligasse
14.00 • Kinderfasnacht, Bubendorf, Schulhausplatz
14.00 • Kinderfasnacht, Bretzwil, vor Gemeinde-
zentrum
17.00 • Beizlibetrieb, Buus, Chlurichäller,
ab 20 Uhr diverse Schnitzel-
bänke
18.00 • Wagenburg,
Sissach,
Begegnungszone
19.00 • Guggenkonzert,
Waldenburg, Schulhausplatz
19.15 • Guggenkonzert, Sissach,
Begegnungszone bei
«Volksstimme»
19.30 • Schnitzelbänke,
Bretzwil, div. Lokalitäten
im Dorf
20.00 • «Wäbere»,
Sissach, Obere Fabrik
20.00 • Freies Maskentreiben,
Gelterkinden, in Beizen
Mittwoch, 8. März
13.30 • Schnitzelbänke,
Rünenberg,
Feuerwehrmagazin
14.30 • Kinderumzug Talgemein-
den, Niederdorf, Dorf
14.30 • Kinderfasnacht, Buckten, Turnhallenplatz
14.30 • Schnitzelbänke, Tecknau, Fasnachtsbeizli
Zivilschutzanlage
16.00 • Schnitzelbänke, Wenslingen, Dorfbeiz
19.00 • Guggenkonzert, Gelterkinden, Dorfplatz
19.00 • Schnitzelbänke, Zunzgen, div. Lokalitäten im
Dorf
20.00 • Beizenfasnacht, Sissach, div. Lokalitäten im
Dorf
0.00 • Verbrennung Frau Fasnacht, Buus, Dorfplatz
Donnerstag, 9. März
3.00 • Ändstreich/Verbrennung Frau Fasnacht, Gelterkinden, Dorfplatz
19.30 • Chluriverbrennung, Sissach, Allmend (Marsch
durch Begegnungszone)
Freitag, 10. März
19.00 • Schnitzelbänke in den Beizen, Läufelfi ngen, div. Lokalitäten im Dorf
20.00 • Cherusball, Wintersingen, Turnhalle
20.15 • Maskenball, Tecknau, Turnhalle
19.30 • Guggenkonzert, Reigoldswil, Schulhausplatz
Samstag, 11. März
18.00 • Cherus Gälti, Gelterkinden, Dorf
19.00 • Fackelzug und Fasnachtsfeuer/Beizenfas-nacht, Bretzwil, Gemeindezentrum
20.00 • Cherusball, Maisprach, MZH Linde
Diese Aufl istung der Fasnachts-anlässe im Oberbaselbiet erhebt keinen Anspruch auf Vollständig-keit. Änderungen vorbehalten.
ab 20 Uhr diverse Schnitzel-
Die familiäre Stimmung und der starke
Helgen Fäägnäscht
Bei den
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Martin Wicki ist Präsident der Familienguggenmusik aus Schüpfheim.